Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
September 2005, Teil 2: Gesamt 35 Züge.
Spielzeit: 1. Juli 2380, 9:30 - 9:35 Uhr

Kapitel 6: Erklärungen

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--- 09:30 Uhr, Mamori Hangar, Ferengi-Shuttle

(Letzer Zug aus voriger Chronik:)
> Noch einen Streifen mehr und der Preis war ein Barren
> goldgepreßtes Latinum. Nun lag es an Ireihvae; ob ihr das
> Kästchen soviel Wert war.

Ireihvae sah Krem mit einem bedauernden Lächeln an. Sie reichte ihm das Kästchen zurück: "Das Kästchen und sein Inhalt ist wirklich gut. Aber 19 Streifen goldgepreßtes Latinum ist deutlich zuviel. Schade."

Krem machte einen bedauernswerten Eindruck und nahm das Kästchen wieder an sich: "Wirklich schade. Ich hätte es gerne an eine Romulanerin verkauft. So wie es aussieht, bekäme das Kästchen jetzt eine Klingonin, aus einen der besten Häuser auf Qo'nos. Sie zahlt 2 Barren goldgepreßtes Latinum." Krem wandte sich von Ireihvae weg.

"Dann zahlt sie eindeutig viel zu viel. Wenn sie so dumm ist, dann genießen Sie es, Krem. Sie werden keine zweite so dumme und ahnungslose Person finden", antwortete Ireihvae freundlich. Sie wandte sich nun Kimon zu: "Counselor, Sie dürften keine Probleme haben, Patientinnen ... Verzeihung, Patienten zu finden. Sie sollten bereits einen Patienten auf Ihrer Liste finden, den Ihre Vorgängerin hätte betreuen sollen, und die Eingangsgespräche mit der Crew stehen auch noch aus."

Krem war noch nicht fertig mit Ireihvae und sagte trocken: "Mir ist es egal, was mit den Garn passiert. Der Klingonin ist es auch egal wie viel Latinum sie für das Garn bezahlt. Sie benötigt das Garn für ein menschliches Mahl für menschliche Gäste. Wie hieß das Gericht?" Krem überlegte und ließ seine freie Hand kreisen. "Roulett? Roulat? Rouladen? Ist auch egal wie das Gericht hieß. Sie will Fleisch damit einwickeln. Sie sagt, romulanisches Garn eignet sich am Besten dazu. Aber wenn Sie nicht wollen, dann landet der Garn irgendwann in einer klingonische Mülltonne. Mir ist das egal. Zwei Barren sind zwei Barren." Krem ging langsam weg.

Ireihvae wandte sich noch einmal kurz zu Krem: "Doch ich würde das Garn noch immer kaufen ... aber nicht für den Preis. Ich gebe Ihnen Recht, Krem: Zwei Barren sind zwei Barren ... und Sie sind ein Ferengie-Geschäftsmann. Nutzen Sie die Klingonin aus, wie Sie nur können. Sie sollten sich das nicht entgehen lassen." Dann sah sie wieder Kimon an.

"Das mag durchaus der Fall sein, doch lebe ich eigentlich ganz gut damit", erklärte Shay. "Verzeihen Sie, Counsellor, dass ich Sie miss- verstanden habe. Was wollten Sie denn dann von mir hören? Soo lange bin ich auch noch nicht auf der Station, um alle Leute hier zu kennen. Ich hab 90% meiner Zeit in irgendwelchen technischen Anlagen gesteckt und versucht diese ans Laufen zu kriegen", erklärte Shay frostig.

'Das hat sich also erübrigt', dachte Krem und brachte das Kästchen nach hinten. Aber das bedeutete nicht, dass er aufgab. Im kleinen Frachtraum des Transportshuttles suchte Krem nun nach dem vulkanischen Stoff, das einst mal T'Pau gehört hatte. So schlimm fand er die Farbe des Stoffes nun auch wieder nicht, als er den durchsichtigen Vakuum-Kasten gefunden hatte.

Kimons Blick, mit dem er Shay bedachte, geriet ein wenig verzweifelt. "Alles, was ich hören wollte, war ein wenig... Konversation. So wird es hier auch heißen, wenn es einen nicht tiefreichenden Dialog meint, denke ich. Ich entschuldige mich, wenn meine Absichten nicht klar geworden sind." Um seine Verärgerung über den empfindlichen Wandel des Gesprächs zu überspielen, antwortete er danach Ireihvae. "Keine Sorge, ich hatte nicht vor, meine gesamte Zeit hier zu verbringen. Eigentlich war ich auch bereits auf dem Weg, als ich so liebenswürdig aufgehalten wurde. So bald es also meine Zeit und Krem erlauben, werde ich mich an meine Arbeit begeben. Ich hätte selbstverständlich nichts dagegen, wenn jene Arbeit eine erneute Begegnung mit Ihnen beinhalten sollte - doch ich nehme an, der erwähnte Patient sind nicht Sie?"

Krem kam um die Ecke und präsentierte Kimon die Stoffrolle im durchsichtigen Vakuumkasten. "Was sagen Sie zu dieser Kostbarkeit? Reiner weißer Seidenstoff von Vulkan. Das Weiß ist so weiß, da muß man schon einen Augenschutz tragen um nicht von diesem Weiß geblendet zu werden. Sie finden im ganzen Universum kein reineres weißes Stoff wie dieses. Da Sie zwei Frauen ernähren müssen, mache ich Ihnen einen TOP- ANGEBOT des Tages. Nur heute. 1 Barren 9 Streifen Latinum, und für diesen Preis bekommen Sie 15 Rollen Nähgarn dazu."

Kimon musterte die Stoffrolle, die Krem ihm unter die Nase hielt. Er hatte keine wirkliche Erfahrung mit Stoffqualitäten oder -sorten, schließlich kümmerte sich Tariki mit ihren geschickten Händen und ihrer Schwäche für kostbare Stoffe grundsätzlich darum. Und die Beurteilung wurde auch nicht leichter, solange der Stoff in seinem Kasten ruhte, doch wahrscheinlich lag Kimon genau richtig, wenn er vermutete, daß Krem diesen Kasten nicht zu dem Zweck öffnen würde, um den Stoff genauer in Augenschein zu nehmen. "Sie haben recht", nickte er schließlich, "Weiß ist dieser Stoff in der Tat. Letztendlich liegt es allerdings nicht in meiner Hand, ob er brauchbar für seine Zwecke ist. Deshalb mache ich Ihnen einen Vorschlag. Wenn Sie damit mein Quartier aufsuchen und ihn dort Tariki zeigen könnten, kann sie ein qualifizierteres Urteil als ich darüber abgeben. Und wenn sie ihn für gut befindet und haben möchte, sollen Sie Ihre Bezahlung von mir bekommen." Gerade wollte er schon fragen, ob dieser Vorschlag akzeptabel war, als ihm noch etwas einfiel. Er hatte noch nicht viel mit Ferengi zu tun gehabt, doch es war recht einfach, die Grundzüge ihrer Eigenarten zu erkennen - ein Geschäftsmann wie Krem gab seine Waren mit Sicherheit nicht einfach her; schon gar nicht, wenn er sie als Kostbarkeiten anpries. "Selbstverständlich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Ihren Stoff ohne Bezahlung loszuwerden. Sie brauchen ihn erst abgeben, wenn Sie Ihren Preis dafür bekommen haben. Darauf haben Sie mein Wort."

Der Kunde hatte angebissen, nun hieß es den Kunden vorsichtig zum Geschäftsabschluß bringen. Krem sah hin und wieder Ireihvae an. Die Romulanerin störte es anscheinend gar nicht, dass die kostbare alte romulanische Schatulle ins Klingonische Reich ginge und das der Garn fremdentzweckt werden würde. War die Schatulle am Ende gar nicht so kostbar? Das mußte er genau herausfinden. Möglich, dass die Klingonin für 2 Barren nur Schrott kaufte. Wenn das die Klingonin merken würde, war er am Ende ein aufgeschlitzter Ferengi. Es war besser die Schatulle noch mal analysieren zu lassen. Er wollte keine unechte Ware verkaufen.

"Selbstverständlich werde ich vorbeikommen, sobald es Ihr Dienst zulässt", sagte Krem zu Kimon und drehte sich zu Ireihvae. "Ich hab da gerade eine Kiste mit terranischen Garn gefunden. 10 Rollengarn gemischte Farben zu 4 Streifen Latinum."

"Entschuldigen Sie mich, ich habe zu arbeiten", brummelte Shay vor sich hin und nahm dieses hässliche Shuttle näher in Augenschein. Der Bericht hatte etwas von Antriebslahmlegung gesagt, also wollte sie sich den Antrieb gern als erstes ansehen. Sie warf Ireihvae einen ungeduldigen Blick zu und wandte sich dann an Krem: "Würden Sie Ihre Verkaufsgespräche bitte später führen, ausserhalb unserer Dienstzeit? Ich muss mir jetzt Ihr Shuttle ansehen, Mister."

"Krem", fügte der Ferengi hinzu. "Mein Name ist Mister Krem, Lt.Cmdr. Jahari." Krem stellte die Kiste mit dem weißen Stoff ab und sagte: "Damit ist wohl das Geschäft geschlossen, meine lieben Kunden. Wenn Sie etwas benötigen - Krem ist IMMER für Sie da. Kommen Sie wenn es Ihre Zeit zu läst."

"Nun Lt.Cmdr.", wandte sich Krem an Shay Jahari. "Wo wollen Sie mit den Ansehen anfangen?"

Ireihvae seufzte leise und sah sowohl Krem als auch Kimon mit leichtem Bedauern an. "Ich schätze, meine Pause ist vorzeitig beendet." Sie wandte sich an Shay und fragte dienstlich-sachlich: "Sie haben meine Unterstützung angefordert. Worum geht es und was kann ich tun?"

Kimon nickte lediglich zur Antwort. Nun, es war längst Zeit, dass er auch endlich seinen Dienst aufnahm, schließlich war er nicht zu seinem Vergnügen hier. Da Krem schon längst wieder beschäftigt war, verabschiedete sich der Counselor nicht von ihm. Er war sich sicher, bei Krems Geschäftsgebaren würde er von selbst daran denken, mit dem Stoff vorbeizukommen. Er wandte sich ab und machte sich wieder auf den Weg zurück in sein Quartier.

"Laut Bericht der USS Glory wurde dieses Shuttle sabotiert. Wir müssen es gründlich untersuchen", erklärte Shay der Wissenschaftlerin und überreichte ihr ein PADD mit dem Bericht. "Würden Sie uns bitte schildern, Mister Krem, was genau passiert ist?" wandte sie sich ernst an den Ferengi.

Krem ging zum Cockpit, drehte sich zu Ireihvae Thlhom und Shay Jahari und hielt sich mit einer Hand an einer der Pilotenstühle fest. "Das ist eine sehr gute Frage", sagte Krem freundlich. "Sie müssen verstehen. Ich bin nur ein Friseur, der von Technik nicht viel versteht. Der Antrieb fiel einfach aus, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Ich erhielt den gleichen Bericht kurz vor dem Verlassen der Glory, und erfuhr zum ersten Mal, dass mein Schiff sabotiert wurde. Eine Schalt- zeituhr soll das Antriebssystem lahm gelegt haben. Fragen Sie mich bitte nicht wie so etwas funktioniert. Als der Antrieb ausfiel, bin ich davon ausgegangen, dass der Antrieb wegen schlechter Wartung ausfiel, und gab Oggie die Schuld. Aber wie es aussieht mag jemand mich nicht. Wer es sein könnte, das kann ich Ihnen nicht beantworten, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand wie mich nicht mag. Ich bin ein freundlicher, zuvorkommender und ehrlicher Geschäftsmann. Ich glaube, dass der Saboteur mich mit einer anderen Person verwechselt hat, oder er hat einfach nur das falsche Schiff sabotiert. Der Saboteur wird sicherlich Augen machen, wenn er erfährt, dass er den Falschen sabotiert hat. Er wird es spätestens dann erfahren, wenn ich ihn ausfindig gemacht habe, und er meine Schadens- ersatzrechnung in den Fingern hält."

Shay verdrehte die Augen. "Ich bin für die Technik zuständig, nicht für die Sicherheit, die Schuldfrage und Tatmotive interessieren mich nicht. Da Oggie die Wartung durchführt, kennt er sich mit der Technik aus?" hakte sie nach und sah sich nach einem weiteren Ferengi um.

"Oggie sich mit Technik auskennen?" lachte Krem. "Oggie ist ein Handbuch-Techniker. Das heißt, er schaut in einem technischen Handbuch nach, um etwas zu reparieren. Er ist wesendlich kostengünstiger als einen richtigen Techniker oder Piloten für das Transportshuttle einzustellen. Ferengi-Schiffe sind wartungsleicht und billig in der Wartung. Jeder Depp kann nach dem Standard-Ferengischiffstechnik-Handbuch ein Ferengischiff warten. Ich könnte das auch, aber meine Finger sind für etwas anderes bestimmt. Aber ich hätte Angst, dass bei einer Reparatur ein Fingernagel abbricht.Ich hatte mal ein traumatisches Erlebnis, als ich ein Lehrling bei einem Schuhmacher war. Mir war am ersten Lehrtag ein Fingernagel abgebrochen. Furchtbar sag ich Ihnen. Furchtbar. Ist Ihnen das auch schon mal passiert? Man fühlt sich als hätte man im Krieg ein Arm verloren." Krem ging auf Shay Jahari zu und fragte sie: "Ob der Counselor meine Angst vor technischen Werkzeug heilen kann?"

Über Shays Gesicht wäre fast ein kurzes Schmunzeln gehuscht. Ferengi... "Das kann er sicher", erwiderte sie und warf Ireihvae einen bedeutungsvollen Blick zu. "In Ordnung, dann sehe ich mir jetzt mal den Antrieb Ihres Shuttles an", kündigte sie an und machte sich an der entsprechenden Abdeckung zu schaffen.

    -- Mamori Gänge Kimon hatte den Turbolift erneut benutzt und sich dann entschlossen, nicht erst zurück in sein Quartier zu gehen. Sollten Tariki und Andschana Gelegenheit haben, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen; vielleicht hatten sie ja auch schon das Quartier verlassen, um sich auf der Station ein wenig umzusehen. Er seufzte, als er an Shay zurückdachte. Warum schafften es die Uniformträger fast nie, sich auch innerhalb ihres Dienstes davon zu lösen, um sich einfach ein wenig zu unterhalten? Es hätte eine nette Unterhaltung werden können, wenn sie nicht plötzlich wieder offiziell geworden wäre... Sein Interesse war ziemlich plötzlich abgekühlt, als sie auch nicht wieder zu der ursprünglichen Unverfänglichkeit zurückgekehrt war, mit der ihr Gespräch angefangen hatte.


--- 09:30 Uhr Mamori, Büro des Counselors

In seinem Büro angekommen, aktivierte er das Computerterminal und ließ sich alle unerledigten Fälle anzeigen, die seine Vorgängerin ihm über- lassen hatte. Akten durchstöbern, das hatte er schon immer ungern getan. Menschen verließen sich viel zu häufig auf das geschriebene Wort, das hatte er schon auf der Erde kennengelernt. Den Vorlesungen konnte er jeweils problemlos folgen, doch häufig war er bei Recherchen und Aufgaben auf Texte der Bibliothek angewiesen, und das hatte sein Vorhaben oft alles andere als erleichtert. Was sprach dagegen, Informationen persönlich, verbal zu vermitteln? Nun, in der Föderation sah man es als Fortschritt und als notwendig an, alles schriftlich festzuhalten.

Kimons Augenbrauen hoben sich, als er auf die Notiz stieß, daß Wrad Kaan zu 'Strafsitzungen' gezwungen worden war. Noch erstaunter sah Kimon drein, als er weiterlas und erkannte, warum diese Strafe verhängt worden war. Er wechselte die Anzeige des Terminals und vertiefte sich in die Personalakten von Marra'scha und Wrad...


--- 09.30 Uhr, Mamori OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Berenike zeigte weder Zeichen von Überraschung, noch Recht-
> fertigung. Sie liess sich keine Regung anmerken. Statt dessen
> stieg sie in den Turbolift.

Schweigend fuhren sie wieder nach oben und betraten kurz darauf erneut die OPS. Wrad begrüsste Suvan mit einem Nicken und Max Riese mit einem freundlichen Lächeln.

Talvert nickte zurück und meldete artig: "Captain auf der Brücke!" So begab er sich zu Fischer und informierte sie über die letzten Vorkommnisse: "Lieutenant Colonel Vaughn ist mit der Zodiac, der Eryri Gwyn und der Sompec zu einem Erkundungsflug gestartet. Zudem haben Commander Jahari und Petty Officer Thlhom mit der Untersuchung von Mister Krems Shuttle begonnen. Die Glory informierte uns, dass sie nach ihrer Untersuchung von Sabotage ausgehen. Ich frage mich, ob ein Zusammenhang mit den Bomben auf Mamori besteht, die vor einem Monat die Installation behinderten." Als er sich an die ausgeklügelten Sprengsätze erinnerte, denen er eine Vergiftung, ein tiefes Koma und 30 Tage Reha verdankte, schnürrte es Suvan kurz den Hals zu.

Berenike nickte. "Meine Informationen über den Bombenzwischenfall sind bisher nur dürftig. Ich möchte mehr darüber erfahren. Bitte begleiten Sie mich in meinen Bereitschaftsraum."

"Aye Sir", antwortete Talvert. Sobald Fischer jemanden - vermutlich Kaan - die OPS anvertraut hatte würde er der Captain in ihren Raum folgen.

Berenike lies Suvan nicht lange warten. "Ensign Kaan, Sie haben die OPS", sagte sie und ging in ihren Bereitschaftsraum.

Wrad bestätigte und löste Max ab. Es war nicht viel zu tun, also unterhielten sich die beiden Männer noch eine Weile leise.

Stumm folgte Suvan Captain Fischer.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum des Captain

Hinter einem Gästesitz blieb er stehen. Ehe Fischer ihm den Sitz anbieten konnte fragte der Halbvulkanier: "Möchten Sie über den Anschlag informiert werden, oder haben Sie dringendere Angelegenheiten, die Sie erörtern wollen?"

Berenike setzte sich an ihrem Platz. Sie deutete mit einer Geste ihrer Hände auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch, und forderte Suvan damit wortlos auf, sich ebenfalls zu setzen. "Gibt es denn dringendere Angelegenheiten als ein Bombenanschlag, der die Station hätte zerstören können und beinahe einen Toten gefordert hätte?" fragte sie.

"Dieser Anschlag liegt 30 Tage zurück", erinnerte Talvert. Probeweise überschlug er die Beine, allerdings hatte sein kleiner Dialog mit Kirah noch solche Wirkung, dass er das sein ließ. "Mittlerweile gibt es einen Defekt an Mister Krems Shuttle. Die Voruntersuchung, die an Bord der Glory gemacht wurde, geht von Sabotage aus. Commander Jahari und Petty Officer Thlhom prüfen gerade, ob das stimmt. Ich frage mich, ob es einen Zusammenhang gibt. Die Zerstörung der Station schlug fehl, nun schüchtert man Reisende dorthin ein", mutmaßte der Halbvulkanier.

"Umso wichtiger finde ich es, alles über den Bombenanschlag zu erfahren", bemerkte Berenike sachlich. "Ich weiß, wie lange der Anschlag zurück liegt, ich weiß aber auch, das mögliche Täter eine Weile brauchen, um neue Pläne zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Wenn ein Anschlag sein Ziel nicht erreicht, heißt das nicht, das er entweder am nächsten Tag oder gar nicht wiederholt wird. Ebenso ist, wie Sie bereits erwähnten, ein Umschwenken der Täter auf eine andere Strategie möglich. Deshalb lege ich großen Wert darauf, über den Bombenanschlag umfassend informiert zu werden. Nicht nur aus den Akten, denn lesen kann ich selbst, sondern aus der Sicht derjenigen, die unmittelbar involviert waren. Aus Ihrer Sicht."

"Durch Fluktuationen in der EPS- Zuteilung und in den Umweltsystemen wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass auf der OPS -in einem Turbolift-, dem Quartier des Captain, dem Behelfsmaschinenkern und einem kleinen Lagerraum etwas die Ressourcen der Station abzweigte. Miss Caala, die damalige Chefingenieurin, Miss Thlhom, meine damalige stellvertretende Sicherheitschefin Miss Vasquez untersuchten je einen Ursachenherd. In jedem Raum befand sich ein Sprengsatz. Innerhalb jedes Bombengehäuses befand sich ein Druck von mehreren Atmosphären, sowie toxische Gase. Alle humanoiden Beteiligten zogen Raumanzüge an, dann wurde die Atmossphäre in den Räumen dem Inneren der Bombengehäuse angepasst. Zeitgleich begann man damit, die Station zu evakuieren. Petty Officer Thlhom nahm nicht an der Entschärfung teil, sondern leitete die Entschärfung. Die Sprengsätze standen in Funkverbindung, sodass alle Arbeiten synchron erfolgen mussten. Während der Arbeiten trat ein Leck meines Raumanzugs auf. Ich wurde bewusstlos, ehe ich den Schaden bemerkte, oder ich die Entschärfung abschließen konnte", berichtete Suvan Talvert aus seinem Gedächtnis, dass unter den beschriebenen Ereignissen gelitten haben mochte.


--- 09:30 Uhr, Mamori Promenadendeck, Salon Krem

Ulk hatte über eine halbe Stunde lang versucht, Krems Koffer zu öffnen und war am Rande der Verzweiflung. So ein Sicherheitsschloß hatte er noch nie in den Fingern gehabt. 'Was hat Krem da drin?' dachte Ulk, dass der Koffer so unzugänglich für Unbefugte war.

Oggie kam mit den Antigraven in den Friseur-Salon und fragte Ulk: "Wasch machst dehn duh dehn dah?"

Ulk schreckte auf und dreht sich um. "Nichts, Oggie!" gab er Oggie deutlich zu verstehen. "Rein gar nichts! Ich drehe Däumchen und warte nur auf dich.... Sag mal. Was ist mit deiner Zunge passiert?"

"Nächz", antwortete Oggie. "Rhein gahrrr nächz."

"Das sehe ich aber anders", sagte Ulk und sah sich die heraushängende Zunge von Oggie an. "Da ist noch was Schleimiges... du hast... Slug-o-Cola getrunken... eine alte Slug-o-Cola."

Oggie nickte verlegen und sah auf den Boden.

"Wie doof kann man nur sein?" fragte der wesendlich jüngere Ferengi Ulk den älteren Ferengi Oggie.

Oggie hob die Schultern.


--- 09.35 Uhr, Peregrine-Jäger Sompek

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Zodiac an Staffel. Wir haben Startfreigabe. Eryri Gwyn, Sie bilden
> das Schlusslicht", sagte Kirah und steuerte ihren Jäger aus dem
> Hangar hinaus und wartete in sicherer Entfernung auf die anderen
> beiden.

"Sompek an Zodiac. Bestätige", antwortete Kerrig Saghi und steuerte ihren Peregrine der Zodiac hinterher.

Als die drei Jäger außerhalb der Station in Formation waren meldete Vaughn sich bei der OPS ab, und die Schiffe gingen auf Warp. Saghi war schon etwas aufgeregt. Immerhin sollte dieses ein Übungsflug für sie werden, und wer wusste, was die Colonel sich für die Halbbajoranerin überlegt hatte.

Als die drei Jäger aus dem Warp fielen, ließ Kirah Viqi und Kerrig erst einmal mehrere Manöver fliegen, bevor sie einen Kanal öffnete: "Sompec und Eryri Gwyn von Zodiac. Nun, nachdem Ihr warm geworden seid, werden wir uns mal das nahe gelegene Sonnensystem ansehen." Kirah ging auf vollen Impuls und hielt auf das Sonnensystem zu.

Saghi tat es ihrer Kommandantin gleich und flog mit einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit auf das Sonnensystem zu. Sie führte Langstrecken- Scans durch, aber erwartete keine überragenden Ergebnisse. Erst sobald sie mit einem weiteren kurzen Warp- Flug in das System einfliegen würden, würde es interessanter werden. Die Halbbajoranerin wertete die Daten, die über die Sensoren reinkamen, gewissenhaft aus.

Der Minory-System besaß 5 Planeten, die um einen gelben Zweigstern kreisten. Der einzige M-Klasse Planet war der zweite Planet, nämlich Minory Prime. Außerdem waren zwei Felsenplanten, ein Wasserplanet (N-Klasse) und ein Gasplanet (C-Klasse) vorhanden.