Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
September 2005, Teil 1: Gesamt 44 Züge.
Spielzeit: 1. Juli 2380, 9:10 - 9:30 Uhr

Kapitel 5: Im Hangar

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**** Persönliches Logbuch, Ensign Wrad Kaan ****

Heute morgen ist richtig was los auf Mamori, und sogar hier auf der OPS. Kirah hat Suvan auf seinem Posten besucht und musste ja unbedingt mit ihm hier vor meinen Augen herumturteln. Er ist wieder fit und sie wieder gesund geschrieben, und ich habe jedes Wort von ihrer Freizeitplanung für heute Nacht mithören dürfen. Ganz reizend, Kirah... Nicht, dass es mich stört, wenn sie mit ihrem Mann schläft, nur... Suvan ist wirklich zu beneiden, was für eine Frau, und jetzt ist schon das 2. Kind von ihnen unterwegs... *tief seufz* ...und ich bringe es noch nicht mal zu EINEM Gefährten.

Shay ist auch noch hier oben auf der OPS heute, repariert Konsolen. Gut und schön, und unser Treffen auf dem Holodeck war ja wirklich der Hammer, aber sie soll doch bitte schön unterlassen, mich hier, auf der Arbeit und sogar vor Suvan und Kirah, nach meinen Gefühlen zu fragen! Heute nachmittag nach der Schicht muss ich mit ihr darüber sprechen, und was macht sie? Freut sich wie verrückt über unser Date... *G*

Sie ist ja echt niedlich... ich glaub sie hat mich wirklich gern. Aber... *schwer seufz* ich weiß auch nicht, warum, aber mir geht Dana einfach nicht aus dem Kopf. Ich vermisse sie so wahnsinnig, das hätte ich nie gedacht. Ich kann ihr nicht mal schreiben, denn das wäre ein definitiver Abschied, und bei Fesoan, ich WILL mich nicht von ihr verabschieden! Sie soll gefälligst ihre Karriere auf diesem Schiff sausen lassen, nach Mamori zurückkehren und meine Freundin sein! *Seufzer und kleine Pause*

Der neue Couselor macht einen interessanten Eindruck, er ist mit zwei Frauen hier eingetroffen, sehr sympathisch... Ich muss mich noch über die Ta'Una näher informieren. Und der neue Ferengi-Friseur hat schon seine erste Kundenbefragung herumgeschickt *lach*. Er wird wohl Suvan sehr beschäftigen, mit seinem sabotierten Shuttle. Wehe, wenn der kleine Ferengi eine Gefahr nach Mamori gelockt hat, dann kriegt er es mit mir zu tun.

Captain Fischer scheint sehr tough zu sein. Kaum hier, schon hat sie das abdockende Schiff um weiteres Personal gebeten, und prompt einige Leute hinzugewonnen. Allerdings scheint ihr Tonfall weder Shay noch Kirah zu gefallen, nach Kirahs Gesichtsausdruck nach ihrem 4-Augen- Gespräch zu urteilen. Mal sehen, ob die Captain wenigstens so gerecht ist, wie sie hart ist. Sie kommt sicher gleich wieder aus ihrem Bereitschaftsraum, dann werde ich sie weiter herumführen und näher kennenlernen.

**** Logbuch-Eintrag ENDE ****


--- 09:10 Uhr, Mamori Deck 4

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Hier gegenüber ist das Büro unseres neuen Counselors", erläuterte
> er kurz, "möchten Sie unsere Rettungskapseln besichtigen? Oder die
> Wissenschaft?"

"Nein, es wird Zeit für ein Gespräch mit dem Ersten Offizier", überlegte Berenike. Es gab noch vieles zu klären.

Wrad warf der Captain einen überraschten Blick zu. Der erste Offizier hatte sie doch in Empfang genommen, warum wollte sie ausgerechnet jetzt mit ihm sprechen? "Ist Ihr Rundgang damit beendet?" hakte er überrascht nach, während er sich am nächsten Terminal den Aufenthaltsort von Talvert anzeigen liess. "Mr. Talvert ist auf der OPS", gab er bekannt und schlug wieder den Weg zum Turbolift ein. Genau da kamen sie doch erst vor kurzem her...

Berenike zeigte weder Zeichen von Überraschung, noch Rechtfertigung. Sie liess sich keine Regung anmerken. Statt dessen stieg sie in den Turbolift.


--- 09:10 Uhr, Mamori Promenadendeck

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Krem sah Kimon und Ireihvae nacheinander an. "Ich fand, blonde
> Haare standen ihm sehr gut."

Ireihvae lachte laut. Sie begann, Krem zu mögen. "Ein Nausikaner mit blonden Haaren? Sie haben Mut! ... und Phantasie! Ich hoffe nur, Sie haben ihm keine Kringellöckchen mit rosa Schleifen verpasst."

Kimon grinste breit, als er sich Krems armen Kunden vorstellte. "Ich finde es bemerkenswert, daß er das Blondieren über sich ergehen ließ... Wer weiß, vielleicht war das auch einer Ihrer zwiespältigen Kunden - er war auf der einen Seite Nausikaner, also mußte er sich aufregen. Auf der anderen Seite fand er seine neue Haarfarbe so interessant, daß er so lange stillgehalten hat, bis Sie mit ihm fertig waren. Vielleicht hätten Sie ihm wirklich Löckchen und Schleifchen vorschlagen sollen." Es gefiel ihm, mit den beiden hier herumzulaufen und einfach ein wenig Konversation zu betreiben. Drei Leute aus drei verschiedenen Kulturen... Es war immer interessant zu sehen, daß es klappte. Simple Verständigung, ein wenig leichte Unterhaltung. Er beschloß spontan, am heutigen Abend einen Spaziergang mit Andschana und Tariki zu machen. Noch immer grinsend, sah er Ireihvae an. "Sie haben faszinierende Vorstellungen von möglichen Verschönerungen, meine Liebe."

(Zug aus voriger Chronik:)
> Also drückte der Halbvulkanier auf seinen Kommunikator und sprach:
> "OPS an Mister Krem. Treffen Sie ein Untersuchungsteam bitte in der
> Shuttle-Rampe bei Ihrem Schiff. Es geht um die Beobachtung, die man
> an Bord der Glory gemacht hat."

"Hier Krem," antwortete der Ferengi und stieg mit seiner Begleitung aus dem Trubolift. "Ich bin unterwegs zu meinem Schiff..."


--- 09:15 Uhr, Mamori Hangar

"...und schon betrete ich das Hangar", sprach Krem in seinen Kommunikator. Je näher er zu seinem Transportshuttle kam, um so deutlicher sah Krem wie Oggie... "OGGIE!!!!" brüllte Oggies Chef. "Du Idiot!"

Zu spät. Oggie stand neben den mit Kisten aufgetürmten Antigraven und hatte eine Flasche Slug-o-Cola geöffnet, um nach den Kisten schleppen sein Durst zu stillen. Er nahm einen Schluck und spuckte gleich darauf eine braune schleimige Flüssigkeit aus. "ÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!"

"Oggie!" jammerte Krem, der jetzt neben Oggie stand. Ihm wurde es schwindelig, als er im aufgebrochenen Slug-o-Cola-Six-Pack nur noch fünf Flaschen sah.

"Meihne Zhunghe", jammerte jetzt Oggie und versuchte seine Zunge zu betrachten. "Dihe ihs tauhb. Ich pühr nich mähr."

Krem haute Oggie auf den Kopf und schnauzte ihn an: "Du Trottel! Das ist einer von sechs 200-Jahre alte Slug-o-Cola-Six-Pack. Du hast ein Vermögen vernichtet! Die 200 Jahre alte Six-Pack- Originalverpackung zerrissen! Das wirst du abarbeiten..."

"Meihne Zuhnge", jammerte Oggie. "Tauhb. Sieh hänght." Er versuchte immer wieder mit seinen Fingern, seine Zunge wieder 'stabil' zu bekommen, aber sie fiel immer wieder schlaff herunter. "Tauhb."

Ireihvae sah Kimon mit einem fröhlich-bösen Lächeln an: "Ich kenne eine Menge Beispiele für einen ausgesucht schlechten Geschmack. Ich liebe Kunst, und es ist erstaunlich, was manche Individuen für 'Kunst' halten. Kringellöckchen mit rosa Schleifen gehören noch in die Kategorie 'harmlos'."

Es war 9:15, als Ireihvae den Komruf von Shay empfing. "Thlhom an Jahari, ich bin schon im Shuttlehangar", antwortete sie.

Dann verlangte die Szene im Hangar ihre volle Aufmerksamkeit. Sie grinste breit. Oggie sah einfach zu komisch aus.

Kimon erwiderte ihren Blick, und es war nicht zu erkennen, wie zweideutig seine nächsten Worte gemeint waren. "Nun, in dem Fall wäre es mit Sicherheit hochinteressant, wenn wir dieses Thema in Zukunft einmal vertiefen könnten. Ich denke, ein Austausch könnte unser beider Ansichten bereichern. Haben Sie in nächster Zeit nach Dienstschluß etwas vor?"

Ihm persönlich lag nicht viel an Kunst. Sicher, er bewunderte Andschanas Schnitzkünste und liebte es, sich mit ästhetischen Bildern zu umgeben. In seinen Räumen auf Ta'Una hatte er eine große Akt- zeichnung von Andschana an der Wand hängen gehabt, die ein Freund einst angefertigt hatte. Es waren lediglich hingeworfene Linien gewesen, die dem Ganzen einen skizzenhaften Charakter gegeben hatten, schwarz und rot und blau und braun. Doch je länger man das Bild betrachtete, desto mehr Leben und Realität gewann es. Manchmal hatte Kimon beim Betrachten dieses Bildes fast darauf gewartet, daß sich die zart geschwungene Linie des Rückens wölbte oder sich die fein skizzierte Brust unter einem Atemzug hob. Er mochte dieses Bild und hatte es schweren Herzens zu Hause zurückgelassen. Doch war er weit davon entfernt, ein Kunstkenner zu sein.

In diesem Moment brüllte Krem seinen Assistenten an und zog die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich. Erschrocken blickte der Counselor auf die beiden Ferengi, auf die er nicht geachtet hatte. Kimon konnte nicht anders, das Lachen brach bei Oggies Anblick einfach so aus ihm heraus. Es´war zu komisch, wie der kleine Ferengi dort mit heraus- hängender Zunge stand, während Krem eher den Eindruck machte, gleich zu explodieren.

"Ich bin sofort da", antwortete Shay, die gerade aus dem Lift auf dem Hangardeck stieg und strammen Schrittes zum Hangar ging.

Als Shay diesen betrat, blieb sie erst einmal stehen, um den Anblick des rosafarbenen Schiffes zu verkraften. "Das arme Schiff. Wer tut denn sowas?" murmelte sie vor sich hin und ging zu der Gruppe aus Krem, Kimon und Thlhom. Neugierig musterte sie zuerst den Ferengie und dann viel aufmerksamer Kimon.

"Glaub ja nicht, dass du einen auf Krank spielen kannst", meckerte Krem weiter, während er die restlichen fünf Flaschen Slug-o-Cola sicherte, indem er sie an sich nahm. "Komm ja nicht auf die Idee, dich von der Arbeit zu verdrücken und auf die Krankenstation zu gehen. Du wirst die Kisten jetzt sofort in den Friseur-Salon bringen. Ohne Umwege!" Krem stupste Oggie leicht an. "Na los, an die Arbeit." Oggie tat was sein Boss verlangte und schob den Antigrav in Richtung Hangarausgang.

Krem drehte sich zu Kimon und Ireihvae um. Er bat beide näher zu treten. "Bitte kommen Sie näher. Ich entschuldige mich für meinen Angestellten. Er hat mal wieder nicht aufs Verfallsdatum geschaut. Bitte betreten Sie mein Shuttle." Die Farbe der Einrichtung war nicht anders als die Farbe der Schiffshülle. Die Wände eines normalen Ferengi-Schiffes waren in dunkel Orange gehalten. Da wo normal Orange war, waren die Wände in Krems Shuttle Rosa.

Krem hatte seine ersten beiden Kunden, Kimon und Ireihvae Thlhom, noch nicht im Shuttle, da kam Shay Jahari auf sie zu. Egal wer diese Person auch war, Krem begrüßte sie höfflich: "Guten Morgen. Sie kommen genau zur richtigen Zeit. Kommen Sie nur näher. Was kann ich für Sie tun? Ich bin nicht nur Frisör, sondern auch Antiquitätensammler, der hin und wieder ein paar Raritäten aus seiner Sammlung verkauft."

Mißtrauisch musterte Shay Krem. Mit Schwung setzte Shay ihr Werkzeug ab und richtete sich wieder auf. "Sie können mir sagen, was an Ihrem Shuttle defekt ist und wie es dazu gekommen ist", erklärte Shay nüchtern. "Desweiteren mache ich mir nichts aus Antiquitäten, und zum Friseur gehe ich nur, wenns unumgänglich ist", meinte sie.

"Ah! Sie sind vom Reparaturdienst", war Krem erfreut. "Wenn Sie mein Schiffchen kostenlos wieder flottbekommen, bekommen Sie von mir ein Gutschein... Fräulein...? Wie war noch mal Ihr Name?" lenkte Krem etwas ab.

Ireihvae hatte große Mühe, halbwegs ernst zu bleiben. Sie war nahe daran, genau wie Kimon drauf los zu lachen. Doch sie wollte niemanden beleidigen, weder den unglücklichen Oggie mit seiner tauben Zunge noch den geschäftstüchtigen Krem mit seinem grausigen Farbgeschmack. Nur Ireihvaes Augen lachten fröhlich, während ihr Lächeln freundlich blieb."Das ist besser als Holounterhaltung", raunte sie Kimon zu: "Nein, mein Terminkalender ist nach Dienstschluss noch ganz frei und wartet. Sie sind doch Counselor. Was empfehlen Sie einer überarbeiteten Wissen- schaftlerin, die nach Abschluss ihres Projektes plötzlich Zeit hat?" Sie sah ihn gespielt ahnungslos an.

Shays Gesicht nahm eine noch dunklere Blaufärbung an, als normal war. "Mein Name ist Lt. Cmdr. Jahari, und ich bin der Chefingenieur dieser Station", klärte Shay Krem kühl auf."Ob diese Reparatur kostenlos ist, müssen Sie mit der Stationsleitung klären. Ich bin nur dafür da, um dieses....Schiff wieder flott zu kriegen", erklärte sie.

Krem betrat sein Transportshuttle und zeigte den dreien wo sie warten sollten. Es dauerte auch nicht lange, da kam Krem mit einem schwarzem, mit weichem Samt überzogendem Kästchen (Oval 40x25 cm), das mit einem sehr alten rihannsichen Symbol mit Schriftzeichen verziert war, um die Ecke, und überreichte es Ireihvae. "Ich hoffe der Inhalt wird Sie zufrieden stellen", sagte Krem zu der Romulanerin.

Shay sah Krem mißmutig hinterher. "Ferengi", schimpfte sie und wartete ungedulig auf Krem. "Als ob ich nichts anderes zu tun hätte", grummelte sie, warf dem hässlichen Schiff einen Blick zu wandte dann ihr Augenmerk wieder auf Kimon.

Kimon konnte nicht verhindern, daß er Shay einen Moment länger anstarrte, als es die Höflichkeit erlaubte. Zweifellos war ihm ihre Spezies noch nicht begegnet, doch er wäre nicht er selbst gewesen, hätte er ihr Äußeres nicht als interessant exotisch angesehen. Und so nahm er sie genau in Augenschein, bevor er sich abwandte, um Ireihvae zu antworten. Er verlor dabei sein Lächeln nicht, begann er doch, sich auf dieser Station allmählich sehr wohl zu fühlen. Ivreihvaes naiver Tonfall gefiel ihm irgendwie.

"Nun, das kommt ganz darauf an, was Sie entspannen kann. Manche können sich am besten entspannen, wenn sie Fachzeitschriften lesen oder sich auf einem Holodeck abreagieren. Aber wenn ich so offen sein darf, etwas persönlicher zu werden, so denke ich, daß Ihnen eher mit einer speziellen Massagetechnik geholfen wäre, vielleicht gefolgt von einem entspannenden Abendessen, bevor es dann gänzlich informell wird." Sein zweideutiges Lächeln ließ offen, ob er lediglich einen allgemeinen Vorschlag machte oder sich mit einbezog. Der Moment wäre vielversprechend gewesen, wenn nicht wieder der Ferengi wie aus dem Nichts aufgetaucht wäre, um Ireihvae irgendwas in die Hand zu drücken. Es interessierte ihn nicht im Geringsten, um was es sich handelte, da ihm der eigentliche Grund ihres Hierseins längst unwichtig geworden war. Als er aufsah, blickte er Shay direkt an. Unwillkürlich kehrte sein Lächeln zurück.

Kimons intensives Lächeln irritierte Shay zunächst. Doch dieser Augenblick dauerte nur wenige Sekunden und dann erwiderte sie sein Lächeln. Shay entschloss sich näher zu Kimon zu treten. "Sie sind also der neue Counsellor?" sprach sie ihn an.

"Das bin ich", erwiderte Kimon, "Zwar noch einer ohne eingerichteten Behandlungsraum und ohne Besucher gehabt zu haben, doch das wird sich mit Sicherheit noch ändern. Oder sollte ich mich getäuscht haben, und meine arme Vorgängerin verließ diesen Ort, weil sich jeder seiner Bewohner in bester gesundheitlicher Verfassung befindet und außerdem ein derart gefestigtes Selbstvertrauen besitzt, dass niemand auf die Idee kam, Rat zu suchen?"

Ireihvae nahm das Kästchen entgegen. Sie besah es genau - das Material, die Verarbeitung, die künsterische Gestaltung. Nebenbei merkte sie, dass Kimon sich bereits dem nächsten weiblichen Wesen zugewandt hatte. Der Mann war Counselor? Ob er es schaffte, weibliche Patientinnen mit der nötigen fachlichen Distanz zu behandeln? Ireihvae wandte sich wieder dem Kästchen zu. Sie öffnete es. Es enthielt Garne und Zubehör. Rihannisch. Sie strich leicht über das Garn, beobachtete den Lichteinfall und die Brillanz der Farben. Es war tatsächlich Seide, echte Mhiessan Seide. "Wieviel?" fragte sie Krem.

Krem lächelte und antwortete: "Da Sie Romulanerin sind, mache ich ihnen einen fairen Preis. 19 Streifen goldgepreßtes Latinum." Noch einen Streifen mehr und der Preis war ein Barren goldgepreßtes Latinum. Nun lag es an Ireihvae, ob ihr das Kästchen so viel wert war.

"Das weiß ich leider nicht, da ich erst nach Verschwinden ihrer Vorgängerin auf die Station kam. Doch es kursieren wilde Gerüchte, warum sie die Station verlassen hat. Eins abwegiger als das andere", erklärte Shay. "Es entzieht sich meiner Beurteilung, wie es um das Selbstbewusst- sein und die Gesundheit der Stationsbewohner bestellt ist, da ich selbst die Krankenstation oder einen Counsellor nur im Notfall aufsuche, was schon länger nicht mehr der Fall war", meinte Shay.

"Dann wissen Sie auch nicht, was Ihnen bisher eventuell entgangen ist", grinste Kimon. Sein Tonfall geriet um einiges kühler, als er fortfuhr: "Eigentlich wollte ich jetzt von Ihnen keine Beurteilung über die Besatzung dieser Station hören, das werde ich durchaus selbst in Erfahrung bringen können. Sehen Sie, ich hatte bisher nicht die Gelegenheit, mich umzuziehen, meinen Dienst habe ich offiziell noch gar nicht aufgenommen. Gehen Sie daher davon aus, daß ich auch keine offiziellen Fragen habe, in Ordnung?" Ein unhörbares Seufzen folgte dieser Antwort. Er wußte nicht, woran es lag, doch offenbar legten einige Sternenflottenmitglieder jegliche Leichtigkeit ab, bevor sie in ihre Uniform schlüpften; dies war nicht die erste Situation, die er erlebte. Vielleicht vertrugen sich flirten oder gar Witze nicht mit Rangabzeichen... Mit einem Blick streifte er Ireihvae, die noch immer das kleine Kästchen untersuchte, das Krem ihr gegeben hatte, und somit abgelenkt war.

"Das mag durchaus der Fall sein, doch lebe ich eigentlich ganz gut damit", erklärte Shay. "Verzeihen Sie, Counsellor, dass ich Sie miss- verstanden habe. Was wollten Sie denn dann von mir hören? Soo lange bin ich auch noch nicht auf der Station, um alle Leute hier zu kennen. Ich hab 90% meiner Zeit in irgendwelchen technischen Anlagen gesteckt und versucht diese ans Laufen zu kriegen", erklärte Shay frostig.


--- 09:20 Uhr, Mamori Krankenstation

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich finde diesen Namen auch jetzt noch schön, doch ich bezweifle,
> dass mein Mann genauso denkt", meinte Kirah nachdenklich.
> "Es wird zwar wohl eine längere hitzige Diskussion geben, doch wir
> werden uns bestimmt einigen können." erklärte Kirah grinsend.

"Sie scheinen sich ja darauf zu freuen...", stellte Davey fest. "Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie weiterhelfen, Mrs Vaughn?" fragte die Ärztin die Pilotin.

"Sagen wir mal so, als wir den Namen für unsere Tochter ausgesucht haben, hatten wir auch einige Diskussionen. Und die waren nicht gerade uninteressant", erklärte Kirah schmunzelnd."Nein, ansonsten können Sie mir im Moment nicht weiterhelfen. Danke, Doc", meinte Kirah und verließ die KS.


--- 09:20 Uhr, Gänge vor der Krankenstation

"Vaughn an Alidar und Kerrig. Wir starten um 9:30. Finden Sie sich im Hangar ein", sprach Kirah in ihren Kommunikator und begab sich ruhigen Schrittes in Richtung Hangar. 'Es ist alles in Ordnung. Tavington meint es wäre ein Virus', wandte sich Kirah gedanklich an Suvan.

   -- Mamori OPS

'Na siehst du!' freute sich Suvan. 'Du bist eben unverwüstlich', frotzelte er ein wenig. 'Hast du das Mittel dagegen mitgenommen? Ich denke, wenn ich morgen früh mit dir fertig bin, habe ich mich angesteckt', deutete er wieder an Kirah Vaughn zu lieben,dass sie nicht mehr würde geradeaus gehen können.

   -- Mamori, vor der Trainingshalle

"Kerrig an Vaughn. Verstanden, Colonel", antwortete die Lieutenant. "Umso besser: Es wird erst nach efülltem Auftrag getrunken!" zelebrierte Saghi klingonisches Brauchtum. Ohne ein weiteres Wort an die Khashthay begab sie sich Richtung Hangar. Sie schwieg nicht etwa aus böser Absicht, sondern weil klar war, was nun zu tun war, weitere Konversation war überflüssig. Unterwegs würde sie sich noch eine Uniform replizieren müssen. Colonel Vaughn würde sie sicher anblicken wie ein Shuttle, wenn Kerrig Saghi im Trainingsoutfit vor ihr stehen würde.

"Hier Alidar. Bin unterwegs, Colonel", erklärte Viqi und machte sich auf den Weg in ihr Quartier.

   -- Mamori Gänge

'Nein, ich habe das Mittel nicht mitgenommen. Ich denke mal, du wirst dich nicht anstecken. Egal, wann ich mit dir fertig bin', gab Kirah ihrem Mann Paroli.

'Ich bin enttäuscht: Du willst derart auf Abstand bleiben, dass ich mich nicht anstecken kann? Und wenn ich dich so heiß mache, dass der Erreger denaturiert?' flaxte Talvert weiter. .

'Wenn es danach geht, wäre der Erreger schon längst denaturiert. Du wirst dich nicht anstecken, weil Tavington mir ein Mittel dagegen verabreicht hat. Ich werde dich keinen Millimeter auf Abstand halten', versprach sie Suvan und konnte es kaum erwarten, dass es 18 Uhr wurde.

'Das wollte ich hören; Ich werde mit meinen Lippen, meinen Händen und meinem Becken an dir kleben', machte ihr Mann ebenfalls ein Versprechen, wenn nicht sogar eine Drohung.

'Das will ich doch auch schwer hoffen', erklärte Kirah. Sie durchlief ein leichter Schauer vor lauter Vorfreude, als sie an den Abend dachte.'Ich liebe dich, Suvan', meinte Kirah.

'Ich liebe dich auch... und das werde ich dir bei der nächsten Gelegenheit so umfangreich, geduldig und ausdauernd wie möglich zeigen', erwiderte Suvan Talvert ein wenig gerührt. Als der Schritt seiner Hose begann zu spannen zwang er sich, an etwas anderes zu denken. Schließlich kam er auf die latente Bedrohung der Bombenleger, und die Sabotage von Krems Shuttle. Mochte da ein Zusammenhang bestehen?

'Ich freue mich jetzt schon da drauf', erklärte Kirah, und vor ihrem inneren Auge entstanden stark erotisch angehauchte Szenen. Kirah war sich sicher, dass Suvan diese Bilder empfangen würde, und setzte ihren Weg zum Hangar lächelnd fort.


--- 09:25 Uhr, Mamori, Quartier Alidar

Dort gönnte die Kashtay sich eine kurze Schalldusche und verließ dann mit einer frischen Uniform ihr Quartier Richtung Hangar.


--- 09:30 Uhr, Mamori Hangar

Dort traf Viqi kurz nach Kerrig ein und ging direkt zur Colonel.

Grüßend nickte Saghi der Khashthay zu. Sie beschränkte sich darauf, da sie nicht vor Vaughn das Wort ergreifen wollte. Jetzt wo Alidar da war, würde die Colonel ihre Pilotinnen briefen und den Startbefehl geben. Das würde Kerrigs erster Flug als Lieutenant der Starbase Mamori werden, der erste richtige Einsatz. 'Q'apla!' wünschte sie sich Erfolg.

Kirah dachte an ihr Gespräch mit Suvan gerade eben und konnte sich mit Mühe ein Lächeln verkneifen. Entschlossen schob sie diese Gedanken beiseite und wandte ihre Aufmerksamkeit Alidar und Kerrig zu. "SO meine Damen. Ich habe grünes Licht für unseren Flugplan für heute. Wir werden, da es Lt. Kerrigs erster Ausflug mit einem Peregrine ist, einen einfachen Erkundungsflug der näheren Umgebung durchführen und uns die Planeten näher ansehen", erklärte Kirah. "Sie sollen erst einmal ein Gefühl dafür bekommen, bevor wir mit den Trainingsmanövern morgen anfangen", fügte sie an.

"An die Maschinen", gab sie Anweisung und ging zu ihrem Jäger. Dort schlüpfte sie in den Flugoverall, kletterte ins Cockpit und setzte sich den Helm auf. "Peregrine Staffel an OPS. Erbitte Starterlaubnis", sagte Kirah. 'Mal sehen, ob ich einen schönen Planeten finde', dachte sie noch an Suvans Adresse gerichtet.

   -- Peregrine Jäger "Sompek"

Da es grotesk war, mit einem klingonischen Schädel einen Helm aufsetzen zu wollen, setzte Kerrig eine HUD- Brille auf, als sie in Uniform ihren Jäger bestiegen hatte. Sie führte die Startvorbereitung durch, aktivierte die Triebwerke und ließ den Sompek über dem Boden hovern.

   -- Peregrine Jäger "EryriGwyn"

Viqi zwängte sich gezwungernermaßen den Helm auf, da sie wusste, wie ihre Chefin auf Nichttragen desselben reagieren konnte. Nachdem sie die Maschinen hochgefahren und den Check durchgeführt hatte, meldete sie an Vaughn: "Eryri Gwyn an Zodiac, Startklar."


--- 09.30 Uhr, Mamori OPS

Auf der OPS nickte der Erste Offizier Max Riese zu, der die OPS im Kontrollzentrum der Starbase besetzte. "Erteilen sie die Startfreigabe, Chief", segnete er das Vorhaben der Lieutenant Colonel nochmals ab. Entgegen seiner Gewohnheit wanderte Talvert nicht die Stationen ab, guckte dem Personal ein wenig über die Schulter und wechselte hier und da ein paar Worte, sondern versteckte sich an seiner Arbeitsstation. Die letzten Bilder, die Kirah ihm übermittelt hatte, hatten beinahe zu einem kleinen Malheur geführt, sodass Suvan immer noch ziemlich warm war. 'Seltsamer Zusammenhang, von deinen letzten Gedanken zum Planeten zu kommen', antwortete er seiner Frau. 'Darf ich dich daran erinnern, dass wir S'thani auf den Planeten mitnehmen wollen, und keine Kolonie zu gründen beabsichtigen?'

"Aye, Sir", bestätigte Max nickend. "Mamori OPS an Peregrin-Flugstaffel, Sie haben Starterlaubnis", gab er durch, mit einem leisen Schmunzeln. Er freute sich über diese erste von hoffentlich vielen Startfreigaben für Erkundungsflüge. So langsam "kam Mamori an".


--- 09:30 Uhr, Mamori Hangar, Peregrin Jäger "Zodiac"

Kirah mußte sich ein Lachen verkneifen, als sie einen Kanal zur OPS öffnete. "Verstanden, OPS. Bis bald", verabschiedete sie sich.

"Zodiac an Staffel. Wir haben Startfreigabe. Eryri Gwyn, Sie bilden das Schlusslicht", sagte Kirah und steuerte ihren Jäger aus dem Hangar hinaus und wartete in sicherer Entfernung auf die anderen beiden.