Mission 4: Die Tentakeln der Famossa

Starbase Mamori - Die Chronik
August 2008, Teil 1: Gesamt 112 Züge
Sonntag, 20. Juli, ca. 17:30 Uhr
Sternzeit 57.553,9

Kapitel 68: Süßes und Saures

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--- "USS Goldenmorgen", im Orbit um Starbase Mamori: Transporterraum

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich freue mich auf die Station und die Zusammenarbeit mit Ihnen.
> Vielleicht könnten Sie mich über die Vegetjaner unterrichten?"
> Lisa Knight lächelte ihre Begleiterin Poxsan mit funkelnden Augen an,
> sie war aufgeregt wie ein kleines Mädchen vor dem ersten Schultag
> und konnte es kaum noch erwarten, die Krankenstation zu begutachten.

"Och, das ist kein Problem. Ich habe genug Material über sie gesammelt. Außerdem soll es auf der Station auch welche geben, mindestens mal fünf Stück, glaube ich, vielleicht sogar mehr."

Die beiden Frauen erreichten den Transporterraum und betraten die Plattform.

   -- SB Mamori, Deck 4: Transporterraum 1

Einen Moment später fanden sie sich im Transporterraum der Station wieder. "Wissen Sie, bei wem wir uns melden müssen?" fragte Poxsan.

Da standen sie nun also im Transporterraum der Station. Lisa war aufgeregt, so dass sie die Frage ihrer Begleiterin nur mit halbem Ohr mitbekam. "Ich gehe davon aus, dass hier die selben Richtlinien gelten wie überall in der Flotte", gab sie schnell zur Antwort und sah sich dabei bereits erwartungsvoll um, ob man sie vielleicht sogar schon erwarten würde. "Wir werden sicher zu erst zur Sicherheit gebracht, um die Codes und die Kommunikatoren zu bekommen, dann zum OPS für die Zuweisung unserer Quartiere und dann vielleicht zum Commander der Mamori."

Lisa blieb noch immer auf der Platform stehen, denn sie konnte niemanden entdecken, der sie an Bord begrüßen sollte und streng betrachtet verstieß es gegen die Regeln, ohne Erlaubnis eine fremde Station zu betreten. "Ich hatte erwartet, dass uns jemand in Empfang nehmen würde."

Sie hörte sich zweifelnd an, dass sie eigentlich überhaupt nicht auf die Frage eingegangen war, bemerkte die Ärztin gar nicht. Ihre Gedanken waren schon auf der Krankenstation, ihren neuen Aufgaben und der Frage, warum die Leute hier so unhöflich waren, dass sie niemanden geschickt hatten, der sie abholen sollte.


--- SB Mamori, Deck 1: Bereitschaftsraum des Kommandanten

Vasu schloss die Dateien ab und legte das PADD mit den Bericht über die Außenmission zur Seite. Er reckte und streckte sich und ging Tür.

   -- SB Mamori, Deck 1: OPS

Auf der OPS sah er sich erst mal um ob es etwas Neues gab.

"Commander an Deck", sorgte Suvan dafür, dass Vasu den Respekt bekam, der ihm zustand. Der Erste Offizier ging zum Kommandanten und erklärte ihm: "Die USS Goldenmorgen befindet sich in Standardorbit und beamt in diesem Moment neue Crewmitglieder und Material an Bord. Außerdem ist ein sarkassianisches Schiff mit Außensekretär Quaipol unterwegs, und wird wie geplant eintreffen, Sir."

"Danke, machen Sie weiter. Ich bin mal kurz in der Wissenschaft." Damit machte sich Vasu auf zum Tubolift und rief sich eine Kabine.

"Sir, das Personal ist in Transporterraum eingetroffen. Soll ich...?" überlegte Max Riese laut, besann sich dann jedoch anders und beschloss die Initiative zu ergreifen.

Vasu betrat die Kabine und ließ sich zum Wissenschaftsabteilung fahren. Dabei ließ sich er sich die Missionsberichte durch den Kopf gehen.

"Ich nehme sie in Empfang", bot Max an und schritt auf den anderen Turbolift zu, mit Blick auf den Ersten Offizier.

"Tun Sie das, Chief, vielen Dank", bestätigte Suvan und ging an die Funktionskontrolle der OPS. Zwanzig Sekunden kam sich der Erste Offizier nicht ganz unnütz vor, bis er von einem weiteren Brückenoffizier höflich abgelöst wurde. 'Oh Mann', dachte Talvert sehnsüchtig. 'Auf die nächste Außenmission will ich mit.'


--- SB Mamori, SHQ: Büro Charles Anderson

Nachdenklich betrachtete Charles Anderson die Berichte, die er von den beiden toten sarkassianischen Entführern, sowie den verhafteten Fasa-Sarkassianern vorliegen hatte.

Die Fasa hatten nun tatsächlich kaum gewusst wie sie hießen und was sie auf Mamori wollten. Für eine mittlere Summe Geld waren sie auf die Station gekommen, um Unruhe zu stiften. Sie hatten nirgendwo einen Auftraggeber gesehen, lediglich Textnachrichten erhalten, die sie nicht abgespeichert hatten. Dann war eines Tages das Geld auf ihrem Konto und die Reisebestätigung in der Post gewesen.

Über die Entführung waren die drei Fasa genauso erschrocken wie die anderen Bewohner von Mamori.

Nach den Daten, die Charles vorlagen, mussten die Fasa gelogen haben. Sowohl die Unruhestifter als auch die Entführer hatten geringe, aber dennoch auffällige Rückstände von Theta-Strahlung im Körper. Sie mussten sich in unmittelbarer Nähe einer radioaktiven Quelle befunden haben.

Der Sicherheitschef von Mamori erhob sich, um seinen sarkassianischen Kollegen Jakon Legan zu suchen. Er musste wissen, oder herausfinden können, wo es auf Sarkass solche Strahlungsquellen gab.


--- SB Mamori, Deck 4: Transporterraum 1

Kurze Zeit später betrat der kleine Max Riese eiligen Schrittes den Transporterraum. "Bitte entschuldigen Sie die Verspätung", keuchte er und wollte eigentlich noch eine entschuldigende Erklärung anfügen, wusste jedoch nicht genau, was er eigentlich sagen sollte. Es war ihm unerklärlich, dass zur Zeit kein Personal in diesem Transporterraum anwesend war - irgend etwas musste schief gegangen sein.

Schließlich sparte er sich die Erklärung, nahm stattdessen Haltung an, versuchte seine Atmung zuberuhigen und sagte feierlich: "Willkommen auf Starbase Mamori, ... Ma'am und.. Ma'am. Ich bin Max Riese, Ops-Offizier vom Dienst. Wohin darf ich Sie führen?"

Sie hatten gerade die Transporterplattform verlassen, als diese wieder aktiv wurde und Ahi im Transporterraum erschien. "Oh, dann bin ich ja doch nicht zu spät!", sagte er, als er Dr. Poxsan und Dr. Knight erblickte. "Sie sind wohl unser Empfangskomitee!" Er nickte dem etwas außer Atem zu sein scheinenden Mann zu. "Ich bin Lt.Cmdr. Ahi'Maun! Momentan noch auf Urlaub!"

"Willkommen auf Starbase Mamori, Sir! Ich bin Max Riese, Ops-Offizier, und gern bereit, Sie hinzuführen woauchimmer Sie hin möchten. Falls Sie das wünschen", wiederholte Max.

"Also ich würde erst gerne mein Quartier sehen, da ich mich vergewissern will, dass alles heil angekommen ist."

"Das gilt auch für mich!" schaltete sich Poxsan aus dem Hintergrund ein. "Außerdem wüsste ich gerne, wo man hier außer in den Quartieren etwas Gutes zu essen bekommt. Mein Frühstück ist nämlich ausgefallen."


--- Planet Minory Prime, Fernsehstudio MPFK-1 (Ortszeit 12:30 Uhr)

Viele Minoryaner erwarteten die Punchball-Sondersendung von MPFK-1. Nomo Namhin hatte schon zuvor eine Sensation im Punchballumfeld angekündigt. Diesmal ging es nicht direkt um Coach Labbek. Schon das war eine Sensation. Eine Berichterstattung wo der berühmte Coach und Lebende Legende nur eine Randfigur spielte.

Die Werbung endete. Nur noch wenige Sekunden bis zur Sondersendung. Die Einschaltquoten waren wieder enorm, wenn es um Punchball ging.

Nomo Namhin erschien auf dem Bildschirm. Neben ihn saß der Live- Außenreporter Nabo Nabit.

"Hier ist Nomo Namhin mit einer Punchball-Sondersendung. Ich grüße alle Zuschauer an den Bildschirmen", begrüßte der smarte Nomo die Zuschauer an den Bildschirmen. "Im Studio neben mir sitzt Nabo Nabit. Und wir beide berichten über eine Sensation im Punchball-Sport. Aber dazu erst später in der Sendung."

Man konnte sich denken, dass Nomo nicht sofort zum Thema kam. "Es ist nun vier Tage her, eine Ewigkeit für alle Punchball-Fans, dass das erste Finalspiel statt fand", redete Nomo über das letzte Spiel im Punchball. "Das erste Spiel gewannen die 'Minory SuperStars' mit 2:0. Somit steht es insgesamt 1:0 für die 'SuperStars'."

"Für alle neuen Punchball-Fans kurz erklärt", klinkte sich Nabo Nabit ein. "Das erste Spiel von maximal sieben Spielen zwischen 'Minory SuperStars' und 'Zydnay Lekmy' endete 2:0. Das bedeutet, dass die 'Minory SuperStars' ein Spiel gewonnen haben und die 'Zydnay Lekmy' bis jetzt keines. Daher heißt es jetzt 1:0 für die 'Minory SuperStars'."

"Danke für die Erklärung", bedankte sich Nomo freundlich bei Nabo. "Ja, es stimmt. Wir bekommen immer mehr Punchball-Fans. Aber dazu erst später. Kommen wir zu Coach Labbek. Unsere lebende Legende kündigte an, die Starbase Mamori zu besuchen. Die Regierung aber will ihren Coach nach den letzten Ereignissen auf der Starbase, wo die Starbase brutal überfallen wurde, keine Gefahr aussetzten. Der Coach erwiderte darauf: 'Sehen Sie diese Faust. Diese Faust zerschmettert jeden Schädel. Diese Faust hat einen Punchball 331 Meter geschlagen.' Und das ist heute noch Rekord. Kein Punchball-Spieler kam über die 300 Metermarke hinaus. Nur selten schaffte es einer über die 200 Metermarke."

"Wer Coach Labbek angreift, sollte einen harten Schädel besitzen. Wie diese Lingonen", schätzte Nabo.

"Ich glaube diese Krieger nennen sich Klingosen", irrte sich auch Nomo beim Name der Klingonen. "Aber du hast recht. Labbek würde einen Klingosen den Schädel spalten. Kommen wir zurück zum ersten Thema. Coach Labbek will die Starbase Mamori besuchen. Eine offizielle Besucherklärung bei der Starbase Mamori gab es bisher noch nicht. Dies soll erst nach der Punchball-Weltmeisterschaft geschehen. Also. Achtung, Starbase Mamori! Unsere Lebende Legende kommt. Behandelt ihn gut, sonst gibt es Kopfschmerzen. Und wo wir bei Kopfschmerzen sind. Kommt jetzt Werbung. Bleiben Sie an den Bildschirmen. Gleich kommt die Sensation des Jahres."

Namo und Nobo verschwanden vom Bildschirm und ein 10 Minuten- Werbeblock wurde eingespielt.


--- Starbase Mamori, Deck 24: Quartier Azara Pitho

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ein Hausmädchen? Wofür? Ich mag mein Chaos eigentlich so wie es
> ist", erklärte Azara, der das Chaos zwar peinlich war, aber die
> dennoch keinen Fremden in ihren Sachen würde herum wühlen sehen.
> "Meinen Sie ich brauche eine Leibwächterin in meinem eigenen
> Quartier?" fragte Azara verunsichert, allmälich wurde ihr das alles
> zu viel. "Ich habe keine Ahnung, ob die Quartiere neben meinem noch
> frei sind", gestand sie Soren van Gallen.

"Eine bessere Tarnung für eine Leibwächterin gibt es nicht. Außerdem könnte ein Hausmädchen etwas hilfreich sein. Selbst wenn sie nicht hier wohnt, werden Sie sich damit abfinden müssen, dass sie hier ist, wenn wir Ihren 100%igen Schutz garantieren sollen." Soren wusste selbst, dass es keinen 100%igen Schutz gab. Aber jede Maßnahme, die man treffen konnte, sollte auch getroffen werden.

"Ist es wirklich so schlimm, dass ich ein Hausmädchen brauche?" fragte Azara unsicher und meinte damit nicht die Bedrohung ihres Lebens, sondern die Unordnung in ihrem Quartier. "Wenn Sie meinen, dass es sinnvoll ist", murmelte sie.

"Santura ist eine sehr gute Köchin außerdem hat sie einen göttlichen Humor. Sie werden sie mögen!" Er lächelte. "Wenn Sie einverstanden sind werden wir zwei Kraftfelder installieren, eins an der Tür und eins vor ihren Schlafzimmer, aber natürlich nur wenn Sie einverstanden sind."

"Wenn Sie das sagen, wird dem wohl so sein", erklärte Azara. "Kraftfelder? Mit dem vor der Türe hätte ich keine Probleme, aber vor meinem Schlafzimmer? Muss ich das dann erst immer umständlich deaktivieren, wenn ich raus will?" fragte sie.

"Äh, nein! Das Kraftfeld soll Sie nicht einsperren, sondern ungebetene Gäste aussperren. Damit machen wir aus Ihrem Schlafzimmer so eine Art Panikraum, in dem Sie sicher sind, bis entweder meine Mitarbeiter, ich oder die Stationssicherheit anwesend sind. Wir können das Kraftfeld so programmieren, dass Sie es mit einem Codewort oder Codesatz aktivieren können. Und ausschalten können es ebenfalls nur Sie, wir von der Agentur und eventuell jemand von der Stationssicherheit, wenn Sie das wünschen. Wir können natürlich auch auf Wunsch noch andere Sicherungen einbauen."

"Ok", meinte Azara, stand der Kraftfeldsache aber noch skeptisch gegenüber. "Lieber wäre mir, wenn nur Ihre Leute und ich die Kraftfelder bedienen können. Machen Sie, wie Sie es für richtig halten. Sie haben eindeutig mehr Erfahrung auf diesem Gebiet", erklärte Azara, geschafft von so viel Input.

"Gut, dann nur ich und meine Mitarbeiter. Wer ist Ihr Vorgesetzter in der Botschaft? Mit dem müsste ich auch ein, zwei Sachen besprechen. Ansonsten denke ich, wäre alles erledigt. Wenn Sie wollen, kann einer meiner Mitarbeiter schon in der nächsten Stunde die Kraftfelder installieren." Er blickte die junge Frau gutmütig an.

"Magro Antschirsch ist mein Chef in der Botschaft", erwiderte Azara. "Ja, es wäre gut, wenn alles so schnell wie möglich erledigt wäre", meinte sie.

"Gut, ich denke mal, dann können wir zurück in die Agentur gehen und den Vertrag abschließen. Ich werde eine förmliche Anfrage an Ihren Chef schreiben, was unseren Aufenthalt in der Botschaft angeht. Wenn Sie wollen, können wir nun zum Vertragsabschluss schreiten."

"Gut. Ja, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie das mit meinem Chef klären könnten", erklärte Azara und in ihren Mundwinkeln deutete sich ein Lächeln an.


--- SB Mamori, Deck 25: Kuppelpark

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Schade, dass du nicht auch auf vier Beinen laufen kannst!" Silan
> kuschelte sich an Deshs Arm und legte ihren Schwanz um seine Hüfte.
> "So alleine macht das nämlich überhaupt keinen Spass!"
> Dabei schnurrte sie vernehmlich.

"Könnte ich schon, wäre nur erstens sehr unbequem für mich und zweitens würde ich mir dabei derbe den Rücken verdrehen", erklärte Desh bedauernd. 'Hmm, ist das Fell schön kuschelig', dachte Desh, als sich Silan an seinen Arm kuschelte.

"Warum müssen Männer immer so unsportlich sein?" stichelte sie Desh an."Bist du bei allen so unbeweglich?" stichelte sie weiter und wackelte mit den Öhrchen.

"Hey, ich bin halt nicht für diesen Gang gebaut", prostestierte Desh grinsend und kitzelte Silan. "Na, warte du. Nein, ich bin nicht bei allem so unbeweglich", meinte er gutmütig.

"Du bist gemein!" kicherte sie und knuffte ihn mit der freien Pfote in die Seite. "Und das andere musst du erst noch beweisen!" Sie löste sich von ihm und lief runter zum Bachlauf.

"Nein, ich weiß mich nur zu wehren", gab Desh gut gelaunt zurück. Er stutzte. Wann war er das letzte Mal so unbeschwert und einfach nur... frei und glücklich gewesen? Das musste schon lange her sein. Sicher, in seinem Laden war er immer nett und freundlich, doch richtig aufrichtig froh war er erst jetzt wieder.

"Ich habe keine Probleme damit, dir das zu beweisen. Du etwa?" fragte er herausfordernd.

"Nöö, ich nicht!" schnurrte sie und wechselte kurz in den vierfüßigen Stand und tapste mit der einen Pfote in das Wasser des Baches. "Hm, schön warm!" Dann nahm sie etwas Wasser in die Pfote und spritzte damit nach Desh.

"Gut, dann hätten wir das ja geklärt", meinte Desh und besah sich sehr ruhig die Wasserflecken auf seiner Hose. "Du weißt, was du da angerichtet hast, oder? Das ist eine Hose aus rigelianischer Seide", grummelte Desh ruhig und sah Silan finster an. Da es jedoch um seine Mundwinkel amüsiert zuckte war die ganze Wirkung des finsteren Blickes dahin.

"Das schreit nach Rache", meinte er, stürzte zum Bach und deckte Silan mit Wasser ein.

Sie war erst etwas erschrocken gewesen über den strengen Ton; aber als sie das Zucken der Mundwinkel gesehen hatte, hatte sie verstanden.

Sie begannen sich zu balgen und irgendwann lagen sie beide ziemlich durchnässt auf der Wiese neben dem Bach. Silan kam auf Desh zu liegen, so dass sie sich beide in die Augen schauen konnten.

"Und jetzt?", fragte sie mit einem schelmischen Lächeln und wackelte dabei mit den Ohren. Während der ganzen Zeit war sie leise am schnurren.

"Und jetzt? Jetzt geht es dir an den Schnurrbart, meine Liebe", meinte Desh, legte Silan die Arme um den Nacken und berührte ihre Lippen vorsichtig mit seinen.

"So, so!" nuschelte sie und erwiderte vorsichtig den Kuss. Sie wollte Desh nicht wehtun; aber da ihr Volk von katzenartigen Raubtieren abstammte, hatte sie leider noch kleine Fangzähnchen.

Langsam wurde ihr Kuss mutiger und fordernder. Dabei schnurrte sie laut.

Desh ging auf Silans Antwort des Kusses ein. Er strich mit den Händen durch ihr weichens Fell. Desh spürte, dass ihm seine Hose recht eng wurde im Schritt, so wanderte das Blut in diese Region.

Sie löste sich etwas von ihm. Sie lächelte ihn an und flüsterte: "Das ist aber jetzt nicht dein Knie, was ich da fühle, oder?"

Desh konnte nicht vermeiden, eine leichte Rotfärbung im Gesicht anzunehmen. "Nein, es ist nicht mein Knie. Es sei denn meine Anatomie hat sich in der letzten Zeit verändert", antwortete er.

"Ah ja!" schnarrte Silan und knabberte sanft an seinem Hals. "Dann sollten wir vielleicht irgendwo hingehen, wo wir ungestörter sind." Sie gab ihm einen sanften Kuss.

Verwundert schaute Desh Silan an. Sollte er wirklich so ein Glück haben? "Bist du dir sicher?" fragte er, während er sich erhob.

"Warum denn nicht, wir sind doch beide erwachsen, oder?" Sie schnurrte vernehmlich während sie aufstand.

"Ja, das schon. Aber ich möchte halt sichergehen, dass du das wirklich willst. Nenn es einfach vorsichtig sein", antwortete Desh, legte einen Arm um Silans Taille und steuerte mit ihr den Ausgang des Parks an.

"Och, da mach dir keine Sorgen, mein Großer. Entweder es funktioniert und es soll so sein oder es funktioniert nicht. Wenn es zwischen uns nicht klappen sollte, geht halt jeder von uns wieder seine Wege. Und mach dir bitte keine Sorgen von wegen, dass ich schwanger werden könnte, das funktioniert bei mir nur zweimal im Jahr und wenn es soweit sein sollte, wirst du es merken, dann bin ich nämlich eine kleine Kratzbürste." Sie knuffte ihn mit der Pfote in die Seite. "Wo gehen wir eigentlich hin?"

Desh war erfreut und auch gleichzeitig irritiert, wie locker Silan damit umging. "Habe ich dir schon mal gesagt, dass ich kleine Kratzbürsten mag?" raunte Desh ihr ins Ohr und die beiden fuhren mit dem kleinen Lift auf die obere Ebene des Kuppelparks, von wo aus sie wieder auf die Promenade traten. "Tja, wo gehen wir hin? Zu mir oder zu dir?" fragte Desh grinsend.

"Hm, zu dir, mein Quartier und vor allem mein Bett ist zu klein für zwei...." Sie grinste und zeigte dabei ihre kleine Fangzähnchen. "Und was das andere angeht werden wir sehen, wenn es so weit ist!" Silan schnurrte leise vor sich hin..

"Na dann. Gut, dass ich ein Kingsizebett extra in mein Quartier habe schaffen lassen", erklärte Desh breit grinsend, auch wenn das ein wenig übertrieben war. Aber mit zwei Leuten hatte man bequem Platz in seinem Bett.

Die beiden betraten den nächsten Turbolift. "Deck 24", befahl er und Sekunden später konnten sie auf dem angegebenen Deck den Lift wieder verlassen.


--- SB Mamori, Deck 11: Wissenschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ähm... nein. Erholen", erwiderte Sara Ginelli überrascht Voran Kai.
> "Also dann, ich wünsche frohes Schaffen. Bis morgen."
> Sie erhob sich müde von ihrem Sessel.

"Ich würde Sie gerne für einen Feierabenddrink aufs Promenadendeck einladen", meinte Kai zu Ginelli. "Da ich erst unseren Computer mit dem der Goldenmorgen synchronisieren muss schlage ich vor, wir treffen uns in einer halben Stunde im Replimat? Oder im 'Dorans Pallas'?" fragte der El-Aurianer.

Sie gähnte kräftig hinter vorgehaltener Hand und warf dann dem Wissenschaftler einen entschuldigenden Blick zu. "Haben Sie denn dann schon Feierabend?" erwiderte sie patzig. "Sie haben die Abteilungsleitung, Mr. Kai. Ich verlasse mich auf Sie. Aber Sie können mich gern kontaktieren, falls es etwas Neues gibt. Den Drink sollten wir... vertagen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Danke für die Einladung. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte..."

Mit großen Schritten verließ sie ihr Büro.

   -- SB Mamori: Turbolift 1

Der Turbolift öffnete sich auf Deck 11. Sara Ginelli betrat die Liftkabine und traf dort auf Vasu. "Guten Abend, Sir", grüßte sie.

Auch Vasu begrüßte sie: "Guten Abend, das ist ja ein Zufall, zu Ihnen wollte ich gerade. Machen Sie gerade Feierabend? Haben Sie vielleicht trotzdem noch Zeit für ein paar Fragen?"

"... Natürlich, Sir", erwiderte die Wissenschaftlerin überrascht. Gedanklich verlegte sie mit einem innerlichen Seufzen den Beginn ihres wohlverdienten Feierabends auf später. Wie viel später würde sich zeigen, aber da es sich um den Commander handelte fürchtete sie das Schlimmste.

Sie zögerte einen kurzen Moment, bevor sie ihm mit einer Geste zur Tür anbot: "In meinem Büro?"

"Gerne."

   -- SB Mamori, Deck 11: Büro Sara Ginelli

Vasu ließ sich zu ihrem Büro führen und setzte sich direkt.

Nachdem die Tür zu war, kam er schnell zur Sache. "Ich will Sie nicht lange aufhalten. Es dreht sich um die beim Attentat verwendeten Bombe. Wie ich den Berichten entnahm, wurden die Internen Sensoren entsprechend angepasst. Doch haben Sie noch etwas über den Ursprungsort der verwendeten Bomben herausgefunden? Ich würde gerne wissen, WER sich hier einmischt."

Sara nickte, dann schüttelte sie den Kopf, um anschließend wieder zu nicken. "Leider noch nicht. Wir wissen, es war kein uns bisher bekanntes System, keine uns bisher jemals untergekommene Spezies, und kein Planet in unserem Sektor. Laut den Daten müssen die Bomben auf beziehungsweise IN einem Gasplanet gebaut worden sein. Es gibt keine uns bekannte Lebensform, die dazu imstande ist, und keinen passenden Gasplaneten in der Föderation oder der Umgebung von Mamori. Die Famossa muss die Bomben offensichtlich erworben haben - selbst herstellen kann sie sie wohl kaum, es sei denn, es gehören ihr noch sehr viel exotischere Lebensformen an als Sarkassianer. Und nach Angaben der sarkassianischen Behörden ist das ja nicht der Fall."

Sie pausierte kurz und bemühte sich, etwas weniger Depression und mehr Tatendrang in ihre Stimme zu legen, als sie vorschlug: "Sir, wir sollten mehr Erkundungsflüge durchführen. Mit unseren Sensoren kommen wir nicht viel weiter als 10 Lichtjahre - es gibt noch eine Unmenge Unbekanntes dort draußen. Und den Hersteller dieser Bomben." Gespannt musterte sie den Commander.

Vasu überlegte und besah sich kurz die Dinge in den Regalen in Ginellis Büro. "Leider sind solche Tiefenraummissonen eigentlich nicht unsere Aufgabe. Aber vielleicht lässt sich da was machen. Packen Sie mir doch alles zusammen, was Sie über diesen ominösen Gasplaneten wissen. Damit lässt sich bestimmt was anfangen. Ich denke, es ist Zeit mal ein paar Freunde anzurufen. Sie können ja morgen ein paar Warpfähige Sonden auf die gesuchten Werte programmieren. Die können wir ja schon mal etwas weiter suchen lassen. Ich danke Ihnen für die die Mühe. Ich warte dann auf Ihre Daten."

Vasu erhob sich wieder um zu gehen. "Haben Sie noch etwas? Oder kann ich Ihnen einen schönen Feierabend wünschen?"

Sara nickte. "Verstanden, Sir, die Sonden gehen morgen raus. Ich werde Sie informieren, wenn es Ergebnisse gibt - aber es wird eine Weile dauern. Selbst Sonden der Klasse IX können nur 12 Stunden Warp 9 fliegen. Es wird Tage dauern, bis die Sonden unseren Scannerbereich verlassen haben."

Sie zögerte, Vasu einen ganz anderen Vorschlag zu unterbreiten - zumal der gar nicht zu ihrem eigentlichen Aufgabenbereich gehörte. Und nicht zu den üblichen Methoden... "Ich... ähm... darf ich fragen, ob es weitere Pläne gibt, wie mit der Famossa verfahren wird, Commander?"

Letztlich mussten irgendwelche Famossa-Mitglieder die Hersteller oder zumindest die Lieferanten der Bomben kennen. Das Anzapfen dieser Informationsquelle schien ihr aussichtsreicher, als auf einen schnellen Langstrecken-Forschungserfolg zu hoffen.

"Nein, erstmal nicht. Warten wir ab, ob die Sonden was finden. Ich wünsche Ihnen dann einen schönen Feierabend." Vasu erhob sich um zu gehen.

"Sir - Die Famossa wird ihre Quellen kennen", deutete Sara an.

Vasu überlegte kurz. "Ja, aber sie werden uns das kaum erzählen. - Oder wollen Sie sie fragen?!"

Sara schüttelte langsam den Kopf. "Wir haben zwar gerade zwei Famossi inhaftiert, aber... Ich schätze mal, die sind schon gründlich befragt worden. Sicher weiß nicht jeder über alle Quellen Bescheid. Da müsste man schon sich schon an die Richtigen wenden..... ganz unauffällig..." Mit klopfendem Herzen beobachtete sie, wie Vasu auf so einen "Vorschlag" reagierte.

Vasu stoppte beim Verlassen ihres Büros seine Schritte: "Stimmt, da wollte ich auch noch vorbei." Vasu beschleunigte seine Schritte. "Wenn Sie mich entschuldigen, es ist schon spät. Ach ja, sagen Sie mir doch morgen bitte, wie weit maximal ein Mini-Subraum-Sender reicht. Ich meine den kleinsten, den es gibt." Dann beeilte sich Vasu zum Turbolift zu kommen.


--- SB Mamori, Deck 11: Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "So so", grinste Wrad, "Ist er etwa nicht Dein Typ?"
> Seine Augen blitzen schalkhaft. "Was sagt denn so seine Akte?"
> Aus seiner eigenen Neugierde machte er keinen Hehl.
> Wie immer hatte er sich die Fotos und Namen der Neuen angesehen. Und
> dieser ungewöhnlich tätowierte Terraner Ahi'Maun wirkte interessant.

"Ob er mein Typ ist, kann ich dir noch nicht sagen. Ein Foto ist wenig aussagekräftig. Interessant ist es schon, und auch seine Akte ist nicht unspannend zu lesen", erwiderte Shay. "Seine Akte sagt, dass er aus Neuseeland auf der Erde stammt, und er hat witzigerweise den gleichen Rang wie ich. Das wird nicht uninteressant werden", meinte sie.

Wrad nickte zustimmend. "Also, worauf wartest Du?" fragte er noch immer verwundert, dass sie ihn nicht in Empfang nahm. "Vom Kellner mal abgesehen, meine ich", ergänzte er und warf Meyer einen durchdringenden Blick zu. Wenn der nicht bald an ihren Tisch kam, würde er zur Bar gehen. Und ihn spüren lassen, was er von seinem Service hielt...

Argwöhnisch blickte Shay Wrad an. "Sag mal, wieso bist du so erpicht darauf, dass ich ihn Empfange? Bist du mich etwa schon leid?" fragte sie skeptisch. "Ich möchte ganz einfach hier bei dir sein, ist das so verwunderlich oder schlimm?" fragte sie weiter.

Die Fühler des Andorianers richteten sich augenblick gestreckt auf Shays Kops aus, während seine Augenbrauen erstaunt in die Höhe wanderten. "Baby, was ist los mit Dir? Natürlich will ich Zeit mit Dir verbringen. Entschuldige bitte, ich bin doch nur neugierig, das ist alles." Er schmunzelte entschuldigend, erhob sich und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. "Entschuldige mich bitte kurz, ich muss mal eben ein Hühnchen mit diesem Kellner rupfen."

Hoch aufgerichtet marschierte er zur Bar.

"Mit mir ist gar nichts los. Doch du bist so interessiert an diesem neuen Schrauberheini, dass ich das Gefühl habe, du wärst lieber mit ihm hier als mit mir. Das ist alles", erklärte Shay vehementer als sie eigentlich wollte, doch irgendwohin musste die Anspannung der letzten Tage, da sie mit den Daten des Ausflugs nicht wirklich weiter kam.

Meyer hatte seine neu eingetroffenen Gäste total übersehen, weil er sich derzeit noch mit dem Ferengi vor sich beschäftigte. Mit Widerwillen hatte er dem seinen Schneckensaft organisiert und diesmal auf den Eiswürfel verzichtet; im Kopf noch immer die lautstarken Beschwerden, die ein paar Tage zurück lagen. DAS Gezeter wollte nicht mal er noch einmal riskieren. Vor allem, weil der kleine Glatzkopf ein Thema angesprochen hatte, das in Meyer durchaus einen sensiblen Punkt getroffen hatte.

Und so stellte er das Schneckensaftglas ab, ignorierte die Scherben auf dem Boden und beugte sich tief über den Tresen - diese letzte Grenze zu verlassen, fiel ihm gar nicht ein. Sein Tonfall sank ins Verschwörerische, als er antwortete: "Eine Modenshow? Hier? Auf Mamori? Und das mit mir?"

Er richtete sich ein Stück auf, um ein paar imaginäre blonde Strähnen aus der Stirn zu schütteln. Befriedigt fühlte er, wie locker und willig sich die Flechten um den Kopf sortierten. Es war eine gute Idee gewesen, bei diesem Ferengi-Stylisten vorbeizuschauen. "Nun, ich denke, Sie sind da an der besten Adresse, die Sie auf dieser Station finden konnten. Ich habe gelegentlich gemodelt, müssen Sie wissen. Und das nicht erfolglos. Man kann das ja nicht lernen, das muss man im Blut haben. Wann und wo, sagten Sie, findet diese Vorführung statt?" Den heranstürmenden Andorianer völlig ignorierend, war Meyer komplett auf Krem konzentriert.

Wrads Fühler übermittelten ihm Shays Botschaft gut hörbar und wanden sich daraufhin. 'Bei Fesoan, ist sie genervt', dachte er besorgt und überlegte, wie er sie aufmuntern konnte. Und was sollte er überhaupt bestellen? Aufgrund dieser Überlegungen verlangsamten sich seine Schritte, und als er an die Bar trat, wirkte er weit weniger agressiv als er sich ursprünglich erhoben hatte.

Als jedoch die letzten Sätze von Meyer in sein Bewusstsein drangen, die offenbar nichts mit einer Bestellung zu tun hatten, und ihm noch dazu erneut aufstieß, dass dieser Fönfritze ihn weiterhin komplett ignorierte, schlug seine Stimmung rasch um. "Verzeihen Sie wenn ich störe, aber dürften meine Begleiterin und ich vielleicht etwas bestellen? Falls es nicht zu viel Mühe macht."

Seine blitzenden Augen, seine laute Stimme und die steif auf Meyer gerichteten Fühler straften seine höflichen Worte eindeutig Lügen.

Schon taten Shay die Worte leid, die sie Wrad an den Kopf bzw. an die Fühler geworfen hatte. Doch sie konnte es nicht mehr ändern. Und im Grunde wollte sie es auch nicht, denn sie entsprachen genau ihrer monentanen gefühlsmäßigen Lage.

"Das wann steht noch nicht genau fest", antwortete Krem schnell, nachdem Wrad seinen Satz beendet hatte. "Das wo. Na ja, ich denke mal auf dem Promenadendeck. Ich werde Sie ins beste Licht setzen. Ich habe für die Scheinwerfer extra ein Lichtmeister organisiert."

Er sah Wrad an. Da man die Gedanken von Ferengis nicht scannen konnte, dachte er: 'Au wai. Nicht mal das beste Licht macht ihn schöner."

Wrads Fühler wanderten nur kurz zu Krem, dann fixierten sie wieder Meyer. "Zwei Stück Kuchen bitte. Frisch.. und mit viel Schokolade". 'Vielleicht bessert das ihre Laune.' "Und zwei andorianische Mokka. Schön kräftig. Einen mit viel Milchschaum, den anderen schwarz." Er sprach sehr energisch und sah ganz so aus, als würde er dem schönen Kellner gleich an die Gurgel springen, wenn der ihn nicht augenblicklich bediente.

"Nein, nicht doch", schüttelte Krem energisch seinen Kopf. "Schwarz würde Mister Meyer gar nicht stehen. Eher ein sanftes Himmelblau. Oder was meinen Sie?" Fragend sah er Meyer an.

Meyer versuchte, nicht überfordert zu wirken. Da war der Ferengi mit seinem wirklich verlockenden Angebot, die durchaus reizende Vorstellung, sich endlich mal wieder mehr ins Rampenlicht rücken zu können - und somit vielleicht seinen Marktwert auf diese Weise zu steigern - und dann funkte ihm dieser blaue Typ dazwischen... Der wußte doch nicht, wie wichtig es war, an der persönlichen Karriere zu arbeiten! Nun gut, eigentlich sollte Meyer ja auch ein Auge darauf haben, seine Karriere im "Hot Spot" weiterverfolgen zu können und da war es wohl eher ungünstig, während der Arbeitszeit Kunden zu ignorieren.

Also hübsch eines nach dem anderen und das hieß: Erst mal der Ferengi. "Lassen Sie mich wissen, wenn die genaue Zeit feststeht. Und... nun ja..." Meyer konnte nicht verhindern, Krem mit skeptischem Blick zu taxieren. "Ich hoffe, Sie haben die Unterstützung von... von klassischeren Designern. Jenseits der Galaxie sollen Bonbonfarben ja der letzte Schrei sein, aber hier..."

Und bevor Wrad einen Knoten in seine Fühler bekam, knipste Meyer sein Berufslächeln wieder an und fragte Wrad völlig arglos: "So, entschuldigen Sie, daß ich gerade noch Wichtiges zu besprechen hatte. Einen Milchkaffee und einen Mokka, sagten Sie?" Er nahm das Poliertuch einmal mehr auf und rückte seine Schürze zurecht, die er vergessen hatte abzulegen.

Wrad lehnte sich über die Theke, bis dicht vor Meyers lächelndes Gesicht. Seine steifen Fühler berührten um Haaresbreite Meyers blonde Lockenpracht. "Nein", antwortete er sehr leise, aber seine Unzufriedenheit schimmerte glasklar durch den drohenden Unterton, "Kein Milchkaffee. Zwei andorianische Mokka, einen mit viel Milchschaum. Und zwei Stück Schokoladentorte... oder sowas, Kuchen mit viel Schokolade. Bieten Sie mir was an. Und zwar... rasch, wenn ich bitten darf. Oder... ", er warf demonstrativ einen Blick über die leeren Tische, "sollten Sie vielleicht mit 3 Gästen überfordert sein? Dann ist dieser Job wohl nicht das richtige für Sie, glauben Sie mir."

Selbst Meyer nahm den verräterischen Unterton wahr, der Wrads Worte begleitete. Regte der sich wirklich auf, nur weil seine Bestellung nicht sofort verstanden worden war? Das konnte doch mal passieren...

"Kommt sofort, Sir", antwortete er knapp. Er war nicht auf Wrads Vorwurf eingegangen. Aber er hatte ihn immerhin "Sir" genannt. Gerade rechtzeitig war ihm eingefallen, dass diese Sternenflottenleute darauf standen, so genannt zu werden.


--- SB Mamori, Deck 21: Transportagentur V-III

Nachdem das geklärt war, führte Soren Azara zurück zur Agentur. Dort angekommen bot er ihr wieder einen Platz an und rief seine Mitarbeiter zu sich. Santura und Takgall betraten den Raum.

"Miss Azara, darf ich vorstellen, das ist Santura, Ihr neues Hausmädchen und Beschützerin!"

Die große Vegetjanerin verbeugte sich: "Angenehm, Sie kennen zu lernen!"

"Und der junge Echserich neben ihr ist Takgall, mein Technikexperte! Er wird die entsprechenden Vorkehrungen in Ihrem Quartier treffen."

Er reichte Takgall ein PADD. "Hier ist der Zugangscode zu dem Quartier und eine Liste der Sachen, die installiert werden müssen. Mach dich sofort an die Arbeit!"

Der Echserich gab ein glucksendes Geräusch von sich. "Sicher Chef, in zwei Stunden ist alles fertig!" Takgall machte auf den Hacken kehrt und marschierte zur Tür.

"So, Miss Azara, dann wollen wir mal zu den Formalitäten schreiten. Haben Sie noch Fragen?"

Ein wenig eingeschüchtert blickte Azara Santura und Takgall an. Sie brachte nur ein Nicken zur Begrüßung zustande. "Ja, eine hätte ich. Wenn Sie sagen Miss Santura wäre meine Beschützerin, heißt dass sie folgt mir überall hin?" fragte Azara nervös.

Santura lächelte: "Ja, ich werde Sie die meiste Zeit überall hin begleiten! Nur auf die Toilette dürfen Sie alleine gehen, wenn ich mich versichert habe, dass dort niemand ist. Ich denke mal, wir werden uns prächtig verstehen." Sie legte der jungen Frau ihre dreifingrige Hand auf die Schulter und drückte diese ganz sanft.

Gallen räusperte sich: "Santura wird nicht die einzige sein, die auf Sie aufpasst. Ich werde auch die meiste Zeit bei Ihnen sein, jedenfalls in der Anfangszeit. Und wenn Sie zu irgendwelchen öffentlichen Anlässen gehen oder verreisen, werden sogar noch zwei meiner Leute anwesend sein: einmal Takgall, den Sie eben schon gesehen haben und noch einer meiner Mitarbeiter, der leider gerade nicht verfügbar ist. Haben Sie sonst noch irgendwelche Fragen?" "Na, wenigstens etwas", murmelte Azara, dass sie wenigstens alleine auf's Klo durfte. Santuras Art war sehr nett und freundlich und Azara hatte das Gefühl, dass sie sich an die Echse würde gewöhnen können. "Nein, keine weiteren Fragen im Moment", antwortete Azara.

"Gut, dann hätten wir das auch geklärt. Gedulden Sie sich bitte einen Moment. Ich fülle den Vertrag fertig aus." Soren nahm ein vorgefertigtes Vertragspadd in die Hand und machte seine Eingaben, darunter Kundennummer, Vertragsnummer, die Kosten für bereits in Anspruch genommene und eventuelle zukünftig in Anspruch genommene Leistungen.

"So, das hätten wir! Tragen Sie bitte in den golden markierten Fächern Ihre persönlichen Daten und Ihre Bankverbindung ein." Er reichte ihr das PADD. Santura war inzwischen zurückgetreten und hielt sich im Hintergrund.

Azara nahm das PADD entgegen und blickte es zögernd einen Moment an, atmete tief durch und und füllte schließlich die gewünschten Felder aus. Dann reichte sie das PADD Soren zurück.

Soren nahm das PADD zurück und bestätigte dann den Vertrag mit seinem Dauemabdruck. Dann klonte er das ganze auf ein leeres PADD und reichte ihr dieses. "Hier ist Ihr Vertrag, Miss Azara. Mögen Sie unsere Dienste so wenig wie möglich in Anspruch nehmen müssen. Wie sieht denn jetzt Ihre weitere Tagesplanung aus?"

Mit einem "Danke" nahm Azara das PADD mit dem Vertrag von Soren entgegen. Bezüglich der weiteren Planung des Abends mußte Azara erst einmal überlegen. "Hm, ich wollte eigentlich nur noch etwas essen, wo habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht, und dann wollte ich es mir bei einem Film oder einem Buch in meinem Quartier gemütlich machen", erklärte sie schließlich.

"Hm! Da Takgall noch circa 2 Stunden brauchen wird, um die Sicherheitstechnik in Ihrem Quartier zu installieren, schlage ich vor, Sie essen mit uns. Alternativ könnten wir auch ins 'Hot Spot' gehen. Der Koch dort ist recht kompetent, wie ich mich schon selbst überzeugen konnte. Aber die Entscheidung liegt bei Ihnen, Miss Azara!"

"Hm, da ich nicht vorhabe mich gänzlich zu verkriechen, würde ich das 'Hot Spot' vorschlagen, wenn Sie nichts dagegen haben", erwiderte Azara.

"Dann wollen wir mal!" meinte Soren und stand auf.

Santura zischte erschrocken: "Oh Gott, ich habe nichts anzuziehen!" Dann gab sie ein glucksendes Lachen von sich und zwinkerte Azara zu. "War ein Scherz, Boss!"

Santura trug eine schlichte, aber edle Tunika aus einem lederähnlichen Stoff. Als gute Leibwächterin ging sie als erste zur Tür hinaus und blickte sich nach allen Seiten um.

   -- SB Mamori, Deck 21: Gänge

"Ich würd' Ihnen ja gerne was von mir anbieten, aber ich habe starke Bedenken wegen der Größe. Und so viele Sachen habe ich auch nicht mit", antwortete Azara und folgte Santura nach draußen.

"Keine Sorge, meine Gute, das war nur ein Scherz!" Santura schaute sich aufmerksam um und schlug den direkten Weg zum Lift ein.

"Da bin ich ja beruhigt", meinte Azara und lächelte zaghaft, bevor sie Santura auf den Fersen zum Lift folgte.

Soren ging hinter den beiden Frauen her und übernahm die Rückendeckung.

Schließlich betraten die drei den Turbolift und dieser brachte sie schon ein ganzes Stück näher an ihr Ziel.

Santura hat erst einmal nichts gesagt. Als sie den Turbolift dann wieder verließen, legte sie der jungen Frau ihre dreifingrige Hand auf die Schulter und drückte sie leicht und flüsterte: "Versuchen Sie, zu leben so gut es geht. Ihre Lebensspanne ist so schon kurz genug, als dass Frau sie mit Trauer vergeuden sollte."

Die drei schlugen den Weg zum "Hot Spot" ein.

"Das ist leichter gesagt als getan, wenn plötzlich die ganze Familie ausgelöscht ist und man ganz alleine dasteht", meinte Azara und man konnte ihr ihren tiefen Schmerz an der Stimme anhören.

"Ich weiß, meine Gute! Ich habe mich über Ihre Situation erkundigt, wie alle in der Agentur!" Sie drückte noch einmal die Schulter der jungen Frau.

Dann betraten die drei das "Hot Spot" und Santura und Galen blickten sich misstrauisch um, zumal ein Ferengi im Raum war.

   -- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

Krem nippte kurz an seinem eiskalten schleimigen Erfrischungsgetränk. In der anderen Hand hielte er ein PADD und murmelte etwas vor sich hin: "1200 Rosen, 14 Palmen, 150 Stühle... besser 200 Stühle... mindestens 15 Models oder besser mehr...? 15 Meter Laufsteg. Wo nehme ich das Material für den Laufsteg her? Kabel für die Beleuchtung. Stoff für die Vorhänge. Mindestens 20 laufende Meter. Schminktische. Ja wie viele? Zwei oder drei? Oder fünf? Woher nehme ich so viele Stühle?"

Azara nickte bloß bei Santuras Worten. Als sie das 'Hot Spot' betraten, warf Azara nur einen kurzen Blick auf Meyer und Krem und wollte schon zu ihrem Stammplatz steuern.

Soren blickte sich um. Der Ferengi passte ihm gar nicht in den Kram; aber da er ihn nicht achtkantig aus dem Lokal werfen konnte, wandte er sich an Azara. "Gehen Sie ruhig zu Ihrem Stammplatz. Sie sollten soviel Normalität wie möglich wahren."

"Der ist harmlos. Nervig, aber harmlos", kommentierte Azara Krems Anwesenheit und ging zu ihrem Stammplatz.

"Harmlos mag er sein; aber mögen muss ich ihn trotzdem nicht, oder?" Soren erinnerte sich noch gut an den letzten Betrugsversuch der Ferengi an seinem Volk; aber das sollte jetzt nicht sein Problem sein. Er folgte Azara zu ihrem Stammplatz und setzte sich neben sie.

Santura nahm auf der Bank gegenüber Platz bzw. versuchte es, da sie erst ihren Schwanz aus der Sitzrichtung bugsieren musste.

"Nein, mögen müssen Sie ihn nicht", stimmte Azara Soren lächelnd zu. "Gar nicht so einfach mit so einem Schwanz, oder?" fragte Azara neugierig, während sie auf den Kellner warteten.

Santura gab ein glucksendes Kichern von sich: "Äh ja, manchmal ist er lästig, aber wir haben und damit arrangiert und meistens macht er keine Probleme. Wie Ihnen aufgefallen ist haben unsere Möbel alle eine Aussprung an der entsprechenden Stelle, das macht es leicht und führt dazu, dass man ihn sich halt woanders mal klemmt. Wissen Sie schon was Sie essen wollen?

Während Meyer sich also um Wrads Bestellung kümmerte, betraten neue Gäste das 'Hot Spot', doch die mussten einen Moment warten - immerhin machte Wrad nicht den Eindruck, noch viel Geduld zu besitzen. Also braute er schnell die beiden Kaffees zusammen und machte sich dann an die Schokoladenbestellung. Der Andorianer hatte eine nett aussehende weibliche Begleitung mitgebracht - die Schokolade war mit Sicherheit eher für sie bestimmt. Meyer kannte sich da aus; es war auch eine seiner eigenen Strategien.

Und so stellte er seine eigene Schoko-Kreation zusammen. In zwei Schalen waren abwechselnd Mousse au chocolat-Nocken und kleine Brownie-Quadrate angerichtet, mit dreifarbigem Schokokonfetti überstreut und an drei aufgefächerten Erdbeeren bildeten ein Minzzweig und zwei Amarettini das farbige Highlight. "So, hier sind ihre Mokkas und zweimal eine Spezial-Schokotrilogie."

Er hatte oft darüber nachgedacht, dem Dessert seinen Namen zu geben, doch "Meyer" war einfach zu gewöhnlich und dafür seinen Vornamen zu benutzen, kam ihm erst recht nicht auf den Tisch.

Anschließend schnappte er sich sein unvermeidliches Poliertuch und ging zu seinen neuen Gästen hinüber. Das war doch schon wieder der Saurier... und schon wieder in neuer Begleitung. Irgendwo musste ein Nest von denen sein.

"Das sieht gut aus", fand Wrad in deutlich versöhnterem Tonfall, und ohne Meyer oder Krem eines weiteren Blickes zu würdigen, balancierte er das voll beladene Tablett zu Shay. "Andorianischer Mokka und zweimal... eine Spezial Schokoladen- Trilogie. Ich hoffe es ist Dir recht so?"

Er stellte alles dekorativ auf dem Tisch ab, lehnte das leere Tablett gegen die Rückenlehne eines unbesetzten Stuhls und setzte sich, Shay ein gespanntes Lächeln zuwerfend.

Shay betrachtete die Schokoladenkomposition mit kritischem Blick und sah dann auch Wrad erst finster an. "Es ist perfekt. Genau das, was ich jetzt brauche. Jede Menge Schokolade", antwortete sie und sie strahlte Wrad an.

Shay zog ihren Finger durch die Mousse au Chocolat und leckte ihn ab. Dabei schloss sie genießerisch die Augen. "Köstlich."

Wrad lächelte zufrieden und entspannte sich sichtlich, als er einen kräftigen Schluck Mokka nahm. Außerdem war eine genießerische Shay ein entzückender Anblick. Rasch vergass er seinen Ärger und probierte ebenfalls von der Schokoladenköstlichkeit.

Meyer war wirklich sehr bemüht, sich seine Abscheu nicht anmerken zu lassen und blickte von einem zum anderen. "Seien Sie mir gegrüßt. Was darf es sein?"

"Ja, ich nehme eine Pizza Margherita mit Knoblauch und ein Wasser", antwortete Azara Santura und bestellte gleichzeitig bei Meyer.

Santura überlegte kurz. "Ich nehme dasselbe!" sagte die große Vegetjanerin.

Soren studierte noch die Karte. "Ich nehme diese Tortellini mit Schafskäse und dazu ein Glas Orangensaft! Eine Frage hätte ich noch: Was sind Schafe?" Er blickte Meyer für seine Verhältnisse fragend an.

Beinahe hätte Meyer auf Sorens Frage spontan "Futter für Saurier" geantwortet, doch etwas hielt ihn davon ab. Eine wirkliche Antwort erwies sich allerdings als recht schwierig - Tiere, die Meyer zwar gut von bildlichen Darstellungen kannte, über die er allerdings noch nie nachgedacht hatte, zu definieren, forderte seine Hirnkapazität erheblich. Wo war nur sein Boss, wenn man ihn brauchte? Der kannte bestimmt noch das eine oder andere Schaf persönlich, das die Milch zu seinem Käse lieferte. "Nun, es sind Tiere... sie sind nicht sehr groß und man braucht sie, um Milch zu bekommen. Und daraus ist der Käse dann schließlich. Es sind sehr... plüschige Tiere. Ich glaube, man hat sie vor langer Zeit mal genutzt, um sie zu häuten und diese Häute anzuziehen... ist aber schon sehr lang her. Zu den Tortellini gibt es Feta; ein weißer, sehr milder Käse, der den Geschmack der Tortellifüllung nicht zu sehr überdeckt."

Die letzte Wortformulierung hatte Meyer mal von Francois aufgeschnappt und sich gemerkt - wissend zu wirken, war ja nun nie von Nachteil. Was machte eigentlich das hübsche Mädchen im Kreise dieser Kreaturen? Sie schien ja durchaus freiwillig in deren Gesellschaft zu sein. Kurz nahm Meyer Azara in Augenschein und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. "Also zweimal Margherita und Wasser und die Tortellini mit Orangensaft?" hakte er nach.

"Danke für die Auskunft, Mister Meyer. Ja, das ist die richtige Bestellung." Soren wurde das Gefühl nicht los, dass Meyer ein Problem mit ihm hatte.


--- SB Mamori, Deck 16: Sicherheitshauptquartier

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Sagen Sie mal, Lieutenant, können Sie Gedanken lesen?", fragte Matti
> Sola den stellvertrenden Sicherheitschef John Harris. "Ich habe das
> schon mal während des Dominionkrieges praktiziert. Allerdings
> bräuchte ich da ein paar Sachen und vor allen Dingen den Segen von
> oben bzw. von der Stationsleitung. Wenn ich Sie richtig verstehe,
> werden Sie mich bei Captain Anderson unterstützen, oder?"

John musterte Matti einen Moment zweifelnd. Auch wenn er dessen Meinung war, gefallen tat es ihm ganz und gar nicht, einen seiner Leute in eine derartige Gefahr zu bringen. 'Aber was sonst?', grübelte er. Er atmetete tief durch, strich sich unbewusst die Haare aus der Stirn.

"So weit sind wir noch nicht, Mr. Sola", nahm Harris Sola etwas den Wind aus den Segeln. "Warum wollen Sie dieses Risiko eingehen?" fragte er dann und beobachtete Sola sehr genau, wollte sich vergewissern, ob der Marine es nur aus Pflichtbewußtsein oder gar wegen der Gefahr angeboten hatte, konnte gut sein, dass der Mann die Gefahr unterschätze. Schließlich liebten Marines waghalsige Aktionen, dachten sehr oft gar nicht an die Konsequenzen, sondern nur an den Nervenkitzel, der sich ihnen bot. "Und bitte", fügte John noch hinzu: "Kommen Sie mir nicht mit Pflichterfüllung und so weiter, denn es ist nicht Ihre Pflicht, als Spion Ihr Leben aufs Spiel zu setzten, aus diesem Grund ist es auch etwas, das nur Sie entscheiden können und kein Befehl."

Dass sich Harris sorgte war sicher nicht zu übersehen, er versuchte auch gar nicht das zu verbergen. Es würde sehr gefährlich werden für den Marine, sich Undercover bei der Famossa einzuschleusen, denn Sola würde die meiste Zeit nur auf sich gestellt sein und nur sehr spärlichen Kontakt zur Station haben können, von Hilfe konnte überhaupt keine Rede sein.

"Na ja, was soll ich da groß zu sagen, Sir? Ich weiss nicht, wie weit Sie mit meiner Akte vertraut sind; aber ich habe solche Operationen während des Dominionkrieges öfters durchgeführt und dort war ich auch die meiste Zeit auf mich alleine gestellt. Ich gebe einen ganz passablen Cardassianer ab, wenn es sein muss. Außerdem will ich mich ja nicht in eine militärisch durchorganisierte Organisation einschleichen. Aber wenn Sie einen besseren Weg wissen, um an Insiderinformationen zu kommen, bin ich ganz Ohr, denn wenn ich ehrlich bin, verspüre ich nicht so die Lust, in die Haut eines anderen zu schlüpfen."


--- SB Mamori, Deck 23: Promenadendeck, Replimat

Erschöpft sah Parri Lohaun der kleinen S'thani zu, wie sie ihren großen Saft hastig leerte. Beide Idronianerinnen hatten auf dem Trainingsdeck geturnt. In Absprache mit Kirah Vaughn-Talvert hatte Parri mit S'thani Übungen angefangen, die ihr Kraft und Kondition geben sollten. Sobald das Mädchen eine gewisse Form hatte, würde die idronianische Pilotin mit Kampfsporttraining beginnen, sodass S'thani wusste woran sie war wenn sie sich entscheiden würde, Kriegerin wie ihre Mutter und ihre Trainerin zu werden, oder einen anderen Lebensweg einzuschlagen.

"Deine Mommi ist sicher stolz auf dich. Du schlägst zu wie ein Mädchen", lobte Ensign Lohaun die kleine Halbidronianerin, deren Gesicht gerade hinter ihrem Glas verschwunden war. 'Kaum zu glauben, wie sehr mich dieses kleine Kraftpaket gefordert hat', zollte Parri S'thani aufrichtige Anerkennung.


--- SB Mamori, Deck 24: Quartier Pha Qua Swadesh

"Ah ja, verstehe", sagte Silan geistesabwesend. Sie bekam kurz kalte Pfoten, aber da sie Desh wirklich mochte ging sie weiter. Außerdem war sie neugierig auf ihn und sein Quartier.

"Nein, ich glaube du verstehst nicht. Aber wenn du es siehst, dann vielleicht", erklärte Desh und öffnete die Türe zu seinem Quartier. "Hereinspaziert", forderte er Silan auf.

Er war gespannt auf ihre Reaktion, denn Desh war recht stolz auf seine bajoranischen Kunststücke, die dekorativ rumstanden oder an den Wänden hingen.

Silan betrat das Quartier und schnupperte unauffällig; das Quartier roch nicht nach Frau. Somit hatte Desh diesen keinen Test bestanden. Sie schaue sich mit großen Augen um. "Bist du Kunsthändler im Nebenerwerb oder hast du zu viel Geld?" fragte Silan grinsend.

Dann ging sie auf Desh zu, legte die Pfoten um seinen Hals und gab ihm einen langen und leidenschaftlichen Kuß.


--- U.S.S. Glory, angedockt an Raumstation DS5, Sicherheitsabteilung

### Nachricht abgesendet am : 04. Juli 2380 Nachricht empfangen am : 17. Juli 2380

Sicherheitswarnung an Starbase Mamori

Betreff: Sicherheitsrisiko Sas'Nok

Nach Auswertung unserer Daten über die Sas'Nok, sind wir zum Schluss gekommen, dass ein Sicherheitsrisiko für die Starbase Mamori besteht.

Die Sas'Nok haben innerhalb weniger Jahre eine Raumflotte gebaut. Erste Ziele der Raumflotte könnten die nähren Planetensysteme Brix und Os sein.

Spezies : SAS'NOK Quadrant : Beta-Quadrant

Primärstern : SAS'RAH

Planetenname : SAS'MAK Planeten-Klasse : M


---///SAS'NOK EMPIRE\\\---

Das SAS'NOK EMPIRE wird von einem militanten Kaiser regiert.


---///SAS'NOK-FLOTTE\\\---

Die Sas'Nok besitzen vier komplette Flottenverbände. Jede Flotte besteht aus 6 Aufklärern, 8 Zerstörern und 2 Kampfgeschwader- Raumschiffträgern.

Weitere Informationen über die Sas'Nok, sowie über die Os und Brix, folgen.

Lt. Rakhan Noran, Sicherheitschef U.S.S. Glory ###


--- Planet Minory Prime, Hauptstadt Minoras: Militärbar

Andere Völker, andere Sitten. Wenn es um eine Verabschiedung eines Unteroffiziers aus dem Militärdienst geht, dann machen die Minorytaner keine halben Sachen.

Unteroffizier Quinnquet stand vor dem Ende seiner 40-jährigen Dienstzeit im minoryanischen Militär. Zu Ehren seiner Verdienste hatte sich sein Kommandeur zur Verabschiedung etwas Besonderes einfallen lassen.

Quinnquet betrat in Zivilkleidung die Militärbar. Die Zivilkleidung war dem stattlichen korpulenten Kerl zwei Nummern zu klein. Die Knöpfe an der Weste hielten gerade noch das Kleidungsstück geschlossen. Wenn Quinnquet jetzt noch tief Luft geholt hätte, dann wären die Knöpfe mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum geflogen.

"Schaut mal", rief der Barmann hinter der Theke. "Quinnquet in Zivil."

In der Bar saßen acht Militär-Kameraden von Quinnquet, die auf ihm warteten.

"Was ist denn das, Quinnquet?" fragte einer der Männer. "Ist das deine Uniform?"

Voller Stolz präsentierte Quinnquet seine Kleidung und antwortete: "Leider schon bald. Das ist die Uniform eines zukünftigen Zivilisten."

Alle lachten.

"Im Ernst", wurde Quinnquet wütend. "Das trage ich bald täglich."

   -- Minory Prime, Militärhauptquartier

Während Quinnquet seine neue Kleidung in der Militärbar präsentierte, rief der Kommandeur den Sicherheitschef der Militärbasis zu sich: "Quinnquet ist im Dienst unvorschiftsmäßig gekleidet." Der Kommandeur hatte Quinnquet die Zivilkleidung absichtlich gegeben und ihm Geld für ein paar Drinks geschenkt. "Und er ist angetrunken. Sperren Sie ihn ein."

Der Sicherheitschef lächelte. Er wusste wie der Plan des Kommandeurs aussah, und warum der Kommandeur Quinnquet die Zivilkleidung geschenkt und ihm auch noch mit Alkohol abgefüllt hatte. "Jawoll, mein Kommandeur! Wird erledigt."

"Macht keine halben Sachen", gab der Kommandeur dem Sicherheits- chef mit auf den Weg zur Bar.

Der Sicherheitschef nahm noch ein paar kräftige Männer mit. Einer der Männer nahm einen Vorschlaghammer mit. Bei Quinnquets Kräften war das eine sehr gute Idee. Quinnquet war nämlich eine Person, die sich nicht ohne weiteres festnehmen ließ.

   -- Minory Prime, Militärbar

In der Bar verlangte Quinnquet ein kräftiges alkoholisches Getränk und legte das Geld, das er vom Kommandanten bekommen hatte, auf die Theke. "Gib mir eine Flasche und ein Glas. Einschenken tu ich mir selbst", sagte er mit einem Lachen. "Wenn ich betrunken bin, schmeiße mich einfach raus."

Der Barmann gab Quinnquet eine Flasche vom besten alkoholischen Getränk und stellte ein Glas daneben.

Quinnquet füllte das Glas und nahm ein kräftigen Schluck.

Coach Labbek betrat die Bar. Er hatte gehört, dass sein Freund Quinnquet bald ein Zivilist wurde. Das mußte doch ausgiebig gefeiert werden.

Damit hatten die Militär-Kameraden von Quinnquet nicht gerechnet. "Mist, wir brauchen Verstärkung", flüsterte einer der Männer. Ein anderer Mann lief schnell hinaus.

"Labbek, mein bester Freund", rief Quinnquet laut erfreut. "Ein Glas für die lebende Legende", forderte er vom Barmann, der daraufhin ein weiteres Glas auf die Theke stellte.

   -- Draußen vor der Bartür

"Sir", rief der Mann, der die verlassen hatte, zum Sicherheitschef. "Quinnquet ist nicht alleine. Labbek ist gekommen."

Den Sicherheitschef konnte eigentlich nichts schocken. Aber diese Nachricht gefiel ihm ganz und gar nicht. Er kommentierte es mit einem einfachen: "Das wird eine ganz schöne Holzerei werden."

   -- Militärbar

Die Gruppe um den Sicherheitschef betrat die Bar. Er stellte sich vor Quinnquet auf und sagte zu ihm: "Sie stehen unter Arrest, Quinnquet."

"Auf wessen Befehl?" fragte Quinnquet brummig.

"Auf Befehl des Kommandeurs der Militärbasis", antwortete der Sicherheitschef. "Also, kommen Sie friedlich mit."

Quinnquet legte die linke Hand auf die Schulter des Sicherheits- chefs und sagte freundlich: "Mein Junge. Quinnquet ist noch nie freiwillig mitgegangen."

Er stellte das Glas, was er in der rechten Hand hatte, ab und ballte eine Faust. Mit der Faust schlug Quinnquet den Sicherheitschef zu Boden.

Nun begann eine heftige Schlägerei in der Bar, an der sich alle im Raum beteiligten. Auch der Coach.

"Wie in alten Zeiten", lachte der Coach und half seinem Freund Quinnquet.

"Ja, wie in alten Zeiten", stimmte Quinnquet ihm zu und boxte einen Militär-Kameraden in einen Wandschrank voller Teller.

Nachdem Quinnquet und Labbek alle windelweich geprügelt hatten rief Quinnquet: "Kommt alle her. Ich gebe einen aus."

Mit schmerzverzerrten Gesichtern und kuppelt gingen all seine Militär-Kameraden zur Theke und ließen sich ein Glas geben.

Quinnquet schenkte jeden etwas aus der Flasche ein. "Danach könnt ihr mich abführen... wenn ihr noch körperlich dazu in der Lage seit. Ich bedanke mich für die ehrliche Keilerei. Das hat Spaß gemacht. Wie in alten Zeiten!"

Alle lachten und tranken anschließend die halbe Bar leer.
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