Ta'Una

Überblick:
Der Planet Ta'Una
Regierungssystem
Erscheinungsbild der Ta'Una
Soziale Struktur
Beziehungen nach außen
Ta'Una auf Mamori

Der Planet Ta'Una

Ta'Una ist ein Planet mit einem rot gefärbtem Mond und einem einzigen, großen Kontinent und vielen kleinen und großen Inselgruppen, die sich um die Küstenlinie gruppieren. Die Sauerstoff-Stickstoffatmosphäre macht die Luft auch für Menschen und einige andere Spezies ohne Probleme atembar, die Schwerkraft ist um ein Geringes höher als auf Terra. Die Gesamtbevölkerungszahl beträgt ca. 356 Mio. Einwohner, die sich auf sehr wenige große Städte und unzählig viele Dörfer verteilen, von denen die kleinsten gerade mal aus zehn Gebäuden bestehen. Die Hauptstadt Ta'Una-rem befindet sich fast exakt in der geographischen Mitte des Kontinents; hier finden sich der Palast, in dem die Regentenfamilie wohnt und offizielle Empfänge abgehalten werden und der Raumhafen. Der gesamte Kontinent ist in zwölf Provinzen unterteilt, die Kozure, Mareka, Semino, Bareton, Lurati, Metite, Firanes, Lesura, Kamenir, Baruda, Demates und Wareni heißen. Kozure ist gleichzeitig die Provinz, in der sich die Hauptstadt Ta'Una-rem befindet. Ein Tag auf Ta'Una ist um nur 1,3 Stunden länger als der terranische, dafür gibt es lediglich zehn Monate, die wiederum in zwanzig Tage unterteilt sind. Sowohl die Monate als auch die Tage haben keine speziellen Namen, sondern werden schlicht gezählt. Für die Bezeichnung der Jahre gibt es zwei parallel genutzte Möglichkeiten. Im Alltag am gebräuchlichsten ist das Zählen der Regierungsjahre der Regenten Ta'Unas, so befinden wir uns derzeit im 15. Jahr des Regenten Chanons. Daneben gibt es wie bei Monaten und Tagen das einfache Zählen der Jahre. Der Grund für diese verschiedenen Wege ist folgender: Regenten treten ihre Nachfolge nicht immer am Ende eines Jahres ab, so daß ein und dasselbe Jahr beispielsweise das 15. Jahr des Regenten Chanon und das 1. Jahr des Regenten Danon sein könnte. Da ist es viel einfacher, wenn man es ohne große Erklärungen das Jahr 4276 nennen kann.
Das Klima ist gemäßigt - etwa drei Viertel des Jahres scheint überwiegend die Sonne, es ist angenehm warm bis heiß, das restliche Drittel wird dominiert von Regen und Stürmen. Diese Zeit ist zwar wichtig für erfolgreiche Aussaaten und Ernten, doch kann es auch vorkommen, dass sie zu lang andauert, damit Ernten vernichtet und für Hungersnöte sorgt. Und noch eine Gefahr steigt mit der anhaltenden Nässe: Der Erreger des Suri-Fiebers kann sich bei den klimatischen Bedingungen bestens ausbreiten und bisher gibt es noch kein Medikament, das zuverlässig wirkt. Im schlimmsten Fall kann das Suri-Fieber zum Tod führen, wenn die Hilfe zu spät kam oder das Immunsystem ohnehin schon durch andere Umstände angegriffen war. Besonders gefährdet sind in dieser Zeit daher Schwangere, Alte und Kinder.

Regierungssystem

In jeder Provinz Ta'Unas wird alle fünf Jahre ein Ratsmitglied in einer freien Wahl von der gesamten wahlberechtigten Bevölkerung der entsprechenden Provinz gewählt. Wählen lassen kann sich jeder, der das Alter von 25 Jahren vollendet hat und frei ist, den größten Teil seiner Zeit dem angestrebten Amt zu widmen. Es gibt keine Einschränkungen, wie viele Amtsperioden jemand gewählt werden darf; so lange ein Kandidat freiwillig antritt, steht er für die Wahl zur Verfügung. Frauen wie Männern steht es frei, sich wählen zu lassen, dennoch ist der größte Teil der Ratsmitglieder traditionell männlich. Jedes gewählte Ratsmitglied bestimmt vor der Wahl einen offiziellen Stellvertreter, damit dieser das Ratsmitglied im Falle von Krankheit oder anderen Unpäßlichkeiten bei Ratssitzungen vertreten kann.
Diese zwölf Ratsmitglieder sind dem Regenten Ta'Unas unterstellt und stehen ihm mit Vorschlägen beratend zur Seite. Das Amt des Regenten ist vererblich und somit ist jeder Regent verpflichtet, durch eigene Nachkommen oder adoptierte Söhne für seine Nachfolge und dessen angemessene Ausbildung zu sorgen. Sollte keiner dieser Nachfolger überleben, muss der Rat entscheiden, wie verfahren wird. Dafür stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder wird der Familienstammbaum zu Rate gezogen und ein Verwandter der Regentenfamilie dazu verpflichtet, Regent zu werden oder der Rat wählt in einer offenen Wahl einen neuen Regenten aus seiner Mitte.

Erscheinungsbild und statistische Werte der Ta'Una

Die Ta'Una besitzen eine kräftige Skelettstruktur, die durchschnittliche Größe liegt bei 1,96 m bei Männern und 1,80 m bei Frauen. Die Haarfarben variieren von mittlerem Blond bis hin zu dunklen Brauntönen, rot ist eine große Seltenheit. Auch Hautfarben sind variabel; sie schwanken zwischen hell bis sehr dunkel mit einem leichten bronzenem Schimmer, der durchaus auch kaum sichtbar oder sehr deutlich ausgeprägt sein kann. Die Ohren laufen am oberen Ende leicht spitz zu und sind nicht beweglich. Die Hände besitzen sechs Finger, ebenso die Füße sechs Zehen. Mutationen mit mehr oder weniger Fingern, beziehungsweise Zehen sind nicht bekannt. Ta'Una können ein hohes Alter erreichen, die statistische Lebenserwartung beträgt bei Männern 214 Jahre, bei Frauen 198 Jahre. Die Pubertät beginnt bei Mädchen mit etwa 15 bis 17 Jahren, bei den Jungen mit etwa 20 bis 24 Jahren. Die Fruchtbarkeit ist aufgrund der langen Lebenserwartung nicht sehr hoch; Frauen können Kinder mit einem Abstand von ca. 9 Jahren gebären; Zwillingsgeburten sind dabei sehr selten, Mehrlingsgeburten darüber hinaus nicht bekannt.

Die soziale Struktur

Auf Ta'Una gibt es ein ausgeprägtes Patriarchat. Zwar ist es Frauen nicht untersagt, einen Beruf zu erlernen und darin und in offiziellen Posten erfolgreich zu sein, doch gibt es sehr viele Umstände und Regeln, die ihnen genau das sehr erschweren.
Mädchen und Jungen bekommen immer eine gleichwertige schulische Grundausbildung, je nach finanziellen Verhältnissen in öffentlichen Schulen oder durch privat angestellte Mentoren. Dabei ist es durchaus üblich, dass sich zwei oder drei Familien zusammenschließen und gemeinsam die Mentoren für ihre Kinder aussuchen. Nach dieser Grundausbildung gibt es mehrere Wege. Die Jungen bekommen häufig noch eine gehobenere Schulbildung, die grundsätzlich durch private Mentoren vermittelt wird. Wenn die Schulzeit endet, beginnen die Jungen eine Ausbildung, sehr häufig in den Betrieben ihrer Eltern oder von Verwandten mit dem Ziel, diesen Betrieb später zu übernehmen. Mädchen können eine gehobene Schulbildung bekommen, doch häufig wird soviel Zeit nicht in sie investiert. Stattdessen beginnen sie meist nach der Grundausbildung schon, einen Beruf zu erlernen. Die Auswahl ist eingeschränkt; selten begegnet man Mädchen, die nicht in den typischen Frauenberufen als Assistentinnen für Hebammen, Heilerinnen, Näherinnen, Stickerinnen oder Köchinnen arbeiten. Die Ausbildung der Mädchen findet viel öfter als die der Jungen außerhalb des Elternhauses statt, meist kehren sie nach Abschluß ihrer Ausbildung nicht mehr nach Hause zurück, sondern lassen sich in der Nähre ihres Ausbildungsortes nieder.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen kennt Ta'Una fast keine Gewalt gegen Frauen. Dies hat mehrere Gründe. Einmal hat jeder Mann das Recht, mehrere Frauen zu heiraten, wenn er in der Lage ist, sie und ihre Nachkommen jederzeit zu versorgen. Kinder desselben Vaters werden dabei von allen Frauen in dessen Haushalt gleichberechtigt erzogen, so dass es nach außen hin eigentlich nie deutlich wird, wer die Mutter eines Kindes ist. Auch Frauen, die lediglich in einem Haushalt leben, weil sie ihren Unterhalt als Bedienstete verdienen, ist es nicht verboten, das Bett ihres Herrn zu teilen und wenn aus diesen Begegnungen Kinder entstehen, werden sie ebenfalls gleichberechtigt zu allen anderen erzogen - mit dem Unterschied, dass sie statt dem Namen ihres Vaters den ihrer Mutter tragen. Des Weiteren gibt es die Tradition der kenseirapa. Bereits in der Kindheit eines Jungen suchen seine Eltern nach einem Mädchen, das ihm dann zu Beginn seiner Pubertät zugeführt wird, kenseirapa genannt. Das einzige bedeutende Auswahlkriterium, das dabei eine Rolle spielt, ist das Alter des Mädchens, so dass es später etwa zur selben Zeit wie der Junge in die Pubertät kommt. Ab diesem Zeitpunkt steht sie ihm und seiner erwachenden Sexualität jederzeit zur Verfügung. Es werden lediglich zwei Erwartungen an diese jungen Frauen gestellt: Zum einen natürlich ihre Bereitwilligkeit und zum anderen, dass sie ihre Fruchtbarkeit für diese Zeit gewissenhaft unterdrückt. Die Gründe hierfür sind leicht nachvollziehbar. Eine schwangere kenseirapa kann die Bedürfnisse ihres Herrn nicht mehr erfüllen und es müssten andere Arrangements für diese Zeit getroffen werden. Außerdem ist die allgemeine Meinung, dass so junge Eltern noch nicht die nötige Reife für ein Kind haben, so dass dies schon präventiv unterbunden wird. Es bleibt allein die Sache der beiden, wie sie in Zukunft miteinander umgehen. Es könnte sein, dass die beiden später heiraten, genauso gut ist es allerdings auch möglich, dass er sie aus seinen Diensten entlässt und sie einen anderen Mann heiratet, um eine Familie zu gründen. Eine weitere Möglichkeit ist auch, dass sie im Haushalt des Mannes verbleibt, wenn dieser heiratet; entweder als Nebenfrau oder im ungefähren Status einer akzeptierten Geliebten. Ob die betreffende kenseirapa ab diesem Zeitpunkt Kinder bekommen darf, liegt weiterhin in der Entscheidung des Mannes, doch in den allermeisten Fällen wird sie die Erlaubnis bekommen. Schließlich ist der Respekt vor der Weiblichkeit und der Fähigkeit der Frauen, Kinder zur Welt zu bringen, ein entscheidender Bestandteil des Ta'Una-Glaubens und wenn nicht dringende Gründe wie eine Krankheit oder die Lebensumstände dagegen sprechen, wird jede Frau ein Kind jederzeit austragen, wenn sie schwanger geworden ist.

Misshandlungen und Gewalt in der Ehe oder als Dienerin muss keine Frau hinnehmen oder stillschweigend ertragen. In jeder Provinz existiert ein sogenannter berandris, ein aus ehrenamtlich tätigen Mitgliedern gebildeter Rat, denen die Rechtsprechung in Gewaltfällen gegen Frauen obliegt. Zu diesem berandris kann jede Frau gehen, die Gewalt oder Misshandlungen erlebt hat und ihren Fall vortragen, der dann durch die Mitglieder des berandris sorgfältig untersucht wird. Sind ihre Vorwürfe gerechtfertigt, werden die Frauen von ihrem Dienstverhältnis oder ihrer Ehe freigesprochen. Mit dem Moment des Freispruchs kehren sie nicht mehr in ihr Haus zurück, sondern ziehen in Häuser, die speziell für solche Frauen gebaut worden sind. Dort können sie bleiben, bis jemand sich bereit erklärt, sich um sie zu kümmern. Das kann ein anderer Mann sein, der sie heiratet oder die Familie, die sie wieder in ihre Obhut zurücknimmt.

Wird ein Kind geboren, bleibt es zunächst namenlos, bis es die menoris-Zeremonie durchlebt hat. Die menoris sind spirituelle Führer, die ihr Leben in den Dienst der Götter gestellt haben, vergleichbar mit terranischen Priestern. Sie leben sehr zurückgezogen in eigens dafür errichteten fensterlosen Gebäuden - tekiros genannt - und widmen sich dort dem Götterdienst, der Meditation und dem Studium alter Schriften, die Gottesvisionen, alte Legenden und Wege zur richtigen Lebensweise beinhalten. Die menoris versorgen sich selbständig; zu jedem tekiro gehört ein großer Gemüsegarten, ein Brunnen, ein paar kleine Ställe mit Tieren, die Wolle und Fleisch liefern, ein kleiner Bestand schnell wachsender Bäume und eine gut ausgerüstete Werkstatt. Auf diese Weise können sich die menoris allein ernähren, Kleidung und sogar Möbel selbst herstellen. Was sie darüber hinaus benötigen, erreicht sie als freiwillige Spenden für durchgeführte Zeremonien, für die allein sie ihre tekiros verlassen, wie zum Beispiel für das Zeremoniell, mit dem ein Kind nach seiner Geburt gesegnet wird. Dabei ziehen sich die menoris mit dem Neugeborenen allein zurück, um herauszufinden, welche Elemente und welche Götter sich dem Kind zugeordnet haben, um es durch sein Leben zu begleiten. Wenig ist bekannt, welche Götter es gibt oder welche Eigenschaften den fünf Elementen - Erde, Sonne, Mond, Wasser und Feuer - zugeschrieben wird und die volle Bedeutung wird wohl nur einem Ta'Una klar, der in dieser Kultur aufgewachsen ist. Ist das Zeremoniell vollzogen, darf das Kind unter dem Schutz von einem Gott oder einer Göttin und mindestens einem Element endlich einen Namen bekommen, den es sein restliches Leben unverändert tragen wird. Den meisten Ta'Una ist dieser Göttersegen sehr wichtig und sie besitzen einen kleinen Schrein, der 'ihrem' Gott und den Elementen gewidmet ist. Er ist so klein, dass er sie auch auf allen Reisen begleiten kann und solange er irgendwo aufgestellt ist, brennt vor ihm eine besondere Kerze, die mit duftenden Kräutern und speziellen Wachsen von den menoris hergestellt wurde. Mittlerweile sind diese Kerzen für die wenigen Menschen, die Ta'Una besuchen, ein begehrtes Andenken geworden, da der bei Ta'Una wirkungslose Geruch, den die Kerzen abgeben, aufheiternd und entspannend auf Menschen wirkt.

Beziehungen nach außen

Tourismus ist auf Ta'Una so unbekannt wie unerwünscht. Zwar respektiert man fremde Besucher und heißt sie herzlich willkommen und sogar von Fremden, die auf diesen Planeten ausgewandert sind, ist die Rede. Doch im allgemeinen bemüht sich der Rat mit seinem Regenten sehr darum, keine Tourismusbranche entstehen zu lassen. Diplomatische Kontakte, die auch Handelsabkommen, Regelungen zu Im- und Exporten und gegenseitige offizielle Besuche beinhalten, sind im Gegensatz dazu jederzeit sehr willkommen. Jeder Besuch auf Ta'Una setzt eine Einladung voraus, so dass sich die Auswahl der möglichen Besucher schon ganz automatisch einschränkt; meist auf offizielle Diplomaten, deren Angehörige und Mitarbeiter. Jeder offizielle Gast wird in privaten Haushalten untergebracht, meist im Haushalt desjenigen, der ihn eingeladen hatte. Er ist berechtigt, diesen Haushalt für die Dauer seines Aufenthaltes als sein Zuhause zu betrachten und beispielsweise auch die Dienste der anwesenden Bediensteten in Anspruch zu nehmen. Inoffizielle Besucher wie Piloten und anderes Schiffspersonal finden dagegen Unterkunft in einem Gasthaus. Zumindest in den Städten ist man mittlerweile auf fremde Besucher eingerichtet, so dass sich weder Probleme in der Unterbringung, noch bei den Mahlzeiten ergeben können.
Wenn die Ta'Una auch eine weit fortgeschrittene Technik besitzen, die es ihnen unter anderem erlaubt, Raumschiffe zu bauen, haben sie sich dafür entschieden, Technik nur im absolut nötigen Maß einzusetzen. So wird man auf Ta'Una zwar beispielsweise Kühleinrichtungen finden, damit Lebensmittel länger frisch gehalten werden können, aber keine Fernseher. Computeranlagen finden sich an Bord der Raumschiffe und in den Raumhafengebäuden, jedoch wird man feststellen, dass Händler ihre Bücher noch immer handschriftlich führen. Zur Zeit gibt es eine rege Diskussion darüber, ob Telefone wirklich notwendig sind. Viele sehen den praktischen Nutzen, den diese Geräte bringen können, doch ebenso viele sehen die persönlichen Gespräche, die man stattdessen führen könnte, durch die Installation von Telefonen gefährdet.
Aus Gründen wie diesen waren noch nie Kolonien auf anderen Welten geplant worden. Der Aufwand der Technik, der Verlust der Kolonisten auf der eigenen Welt und die eventuelle Anpassung dieser neuen Welt durch Terraforming macht ein solches Unternehmen für die Ta'Una unsinnig.

Ta'Una auf Mamori

Auf Starbase Mamori lebt der Ta'Una Kimon mit seinen beiden Begleiterinnen Andschana und Tariki.