Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
Februar 2007, Teil 1: Gesamt 148 Züge
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 21:30 Uhr

Kapitel 39: Erstens kommt es anders...

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--- Starbase Mamori, OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Galep bugsierte die Delegation dezent von der OPS.
> "Wir werden noch voneinander hören", sagte sie nur noch.
>
> Kortan ahnte, dass es noch weitere Probleme geben würde wenn so
> viele Hitzköpfe beieinander standen. Um die Mission nicht noch mehr
> zu gefährden, musste er wohl ein Opfer bringen.
> "Gehen Sie ruhig, Captain - ich werde hier noch ein Hühnchen mit
> diesem Anderson rupfen", tönte er in seinem tiefen Bass.

> Als Mentak nur abwinkte war er erleichtert.
> Galep gab ihm zu verstehen, dass sie ihn unterstützte und viel Glück
> wünschte.

> "So - ich glaube, da war noch was zu klären, oder?" fragte er
> selbstsicher Anderson.

Die Klingonen verließen in Begleitung des Sicherheitspersonals die OPS, und Anderson wandte sich an Kortan. "Gehen wir in mein Büro", sagte er knapp und deutete in die Richtung, in die Kortan gehen sollte.

Sie verließen die OPS und erreichten das Sicherheitsbüro, ohne dass Anderson den Klingonen aus dem Auge ließ.


--- SB Mamori, Quartier Kuran

> Der Jem'Hadar Rem Kuran konnte es nicht lassen und wich vom Privaten auf
> das Professionelle aus.
> "Haben Sie mitbekommen, dass es einen Komandowechsel gab? Captain Johnson
> sagte bereits, dass er nur eine Übergangslösung war, aber dass er so
> schnell von einem Captain Vasu ersetzt wurde, wusste selbst er nicht."

"Was? Wirklich?" fragte Crai Dervon, der in der Wissenschaft nichts davon mitbekommen hatte. Wo Rem Kuran vom Tagesgeschehen der Station sprach, fiel dem Hakanianer auch wieder eine kleine Sensation ein. "Rem, Lieutenant Ginelli, die amtierende Wissenschaftsleiterin, glaubt einen Kelvaner an Bord gefunden zu haben. Weißt du, wann es nach dem 23sten Jahrhundert wieder zu Kontakten mit dem M31-Volk kam?" fragte der Hakanianer den Jem'Hadar.

B´Elanna hatte genug von der Suppe und spuckte den Inhalt des letzten Löffels ihrer Mutter auf's Kleid. Jirri seufzte nur und putze sich das Malheur vom Kleid. "Ja, der Neue hat direkt mit Volldampf losgelegt. Aber angesichts des Klingonen-Schiffes hatte er auch nicht groß Zeit sich einzugewöhnen", meinte Jirri.

Rem reagierte sofort auf die im Augenwinkel beobachtete Situation. "Soll ich Ihnen etwas zum Reinigen Ihres Kleides replizieren?" fragte er und richtete seinen Körper zum Aufstehen um.

"Nein, nicht nötig, Rem. Es geht auch so", wiegelte Jirri ab und tupfte den Rest der Suppe mit ihrer Serviette von ihrem Kleid.

Rem drehte sich wieder zu Crai und antwortete auf seine Frage bezüglich der Kelvaner. "Mir ist nur bekannt, dass das erste kelvanische Schiff 2471 ihre neue Heimat im Alphaquadranten erreichte und besiedelte. Das Staseschif war der Sonde zwischen Andromeda und Milchstraße begegnet und hatte seinen Kurs korrigiert. Es ist möglich, dass es wirklich einen Kelvaner an Bord gibt, aber sehr unwahrscheinlich nur ein Individuum anzutreffen. Vielleicht stehen die Kelvaner auch im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag."

Die Kelvaner hatte bei ihrem Eintreffen in der Milchstraße verdeckt operiert, um ihr Ziel, eine neue Heimatwelt finden, zu erreichen. Es war unwahrscheinlich, dass alle Kelvaner bereits von dem Angebot der Sternenflotte gehört hatten, schließlich war die Sonde mit dieser Mitteilung erst vor wenigen Jahren auf ihren 300 Jahre langen Weg geschickt worden.

"Auch das Erscheinen des klingonischen Schiffes ist merkwürdig. So ein altes Schiff in diesem Sektor anzutreffen ist merkwürdig. Ich hoffe der neue Kommandeur lässt die Besatzung dieses Schiffes überwachen." Rem erhob sich nachdem er diesen Satz beendet hatte und nahm zuerst seine Suppenschüssel auf. "Ich nehme an Sie sind fertig mit der Vorspreise?" fragte der Jem'Hadar 70 cm oberhalb seiner Gäste.

'Vorspeise! Was will Rem denn noch auftischen?!' dachte Crai erschrocken. Er fand die Miso-Suppe schon so mächtig, und nun sollte es einen weiteren Gang, wenn nicht sogar mehrere geben? Crai Dervon beschloss dem Jem'Hadar beim Abräumen zu helfen, damit er sich wenigstens etwas bewegte und die Suppe sackte. "Ich bin fertig, Rem" antwortete Crai Kuran und erhob sich, seinen eigenen Teller greifend. Seine Frau fragte er auffordernd: "Jirri?"

"Ja, ich bin fertig", meinte Jirri und schob Crai ihren und B´Elannas Teller hin. Dann wischte sie ihrer Tochter erst einmal den Mund sauber.

"Danke!" meinte Crai zu den beiden süßen Mädchen und nahm die Teller entgegen. "Hat es dir auch geschmeckt, du süßes ghu?" fragte er B'Elanna und strich ihr über das Köpfchen.

[NRPG: klingonisch 'ghu'; deutsch 'Baby, babyhaft, niedlich']

Rem Kuran fragte er: "Was sind das für Klingonen? Müsstest du nicht wissen, ob das Reich Schiffe in diesem Sektor hat?"

Crai Dervon konnte sich nur an ein Beben erinnern, das durch die Station gelaufen war. Aber er hatte unterwegs keine Klingonen gesehen. Hatte es im SIF, in den Schildgeneratoren oder den RKS-Einheiten ein Feedback gegeben? Oder hatte ein Objekt die Station getroffen?

'Ich kriege in der Wissenschaft gar nichts mehr mit. Ist das schäbig nicht mehr Captain zu sein, oder überhaupt auf die OPS zu gehören', stellte Crai fest.

Zwar war der Jem'Hadar nicht erfreut, dass ihm seine Gäste beim Abräumen halfen, aber er ließ sich nichts anmerken. In der Küche bat er Dervon sich wieder zu setzen, da er gleich die Hauptspeise servieren würde.

Das Anrichten erledigte sich sehr schnell, da auf den Tellern einfach nur kleine Reishalbkuppeln mit dem Seeteufelcurry übergossen wurden. Zumal Rem nur zwei Teller so vorzubereiten hatte. Crais Mahlzeit war vom Replikator in seine Flüssigenbestandteile zerlegt worden und schwamm in einem blauen Behältnis, welches an anderer Stelle als Blumenvase hätte benutzt werden können.

Wie die Vorspeise trug Rem alle Portionen gleichzeitig zum Tisch. Wieder erhielt el Tharanir zuerst und dann Crai. "Ich habe Ihnen das Curry vom Seeteufel verflüsstigen lassen, damit Sie auch etwas von den Aromen schmecken können." "Vielen Dank!" meinte Crai Dervon und setzte sich wieder. 'Schon wieder etwas gelöstes Festes...', seufzte der Hakanianer. 'Jirri wird mich ganz schön scheuchen müssen, damit das gar nicht erst ansetzt.'

Als sich auch Rem zum Essen gesetzt hatte probierte Crai das verflüssigte Curry und stellte fest, dass es trotz der Deftigkeit unglaublich gut schmeckte.

"Das Klingonische Reich hatte nur wenig Intresse an diesem Teil des Betaquadranten. Zwischen ihnen und hier war oder ist das Romulanische Imperium. Eine gezielte Erforschung oder Besetzung dieses Quadranten ist äußerst unwahrscheinlich", erklärte Rem, noch bevor er den ersten Bissen von seinem Curry nahm. "Es muss sich um eine unabhängige Besatzung handeln. Händler, Schrottsammler oder vielleicht sogar Piraten."

Erst jetzt merkte Rem, dass das Curry für seinen Geschmack etwas zu scharf war. Sein Verdauungstrakt würde ihn morgen daran erinnern.

"Haben Sie Ihre Überlegungen jemandem mitgeteilt? Dem Commander oder dem Ersten Offizier?" fragte Crai.

Einerseits mochte er Rem Kuran gerade beleidigt haben, da der Jem'Hadar sich natürlich so korrekt wie möglich verhielt. Andererseits wollte er die Zeitlinie nicht beeinflussen. Crai Dervon wusste selbst nicht, was er an Rems Stelle getan haben würde.

"Ich bin außer Dienst und nicht mit allen Fakten vertraut", erklärte der Jem'Hadar seinen Standpunkt bestechend logisch. "Wenn Sie darauf anspielen, ob ich mich in die Zeitlinie einmischen werde, so verneine ich dies. Diese zwei Punkte widersprechen einem Eingreifen. Außerdem sollte die derzeitige Stationsführung dieses Problem selbst lösen können oder nach meiner Hilfe suchen."

Seine Gedenken beschäftigten sich zwar mit der Möglichkeit einer Pirateninvasion, aber liefen parallel mit der Frage nach dem Vanille- Anteil des Eises, was er replizieren wollte.


--- SB Mamori, Sicherheitsbüro

Kortan ging ohne eine weitere Äußerung in Richtung des Sicherheitsbüros.

"Setzen Sie sich", sagte Anderson und bot Kortan den Stuhl vor seinem Schreibtisch an. Ohne auf die Reaktion des Klingonen zu warten, fuhr er fort. "Ich brauche Ihre Zeugenaussage für das Protokoll des Unfalls. Außerdem müssten Sie dieses Andockformular ausfüllen."

Er reichte Kortan ein PADD, wo unter anderem Angaben zum Schiff, dem Ziel und dem Ausgangsort verlangt wurden. Natürlich war das nur eine Formalität, die normalerweise das Sicherheitspersonal an den Schleusen erledigte, aber es bot Anderson die Möglichkeit, zumindest diesen Klingonen und die Situation unter Beobachtung zu halten.

Kortan verkniff sich ein lautes Lachen, als er das Formular sah. Mit dem Wissen um einen Vorteil füllte er das Andockformular aus.

*** Ausgangsort: Q'onos Ziel: die unerforschten Regionen am Rande des Föderationsraumes *** trug er ein, ohne dabei wirklich zu lügen.

"Wie es zu diesem 'Unfall' kam? Ganz einfach - es wurde kein Leitsignal von Ihrer Station ausgesendet! Somit gibt es nun mal Probleme, wenn ein großes Schiff an eine kleine Station andockt. Hätte unser Steuermann nicht rechtzeitig reagiert, würde die Außenhülle der Station nun ein riesiges Loch aufweisen, weil wir sonst den Andockbereich komplett weg gerissen hätten. So gab es nur einen mittleren Rempler", erklärte er bereitwillig.

"In Ordnung, Mr. Kortan. Wir werden das mit den OPS-Protokollen checken. Machen Sie sich keine Sorgen, für Sie hat das keinerlei Konsequenzen. Wir müssen nur einen Schadensbericht an die technische Abteilung schicken", erklärte er deutlich kulanter als zuvor.

Dies bedeutete nicht, dass er dem Klingonen traute oder gar seiner Geschichte Glauben schenkte, aber er wollte keine unnötigen Feindseligkeiten provozieren.

In diesem Moment wurden sie unterbrochen: Crewman Susanne Süß betrat das Sicherheitsbüro und legte ein PADD ab. Es war der Bericht über Ulks Einzug in die Arrestzelle.

"Ja, Crewman?" fragte er.

Anderson hoffte für Süß, dass es wichtig war, denn eigentlich hatte Kortan Vorrang?

"Sir, darf ich kurz Pause machen gehen?" fragte sie.


--- SB Mamori, Deck 21, Gänge bei den Gästequartieren

(Letzter Zug aus vorheriger Chronik:)
> Nachdem Kirah Lohaun begrüßt hatte, wandte sie sich Suvan zu.
> "Ich dachte an das 'Hot Spot', was meinst du?" fragte sie ihn.

"Sind wir dafür nicht zu overdressed?" fragte Suvan. Andererseits wusste er nicht, ob es bereits ein stilvolleres Restaurant auf dem Promenadendeck oder im Kuppelpark gab.

"Das stimmt schon, aber ich wüsste sonst keinen Ort, wo wir hingehen könnten. Weitere Lokalitäten sind meines Wissens noch nicht eröffnet", antwortete Kirah nachdenklich auf dem Weg zum Lift.

"Und wenn wir uns im Replimaten selbst versorgen und im Kuppelpark picknicken?" schlug Suvan vor.

Urala Vaughn sprang prompt auf das Wort 'Park' an: "Ihr habt einen Park auf der Station? Bitte lasst uns dort hingehen, ich habe fast zwei Wochen keinen Baum gesehen."

"Das ist eine gute Idee. Daran hab ich gar nicht gedacht", meinte Kirah lachend. "Na, dann. Auf zum Replimat", rief Kirah und steuerte wieder auf den Turbolift zu.

Suvan Talvert, Parri Lohaun und die Vaughns folgten der Lieutenant Colonel. S'thani saß bei ihrem Großvater auf den Schultern und quietschte fröhlich. Mit dem Lift ging es zum Promenadendeck, zum Replimaten.


--- SB Mamori, Gänge

Galep heckte einen Plan aus, um die Situation zugunsten der Freibeuter zu wenden. Kurzerhand schnappte sie einen der beiden Klingonen am Ärmel und machte sich dünne mit ihm.

Die Sicherheitler konnten gar nicht so schnell reagieren wie die beiden verschwanden. Da das Promenadendeck am nächsten lag, wurde ein Sicherheitler hinterher geschickt.

Galep hatte damit gerechnet und eine Nische ausgenutzt, um den Typ an sich vorbei rennen zu lassen. "So - jetzt schauen wir mal, was die so zu bieten haben und wo dieser Frisör seinen Laden hat", meinte Galep und zeigte ihr zahnloses Lächeln.

Dem Klingonen verging bei dem Anblick der Appetit auf alles.

-- SB Mamori, Promenadendeck

David Cane war den beiden gefolgt, hatte sie aber in den Gängen verloren. Da hatten sich die beiden Wachen aber einfach überrumpeln lassen. So wie er den neuen Chef Anderson einschätzte, würde dieser gar nicht zufrieden sein.

"Cane an Coneja. Ich habe die beiden verloren. Ich gehe in Richtung Promenadendeck und fordere Ensign Qual als Unterstützung an. Informieren Sie den Captain, und holen Sie dann den dritten Klingonen von ihm ab", befahl er Coneja, die den Befehl bestätigte.

"Cane an Qual, ich brauche Sie dringend auf dem Promenadendeck. Wir treffen uns dort."

-- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus vorheriger Chronik:)
> Kratok musste scharf nachdenken, etwas, was mit seinem Blutweinpegel
> nicht gerade leicht war.
> "... Präpariert... haben wir... gar nichts", musste er zugeben.
> "Wir haben uns umgesehen. Es sind kräftige Wachen überall, besonders
> auf dem Promenadendeck. Sogar ein Jem'Hadar", schob er rasch
> hinterher. "Die... Lebenserhaltung ist auf alle Decks verteilt",
> erinnerte er sich noch an ein Detail aus dem Deckplan.

Nortan traute seinen Ohren nicht. "Wer hat Dir eigentlich erlaubt Dich sinnlos zu besaufen, solange unser Auftrag noch nicht erledigt ist? Schließ Dich einer der andern Gruppen an und tu was Nützliches! Deine Zeche bezahl ich für's Erste, das hole ich mir dann aber mit Zinsen bei der nächsten Beute zurück", stellte er den Klingonen in den Senkel.

Kratoks mächtige Augenbrauen zogen sich zusammen, während er den Rest seines Blutweins hinunterstürzte. "Das war Krals' Idee, hierherzukommen", beschwerte er sich noch, wohl wissend, dass das zwecklos war - schließlich war Krals nicht sein Vorgesetzter, und selbst wenn, dann hätte Kratok sich hier nicht besaufen müssen. "Ich geh' ja schon", brummte er unwirsch hinterher, Nortans Blick sorgfältig meided, und glitt vom Barhocker. "Wo sind denn die anderen bloss? Ich habe sie gar nicht gesehen."

Seine Zunge war durchaus schon ein wenig schwer. Aber schwanken tat er zumindest nicht, als er langsam auf die Tür zuging.

Qual bestätigte den Comm-Ruf von Cane und verließ schnell das "Hot Spot".

Nortan hatte noch ein paar fiese Kommentare auf der Zunge, aber da Kratok bereits in Richtung Tür ging behielt er sie für sich, immerhin wollte er kein Aufsehen erregen.

Während er sein Ale weiter trank bekam er Gesprächsfetzen mit, wo mehrmals der Begriff 'Kelvaner' fiel.

Ein sehr interessantes Thema, auch für einen Nausikaaner, und für einen Freibeuter erst recht. "Ein Kelvaner als Crewmitglied an Bord meines Schiffes, und ich hätte noch leichteres Spiel", murmelte er wieder besser gelaunt.

Er versuchte dezent noch mehr von dem Gespräch mitzubekommen und wo sich dieser Kelvaner wohl befinden sollte. Da das Gespräch um einen Kelvaner ging, musste es vor kurzem eine Begegnung gegeben haben.


--- SB Mamori, OPS

(Letzter Zug aus vorheriger Chronik:)
> "Stimmt", nickte Max grinsend. Bis jetzt gefiel ihm die Einstellung
> des neuen Kommandanten. Er rief die Flugroute ab und begann
> konzentriert mit der Programmierung.
> "Sonden bereit", meldete er ein paar Minuten später.

Die Zeit die Riese brauchte, überlegte Vasu, was er noch 'sofort' erledigen musste. Da war noch der unangenehme Punkt mit der Krankenstation. Es war ja leider so üblich, dass man sich bei diesen Quacksalbern vorstellen musste, wenn man irgendwo neu anfing.

Da riss ihn Riese aus den Albträumen.

"Dann mal ab dafür. Ähhhhh. Moment." Vasu rieb sich die Nase. "Warnen Sie mal die Klingonen vor. Nicht dass DIE denken, dass wir auf SIE Feuern würden oder so was. DIE sind doch so empfindlich." Vasu fing dabei an zu grinsen.

Max schmunzelte unwillkürlich auf das Grinsen hin, war aber doch sehr irritiert. "Äh - Vorwarnen? Was soll ich ihnen denn sagen?" überlegte er laut. "So nach dem Motto: Achtung, wir senden Suchsonden? Wir haben einen Frachter verloren?"

Ironischerweise war beiden Männern nicht klar, dass es gerade dieser klingonische D7-Kreuzer war, der den Frachter 'auf dem Gewissen' hatte...

Vasu verzog das Gesicht: "Dazu gibt es, glaub ich, keine Standardprozedur. Versuchen wir es doch einfach mal so."

Vasu machte sich an den Funkanlagen zu schaffen. Schön dass alles Standard war bei der Föderation. Nachdem er die Anlage aktiviert hatte sprach er ins Mikro: "An alle Schiff in der Umgebung der Raumstation Mamori. Start von drei Sensordrohnen in einer Minute."

Danach deaktivierte Vasu die Funkanlage wieder. "So, jetzt aber ab mit den Dingern."

Max nickte erleichtert. "Aye, Sir", tippte er auf seinen Kontrollen herum. "Die Sonden sind gestartet", meldete er kurz darauf und verfolgte gespannt das Bild der Außenkamera auf dem Hauptschirm.

Vasu sah auch den leuchtenden Punkten nach, die in der Schwärze des Alls verschwanden. "So, das hätten wir. Melden Sie noch, dass wir uns an der Suche mit Sensordrohnen beteiligen, und dann hoffen wir mal das Beste für die Vermissten."

Max begann sofort eine entsprechende Nachricht an DS4 zu verfassen.

"Gibt es sonst noch etwas, was sofort erledigt werden müsste?" Vasu sah auf sein PADD, hatte er was vergessen?

Der OPS blickte auf und überlegte. "Ähm... Nein, Sir, ich glaube nicht. Nicht, dass ich wüsste."

Dann tippte er konzentriert weiter.

Vasu steckte sein PADD weg. "Die Dienstpläne kommen später dran. Ich vertret' mir mal kurz die Beine. Bin in einer Stunde zurück. Passen Sie mir solange auf die Station auf, nicht dass ein Romulanischer Warbird uns rammt."

Vasu ging dann zum Turbolift.

Ein Grinsen huschte über Max' Gesicht. "Den schieß ich vorher ab", griente er breit, aber im gleichen Augenblick verfluchte er sich dafür. Er redete hier mit dem neuen Chef, du lieber Himmel, und konnte sich nicht sicher sein, dass der von Untergebenen genauso viel Spass verstand wie er selbst welchen verbreitete. "Nur'n Scherz", fügte er leise hinzu, "ähm... die Nachricht ist raus, Sir."


--- SB Mamori, Hangar

Blutend, wütend und mit zerfetzter Kleidung trat Krals aus dem Turbolift. Mit zügigen Schritten strebte er zur Andockschleuse des D7-Kreuzers.

Er glaubte seinen Fühlern nicht zu trauen: Standen dort etwa Sternenflottenwachen vor der Schleuse? Bei Fesoan, was sollte das denn werden? Rasch stopfte er die vom blutigen Handtuch umhüllte Hand in seine Hosentasche.

Das Wartungsteam-2 war immer noch bei der Andockschleuse 1, da wo der D7-Kreuzer angedockt war und Schäden am Andockring verursacht hatte.

Randy kreuzte den Weg von Krals und hätte ihn fast angerempelt. "Ähm, Sir. Benötigen Sie Hilfe?" fragte er höflich.

Man konnte die zerfetzte Kleidung von Krals nicht übersehen.

Krals richtete seine Fühler auf den vorwitzigen kleinen Menschen. Der war aber mutig... Er streckte sich noch ein wenig und reckte sein Kinn vor. Allerdings benötigte er Hilfe, aber doch nicht von einem Sternenflottler!

Oder vielleicht doch? Nun wurde der junge Andorianer auch noch unsicher - was er sich natürlich nicht anmerken ließ. Hatte es taktische Vorteile, wenn er sich von dem helfen ließ? Konnte der ihm überhaupt helfen? "Ich... muss zum Schiff", stieß er schließlich mit rauher Stimme hervor und deutete vage mit seiner rechten Hand in Richtung der Andockschleuse.

Mentak erreichte den Andockbereich zusammen mit einem Klingonen und einem Vertreter der Stationssicherheit. "Welcher Wahnsinn hat Dich denn gepackt, Du Idiot?" fuhr er Krals gleich kräftig an.

Nach dem, was auf der OPS passiert war, war er noch kräftig in Fahrt, was nicht besser wurde nachdem Galep und der andere Klingone sich dünne gemacht hatten, ohne ihn zu fragen oder einzuweihen. Mentak fragte sich zu recht, wie verblödet Krals sein musste, so offen aufzutreten und zum Schiff zu wollen.

Das war die Gelegenheit für Randy, mal einen D7-Kreuzer von innen zu sehen. Aber Mentak, der zusammen mit einem Klingonen kam, sorgte dafür, dass Randy nicht wagte zu fragen. Da der Andorianer anderweitig von Bekannten Hilfe bekam, ging Randy zurück zu sein Vater.

Einer der Sicherheitsleute sah die zerfetzte Kleidung des Andorianers und fragte: "Darf ich erfahren, was Ihnen zugestoßen ist, Sir?"

Der andere Sicherheitler blockierte den Eingang.

Mentak reagierte schneller als Krals und schob ihn Richtung Schleuse. "Der Kerl ruiniert sich immer beim Freigang die Klamotten. Entweder er fällt in dornige Hecken oder er wird Opfer einer Reinigungsmaschine. Einmal hat er sich mit dem Vertreter einer abartigen Spezies angelegt und wurde von dem angespuckt. Krals' Glück war, dass er nur die Kleidung verlor und nicht auch die Haut. Also alles wie üblich bei ihm", erklärte er dem Sicherheitler.

Mentak warf Krals einen Blick zu, der im Zweifelsfall die gleiche Wirkung gehabt hätte wie die angesprochene Spucke.

Petty Officer Wong war sich unsicher, wie er reagieren sollte. Der Andorianer sah übel zugerichtet aus und machte außerdem nicht den Eindruck eines Unschuldslamms, aber er hatte auch keine Befugnis, ihn in Gewahrsam zu nehmen, zumal dies zweifelsohne einen ernsten Zwischenfall mit den Klingonen provoziert hätte.

"Crewman McDougall, lassen Sie die beiden passieren", befahl Wong. "Ich werde diesen Vorfall Captain Anderson melden", fügte Wong zu Mentak gewandt hinzu.

Mentak war froh, zwei so blauäugige Sicherheitler erwischt zu haben. Er schubste Krals mit viel Schwung in die Schleuse.

"Wenn wir im Schiff sind wird seine Lordschaft über Dich richten - Versager!" drohte er Krals an, als sie außer Hörweite waren.


--- Klingonischer D7-Kreuzer "IKS Tik Tah"

Als sie das Schiff betraten schickte Mentak den Klingonen wieder auf seinen Posten und ging mit Krals zum nächsten Turbolift, um ihn gleich auf der Brücke bei Nortan abzuliefern.

"Ich muss in die Krankenstation", brummte Krals trotzig und zog seine heftig blutende linke Hand aus der Hosentasche. Die war mittlerweile durchgesuppt, und nun tröpfelte das Blut unter dem Hosenbein in seine Kampfstiefel.

Mentak schaute sich die Hand kurz an und lachte laut auf. "Das kann warten - wenn Seine Lordschaft mit Dir fertig ist, wird die Krankenstation noch mehr zu tun haben an dir", prophezeite er Krals.

Das befürchtete Krals auch, aber bemühte sich darum, sich das nicht anmerken zu lassen. Seine Blässe konnte auch ebensogut vom Blutverlust herrühren, der ihm allmählich zu schaffen machte.

--- IKS "Tik Tah", Brücke

Mit Krals im Schlepptau erreichte Mentak die Brücke. Die Brücke war aber fast leer.

Krals ließ seine Fühler kreisen und stellte fest, dass Nortan nicht auf der Brücke war, und diese fiese Schlampe Galep auch nicht.

Erleichtert wie er war kam ihm eine Idee. "Computer, medizinischer Notfall auf der Brücke", meldete er und wurde Sekundenbruchteile später direkt auf die Krankenstation gebeamt. Während der Transporterauflösung konnte Mentak ihn noch grinsen sehen.

Mentak wollte sich Krals noch greifen, aber die Technik war in dem Fall schneller. Mit einem deftigen klingonischen Fluch setzte er sich in seinen Sessel.

Rogh hatte bis dato das Kommando über die Brücke gehabt, nachdem Nortan das Schiff verlassen hatte. "Mentak - die Föderalen haben wohl das Ausbleiben ihres Frachters bemerkt. Sie haben Sonden mit Langstreckensensoren ausgeschickt. Wir wurden vorgewarnt, nicht dass wir von einem Angriff auf uns ausgehen. Der kleine Jäger ist mittlerweile auch wieder weg", informierte er Mentak, der jetzt automatisch das Kommando über das Schiff hatte.

Mentak nickte nur und schaute zu dem leeren Platz rüber, wo Nortan immer saß. "Wo ist seine Lordschaft Nortan?" fragte er Rogh.

"Seine Lordschaft Nortan hat das Schiff verlassen, um nach dem Rechten zu schauen, da keine einzige Rückmeldung ankam", erklärte Rogh, der am Navigationspult Platz genommen hatte.

Die Miene von Mentak wurde finster. "Genau das hat uns jetzt noch gefehlt - der Chef auf der Station", meinte er nur.

-- IKS "Tik Tah", Krankenstation

"Was haben wir denn hier", wandte sich der bolianische Assistenzarzt dem Patienten zu, der soeben auf einem Biobett materialisierte.

"Krals, Du schon wieder? - Oh, aua... Schon wieder Ashana? Warum lässt Du sie nicht einfach in Ruhe?" griff er zu einem Protoplaser.

"Halt's Maul", fuhr Krals ihn ungeduldig an.

Eine Weile hielt sich der Arzt auch daran. Solange, bis er sich den Scan näher ansah. Die Blutspuren waren definitiv nicht von Ashana. "Khashtay? Wir haben doch gar keine Khatshtay an Bord", rutschte ihm raus, erstaunt wie er war.

Krals' Fühler richteten sich auf den Arzt, und sein Blick...

"Bin ja schon still", versicherte der Bolianer eilig und fuhr mit der Behandlung der Hand fort. Was für ein Matsch, der Khashtay musste echt sauer gewesen sein...


--- SB Mamori, Krankenstation

(Letzter Zug aus vorheriger Chronik:)
> "Diese Patientin hier, nehme ich an", trat das MHN an Chanvi heran
> und nahm ihr den Scanner aus der Hand. Es scannte selbst.
> "Schwere Misshandlungen", stellte der Holodock in neutralem Tonfall
> fest und hielt die leere Hand der Pflegerin hin.
> "Protoplaser."

"Protoplaser", wiederholte Chanvi und reichte das Instrument. "Soll ich die Sicherheit informieren? Und wo die Frau Verletzungen im Intimbereich hat, soll ich nicht lieber eine weibliche Erscheinung laden?"

Die Andorianerin war in einem Gewissenskonflikt. Es war das dumme Hologramm Version I. Die Inkarnation eines Programmierers. Waren die noch im zwanzigsten Jahrhundert trollähnliche Eremiten, die sich vor Bildschirmen aufhielten und nur noch über Systemnachrichten kommunizierten. Entsprechend verwahrlost war ihre Erscheinung. Heutzutage waren Programmierer noch genauso verschroben, nur anstatt sich in Online-Chat-Räumen über Unterhaltungssendungen auszutauschen umgaben sie sich mit Hologrammen und verrohten gesellschaftlich, bis sie die Manieren eines Computers hatten. Als erster Entwurf eines MHN, dessen Äußeres und Verhalten seinem Programmierer Doktor Louis Zimmerman nachempfunden waren, war die Version I des Medizinisch-Holografischen Notfallprogramms genauso verschroben im Benehmen.

Chanvi Paerha hatte es mit einem kompletten Kunstgeschöpf zutun. Andererseits war dieses Kunstgeschöpf in der Funktion des behandelnden Arztes, und damit der Pflegerin weisungsbefugt, was die Fürsorge von Patienten anging - in diesem Fall der Khashtay. Demzufolge konnte die Andorianerin dem MHN nur Vorschläge unterbreiten, aber keine Befehle erteilen. Sie hätte es schon gekonnt, aber nicht gedurft, von der Situation her. Chanvi nahm sich vor sich über das MHN hinwegzusetzen, wenn es zur Khashtay zu eklig werden sollte. Noch war sie ja ohne Bewusstsein.

Der Holodoktor kümmerte sich zuerst um die gebrochenen Rippen. Anschließend würde die gebrochene Nase drankommen. "Die Verletzungen im Intimbereich sind gering", erwiderte er während der Behandlungen. "Die Patientin hatte Geschlechtsverkehr und ist nur wenig bekleidet. Diese Verletzungen könnten... freiwillig in Kauf genommen worden sein. Die Knochenbrüche wahrscheinlich nicht. Die Würgemale... das ist unklar. Es soll ja Individuen geben, die das sexuell anregend finden. Die Patientin sollte eine Aussage dazu machen, rufen Sie die Sicherheit. Sie dürfte das Bewusstsein bald wiedererlangen. Meine Version 3 hat das Aussehen einer Vulkanierin, falls Sie das angemessener finden."

"Das würde ich durchaus. Also bitte", forderte Chanvi Paerha das MHN auf.

Die Khashtay-Patientin sah a priori nicht so aus, als wäre sie ein Kind von Traurigkeit. Also mochte die These des MHN zutreffen, dass die leichten, wenn nicht sogar auch die schweren Verletzungen in Kauf genommen worden waren, vielleicht sogar gewollt waren. Nur mochte dieser optische Eindruck täuschen, und selbst wenn dem so war gehörte Viqi Alidar nicht nur in medizinische, sondern auch psychotherapeutische Behandlung. Andererseits mochte auch ein Sexualdelikt vorliegen, wenn die Verletzungen im Intimbereich nicht so schwer waren. Es bedurfte kaum Fantasie sich vorzustellen, dass man die Khashtay erst gefügig geprügelt hatte.

Der Tricorder des MHN sendete seine Daten automatisch an die Anzeige am Ende des Bio-Betts, daher konnte Chanvi Paerha ebenfalls erkennen, dass an den Krallen der Frau andorianisches Blut war.

Für einen Augenblick war Chanvi versucht es persönlich zu nehmen, dass sich ein Angehöriger ihrer Spezies nicht hatte benehmen können. Dann besann sie sich, dass das nicht ihre Aufgabe war, sondern dass sie sich um die Khashtay kümmern musste.

Denoch meinte sie grimmig in ihren Kommunikator: "Krankenstation an Sicherheit. Wir benötigen ein weibliches Mitglied ihrer Abteilung, um eine Aussage zu einem Gewaltdelikt aufzunehmen."

"Bitte sehr", erwiderte das MHN und materialsierte sich kurzfristig neu, diesmal in Form einer jungen, kühl wirkenden Vulkanierin. Anschließend regenerierte die Holoärztin die gebrochene Nase.

Langsam dämmerte Viqis Bewusstsein wieder an die Oberfläche zurück. Die Khashtay konnte das Aufwachen nicht länger hinauszögern. Sie war sich bewusst, dass es Fragen geben würde. Sehr viele Fragen, von denen die meisten Viqi unangenehm sein würden. Noch jedoch hielt sie die Augen geschlossen, als wollte sie sich für das Kommende wappnen.

Das entging sicher nicht dem Tricorder des MHN, das Chanvi in der neuen Skin viel sympathischer fand. Es hatte zwar noch kein Wort geredet und stellte eine Vulkanierin dar, doch während ihrer Ausbildung hatte sie alle gängigen MHN-Typen kennengelernt, auch in der Anwendung. Chanvi hasste das MHN-I.

So wenig wie Viqi Alidar ihr Erwachen dem Tricorder verbergen konnte, konnte sie es vor den Fühlern der Andorianerin. Schlafende Personen hatte eine andere Statik. Sie beugte sich zur Khashtay herunter und flüsterte: "Können Sie mich verstehen, Miss?"

"Ja", grummelte Viqi auf Paerhas Worte nur. Sie wusste, dass man ihr nun Fragen stellen würde, unangenehme Fragen, denen Viqi soweit es ging aus dem Weg gehen wollte.


--- SB Mamori, Sicherheitszentrale, Büro Anderson

Damit konnte Crewman Süß ihre kurze Pause wohl vergessen. Sie seufzte leicht und sah Anderson fragend an. Durfte sie nun Pause machen oder musste sie zur Krankenstation?

"Sie sehen was hier los ist, Crewman", sagte Anderson. "Gehen Sie zur Krankenstation und klären Sie das. Erstatten Sie mir umgehend Bericht", befahl Anderson knapp, und Süß verließ das Büro.

In diesem Moment erreichte ihn auch noch der Ruf von Coneja, dass sich zwei der "Gäste" von den Bewachern entfernt hatten. "Cane und Qual sind ihnen in Richtung Promenadendeck gefolgt", beendete Coneja ihre Meldung.

'Wie konnten sie bloß mit zwei Wachleuten die beiden aus den Augen verlieren?' fragte sich Anderson, doch er hatte kaum Zeit sich darüber Gedanken zu machen, denn schon erreichte ihn noch ein Comm-Ruf von der Andockschleuse, die soeben von einem - offenbar verletzten - Andorianer in Begleitung von Mentak passiert worden war. Es schien, als ginge alles drunter und drüber. Der Bericht von Ulk in der Arrestzelle fiel da schon fast unter den Tisch.

Immerhin konnte er sich nun erst einmal wieder Kortan zuwenden: "Zwei Ihrer Männer haben sich unerlaubt in Richtung Promenadendeck entfernt, und ein Andorianer ist gerade verletzt auf Ihr Schiff zurückgekehrt", sagte er nun wieder deutlich rauer zu Kortan.

Kortan konnte nur mutmaßen wer die beiden Männer waren, die sich dünne gemacht hatten, aber bei dem Andorianer hatte er sehr genaue Vorstellungen, wer das sein konnte.

"Ich kann nur zu dem Andorianer etwas sagen, über das andere bin ich völlig ahnungslos", beteuerte er. "Der Andorianer ist sicherlich mit unser jüngstes Crewmitglied Krals, der ist bekannt für Probleme beim Landgang. Der hat einen Verschleiß an Kleidung wie die komplette Besatzung eines Bird of Prey. Der ist so schusselig, dass er nur 1 - 3 Stunden braucht um seine Uniform zu ruinieren", erklärte er bereitwillig.

Diese Erklärung war seiner Lordschaft Nortan mal eingefallen, als Krals in eines seiner ersten größeren Fettnäpfchen getreten war, und seither war das die Standard-Entschuldigung gegenüber Fremden.


--- SB Mamori, Plattenladen 'Ramona'

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Der Trill Floyd steckte das Album 'Cannibal Corpse' wieder in
> seinen 'Sarg' und griff nach einer anderen Box.
> "Druschba. Im Gegensatz zum Namen ist ihre Musik stark vom
> Klingonischen der 22-30er. Knallharter Bass mit gelegentlichen
> melodischen Parts."
> Floyd präsentierte Kerrig Saghi das Cover: Ein Mund, dessen
> überlange Zunge mit einem Messer an der Tischplatte befestigt war.
> "Die Texte sind unterirdisch."

Skeptisch blickte Saghi auf das Cover. Floyds vorige Aussage über E-Gitarren fand sie schon mal nicht zutreffend. Während ihres ersten Jahrhunderts hatten E-Gitarren nur Melodie- und Bassstimme. Wie mochte Floyd wohl über das erste Elektro-Konzert der irdischen Musik denken? "Sie wissen, dass 'Trink Feindesblut' Elektro spielen?" fragte sie bloß.

"Um ehrlich zu sein habe ich kein Lied dieser Band im Ohr", gab Floyd zu, als wäre es eine Schande nicht alle 2 Millionen Bands zu kennen, die er im Sortiment hatte. "Aber die Frage nach Elektro ist eine ganz andere. Wir sortieren nicht nach Instrumenten, denn schon nach ungefähr 30, manchmal mehr oder weniger, Jahren werden die Instrumente der Stilrichtungen frei kombiniert und die halbe Musikrichtung driftet in 'Crossover' ab. Bei uns ist alles nach Intention geordnet. Populärmusik, Techno, Rock und Volksmusik. Mehr gibt es doch nicht."

Floyd drehte die Handflächen seiner leicht nach vorn gerichteten Hände nach oben. "Aber ich dachte bloß, dass ich dir an der Nasenspitze angesehen habe, dass du auf diese kannibalistisch angehauchte Musik stehst. Trinke dies und das. Esse dies und das. Aber Hauptsache, es ist von einem anderen Humanoiden."

Ein Geistesblitz durchfuhr die eigentlichen Gedankengänge des Trill. "Aber da gibt es ja noch gute Einzeltitel aus allen Systemen. Das zu durchsuchen dauert jedoch mindestens einen Tag - ohne Pinkelpausen."

Der Erwähnung der Zeit erinnerte Floyd an die eigentliche Zeit. Normalerweise war fast Zeit zum Schließen und an Tagen, an denen man ohnehin nicht offen hatte, war das doppelt schlimm, aber auch nur halb so tragisch, da er heute eh nicht proben würde.

"Was? Nur Pop, Folk, Rock und Techno? Was ist mit Klassik, Metal, Physics, R'n'B, Enviroment, etc?" entfuhr es Kerrig Saghi.

Gerade Physics war Anfang des 22. Jahrhunderts, als man technologischen Fortschritt über alles stellte, sehr populär gewesen. Die beliebtesten Instrumente waren computergesteuert oder hatten Vakuum-Klangkörper. Enviroment - da würde sie Floyd zustimmen müssen - ging mehr um PR- wirksame Auftritte in feindlichen Umgebungen der Klassen, Y, N und L, oder einfach wie sich normale Instrumente unter Wasser anhörten.

"In klingonischer Spiritualität ehrt man einen Feind, indem man sein Herz verspeist, indem man die Art wie er gelebt hat, wie er gekämpft hat zu einem Teil seiner selbst macht, man will sein Andenken bewahren", klärte sie Floyd auf. "Es geht also nicht darum bestimmte Sorten von Humanoiden zu essen", ergänzte die Halbklingonin.

"Das sind ja nur die Oberkategorien. Darunter ordnen sich Metall, Klassik und ähnliches ein. Je nach Urpsrung der Musikrichtung und den verwendeten Instrumenten. Wobei ich aber sagen muss, dass wir überhaupt kein 'Enviroment' haben. Das liegt an meinem Empfinden", rechtfertigte sich Floyd. "Environment ist nur Inzenierung von Naturklängen und sehr visuell orientiert. Das ist keine wirkliche musikalische Leistung. Da musst du die Sternenflottendatenbank abfragen, wenn dir sowas gefällt."

Floyd verkniff sich weiter auf die Gepflogenheiten von klingonischen Kriegern einzugehen und es mit dem Bushido zu vergleichen, was ihn jedoch an eine Band oder ein Lied erinnerte. "Ich kann dich sicherlich nur für die Musik der letzten 100 Jahre begeistern, oder?", fragte der Trill nun sugestiv, um der Grundlagendiskussion zu entgehen und dem Ladenschluss näher zu kommen.

"Das stimmt, im Großen und Ganzen", antwortete Kerrig Saghi. Sie hielt sich selbst ja schon manchmal für altmodisch, wenn sie zwanzig Jahre alte Musiklisten durchstöberte.

Floyd hatte die Zeit genutzt um in seinem Gedächtnis nach moderner Musik im Stil von klingonischen Blutliedern zu suchen. "Da fällt mir eine Band ein. Nordlichter", sagte er, während er die Ablage durchwühlte. "Recht agressiver Stil. E-Gitarren, Schlagzeug, viel elektronische Klänge und ein par Diron (Dudelsack), leSpal (Saiteninstrumente) und eine ´lav (Trommeln). Obwohl es nur einen Klingonen in der Band gibt, ist der Einfluss sehr deutlich."

Die Suche in der Ablage war vergebens. Die 'Scheibe' musste also im Lager sein. Aber trotzdem hatte der Trill etwas gefunden, was seinem Gegenüber gefallen könnte. "Das ist die neue von 'najmoHwI''", sagte er und präsentierte das Cover.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Es dauerte nicht lange und Qual trat aus dem Turbolift. Er brauchte eine Minute und fand David Cane.

"Ensign Qual meldet sich wie befohlen, Sir", meldete er sich nach Vorschrift beim stellvertretenden Sicherheitschef.

"Gut, dass Sie da sind, Ensign! Haben Sie von dem klingonischen Kreuzer gehört, der heute angelegt hat? Die Offiziere schienen ziemlich feindseelig zu sein und haben sich mit Anderson ein Wortgefecht geliefert. Der hat befohlen, sie zum Schiff zurück zu eskortieren und die Schleuse zu sperren. Naja, und nun sind Coneja und mir zwei entwischt und vermutlich hier irgendwo auf dem Promenadendeck. Wir durchkämmen das Deck von oben nach unten. Coneja ist auf dem Weg zu Anderson", erstattete Cane dem Ensign Bericht.

"Ja, vom klingonischen Kreuzer habe ich schon gehört, Sir", bestätigte Qual. "Mir ist sogar ein Klingone begegnet." Er meinte damit Kratok. "Er saß einige Zeit im 'Hot Spot' und ließ sich vollaufen. Dieser Klingone verließ hinter mir das 'Hot Spot' und müsste sich jetzt noch irgendwo auf Deck 11 befinden."


--- SB Mamori, Deck 11, vor dem 'Hot Spot'

Unentschlossen hämmerte Kratok auf dem Infoterminal herum. "Da waren wir schon... da kann ich nicht hin..."

Verdammt noch mal, was hatte seine Lordschaft vor? Dies war mit Abstand die modernste Raumstation, auf der er je gewesen war. Technik und Sicherheitseinrichtungen neuester Stand! Okay, sie war ein wenig kleiner als die Tik Tah, aber Mann, die war verdammt wehrhaft! Ob Nortan wohl durchgeknallt war?

'biQuIpQo'!' schalt er sich augenblicklich selbst. [NRPG: Klingonisch biQuIpQo: zu Deutsch 'Sei nicht dumm'] Nortan war klug. Und solange Kratok bei ihm war, hatte Nortan noch nie verloren. Sicher wusste er, was er tat.

--- SB Mamori, Sicherheitszentrale

Deck 16. Estrella Coneja verließ den Turbolift und betrat die Sicherheitszentrale. Sie war leer, wie ungewöhnlich...

Durch das Fenster zum Büro des Chefs konnte sie den neuen Chef sitzen sehen. Ein Marine. Das konnte ja heiter werden... Sie veränderte leicht ihre Position und konnte einen Blick auf sein Gegenüber erhaschen, einen riesigen Klingonen. Hoffentlich blieb der schön brav.

Die beiden unterhielten sich noch. Also schön. Dann würde sie wohl warten müssen. Mit einem leichten Seufzer ließ sich die junge Sicherheitlerin auf einem der Stühle nieder, schlug die Beine übereinander und wartete.

Kortan nahm die Störung gelassen hin und wartete auf die Reaktion von diesem Anderson auf seine Begründung, was den Andorianer Krals anging. Aufgrund der Situation entging ihm auch nicht das Auftauchen einer hübschen Frau, die sich brav draussen auf einen der Stühle setze.

Anderson dachte nach. Er glaubte dem Klingonen kein Wort und war mittlerweile auch überzeugt, dass es sich bei der "Tik Tah" um kein klingonisches Kriegsschiff handelte, sondern um irgendeinen Haufen von Kriminellen oder zumindest zwielichtigen Händlern. Doch direkt konfrontieren wollte er Kortan damit auch nicht.

Als Reaktion auf die Geschichte von Krals erwiderte er nur: "Dann sollten Sie wohl dafür sorgen, dass Sie den Mann besser im Griff haben. Das war es dann eigentlich. Ich danke Ihnen für die Hilfe."

Als Kortan sich zum Gehen wandte fügte Anderson noch hinzu: "Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Männer an Bord der Station benehmen. Ich werde nicht zögern, jemanden unter Arrest zu stellen, wenn es Ärger gibt."


--- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus vorheriger Chronik:)
> "Ja, wenn es um Feierabend geht, ja dann seid ihr auf einmal
> schnell. Wenn ihr das mal auch während der Arbeitszeit wäret",
> hielt Krem Oggie eine Predigt. "Glaub' jetzt ja nicht, dass ich
> dir einen Drink spendiere. Aber der jungen Dame spendiere ich
> einen Drink."
>
> Krem sah dabei Shay Jahari an. Einer Chefingenieurin einen Drink
> auszugeben, das war das Latinum allemal wert.
>
> "Wasser?!" rief Oggie.

Meyer musterte Vurtuss eindringlich, was eigentlich nur tarnte, dass er dessen Aussage erst einmal geistig verarbeiten musste. Kinderschnitzel, Probeessen und Transpiration folgten den verschlungenen Pfaden seines Verstandes und schafften es eigentlich nicht, ein verständliches Ganzes zu werden. Seine Begleiterin hatte Kinderschnitzel gehabt und war seitdem überzeugt, sie müsse Vurtuss auf die Krankenstation begleiten? Irgendetwas stimmte da nicht...

Der Hilferuf nach Wasser riss Meyer aus seiner Denkarbeit und brachte ihn auch dazu, die Kritik Vurtuss' an seiner Mahlzeit sträflich zu ignorieren. Ein Glück für den Blonden, dass Francois nicht hier war.

Meyer straffte seine Gestalt, setzte ein vermeintlich verständnisvolles Lächeln auf und antwortete Vurtuss gespielt tadelnd, mit einem Blick auf Sara: "Nana, Monsieur, wer wird denn so unhöflich sein, wenn er von einer so bezaubernden jungen Frau aufgefordert wird, sie zu begleiten? Ich jedenfalls würde es für eine sehr lange Zeit bereuen, abgelehnt zu haben."

Verschwörerisch blinzelte er Sara zu und kehrte zu dem Tisch zurück, an dem Oggie mittlerweile angekommen war. "So, was kann ich für Sie tun? Sind Sie mit dem Tisch zufrieden?" wandte er sich an Krem.

Vurtuss wollte Meyer diesbezüglich noch etwas erklärend hinzufügen, aber der war schnurstracks zum nächsten Tisch weiter gegangen.

Krem sah stumm fragend fünf Sekunden Meyer an, bis er eine Regung zeigte, in Form einer verbalen Antwort: "Der Tisch ist auch nur ein Tisch, wie jeder andere hier im Raum. Ich hätte gerne ein Jooble-Wurzelsaft. Wenn Sie die nicht haben, nehme ich auch eine Slug-o-Cola. Und alles was hier am Tisch an Getränken bestellt wird, bezahle ich."

Oggie kam näher an den Tisch und sagte lächelnd: "Ich hätte gerne auch eine Slug-o-Cola."

"Das gilt nicht für Personen, die nicht von mir eingeladen wurden", sagte Krem zu Meyer, ohne auch nur Oggie eines Blickes zu würdigen.

"Eine Slug-o-Cola und rigelianischen Fruchtsaft", bestellte Kinoi, für Oggie in die Bresche springend.

"Und einen skrreeanischen Süffling bitte", bestellte Sheena und musterte den attraktiven Kellner Meyer erwartungsvoll. Ob es den Drink hier wohl gab? Auf Trill kannte sie nur eine einzige Kneipe, die den im Programm hatte.

Valerius grinste als er merkte, wie sehnlich Sheena den blonden Kellner ansah. Tja, die ungestüme Jugend..... Was wohl ein skrreeanischer Süffling war? Klang eindeutig zuviel nach Gitftpilz. Valerius bestellte statt dessen: "Einen andorianischen Sunrise bitte. Shays Getränk bezahle ich", sagte er zuvorkommend, damit Krem nicht sofort alle Haare zu Berge standen, auch wenn er keine hatte. "Was hättest du denn gerne?"

Shay überlegte kurz, was sie bestellen wollte und sagte dann: "Einen Sweet Temptation."

Am anderen Tisch hatte Sara mit offenem Mund dem Kellner hinterher gestaunt. Dann schloss sie ihn wieder und lächelte Vurtuss zufrieden an. "Da hören Sie's. Kommen Sie mit mir. Sie haben mein Ehrenwort, dass Ihnen nichts geschieht."

Vurtuss wäre Sara unter anderen Umständen liebend gerne an einen anderen Ort als die Krankenstation gefolgt, aber die Situation war nun mal komplett anders. "Es tut mir leid, Sara, aber an dem Punkt traue ich Ihnen leider nicht mehr und ziehe es weiterhin vor, mein Quartier aufzusuchen", erklärte er ihr.

Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich von Sara weg und verließ das 'Hot Spot'.

Unsicher starrte Sara ihm hinterher. Der war aber schnell weg... Sie blickte sich noch kurz nach dem ferengischen Sicherheitler um, aber der war anscheinend auch schon wieder weg. Sie ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken und überlegte.

Bisher war Vurtuss immer friedlich gewesen und nicht aufgefallen. Ob sie ihn so verärgert hatte, dass das nicht mehr galt? Andrerseits, er hätte sie auf der Stelle verwandeln und töten können - das hatte er nicht getan.

Sollte er sicherheitshalber überwacht werden? Sollte sie irgendetwas melden? 'Melden befreit', dachte sie an einen alten Spruch aus Akademiezeiten. Wenn Vorgesetzte Bescheid wussten, trug man nicht mehr allein die Verantwortung. Nun, derzeit war sie Abteilungsleiterin. Wem musste sie melden? Dem Captain.

Sie blickte an sich herunter. Es war spät abends, aber noch trug sie ihre Uniform - und ihren Kommunikator. Die Wissenschaftlerin traf ihre Entscheidung und drückte darauf. "Ginelli an...-" Den Captain hatte sie heute morgen kurz gesehen, wie hieß er? Es fiel ihr nicht ein. "... an OPS. Ich muss den Captain sprechen."

   -- SB Mamori, OPS

Max überlegte. "Meinen Sie den Kommandanten, Commander Vasu, oder den Sicherheitschef, Captain Anderson?" hakte er nach.

   -- SB Mamori, 'Hot Spot'

"Äh... den Kommandanten", erwiderte Sara Ginelli. Vasu? Hatte der Vasu geheißen? Darauf wäre sie nicht gekommen.

   -- SB Mamori, OPS

"Moment", schaltete Max Riese den Kanal auf stumm und blickte Vasu an, der noch auf den Lift wartete. "Sir?"

Vasu hörte 'seinen' Riesen von der OPS hinter sich ihn rufen. Es klang nach Arbeit... Verführerisch öffnete sich die Turbolifttür vor ihm und schien ihn zu rufen. 'Komm, erkunde die Station...'

Vasu seufzte und ging zurück: "Ja, was gibt es?"

"Miss Ginelli möchte Sie sprechen, Sir...", seine Finger huschten über die Tasten, da er selbst gerade recherchierte, wer sie eigentlich war. Der Name war ihm nicht geläufig. "... Sie ist Wissenschaftl... äh, Wissenschaftsleiterin."

Leiterin? Na sowas, war das nicht Miss Kadahn? Eine weitere Suche... Ach, die war heute abgereist, mit der USS Amazonas... Aha. Fragend sah er zu Vasu.

Vasu verzog das Gesicht, bei seinem Glück hatte sie ein Wurmloch entdeckt. Genau in der Bar, in die er eigentlich gerade wollte. Vasu gab Riese ein Zeichen die Leitung offen zu schalten: "Guten Tag, Miss Ginelli... hier ist Kommandant Vasu. Was gibt es für ein Problem?"

Jetzt war Vasu mal gespannt.

   -- SB Mamori, 'Hot Spot'

Sara unterdrückte mit Mühe einen Seufzer. "Das würde ich gern mit Ihnen unter vier Augen besprechen, Sir. Darf ich zu Ihnen zu kommen?"

Sie erhob sich bereits und spazierte Richtung Ausgang.

   -- SB Mamori, OPS

Vasu war enttäuscht, viel hatte er von der Station immer noch nicht gesehen. Und jetzt hinderte ihn eine übereilige Wissenschaftlerin. Ihm schwante Schreckliches. Die wollte bestimmt mehr Ressourcen für ihre Abteilung beim NEUEN Chef herausschlagen. "Ich warte auf Sie in meinem Büro."

Zähneknirschend beendete Vasu die Com-Verbindung. "Ich bin dann mal wieder in meinem Büro."

Damit ließ Vasu Max Riese alleine.


--- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

Vurtuss hatte etwas verärgert das 'Hot Spot' verlassen.

Auf dem Promenadendeck war zum Glück nicht zu viel los, somit konnte er ungehindert und relativ unerkannt den Weg zu seinem Quartier antreten.

Am liebsten wäre er in sein Quartier gerannt, aber sein Wohlbefinden sendete überdeutlich aus, dass er dazu nicht in der Lage sei. Somit ging er im gemütlichen Schritt zum nächsten Turbolift, um auf das Deck der Mannschaftsquartiere zu fahren, von dort aus war es trotzdem noch ein langes Stück zu laufen.

Nortan hatte in groben Zügen die Ereignisse im Kopf, die damals mit den Kelvanern passiert waren. Er konnte aber nicht behaupten in letzter Zeit irgendwelche neuen Gerüchte mitbekommen zu haben. Auch waren ihm keine neuen Ereignisse bekannt, die man eventuell mit Kelvanern in Verbindung bringen konnte.

Während er noch überlegte sah er diesen gelben Wicht mit den grünen Haaren aufstehen und nach einem kleinen Wortgefecht mit der Dame das 'Hot Spot' verlassen.

Am liebsten wäre er zu der Frau hin, da er das Gefühl hatte sie könnte ihm beim Thema Kelvaner weiterhelfen. Aus irgendeinem Grund blieb er aber lieber sitzen und beobachtete aus der Distanz weiter - irgendetwas würde noch passieren.

Nortan sah, wie die junge Frau mit jemand über das Comm-System sprach und kurz darauf das 'Hot Spot' verließ.

Das Gesprächsthema an dem anderen Tisch hatte mittlerweile auch wieder gewechselt. "Scheint wohl, dass hier doch nichts mehr passiert", murmelte er und legte eine Münze auf den Tresen und ging ebenfalls.

Meyer bemühte sich sichtlich, die Bestellungen nicht durcheinander zu bringen. Wie schaffte Francois das? Er nahm alles entgegen, sprach dazwischen noch Empfehlungen aus, merkte sich auch mehrmals korrigierte Wünsche und bekam es zum Schluss hin, daß alles auf seinem Tablett stand.

Auch Meyer hatte es ganz gut geschafft, trotz Krems Weigerung, die Bestellung des zweiten Ferengi zu bezahlen. Als dann aber Sheena bestellte und Meyer überhaupt nichts mit dem Getränk anzufangen wusste, kam er aus der Bahn. Ein... was? Und was war das andere alles noch mal? Ale? Nein, aber irgendwer wollte Wasser. Und Saft war auch noch dabei gewesen... Nein, zwei. Ja, da war er sich sicher.

Meyer entschloss sich zu einem taktischen Rückzug, schenkte Sheena ein Lächeln und nickte: "Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Für Sie hole ich Ihren Süffling auch gern aus der Nachbargalaxie, wenn es sein muss. Ich bin gleich wieder da."

Und damit verschwand er bereits wieder in Richtung Theke; erleichtert, dass diese Bastion ihm einen Moment Bedenkzeit verschaffen konnte.

Dieses seltsam riechende, klebrige Zeug der Ferengi war dabei gewesen... Meyer fand es schnell und bemühte sich, den Geruch des Zeugs nicht mehr als nötig einzuatmen. Dann war da die kurvige Spitzohrige gewesen - irgendeinen Saft hatte sie gewollt. Er warf einen Blick auf die Karte und stockte, als er Wurzelsaft fand. Das war zwar nicht das Gesuchte, aber das war auch dabei gewesen. Genau, der Ferengi! Er rümpfte die wohlgeformte Nase, als er das zweite Glas zum ersten stellte. Wer brachte den Ferengi wohl je Geschmack und Stil bei? So, zurück zum zweiten Saft. Da! Rigelianischer Saft; er war sich sicher, dass dies der richtige war.

Und dann noch der Süffling... Stirnrunzelnd studierte er die Lagerliste, auf deren Aktualität im "Hot Spot" sehr viel Wert gelegt wurde. Doch er war nicht erfolgreich; weder unter 'Süffling', noch unter 'skrreeanisch' ließ sich etwas finden.

Er seufzte. Francois hätte bestimmt mit Sicherheit gewußt, wo sich so etwas finden ließ. Wo der nur blieb...?

Nun, zumindest die ersten drei Getränke hatte er zusammen und das Mädchen sollte die Gelegenheit bekommen, sich etwas anderes auszusuchen. Meyer verteilte einige Eiswürfel auf die Saftgläser, dekorierte das Glas mit dem rigelianischen mit einer Apfelspirale und nahm das Tablett auf.

Halt! Irgendwas fehlte da noch... Er blickte noch einmal zu dem Tisch zurück, als ihm Valerius ins Auge fiel. Sicher, seines fehlte noch. Ein... Sunrise? Aber nicht mit Tequila und schon gar kein risanischer. Was blieb da noch?

Sein Lächeln kehrte zurück, als es ihm wieder einfiel und schon machte er sich lässig daran, den Cocktail zuzubereiten. Schnell gemischt, ab in den Shaker und dann mitsamt der Dekoration aus kandiertem Obst ins Glas. Eine leichte Übung für Meyer... immerhin waren Cocktails seine wahre Domäne. Er belud zufrieden sein Tablett und kehrte damit wieder zu dem Tisch zurück.

Dort stellte die Gläser auf den Tisch - hoffentlich richtig - und wandte sich an Sheena. "Es tut mir unendlich leid, doch die Nachbargalaxie ist im Verzug mit der letzten skreeaanischen Süffling-Lieferung. Darf ich Ihnen stattdessen etwas anderes empfehlen? Wir haben da beispielsweise einen wunderbaren Roten Traminer, von Betazed stammend. Sehr fruchtig, aber dezent lieblich. Und farblich neben Ihnen eine Sensation."

Sheena hatte dem Kellner kopfschüttelnd und grinsend hinterhergesehen. 'Charmant', hatte sie gedacht, und nun fuhr er im gleichen Stil fort...

Sie grinste ihn entzückt an und warf ihre blauen Zöpfe zurück, die natürlich sofort wieder an ihren angestammten Platz vor ihrem Gesicht zurückkehrten. "Okay...", überlegte sie. War ihr nach Wein zumute? Eigentlich nicht wirklich. "Hm... ein andermal. Heute hätte ich gern etwas härteres. Einen farblichen passenden Cocktail, vielleicht. Mit Frucht und ordentlich Alkohol", schlug sie vor und beobachtete gespannt seine Reaktion. Dies war eine Sternenflottenbar - vermutlich gab es keinen Alkohol hier, oder doch?

"Hmm.... Da fällt mir spontan ein Swimming Pool ein... oder nein, jetzt weiß ich: Ein Angel Blue. Der würde nicht nur farblich passen; namentlich ist er ebenf-"

In diesem Moment wurde Meyer von Krems Aufschrei unterbrochen und zuckte zusammen. Kannten die kleinen Kerle denn gar keinen Anstand?

Oggie bedankte sich bei Kinoi. Irgendwann würde er sich bei ihr mit einer guten Tat dafür revanchieren.

"AHHHHHHHHH! KALT!" Krems Zunge kam in Berührung eines Eiswürfels. "Herr Ober! In mein Jooble-Wurzelsaft ist ein Eiswürfel", beschwerte er sich lautstark.

"Bitte, Monsieur, zügeln Sie sich ein wenig. Man kann Sie noch im benachbarten Sonnensystem hören. Ich stehe doch direkt neben Ihnen." Meyer warf einen Blick auf Krems Glas und legte die Stirn in Falten. "Natürlich ist da ein Eiswürfel drin. Zwei, um genau zu sein. Wollen Sie mir sagen, dass sie kein Eis darin wünschen? Das haben Sie nicht erwähnt."

Shays Sweet Temptation geriet in Gefahr, durch die Maschen in Meyers Erinnerungsnetz zu fallen... Es war nun wirklich noch nie vorgekommen, dass sich jemand über Eiswürfel in seinem Saft beschwert hatte.

"Okay, den nehme ich", grinste Sheena geschmeichelt, musterte kurz Krem erstaunt wegen seiner Beschwerde - Tranken Ferengi ihren Saft vielleicht warm? Zuzutrauen wäre es ihnen - und betrachtete dann Shay. Taspar hatte sie extra hergerufen. War sie seine Freundin? Aber er hatte sie nicht zur Begrüßung geküsst. Und sie ihn auch nicht.

Shay war sehr attraktive Frau. Die Augenklappe betonte ihre Schönheit geradezu. Ein faszinierendes Accessoire, auf das sie noch nie gekommen war. Es musste schließlich ein Accessoire sein, heutzutage gab es alle möglichen Operationsmethoden und technischen Ersatzteile, ein Auge zu ersetzen war nicht das Problem... Sie gab mit Valerius ein wirklich schönes Paar ab. Konnte sie seine Schwester sein? 'Ach nee, quatsch, sie ist ja blauhäutig... er ist ein Terraner, und sie? Wie heißen die denn nochmal?'

Shay bemerkte Sheenas Interesse an ihr, früher als sie deren Blick registrierte. Sie überließ es Valerius ihren Drink zu bestellen und setzte sich Sheena gegenüber. "Hi", grüßte sie die junge Frau grinsend.

"Hi Shay, ich bin Sheena", stellte die junge Trill sich überrascht vor. "Cooler Kopfschmuck, muss ich zugeben", lächelte sie mit Blick auf die Augenklappe. "Sieht richtig verwegen aus. Stark."

Etwas perplex sah Shay Sheena an. "Danke, obwohl ich sehr gerne auf ihn verzichten könnte", meinte Shay.

"Soll das heißen, Du brauchst die?" zog Sheena erstaunt die Augenbrauen hoch. "Warum nimmst Du kein Implantat?"

Shays Gesicht verzog sich, angesichts von Sheenas Worten. "Ja, ich brauche sie, da mein Implantat momentan kaputt ist", erklärte Shay knapp und strich geistesabwesend über die Narbe im Gesicht, der sie ihr Implantat mehr oder weniger verdankte.

"Oh. Sorry", entschuldigte sich Sheena als sie feststellte, in was für ein Fettnäpfchen sie gerade getreten war. "Verrätst du mir Deine Rasse? Ich habe in Exobiologie nie sonderlich aufgepasst." Sie schmunzelte entschuldigend.

"Natürlich waren es zwei Eiswürfel", bestätigte Krem. "Eines davon habe ich ja schon runtergeschluckt." Er tastete seinen Bauch ab. "Meine Güte, mein Magen wird sich jetzt unterkühlen."

Oggie trat neben Meyer und informierte ihn: "In Jooble-Wurzelsaft gehören keine Eiswürfel. Meinem Onkel gehörte mal eine Saft-Bar. Dort hab ich als kleiner Junge hin und wieder ausgeholfen. Darf ich Ihnen helfen?"

Beinahe wäre Meyer ein unschöner Kommentar zu dem 'kleinen Jungen' herausgerutscht, doch er konnte sich noch bremsen. Freundlich und höflich, freundlich und höflich... Dieses innere Mantra verfehlte nicht seine Wirkung, Meyers Lächeln kehrte zurück und er überging damit auch die Beschwerde über einen unterkühlten Magen. "Danke für Ihr überaus großzügiges Angebot, doch ich denke, ich werde ohne ihre Hilfe zurecht kommen."

Er nahm das Glas mit dem Jooble-Wurzelsaft wieder an sich. "Ohne Eiswürfel, sagen Sie? Und wie darf ich Ihren Wurzelsaft stattdessen temperieren?"

"Geben Sie mir bitte nur einen einfachen Jooble-Wurzelsaft, ohne Eiswürfel", verlangte Krem.

Für einen kurzen Moment glomm in Meyer Verständnis für Francois' Reaktion auf. Es war absolut verständlich, wenn Getränke oder Mahlzeiten nicht zur absoluten Zufriedenheit des Gastes waren. Doch dies war nun schon der zweite Ferengi, der im Laufe desselben Tages unangenehm auffiel... Und Sheena hatte er auch keine passende Antwort geben können, weil ihm Krem dazwischen gekommen war.

Freundlich und höflich! Und einen Angel Blue und... äh... Meyers Gedanken kamen ein weiteres Mal ins Stolpern. Irgendein Getränk fehlte da noch.

Das war zum Haare ausreißen. Der Kellner hatte nun sein eigenes Getränk gebracht, aber Valerius war dran, den schönen Cocktail einfach runterzukippen und sich in seinem Zimmer einzuschließen.

Shay war inzwischen einfach zu dem jungen Gast Sheena rübergewechselt und ließ ihn selbst wie einen Schuljungen sitzen. Drüben saßen die drei Ta'Una und hielten Mahnwache oder Ähnliches und er selbst konnte den Narren des Jahres markieren und einfach nichts tun. Nichts! Der schusselige Kellner ärgerte sich mit dem Friseursalon herum und Valerius wurde langsam grantig über die Situation.

Was wollte er nun seit gestern. Gestern!!!! Gestern war er hier erst angekommen... ihm kam es vor wie ein ganzes Jahr. Er wollte doch einfach ein weibliches Wesen finden, dass seine Zuneigung erwiderte. Man sollte meinen, das wäre keine Ding der Unmöglichkeit, aber genau das war es. Entweder es gab gar keine oder gleich mehrere auf einmal.

Die einzige Frau mit der er heute mal länger alleine gewesen war, war Kerrig Saghi. Die vierschrötige Pilotin erfüllte aber so gar keinen Aspekt von Valerius Vorstellung für eine Frau. Ja, Wildschweine mit der bloßen Hand erwürgen, das konnte sie sicherlich mit links. Diese Fähigkeit empfahl sie aber keineswegs für mehr.

"Prost!" rief Valerius in die Runde und kippte seinen halben Sunrise auf einen Zug.

"Prost", nickte Sheena Valerius zu, konnte aber leider noch nicht mittrinken, noch hatte sie keinen Cocktail.

"Er scheint genervt, Du solltest Deinen Freund vielleicht trösten", raunte sie dann Shay mit einem leichten Augenzwinkern zu.


--- SB Mamori, Sportcenter

Mittlerweile war Wrad warm. In schlichten schwarzen Sportklamotten lag er auf einer Bank und stemmte eine Langhantel. Verflixt, er spürte ganz genau, dass er gestern sein Training vernachtlässigt hatte.

Tägliches Training war das einzig Wahre, um in Form zu bleiben. Und schon allein für Shay lohnte sich das, wie er fand. Aber auch sonst sah er gern gut aus. Und vor allem half ihm anstrengendes Training dabei, seine Aggressionen zu bewältigen und ihn ausgeglichener zu machen. Allen Ärger und Frust konnte er dabei vergessen, und hinterher fühlte er sich entspannt und wohl.

"Zehn", keuchte er und legte mit leicht zitternden Armen das Gewicht wieder auf seiner Halterung ab.

Hanteltraining war eine angenehme Abwechslung zu gerätelosen Turnübungen, zu denen er während seines 'Stubenarrests' verdammt gewesen war. Überhaupt machte ihm die Nutzung der Geräte hin und wieder Spass. Und heute Abend würde er auch mal wieder boxen, so einladend wie der Sandsack aussah.

Mit Schwung richtete er sich auf, saß eine Runde aufrecht auf der Bank und überlegte, ob er erst noch an ein paar weitere Geräte gehen oder sich gleich Bandagen replizieren sollte.


--- SB Mamori, Replimat

"Was nehmen wir denn jetzt mit?" fragte Suvan Kirah Vaughn.

Er selbst hatte Appetit auf ein paar Gerichte, wie Hähnchenschenkel, gemischten Salat oder Kuchen. Nur kannte er den Geschmack von Kirahs Eltern nicht, und hielt sich zu Gunsten des Besuchs zurück.

"Wir nehmen ein bunte Mischung aus irdischen, vulkanischen und idroniannischen Speisen. Dann ist für jeden was dabei", meinte Kirah und ging zum Replimat und direkt weiter zu den Replikatoren.

Dort orderte sie idronianische Flammenbisquits, scharfe Gemüsenudeln und noch allerlei. Schließlich wandte sie sich zu Suvan. "Und nun darfst du bestellen", meinte sie grinsend.

"Ist das für uns alle, oder für dich und Andrej?" lachte Suvan Talvert und flüchtete in Richtung des Replikators. Dort orderte er die Hähnchen, den Salat und den Kuchen, zusätzlich zu einer Decke. Das Besteck war mit den Speisen materialisiert worden.

"Wenn du lieb bist, bekommst du davon auch etwas ab", meinte Kirah lächelnd.

Nachdem Suvan auch seinen Teil repliziert hatte, verluden die beiden alles in einen großen Korb und gingen wieder zu den anderen.


--- SB Mamori, Krankenstation

Mit einem PADD in der Hand betrat Crewman Susanne Süß die Krankenstation. "Crewman Süß, Sicherheit", stellte sie sich kurz vor. "Ich wurde vom Sicherheitschef Captain Anderson hierher bestellt, um eine Aussage zu einem Gewaltdelikt aufzunehmen."

Fragend blickte Chanvi Paerha zum MHN und zu Viqi Alidar. Wollte die Khashtay ihre Aussage machen, oder musste das Nothologramm erst die Behandlung abschließen?

Schweigend schloss die Holoärztin die letzte Behandlung ab.

"So", sagte sie schließlich und legte ihr Instrument beiseite, um Viqi in die Augen zu sehen. "Ihre Behandlung ist abgeschlossen, oder spüren Sie noch irgend welche Beschwerden? Ich würde vorschlagen", dabei blickte sie Crewman Süß an, "dass Sie das Gespräch im Büro führen."

Denn Gewaltopfer sprachen bekanntermaßen ungern 'öffentlich' über ihr Leid. Sie sah zurück zu Viqi. "Anschließend möchte ich Sie noch 2 Stunden zur Beobachtung hier behalten. Um sicher zu gehen, dass es keine Komplikationen mit Ihrer Atmung gibt."

Immerhin war sie bewusstlos gewesen, und ihre Rippenverletzung war keine Kleinigkeit gewesen.

Viqi nickte nur stoisch. Sie schloss kurz die Augen, um sich für das bevorstehende Gespräch mit Süß zu wappnen, was ihr gar nicht passte. Als Viqi schließlich die Augen wieder öffnete, lag ein entschlossener Ausdruck in ihnen. Die Khashtay schwang die Beine vom Biobett und stand auf. Fragend sah sie zu Süß rüber.

Crewman Süß nickte ein mal freundlich zu Viqi, zeigte in Richtung Büro und sagte mit einer Engelsstimme: "Lieutenant. Bringen wir es schnell hinter uns."

Die junge Crewman war gerade mal 1,59 m groß, schlank gebaut, hatte blaue Augen und lange blonde Haare.

Viqi nickte nur mit verkniffenem Gesicht und ging schnurstracks in das Büro, setzte sich auf einen Stuhl und versuchte in ihrem Morgenmantel so würdevoll wie möglich auszusehen, was ihr kläglich misslang. Was sollte sie Süß nur erzählen? Etwa die Wahrheit? Dass sie in einer Bar einen Kerl für Sex aufgegabelt hatte? Viqi war sich nicht sicher, was sie der Frau erzählen wollte.

"Hier, Crewman", sagte das MHN, nachdem es kurz in seinen Bewegungen innegehalten hatte, und überreichte Susanne ein PADD. Es zeigte ein Standbild der Sensoren über dem Biobett, direkt nachdem die Patientin darauf materialisiert war, sowie die Diagnosen:

*** - Bewusstlos - Schnauzbein gebrochen - 2 Rippen gebrochen - Würgemale am Hals, Kehlkopf eingedrückt - Tiefer Kratzer am Gesäss, möglicherweise durch eine Kralle, möglicherweise ihre eigene - Blutspuren, eigene und fremde (andorianisch) - Vagina: Kratzer, GV (Sperma andorianisch) ***

Crewman Süß nahm das PADD vom MHN entgegen und ging anschließend damit ins Büro der Krankenstation.

Süß überflog Viqis Krankenbericht und kam schnell zum Thema: "Ihre Aussage können Sie auch später schriftlich niederlegen, Lieutenant. Was mich als erstes interessieren würde, wer hat Ihnen das angetan? Welcher gehirngeschädigter und fehlgeleiteter Irrer war das? Diese Person gehört so schnell wie möglich in eine Arrestzelle."

Es beruhigte Viqi, dass sie ihre Aussage später schriftlich einreichen konnte und nun nicht mit Süss würde darüber reden müssen. "Er nennt sich Krals, ein junger Andorianer. Seine... Erscheinung passt irgendwie nicht so recht hierher", antwortete Viqi.

Süß tippte ins PADD: Junger Andorianer, männlich. Name möglicherweise "Krals" und nicht bei der Sternenflotte tätig. "Können Sie Angaben über seine Kleidung machen? Ist Ihnen etwas bei diesem Andorianer aufgefallen, Narben?"

Während Viqi auch diese Fragen beantwortete, rief sie die Personen- Datenbank, die im PADD gespeichert war, ab.

"Er trug einen recht zerrissenen schwarzen Pullover und eine Lederhose. An seiner rechten Hand ist ein Fingernagel extrem lang, fast wie eine Kralle", antwortete Viqi.

Crewmann Süß gab auch diese Daten im PADD ein. Anschließend legte sie das PADD auf den Tisch und schob es zu Viqi. "Hier sehen Sie alle männlichen Andorianer, die auf der Starbase Mamori registriert wurden. Erkennen Sie den Andorianer, der Sie angegriffen hat, wieder?"


--- SB Mamori, Kuppelpark

Zusammen betraten die Vaughns, Suvan Talvert und Parri Lohaun den Park. Letztere beiden trugen den Korb mit dem Essen.

"Ohh, schön...", seufzte Urala Vaughn. "Dieser Park hat nicht zufällig so etwas wie eine idronianische Ecke?" fragte sie.

Rotarn brummte: "Ich hab Hunger..."

Suvan Talvert überlegte, ob sie an den Wasserfall gehen sollten, oder ob S'thani zu leicht hineinfallen würde. Immerhin war sie durch den Besuch ihrer Großeltern ganz schon aufgekratzt.

"Nein, Mutter, so etwas hat der Park leider nicht", meinte Kirah bedauernd zu ihrer Mutter. "Lasst uns zum Wasserfall gehen", meinte Kirah. 'Ihre Oma wird sie schon nicht aus den Augen lassen', versuchte sie auch Suvan telepathisch zu beruhigen, dessen Unbehagen sie wahrgenommen hatte.

"Und ich auch nicht", versprach Parri Lohaun.

Derart überstimmt nahmen die Vaughns, der angeheiratete Suvan Talvert und die idronianische Ensign am Wasserfall Platz, nachdem Suvan und Kirah die Picknickdecke ausgebreitet hatten.

Nacheinander reichte der Halbvulkanier seiner Frau das Hühnchen und die Nudeln. Den Kuchen und die Flammen-Biskuits behielt er erst im Korb, da sich S'thani - bzw. Kirah - sonst den Appetit verderben würden.

Angesichts dessen, dass auch Lohaun S´thani im Auge behalten würde, entspannt Kirah sich sichtlich. Etwas enttäuscht blickte Kirah auf das Hühnchen und den Nudelsalat in ihrer Hand. 'Machst du das extra?' fragte sie Suvan lauernd und versuchte in den Korb nach den süssen Sachen zu schielen. Kirah nahm sich von Hühnchem und Salat etwas und gab die Sachen dann an ihre Eltern weiter.


--- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

Valerius hatte sich nach seiner Begrüßung nicht weiter um sie gekümmert und war bisher auch nicht auf sie zugekommen. Und noch saß er in der Tischrunde fest - unmöglich, ihn jetzt einfach zu unterbrechen. Tariki war deshalb inzwischen dazu übergegangen, die Leute im "Hot Spot" zu mustern. Es waren so viele von so vielen verschiedenen Welten... Und so war sie zufrieden, ihr Ale zu trinken und sich umzusehen.

Als Krem sich über das Eis in seinem Glas beschwerte, konnte sie ein breites Grinsen nicht verhindern. Nicht einmal Ronai, das jüngste Kind einer Freundin zuhause auf Ta'Una, hätte so ein Theater veranstaltet, obwohl er schon sehr wählerisch war und keine Ruhe gab, bis man ihm etwas anderes gab. 'Es hat mich immer gewundert, dass der Junge nicht nur Haut und Knochen ist bei dem Wenigen, was er zu sich nimmt', hatte Tariki ihr einst gesagt und resignierte Zustimmung erhalten.

Doch im Vergleich mit dem Ferengi war Ronai ein unauffälliges Kind gewesen. "Maret inan kesan...", lächelte sie kopfschüttelnd.

Weder Kimon noch Andschana nahmen es wahr. Sie waren miteinander beschäftigt, hatten ihre Unterhaltung auf kurze, leise Kommentare beschränkt. Andschana, die Kimons Hand in ihrer hielt, unterstrich ihre Antworten hin und wieder mit einem beiläufigen Kuß auf seine Finger.

Shays Blick glitt hinüber zu Valerius. "Du hast Recht", stimmte sie Sheena zerknirscht zu und stand auf. "Meine Rasse nennt sich Haliianer", meinte sie noch und ging dann hinüber zu Valerius.

Sanft strich sie ihm mit einer Hand über die Wange, bevor sie sich neben ihn setzte. "Sorry, dass ich dich einfach so stehen gelassen habe. Das kommt nicht mehr vor", entschuldigte Shay sich und ärgerte sich über ihre Unüberlegtheit. Sie war wegen Valerius her gekommen und hatte ihn dann einfach stehen lassen. Es geschähe ihr jetzt recht, wenn er sie jetzt links liegen lassen würde. Shay hoffte, dass dies nicht passieren würde.

"Sofort, natürlich." Meyer nickte dem Ferengi zu und steuerte erneut die Theke an. Für einen Moment war er versucht, den Saft für einen Moment stehen zu lassen und wieder aufzufüllen, wenn sich der einsame Eiswürfel darin verflüchtigt hatte... Das Zeug war seltsam, roch seltsam und nach Krems Auftritt hatte er überhaupt keine Lust mehr, sich mit dem Glas zu beschäftigen.

Doch schließlich schüttete er den Inhalt weg, stellte das Glas beiseite und nahm ein neues, das er mit Saft auffüllte. Wenigstens konnte er sich danach mit dem Zusammenstellen des "Angel Blue" beschäftigen, das war eine sehr viel dankbarere Aufgabe. Doch das dumme an Cocktails war halt auch, dass man nie sehr lange für einen brauchte... und dass Meyer dabei wieder einfiel, dass noch ein weiterer fehlte. Ein Swimming Pool? Nein, den hatte er selbst vorgeschlagen.

Mon dieu! Es war zweifelsohne passiert, er hatte es vergessen. Nein, heute war kein guter Tag für ihn. Seufzend nahm er seine beiden Gläser auf, kehrte zum Tisch zurück und stellte sie dort ab. Shay! Sie hatte noch kein Getränk vor sich stehen, hatte sich allerdings auch schon in eine Unterhaltung mit Sheena vertieft. Für einen Moment blieb Meyer unschlüssig stehen und sah sie an, doch es half nichts, die Erinnerung kehrte nicht zurück. Er würde sie wohl unterbrechen und fragen müssen... Das war nun wirklich unter seiner Würde!

Er beugte sich ein kleines Stück zu Shay hinunter, damit er nicht zu laut reden musste und setzte dabei seine Universalwaffe ein - ein strahlendes Lächeln, das seinen Ärger problemlos überdeckte. "Verzeihen Sie, aber darf ich Sie noch einmal nach Ihrer Bestellung fragen?"

Shay sah überrascht auf, als Meyer sie ansprach. "Ein Sweet Temptation war das", antwortete sie.


--- SB Mamori, Quartier Vurtuss

Nachdem Vurtuss sein Quartier erreicht hatte, musste er vor dem verschlossenen Schott erstmal stehen bleiben.

"Computer - öffne endlich das Schott zu meinem Quartier!" maulte er weil sonst das Schott automatisch aufging.

"Tut mir leid - ohne gültige Authorisation oder Zustimmung des Besitzers darf das Quartier nur von der Sicherheit geöffnet werden", antwortete der Computer.

Entsetzt schlussfolgerte Vurtuss, dass wohl mehr als vermutet mit ihm nicht stimmte. Der Computer konnte die gespeicherten ID-Muster nicht bei ihm feststellen - somit auch keine gültige Authorisation.

Vurtuss zog sich bis zur nächsten Korridorkreuzung zurück. Mit viel Mut versuchte er seinen Körper wieder soweit in Einklang zu bringen, dass er zumindest in sein Quartier kam.


--- SB Mamori, Büro Vasu

Irgend wie roch es im kleinem Büro immer noch nach Klingonen. Er war ja nicht pingelig, aber die könnten sich mal waschen. Und das mit Wasser, nicht mit Blutwein.

Vasu betrachtete den Berg aus PADDs. Er konnte ja die Zeit nutzen. Also fing er an mit der Personalakte von Riese. Wann war der Mann das letzte mal befördert worden?


--- SB Mamori, Promenandendeck

Galep wusste, dass die Klingonen alles andere als begeistert waren, wenn sie ihr zahnloses Lächeln zeigte.

Nachdem die Luft vorerst frei war schleppte sie den Klingonen weiter durch das Promenadendeck.

"Hübsche Läden haben die hier - Mode, Kosmetik - und das ist ja erst der Anfang vom Promenadendeck. Ich hoffe nur, dass dieser Frisörladen nicht mittendrin ist, sondern mehr am Ende, wo das Getummel der Leute wesentlich weniger ist", redete sie auf den Klingonen ein.


--- SB Mamori, Gang Deck 24

Während Vurtuss so mitten im Korridor saß und versuchte, sein Innerstes wieder in Einklang zu bringen bemerkte er gar nicht, dass es unter ihm stark feucht wurde und auch die Luftfeuchtigkeit um ihn herum stetig zunahm.

Mit müßiger Selbstbeherrschung trat er erneut vor sein Quartier, nur um festzustellen, dass er erneut keinen Zutritt bekam.

Mit einer großen Portion Wut suchte er in seinen mystischen Taschen nach passendem Werkzeug. Mit viel Mühe fand er geeignetes Werkzeug und verschaffte sich so mutwillig Zugang zu seinem eigenen Quartier.

Dass seine Aktion einen eventuellen Sicherheitsalarm auslösen würde, kam ihm nicht in den Sinn.

   -- SB Mamori, Quartier Vurtuss

Am Replikator bestellte er sich sein übliches Essen, um seinen Körper zu besänftigen.

Nach den ersten 3 Happen knallte er aber rückwärts auf den Boden um dort liegen zu bleiben.

Seine Sinne registrierten gerade noch, dass er eine wässrige Spur hinterlassen hatte, ehe er das Bewusstsein verlor.

Was er nicht mehr mitbekam war, dass der Computer nicht nur einen Sicherheitsalarm ausgelöst hatte, sondern nun auch einen Strahlenalarm auslöste.


--- SB Mamori, Sicherheitszentrale, Deck 16

Ein Alarmton riss Estrella aus ihrer gelangweilten Wartehaltung. Kurz warf sie einen Blick auf das Büro des Sicherheitschefs, ob der sich wohl drum kümmern wurde? Ach was, sie war hier, warum sollte er?

Rasch trat sie zum Zentralpult und musterte die Anzeigen. Einbruchsalarm in ein ziviles Quartier... und, lieber Himmel, Strahlenalarm!


--- SB Mamori, OPS

Max machte große Augen, als er die Anzeigen erkannte. "Strahlenalarm!" rief er alarmiert und öffnete einen Kanal: "OPS an Sicherheit: Strahlenalarm auf Deck..."

   -- Sicherheitszentrale

"... Deck 24, ich weiß", nahm Estrella den Com-Ruf an. "Ich kümmere mich drum. Coneja Ende."

Sie ging in den Ausrüstungsraum und stieg in einen Strahlenschutzanzug.

   -- SB Mamori, OPS

"Gut", murmelte Max und öffnete den nächsten Kanal: "OPS an Technik: Strahlenalarm auf Deck 24", gab er durch und vergewisserte sich, dass die Sektion durch Kraftfelder eingedämmt wurde.

Kurze Zeit später erreichte Sara die OPS, nickte Max grüßend zu und ging direkt zum Bereitschaftsraum des Captains. Sie hielt sich gar nicht erst mit dem Türmelder auf, schließlich wurde sie erwartet.


--- SB Mamori, Büro Vasu

"Guten Abend, Sir", betrat sie das Büro, um gleich darauf überrascht stehen zu bleiben. Also diesem Mann war sie hier noch nicht begegnet. Egal. Er trug die Uniform eines Commanders und saß hinter diesem Schreibtisch. Also war er zuständig.

Steif blieb sie vor dem Tisch stehen und sah ihm in die Augen. "Wir haben einen Kelvaner an Bord, Sir."

So, die Nachricht war raus. Sie atmete einmal kurz durch. "Ähm... einen extrem ungewöhnlichen Fall. Bis jetzt ist er harmlos. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie lange er das noch bleiben wird", erklärte sie weiter und musterte ihn mit blitzenden Augen.

Wusste er überhaupt Bescheid über Kelvaner? Sie würde es ihm nicht vorwerfen wenn nicht, aber das musste sie wissen.

Vasu war mit dem ach so interessanten Lebenslauf von Riese beschäftigt, als die Tür ohne Vorwarnung aufging. Bevor er seinen Ärger über das unangemeldete Eintreten Luft machen konnte, war sie, er vermutete es war Ginelli, an seinem Schreibtisch und er hörte nur noch "Guten Abend, Sir" von ihr. Als seine Gedanken abschweiften und er ihren Ausführungen nicht mehr folgte.

Diese kleine, zierliche Person stand vor ihm und spannte wohl jeden Muskel in sich an, den sie hatte. Steif wie ein Brett präsentierte sie sich und er konnte nicht anders, als sie kurz von unten nach oben zu mustern um dann in ihren Augen zu versinken. Ihre Augen, ihre Augen funkelten in mit dem Feuer der Sterne an. Ein Feuer, dass ihn die lange Reise durch die Weiten des Alles vergessen lies. Nie hätte er gedacht, dass er hier am Ende des Universums so eine Wüstenblume finden würde.

Er versuchte sich zusammen zu reißen und stand auf und deutete ihr an sich zu setzen. "Entschuldigen sie, wie war das noch mal?"

Ihre Augenbrauen wanderten erstaunt in die Höhe. Was war denn mit dem los? "Kelvaner?" wiederholte sie, "Ist Ihnen die Spezies der Kelvaner bekannt, Sir? Vor über 100 Jahren sind sie der 'Enterprise' begegnet."

Vasu ging zum Replikator: "Wollen Sie etwas trinken?" lächelte er sie an, während er sich selber ein Glas Tee bestellte. "Leider sagt mir das so direkt nichts. - Kelvaner -."

Dabei lies er den Namen auf der Zunge zergehen und versuchte sich zu konzentrieren. "Nein, da muß ich leider passen. Aber erzählen Sie mir doch, was an der Rasse so besonderes ist, dass es Sie zu mir brachte." Vasu wartete am Replikator auf ihren Wunsch.

Irritiert sah sie ihm hinterher. Na, der hatte ja die Ruhe weg... "Ein Wasser, bitte. Okay, also, vor gut 100 Jahren..."

In wenigen prägnanten Sätzen informierte sie den Commander über die Rasse der Kelvaner und die potentiellen Gefahren. Schließlich hatte sie sich heute schon den halben Tag damit beschäftigt, mit den Sicherheitlern und dem Ersten Offizier und Vurtuss darüber gesprochen...

Irgendwo blinkte in der Zwischenzeit im Büro eine Nachricht bezüglich des Strahlenalarms auf. Sara bekam davon nichts mit.

"...Aber dieser Mann, namens Vurtuss, macht einen sehr untypischen Eindruck. Er hat ein humanoides Aussehen und scheint überhaupt nichts über sein Volk zu wissen. Allerdings scheint es ihm körperlich nicht gut zu gehen, sonst wäre nicht das mit Pfütze passiert", erklärte sie weiter und fasste die Begebenheiten mit Vurtuss am heutigen Tag zusammen.

"... Er ist schließlich aus dem 'Hot Spot' gestürmt und wollte in sein Quartier. Und nun bin ich mir nicht sicher, wie wir weiter vorgehen sollen. Sollte er überwacht werden?"

Gespannt blickte sie Vasu an, im Grunde ein Donnerwetter erwartend. Womöglich hatte sie sich falsch verhalten. Sie hätte Vurtuss nicht verärgern sollen... Sie hätte ihn nicht gehen lassen sollen... Sie wusste einfach nicht weiter. Darum war sie ja hier. Sie versuchte sich auf alles gefasst zu machen.

Vasu wollte Ginelli das Glas mit dem Wasser geben, doch bei ihren Ausführungen stoppte er. Er konnte es nicht glauben. Wäre er in einem Hotel auf der Erde gewesem, hätte er den Hotelpagen ein fürstliches Trinkgeld gegeben ihn nicht zu stören, außer das Hotel würde brennen. Ach ja und er hätte den Pagen noch mal soviel gegeben, um aufzupassen, dass niemand Feuer legte. Doch nun... er selber trank das für Ginelli bestimmte Glas Wasser und setzte sich.

Wie ein Leuchtfeuer brannte vor ihm die Meldung. 'Stachlungsalarm' Vasu sah Ginelli an und sagte leise: "Ich glaube, wir stecken tief in der Scheiße."

Sara klappte buchstäblich die Kinnlade runter. Eine solche Ausdrucksweise war sie nicht gewohnt. Nicht von ihrem Captain - wobei sei bei 'ihrem' Captain noch immer an Commodore Patterson dachte. Der vorher ihr Captain gewesen war. (Und ein Bild von einem Mann... einem Traummann...) Und dann war seine Frau ihr Captain gewesen. Auch von dieser Captain war sie solche Wörter nicht gewohnt. Eigentlich von niemandem...

Sie riss sich zusammen und klappte ihren Mund wieder zu, aber auf ihrem Gesicht spiegelte sich ihre Irritation wider. "Sir?" fragte sie schließlich. "Soll ich Wachen vor seiner Tür postieren?"


--- SB Mamori, Gänge, Deck 24

Das Wartungsteam-2 wurde von der demolierten Andockschleuse weggerufen. So lange der D7-Kreuzer dort angedockt war, konnten sie dort eh nicht viel machen als notdürftige Reparaturen.

Alle vier vom Wartungsteam-2 kamen in Strahlenanzüge auf Deck 24 an. "Eine strahlende Spur zieht sich durch den halben Korridor", stellte PO3 Pavel Kowalski fest.
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