Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
Dezmber 2006, Teil 2: Gesamt 108 Züge
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 20:00 Uhr

Kapitel 35: Erkundungen

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--- Starbase (SB) Mamori, Kuppelpark

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Nun...", begann Kimon mit Andschana im Arm und sah kurz hinter
> sich. Ein Geräusch hatte seine Aufmerksamkeit geweckt, doch es war
> schon wieder vorbei. Und so wandte er sich wieder Shay und ihrem
> Begleiter Wrad Kaan zu.
> "Dann werden wir unseren Spaziergang beenden, bevor wir doch noch auf
> die Posten gerufen werden. Ich wünsche Ihnen beiden noch einen
> angenehmen Abend."
> Noch während er eine Antwort abwartete, streckte er seine Hand nach
> Tariki aus und legte ihr den Arm sacht um die Hüften.

"Danke, gleichfalls", nickte Wrad und betrachtete lächelnd den Ta'Una mit den beiden Frauen im Arm. Absolut beneidenswert. Was nicht heißen sollte, dass ihm der Inhalt seiner eigenen Arme nicht auch gefiel.

Ebenso wie Wrad war Kimon in diesem Moment mit sich und der Welt, wie sie war, absolut zufrieden. Und so neigte er noch einmal den Kopf, um sich von Wrad und seiner Begleiterin zu verabschieden und setzte dann mit den beiden Ta'Una-Frauen seinen Weg fort.

Als sie wieder alleine waren, was Shay sehr gut gefiel, lehnte sie sich wieder zufrieden mit der Welt an Wrad. Mit einer Hand streichelte sie sanft seine Arme, die sie festhielten.

Er drückte ihr einen Kuss auf ihre duftigen Haare. "Möchtest Du noch ein wenig spazieren?" fragte er mild nach.

Ursprünglich waren sie ja dazu hergekommen, aber im Moment machte sie keine Anstalten, sich hier wegzurühren.

"Hm?" meinte Shay genießend. Wäre sie eine Katze würde sie einfach nur noch schnurren, so gut ging es ihr im Moment. "Wir können gerne ein Stück spazieren gehen und uns dann eventuell ins Gras setzen und den Sternenhimmel betrachten", schlug sie vor.

"Okay", stimmte Wrad zu und ging an ihre Seite, einen Arm weiterhin um Shays Taille gelegt. "Lass uns doch da mal runter gehen", deutete er auf die Wendeltreppe, die von der Plattform auf die untere Parkebene führte.

Langsam schlenderten sie in diese Richtung. Shay ging vor Wrad die Wendeltreppe hinuter und wartete unten auf ihn.


--- SB Mamori, Sternenflotten-Lounge "Hot Spot"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Vurtuss blätterte wohl zu auffällig in der Karte.
> Etwas verlegen legte er sie beiseite.
> "Ich esse in der Regel einen Brei. Aber ich denke, das ist in diesem
> Lokal und in dieser Begleitung nicht gerade angebracht. Mit den
> anderen Namen kann ich nichts anfangen", gestand er. >
> Inzwischen war Francois mit dem Wasserkrug und zwei Gläsern wieder
> aufgetaucht und schmiss sie fast auf den Tisch. Er zückte sein
> Bestellpadd und blickte auf die beiden Kunden hinunter, als ob er
> seine Nase nicht sowieso schon viel zu hoch trug.

"Aus welchen Zutaten essen Sie denn gern Brei?" versuchte Sara Vurtuss auf die Sprünge zu helfen. "Kartoffelbrei? Getreidebrei? Gemüse oder Obst? Oder Fleisch?"

Nun war Vurtuss erst recht in einer Zwicklage. Wie sollte er etwas erklären, was als chemische Formel eingegeben wurde? "Das ist schwierig zu erklären - ich habe einen ganzen Monat gebraucht, um dem Replikator in meinem Quartier das Rezept richtig beizubringen. Der Replikator im Replimat bekam nur die Grundformel, da sonst die anderen Speisen etwas darunter gelitten hätten. Ich definiere es mal als eine Mischung aus biologischen und synthetischen Produkten. Ein banaler Vergleich wäre vielleicht eine Plastikfrucht mit einem kautschukartigen Inhalt", versuchte er zu erklären.

Mittlerweile bereute er seine voreilige Idee mit dem gemeinsamen Essen, nun war er in einer Situation, in die er nie hatte reingeraten wollen.

Francois fiel auf, dass er mit dem Fuß zu Klopfen anfing und er unterdrückte dieses auffällige Geräuscherzeugen. Das, was der kleine Wicht wollte, klang ziemlich einmalig für ein Restaurnat. Francois war sicher, dass er so eine Pampe nicht auf der Speisekarte hatte, aber ihm fiel schon etwas ein... "Ich denke, ich habe da etwas für Sie. Ich bringe es Ihnen einfach, und wenn es Ihnen nicht zusagt, gehen die Kosten auf das Haus. In Ordnung?" Zu der Frau gewandt, fragte er: "Wollen Sie jetzt eine der Pizzavariationen oder doch die Scaloppini?"

So etwas ähnliches hatte Sara Vurtuss auch gerade vorschlagen wollen. Das Angebot des Kellners an Vurtuss fand sie nun doch sehr kulant. Ihre Miene hellte sich auf. "Scalloppini bitte", sagte sie milde, "mit Zitronensauce. Pizza war doch nur eine verbreitete Alternative für den Fall, dass Sie keine Scalloppini hätten. Verzeihen Sie, ich kenne doch das Hot Spot noch gar nicht. Die Beilagen überlasse ich Ihrer Fantasie."

Vurtuss überlegte nicht lange. "Einverstanden!" antwortete er, um den Abend am laufen zu halten.

Den gewaltigen Rums von vorhin hatte er fürs erste schon wieder vergessen.

"Sehr wohl." Francois nickte mit dem Kopf und begab sich zurück zum Tresen.

Meyer war desertiert, wahrscheinlich um im Lagerraum sein Spiegelbid anzubeten. Deswegen begab sich Francois selbst hinter die Bar und zum Speisenreplikator. Wenn er auf traditionelle Zubereitung setzte, würde er die Gäste nicht so schnell abgefüttert haben, weswegen er einfach die Parameter in den Replikator eingab und Porzellanteller mit Scallopini, Zitronensauce, Safrankuskus und einem 3erlei-Galaxiesalat herstellen ließ.

Anschließend replizierte er für den gelben Arbeiter einen Suppenteller mit feinst gemahlenem zuckerfreien Birchermüsli, verdickt mit Aga-Aga, angesetzt in mildem Wasser. Das Zeug hatte die Konsistenz von Kleister und auch eine so appetitanregende Farbe. Der Franzose dachte, es würde wohl auch so schmecken.

Mit den Tellern ging er zurück, servierte sie, und mit einem "Guten Appetit" verabschiedete er sich sofort wieder.

Sara bedankte sich beim Kellner und musterte ihren Teller erstaunt. Safrankuskus zu Kalbsschnitzeln? In der Tat eine fantasievolle Kombination. "Das ging ja schnell", sagte sie noch, aber der hochnäsige Franzacke entfernte sich schneller vom Tisch, als sie das aussprechen konnte.

Sie warf Vurtuss ein Schmunzeln zu. "Der ist ja wohl von der schnellen Truppe. Eiliger geht es ja wohl nicht." Dann probierte sie den ersten Happen der Scallopini, und ein Lächeln überzog ihr Gesicht. "Repliziert vermutlich, aber durchaus lecker. Und wie ist Ihr Brei?"

Vurtuss bedankte sich höflich für das seltsame Gericht. Interessiert betrachtete er es aus allen möglichen Winkeln und roch auch mal kurz daran. "Sieht merkwürdig aus und riecht irgendwie für mich abstoßend, aber das alles kann ja auch über den Geschmack hinweg täuschen", meinte er zu Ginelli.

Zurück am Tisch der Großohren fasste Francois einen Entschluss: "Mr. Qual, es ist viertel vor acht. Die beiden Gäste dort werden wahrscheinlich bald fertig sein. Ich hänge jetzt ein Schild raus, dass wir ab 8 Uhr geschlossen haben. Dafür kümmern Sie sich nun bitte um... Ihren Freund... dass er seine weiteren Worte im Zaum hält. Es gibt nichts Alkoholisches mehr zu trinken. Was Sie dann in Ihrer geschlossenen Gesellschaft tun, obliegt Ihrer Verantwortung, Monsieur."

Meyer hatte sich - als ihn für exakt zwei Minuten und siebenundzwanzig Sekunden niemand angesprochen hatte - ein kurzes Päuschen gegönnt. Glücklicherweise stand dem "Hot Spot" ein Waschraum für das Personal zur Verfügung, in dem er des öfteren entschwand. Nun, es war schließlich auch anstrengend, die ganze Zeit die Contenance zu bewahren, und hatte der Publikumsverkehr des Hot Spot nicht ein Recht auf gut gelauntes, entspanntes und angenehm anzusehendes Personal? Der Franzose mochte das anders sehen, doch Meyer war davon überzeugt, den Gästen diesbezüglich etwas schuldig zu sein - vor allem, was den letzten Punkt betraf.

Aufseufzend warf er einen Blick in den Spiegel, der das wahre Ausmaß der Katastrophe in gnädiges Zwielicht hüllte, der gedimmten Beleuchtung sei Dank. Nichts saß mehr, wie es sitzen sollte. Meyer positionierte das oben aufgeknöpfte Hemd wieder exakt dorthin, wo eine Ahnung seiner sorgfältig epilierten Brust aufblitzte, rückte die Jacke an ihren angestammten Platz, ordnete mit allen ihm zur Verfügung stehenden Fingern die wohldurchdacht verteilten Strähnchen und kontrollierte die Makellosigkeit seiner Fingernägel. Nun, musste sich die holde Weiblichkeit halt mit einem Mann zufrieden geben, dem man das tägliche Arbeitsleben ansah.

"Na, sehen wir gut aus? Na, und ob wir gut aussehen. Los, Tiger, laß die Kätzchen schnurren", hielt er einen Dialog mit seinem Spiegelbild, zeigte ihm noch einmal ein perfektes Zahnpastalächeln und kehrte erneut hinter die Bar zurück, wo er sich lässig auf den Thresen lehnte, als hätte er sich die letzten sieben Minuten und vierzehn Sekunden nicht von der Stelle bewegt. Dramatisch starrte er ein Stuhlbein an.

Vurtuss schaute kurz auf Saras Teller. "Irgendwie sieht beides sich ähnlich, aber Ihres riecht zumindest angenehmer", meinte er und entnahm dem Teller einen Löffel der merkwürdigen Substanz.

Vorsichtig führte er den Löffel zu seinem Mund zum Entleeren und schluckte vorsichtig. "Essbar scheint es für mich zu sein, aber der Geschmack ist sehr seltsam", kommentierte er seinen ersten Eindruck.

"Verstehe", nickte Sara und unterdrückte einen Seufzer. Vurtuss hatte ganz offensichtlich keinen einfachen Geschmack. "Sie müssen es nicht essen, wenn es Ihnen nicht schmeckt. Bestellen Sie etwas anderes. Möchten Sie mal mein Essen kosten?"

Vurtuss wusste, dass er die Speise nicht essen musste wenn es nicht nach seinem Geschmack war, aber das Essen einfach stehen zu lassen erschien ihm doch unhöflich. "Vollbiologisches Essen? Das habe ich schon lange nicht mehr versucht, beim letzten Mal gab es einen hässlichen Ausschlag. Aber so was dauert 'ne Weile bis es zutage tritt. Also warum sollte ich es nicht noch mal probieren? Es muss ja nicht jedes Mal schief gehen", erklärte er sich bereit, etwas von Saras Essen zu kosten.

"Wie gesagt, ich vermute, es ist repliziert", versuchte Sara die vollbiologischen Bedenken zu zerstreuen und schob ihren Teller in seine Richtung, so dass er sich bedienen konnte. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", ermunterte sie ihn. DAS war Forschung. Ein Experiment in vivo.

Noch immer stand Francois vor den Ferengis, denen es offenbar die Sprache verschlagen hatte. Aber vielleicht war ihnen auch der Wein schon bis ins Hirn gestiegen und hatte das Sprachzentrum gestört?

Der Franzose schaute sich um, Meyer war wieder an der Bar und sah wundersam konzentriert aus. Der kam ihm gerade recht.

Die Gäste an dem Tisch aßen bereits. Sollte in der nächsten Sekunde keiner der Ferengis ein Wort sagen, würde Francois einfach gehen und die Pizzaparty absagen. Sein PADD steckte er schon ein und zupfte sein Sakko in Form...

Nach kurzem Überlegen sagte Qual zu Francois: "Stornieren Sie bitte für heute die Party und verlegen Sie sie auf morgen, 19 Uhr bis 21 Uhr." Er sah sein Freund an. "Ich muss jetzt jemanden nach Hause abschleppen."

Er stand auf. "Komm, du Suffkopf." Wieder an Francois gerichtet: "Verzeihen Sie die Unannehmlichkeiten." Und er gab ihm fünf Streifen Latinum. "Ich werde dafür sorgen, dass er morgen nicht dabei ist."

Das hieß für Qual aber nicht, dass es eine langweilige Party gab.

Francois nahm die Streifen und steckte sie wortlos ein. Lediglich ein "Aah so..." kam ihm leise über die Lippen.

Löblich erwähnenswert fand er die Tatsache, dass Qual seine ferengische Bekanntschaft als ebenso unschicklich befand wie es Francois tat, oder wenigstens so tat, da er ihn schon im vornherein auslud. Die Pizzaparty war plötzlich auch nur mehr 2 Stunden lang und nicht beinahe open End.

Alles in allem kam dem Oberkellner der Sinneswendel von Qual mehr als gelegen und nachdem er seine Sprache wieder gefunden hatte, sagte er: "Ich sehe, wir verstehen uns, Monsieur Qual. Auf Wiedersehen."

Steif wie ein Spazierstock verbeugte er sich und ging zurück zu seiner Bar. "Meyer, was halten Sie von multikulturellen Einrichtungen im Allgemeinen?" fragte er, während der die Gläser spülte.


--- SB Mamori, OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Nachdem Max Riese das getan hatte sprach Vasu zum D7-Kreuzer:
> "Ich bin Commander Vasu und heisse Sie auf der Raumstation Mamori
> willkommen. Es ist wird mir eine Ehere sein, Sie persönlich zu
> begrüßen, und habe Ihnen dafür ein Empfangskomitee geschickt, das
> Sie zu mir begleiten wird. Ich erwarte, dass Sie meine Einladung auf
> einen Blutwein nicht ablehnen."
>
> Vasu beendete die Verbindung und fragte in die Runde:
> "Haben Sie die Uniformen gesehen?"

Max warf dem Commander auf diese Frage hin einen überraschten Blick zu. "Nein", musste er kleinlaut und entsprechend leise zugeben.

Glücklicherweise zeigte seine Station eine interessante Anzeige, die er gleich melden konnte: "Sir, die Schleuse ist nun geöffnet. Sie kommen an Bord."

Vasu murmelte mehr zu sich selber: "Ich bin mir nicht sicher, aber irgend wie schienen die ziemlich 'verbraucht' zu sein. - Mister Riese, ich brauche noch den Schadensbericht vom Kontrollteam und vom Jäger. Geben Sie ihn mir, sobald Sie etwas haben. Ich bin in meinem Büro." Und in Gedanken zu sich selber: 'Sollte noch was aufräumen, bevor diese T... dort auftauchen...'

Dann drehte er sich um und ging zu seinem Büro.

"Aye, Sir", bestätigte Max Riese, sah Commander Vasu hinterher und anschließend zu Kirah, die sich gerade um ihre ungeduldige kleine Tochter kümmerte.

Also antwortete er der Pilotin Kerrig: "Mamori OPS an Sompec: Nur den Schadensbericht vom harten Andocken an Mamori, bitte, und alle Auffälligkeiten am D-7." Ihm fiel der gemurmelte Kommentar des Commanders von vorhin wieder ein. "Können Sie eine Schiffskennzeichnung erkennen?" fügte er daher an Kerrig gerichtet noch hinzu.

Als er vom Hauptmaschinenraum den ersten Bericht von Wartungsteam 2 über die Schäden an der Schleuse erhielt, leitete er ihn direkt weiter an Vasu in seinem Raum.

   -- Peregrin-Jäger "Sompec", im Orbit um Mamori

"Bestätige, OPS", erwiderte Kerrig Saghi.

Sie flog demonstrativ eine Schleife um die Station. Ein stationärer Orbit zum D-7 wäre zu auffällig, da kam kein anderes Objekt des Interesses in Frage als das Klingonenschiff. Nun konnte das nicht mehr mit absoluter Sicherheit gelten, da Kerrig Saghi auch andere Objekte näher in Augenschein nehmen konnte, auch wenn das Klingonenschiff das einzige in Reichweite war. Zudem brauchte die Station dem alten Kriegsschiff keine verdächtige Aufmerksamkeit bzw. Sensorenkapazität widmen, die man dort registrieren würde.

"Sompec an OPS", übermittelte die Halbbajoranerin erste Ergebnisse. "Sämtliche optischen Signaturen und Hoheitsmale sind noch vorhanden, allerdings sendet die Tik Tah kein Transpondersignal aus. Ich kann nur die klingonische Warp-Signatur identifizieren."


--- SB Mamori, Andockschleuse des D7-Kreuzers "IKS Tik Tah"

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Suvan nickte und war froh, dass Jiirida el Tharanir diese
> Aufstellung ebenfalls seltsam fand. Talvert war zuversichtlich,
> dass es Captain Anderson auch so ging.
> Suvan Talvert hätte ja noch verstanden, dass die Klingonen
> unbewaffnet waren, um die Sitten an Bord von Starfleet-Einrichtungen
> zu respektieren, aber was machte eine Cardassianerin bei einer
> Abordnung auf dem Weg zum Stationskommandanten?
> Wer immer die waren, der Halbvulkanier bezweiftelte, dass die
> klingonischen Verteidigungsstreitkräfte irgendwas von der Tik Tah
> wussten.
> "Ich bin Lieutenant Commander Suvan Talvert, der Erste Offizier von
> Mamori", stellte er sich vor und deutete auf Jirrida: "Dies ist
> Ensign Jirrida el Tharanir."

Jirri beschloss die Besucher auf klingonische Art zu begrüssen. Sie schlug sich die rechte Faust gegen die linke Brust. "Qapla´", sagte sie und war auf die Reaktion der Besucher gespannt.

Im Moment wurden ihre spitzen Ohren zum Glück von ihren Haaren verdeckt.

Galep sah das Mischlingsprodukt el Tharanir verächtlich an und fauchte sogar kurz.

Mentak musterte die Anwesenden bis auf el Tharanir ausgiebig. Mentak war enttäuscht, dass er es wohl überwiegend mit Mischlingen zu tun haben würde. Wobei der Halbvulkanier noch erträglicher war als das romulanische Mischlingskind. "Qapla´ - ich bin Captain Mentak, das ist meine 1. Offizierin Galep und mein 2ter Offizier Kortan", stellte er die relevantesten aus seiner Gruppe vor.

"Angenehm", erwiderte Suvan Talvert und stellte nun auch den Sicherheitschef vor, "Dies ist Captain Anderson. Er wird Sie nach Ihrem Treffen mit Commander Vasu darüber informieren, welches Verhalten von Ihrer Besatzung zu einem Stationsverweis führt."

Der Erste Offizier von Mamori ließ Charles Gelegenheit, die Klingonen zu begrüßen und forderte diese dann auf: "Bitte folgen Sie mir nun, und lassen Sie sich nicht von der Ehrenwache irritieren."

Talvert schritt in angemessenem Tempo voraus.

Anderson musterte die Klingonen kritisch. Auch ihm war aufgefallen, dass diese Leute eher wie ein zusammengewürfelter Haufen und weniger wie die Mannschaft eines Kriegsschiffes wirkten. Bisher hatte ihr Verhalten sein ungutes Gefühl jedoch glücklicherweise nicht bestätigt. Dennoch wollte er mehr herausfinden.

Während sie Commander Talvert folgten, stellte er daher einige Fragen. "Wir hatten bisher selten Besuch klingonischer Schiffe? Was hat sie in diese Gegend verschlagen, Captain?" fragte er wie beiläufig.

Kortan wollte sich vor Mentak stellen und für den antworten, aber ein Fingerzeig und ein scharfes Wort von Mentak ließen ihn im Vorfeld schon bremsen.

"Wenn man soweit weg zieht, braucht man sich nicht über seltenen Besuch zu wundern. Wir sind schon lange in den entlegensten Regionen unterwegs, somit musste unser Weg auch mal in diese verlorene Ecke führen. Nette Rohstoffquellen hat das Sonnensystem", antwortete Mentak, ohne groß lügen zu müssen.

Auch Suvan nutzte den Weg, um eine kurzweilige Unterhaltung zu beginnen. Er gestand Galep: "Ich bin erstaunt, eine Cardassianerin in einer klingonischen Crew zu sehen."

Galep sah zu Talvert und zeigte ihm ihr zahnloses Lächeln. "Nicht nur bei Euch dreht sich das Rad der Geschichte, Mensch. Cardassia und Cronos haben viele Gemeinsamkeiten im Krieg entdeckt", erklärte sie schlicht und einfach.

'Zum Beispiel, dass Cardassianer seit dem Krieg gegen die Klingonen 2372 mit besonderem Eifer auf Klingonen losgehen, und Klingonen das zu recht ist', wunderte sich Suvan Talvert und akzeptierte, dass Galep nicht darüber reden wollte. 'Weil sie womöglich keine gute Erklärung dafür hat', spürte der Halbvulkanier sein Misstrauen wachsen.

Er war froh, dass Charles Anderson zwei weitere Sicherheitswachen mitgenommen hatte. Die Gruppe betrat einen Turbolift.

Jirri war am Rand der Gruppe gegangen und hielt sich vorsichtshalber in Talverts Nähe auf, falls etwas passieren sollte. Bei Galeps Worten zog sie die Augenbrauen hoch. Die Worte der Cardassianerin erschienen ihr wenig glaubhaft.

Was Mentaks Reaktion auf sie betraf, war die für Klingonen dieser Zeit typisch. In dieser Zeit verachteten die Klingonen Mischlinge mit den Romulanern. 'Kleingeister', dachte Jirri und seufzte lautlos.

   -- SB Mamori, Turbolift

Als sich die Türen geschlossen hatten, wies Talvert die Steuerung an: "OPS."

Hier, auf dem engen Raum, würden die Klingonen die Stationsoffiziere sehr leicht und sehr schnell überwältigen können. Irgendwie ging ihm das durch den Kopf. Suvan machte sich keine Illusionen, einem Klingonen im Nahkampf gewachsen zu sein.

   -- SB Mamori, OPS

Kirah war es endlich gelungen, S´thani wieder zur Räson zu bringen. Sie hatte Vasu nachdenklich nachgesehen.

"Sie haben hier ja alles im Griff. Wenn's Probleme gibt, sagen Sie mir Bescheid. Ich werd dann mal meine Eltern in Empfang nehmen", erkärte Kirah Max Riese und ging mit S´thani zum Turbolift, der sie runter auf die Andockebene bringen sollte.

"Ja, Ma'am", erwiderte Max und checkte neugierig den Turbolift, der sich gerade zur OPS bewegte. Da waren aber viele Personen drin...

Einen Augenblick überlegte er, dann öffnete er einen Kanal zu Commander Vasu. "Sir, eine klingonische Delegation ist auf dem Weg zu Ihnen. Fünf Personen. Soll ich sie in den Konferenzraum bitten?"

Denn diese Delegation war definitiv zu groß für den Bereitschaftsraum des Captains. Zumindest was die Sitzplätze anging.

Er warf Kirah einen besorgten Blick zu. Gott sei Dank wurden diese 5 Personen, darunter eine Cardassianerin, von 5 Sternenflottlern begleitet. Ansonsten hätte er die Lt. Colonel noch gebeten zu bleiben.

   -- OPS, Bereitschaftsraum des Captains

Vasu war zufrieden, etwas Ordnung auf dem Schreibtsich würde schon ausreichen. 'Also lassen wir es beginnen.'

   -- SB Mamori, OPS

Vasu ging zurück auf die OPS und sprach "den Riesen" sofort an. "Nein, ich denke es wird nur ein kurzes Gespräch." Dann wartete Vasu, bis die Femden ankammen.

Ohne dass die Klingonen sich auf längere Wortwechsel einließen, hatte der Turbolift die OPS erreicht.

Noch bevor der kleine "Riese" dem Commander hatte antworten können, kam die Delegation auf die OPS gequollen. Es wurde voll hier. Er nickte den Besuchern respektvoll zu und wartete "hoch" aufgerichtet und gespannt auf das "kurze Gespräch".

Außerhalb der Kabine war fast augenblicklich ein gewisses Quängeln zu hören, gefolgt von einem schrillen: "Daddy!"

Suvan Talvert tat so, als bemerkte er seine Tochter nicht. Wenn die Klingonen dies mitbekamen - und es gab einige Hinweise, dass sie keine ehrbaren Vertreter ihres Volkes waren - mochten sie das kleine Mädchen als Druckmittel einsetzen. Es tat ihm sehr leid sein Kind nicht zu beachten. Eine versprochene Überraschung für S'thani stand immernoch aus. 'Das muss sich ändern', nahm Talvert sich fest vor. 'Ich kann nicht ständig meinen Beruf meinem Kind vorziehen!'

S'thani war schrecklich ungeduldig auf dem Arm ihrer Mutter. Schließlich wollte sie endlich ihre Großeltern sehen. Den Besuch auf der OPS tolerierte sie noch so gerade, da sie nicht zuletzt im Kindergarten gelernt hatte, dass hier ihr Daddy arbeitete, und sie dachte sich, dass Kirah ihn noch abholen wollte. Doch so sehr sie sich auch umschaute, sie konnte ihn nicht entdecken, bis er aus dem Turbolift kam.

S'thani winkte und rief nach Suvan, doch dieser reagierte gar nicht, sie war wohl nicht laut genug. Doch ehe ihr Vater sie hören konnte, ging Kirah Vaughn mit ihrer Tochter wieder in den Lift.

Kirah wartete, bis die Gruppe den Lift verlassen hatte, wobei sie alle Hände voll mit S´thani zu tun hatte, die unbedingt zu ihrem Vater wollte. "Jetzt nicht, S´thani, Daddy muss noch arbeiten", ermahnte sie ihre Tochter leise und trat dann in den Lift.

Galep fühlte sich gleich alamiert, als sie das Geqieke und Gekreische hörte. Als sie sah, dass es wohl bei dem Kind um die Tochter ihres Führers ging wurde sie lockerer, fast schon mütterlich. Sie hatte nie eigene Kinder bekommen, ihr Lebensstil hatte für so was keinen Platz.

Vasu versuchte trotz des rumhüpfenden Kindes Ruhe zu bewahren. Er hätte es nicht zulassen sollen, dass das Kind sich hier aufhielt, doch das musste warten.

"Ich bin Commander Vasu, Kommandierender Offizier dieser Raumstation, mit wem habe ich die Ehre?" Vasu wartete, bis der wilde Haufen vor ihm, der aus der Lift quoll, sich entknotete und sich vorstellte.

Jirri hatte am Ende der Gruppe Posten bezogen und wartete nun darauf, dass die Besucher mit Vasu in seinem Raum verschwanden. Ob sie dann mit reingehen sollte oder vor dem Raum Posten beziehen sollte, würde sie wohl noch erfahren.

Mentak zeigte sich unberührt von dem Kind und rückte seine Uniform zurecht. "Qapla'. Ich bin Captain Mentak, das ist meine 1. Offizierin Galep und mein 2ter Offizier Kortan", stellte er die relevantesten aus seiner Gruppe vor. Erneut ließ er kein Wort über die beiden anderen Klingonen fallen, die seiner Delegation angehörten.

Vasu wandte sich dem zu, der sprechen konnte. "Ich heiße Sie auf der Raumstation Mamori willkommen. Wenn ich Sie kurz zu einem Gespräch unter vier Augen in mein Büro bitten dürfte. Ihre Crew kann sich ja schon mal unser Promenadendeck ansehen."

Vasu deute auf sein Büro und ging voraus, eine Antwort wartete er nicht ab.

Galep wollte schon sich abfällig äussern, als Mentak mit einer scharfen Handbewegung selbiges unterband.

"Es gibt nichts, was mein Stab nicht hören bzw. wissen dürfte", antwortete er und ging Vasu hinterher.

Das Gefolge schloss eng auf und hielt so Mentak den Rücken frei und das Schott vom Büro offen.

Noch ehe die Tür zu Vasus Büro sich schließen konnte, meinte Suvan zu Captain Charles Anderson: "Lassen Sie den Commander nicht mit denen allein."

Da der Erste Offizier keine Aufforderung von Anvar Vasu bekommen hatte ihn zu begleiten, blieb er auf der OPS.

"Aye, Sir", bestätigte Anderson. Dennoch war das einfacher gesagt als getan. Die Situation war ohnehin recht zäh und Anderson wollte das Misstrauen der Besucher nicht noch erhöhen, indem er sich mit seinen zwei Männern wie Schatten an ihre Fersen heftete und nun unaufgefordert ins Büro des Captains folgte. Er deutete seinen zwei Männern, sich vor der Tür zum Büro des Captains zu postieren. Er selbst würde reingehen und, nach Ende des Gesprächs, die Klingonen bitten, irgendeine bürokratische Formalität zu erfüllen. So konnte er - zumindest in der nächsten Zeit - unauffällig in ihrer Nähe bleiben.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum des Captains

Anderson betrat das Büro und wartete auf das Ende der Unterhaltung.

Mentak berührte kurz seinen Kommunikator und bellte einen Befehl auf klingonisch rein.

'Primitives Imponiergehabe oder was? ...', dachte Vasu.

"Ist es üblich, dass bei einer Einladung für den Kapitän eines Klingonenschiffs dieser seine ganzen Berater mitbringt? Befürchten Sie, dass Sie sie alle brauchen?"

Vasu deutete dem Kapitän an, in dem Sessel ihm gegenüber Platz zu nehmen und setzte sich selber in seinen. Sein PADD auf dem Tisch blinkte, um seine Aufmerksamkeit zu erreichen. Nach dem griff er danach; Die Schadensliste wurde gerade von Riese überspielt.

"Wenn man soweit weg ist und zudem noch Klingone ist, dann ja!" antwortete er scharf.

Mentak setzte sich in den zerbrechlich aussehenden Stuhl und warf nur einen kurzen Blick zu dem blinkenden PADD.

   -- D7-Freibeuter-Kreuzer "IKS Tik Tah", angedockt an Mamori

"Seine Lordschaft" Nortan hatte den kleinen Jäger, der seine Runde um das Schiff drehte, nur belächelt.

Endlich kam eine Nachricht von Mentak. Laut der kurzen Nachricht verlief wohl alles noch nach Plan, auch wenn die Föderalen mal wieder die Bürokratie raushängten.

Nortan schickte die ersten "Zivilisten" in Form von Klingonen von Bord, die sich ganz offiziell auf der Station umsehen sollten und somit das Geschehen weiter von den Enterteams fern hielten.

   -- SB Mamori, Turbolift

Suvan Talvert ging zu seiner Familie und küsste S'thani. Gemeinsam mit Kirah gingen sie zur Andockschleuse.

Kirah gab das Deck an, wo das Schiff ihrer Eltern andocken würde, und der Lift setzte sich in Bewegung.

Die kleine Vaughn war doch recht irritiert und traurig, dass Talvert wieder weg war. Sie schluchzte wieder leise, und ihre kleinen Augen wurden feucht.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum des Captains

Vasu musterte die Gesellschaft vor ihm. Ihre Uniformen...

"Sie sind schon lange unterwegs, oder ... Erzählen Sie, was treibt Sie in diesen Raumsektor?"

Mentak hatte mit diesem Fragenpaket gerechnet und war natürlich darauf vorbereitet. "Unsere Uniformen sind etwas moderner geworden. Es gibt aber viele Familien, die noch auf den alten traditionellen Uniformen bestehen. Wir sind jetzt seit 2 Jahren nur noch unterwegs und sind froh, wenn mal eine Station oder ein Planet uns seine Gastfreundschaft anbietet", erklärte er. "Was wir in diesem Raumsektor suchen? Eigentlich nur das Abenteuer, um die Ehre und das Ansehen zu fördern", umfasste er den letzten Teil der Frage.

"Selbstverständlich bieten wir Ihnen unsere Gastfreundschaft im Rahmen des Gastrechtes an. Es wundert mich nur, dass Sie in diesem Raumsektor auf der Suche nach Ehre sind. Gibt es etwas, was die Mühe wert war so weit das Reich hinter sich zu lassen?"


--- SB Mamori, Deck 11, vor dem "Hot Spot"

Der junge Sicherheitsoffizier Qual schleppte seinen Freund Ulk zum nächsten Turbolift ab.

"Ich will nich'", jammerte Ulk im Suff. Er weigerte sich mit Händen und Füßen, zu seinem Quartier gebracht zu werden.

"Halt die Klappe", rief Qual ihn zu Ordnung.

Ulk dachte nicht daran den Mund zu halten: "Du bist nicht meine Muggi."

"Nein, das nicht", sagte Qual. "Ich bin aber Sicherheitsoffizier und muss nun mal zu jeder Zeit für Ordnung sorgen. Und wag es ja nicht jetzt zu kotzen."

Den Gefallen tat Ulk ihm nicht und reiherte mitten auf dem Gang.

"Warum immer ich?" fragte sich Qual. "Warum hat das Schicksal etwas gegen mich?"

"Ich kann mich nicht erinnern, dass ich so etwas gegessen habe", sagte Ulk, der sein Erbrochenes analysierte.

"Es ist besser, wenn ich dich zur Ausnüchterungszelle bringe. Dich kann man jetzt nicht alleine lassen." Gesagt und entschieden. Qual drückte eine Sensortaste und wartete, bis die Turbolifttür auf ging.


--- SB Mamori, Promenadendeck, Salon Krem

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich habe mir Ihre Auswahl heute bereits angesehen, Mister Krem",
> erwiderte Kinoi. "Vorausgesetzt Sie haben keine neue Ware erhalten,
> möchte ich nur Ihrer Einladung zu einer Händlervereinigungs-
> Diskussion folgen. Ich habe eine Dienstleistungspraxis hier auf dem
> Promenadendeck. Mein Name ist Kinoi", stellte die Vulkanierin sich
> vor.

"Ah ja, Sie haben Ihren Laden dort drüben", wurde Krem auf einmal freundlich. "Ich bin auf den Weg zum Veranstaltungsort. Wenn Sie uns begleiten wollen?"

"Sehr gerne", erwiderte Kinoi und schritt neben Krem her. "Wissen Sie, wieviele ansässige Anbieter von Waren oder Dienstleistungen erscheinen werden?" fragte die Vulkanierin.

    -- SB Mamori, Promenadendeck Gänge

Missmutig stapfte Ashana hinter Krux her. Sie hatte keinen Bock hier verstohlen rumzuschleichen und alles zu beobachten, sie wollte Action. Aber das würde ja wohl noch etwas warten müssen.

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Crai Dervon rollte mit den Augen. "Wieder so ein Paradoxon: Zukunft,
> die Geschichte wird", empfand er Müdigkeit, was Kausalitätsphänomene
> angeblangte. "In die Geschichte implementiert? Sind Sie nicht ein
> paar Jahrhunderte zu früh? Ein römischer Legionär beim
> Cromagnon-Menschen?" fragte Crai Dervon und blickte Rem Kuran > zwischen die Leisten.

"Nur dass wir wissen was wir tun", sagte Rem und starrte gerade aus. "Es gibt viele Belege für eine durch zukünftige Ereignisse manipulierte Vergangenheit. Wir werden einer davon sein. Aber wir sollten uns nun auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Wissen Sie bereits, wo Sie und Ihre Frau heute Abend essen werden?"

Krals "die Kralle" streifte lässig mit einem Klingonen an seiner Seite über das Promenadendeck. Ashana war glücklicherweise in einem anderen Freibeuter-Erkundungsteam. Gerade stiegen die beiden Freibeuter wieder die Treppe zur unteren Ebene hinunter. Von oben hatten sie einen schönen Über- und Ausblick gehabt. Zwar hätte Krals es nie zugegeben, aber diese Umgebung gefiel ihm sehr gut. Fast hätte er sogar gelächelt.

Sie spazierten wieder unten an den Läden entlang, auf dem Weg zu diesem Durchgang ins Grüne, den sie von oben entdeckt hatten. Neugierig spähte Krals in das nächstbeste Schaufester und sah zwei Ferengi um eine sehr attraktive Dame herumscharwänzeln.

'Sieh an, schöne Weiber gibt's hier auch', grinste er in sich hinein, als ihr Blick auf ihre Ohren fiel. Spitze Ohren, wie widerlich! Eine dieser zickigen Vulkanierschlampen! Augenblicklich wurde seine Miene wieder grimmiger.

"Nun komm schon", trieb Kratok ihn an, "wir sind nicht zum Vergnügen hier." "Halts Maul", gab Krals unwirsch zurück.

Desh trat gerade aus seinem Laden und verriegelte diesen, als ihm zwei Gestalten auffielen. Ein junger Andorianer und ein Klingone? Diese Typen hatte er hier noch nie gesehen.

Er blieb vor seinem Laden stehen und beobachtete die beiden. Angst hatte er keine, er war gross und kräftig genug, um die beiden eine Weile beschäftigen zu können, bis die Sicherheit käme.

Krals hatte sich gerade wieder mit seinem Kollegen in Bewegung gesetzt. Seine Fühler wandten sich einem Bajoraner zu, der vor seinem Laden stand und sie anglotzte. Zu gern hätte er ihn gefragt, was er denn zu glotzen hätte, aber der Boss hatte gesagt, sie sollten zuerst mal nicht auffallen. Nur kundschaften. Also biss er sich fast auf die Zunge, um seine Klappe zu halten, ignorierte den Kerl und setzte seinen Weg zum Kuppelpark fort.

Desh warf den beiden noch einen letzten Blick zu und machte sich dann seufzend auf den Weg zu dem Treffen der Händler, was die Ferengi einberufen hatten.

Krem sperrte schnell seinen Salon zu und führte anschließend Kinoi zum Versammlungsort (bzw. zur versteckten Verkaufsveranstaltung).

Oggie schritt eine halbe Schrittlänge hinter den beiden hinterher und begaffte von hinten Kinois 'Fahrgestell'.

"Ich hoffe, dass sehr viele Personen meiner Einladung folgen werden", antwortete Krem und hatte ein gewisses Latinumlächeln auf dem Mund. "Die Sternenflotte hat eine gewisse Angewohnheit einem die Geschäfte zu vermiesen. Deren Vorschriften sind zum Teil alles andere als geschäftsfördernd. Nun, damit könnte ich ja noch leben, aber die ständigen Alarmzustände auf einer Föderationsraumstation! Es vergeht kein Tag, wo nicht Roter Alarm ausgerufen wird. Bei Roten Alarm laufen einem ja die Kunden weg und vergessen zu bezahlen. Ich hab mir überlegt, dass die Starbase-Führung bei jeden Roten Alarm uns Geschäftleuten eine Entschädigung zahlt."

Am Turbolift angekommen, drückte Krem eine Sensoren-Taste. "Und was ich nicht gutheiße, dass die Sternenflotte bei jedem Raumschiff, das an deren Raumstationen andockt oder durch deren Raumgebiet fliegt, eine Gesundheits- und Sicherheitsinspektion durchführen darf. Die suchen doch nur einen Grund zum Schnüffeln."

Die Tür zum Turbolift ging auf.

Desh verschwendete keinen weiteren Gedanken an die beiden seltsamen Typen und schloss mit großen Schritten zu den beiden Ferengi und der Vulkanierin auf. "Was dagegen, wenn ich mich Ihnen anschließe?" fragte er breit lächelnd.

"Ganz und gar nicht", antwortete Krem und ließ Desh den Vortritt in die Turboliftkabine.

   -- Turbolift

"Diese Inspektionen werden doch nicht mutwillig durchgeführt und sind eher selten. Schließlich sind die Stationskommandanten ebenfalls an einer schnellen Abwicklung des Reiseverkehrs interessiert", erwiderte Kinoi. "Ebenfalls Ihr Empfinden, dass täglich Kampfhandlungen stattfänden halte ich für übertrieben. Schadenersatzforderungen auf dieser Basis sind daher nicht erfolgversprechend. Die Formalitäten und Gesetze zum Handel und Lagern mit verschiedenen Gütern haben Sie akzeptiert, als Sie Ihr Ladenlokal gepachtet haben. Die Bedingungen waren Ihnen bekannt. Es ist unmöglich nun noch Forderungen zu stellen", dämpfte sie Krems Enthusiasmus.

Die Vulkanierin war skeptisch, was den Nutzen der Händlervereinigung anging, wenn Krem nur nicht mit seinem Pachtvertrag einverstanden war. Die Vereinigung war bis jetzt nur ein Forum für den Ferengi, um demagogisch auf die anderen Geschäftsleute einzuwirken. Kinoi war zu rational um Vorurteile zu haben, aber sie fühlte sich in ihrer Skepsis gegenüber dem Ferengi bestätigt.

"Nun, wie ich das sehe, ist die Sternenflotte hier im Sektor auf uns Privathändler zum Teil auch angewiesen. Es schadet nicht, denen es hin und wieder bewusst zu machen", sagte Krem zu Kinoi und wandte sich dann zu Desh. "Sie müssen Pha Kwa Swadesh sein. Ihnen gehört doch dieser Modeladen. Ich wollte eigentlich heute bei Ihnen im Laden reinschauen und mir was Neues gönnen. Aber leider... Sie wissen... Die Geschäfte gehen nun mal vor. Und wie gingen die Geschäfte bei Ihnen heute, am ersten Tag?"

Desh hörte sich amüsiert Krems Worte über die Föderation an und dachte sich seinen Teil dazu. "Ja, Mr. Krem, mir gehört dieser Modeladen", antwortete Desh amüsiert. "Kommen Sie einfach vorbei, wenn Sie Zeit haben", erklärte Desh. "Nun ja, man muss manchmal Prioritäten setzen, und nicht immer ist das Geschäft an erster Stelle", murmelte er vor sich hin, sicher, dass Krem ihn gehört hatte. "Ich kann nicht klagen. Für den ersten Tag war es ganz in Ordnung. Und bei Ihnen?" fragte er zurück.

"Könnte besser sein", antwortete Krem kurz, weil er gerade über eine neue Geschäftsidee nachgedacht hat, als Desh geredet hatte. "Mode und Kosmetik haben etwas Gemeinsames", sagte Krem und baute langsam seine Geschäftsidee aus. "Auch Frisuren. Bis jetzt habe ich nur wandelnde Katastrophen, was Mode und Frisuren angeht, gesehen. Was halten Sie von einer Modenschau hier auf dieser Raumstation? Die 'Mamori-Fashion-Show'." Er malte die Worte förmlich in die Luft. "Wir müssten allerdings einen passenden Veranstaltungsort finden. Promenadendeck wäre zu klein und zu unübersichtlich für die Zuschauer. Das Hangardeck. Ja, da könnte man viele Sitzplätze schaffen."

Krem dachte weiter nach, mehr darüber wie man viel Latinum verdienen konnte. Dabei massierte er sich sein rechtes Ohr. "Es gibt Offiziere auf der Station, die mir noch etwas schulden."

Dabei dachte er an den Ersten Offizier und an Kimon. Wie alle Ferengis, die Profit witterten, bekam auch Krem sein gewisses Lächeln im Gesicht. Es war immer gut wenn Sternenflottenoffiziere etwas schuldeten.

"Unsere Anwesenheit spielt keine Rolle für die Aufgaben der Sternenflotte in diesem Sektor", fand Kinoi. "Wohl aber für eine zivile Erschließung und Kolonisierung. Schließlich machen wir Mamori für Reisende attraktiv. Nur sind Reisende nicht weniger an ihrem persönlichen Schutz interessiert, den die Sternenflotte gewährleistet."

Als sie ihre Erklärung beendet hatte blickte sie zu Desh. "Sie hatten erst ihren ersten Tag auf der Station?" fragte sie rhethorisch. "Mein Name ist Kinoi, ich führe eine Praxis für Entspannungsübungen. Willkommen auf Mamori", stellte sich die Vulkanierin vor und gab dem Bajoraner einen Kuss auf die Wange.

Ihr sexy Auftreten, ihre herzliche Art und körperlicher Kontakt waren nach ihrer rein empirischen Auswertung der beste Weg, sich in ihrer Branche zu etablieren.

Desh dachte noch über Krems Vorschlag nach, als Kinoi sich vorstellte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Er musste zugegeben, dass Kinoi eine sehr attraktive Vertreterin ihrer Rasse war. "Genau, es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Wir geben die Unterhaltung, die die Sternenflotte und die Reisenden gerne annehmen, und die Sternenflotte gibt uns Sicherheit, die wir gerne annehmen", erklärte Desh. "Ja, ich bin zwar schon etwas länger an Bord, doch ich habe erst heute eröffnet", antwortete er Kinoi. "Entspannungsübungen? Was genau bieten Sie an?" fragte er sie.

Dann wandte Desh sich Krem zu. "Das hört sich gut an mit der Modenschau. Aber ich glaube kaum, dass die Stationsleitung uns dafür ihr Hangardeck zur Verfügung stellt", gab Desh zu bedenken.´

   -- SB Mamori, Deck 19, Gänge

Krem lächelte, und während sie alle Deck 19 betraten sagte er: "Wir Ferengi sind bekannt für unser Organisationstalent."

Oggie ging voraus und suchte hinter jeder Tür, der sie begegneten, den Veranstaltungsraum.

Daraufhin sagte Krem: "Na ja, nicht alle Ferengi. Ich hoffe, dass viele Händler anwesend sind. .. Musik... genau... Für die Modeschau benötigen wir auch die passende Musik. Kleine Speisen nach der Modenschau. Ein kaltes Büfett muss beschaft werden."

"Ich biete ein umfangreiches Programm an Meditations- und Entspannungs- Sportarten an. Dazu gehören verschiedene Yoga-Kurse von vier Föderationsvölkern sowie vulkanische Neuropressur", antwortete Kinoi Desh und verfolgte, wie die Ferengi ihren Sitzungssaal nicht wiederfanden.

"Mister Krem, haben Sie jemanden vom Stationspersonal eingeladen?" erkundigte sich die Vulkanierin.

Nicht DIE Ferengi fanden den Sitzungssaal nicht, sondern nur Oggie schien nicht zu wissen wo der Ort war.

"Mein brillanter vertrottelter Arbeitnehmer hat jeder Person, der er auf dem Promenadendeck begegnete, einen Zettel in die Hand gedrückt. Da wird sicherlich auch jemand vom Stationspersonal darunter gewesen sein", antwortete Krem und konnte es nicht mehr mit ansehen wie Oggie suchte. "Du Depp, wie weit willst du noch gehen? Wir sind schon da."

Krem öffnete die Tür zum Veranstaltungsraum.

   -- SB Mamori, Veranstaltungsraum

Als die Sensoren Personen im Raum registrierten startete ein Computerprogramm von Krem. Auf den Monitoren war Krem zu sehen, wie er eine Hipecat-Dose präsentierte.

Frauenstimmen, die sangen: 'Happy Hipecat, Happy Hipecat, Happy Hipecaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaat.' Krem, der sagte: 'Happy Hipecat, eine Creme, die ihre Haut noch schöner macht. Zweimal tägliche Anwendung von Hipecat-Creme, und ihre Haut sieht jünger aus.'

Frauenstimmen, die sangen: 'Happy Hipecat, Happy Hipecat, Happy Hipecaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaat.' Krem, der sagte: 'Happy Hipecat gibt es jetzt in der Vorteilspackung. Die ersten 10 Kunden, die Happy Hipecat kaufen, erhalten zudem einen Frisur-Gutschein im Werte von 20 sggl.'

Frauenstimmen, die sangen: 'Happy Hipecat, Happy Hipecat, Happy Hipecaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaat.' Krem, der sagte: 'Kommen Sie zu Krems Friseur & Kosmetik-Salon und holen Sie sich schnell eine Happy Hipecat-Vorteilspackung. Solange der Vorrat reicht.'

Frauenstimmen, die sangen: 'Happy Hipecat, Happy Hipecat, Happy Hipecaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaat.'

Krem wurde ausgeblendet, und eine Flasche Slug-o-Cola erschien auf den Monitoren. Eine männliche ferenische Stimme sagte: 'Diese Werbsendung wurde von Slug-o-Cola, der schleimigsten Cola der Galaxis, gesponsert.'

Frauenstimmen, die sangen: 'Slug-o-Cola, Slug-o-Cola, schluck Slug-o-Cola, die schleimigste Cola der Galaxiiiiiiiiiiiiis.'

'Sie!!!!!!' Ein Ferengi mittleren Alters erschien auf den Monitoren und zeigte mit seinem Zeigefinger auf die Leute, die vor den Monitoren standen. 'Ja, SIE! Sie sehen nicht gesund aus, weil sicherlich Ihre Geschäfte schlecht laufen. Sie benötigen sicherlich einen neuen Frinx. Einen Frinx wo man bequem seine Geschäfte machen kann.'

Der Ferengi stellte sich neben eine Kloschüssel. 'Das ist Frinx-3000. Hier können Sie bequem Ihre Geschäfte Ihres Lebens machen. Auf Frinx-3000 kann kein gesunder Geschäftsmann verzichten. Frinx-3000.'

Frauenstimmen, die sangen: 'Frinx, Frinx dreitauseeeeeeeeeeeeeeeeend. Hier muss jeder mal darauuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuf.'

Eine männliche ferenische Stimme sagte: 'Diese Werbsendung wurde von Slug-o-Cola, der schleimigsten Cola der Galaxis, gesponsert.'

Frauenstimmen, die sangen: 'Slug-o-Cola, Slug-o-Cola, schluck Slug-o-Cola, die schleimigste Cola der Galaxiiiiiiiiiiiiis.'


--- SB Mamori Promenadendeck, Wellness-Laden "Oase"

Valerius sah auf die Uhr, Krems Händlerversammlung begann in Kürze. Ein Blick zur Tür, draußen auf dem Promenadendeck stiefelten die seltsamsten Leute vorbei, aber keiner kam mehr herein, deswegen sperrte Valerius sein Geschäft von innen zu. Ein Schild informierte, dass es ab 7.00 wieder offen hätte.

Er setzte sich auf die Couch im Eingangsbereich und überlegte, was er nun machen sollte. Einerseits war er als Geschäftsmann natürlich gut dran, wenn er bei der Versammlung dabei war. Andererseits hatte er Shay beim Frühstück etwas versprochen und wollte die Halliianerin nun nicht einfach vor der geschlossenen Tür abblitzen lassen.

Jetzt wäre es natürlich wieder gut, noch im Dienst der Sternenflotte zu sein, dann hätte er einfach eine Nachricht an Shay senden können, ob sie darauf vergessen hätte, oder ob man das verschieben konnte. Dem war aber nicht so...

Valerius ging näher zu den Fenstern auf das Promenadendeck und spähte hinaus, da kam ihm eine Idee.

   -- SB Mamori, Promenadendeck

Er verließ sein Geschäft und ging das Deck zu zwei Offizieren runter, die in der Nähe zum Eingang des Kuppelparks standen. War nicht immer der Slogan in aller Munde: Sternenflotte, dein Freund und Helfer?

"Könnten Sie mir helfen, eine Freundin von mir zu kontaktieren, Lieutenants?" Den einen davon kannte er ja schon, wenn auch noch immer nicht mit Namen.

Die bekannte Stimme ließ Rem sich wenden und in ein ihm bekanntes Gesicht blicken. Die Frage von Taspar erschien dem Jem'Hadar recht belanglos und unkompliziert. Wenn man mit jemanden reden wollte benutzte man ein Komunikationssystem. Selbst 500 Jahre vor "seiner" Zeit. "Wo liegt das Problem?" fragte er also und blickte auf Taspar herab.

Wie konnte jemand mit einer derben Elefantenhaut nur so blasiert aussehen? Valerius bereute es schon gefragt zu haben. aber schließlich konnte er als Zivilist sich nicht einfach in die Kommunikation der Offiziere einloggen, sondern nur Botschaften an die betreffende Person absetzen wie bei einem Anrufbeantworter.

Aber bei dem Gesicht, das der Jem'Hadar machte, war es ihm dann doch lieber: "Ach... vergessen Sie's."

Valerius drehte sich um und trabte den Gang des Promenadendecks hinunter.

Etwas irritiert blickte Crai Taspar hinterher. "Wir sind im Jahr 2380", wiederholte Crai Dervon laut. "Das Computer- System ermöglicht verschiedene Zugriffs- und Nutzungsrechte für Besucher und Stationspersonal. Wieso nutzt er es nicht einfach?"

Dervon war froh, dass Valerius Taspar sich entfernte. Er hatte das Gefühl, nur haarscharf an einem Missgeschick, das zur Enttarnung hätte führen können, vorbei geschrammt zu sein. "Nein, Jirrida und ich haben uns noch nichts vorgenommen, Rem", antwortete der Hakanianer dem Jem'Hadar und wollte ihm die Einladung nicht vorweg nehmen.


--- SB Mamori Promenadendeck, Plattenladen "Ramona"

Erneut schallte annähernd ohrenbetäubende Musik durch den Plattenladen.

"So", klopfte Sheena ihre staubigen Hände an ihrer Hose ab und blickte sich um. Die letzte Kiste voller Musikmedien war ausgepackt und eingeräumt.

Bis auf die Wand hinter dem Tresen mit der Tür zum Hinterzimmer waren alle Wände mit Regalen versehen, bis unter die Decke gefüllt mit den verschiedensten Speichermedien, die allesamt die unterschiedlichsten Musikrichtungen bargen. In der Mitte des kleines Raumes standen zudem noch hüfthohe truhenartige Ständer, in denen altmodische Schallplatten und ähnliche flache Tonträger zum Durchblättern und -suchen einluden. In der Vitrine hinter dem Tresen waren eine Reihe von mehr oder minder altmodischen Musik-Abspielgeräten und eine kleine feine Auswahl von Musikinstrumenten ausgestellt.

"Fertig", sagte sie mit einem zufriedenen Klang in der Stimme und lächelte Floyd zu. "Wann geht diese Ferengi-Händlerversammlung los?"

Mit der flachen Hand fuhr sich Floyd über seinen Bart. "Das hatte ich vollkommen verdrängt", erklärte er.

Eigentlich wollte er gar nicht dort hin, aber es würde sicherlich kaum ein Weg herum führen. 'Es sei denn...' "Sheena, Schwesterherz." Der typische Satzbeginn, wenn Floyd etwas von seiner Schwester erbitten wollte. "Ich hab' hier noch so viel zu tun, du kannst doch sicherlich auch alleine zu dem Ferengi-Treffen gehen."

Seufzend zog sie eine Schnute. Sie konnte sich auch einen schöneren Abend vorstellen. "Menno, schließlich hast Du Dich von dem Kerl einwickeln lassen", stöhnte sie. Aber seinem Aussehen nach war es ihm durchaus sehr ernst. "Na schön. Aber dafür schuldest Du mir was. Wo und wann fängt denn dieser Mist an?"

Ein Schulterzucken verrieht Floyds Ahnungslosigkeit. "Keen Plan. Ich dachte du wüsstes es?"

Der letzte Satz war ihm nicht sonderlich ernst, aber da er, was Geschäftliches betraf immer recht unaufmerksam war, mauserte sich das Abwälzen auf Sheena zu einem allzu ernsten Running-Gag.

"Ich glaub' bei dem Ferengi im Laden", meinte Floyd unsicher und fügte noch eine runzlige Stirn und etwas Gekratze am Kopf hinzu. "So gegen 19 vielleicht?" Floyd hatte wirklich keine Ahnung. "Aber der wird sich sicherlich nochmal melden. Du weißt doch wie Ferengi sind."

Floyd versuchte beschäftigt zu wirken und verschwand hinter dem Tresen, um seine Verkablung zu überprüfen und die Abspiellisten zu erstellen. Da der Laden nicht mehr lange offen beleiben sollte, drosselte er die Musik. Ein par mittelalterliche Klänge begleitet von E-Gitarren ließen die Stimmung etwas ausklingen.

"19:00 war doch längst", zeigte Sheena sich entsetzt und warf Floyd ein missbilligendes Kopfschütteln zu. "Ey, Du Geschäftsmann, Du bist hier verantwortlich. Du musst einfach besser aufpassen in Zukunft", ermahnte sie ihn und verschwand mit wehenden Zöpfen aus dem Laden.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Suchend sah sich Sheena um, aber natürlich stand nirgends ein großes Schild "Zur Händlervereinigung." Sie eilte zum Friseurladen, fand ihn jedoch geschlossen vor.

"Na großartig. Hier ist es nicht. Bestimmt hat es schon angefangen", stöhnte sie leise vor sich hin, bevor sie auf die Idee kam, an einer Wandkonsole nach den Verantstaltungen des Tages zu suchen. Tatsächlich, da war es ja eingetragen. In einem Konferenzraum, um 20:00 Uhr... sie würde noch pünktlich kommen! Erleichtert ließ sie sich den Weg anzeigen. Deck 19... sie musste zum Turbolift.

"Warte", hatte Krals seinen Kumpanen zurückgehalten, "Siehst Du das? Ein Jem'Hadar!?!"

Irritiert blieb er stehen, tat so, als musterte er das Schaufenster neben ihm und "beäugte" dabei mit seinen Fühlern auch den großen Menschen, der den Jem'Hadar und einen anderen Exoten gerade verließ und in ihre Richtung kam. "Boah Boah, wenn die alle in der Sternenflotte sind..."

Krals ließ den Satz unvollendet, aber Kratok nickte, er verstand schon. Wehrhafte Gegner, nicht nur schwache Menschen... "Und jetzt? Willst Du jetzt umkehren oder was? Los, weiter", forderte er Krals ungeduldig auf.

Aber der Andorianer zögerte. Er hatte einfach kein gutes Gefühl dabei, an dem Hakanianer und dem Jem'Hadar vorbeizulaufen. Er konnte sich nicht vorstellen, dabei nicht aufzufallen. Erklären konnte er dieses Gefühl nicht. Er nannte es "Instinkt". Sofern er es überhaupt nannte.

Glücklicherweise war nebem dem Schaufenster eine Wandkonsole. Krals tippte darauf herum und suchte nach einem Plan der Station. "Wir müssen uns sowieso mehr angucken als nur das Promenadendeck", murmelte er.

Kratok stand unwirsch und ungeduldig daneben. Den großen Mensch, der direkt auf sie zukam, ignorierte er vollständig.

Taspar war kein empathisches Wesen und konnte keine Gedanken lesen, aber er hatte ein mulmiges Gefühl, als er an Krals und Kratok vorbeiging. Es waren zwei Zivilisten so wie er. Ein weiterer Andorianer, noch dazu ein ziemlich junger, und ein Klingone.

Schnell blickte er auf die Anzeige seines PADDs, ja, die Oase war verschlossen und gesichert. Ein paar Schritte weiter war ein Zugang zum Kommsystem und Valerius versuchte, eine Verbindung zu Shay herzustellen, aber er konnte wie schon am Vortag nur eine Nachricht für sie hinterlassen. Wütend schlug er mit der Faust auf die Oberfläche der Kommstation und schielte zu den Turbolifts hin.

Eine verwegen angezogene 'Braut' war dorthin unterwegs. Nach einem kurzen Blick zu den beiden Männern aus dem Enterteam hinterlegte Valerius eine kurze Mitteilung an Shay und legte dann einen Zahn zu.

Knapp vor dem Lift hatte er die dunkelhaarige Kleine eingeholt und während beide auf den Lift warteten, fragte er sie: "Ich bin erst seit kurzem hier. Ist das jetzt angesagt, Miss...?"

"Ich bin Sheena", stellte die "Braut" sich vor und musterte ihrerseits ihr Gegenüber neugierig. Ein attraktiver Mensch... "Und ich bin erst seit heute hier. Also bei mir ist das jetzt angesagt. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden."

Sie lächelte ihn entwaffnend an und strich sich mal wieder ihre lange blauen Zöpfe aus dem Gesicht. Die sofort wieder in ihr Gesicht zurückfielen. "Gefällt's Dir? Mr....?"

"Zischsch", meldeten sich die Turbolift-Türen zu Wort, indem sie sich öffneten.

"Komm mit", hatte Krals dem anderen Freibeuter zugeraunt, und nun kamen die beiden mit langen Schritten ebenfalls auf den Turbolift zu.

Noch hatte der Magna Romanier nicht nach hinten gesehen. Er konnte sich ja auch nicht die ganze Zeit über umdrehen und auf die Unbekannten starren, das wäre ja paranoid. Stattdessen sah er sich die Kleine an mit den blauen Zöpfen. Sie war hübsch und nicht eben introvertiert. Da er davon ausging, dass Sheena ihr Vorname war, antwortete er mit "Valerius".

Nachdem sich die Türen geöffnet hatten, wartete er kurz, bis Sheena eingetreten war und folgte ihr sofort. "Wenn ich es nicht tragen muss, sage ich: ja, es gefällt mir."

Er grinste sie an. Vor allem ihre Flecken waren wirklich süß und erinnerten Valerius an eine junge Frau von Alpha Centauri. "Wenn ich jetzt mal raten darf, du gehörst nicht zur Flotte, oder?"

Als er sich umdrehte, sah er die beiden Typen auf den Turbolift zukommen, ziemlich schnell. Was wollten die jetzt wirklich? Die Türen des Lifts beganne sich schon zu schließen. Nur wenn der Andorianer jetzt noch mehr Gas gab, würde er die Kapsel noch erreichen. Hatte er es so eilig und konnte nicht auf die nächste warten?

   -- Turbolift

Sheena beachtete die anderen Personen nicht, vor deren Nase sich die Türen wieder schlossen. "Nee", lachte sie auf, "zum Plattenladen RAMONA gehör ich. - Deck 19."

Der letzte Teil war an den Turbolift gerichtet, der sich daraufhin tatsächlich in Bewegung setzte. Sie blickte kurz an sich herunter. "Wieso? Top, Hose, Stiefel... das würde Dir auch stehen. Was nicht heißen soll, dass Dein Outfit nicht okay ist. Und, gehörst Du zur Flotte?" Brav genug sah er dafür aus. Und fit noch dazu.

Valerius war erleichtert, dass die beiden aus dem Gang den Lift nicht mehr erwischt hatten, warum wusste er nicht. Er schimpfte sich dafür selbst Blödmann, aber die fröhliche Stimme Sheenas riss ihn aus den Gedanken. "Plattenladen? So etwas gibt es noch?" fragte er sie und ihm wurde nun klar, warum sie unterwegs war zu Deck 19. Anscheinend hatte sie auch ein Flugblatt bekommen.

Auf ihre zweite Frage hin schüttelte er seinen Kopf: "Nicht mehr. Ich war lange genug bei dem Verein." Valerius verstummte, fing sich aber gleich wieder. "Ich bin seit knapp einem Jahr Besitzer eines Wellness-Studios und habe es jetzt auf diese Station verlegt. Der 'Ansturm' hielt sich heute aber noch in Grenzen. Wie lief es bei euch?"

"Naja, wir eröffnen erst morgen. Aber immerhin hatten wir schon einen gierigen Ferengi zu Besuch. Floyd meinte, 'Plattenladen' klingt interessanter und passender als Musikladen. Zumal wir auch tatsächlich antike Platten im Angebot haben, und die Player dazu", erklärte Sheena.

Der Turbolift hielt und öffnete zischend seine Türen. Sheena blickte sich kurz um und stiefelte dann in Richtung des entsprechenden Konferenzraumes. "Du willst dann wohl auch zur Händlerversammlung?" lächelte sie Valerius zu. "Wellness ist immer gut. Welche Behandlung würdest Du mir denn empfehlen?"


--- SB Mamori, Kuppelpark

Nachdem sie ne Zeitlang gegangen waren, deutete Shay auf eine ruhig Ecke neben einer der Brücken die über den Bach gingen. "Was hälst du davon?" fragte sie.

"Das ist hübsch", schmunzelte er in Bezug auf diese Umgebung, etwas unsicher über ihre Absichten. Shay musste doch bald los, was hatte sie denn bis dahin mit ihm vor? Sie war so romantischer, kuscheliger Stimmung, und der Park tat sein übriges dazu... Wenn sie doch nur mehr Zeit hätte, dann würde er hier herzlich gern mit ihr herumkuscheln... Achja, sie wollte ja den Sternenhimmel bewundern.

Wrad ließ sich abseits des Weges im weichen Gras nieder und musterte Shay, in ihrem hübschen gelben Kleid und mit der interessanten Augenklappe.

Shay zog Wrad mit sich, bis sie beide auf dem weichen Gras lagen. Shay kuschelte sich an Wrad, fühlte seine Wärme und seinen Herzschlag, während sie den Blick durch den Park und anschließend zu den Sternen schweifen ließ.

Behutsam zog er ihren einen Arm quer über seinen Bauch und kraulte mit der anderen Hand sanft ihren Nacken. "Meine kuschelige Shay", flüsterte er liebevoll und hatte irgendwie nicht den rechten Blick für die Sterne.

Shay machte ihrem Attribut alles Ehre und kuschelte sich genüsslich an Wrad. Seine Hand in ihrem Nacken sandte ein Kribbeln durch ihren ganzen Körper. Sie spürte, dass Wrad mehr an ihr interessiert war, als an den Sternen. Als Shay den Kopf hob, sah sie ihre Vermutung bestätigt. "Bin ich soviel interessanter als die Sterne?" fragte sie Wrad zärtlich.

"Kein Vergleich", lachte Wrad auf. Er hob ihr Kinn an und richtete seinen Oberkörper soweit auf, dass er sie küssen konnte, mit ein bisschen Mühe und angespannten Bauchmuskeln. Anschließend liess er sich wieder gemütlich zurücksinken.

"Und das, obwohl ich in der Sternenflotte bin. Und Wissenschaftler", grinste er und nahm das Nackenkraulen wieder auf. "Aber mit Dir auf mir kann ich mich nicht gut auf... Wissenschaft konzentrieren."

"Alter Schmeichler", lachte Shay und knuffte Wrad zärtlich in die Seite. Anschließend streichelte sie die geknuffte Stelle zärtlich, und irgendwie konnte sie dann nicht aufhören und strich mit ihrer Hand langsam seinen Oberköper hoch. "Ich würde irgendwas falsch machen, wenn du dich dann noch auf Wissenschaft konzentrieren könntest", entgegnete Shay leise.

"Was heißt hier alt?" heuchelte er grinsend Empörung. Dann genoss er still ihre Streicheleinheiten, wurde jedoch zunehmend verwirrter. Musste sie denn nicht bald mal los? Zog sie die Verführung von ihm vielleicht einem Date mit Valerius vor? Hätte er etwas dagegen? Natürlich nicht, auf keinen Fall! Also ließ er seine Hand sanft von ihrem Nacken aus ihren Rücken entlang gleiten.

"Hm, doch nicht so alt?" fragte Shay neckend mit einem gewissen Funkeln in den Augen. Shay schhloss kurz die Augen. Wrads Streicheleien sandten einen warmen Schauer durch ihren Körper. Kurzentschlossen setzte sie sich rittlings auf Wrad, streichelte mit den Händen seine Brust und umfuhr sanft mit ihrer Zunge seine Lippen.

Mit einem genießerischen Seufzer schnappte er sich ihre Zunge und küsste sie zärtlich. Seine Hände landeten auf ihrem Po und drückten sie gegen seinen Unterleib. Hoffentlich wusste sie, was sie da tat. Wenn sie so weiter machte, brauchte sie sich nicht zu wundern, wenn er binnen kurzem fordernder werden würde. Und es war ihm herzlich egal, wie öffentlich oder versteckt ihr Aufenthaltsort war.

Schließlich erreichten Ashana und Krux das Ende des Promenadendecks. Sie liefen weiter und fanden sich plötzlich in einer Art Garten wieder. "Wow", entfuhr es Ashana, als sie sich die grüne Pracht und die Sterne durch die Kuppeldecke ansah.


--- SB Mamori, Hangar, Andockschleuse

Als die Vaughns den Lift wieder verließen, gingen sie mit S´thani auf dem Arm zu der Andockschleuse, die dem Schiff von Kirahs Eltern zugewiesen worden war.

Kirah stellte sich an eines der Fenster und sagte zu S´thani: "Kannst du das Schiff von Oma und Opa schon sehen?"

Neugierig blickte S'thani Vaughn erst zu ihrer Mutter, dann aus dem Fenster. Dort war ein recht bulliges Runabout zu sehen, an das gerade die Schleuse gefahren wurde.

"Sinn' das Oma und Opa?" fragte das Mädchen.

Kirah warf einen Blick aus dem Fenster und stutzte etwas. Entweder hatte ihr Vater ein anderes Schiff als sonst für seine Reisen genommen, oder sein übliches Schiff wartete in einiger Reichweite und er hatte es vorgezogen, lediglich mit einem Shuttle zur Station zu fliegen. "Ja, das müsste das Schiff von Oma und Opa sein", antwortete Kirah, als sie die idronianischen Zeichen auf dem Schiff entdeckte.

Nachdem das Schiff angedockt hatte, wartete Kirah geduldig, so geduldig wie es mit einem kleinen Kind auf dem Arm ging, bis sich die Schleusentür öffnen würde.

Schließlich öffnete sich das Schott, und eine Gruppe von drei Idronianern war zu sehen.

"Endlich bekommen wir euch zu Gesicht! Was habt ihr für schwerfällige Türen", lachte Urala Vaughn.

Sie umarmte ihre Tochter innig und nahm ihr das eigene Enkelkind ab. "Du süßes Mädchen! Du bist aber groß geworden!" meinte Urala, während S'thani fröhlich krähte: "Oma Ura!"

Rotarn ging ebenfalls auf Kirah zu und umarmte sie ebenfalls herzlich: "Meine tapfere Kleine." Sanft lächelnd blickte er an ihr herunter. "Du bist aber auch schon wieder etwas runder, nicht nur S'thani", lachte er.

Kirah freute sich riesig ihre Eltern wiederzusehen, und das diesmal sogar an ihrem Arbeitsplatz. S´thani war ganz aus dem Häuschen, dass Oma und Opa endlich da waren.

"Du hast aber auch zugelegt, Vater", meinte Kirah grinsend. "Dein Enkelsohn wächst auch munter vor sich hin", fügte sie an und strich über ihren Bauch.

Rotarn Vaughn reichte Talvert die Hand und sagte: "Grüß dich, Suvan."

Dieser drückte die dargebotene Hand kräftig und grüßte: "Sir."

Rotarn wiegelte ab: "Lass das, ich komme mir so alt vor." Er blickte zu einer jungen Idronianerin um die 20 und stellte sie vor: "Das ist Ensign Parri Lohaun."

Diese nickte knapp: "Madam."

Neugierig musterte Kirah Lohaun. Sie fragte sich, aus welchem Grund ihre Eltern sie mitgebracht hatten. "Ensign", grüßte Kirah die Frau. "Lasst uns in unser Quartier gehen. Dort ist es etwas gemütlicher", meinte Kirah.

Unterwegs fragte sie ihren Vater: "Wie lange könnt ihr bleiben? Wollt ihr ein Quartier auf der Station haben?"
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