Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
Januar 2007, Teil 2: Gesamt 148 Züge
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 21:00 Uhr

Kapitel 37: Donnergrummeln und Enttäuschung

------------------------------------------------------------------------


--- Planet Minory Prime, minorytanische Yacht im Landeanflug

[NRPG: Die minorytanische Delegation, die Mamori besucht hatte, kommt nun wieder zuhause an. Die Landung der Yacht von Senatorin Serillia Tanaqua ist ein ziemliches Medienereignis.]

"Platz da", knurrte der Pilot plötzlich. Die war aber eng, die Landefläche, voller Minorytaner...

Serillia schrie kurz auf, als er den Landeanflug mehrfach etwas grob korrigieren musste und das Schiff schwankte. Rasch griff sie nach einer Sessellehne und hielt sich daran fest.

Glücklicherweise dauerte dieser unangenehme Teil der Reise nicht lange. Ihre Reise war beendet, für' s Erste. Ihre erste Reise zur Starbase Mamori. 'Und garantiert nicht meine letzte', dachte sie, reckte sich kerzengerade auf, strich sich die Frisur und das Kostüm glatt und baute sich stolz hinter Kalos Ketara auf. "Bereit", sagte sie. "Luke öffnen."

"Puh, der sollte noch mal ne Flugstunde nehmen", schimpfte Ehani als die Yacht endlich aufgesetzt hatte. Sie blieb hinter Tanaqua stehen und wartete darauf, dass sie das Schiff endlich verlassen konnten.

Wie befohlen öffnete Kalos die Luke, trat einen Schritt hinaus und dann einen zur Seite. Der Anblick war nicht besonders angenehm. Ein Blitzlichtgewitter blockierte die Sicht und veranlasste Kalos zur Seite in die Luke zu sehen.

   -- Minory Prime, Minoras, Raumhafenlandeplatz

Immer einen Schritt neben Tanaqua versuchte Kalos eine unüberwindbare Blockade für jeden Reporter darzustellen.

Senatorin Tanaqua war noch ein paar Schritte entfernt, da sprach Nabo Nabit sie lautstark an: "Senatorin Tanaqua. Ich bin Nabo Nabit von MPFK-1. Wir sind Live auf Sendung. Die Zuschauer haben ein Recht auf Wissen. Bitte beantworten Sie ein paar Fragen. Geht es Ihnen gut, Frau Senatorin? Was ist auf der Starbase Mamori passiert?"

Serillia hielt sich dicht hinter Kalos Ketara und blinzelte ins Blitzlichtgewitter. Sie schirmte ihre Augen mit einer Hand ab und hielt Ausschau nach dem Reporter, der sie ansprach - bzw. dessen Kamera. Schließlich hatte sie sie entdeckt und lächelte freundlich hinein, während sie so schnell wie möglich voranschritt, durch die Menge durch. "Es war ein gutes erstes Treffen. Die Föderation ist uns freundlich gesonnen. Wir werden morgen eine Pressekonferenz veranstalten, dann kann ich Ihnen mehr sagen", gab sie ihr Statement ab.

Nabo Nabit ließ sich nicht nur mit einer beantworteten Frage abschütteln und fragte weiter: "Sie sagen, die Föderation wäre Ihnen freundlich gesonnen. Was unsere Zuschauer aber mehr interessieren würde; wie freundlich oder unfreundlich waren die Sarkassianer Ihnen gegenüber? Und, warum wird erst morgen eine Pressekonferenz veranstaltet? Stimmt es also doch, dass Sie von einem Sarkassianer angegriffen wurden und jetzt zur Routineuntersuchung zum Zentralkrankenhaus gebracht werden?"

Serillia blickte auf ihre Uhr, und auf die letzte Frage hin zog sie erstaunt die Augenbrauen hoch.

Doran Oscheewa schlug sich in aller Eile bis zur Absperrung durch, gerade noch rechtzeitig, um ihre Antwort live mitzuverfolgen.

"Morgen, weil es in etwa 4 Stunden Neutag ist, Herr... Babit. Gönnen Sie Ihren Kollegen und mir noch ein Schälchen voll Schlaf. Nein, wer setzt denn so einen Unsinn in die Welt? Es war ein friedliches Treffen, auch mit den Sarkassianern. Niemand muss ins Krankenhaus, und niemand wurde angegriffen. Die Sarkassianer waren unbewaffnet und haben sich friedlich aufgeführt. Die Föderation ist nicht nur mir gegenüber freundlich gesonnen, sondern gegenüber allen Minorytanern, und sogar gegenüber den Sarkassianern. Die Föderation ist neutral und auf Frieden im gesamten Raumsektor aus."

Die Botschafterin holte Luft und überlegte, ob sie noch irgend etwas preisgeben sollte, kam aber zu dem Schluss, dass jedes weitere Wort jetzt zuviel wäre, und nicht ausgeklügelt genug war, um beruhigend zu sein. Für die Pressekonferenz würde sie alles sorgfältig ausarbeiten.

Mittlerweile hatten sie sich fast bis zum Ende der Minorytanermenge durchgeschlagen und entfernten sich wieder ein Stückchen von der Kamera dieses neugierigen Reporters. "Es war ein gutes Treffen. Und nun wünsche ich Ihnen allen eine gute Nacht", schloss sie.

Der Reporter wurde vom Sicherheitspersonal des Raumhafens abgedrängt. "Soweit so gut", sprach Nabo Nabit nun in die Kamera. "Ob das noch so eine gute Nacht wird, das bezweifle ich. Wie ich von der Regie höre belagern viele junge Männer die Einberufungszentrale. Obwohl die Einberufungszentrale erst am Morgen öffnet, stehen sie jetzt schon an, um sich freiwillig zum Militärdienst zu melden. Hier ist Nabo Nabit von MPFK-1. Ich gebe zurück zum Hauptstadtsender."

Mit breitem Kreuz trennte Kalos nun Reporter und Botschafterin. Er begleitete die beiden Damen den beleuchteten Pfad mit einseitiger Absperrung und Soldaten. Das Raumhafengebäude lag in einer seichten Beleuchtung, die extra für Botschafterempfänge eingeschalten wurde.

   -- Minory Prime, Minoras, Raumhafengebäube

Ein weiterer Oberprimat sprach Kalos an, als er durch die Pforte kam. Mit militärischer Exaktheit machten beide nach einem Satz kehrt und der Oberprimat verschwand, und Kalos stand vor Ehani und Serillia. "In der Garage steht eine Limousine für Sie bereit. Ich werde Sie noch bis dahin begleiten", sagte Ketara und merkte an der Ruhe in seiner Stimme, wie gut die Türen des Raumhafengebäudes den Lärm von außen abschotteten.


--- Starbase (SB) Mamori, Konferenzraum 1701

(Letzter Zug aus vorheriger Chronik)
> "Wie, Ulk sitzt in der Ausnüchterungszelle?!" stieß Krem aus, sah nach
> vorne und kam schnell zum Thema zurück.
> "Ähm, was halten Sie von der Idee, so eine Händlervereinigung hier
> auf der Starbase Mamori zu gründen?"

Ohne auf die guten ferengischen Ohren noch näher einzugehen, warf Valerius gleich eine weitere auf der Hand liegende Frage an Krem in den Raum. "Wie ich bereits am Nachmittag erwähnte bin ich FÜR eine solche Vereinigung. Mr. Krem, Sie haben die Vorteile schön zusammengefasst. Aber da ergibt sich schon die logische Konsequenz, oder?"

Krem war zum Teil mit seinen Gedanken bei Ulk und es konnte sein, dass er Valerius' Frage nicht so ganz verstanden hatte: "Konsequenz! Natürlich ergeben sich daraus logischerweise Konsequenzen. Wäre ja langweilig und weniger Profit bringend, wenn es nicht so wäre. Aber ein geschickter Geschäftsmann kann Konsequenzen durch Beziehungen sehr gut umschiffen." 'Ich werde Ulk seinen Hals umdrehen. Wehe wenn er den guten Ruf des Ladens beschmutzt hat.' Während er dachte und redete, hatte Krem die Rechnung für Valerius storniert. 'Mist!'

Oggie lächelte freudig, als würde er Gewinner von 100 Barren gold gepresstem Latinum sein, und dachte: 'Endlich bekommt Ulk auch mal Ärger von Krem.'

"Die logische Konsequenz, Mr. Krem, ist: Wir sind dafür", erklärte Sheena und fand nichts dabei, das als für sie alle geltend zu deklarieren. "Und, haben Sie schon etwas Schriftliches vorbereitet zur Händlervereinigung?" griff sie die Frage von Valerius wieder auf. "Zu den Details?"

Der sollte mal zu Potte kommen, der Ferengi. Sie hatte keinen Bock, hier lange unproduktiv herumzusitzen, da konnte sie sich viel spannendere Abendbeschäftigungen vorstellen.

Wieder stellte die Vulkanierin Kinoi eine noch konkretere Frage: "Wie haben Sie die gemeinsamen Interessen aller Händler an Bord der Station definiert, Mister Krem?"

Da sich Krem noch nicht auf die Frage der Vulkanierin geäußert hatte, fragte Valerius einen seiner Handlanger. "Gibt es was zu trinken hier? Wasser würde schon genügen."

Krem versuchte die Fragen von Sheena und Kinoi zusammen zu beantworten: "Nun, ich wollte heute nach der Werbeveranstaltung erst mal feststellen, ob überhaupt Interesse an einer Händlervereinigung besteht. Die genauen Details sollte erst auf der eigentliche Händlervereinigung-Veranstaltung besprochen werden. Ich werde in den nächsten Tagen jedem Händler eine Kopie der Händlervereinigungsatzung zukommen lassen. Was die gemeinsamen Interessen angeht, liegt das wohl auf der Hand. Jeder Händler möchte reibungslose Geschäfte durchführen und reichlich Profit machen. Das können wir nur, wenn die Stationsführung nicht all zu oft in unser Geschäftsleben eindringt. Sei es durch Roten Alarm oder Ausgangssperren oder durch andere störende Aktivitäten, wie ständige Stromausfälle, ausgelöst durch schlampige Reparaturen. War nicht schon jemand der anwesenden Opfer von schlampiger Reparatur in oder an seinem Geschäft?"

Oggie reichte Valerius ein Glas mit Wasser.

Valerius nahm das Glas und sagte: "Das kann man wohl sagen. Mr. Krem, Sie können von Glück sagen, dass das Werbeschild meines Geschäftes Ihnen nicht auf den Kopf geknallt ist." Nach einem Schluck sprach er weiter. "Was ich vorher mit Konsequenz meinte, war aber etwas anderes. Sie sprachen von Vertretern... müssen die gewählt werden oder melden sie sich freiwillig? Die Vertreter müssen natürlich auch Ansprechpartner für die Stationsleitung sein. Ich denken es werden in Kürze noch zahlreiche weitere Händler auf der Starbase ankommen. Stimmt es, dass auch den beiden Nationen, zu denen heute Kontakt geknüpft wurde, ermöglicht werden soll Geschäfte hier zu betreiben?"

"Konkurrenz belebt das Geschäft", sagte Krem zu Valerius. "Sei aber schneller als die Konkurrenz und deine Taschen füllen sich mehr mit Latinum als bei der Konkurrenz. Ja, es kommen Geschäftsleute von diesen Planeten hier auf die Station. Im Gegenzug aber, werde ich eine Geschäftsreise zu deren Planeten unternehmen. Ein paar Milliarden neue Kunden." Krem rieb sich die Hände. "Was die schlampige Reparatur des Werbeschilds angeht: Die Stationsführung kann froh sein, dass man sie nicht wegen unzureichender Baustellenabsicherung verklagt. Da hätte auch ein Kind darunter stehen können."

Ihm war es egal, das er da möglicherweise was mit dem Werbeschild durcheinander gebracht hatte. Aber es hörte sich gut an.

Sheena schüttelte den Kopf. "Reparatur? Wir sind doch gerade erst eingezogen. Natürlich haben wir gemeinsame Interessen, Mr. Krem. Ich dachte, das HEUTE soll die Händlervereinigung sein. Nicht? Ich dachte, wir sprechen heute über die Details. Aber wenn das nicht geht, wenn die Satzung noch ein paar Tage braucht, okay... Dann sind wir hier durch für heute?"

Sie guckte etwas ratlos in die Runde und fixierte dann wieder Krem. War es das was er meinte? Irgendwie verstand sie nicht recht, was er wollte. Musste sie erst Badeschaum kaufen, damit es hier weiter ging?

"Nun, das steht doch auf dem Zettel, den Sie bekommen haben", hielt Krem die Einladung hoch. "Einladung zu Krems Kosmetik-Veranstaltung heute um 20 Uhr. Ich kann doch nichts dafür, wenn Sie sich nur für die Händlervereinigung interessieren. Ich wusste ja gar nicht, dass so ein Interesse daran besteht. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mehr über dieses Thema vorbereitet. Aber beim nächsten Mal, das versichere ich Ihnen, da bin ich vorbereitet. So, möchte jemand diesen Badeschaum kaufen, mh?"

"Nein, danke, an dem Badeschaum habe ich kein Interesse", wiegelte Desh resolut ab. "Das heißt, Sie machen einen ersten Entwurf für die Satzung der Händlervereinigung, die wir dann beim nächsten Mal besprechen und gegebenenfalls beschließen und dann auch eventuell schon die Vertreter wählen", meinte Desh und stand auf. "Das war's dann jetzt?" fragte er noch.

Dieser Ferengi sprach sich genau so deutlich aus wie die Regierung in dem kleinen antiken terranischen Staate Österreich. Auf seinen detaillierte Frage bekam der gute Valerius nicht die entsprechende Wahrheit, sondern nur Wahlversprechen von einer besseren Zukunft. Mit einem Seufzer hörte er sich dann noch an, was Krem zu der Frage von Sheena sagte. Es war geradezu überwältigend.

So hatten sich sein Vorschlag und auch der Flugzettel nicht angehört bzw. gelesen.

Valerius schob sich mit beiden Händen von dem Tisch weg und war drauf und dran, dem Zwerg mit der Glatze eine Maulschelle zu verpassen. "Wissen Sie was, Krem? Seien Sie so freundlich und schicken Sie den Rohentwurf VOR der nächsten Besprechung an die Teilnehmer. Das würde uns allen Zeit sparen. Und Zeit ist Geld, nicht?"

"Genau", stimmte Sheena Desh und Valerius zu.

Nach diesem passenden Wort an den Friseurmeister konnte Valerius sein Grinsen nicht zurückhalten und beugte sich zu Sheena neben sich. "Haben Sie auch das Gefühl gerade ein Stück ihrer Lebenszeit verprasst zu haben?"

"Ach... da gibt's schon schlimmere Veranstaltungen", lachte Sheena auf und lächelte ihn amüsiert an. Sie bedauerte, dass ihr im Moment keine schlagfertigere Antwort einfiel.

Glücklicherweise war diese Sitzung nun offenbar beendet. Sie erhob sich ebenfalls, strich ihre langen Zöpfe mal wieder vergeblich nach hinten und überlegte, was sie nun mit dem Rest des Abends anfing. Der Laden war soweit fertig, und sie hatte sich nun wirklich einen Feierabend verdient, fand sie.

Wie, was, die wollten alle schon gehen? Keiner hatte etwas gekauft. Das passte Krem nun wirklich nicht. Da hatte er sich so große Mühe gegeben alle Produkte aufzustellen, und nun wollte keiner etwas kaufen.

"Aber meine Herrschaften", rief Krem. "Bitte bleiben Sie doch noch. Sie haben noch nicht mal alle Produkte gesehen. Ich lasse Ihnen auch einen Rabatt von 60 Prozent."

"Ich habe doch bereits eine Familienpackung bestellt. Sie müssen nur noch meinen Daumenabdruck auf einem PADD haben, um die Zahlung vorzunehmen", antwortete Kinoi sanft.

Sie fand die Beispiele Krems, in denen die Vereinigung aktiv werden sollte zwar unpassend - schließlich waren Gefahrensituationen selten und die Stationsleitung hatte keine Gewalt über sie - aber eine Organisation, welche die Interessen der Händler den Sternenflottenoffizieren auseinandersetzte, hielt sie für eine gute Idee. Das mochte bei Härtefällen wie Zollformalitäten, Richtlinien zur Führung eines Geschäfts auf dem Promenadendeck und Öffnungszeiten praktisch sein.

Nachdem Sheena schon stand und auf dem Sprung zu sein schien, hielt es auch Valerius kaum mehr bei dieser Veranstaltung. Wenigstens hatte er dieses Cremezeug nicht kaufen müssen, er hatte ja noch von gestern eine Literflasche Parfüm... das war genug Profit für diesen Krem.

Er stand auch auf und fragte die Trill: "Und was jetzt? Haben Sie vor nochmal zum Plattenladen zu gehen oder machen Sie Feierabend?" wollte er wissen.

Er selbst würde nochmals im Geschäft vorbeischauen. Vielleicht hatte Shay ihm schon eine Antwort dagelassen, oder aber es ging sich aus, dass er sie dort nicht treffen konnte.

"Ich habe Feierabend", überlegte Sheena unentschlossen, "aber ich sollte vielleicht meinem Bruder noch Bericht erstatten..."

Desh verließ kopfschüttelnd als erster den Raum. 'Ferengi! Ich hätte mit so etwas rechnen müssen', dachte er sich und ging zum "Hot Spot" für einen Drink. Für heute machte er Feierabend.

Krem sah aufs PADD und erinnerte sich wieder: "Ach ja."

Er hielte das PADD zu Kinoi und fragte alle, die noch anwesend waren: "Darf ich Sie wenigstens noch zu einem Drink einladen? Sie dürfen das Lokal und das Getränk aussuchen."

Oggie lächelte und dachte er wäre auch eingeladen. Aber Krem schob gleich einen Riegel davor und sagte zu ihm: "Du weißt ja, was du zu tun hast."

Mit dem Zeigefinger zeigt er auf die Sachen die im Raum standen. Die Sachen wegräumen bedeutete das für Oggie.

Sheena sah Krem nachdenklich an. "Kostenlos?" fragte sie dann grinsend.

Wahrscheinlich verstanden Ferengi unter "einladen" wieder etwas anderes als sie dachte. Einen wirklich kostenlosen Drink würde sie annehmen. Sie kannte noch niemanden her, das schien eine gute Gelegenheit zu sein, ein Lokal und ein paar neue Nachbarn kennen zu lernen.

"Gerade dasselbe dachte ich mir grade auch." Valerius lächelte die dunkelhaarige Frau an. Dann hielt er sich die Hand vor den Mund und sagte leise zu ihr: "Vielleicht noch ein Glas Wasser oder so?"

Wahrscheinlich hörte es das Großohr sowieso. trotzdem juckte es Taspar einfach den Ferengi ein bisschen aufzuziehen.

Pha-Kwa war schon aus dem Raum gestürmt, da er sich wohl gänzlich Fehl am Platz gefühlt hatte. Dabei hätte ihn Valerius noch etwas fragen wollen, aber er wusste wo er ihn finden würde.

Krem sah Valerius und Sheena etwas sauer an und erwiderte darauf: "Sie haben wohl zu viele schlechte Berichte von der Sternenflotte über uns Ferengi gelesen. Mh? Es gibt auch Ferengi die nicht geizig sind, und wenn sie jemanden einladen auch keine bösen Hintergedanken haben. Selbstverständlich sind die Drinks kostenlos, und wie ich schon sagte: Sie dürfen ein Getränk ihrer Wahl aussuchen. Wollen Sie es schriftlich von mir haben?"


--- Peregrin-Jäger "Sompec", im Orbit um Mamori

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Sompec an OPS. Erbitte weitere Anweisungen", war Kerrig Saghi etwas
> erstaunt, dass sie weiter hier draußen warten sollte, ohne konkrete
> Aufgabe.
> Sie befahl den Sensoren ein paar Scans von weiteren Objekten um die
> Station, die meisten waren weit außerhalb des Systems, und nur mit
> Langstreckensensoren zu erfassen. Die Klingobajoranerin hoffte so,
> der Scan der "Tik Tah" wäre Zufall oder Routine gewesen.

   -- SB Mamori, OPS

"Abwarten, Sompec, bitte", gab Max unsicher zurück. Er war überzeugt, dass der riesige kriegerisch wirkende D7-Kreuzer ihre Kommunikation verfolgte. Noch schlimmer war: Er hatte keine Befehle für Kerrig, die musste ihr schon ein Vorgesetzter geben. Wann kam der Commander endlich aus seinem Raum raus?

Schließlich dämmerte ihm eine Idee, und er verfasste eine schriftliche Anfrage an den Kommandanten, die er in seinen Raum schickte: "Befehle für die 'Sompec'?"


--- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Francois Lecomté strengte sich an, deutlicher zu sprechen, und kaum
> merklich zog sich sein Mundwinkel von minus 50 Grad zu minus 35 Grad hoch.
>
> Als er sah, wie sein Lokal nun regelrecht gestürmt wurde und außer
> Meyer, der in einem Schneckentempo bediente, niemand zugegen war,
> spürte er die Kraft der Verzweiflung und der Geschäftigkeit durch seine
> Adern fließen.
> Wenn man ihn nicht eindeutig als Mensch hätte bezeichnen müssen, konnte
> man durchaus annehmen, seine Großeltern kämen von eben der Welt, die er
> wohl am meisten verachtete. Unter anderen, die sich gleich daneben
> reihten.

"Kann... kann ich etwas tun?" fragte Sara unsicher bei der Ärztin nach. War es ein Fehler gewesen, sie zu rufen? Sie fühlte sich genötigt, ihr Verhalten zu verteidigen. "Er ist anders als vorher. Er nuschelt. Ist klappriger. Lächelt schief", versuchte sie zu erklären und damit Francois' Leugnung zu widerlegen.

Vurtuss hatte sich zurückgehalten bis jetzt. "Das kann ich nur bestätigen! Dem Zustand des Kellners ist zudem im hinteren Bereich ein heftiger Streit und Tumult voraus gegangen. Mit wem und über was der Streit ging kann ich Ihnen nicht sagen, da ich nur die Art der Geräuschkulisse feststellen konnte", gab er den Anwesenden Preis.

"Sie haben richtig entschieden, Lieutenant!" meinte Davey Tavington ernst.

Sara Ginelli mochte noch so hübsch sein, im Moment hatte Doktor Tavington einen Patienten im ernsten Zustand. Da hatte sie keine Augen für schöne Frauen, und wenn es die Marine-Klingonin im Bikini gewesen wäre. "Tavington an Krankenstation", rief die Ärztin in ihren Kommunikator. "Notfall im 'Hot Spot', Deck 11. Ich brauche eine Antigravtrage und zwei Rettungsassistenten."

"Sir, verstehen Sie mich, wie ist Ihr Name?" fragte sie Lecomté. "Sie erlitten ein intracerebrales Hämatom. Ein Gefäß in Ihrem Gehirn wurde verletzt, wodurch Ihr Gehirn unterversorgt wurde. Mit dem Tricorder konnte ich nicht feststellen, ob die Wunde noch offen ist oder bereits verheilt. Sie müssen sofort auf die Krankenstation!"

Ja, man konnte Ende des 24sten Jahrhunderts fast alles heilen, aber Menschen starben immer noch leicht, und es war jedes Mal ein Risiko, auch wenn man viel wirksamere Methoden zur Reanimation zur Verfügung hatte.

Sara sank etwas erleichtert in ihrem Stuhl zurück und beobachtete, wie die junge Ärztin den Kellner versorgte. Sicher war es unangebracht, jetzt weiter zu essen. Aber vermutlich war gegen einen kleinen Schluck nichts einzuwenden. Sie trank einen Schluck Wasser und blickte sich zaghaft im Lokal um. Es hatte sich mittlerweile deutlich gefüllt. Kimon war sie schon am Vormittag begegnet. Sie nickte ihm höflich zu und warf seinen beiden Begleiterinnen ein kurzes, neugieriges Lächeln zu.

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Wurde ein Glas andorianisches Ale jetzt eigentlich mit Obst
> verziert? Oder kam da einer dieser Papierschirmchen hin? Meyer kam
> beinahe ins Schwitzen, als er eine Antwort auf die sonst eigentlich
> lächerlichen Fragen suchte... irgendwo tief in diesen Hirnwindungen
> steckte die Antwort doch; er würde sich bestimmt nicht die Blöße
> geben und nachsehen. Gequälte lächelte er seinen beiden Gästen an der
> Theke zu. "Alles in Ordnung?"

Krals nickte etwas geistesabwesend. Seine Fühler hatten die Kashthay entdeckt. Eine katzenartige Spezies, die ihm bisher unbekannt war. Sie saß zwei Barhocker weiter neben ihm, was ihn dazu veranlasste, sich andersherum auf seinem Hocker zu drehen, um sie besser beäugen zu können. Attraktiv, ohne Zweifel. Geiler Ort war das hier. Viele geile Frauen da.

"Nix is' in Ordnung", brummte Kratok missgelaunt in seinen Blutwein, ohne aufzublicken.

Viqi richtete ihren Blick auf Meyer. "Wenn Sie mir endlich einen 'Sex on the beach' bringen, ist erst mal alles in Ordnung", meinte sie zu dem Kellner.

Meyer hatte seinen neuen Gast gar nicht beachetet, aber nach ihrer Antwort machte ein kleiner Schalter in seinem Unterbewusstsein 'Klick' und seine Reaktion erfolgte gnadenlos - vergessen waren die beiden anderen, vergessen die drei Ale, um die er sich gerade noch gekümmert hatte und vergessen war zumindest in diesem Moment sein Boss, der noch immer versorgt wurde.

Er strahlte Viqi kurz an, bevor er sich zu ihr rüberbeugte, das Kinn auf dem aufgestützten Arm legte und sie konzentriert inbrünstig ansah. "Aber gern... ich hol nur schnell das Sonnenöl. Aber Du bist Dir bewusst, dass solche Exklusivitäten extra kosten?"

Krals starrte das Kätzchen mit offenem Mund an und fühlte sich mit dieser Bestellung direkt angesprochen, in völliger Unkenntnis der auf Terra üblichen Cocktails. Um cool zu wirken, wollte er einen Schluck von seinem Ale nehmen, während er sich seine Antwort noch überlegte. Sie lautete auf jeden Fall 'ja, gern', aber er wollte sie noch cooler verpacken. Stattdessen verschluckte er sich dramatisch und begann völlig uncool heftig zu husten. Fast musste er vor Husten ins Glas spucken. Die Situation wurde auch nicht besser dadurch, dass sein "kleiner Freund" voller fröhlicher Vorfreude meinte, seine Lederhose deutlich ausbeulen zu müssen.

"Sonnenöl?" fragte Viqi mit zusammengekniffenen Augen.

Dann beugte sie sich vor und drückte Meyers Kinn mit ihrem Zeigefinger hoch. Zum Glück für Meyer trug Viqi Schutzkappen über ihren Krallen, sonst hätte er jetzt ein Problem gehabt. "Ich will einen 'Sex on the beach' mit Eis und Schirmchen. Und nicht so ein Würstchen, wo schon die Luft raus ist. Haben wir uns verstanden?" fragte Viqi betont freundlich lächelnd.

Viqis Schnurrhaare fingen an zu zucken, als sie den Blick des jungen Andorianers bemerkte. Ungeniert erwiderte sie dessen Blick. Sie mochte gut und gerne 10 Jahre älter sein als dieser Knilch. "Suchst du was bestimmtes, Kleiner?" fragte Viqi schließlich und ihre Augen funkelten aufmerksam. "Dein Kollege ist aber ganz schön knurrig heute", fügte sie mit einem Blick auf Kratok hinzu.

Krals klammerte sich verkrampft an der Theke fest und rang noch etwas nach Luft, aber er beobachtete die Szene sehr interessiert. Schließlich schüttete er das restliche Ale in sich hinein, und siehe da, diesmal floss es durch die richtige Kehle. Der Husten ließ nach, und Krals Haltung entspannte sich sichtlich. Mal abgesehen von seiner Hose. In seinem Würstchen war definitiv noch genug Luft, fand er. Aber er behielt das vorläufig für sich. Im Grunde hoffte er, dass sie von selbst drauf kam. Sofern man bei ihm von "Hoffnung" reden konnte.

"Noch ein Ale", hielt er Meyer auffordernd sein Glas hin. Dann grinste er Viqi bewundernd an.

"Und noch 'n Blutwein", murmelte Kratok, sein leeres Glas anstierend.

Viqi zog ihren Finger von Meyer weg und dessen Kopf sackte erst einmal eine Etage nach unten. "Und schnell darf's auch gehen", meinte sie noch zu Meyer, bevor sie ihre Aufmerksamkeit Krals und Kratok zuwandte, wobei sie letzterem nur einen kurzen Blick gönnte.

Erst einmal ließ Viqi ihren Blick langsam über Krals gleiten, wobei er etwas länger brauchte seinen Unterkörper zu mustern. Schließlich kehrte ihr Blick wieder in sein Gesicht zurück und ihre Mundwinkel zuckten, als wollte gleich ein Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen.Sie konnte es sich nicht erklären, doch Krals bewundernder Blick gefiel ihr ausgesprochen gut. "Da hat aber einer genug Luft", meinte Viqi nun doch grinsend und warf noch einen Blick auf Krals Hose.

Krals wusste nicht recht, ob er beleidigt, peinlich berührt oder stolz sein sollte. Viqis direkter Blick war ihm ungewohnt unangenehm, aber andererseits war er total begeistert davon, dass er ihr zu gefallen schien. Heute hatte er aber ein Glück mit Frauen! Ok, das mit Ashana war letztlich schief gegangen, aber immerhin hatte sie ihn rangelassen, und nun machte ihn diese heiße Katzenbraut an. Und wie sie ihn anmachte... und er hatte nicht mal einen Drink, um daran cool zu nippen! Wo sollte er bloß hin mit seinen Händen, was sollte er sagen?

Er grinste schief und verunsichert und musterte Viqi seinerseits mit leuchtenden Augen. Mit seinen Händen fuhr er fahrig über die Theke. Sein langer "Krallen"-Fingernagel kratzte über das Holz. 'Sag was!' dachte er, 'Los, sag was! Was cooles!' Aber ihm fiel beim besten Willen nichts ein, schon gar nicht etwas Cooles. Eher heißes, heiße Bilder von heißen Szenen mit dieser heißen Braut... Das war verdammt noch mal nicht hilfreich. Wenn ihm dieser Barkeeper nicht schleunigst einen Drink in die Hand drückte, würde er sauer werden. Er BRAUCHTE jetzt einen Drink in der Hand! Seine Fühler rissen sich schon mal von Viqis Anblick los und gingen auf die Suche nach diesem Kellner. Seine Augen würden gleich folgen.

Missgestimmt machte sich Meyer daran, den Cocktail zusammenzustellen, als er merkte, dass sich Viqi schon ein ganz anderes 'Opfer' erkoren hatte. Ging denn heute alles den Bach runter? Routiniert schüttelte er Saft und Alkohol zusammen und musterte aus den Augenwinkeln Krals, der irgendwie ziemlich nervös wirkte, seit Viqi ihn im Visier hatte. Anfänger! Er selbst hätte das cool, wenn nicht gar eiskalt über die Bühne gebracht. Und trotzdem war er derjenige, der die Getränke ausschenkte... Ungerechtigkeit der Welt! Nein, des Universums!

Viqi grinste darüber, dass der junge Andorianer seine Sprache verloren zu haben schien. Ihr Blick folgte seinem langen Fingernagel, der wohl eine Kralle darstellen sollte. "Ich bin übrigens Viqi. Und du bist? Ich hab dich hier auf der Station noch nie gesehen, neu hier?" fragte sie Krals.

Dann musterte sie Meyer. "Geht das hier immer so schnell?" fragte sie spöttisch. "Da hätte ich den Drink in meinem Quartier aber schneller gehabt", frotzelte sie.

Aus einer flüssigen Bewegung des Handgelenks landete das Getränk aus dem Shaker im Glas, Eis, Obstdeko und das gewünschte Schirmchen hinterher. Wahrscheinlich würde sie nicht mal bemerken, dass er dem Fruchtspieß das obere Ende einer Mikro-Ananas hinzugefügt hatte, die so das Aussehen eine Palme hatte. Nachdem er dann auch noch dem kleinen blauen Angeber sein Ale eingeschenkt hatte, lud er die bereits vorbereiteten drei Gläser für die Ta'Una auf ein Tablett und huschte davon. Immerhin, sein Ärger über Viqi hatte ihn die Sorge um Francois vergessen lassen, so dass er jetzt mit gewohnt lässigem Hüftschwung um die Tische tänzelte.

"Krals", antwortete Krals, der seine Stimme nun, mit einem Drink in der Hand, wieder fand. Seine Stimme klang ungewohnt, tief zwar, aber milder und leiser als sonst.

Kratok verdrehte die Augen und glotzte in eine andere Richtung.

Angesichts Viqis Schutzkappenbewehrter Krallen verzichtete Krals auf seinen Lieblings-Namenszusatz. "Du kommst wohl öfter her."

Er hatte eine Schlussfolgerung gezogen und war sehr stolz auf sich. Was er auf Mamori tat, würde er natürlich nicht verraten, er war ja schließlich nicht blöd. Sein Lächeln gewann an Selbstvertrauen.

Francois kam sich wie ein Tattergreis vor. Die Wissenschaftlerin und der gelbe Bartzwerg schilderten ihn als tapsige Mumie und der Doktor sagte ihm, es stünde schlimm um ihn.

Ein Kratzen von der Theke ließ ihn herumfahren und er sah einen andorianischen Jungen mit Stehfrisur seine Mahagonitheke zerkratzen. "Ich bin kein Idiot!" erwiderte er daraufhin der Ärztin giftig. Für den Franzosen war es ein Umstand, der ihn fast zur Verzweiflung trieb, dass er nun nicht einfach hingehen, und diesem Bengel die Fühler lang ziehen konnte. "Ich bin Francois Lecomté."

Dennoch würde er Tavington Folge leisten und sich untersuchen lassen. Falls es wirklich so war, wie der Doktor sagte, durfte er kein Risiko eingehen. Da Meyer nun seinen Job doch sehr zufrieden stellend versah, wie sich Francois mürrisch eingestand, winkte er ihn kurz her. Er wollte ihm noch etwas sagen, bevor er weg musste.

Ein Gewissenskonflikt... Meyer stand zwischen dem Tisch mit den Ta'Una und dem Franzosen, der ihn zu sich winkte. Was denn nun zuerst?

Es dauerte einen langen Gedanken, bis er Francois zunickte und dann zuerst seinen Weg fortsetzte, um die Gläser abzustellen. Kimon nickte ihm dankend zu.

Und schon war Meyer wieder unterwegs, umrundete ein paar Tische, bis er Francois und die ihn umgebende Menge erreicht hatte. "Gibt es etwas, was ich tun kann?" sprach er den Franzosen an.

Noch immer saß Francois auf seinem Sessel, auf den er nun doch gesunken war. Das Notteam von der Krankenstation ließ auf sich warten. Wäre es nun schon ein schlimmer Schlaganfall gewesen, hätte er vielleicht den Löffel endgültig abgegeben. Aber dem war anscheinend nicht so.

Als Meyer so pflichtbewusst erst den Job erledigt hatte und dann zu seinem Boss gekommen war, erfüllte Francois zum ersten Mal an diesem Tag Stolz auf seinen Kellner. Mochte er noch so selbst verliebt sein, er hatte ihm laut der Ärztin das Leben gerettet, und jetzt schupfte er das "Hot Spot", als sei es eine kleine Würstelbude. "Meyer, verzeihen Sie... halten Sie die Stellung", sein Blick war nun fast schon milde.

Er hatte dem blonden Narziss Unrecht getan, gestand sich Francois in dieser schlimmen Stunde ein. Mit seiner kräftigeren Hand drückte er die manikürte seines Kellners und übergab ihm sein PADD. "Und berechnen Sie diesem Herren nichts, er soll sich einen Ersatz für den Brei aussuchen", sagte er leise zu Meyer mit glänzenden Augen.

Selbst am Sterbebett war der Kunde König.

"Danke", hatte Viqi Meyer zugebrummt, nachdem der ihr ihren Drink gegeben hatte. Viqi nippte an dem Glas, schloss verzückt die Augen und leckte sich über die Lippen. "Köstlich", murmelte sie, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Krals zuwandte. "Ja, ab und an. Wenn ich Bock auf Gesellschaft habe", meinte sie. "Sonst mach ich's mir in meinem Quartier gemütlich", fügte sie grinsend an.

Vurtuss zeigte ein menschliches Achselzucken, als keiner von seiner Äußerung Notiz nahm. Seine Sinne kribbelten mittlerweile stark aus einer anderen Richtung.

Vurtuss schaute zu dieser äußerst merkwürdigen Gruppe an der Theke rüber. "Ich traue diesen komischen Typen da drüben nicht - ich glaube die könnten uns noch heftigen Ärger bescheren", meinte er zu Sara und zeigte zu Krals.

Eine neue Mahlzeit würde er wohl heute nicht mehr in diesem Lokal bekommen, stellte er fest.

Sara betrachtete die kleine Gruppe an der Theke. Sie hatte keinen von denen je gesehen, aber war das ein Wunder? Sie war ja selbst kaum einen Tag hier. Vurtuss hingegen war schon länger hier, fiel ihr ein. "Kennen Sie den Andorianer? Hat er schon mal Ärger gemacht? Oder der Klingone?" hakte sie nach.

Vurtuss brauchte nicht genau rüberzusehenk, um die Frage zu beantworten. "Weder der eine noch der andere ist mir jemals hier auf der Station aufgefallen. Entweder sie hielten sich versteckt oder sind erst vor kurzem hier angekommen, aber sie haben eine Aura des Unglückes um sich. Somit folgere ich, dass es auf die eine oder andere Weise Ärger geben könnte", antwortete er Sara.

Die Wissenschaftlerin fand etwas ganz anderes an dieser Antwort interessant, als Vurtuss vielleicht gedacht hatte. Die Leute an der Bar interessierten sie überhaupt nicht. "Haben Sie solche Vorahnungen öfter? Und wie oft wurden sie schon bestätigt?" forschte sie.

Vurtuss versuchte ein nachsichtiges Lächeln, wie er es schon in den Unterhaltungsmedien gesehen hatte. "Vorahnungen sind das ganz bestimmt keine - eher ein ungutes Gefühl, und das hat mich selten im Stich gelassen."

Sara glaubte eher nicht an Esoterik. Ein subjektives Gefühl war jedoch kein zuverlässiger Untersuchungsgegenstand. "Können Sie mir ein Beispiel nennen?" fragte sie also nach.

"Oh - ich merke mir selten die Details sondern nur, dass es solche Gelegenheiten gab. Kurz nach meiner Ankunft war ein Händler von Riegel zwei auf der Station, und da hatte ich auch ein ungutes Gefühl. Wir waren ständig in seiner Nähe, da er den Aufbau seines Ladens streng überwachte, da er Sonderwünsche hatte. Ein bis zwei Tage ehe sein Laden bezugsfertig war, ist er bei illegalen Drogengeschäften erwischt worden. Bei seiner Verhaftung drohte er mit einer Bombe, die auf der Station versteckt sei - entpuppte sich dann aber als ein Blindgänger. Als das Verfahren beendet war durften wir den Laden wieder auf Standard umbauen, ich glaube jetzt ist ein Plattenladen drin. Was immer das auch sein soll", erzählte Vurtuss nach kurzem Überlegen.

Meyer gab sich Mühe, diese Situation professionell hinter sich zu bringen - was immer "professionell" jetzt auch heißen mochte, denn so ganz nachvollziehen konnte er dies alles nicht so recht. Vor allem nicht, warum Francois wirkte, als handele es sich bei den Leuten um ihn herum um ein Exekutionskommando... Und als er Meyer dann auch noch sein PADD in die Hand drückte, kam der blonde Kellner völlig durcheinander. Hatte sein Boss eine schlimme Diagnose bekommen? Hatte Meyer ihn erst dahin gebracht mit seinem Eimer kalten Wassers? Unsicher musterte er seinen Boss, wollte sich aber nicht die Blöße geben und zeigen, dass er allem nicht mehr so ganz folgen konnte.

Und so nahm er das PADD an sich, nickte hoffentlich überzeugend und sah Francois fest an. "Ich werde mein Bestes tun", versprach er. Und dann, nach einem Zögern: "Sie werden doch zurückkommen?"

Es erschien ihm die neutralste Formulierung zu sein, um die Situation erklärt zu bekommen.

Diese Frage traf den steifen Franzosen im Innersten. Würde er wieder zurückkommen? Sein Blick wanderte vom meyerischen Auge zu dem kühlen der Ärztin Tavington, die scannend neben ihm auf das Kommen des Teams ausharrte.

Währenddessen führten die Wissenschaftlerin und der Techniker ein lustiges Gespräch über das 2. Gesicht, als ob nichts gewesen sei. Skandalös war das Benehmen. Es fehlte nicht viel und die beiden würden eine Seance halten... im Beisein eines vielleicht dem Tode Geweihten!

"Doktor! Ich werde doch zurückkommen?!? " skandierte Francois die Frage Meyers ein Haus weiter.

Sara hörte Vurtuss still zu und dachte sich ihren Teil. Vorahnungen waren auch für Terraner und andere Humanoiden nicht ungewöhnlich. Allerdings bedeuteten sie in der Regel keine zuverlässige Vorhersage über zukünftige Ereignisse. Kelvaner verfügten ihres Wissens nicht über Vorhersage-Fähigkeiten, und normalerweise auch keine emphatischen oder telepathischen Kräfte. Sie nutzten hingegen technischen Entwicklungen von einem im Vergleich zur Föderation weit fortgeschrittenen Level.

Vurtuss tat nichts dergleichen. Sie wurde noch überhaupt nicht schlau aus ihm. Außer, dass er offenbar gern überraschte, und ungewöhnlich zu sein schien ihm zu gefallen.

Krals nickte stumm zu Viqi. Was sollte er ihr darauf antworten? Erstmal tat er es ihr gleich und nahm noch einen Schluck Ale. "Das Ale ist auch sehr gut", fiel ihm dann doch etwas ein, das er getrost sagen konnte. "Als ob es echt wäre."

Ihm kam eine verwegene Idee. Rasch nahm er noch einen Schluck, um sich Mut anzutrinken, dann setzte er das Glas entschlossen ab, fixierte Viqis schickes Cocktailglas und fragte: "Darf ich mal probieren?"

"Wenn man nicht weiß, dass der Drink repliziert ist, erkennen die wenigsten den Unterschied", meinte Viqi. "Auch mal ´Sex on the beach´?" fragte Viqi mit funkelnden Augen. "Klar, probier ruhig", forderte sie Krals auf.

'Echt heißer Name', schoss Krals durch den Kopf. "Erstmal den Cocktail", stellte er grinsend klar und sprang leichtfüßig von seinem Barhocker, um sich dann zwei Hocker weiter direkt neben Viqi zu setzen. Er griff nach dem Cocktailglas und schnupperte daran, wobei sich seine Fühler ebenfalls dem Glas zuneigten. "Sauer?"

Gespannt sah er Viqi in die Augen und sog am Strohhalm. Den Geschmack ließ er einen Moment auf der Zunge zergehen. Er war alles andere als ein großer Feinschmecker, aber neugierig wie er war kostete er tatsächlich. "Mhmmm... ganz angenehm, fruchtig", sagte er spontan und nahm gleich noch einen kräftigen Zug.

"Natürlich erst den Cocktail. Was hast du denn gedacht?" fragte Viqi grinsend. "Vielleicht ein bisschen sauer. Aber sehr lecker", meinte sie und war gespannt auf seine Reaktion. Als sie sah, dass Krals einen großen Schluck von ihrem Cocktail nahm, streckte Viqi ihre Hand nach seinem Glas aus. "Darf ich auch mal probieren?" fragte sie keck.

"Natürlich", grinste Krals breit und vollführte eine großzügige Geste, ohne Viqis Cocktail abzusetzen. "Kennste doch bestimmt, Andorianisches Ale."

Hm. Und was sollte er nun mit ihr reden? Erstmal nahm er noch einen Schluck "Sex" und beobachtete sie dann beim Probieren.

Viqi musste lachen über die "Cocktail-Tausch-Aktion", die sie gerade mit Krals durchführte. Sie nahm sich sein Glas und roch erst einmal an seinem Drink. Roch viel versprechend. Als sie einen Schluck probiert hatte, ließ sie erst den Schluck langsam die Speiseröhre hinab laufen, bevor sie Krals antwortete. "Bis jetzt nicht. Aber es schmeckt angenehm", meinte Viqi lächelnd und nahm noch einen Schluck von seinem Ale.

Der junge Andorianer nickte zustimmend und setzte Viqis Drink ab. Er stellte fest, dass es ihm nicht lag, mit geilen Weibern zu reden. Überhaupt war er eigentlich kein Freund vieler Worte, sondern mehr so der "praktische", "handgreifliche" Typ. Es war das erste Mal, dass er überhaupt mit einer Frau so viele belanglose Worte wechselte. Wie und wann ging man denn dann eigentlich zu Action über? Wie lange musste er noch mit ihr quatschen?

Er blickte sich kurz um und ließ seine Fühler kreisen. Überhaupt war dies hier die sittsamste Bar, in der er je gewesen war. Es gab keine Gogo-Girls, keine Dabo-Mädchen, keine Nutten, nicht mal eine Kellnerin... Der lange junge Mann mit den zwei schönen schlanken Frauen berührte sie nicht, der komische gelbe Kerl mit den grünen Haaren seine hübsche Begleiterin auch nicht, Viqi fasste auch nichts weiter an als sein Ale... wie kam man dann hier jemals auf einen grünen Zweig?

Viqi bemerkte Krals' suchenden Blick und konnte sich denken, was er suchte. Und irgendwie hatte Viqi plötzlich Lust, das Ziel dieser Suche zu sein. "Nun, suchst du hier was bestimmtes?" fragte sie Krals mit leicht rauchiger Stimme. "Wollte gleich eigentlich in mein Quartier. Dort habe ich noch mehr so leckere Rezepte", meinte sie und war auf Krals' Reaktion gespannt

"Ich wollte schon fragen... wo man hier ein bisschen... härter feiern kann", grinste Krals und fragte sich, ob sie das wohl als Einladung gemeint hatte. In ihr Quartier? Heiß! Einen Augenblick durchzuckte ihn der Gedanke, was wohl der Boss dazu sagen würde. 'Hey, ich besichtige dabei die Station', schoss ihm gleich die Ausrede durch den Kopf, 'Sternenflotten-Bereiche'... Geil. Gute Ausrede, das würde ziehen.

"Du kommst hier auch allein klar, nicht wahr, Kra... Kumpel?" haute er Kratok auf den Rücken. Vor lauter Aufregung hätte er ihn fast beim Namen genannt, bei Fesoan, dabei wusste Krals doch ganz genau, wie sehr der Klingone das hasste!

Kratok stöhnte, wandte sich langsam von seinem Drink zum blauen Jungspund und warf ihm einen finsteren Blick zu. "Nortan wird nicht zufrieden sein", stieß er warnend hervor.

"Alter, ich gehe die Station besichtigen!" nickte Krals verschwörerisch.

Kratok verdrehte die Augen und wandte sich stumm wieder seinem Blutwein zu. Er hatte es versucht. Der Junge hatte eben nicht auf ihn hören wollen. Sein Pech.

"Du willst härter feiern? Dann bist du bei mir genau richtig", meinte Viqi, verließ gefolgt von Krals das "Hot Spot" und steuerte den nächsten Turbolift an.

Schließlich kam das MRT, das medizinische Rettungsteam, im "Hot Spot" an, während Davey Lecomté mit ihrem Tricorder überwacht hatte. Wäre er kritisch geworden, hätte sie ihn sofort auf die Krankenstation beamen lassen.

Die Pfleger Myrtledonk und eine andorianische PO hatten eine Antigrav- Trage dabei, aber Davey Tavington glaubte nicht, dass man sie brauchen würde. Francois Lecomté war viel zu munter, die Blutung schien schon wieder verheilt zu sein. Nur konnte die Ärztin das nur vermuten.

"Der Patient ist soweit stabil", erklärte sie den Pflegern. Francois antwortete sie: "Sie werden natürlich wiederkommen, sogar in weniger als einer Stunde. Können Sie aufstehen?"

Augenblicke nachdem Krals das "Hot Spot" verlassen hatte, betrat eine große düstere Gestalt das Lokal.

Er blieb erstmal im Eingangsbereich stehen und schaute sich um. Die Kapuze seines schwarzen Umhanges ließ nicht einmal das Gesicht erahnen. Er schaute den Klingonen auffällig lange an.

Nach längerem Zögern setzte er sich zu dem Klingonen an den Tresen und sprach kein Wort und ließ nur seine Aura auf die Anwesenden wirken.

Nur langsam löste Kratok sich vom Anblick seines Blutweins soweit, dass er Notiz von seinem neuen Nachbarn nahm. Er konnte ihn nicht erkennen. Dann eben nicht. Er ging ihn sowieso nichts an. Stumm nahm er noch einen Schluck Wein und stierte dann wieder das Glas an.

"Sie sind wohl neu auf der Station? Sicherlich auf Urlaub, so wie Sie sich gehen lassen", sagte der Unbekannte, ohne den Klingonen weiter anzuschauen.

"So in etwa", nickte Kratok langsam, ebenfalls ohne aufzusehen. Sollte der doch denken was er wollte. Was ging ihn das an?

"So in etwa? Es ist schon ungewöhnlich einen Klingonen alleine hier anzutreffen", stellte er fest.

Dass der Klingone alleine in einer Bar am Tresen saß war ihm schon sehr suspekt. Das konnte sicherlich nicht ganz so in Ordnung sein.

Meyer atmete erleichtert auf. Francois würde es wieder gut gehen... Für einen Moment war er so verunsichert wie der Franzose gewesen, doch die Antwort, dass die Rückkehr in weniger als einer Stunde erfolgen würde, klang nach einer verlässlichen, beruhigenden Angabe. Sollte er nicht noch etwas dazu sagen; etwas, das Francois davon überzeugte, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte? Aber was sagte man da am besten?

Schließlich winkte er bedeutungsschwanger mit dem PADD und formulierte: "Keine Angst, Monsieur Lecomté. Das 'Hot Spot' ist bei mir in guten Händen, bis Sie wieder da sind. Aber jetzt muss ich... also..."

Er deutete in einer fahrigen Geste in Richtung Theke und verschwand - hoffentlich nicht zu schnell - genau dorthin, um beschäftigt auszusehen.

Das war nicht weiter schwer, denn an der Stelle, wo die Turteltäubchen verschwunden waren, war ein neuer Gast aufgetaucht. Meyer zog seine Jacke zurecht, wuschelte sich kurz mit gespreizten Fingern durch die Mähne und wandte sich dann an den Typen mit der schwarzen Kapuze. "Nun, was darf's sein?"

Mister X wandte sich dem Kellner zu, ohne sein Gesicht zu offenbaren. "Romulanisches Ale", antwortete er mit dunkler Stimme.

Nun war Francois beruhigt... Er stand auf und sah Meyer gerührt nach... dann wandte er sich an die beiden Gäste hinter ihm, auch wenn sie nicht sonderlich viel Anteil nahmen... "Entschuldigen Sie die Störung."

Zur Ärztin nickte er, und dass der eine Pfleger natürlich ein Ferengi war, nahm er geflissentlich zur Kenntnis. Zwar war er nur ein Terraner mit Segelohren, aber die standen soweit ab, dass er sich den Namen "Ferengi" verdient hatte. Nein, Francois würde es nicht aufhalten können, dass er überall auf andere Wesen stoßen würde. Er musste sich damit abfinden, dass er in einem multikulturellen System lebte.

Francois sagte: "Ich würde gerne aufrecht hier hinaus gehen. Das ist doch möglich, oder?" Kurz sah er zu Tavington und dann zu der andorianischen Petty Officer.

"Gute Besserung, Mister", wünschte Sara mit einem aufmunternden Blick dem Patienten, erleichtert, dass es anscheinend nur halb so schlimm war. Kurz wanderte ihr Blick zur Bar, wo schon wieder neue Leute hockten. Um diese Zeit wurde es offenbar immer belebter hier. Dann wandte sie sich wieder Vurtuss zu.


--- SB Mamori, Gänge

Verblüfft über ihre Initiative folgte der Andorianer Viqi widerspruchslos und ergötzte sich dabei an ihrer Rückenansicht. Die ging aber ran! Was war bloß los heute, dass er heute so einen Erfolg bei Weibern hatte? Irgend etwas musste er wohl richtig machen, anders als sonst? Er schnupperte kurz an seinem Shirt, aber es roch nicht anders als sonst.

Der Turbolift öffnete seine Türen, und sie betraten ihn. Gespannt blickte Krals Viqi an. Wo war ihr Quartier?

   -- SB Mamori, Turbolift

Da Viqi hinten keine Augen hatte, bekam sie von Krals Verblüffung nichts mit. "Deck 2", gab sie dem Turbolift an und dieser rauschte sofort los. Nach kurzer, ungestörter Fahrt erreichte der Lift Deck 2, und Viqi trat auf den Gang hinaus und setzte den Weg zu ihrem Quartier fort.

   -- SB Mamori, Gänge

Krals hatte Viqi während der Fahrt mit hungrigen Augen gemustert. Aber entgegen seinen Gewohnheiten war er ihr bisher nicht zu nahe getreten. Wobei er den Eindruck hatte, dass es Viqi kaum "zu nahe" sein konnte.

Er hatte aufgehört, sich darüber zu wundern oder auch nur einen Gedanken zu verschwenden. Das einzige, was er jetzt noch überlegte war, wie er anfangen sollte. So ermunternd wirkte sie dann doch nicht, dass er sie getrost anfassen konnte, und er war sich sehr sicher, dass sie sehr wehrhaft und vor allem sehr nachtragend sein würde, falls er es falsch anstellte - und dann hätte er gar nichts davon.

Mit anderen Worten: Er war gehemmt, völlig untypischer Weise, und folgte ihr sozusagen mit einem Fragezeichen auf der Stirn. Wobei wieder ihr entzückender Po in der engen Hose zu bewundern war. Was seine Hose weiterhin eng sein ließ.

-- SB Mamori, Quartier Alidar

"So, da sind wir", meinte Viqi und betrat ihr Quartier. Sie ging zum Replikator und fragte unschuldig: "Was kann ich dir anbieten?"

Krals hatte nicht den geringsten Blick für die Zimmereinrichtung, aber etwas fiel ihm auf: Es war ruhig hier. Sie waren allein. Ganz allein.

Das Fragezeichen verschwand von seiner Stirn. Wer wollte ihn hier daran hindern zu tun was er wollte? Sie vielleicht? Sie hatte ihn doch selbst hierher eingeladen...

Die Unsicherheit wich neu erwachtem Mut. Er lehnte sich neben der Tür an die Wand, richtete sich auf, reckte das Kinn vor und befahl: "Du kannst Dich ausziehen."

Seine Stimme war rauh und herrisch, und weil es so gut zur Pose passte, verschränkte er seine Arme vor der Brust. Aber nur locker. Er war auf der Hut. Möglicherweise wollte sie nicht. Möglicherweise war sie schnell.

Gespannt starrte er sie an.

"Ausziehen soll ich mich?" fragte Viqi leise. "So etwa?" meinte sie und zog ihren Pulli über den Kopf und warf ihn in eine Ecke.

Dann ging sie auf Krals zu und strich mit ihrem Zeigefinger über seine Brust. "Und, machst du auch mit?" fragte sie leise.

Krals betrachtete sie mit offenem Mund und war hin- und hergerissen. Aus irgendeinem Grund schrillten sämtliche seiner Alarmglocken. Viqis Tonfall gefiel ihm nicht, und er misstraute ihr gründlich. Aber bei Fesoan, was für ein Rasseweib, und gar nicht schüchtern! Er war einfach nicht in der Lage klar zu denken...

"Äh... ja klar... du zuerst... weiter", murmelte er mit trockener Kehle und sehr viel milder als zuvor. Er strich seitlich ihren Hals entlang nach oben. Das war eine gute Stelle für seine Hand, fiel ihm dabei auf, nur für alle Fälle... Der Flaum auf ihrer Haut fühlte sich warm und seidig an. Hinreißend.

"Okay", meinte Viqi nur und schlüpfte langsam aus ihrer Hose, so dass Krals alles sehen konnte. Schließlich stand sie nur noch in ihrer Unterwäsche vor ihm. Sie ging zu ihm, schob ihre Hände unter seinen Pulli und schob diesen hoch.


--- SB Mamori, Kuppelpark, im Gras neben einer kleinen Brücke

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Ashanas Gesicht zierte ein breites Grinsen. Es schien ihr, als hätten
> sie hier knapp etwas Sehenswertes verpasst.
> "Lasst euch von uns nicht stören", meinte sie Zähne bleckend.

Ein kurzes freches Grinsen huschte über Wrads Gesicht, und da er seinen Unterleib mittlerweile halbwegs verpackt hatte und Shay ihm Mut einflösste, sprach er spontan aus, was er dachte: "Wieso? Willst Du mitmachen?"

Fast augenblicklich erschrak Wrad über seine eigene Courage. Das war nicht seine typische Art, mit fremden weiblichen Wesen umzugehen. Hoffentlich verstand Shay das nicht falsch... Unwillkürlich legte er sanft seine Hand auf ihre Wange.

Er hatte das natürlich nicht ernst gemeint. Nicht heute, nicht hier, und schon gar nicht mit der Anticanerin. Sie war nicht sein Typ. Zumindest nicht vom Gesicht her, stellte er fest, als seine Fühler ihren Körper quasi 'abtasteten'. Sie sah zu sehr nach einem Wolf aus, oder einem Hund... 'Stehst Du etwa auf Katzen, kleiner Bruder?' fielen ihm die Worte seines Bruders aus der letzten Transmission ein. Diese Worte hatten sich auf Marra'scha bezogen, die katzenartige Narkani. 'Ich stehe tatsächlich mehr auf Katzen', schoss ihm durch den Kopf, unmittelbar gefolgt von 'Wrad, Du Idiot, was reimst Du Dir hier eigentlich für einen Scheiß zusammen?'

Krux blieb der Mund offen stehen, als er von dem Andorianer zu Ashana blickte, und dann wieder zurück. Fassungslos. Sein Blick blieb an Shay hängen. Ein attraktives blaues Weibchen, zweifellos.

Ashanas Blick glitt über Wrads Körper. "Ne, danke. Von euch blauen hab ich die Nase voll. Aber vielleicht will Krux mit deiner Freundin", meinte Ashana spöttisch.

Shay stockte erst der Atem, als sie Wrads Worte hörte, doch als sie seine Hand an ihrer Wange spürte wusste sie, dass er es nicht so gemeint hatte. Bei den Worten der Anticanerin überlief Shay ein kalter Schauder. "Oh, das will er zweifellos. Aber er wird keine Chance bekommen", gab Shay grimmig zurück und sah Ashana und Krux abwechselnd scharf an. Sie war sicher, dass sie Augenklappe ihre Wirkung nicht verfehlen würde, zumal sich Shay wie sie so am Boden saß, sehr unbehaglich fühlte.

Bei Ashanas Worten horchte Wrad auf, aber Shays coole Abfuhr entlockte ihm zuerst ein Schmunzeln und einen sanften Streichler in ihre zersausten Haare. Er zählte zwei und zwei zusammen: Ashana gehörte nicht zur Mamori-Crew, das wusste er genau. Und ebenso sicher war er, dass es auf Mamori keine weiteren Andorianer gab. Er fixierte Ashana mit seinen Fühlern: "Es gibt Andorianer in Deiner Crew? Ich würd gern mal wieder mit Artgenossen ein Ale trinken."

Indessen warf Krux Shay einen finsteren Blick zu. Wie schade, dass er zur Zeit einen anderen Auftrag hatte, aber falls sie später Gefangene machen durften, hatte er seine Wunsch-Gefangene gerade gefunden. Er brauchte keine freiwillige Chance bei ihr, und er würde sie lehren wie sie ihn zu behandeln hätte... In düstere Gedanken verstrickt wandte er sich zum Gehen.

"Wie kommst du darauf, dass ich einen aus meiner Crew meine?" fragte Ashana kühl. Sie hatte nicht vor, über Krals zu sprechen. "Wir sehen uns bestimmt noch, ihr Süßen", meinte Ashana Zähne bleckend und folge Krux.

Shay warf den beiden einen triumphierenden Blick hinterher, obwohl ihr bei Krux' Blick ein kalter Schauer über den Rücken lief.

Mit gerunzelter Stirn blickte Wrad Ashana hinterher. "Aber sicher, Baby", murmelte er, überraschend tief enttäuscht über diese Abfuhr. Er hatte sich wirklich sehr auf die Aussicht gefreut, anderen Andorianern zu begegnen. Offenbar war sie ihnen anderswo begegnet. Weit, weit weg.

Unbewusst stieß er einen tiefen Seufzer aus, während er sich aufrichtete, Shays Rock endgültig beiseite zog und seine Hose ordnungsgemäß verschloss. Ihm war gar nicht klar gewesen, wie sehr er Artgenossen vermisst hatte.

Shay blickte Ashana und Krux hinterher, bis diese um die nächste Biegung verschwunden waren. Dann wandte sie sich Wrad zu. "Hey, ist alles in Ordnung mit dir?" fragte sie ihn besorgt, da sie seine düstere Stimmung spüren konnte.

"Ja, alles okay", seufzte er und zog sie in seine Arme. Von den beiden lästigen Besuchern nahm er nicht mehr die geringste Notiz. "Schade, dass ich keine Andorianer treffen kann, das hätte mir Spaß gemacht. Ich bin selbst erstaunt, dass ich das vermisse."

Er sog den Duft ihrer Haare ein, schloss die Augen und hielt sich an ihr fest. Das war sehr tröstlich. Wahrscheinlich konnte Shay ihn damit über alles hinwegtrösten. Einfach über alles. Wie eine Gefährtin...

"Es wird die Zeit kommen, da werden auch Andorianer auf diese Station kommen. Die kannst du dann treffen. Du wirst schon sehen", versuchte Shay Wrad aufzumuntern. Shay legte ihre Arme um Wrad, in der Hoffnung, dass ihn dies von seinen trüben Gedanken ablenken könnte.

Plötzlich fiel ihr etwas ein. "Ich glaub, ich sollte mich langsam auf den Weg zu Valerius machen. Begleitest du mich noch bis dahin?" fragte sie Wrad. Es gefiel ihr gar nicht, ihn in dieser Stimmung alleine zu lassen, doch was blieb ihr anderes übrig? Sie hatte einen Termin bei Valerius.

Wrad genoss die Umarmung, dann löste er sich von ihr, hob ihr Kinn und küsste sie zärtlich. Er fühlte sich erheblich besser als vorher, und dass er Andorianer vermisste, war kein besonderes Drama, das ihm nun den ganzen Abend vermiesen würde.

Schmunzelnd strich er ihr eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht und nickte. Es überraschte ihn, dass sie in diesem verschwitzten, zerzausten Zustand direkt zu Valerius gehen wollte. Er hatte seine Spuren auf und in ihr hinterlassen, sie roch auch nach ihm...

Ihm gefiel der Gedanke durchaus, es war, als hätte er ihr einen Stempel aufgedrückt, der sie als seine Freundin identifizierte, direkt bevor er sie jemand anderem "übergab". Aber das Shay das nicht zu stören schien fand er wirklich sehr... überraschend. Schön, aber unerwartet.

Er legte einen Arm um ihre Taille und führte sie zurück auf den Weg.

Shay strich sich mit den Fingern durch die Haare und brachte sie so halbwegs zerzaust in Form. Ihr gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf wie Wrad, aber völlig unabhängig von ihm, da sie ihm ja versprochen hatte, seine gedankliche Privatsphäre zu achten. Alles an ihr erinnerte sie geruchsmäßig an Wrad. Selbst ihr Kleid hatte seinen Geruch angenommen. Da Valerius Wrads Geruch jedoch nicht kannte, würde er ihn kaum als nicht ihren Geruch identifizieren. Shay stellte verwundert fest, dass es sie gar nicht stören würde, wenn Valerius diesen Geruch an ihr als Wrads identifizieren würde.

Shay legte ebenfalls einen Arm um Wrad und kuschelte sich auf dem Weg zu der Wendeltreppe, die auf die obere Etage des Kuppelparks führte, an ihn.


--- SB Mamori, Gästequartier Vaughn

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Fragend gab Kirah die Frage ihrer Mutter gedanklich an Suvan weiter.
> "Wenn du möchtest gerne, Vater. Möchtest du sie vor oder nach dem Essen
> sehen?" fragte Kirah ihren Vater. "Wie lange braucht ihr? Wann sollen
> wir euch abholen?" fragte Kirah allgemein in den Raum.

S'thani quiekte begeistert, und ließ sich von ihrer Großmutter durchkrabbeln. Sie war so vernarrt in Rotarn und Urala, dass sie sich schwer auf etwas anderes seit der Ankunft der Vaughns konzentrieren konnte.

"Wir essen in einer halben Stunde!" kam Urala Vaughn ihrem Mann trotz S'thanis Unterhaltung mit einer Antwort zuvor.

"Dann haben wir uns eingerichtet und alles ausprobiert, sowie einen Stationsplan studiert", stimmte Rotarn zu. Er blitzte seine Frau leicht an und dachte dabei: 'Aber um schon zu den Schiffen zu gehen, ist es zu wenig Zeit!'

"S´thani, kommst du solange mit, damit Oma und Opa in Ruhe auspacken und sich etwas ausruhen können?" fragte Kirah ihre Tochter und sah sie mit dem Blick an, der keinen Widerspruch duldete. "Halbe Stunde ist okay. Wir holen euch dann wieder hier ab", meinte Kirah. "Macht es unter euch aus, ob wir erst essen oder erst Daddy glücklich machen und die Schiffe ansehen", gab sie ihren Eltern noch etwas zu tun.

   -- SB Mamori, Quartier Parri Lohaun

Im Quartier nebenan antwortete Suvan Kirah telepathisch: 'Sehr gerne, das ist eine schöne Idee deiner Mutter. Gilt diese Einladung auch für Ensign Lohaun?' Der jungen Idronianerin stellte er gerade den Replikator ein: "Computer, LCARS-Interface in idronianischer Schriftsprache."

Die Anzeige verschwand kurz und die romanische Schrift wurde ersetzt. "Nun können Sie die Speisen und Zutaten durchsehen, Ensign", meinte Suvan Talvert.

"Danke Sir. Muss ich im Bad etwas beachten?" fragte Parri.

"Nennen Sie mich bitte nicht Sir... Suvan ist angemessen, wenn Sie auf der Station bleiben", meinte der Lieutenant Commander.

"Sind Sie sicher, Suvan? Schließlich sind Sie Erster Offizier", fragte Lohaun.

"Ja, aber ihr Beschäftiggungsverhältnis ist Privat, und ergibt sich nicht aus dem Dienst in der Sternenflotte."

Die Idronianerin nickte und lächelte Talvert an: "Parri."

"Kommen wir zum Bad, Parri", lächelte Suvan. "Der Wasserhahn funktioniert über zwei Lichtschranken am Sockel des Wasserhahns, und am Handtuchhalter. Der erste schaltet den Hahn ein, der zweite schaltet ihn ab. Wenn du gerade mitkommst, zeige ich dir die Steuerung der Schalldusche."

-- SB Mamori, Gästequartier Vaughn

'Natürlich gilt die Einladung auch für sie. Immerhin soll sie unsere Kinder betreuen, da kann es nicht schaden, sie besser kennen zu lernen. Übrigens habe ich mit meinen Eltern ausgemacht, dass wir sie in einer halben Stunde hier wieder abholen', wies Kirah ihren Mann auf die neuesten Entscheidungen hin. Dann blickte sie wieder S´thani an und wartete auf eine Antwort ihrer Tochter.

S'thani war noch zögerlich. Einerseits kannte sie den Blick ihrer Mutter, wenn diese keinen Spaß verstand. Andererseits wollte sie unter allen Umständen bei ihren Großeltern bleiben.

Urala Vaughn nahm dem Mädchen die Entscheidung ab, indem sie es hochnahm und Kirah auf den Arm setzte. Urala küsste S'thani zum Abschied einen dicken Schmatzer auf die Wange und meinte: "Wir sehen uns doch gleich wieder, und essen etwas Schönes. Dafür bist du noch gar nicht richtig angezogen."

Die kleine Halbidronianerin nickte und meinte zu ihrer Mutter: "Mommi... nach Hause, umziehen!" -- SB Mamori, Quartier Lohaun

"Der obere Schalter erhöht die Frequenz der Dusche, der unter verringert sie. Drückst du den unteren Schalter lang, wird die Dusche deaktiviert", erklärte Suvan Talvert der idronianischen jungen Frau die Schalldusche.

Parri Lohaun bedankte sich.

"In einer halben Stunde möchten meine Frau, ihre Eltern und ich zusammen Essen gehen. Möchtest du uns begleiten?" fragte der Erste Offizier.

"Sehr gerne, Suvan", erwiderte Parri. "Wenn du mich nun allein lässt, kann ich mich frisch machen."

Talvert lächelte über diesen charmanten Rauswurf. So ähnlich mochte Kirah reagiert haben, Parri Lohaun hatte ihre Art. 'Sind also alle Idronianerinnen freche Mädchen?' überlegte er fröhlich. "Also bis gleich, Parri", verabschiedete er sich und verließ das Quartier.

--- SB Mamori, Gästequartier Vaughn

Nachdem er geklingelt und Rotarn ihn reingelassen hatte berichtete Suvan Talvert: "Ensign Lohaun möchte uns begleiten."

"Das freut mich", meinte Kirah auf die Nachricht, dass Lohaun sie begleiten würde. Kirah drückte und kitzelte S´thani erst mal, damit sie nicht so überrascht war, dass ihre Oma sie ihrer Mutter auf den Arm gesetzt hatte. "Gut, dann kommen wir in einer halben Stunde wieder", meinte Kirah und verließ mit S´thani das Quartier ihrer Eltern.

"Nun, dann wollen wir dich mal schick machen, oder?" fragte sie S´thani und wartete, dass Suvan ebenfalls auf den Gang trat.

   -- SB Mamori, Gänge

Suvan kam heraus und wunderte sich ein wenig. Kirah hatte gar nicht geniest, seit die Vaughns an Bord waren mindestens. Als sie mit S'thani schwanger gewesen war hatte sie manchmal kaum atmen können. Ob sie etwas nahm? "Eine halbe Stunde, um uns drei chic zu machen", stellte er fest. "Lasst uns gehen", forderte er seine beiden Mädchen auf und lächelte sie lieb an.

Kirah hatte schon ganz vergessen, dass die Nieser mit zum Programm gehörten, doch leider kamen sie just in diesem Moment wieder und hielten den ganzen Weg bis zum Turbolift Kirah auf Trab. Erst als sie im Turbolift unterwegs nach Deck 2 waren, ließen sie etwas nach.

   -- SB Mamori, Turbolift

"Ein halbe Stunde reicht so gerade eben", meinte Kirah und wartete darauf, dass der Lift auf ihrem Deck hielt.

"Hilfe!" lachte Suvan über Kirahs nun doch eintretenden Niesanfall. Er küsste sie auf die Wange und nahm sie in den Arm. "Wer von uns macht S'thani ausgehfein?" fragte er sie, sich an seine Frau kuschelnd.

S'thani kicherte albern bei jedem Nieser ihrer Mutter.

"Hörst du wohl auf zu kichern, kleines Fräulein", meinte Kirah gespielt streng zu ihrer Tochter und kitzelte sie. Als sich Suvan an sie kuschelte, kraulte Kirah ihm mit einer Hand den Nacken. "Ich mach sie fertig, dann kannst du dich in der Zwischenzeit umziehen. Ich muss mir nur rasch ein Kleid replizieren. Du weißt doch, welches ich meine?" meinte Kirah grinsend und dachte an ihren Aufenthalt auf Vulkan zurück.

Schließlich hielt der Lift auf Deck 2 und die drei verließen ihn und machten sich auf den Weg zu ihrem Quartier.

   -- SB Mamori, Gänge

"In Ordnung, danke", antwortete Suvan Kirah. Er überlegte kurz und erklärte dann: "Du meinst das grau-silberne Kleid? Das mit den roten Streifen? Das, das sich so schön um dich bauscht?"

Talvert blickte seine Frau mit einem begehrlichen Funkeln in den Augen an. In diesem Kleid konnte sie ihm so beängstigend einfach den Kopf verdrehen.

S'thani krähte und zappelte unter dem Kitzeln Kirahs.

   -- SB Mamori, Quartier Talvert/Vaughn

Suvan Talvert begab sich mit S'thani gleich ins Bad und zog seine Uniformjacke zusammen mit dem Uniformhemd aus. Seine Tochter entkleidete er ganz und stellte sie unter die Schalldusche. Würde er sie mit Wasser duschen, würde er die Hälfte davon abkriegen, und in einer halben Stunde wären sie niemals fertig.

'Genau das Kleid meine ich', antwortete Kirah und gab dem Replikator die entsprechenden Daten an, und Sekunden später lag das gewünschte im Ausgabefach. Kirah war schon fertig angezogen, bevor Suvan und S´thani fertig waren. Für S´thani hatte sie einen bunt bedruckten Overall herausgesucht und bereit gelegt.

S'thani kicherte albern unter dem Beschuss mit Schallwellen.

"Halt doch mal still, sonst wirst du nicht sauber, Süße", lachte Suvan mit seinem kleinen Mädchen.

Dann war dieses schließlich doch abgeduscht und ihr Daddy scheuchte es heraus aus dem Bad: "Nun geh zu Mommi, und lass dich anziehen."

Doch S'thani Vaughn hatte Zeit und guckte Suvan Talvert zu, wie dieser sich auszog. "Hey, ab mit dir!" lachte der Halbvulkanier, als er das Untershirt über den Kopf gezogen hatte, und seine Tochter noch da stand. Er piekte sie in die Seiten, um sie zu verscheuchen.

Aufquiekend flüchtete diese zu Kirah Vaughn.

Lachend nahm Kirah ihre Tochter in die Arme. "Hat Daddy dich wieder geärgert? Das zahlen wir ihm gleich heim, oder?" fragte sie ihre Tocher leise und half ihr erst in die Unterwäsche und ein T-shirt hinein. "Gefällt dir der Overall den Mami ausgesucht hat?" fragte Kirah ihre Tochter und hielt ihr den Overall so hin, dass sie mit den Beinen hinein steigen konnte.


--- SB Mamori, Kinderbetreuung

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Mit so einem Sonnenschein?" Nein, es gab keinerlei Probleme", meinte
> die asiatische Betreuerin lächelnd zu Crai Dervon. "Sie wird einmal
> eine Schönheit werden. Eine wilde Schönheit", sagte sie prophezeiend.

"Danke!" meinte Crai und strahlte Shizuki Arakawa mit all dem väterlichen Stolz an, den er empfand. Er ging zu B'Elanna und setzte sich zu ihr auf den Boden. "Hallo meine kleine, süße, wilde Schönheit", begrüßte er sie.

Das Baby krabbelte fröhlich krähend auf seinen Daddy zu und zog sich bis zu seinen Schultern hoch. Sie wollte durch die Gegend getragen werden.

"Wir gehen ja gleich, B'Elanna. Wir sind bei Rem zum Essen eingeladen und treffen uns dort mit Mommi. Aber vielleicht müssen wir hier erst aufräumen?" blickte Dervon fragend zur Japanerin. Wo sollte er das neunteilige Puzzle mit Begriffen der Raumfahrt hinsortieren?

Shizuki lächelte die beiden an. "Gehen Sie schon. Ich mache das hier eben. Kein Problem", meinte die flinke Asiatin und hatte in wenigen Sekunden das Puzzle weggeräumt. "So, und nun machen Sie sich einen schönen Abend", forderte sie Dervon auf.

"Danke sehr, bis morgen", verabschiedete sich Crai Dervon. Vorsichtig nahm er eines von B'Elannas Ärmchen zwischen die Finger und brachte sie zum Winken. "Auf Wiedersehen, Shizuki", legte Crai seiner Tochter in den Mund.

Der Wissenschafts-Ensign verließ den Hort, um sein Quartier aufzusuchen. "Jetzt machen wir dich richtig chic!" teilte er B'Elanna mit und küsste sie auf ihr Köpfchen.

"Tschüss, B´Elanna. Auf Wiedersehen, Mr. Dervon", verabschiedete Shizuki sich von den beiden und wandte sich wieder den anderen Kindern zu.


--- SB Mamori, Quartier Dervon/ el Tharanir

Mittlerweile war Jirri el Taranir aus der Dusche geklettert, und lediglich mit einem Handtuch um die Haare und einem umgebundenen Badetuch taperte sie durchs Quartier zum Replikator, um sich die Weinliste anzeigen zu lassen. 'Hm, roten oder weißen?', überlegte Jirri.

Jirri schnappte sich ihren Kommunikator und öffnete einen Kanal zu Crai. "Crai, weißt du was es heute Abend zu essen gibt bei Rem? Danach richtet sich, ob ich 'ne Flasche roten oder weißen Wein repliziere", fragte sie ihren Mann.

Die Quartiertüren öffneten sich und Crai betrat mit B'Elanna die Wohnung. "Nein, darüber hat er kein Wort verloren. Aber Jem'Hadar sind rational und kompromisslos. Er wird vermutlich sehr leichte Küche servieren. Fisch, Geflügel, oder gleich Rohkost", spekulierte der Hakanianer.

Mit schiefem Kopf betrachtete Crai Dervon Jirrida. "Oder er denkt an dich, und es gibt etwas für Klingonen. Etwas robustes Lebendiges", vermutete der Wissenschaftler.

B'Elanna erkannte ihre Mutter und schnatterte freudig los, und wollte zu ihr. Crai hielt sie ganz bewusst bei sich, da sich el Tharanir bestimmt erst anziehen wollte.

"Gut, dann nehmen wir einen Weißwein, halbtrocken bis lieblich. Einen Riesling würde ich sagen", meinte Jirri und ging zu Crai und B´Elanna.

Sie gab Crai einen Kuss und knuddelte B´Elanna kurz, bevor sie zum Replikator ging. Auf dem Weg dorthin ergab sich ihr Handtuch der Schwerkraft und fiel zu Boden.

Jirri replizierte sich ein dunkelgraues Kleid mit roten und weißen Einnähern und einem langen Schlitz an der Seite, der bis etwas über das Knie hochging. Als sie fertig angezogen war, drehte sie sich zu Crai um. "Na, nimmst du mich so mit?" fragte sie ihn keck.

"Ja, zu Rem", antwortete Crai Dervon und war in Gedanken noch bei dem Anblick, den Jirrida ihm geboten hatte, als ihr Handtuch unten war. "Bevor du dich angezogen hast, hätte ich dich höchstens in den Kuppelpark entführt."

Der Hakanianer lächelte schelmisch. Dann blickte er B'Elanna an. "Ich mache uns beiden dann auch mal fertig. Wenn du dich um sie kümmerst, ist dein tolles Kleid hin."

Dervon warf el Tharanir noch einen sehnsuchtsvollen Blick zu und verschwand samt seiner Tochter im Bad.

"In den Kuppelpark?" fragte Jirri verwundert und blickte Crai und B´Elanna nach, wie sie im Bad verschwanden. 'Dir gefällt also mein Kleid?', fragte sie ihn gedanklich.

Während die beiden ihren Spaß im Bad hatten, replizierte Jirri zwei Flaschen Wein in passender Verpackung und wartete anschließend auf ihren Mann und ihre Tochter.

Crai traute den Schallduschen dieser Epoche noch nicht ganz über den Weg, also badete er B'Elanna in normalem Wasser.

Das Mädchen quiekte behaglich und aalte sich im Wasser. Auch konnte sie es nicht lassen ihren Daddy nass zu spritzen. Schließlich war sie sauber und trocken. Crai verließ mit ihr das Bad und ging ebenfalls zum Replikator.

"Ja, Jirri, ich finde dich in diesem Kleid absolut hinreißend. Es betont deine Weiblichkeit", erklärte der Hakanianer der Halbklingonin verliebt. Er fragte B'Elanna und Jirrida: "Was wollen wir unserer Kleinen denn anziehen?"

Jirri gab Crai einen dicken Kuss. "Danke, wenn ich dich nicht schon lieben würde, hätte ich mich spätestens jetzt in dich verliebt", meinte sie lächelnd. "Ich würde ihr einen flauschigen Overall anziehen, damit kann sie auch über den Boden krabbeln, wenn sie möchte", erklärte Jirri.

"Wie du meinst", erwiderte Crai Dervon und replizierte einen Strampler aus dickem, weichem Stoff, in verschiedenen Blautönen. "Danke sehr!" meinte er zu Jirri und blickte sie gerührt an.

Während er B'Elanna den Strampler anzog erzählte er el Tharanir vom Holoprogramm, das er mit ihr ausprobieren wollte: "Ich habe ein witziges Programm bei den Holo-Suiten gefunden. Es spielt in der Prä-Warp-Ära der Erde und ist noch viel schlimmer als das hier: Fahrzeuge mit fossilem Brennstoff angetrieben, Faustfeuerwaffen mit chemischen Treibsätzen, Computerbetriebssysteme mit piktografischen Interfaces..."

"Uh, das hört sich ja an wie die Steinzeit", meinte Jirri und schüttelte sich kurz. "Und welche Rollen hast du uns bei dem Programm zugedacht?" wollte sie von ihrem Mann wissen.

Jirri betrachtete Crai mit einem liebevollen Gesichtsausdruck, während er B´Elanna fertig machte.


--- SB Mamori, OPS, Büro Vasu

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Nun war er wieder ganz allein auf der OPS. Voraussichtlich nicht
> lange, denn die ganze Gesellschaft musste ja bald wieder aus dem
> Bereitschaftsraum herauskommen.

Galep ließ dem breiten Klingonen zwangsweise den Vortritt.

Mentak verließ das kleine Büro von Vasu und betrat sofort flankiert von den beiden anderen Klingonen die OPS.

Kaum dass der Klingone und sein Anhang weg waren, lehnte sich Vasu zurück. Was hatte er auch erwartet, jetzt konnte er einen Tee oder vielmehr was Stärkeres gebrauchen.

Doch da fiel ihm eine Nachricht von Riese auf. Ach ja, der Raumjäger. Vasu wollte erst Riese eine Antwort schreiben, doch dann besann er sich anders und stand auf, um sein Büro zu verlassen.

   -- SB Mamori, OPS

"Nette Besenkammer!" stellte Mentak in gewohnter Lautstärke fest.

Max straffte seine Haltung, schmunzelte jedoch. Gespannt betrachtete er die Fremden. Was hatten sie nun vor? Er blickte zur Tür des Bereitschaftsraumes, in der Hoffnung, dort auch jemanden von der Crew rauskommen zu sehen. Den neuen Marine, oder den neuen Commander...

Galep schaute sich auch unauffällig um. "Viel zu hell die Wände - typische Föderationseinheitsfarbe, und diese viel zu kleinen und zu stark gepolsterten Stühle... ", blies sie in das gleiche Horn wie Mentak.

Natürlich zeigte sie dabei ihr wunderschönes aber zahnloses Lächeln.

Vasu ging zu Riese: "Sie können den Jäger zurückrufen, wenn er alle Daten über den Klingonen und die Schäden gesammelt hat."

Dann überlegte Vasu, wo er einen Drink herbekommen könnte.

Max nickte und sandte der "Sompec" einen schriftlichen allgemeinen Rückkehr-Befehl. "Ich habe den Bericht an Sie weitergeleitet, Commander", fügte er noch an. Dort mussten die Schäden ja aufgelistet sein.


--- Peregrine-Jäger "Sompec", im Orbit

Saghi bestätigte den Rückkehrbefehl und flog, zur Ablenkung der Klingonen, zwei langsame Runden um die Station, in denen sie stellare Objekte mit den Langstreckensensoren erfasste.

Anschließend steuerte sie ihre "Sompec" in den Hangar.


--- SB Mamori, OPS

Anderson deutete seinen Sicherheitsleuten an, ihm zu folgen. "Sir", richtete er das Wort erneut an Mentak. "Ich muss nach wie vor Sie oder einen authorisierten Offizier bitten, die protokollarischen Angelegenheiten zu erledigen und den Unfall aufzunehmen", sagte er mit fester Stimme.

Nach dem Verhalten der Klingonen in den letzten Minuten ging Anderson zwar nicht davon aus, dass sie seiner Aufforderung Folge leisten würden, aber auch ein solches Verhalten würde sich unter Umständen zum Vorteil nutzen lassen, weil es ihm das Recht gab, Schritte gegen die Klingonen einzuleiten, die im Einklang mit den Sicherheitsvorschriften standen und somit keinen Verdacht erregen würden.

Mentak drehte sich zu dem Menschlein um und lächelte ihn mitleidig an. "Alles bei mir und meinen Offizieren da oben gespeichert", erklärte er und zeigte dabei auf seine obere Kopfhälfte. "Ich werde veranlassen, dass eine Bestandsaufnahme an meinem Schiff gemacht wird und Ihnen die Kostenauflistung zukommt", erklärte er sich bereit.

Vasu schloss die Augen und versuchte die in ihm aufsteigende Wut zu unterdrücken. Diese Mist Kingonen, man hätte sie damals, als ihr Mond explodierte, alle verrecken lassen sollen. Immer große Fresse, aber nicht in der Lage selber zu leben.

Vasu fiel dann noch was ein, das sollte noch geklärt werden. "Ach noch was, Kapitän Mentak. Selbstverständlich bitte ich Sie, dass Ihre Mannschaft ihre Waffen, Klingen und andere solche Dinge auf Ihrem Schiff zurücklässt. Wir haben hier jede Menge Zivilisten auf der Station und wir wollen die doch nicht erschrecken."

Mentak und sein Gefolge brachen in lautes, heiteres Lachen aus. "Die Menschlein haben es noch immer nicht gelernt, dass wir Krieger alleine schon eine Waffe sind und auch ohne Hilfsmittel unsere Gegner bezwingen können", amüsierte sich Mentak lauthals.

Mentak hatte bewusst die Formulierung Krieger gewählt, um Galep und die anderen Spezies unter den Freibeutern nicht auszugrenzen. Galep hatte ihm ja auch schon oft gezeigt, was eine Cardassianerin alles mit einem Klingonen anstellen konnte. Bei dem Gedanken musste er sich spontan das rechte Handgelenk massieren.

"Die Klingonen haben anscheinend noch nicht viel über Menschen gelernt", meinte Max laut und vernehmlich zu Vasu. Ihm wurden die Beleidigungen allmählich zu bunt.

Die beiden klingonischen Bodyguards rückten gegen Riese mit bösen Gesichtern an.

"HALT - Lasst ihn nur spotten. Mit seiner Aussage hat er sich selber disqualifiziert, weil er immer noch der Auffassung ist, Klingonen könnten nicht lesen", schritt Mentak ein.

   -- SB Mamori OPS, OPS-Station

***
Subraumnachricht von Deep Space 4
Admiral Frank Renzheim, Sternenflotten Oberkommando.

Subraumnachricht an die Raumbasen-Kommandanten der Starbase Mamori und Deep Space Five und alle Sternenflotten-Schiffskommandanten, deren Schiffe sich zwischen Starbase Mamori und Deep Space Five befinden.

Der Frachter U.S.S. Jeremie ist mit der Meldung an die Sternenflotten- Flugkontrolle seit über 12 Stunden überfällig. Letzter Stand von der U.S.S. Jeremie: Warpantriebsschaden. Letzte Koordinaten des Frachters siehe Daten-Anhang.

An alle die Anweisung: Halten Sie Ausschau nach dem Frachter U.S.S. Jeremie. Leisten Sie eventuell Hilfe und machen Sie eine Meldung bei der Sternenflotten-Flugkontrolle.

Sollte die U.S.S. Jeremie nicht innerhalb von 12 Stunden aufgefunden werden oder sich nicht gemeldet haben, wird eine Suchoperation eingeleitet.

Die U.S.S Glory (angedockt bei DS-Five) und deren Beiboote sollen sich für diese Suchoperation bereithalten. Ein romulanisches Raumschiff hat sich bereiterklärt, bei der Suche zu helfen.

Subraumnachricht Ende.
***

   -- SB Mamori, OPS

Die Situation wurde zunehmend angespannter und schwieriger. Anderson musste nun hart bleiben, auch wenn es nicht in seinem Interesse lag, die Situation weiter zu befeuern. Dennoch galt es, die Klingonen im Auge und die Situation insgesamt unter Kontrolle zu halten. "Denken Sie daran, dass Sie Gäste auf dieser Station sind", sagte Anderson. "Wir sind jederzeit in der Lage Ihnen dieses Privileg nicht länger zu gewähren oder es einzuschränken. Commander Vasu ist der Befehlshaber dieser Station, und ich bin für die Sicherheit an Bord verantwortlich. Wenn Sie ein Problem damit haben, sich den hier geltenden Regeln und Vorschriften zu beugen, werden wir davon Gebrauch machen. Sollten Sie sich darüber hinaus in einem Maße ungebührlich verhalten, welches die Grenzen der kulturellen Toleranz deutlich überschreitet, so sind wir gemäß des Abkommens von Vulkan aus dem Jahre 2343 befugt, Sie aus dem Föderationsraum auszuweisen und den Vorfall an die klingonische Flotte zu melden", erläuterte Anderson kühl und fügte nach einer Pause hinzu: "Keiner Ihrer Crewmitglieder erhält bewaffnet Zutritt zu den Decks außerhalb des Hangarbereiches. Meine Leute werden diese Bestimmung überprüfen. Und wenn Sie unseren Anordnungen nicht Folge leisten, so endet Ihr Besuch hier in drei Stunden, nachdem Sie Ihre Vorräte geladen haben. Und zwar ohne Ersatzteile."

Er wartete einen Moment und fragte dann, in einen fast schon schmeichelnden Ton wechselnd: "Dürfte ich dann jetzt einen Ihrer Offiziere bitten, mich wegen der Formalitäten in mein Büro zu begleiten, Sir?"

Mentak wandte sich an Anderson, nachdem er Riese vor seinen beiden Bodyguards gerettet hatte. "Soso... erst ein Späßchen nach dem anderen machen und dann auf einmalunverschämt werden. Aus dem Föderationsraum wollt Ihr uns werfen? Habt Ihr nicht schon genug Planeten bevölkert? Wollt Ihr tatsächlich auch noch die unsrigen und dafür einen Krieg riskieren?" fragte er Anderson Löcher in den Bauch.

So langsam hatte er genug von diesen Föderalen vom Planeten Erde, die immernoch der Meinung waren, ohne sie würde die Föderation nicht mehr existieren. Wären sie nicht im Auftrag des vielen Geldes hier würde er die Station verlassen und ein Abschiedsgeschenk hinterlassen.

'Ich denke kaum, dass das klingonische Reich mit der Föderation einen Krieg anfängt, weil sich ein paar zerlumpte unflätige Offiziere, die mit einer Schrottkiste weit im Föderation verirrt haben, sich nicht benehmen', dachte Anderson, sah jedoch klugerweise davon ab, dies offen auszusprechen. Er entschied sich für eine bestimmte aber diplomatische Antwort. "Sir, Ihre persönlichen politischen Ansichten oder die gegenüber der Klingonen sind für mich nicht weiter von Belang. Meine Aufgabe ist es, für die Sicherheit und die Ordnung auf dieser Station zu sorgen. Dabei mache ich keine Unterschiede, ob es sich um Mitglieder der Föderation, Klingonen oder Cardassianer handelt", antwortete er trocken.

Darauf betätigte er seinen Kommunikator: "Captain Anderson an Sicherheitsteam."

"Ja, Sir."

"Ich möchte, dass Sie das klingonische Schiff abriegeln. Unsere Gäste sind befugt Ihre benötigte Ladung an Bord zu nehmen, aber niemand verlässt den Hangarbereich bewaffnet. Sollte sich jemand dieser Anordnung widersetzen sind Sie berechtigt, die Person bis zum Abflug des Schiffes unter Arrest zu stellen", gab er den Befehl durch.

Danach fügte er zu Mentak gewandt hinzu: "Ich habe schon Klingonen im Nahkampf besiegt, die sich weiter aus dem Fenster gelehnt haben."

Ohne auf eine direkte Antwort zu warten drehte er sich zu den beiden Wachen um: "Begleiten Sie Captain Mentak und die Leute zu ihrem Schiff."

Mentak kam nun erst richtig in Fahrt. "Jaja - die Menschen wissen auszuteilen, aber wehe sie stoßen auf Widerstand - dann wird ausgegrenzt und inhaftiert. Ohne unsere Hilfe wäre wohl das Dominion immer noch auf dem Vormarsch in den Alpha Quadranten. Aber was soll's, Ihre arrogante Art wird dem Hohen Rat und somit dem Föderationsrat in keinster Weise gefallen", antwortete er barsch und stieß den Arm eines Sicherheitlers zur Seite, der ihn rausführen wollte.

'Nortan wird nicht sehr erfreut sein über diese Entwicklung', dachte er sich so im Stillen.

Vasu war zwar der gleichen Meinung wie Riese, doch er durfte es nicht sagen. Also klopfte er ihm auf die Schulter als Zeichen ruhig zu sein.

Dann musste er sich noch mal an diesen Mentak wenden und fragte sich, was der eigentlich hier wollte. Streit?

Aber eins hatte Mentak erreicht, Anderson hatte sich den ersten Schritt für eine Belobigung eingehandelt. Wenn der so weiter machte, würde er viel zu schnell befördert werden und Vasu würde ihn verlieren. "Mentak, vergessen Sie nicht, Sie sind hier Gast und wir wollen, dass es so bleibt. Unterstützen Sie meinen Sicherheitschef bei den Formalitäten und sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Leute auf der Station benehmen."

"Sehr merkwürdige Gastfreundschaft praktizieren Sie hier - Gäste werden unter Bewachung gestellt oder sogar auf ihr Schiff verwiesen, das dann abgeriegelt wird. Mit diesen Methoden werden Sie aber nicht viel Freunde bekommen in diesem Sonnensystem", wetterte Mentak.


--- SB Mamori, Sicherheit/ Deck 23

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Susanne stand auf und ging zusammen mit Qual und Ulk in die hinteren
> Räumlichkeiten, wo es ein paar Zellen gab.

Ulk hatten man nur mit viel gutem Zureden in die Ausnüchterungszelle bringen können. Nun schlief er in der Zelle seinen Rausch aus.

"Ist der immer so, Sir?" fragte Crewman Susanne Süß.

Qual schüttelte seinen Kopf und antwortete: "Nein, ich hab ihn heute zum ersten Mal so erlebt."

"Ich hoffe doch auch zum letzen Mal", sagte Susanne und aktivierte das Kraftfeld. "Der wollte wirklich meine Unterwäsche."

Sie gingen zurück in den Büro des Sicherheitschefs. "Keine Angst", beruhigte Qual die Crewmann. "Morgen hat er einen riesigen Kater und kann sich an nichts mehr erinnern. Wenn ich ihm berichte, was er angestellt hat, wird er alles abstreiten."

"Sind Sie im Dienst, Sir?" fragte Susanne, weil Qual seine Uniform anhatte, aber im Dienstplan in der Spätschicht nicht aufgeführt war.

"Nein", antwortete Qual. "Ich kam noch nicht dazu mich umzuziehen."

In der Sicherheitszentrale bekam man alle sicherheitsrelevanten Aktivitäten auf der Starbase mit. Die Crewman teilte Qual den letzten Stand mit.

"Ein klingonisches Schiff hat angedockt?" hakte Qual nach. "Deswegen die vielen Klingonen, denen ich begegnet bin."

Er dachte nach und sah zum Waffenschrank. "Ich bin zwar nicht im Dienst, aber es ist besser, wenn ich mal ein Auge auf den Klingonen werfe, der jetzt im 'Hot Spot' sein müsste. Mein Ferengi-Freund hat diesen Klingonen etwas aus der Ruhe gebracht."

Qual verabschiedete sich von Crewmann Süß und ging schnellen Schrittes zum nächsten Turbolift.


--- SB Mamori, Promenadendeck, Plattenladen "Ramona"

Kaum war die Katze aus dem Haus, tanzte die Maus im Tartanmuster auf dem Tisch. Oder anders: Floyd hatte sich von seine Schwester einen Rock ungefragt ausgeliehen, wobei er ihn, sobald er in seinem besitz war als Kilt bezeichnete, was in Form und Farbgebung auch hinkam. Mit Kilt und darunter nichts als Socken kniete Floyd vor einer glänzenden hölzernen Kiste, die er aus dem Schaukasten entfernt hatte. Darin befand sich ein Dudelsack, welcher durch viel Geschick in den Besitz des Geschwisterpaares gelangt war.

Im Gegensatz zu Floyd teilte seine Schwester jedoch nicht die Meinung, dass alle Instrumente zum Spielen da waren. Vor allem nicht die antiken. So blieb dem Trill nichts anderes übrig, als nur dann zu üben, wenn seine Schwester aus dem Haus war.

Den Raum erfüllten nun Dudelsackklänge. Noch nicht Floyds, sondern nur welche 'vom Band'. Floyd war noch weit davon entfernt gut zu sein und wartete bis dann, um seiner Schwester seine Fähigkeiten vorzuführen. Wie bei fast allen seinen Instrumenten versuchte er autodidaktisch an melodische Klänge heranzugehen. Immer mehr Töne spielte der blaue Trill im rotgrünem Kilt nach.

Noch vom Steuerpult der "Sompec" hatte Kerrig Saghi eine Rückmeldung vom Flugeinsatz an Colonel Vaughns Schreibtisch verfasst. Nun schlenderte sie über das Promenadendeck.

Die Klingobajoranerin war ziemlich enttäuscht, dass die meisten Geschäfte geschlossen hatten. 'Ist heute Feiertag?' dachte sie abwegig, da Ferengi, Vulkanier, Trill und Magna Romanier kaum gemeinsame Festlichkeiten haben würden. Der Musikladen "Ramona" hatte sogar noch geöffnet.

In ihrer Marine-Uniform betrat Saghi den Laden und ging zu einer Sample-Station. Gespannt hörte sie in Ausschnitte aus dem Angebot. Das dritte oder vierte Lied stammte aus dem frühen 21sten Jahrhundert und stammte von einer Gruppe namens "Guano Apes". Saghi ertappte sich, wie sie leise mitsang: "... you can't stop me, I'm close enough to kiss this guy..."


--- SB Mamori, Lounge "Hot Spot"

"bIQIp", knurrte Kratok leise [NRPG: "Du bist dumm."] zu seinem verhüllten Nachbarn und nahm noch einen Schluck Blutwein, dann war sein Glas leer. Er knallte es auf die Theke zurück und starrte es wieder stumm an.

Qual betrat wieder das "Hot Spot" und verschaffte sich am Eingang erstmal einen Überblick.

Dort setzte Desh sich an die Theke und wartete auf den Kellner. In der Zwischenzeit besah er sich die Leute im Lokal. Sein Blick blieb an einer, wie er fand, wunderschönen jungen Frau hängen.

Qual entdeckte den Klingonen, den er vorhin auf dem Korridor begegnet war. Die Person neben ihm war vorhin nicht dabei gewesen.

Er setzte sich an einen Tisch in Blickrichtung des Klingonen, so konnte er Arbeit und Vergnügen miteinander verknüpfen. "Herr Ober, ich möchte bestellen", rief Qual zu Meyer, als würde er ein normaler Gast sein, was auch irgendwie stimmte, da nicht im Dienst war. Das würde Qual erst morgen früh wieder sein, oder es würde hier eine Schlägerei stattfinden, was er nicht hoffte. Ein Tag ohne Action wäre mal sehr erholsam.

Als nun schon wieder mit dem Kleiderhändler ein weiterer Gast in sein Lokal kam, leuchteten Francois' Augen. Heute war soviel los wie noch nie seit Eröffnung.... Nun ja, es gab das "Hot Spot" auch erst seit sehr kurzer Zeit. Würde Meyer es auch alleine schaffen? Der Klingone und der Typ im dunklen Mantel an der Bar sahen nicht Vertrauen erweckend aus.

Wie um allem eine Krone aufzusetzen kam "Pietro Pizzi" [NRPG: Qual] auch noch hereingestolpert. Hatte er es sich nun doch noch anders überlegt... wankelmütiger Kerl. "Miss Tavington... kann man das nicht beschleunigen?" drängte er nun die Ärztin zu rascherem Handeln. Francois ergriff den Arm der andorianischen PO, da sie ihm besser gefiel, und zerrte an ihr Richtung Ausgang.
************************************************************************