Mission 4: Die Tentakeln der Famossa

Starbase Mamori - Die Chronik
November 2007, Teil 1: Gesamt 90 Züge
Spielzeit: 17. Juli 2380, ca. 10:00 Uhr
Sternzeit 57.544,9

Kapitel 56: Koinzidenzen

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--- Starbase Mamori, Deck 13: Haupttransporterraum

Das Wartungsteam 2 war zum Transportersystemprüfung im Haupttransporterraum. Die Systemprüfung der Stufe 3 wurde alle 7 Tage durchgeführt. Heute war wieder Prüftag.

Randy, der Sohn des Teamführers, stellte ein Schild vor der Haupttransportertür auf, auf dem stand: 'Transporterprüfung. Die Benutzung des Personentransporters ist vorrübergehend nicht gestattet. Benutzen Sie Transporterraum 2.'

Der Teamführer machte eine Meldung zur OPS: "PO1 Robert Taylor an OPS. Wartungsteam 2 fängt jetzt im Haupttransporterraum mit der Prüfung des Transportersystems an. Gibt es irgenwelche neue Anweisungen? Wenn nicht, dann fangen wir jetzt an."

   -- SB Mamori, Deck 1: OPS

"Moment", gab Wrad Kaan zurück und richtete seine Konzentration wieder auf die OPS-Konsole. "Wie lange wird die Prüfung dauern? Es wird hoher Besuch erwartet, der gebeamt werden soll. Oder gibt es aktuell technische Probleme?"

Er ließ sich den Status des Haupttransporterraums anzeigen - sie war tadellos.

   -- SB Mamori, Haupttransporterraum

"Na, ich hoffe für den hohen Besuch, dass wir keine Problem am Transportersystem finden werden", erwiderte der Teamführer. "Wir führen nur den wöchentlichen Systemcheck durch. Der Tag ist heute und zu dieser Stunde. Halt wie jede Woche. Sollen wir den Systemcheck auf heute nachmittag verschieben? Nur, dann muss ich einen Eintag ins technische Logbuch machen, dass der Systemcheck um gute 4 Stunden verschoben wurde. Auch der Chefingenieur muss davon unterrichtet werden."

   -- SB Mamori, OPS

"Verschieben Sie ihn doch um eine Stunde", schlug Wrad vor. "Wie lange wird er dauern?"

   -- SB Mamori, Haupttransporterraum

"Verschieben kann man es. Aber auch die eine Stunde muss ich ins technische Logbuch eintragen und beim Chefingenieur Meldung machen", sagte Taylor. "Wie lange es dauert? Na ja, beim letzten Mal brauchten wir 3 Stunden und wir brauchten nichts auswechseln. 3 bis 5 Stunden, wenn wir diverse Teile austauschen müssen. Nun, da die Anlage noch so gut wie neu ist, werden wir möglicherweise auch diesmal nichts finden. Und wenn uns keiner stört, sind wir auch in 2 Stunden fertig."

   -- SB Mamori, OPS

"Gut. Beginnen Sie in einer Stunde", wies Wrad an und hoffte, dass die Techniker nichts finden würden - und vor allem der Transport der sarkassianischen Außensekretärs einwandfrei funktionierte.

Er beendete den Kanal und blickte wieder Priema an. Sie sah wirklich sehr exotisch aus.

   -- SB Mamori, Deck 1: Bereitschaftsraum des Kommandanten

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Nachdem Vasu die Lektüre des Textes beendet hatte, gab er das PADD
> an Sara Ginelli zurück.
> "Ich will den ganzen Text und alle Ihre Daten zu der Geschichte als
> Kopie haben. Schicken Sie mir alles, sobald wie möglich.
> Der Bombenbauer ist wohl in die Massenfertigung gegangen mit seiner
> Erfindung. Und er fängt an seine Visitenkarte zu verteilen.
> Aber irgendwelche Erpresser- oder Drohbriefe zu den Bomben sind
> offenbar nie aufgetaucht. Ein sehr schweigsamer Bombenleger. Sehr
> ungewöhnlich. Jetzt wo Sie wissen, wie seine Bomben funktionieren,
> können Sie einen Detektor bauen, um sie aufzuspüren?"

"Ja, Sir", nickte Sara. "Seinerzeit auf Mamori gab es eine Drohung: 'Bleibt wo ihr seid' oder so ähnlich. Ich werde es Ihnen mit den Daten mitschicken. Ein Bekennerschreiben oder sowas gab es jedoch nicht. Soll ich den Sicherheitschef informieren? Werden Sie Sarkass kontaktieren? Wir dürfen uns natürlich nicht einmischen... aber vielleicht können wir unsere Hilfe anbieten?"

Vasu nippte an seinem Tee. "Das mit Sarkass überlege ich mir noch. Aber erstmal müssen wir unsere Sicherheit informieren. Vor allem, wenn es möglich ist diese Bomben zu entdecken. Dann müssen die Stationssensoren entsprechend angepasst werden. Das hat momentan absolute Priorität. Wenden Sie sich damit an den Sicherheitschef und informieren Sie ihn über alles. Danach versuchen Sie einen Bombendetektor zu entwickeln." Vasu nippte wieder an seinem Tee, um nachzudenken. "Würde es Ihnen helfen, wenn Sie an dem Explosionsort der letzten Bombe weitere Untersuchungen machen könnten?"

"Natürlich, Sir. Ich sende Ihnen und Captain Anderson sofort das Material. Der Bombendetektor dürfte nicht allzu schwierig sein. Schon beim Mamori-Anschlag konnte wir ja alle vier fast sicher aufspüren - nur eine war unsicher. Und seitdem wissen wir ja noch mehr über sie. Aber je mehr Daten wir sammeln können, desto besser. Vielleicht bekommen wir neue Hinweise auf die Erbauer." Sie erhob sich und machte Anstalten den Bereitschaftsraum zu verlassen.


--- SB Mamori, Deck 25: Minorytanische Botschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Also, Doran, was machen wir beide nun an diesem wundervollen Tag?
> Wozu hast Du Lust?" fragte Aslien.

Doran Oscheewa strahlte sie glücklich an und gab ihr einen langen Kuss. "Ich bin stolz auf Dich, Carima. - Bald muss ich arbeiten", sein Gesicht leuchtete auf bei diesen Worten, "Wollen wir bis dahin noch ein bisschen in den Kuppelpark gehen?" Er führte sie Arm in Arm nach draußen.


--- SB Mamori, Deck 25: Sarkassianische Botschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Der Test war ja auch nicht schwer, ehrenwerter Magro", antwortete
> Azara. Das Kompliment des Magro schmeichelte ihr. Bei ihrer Antwort
> auf die Frage zögerte sie einen Moment, als überlege sie eine
> sinnvolle Antwort. Aber sie dachte darüber nach, dass sie Antschirch
> ja wohl kaum den wahren Grund für ihre Anwesenheit auf Mamori sagen
> konnte.
> "Ich stamme von Saxon, wie Sie vielleicht in meinen Daten gesehen
> haben. Und mich reizte das Neue, das Unentdeckte hier auf der Station.
> Ich wollte etwas anderes machen, als nur auf den eingefahrenen
> Gleisen zu fahren", erwiderte sie stattdessen.

Dieses nette Mädchen log, dass sich die Balken bogen, dachte sich Kras Antschirch und wog für sich ab, wie weit sie wohl gedachte ihn hier über den Tisch zu ziehen, oder ob sie in der Tat nicht das Sandkorn wusste, was auf Saxon los gewesen war. Wegen ihrer Jugend und ihrer braven Erscheinung nahm er das Zweite anzunehmen. "Dann sind Sie hier genau richtig, Miss Pitho. Neues und unbekanntes gibt es hier mehr als Sie erträumen. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen den Job gebe - unter einer Bedingung."

Azaras Augen leuchteten erfreut auf. "Ich würde mich sehr freuen und mich herzlichst bei ihnen bedanken, ehrenwerter Magro", entgegnete Azara. "Aber von welcher Bedingung sprechen sie?" fragte sie verwirrt.


--- SB Mamori, Deck 21: Transport-Agentur V-III

Nachdem sie ihr Gebet beendet hatten, klatsche Soren in die Hände. "Auf geht's, Leute, wir machen einen kleinen Ausflug zum Holodeck. Wird Zeit, dass wir unsere müden Knochen mal wieder trainieren. Takgall, lade bitte das Standardtrainingsprogramm in ein Datenpadd."

Der Angesprochene nickte und ging sofort zu seinem Schreibtisch. Er brauchte es nicht wirklich hochladen, denn er hatte ein Standardföderationspadd in seiner abgeschlossenen Schublade. "Ich habs hier, Boss!"

"Okay, dann wollen wir mal!"

Die sechs Echsen machten sich auf den Weg. Beim Verlassen der Agenturräume aktivierte Tork noch das Sicherheitskraftfeld und das ABH [NRPG: ABH heisst 'Automatisches Besucher Hologramm' - eine moderne Form des Anrufbeantworters. Es kann auch Termine und andere Nettigkeiten vereinbaren, wenn es denn sein muss]. Dann schloss sich auch schon die Tür.


--- SB Mamori, Deck 14: vor den Holodecks

Takgall suchte eines der freien Holodecks und begann, die Trainingssoftware zu laden. Er drehte sich zu seinem Chef um. "Dauert ein paar Minuten. Das Interface ist nicht das schnellste!"


--- SB Mamori, Deck 16: Sicherheitshauptquartier

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Vasu aktivierte seinen Kommunikator.
> "Commander Vasu an Captain Anderson. Ich brauche in 30 Minuten 4
> Ihrer Leute in voller Paradeuniform und Ausrüstung im
> Haupttransporterraum. Ein Außenminister der Saraze... Sarkassenen muss
> empfangen werden. Können Sie das einrichten?"

Nachdem Harris und Qual gegangen waren war Anderson nun allein. Es blieb noch genug Zeit, einige Berichte durchzugehen, ehe er sich umziehen und zum Ehrenempfang gehen konnte. Er aktivierte den Kommunikator: "Anderson an Vasu: Lt. Harris wird mit einem Team aus vier Leuten die Ehrenwache stellen. Ich bin ebenfalls auf dem Weg."

Er verließ das Büro und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Er ärgerte sich immernoch über die Ferengie und ertappte sich, wie er über Vorwände nachdachte, sie in die Arrestzelle werfen zu lassen.


--- SB Mamori, Deck 16: Korridor

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ich schlage Ihnen einen Handel vor, meine verehrten Herren
> Geschäftsleute", begann John Harris an Flynk und Krem gerichtet,
> nun wieder sehr ernst und dienstlich:
> "Sie werden sich in Zukunft gesittet betragen, kein Drängeln um
> den Turbolift und keine Handgreiflichkeiten mehr gegen
> unser Personal, dann vergesse ich diesen Vorfall für heute und
> lasse Sie beide zu Ihren Geschäften zurück. Sollten Sie sich nicht
> daran halten, wird eine Geldstrafe fällig, die wir allerdings dem
> Schaden entsprechend erheben werden. Natürlich resultiert daraus
> auch eine Nutzungsgebühr für den Turbolift, und den eben schon
> erwähnten Bericht werden Sie dann nicht sofort verfassen, sondern
> zu einem Zeitpunkt, der uns für angemessen erscheint, wenn zum
> Beispiel gerade ein Schiff voller neuer Besucher anlegt. Also,
> wie gefällt Ihnen das, meine Herren?"
> Die Frage war rein rethorisch, John hatte nicht vor, den beiden
> wirklich eine Wahl zu lassen, doch sie mussten sich schließlich
> auch beeilen.

Da gab es nur eine Wahl und einstimmig sagten die beiden Ferengis im Turbolift: "Es wird nie wieder passieren."

Und Flynk fügte hinzu: "Können wir jetzt unseren Geschäften nachkommen? Nur ein früher Ferengi wird ein reicher Ferengi."

"Das werde wohl ich sein", sagte Krem und lächelte Flynk an.

Fragend sah der Blumenhändler den Frisörmeister an. "Wieso du? Du bist ja langsamer als eine Schleimschnecke."

Erbost erwiderte Krem darauf: "Wen nennst du hier eine Schleimschnecke?" Und der Streit der beiden nahm neue Nahrung auf.

'Das glaube ich einfach nicht! Haben die denn gar nichts verstanden?' Genervt atmete Harris tief durch, ballte eine Hand zur Faust. John bemühte sich jetzt gar nicht mehr höflich zu bleiben, sie mussten sich beeilen, konnten nicht ihre Zeit mit den beiden Ferengi vertrödeln, vermutlich waren sie so wie so schon zu spät dran.

"Meine Herren", begann John dieses Mal sehr laut, brüllte fast: "Haben Sie denn überhaupt nichts von dem verstanden, was ich Ihnen gerade zu erklären versuchte? Ihr unangebrachtes Verhalten schadet doch uns allen. Sie hält es davon ab Profit zu machen, und unsere Zeit ist eh kostbar. Also könnten Sie sich nicht wenigstens etwas beherrschen?" John blickte kurz genervt und Hilfe suchend zu Qual, schließlich wusste der um einiges besser, wie man seine Artgenossen zur Vernunft brachte.

"Einfach nicht beachten", sagte Qual zu John und trat in den Turbolift. "So lange die beiden den Turbolift nicht blockieren und nur miteinander streiten, schaden sie ja niemand anderem."

Im Hintergrund warfen sich die Ferengi ein paar unschöne Worte an die Köpfe.

"Nur die Lautstärke!" erhob Qual die Stimme. "Das kann man als Lärmbelästigung bewerten und könnte ein Besuch in der Arrestzelle bedeuten."

Sofort war es ruhig.

John war Qual in den Turbolift gefolgt und stand nun mit dem Rücken zu den beiden Geschäftsleuten. Er grinste, Qual hatte wirklich einen bleibenden Eindruck bei den Ferengis hinterlassen.

John beugte sich etwas dichter zu Qual und meinte so leise, dass nur er es hören konnte: "Haben Sie vielen Dank, Mr. Qual. Die zwei können wirklich anstrengend sein."


--- SB Mamori, Deck 4: Krankenstation

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Wenn Sie beide Masken schon benutzt haben: Möchten Sie das Gesicht
> des Andorianers als Cardassianer neu auftragen?" schlug Davey
> Tavington ihrem Patienten Matti Sola vor. Sie bereitete
> hautverträglichen Klebstoff vor und lud cardassianisch gefärbte
> Pigmente in ein Hypo-Spray. Die exoskelettalen Knochenwülste würde
> sie gleich replizieren.

"Wenn du das hinbekommst, Mädchen, dann tu dir keinen Zwang an.Ich bin zu jeder Schandtat bereit!" Matti Sola entspannte sich so gut es ging und wartete darauf, dass die Ärztin ihre Arbeit tat.

"Gut, wie Sie wollen... aber Sie reden mit einem Offizier!" tadelte Doktor Tavington flaxend Matti Sola.

Sie replizierte künstliche Knochenwülste und legte sie auf einem Beistelltisch bereit. Auch andere Prothesen, um die Gesichtskonturen des Sergeant Major zu verändern replizierte die Ärztin.

"Mister Sola, ich werde Ihre Haut an einigen Stellen straffen", erklärte sie und tippte mit den Fingerspitzen an Grübchen in Mattis Gesicht,"sowie an anderer Stelle synthethische Knochenimplantate anbringen. Ich muss Sie betäuben."

Sie lud ein zweites Hypo-Spray. "Eine Frage noch, vorher... soll ich nur ihr Gesicht verändern, oder ihre komplette Hautoberfläche?" erkundigte sich Davey Tavington.

"Gesicht und Arme dürften reichen. Ich habe nicht vor, Striptease zu machen. Ach so, noch etwas! Kommen Sie nicht auf die Idee, die Narben auf meinen Unterarmen verschwinden zu lassen. Färben Sie sie einfach mit ein. Okay?" Matti zog sein Uniformhemd aus, legte sich hin und entspannte sich so gut es ging, was ihm eigentlich hätte leichtfallen müssen, da es nicht seine erste derartige Verwandlung war. Aber es fiel ihm doch etwas schwerer, da er die junge Ärztin nicht kannte. Früher beim Geheimdienst war es immer dasselbe Ärzteteam gewesen, das diese Operation vorgenommen hatte. "Ich wäre dann soweit."

"Gut... dann entspannen Sie sich. Sobald Sie die Augen öffnen, werden Sie sich kaum wieder erkennen", meinte Davey Tavington und injizierte Matti Sola ein Sedativum.

Sobald der Sergeant Major weggetreten war begann die Ärztin damit, seine Haut zu deformieren und Prothesen anzubringen. Nach und nach wurde Sola zu einem Cardassianer.


--- SB Mamori, Deck 14: Holodecks

"Programm geladen!" verkündete eine Computerstimme.

"Dann wollen wir mal!" meinte Soren und betrat als erster das Holodeck.

Es war, als wenn man in eine andere Welt kommen würde. Sie fanden sich in einem Wüstencamp in der Nähe der Toten Berge wieder. Die Sonne stand hoch am Himmel und die Luft flirrte vor Hitze.

"Guten Tag, meine Damen und Herren!" sprach sie ein sehr groß gewachsener Vegetjaner an. "Ich bin Intei, Ihr Ausbilder. Ich werde Ihre Leistungsüberprüfung vornehmen. Können wir anfangen?"

Sorentul nauschelte etwas vor sich hin wie: "Mann, wie ich diesen Kasernenton vermisst habe!"

Intei hatte die Bemerkung gehört und zog scharf die Luft ein. "Dafür drehen Sie drei Runden um das Trainingsgelände, Rekrut! Bewegung!"

Sorentul warf Gallen einen fragenden Blick zu. Dieser zuckte nur mit den Schultern und lächelte.

Aber das reichte schon, um sich den Zorn des holographischen Ausbilders zuzuziehen. "Sie laufen gleich mit mit Ihrem Freund! Bewegung!"

Soren dachte sich nur: 'Verdammt, die Simulation ist zu real!' Aber was sollte man machen, es war eins der Standardprogramme der Agentur. Damit kein Agenturleiter sich selbst das Training erleichtern konnte, waren die Einstellmöglichkeiten beschränkt. Sie bezogen sich lediglich auf: Speichern, Pause, Neustart und Versuchs nochmal, Weichei! Wobei letzteres ziemlich blamabel war, denn in diesem Fall wurde eine automatische Meldung verfasst, die mit der Agenturpost an die Firmenleitung ging und diese darüber informierte, dass einer ihrer Filialleiter nicht mehr den Leistungsansprüchen genügte und eine genauere Überprüfung von Nöten war.

"Die anderen vier folgen mir zum Schiessstand! Wir wollen mal sehen, wie es um Eure Treffgenauigkeit bestellt ist. - Ihr zwei steht ja immer noch hier rum!" blaffte das Hologramm. "Ihr könntet schon längst wieder hier sein von Euerer ersten Runde! Also bewegt Euch!"

Sorentul und Gallen setzten sich schleunigst in Bewegung, bevor sie sich noch mehr Strafrunden aufhalsten.

Takgall musste grinsen, als er seinen Chef und seinen Kumpel loslaufen sah, biss sich aber sofort auf die Zunge, als sich das Hologramm zu ihnen umdrehte und machte ein betont ernstes Gesicht. Dann setzte sich die Gruppe in Richtung Schiessstand in Bewegung.

Die vier folgten dem holographischen Ausbilder zum Schiessstand. Dort nahmen sie die Mark-I-Pistolen auf und traten dann an die Feuerlinie.

"So! Alles mal herhören! Dies ist die erste Prüfung, Präzisions- schießen in den verschiedenen Anschlagsarten, stehend, sitzend, knieend und liegend. Ihr habt pro Ziel drei Schuss, wovon mindestens zwei im inneren Kreis liegen müssen. Die Entfernungen sind 5, 10, 15 und 30 Meter. Ihr habt pro Ziel 15 Sekunden! Durchgang beginnt in 10, Anschlagsart: Stehend!"


--- SB Mamori, Deck 25: Kuppelpark

Aslien kuschelte sich im Gehen dichter an Doran. Sie war zufrieden und glücklich. Alles klappte einfach hervorragend, der Ort hier war einfach unbeschreiblich schön und neben ihr ein junger Mann, der sie begehrte.

Sie gingen langsam zu dem Wasserfall, einem von Asliens Lieblingsplätzen. "Es bedeutet mir wirklich viel, dass Du stolz auf mich bist", meinte sie unverhofft und nahm damit das begonnene Gespräch aus der Botschaft wieder auf. "Hättest Du etwas dagegen, wenn ich Dich später in Deinem Laden besuchen würde? Ich würde auch gerne etwas unter Leute kommen."

Doran lachte laut auf. "Machst Du Witze? Erstens freue ich mich über jeden Gast, und zweitens gibt es keinen Gast, über den ich mich mehr freuen würde!"

Bisher unbemerkt von den beiden ging Tariki noch immer ihrer Arbeit nach. Sie hatte bereits mehrere Büsche beschnitten, einen Haufen verwelkte Blätter und Blüten abgezupft und war gerade dabei, einen jungen Baumschössling neu an seine Wuchshilfe neu zu fixieren, als sie Aslien und Doran in ihrer Nähe bemerkte. Ein unbekümmertes, offenbar verliebtes Pärchen wandelte dort durch das Grün des Kuppelparks. Ein Lächeln erhellte für einen Moment T arikis Mine, doch dann kam sie ins Grübeln. Nicht viel Grün trennte sie von den beiden und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie bemerken würden, dass sie nicht allein waren. Ihnen allerdings über den Weg zu laufen, obwohl sie sichtlich mit sich beschäftigt waren, gefiel Tariki ganz und gar nicht. Wahrscheinlich würden die beiden nur den Eindruck bekommen, sie wären bereits eine ganze Zeit beobachtet worden...

Tariki entschloss sich für eine andere Lösung. Sie band in aller Ruhe das Bäumchen fest, sammelte ihr Werkzeug ein, legte es recht geräuschvoll an ihren Platz zurück und sortierte auch die restlichen Dinge in ihrem Wagen noch einmal neu. Das war nicht notwendig, weil alles in bester Ordnung war, doch musste die Geräuschkulisse eindeutig bekannt geben, dass das Pärchen nicht allein anwesend war.

Als sie sich dann einem Blumenarrangement in ihrer Nähe zuwandte, rief sie Doran und Aslien ein "Einen gesegneten Morgen Ihnen beiden!" zu.

Mit Aslien herumkuschelnd, kam Doran nach kurzer Zeit nicht umhin die Gegenwart einer Gärtnerin zu bemerken, die geräuschvoll in ihrer Nähe werkelte. Ein notwendiges Übel für die Pracht des Parks, an das er keinen Gedanken verschwendete - bis sie sie plötzlich grüßte.

Erst jetzt nahm er sie näher in Augenschein. Sie war hübsch und vor allem sehr groß für eine Frau, wie er fand. Keinerlei Konkurrenz zu seiner süßen Aslien. "Danke vielmals, Ihnen ebenfalls!" grüsste er freundlich lächelnd zurück.

Hatte er eben wirklich 'meine süße Aslien' gedacht? Tatsächlich... Ein wenig verlegen drückte er Aslien ein Küsschen auf die Haare.

Aslien löste sich unwilkührlich von Doran und rückte ein Stückchen von ihm ab. So ein Verhalten wie das ihre im Augenblick gehörte sich einfach nicht, wenn noch andere anwesend waren.

Aus Höflichkeit und auch um zu überspielen wie unangenehm es ihr war, in so enger Zweisamkeit ertappt worden zu sein, trat sie einen Schritt auf Tariki zu, lächelte diese an und sagte: "Auch ich wünsche Ihnen einen guten Morgen! Wir sind uns bisher noch nicht vorgestellt worden. Das ist Doran Oscheewa", dabei deutete sie mit einer Handbewegung auf ihren Begleiter: "Und ich bin Aslien Tirrach. Es ist wirklich wunderschön hier!"

"Man nennt mich Tariki. Ich tue, was ich kann, um diesen Garten so schön wie möglich zu erhalten. Es ist eine leichte und dankbare Aufgabe." Sie lächelte. Ihr war nicht entgangen, dass Aslien versuchte, ihre offenbar enge Beziehung zu ihrem Begleiter zu verstecken. Tariki verstand nicht, warum, doch umso unangenehmer war es ihr, dass sie von ihnen überrascht worden war. Was konnte der Grund dafür sein, dass sie ihre Beziehung verbergen wollte? Missachtete sie damit ein Verbot ihrer Kultur? Nun, es war nicht ihre Angelegenheit... "Haben Sie bereits den Wasserfall gesehen? Es ist ein kleines Wunder - hier in der Tiefe des Alls, im Nichts."

"Freut mich, Sie kennenzulernen, Tariki", lächelte Doran die Gärtnerin an. Sein Gesichtsausdruck zeigte allerdings ein wenig Unsicherheit. Dass Aslien so von ihm abrückte irritierte ihn. Wieso stand sie nicht zu ihm? Flüchtig streifte sein Blick Aslien, bevor er Tariki weiterhin lächelnd antwortete: "Ja, der Wasserfall ist wirklich herrlich. Nicht wahr...", sein Blick wandte sich wieder Aslien zu, und plötzlich musste ihn wohl Calderus beherrschen, als er fortfuhr, "...Carima? Du liebst den Wasserfall." Seine Augen lächelten nicht mehr.

Sie blickte ihn etwas verwundert an. Hatte Doran denn vergessen, wie wichtig ihr die Umgangsformen waren? Es gehörte sich einfach nicht, in der Öffentlichkeit so vertraut miteinander um zu gehen, auch wenn sie nicht zu hause waren. Warum also war er verärgert?

Aslien versuchte diese unschöne Situation zu überspielen, tat als würde sie seine Veränderung nicht bemerken. "Ja", sagte sie lächelnd zu ihm: "Ich liebe diesen Ort und den Wasserfall wirklich. All die herrlichen Pflanzen!" Dann wandte sie sich an Tariki: "Wie viel Arbeit und Mühe muss es Sie kosten, all diese Pracht zu pflegen!"

Tariki merkte sehr wohl die Spannung, die sich zwischen den beiden aufbaute. Sie blickte zwischen beiden hin und her, doch sie erkannte nicht, woran es lag. Unsicher antwortete sie: "So viel Arbeit ist es nicht für mich. Ich kümmere mich nur um die Pflanzen, die bereits hier wachsen. Wenn etwas neu gestaltet werden muss, tun dies andere." Unsicher geworden, versuchte sie sich diskret zurückzuziehen und fuhr fort: "Ich möchte Sie allerdings nicht weiter von Ihrem Spaziergang abhalten. Genießen Sie Ihren Aufenthalt hier."

"Oh, Sie halten uns keineswegs von etwas ab", beeilte Aslien sich zu versichern.

Sie freute sich immer mit Angehörigen eines anderen Volkes in Kontakt kommen zu kommen. Sie blickte kurz zu Doran, konnte spüren, dass sie ihn verletzt hatte, das hatte Aslien nicht gewollt. Hatte er denn vergessen, das es sich einfach nicht gehörte, so offensichtlich intim miteinander in der Öffentlichkeit zu sein? Besonders wenn man nur eine kurze Bekanntschaft miteinander pflegte? Oder war das ein Verhalten, dass es nur in den besseren Familien gab? Aslien wusste es nicht, sie würden darüber sprechen müssen. Und mit einem strahlenden Lächeln fügte sie hinzu: "Es ist immer wieder eine Freude für mich, Angehörige eines anderen Volkes zu treffen. Dazu habe ich daheim ja keine Gelegenheit. - Da hat Doran mir natürlich etwas voraus, besonders seit er sein wundervolles Lokal eröffnet hat. So viele neue Eindrücke." Bei diesen Worten berührte sie sachte und verstohlen seine Hand.

Doran ergriff einfach Asliens Hand und hielt sie fest. Über die Werbung, die Aslien gerade für den Pallas machte, musste er schmunzeln. "Sie ist genauso lange an Bord wie ich", zwinkerte er Tariki zu. "Ich fürchte, dass wir eher Sie von der Arbeit abhalten. Vielleicht können wir ... es wäre schön, wenn wir uns näher unterhalten können. Wenn Sie Zeit haben. Sie sind natürlich jederzeit gern im Pallas willkommen... aber natürlich auch gern woanders... wo Sie wollen..." Unsicher stammelte er herum. Er tat sich schwer damit, für seinen Laden zu werben, und war völlig verunsichert, wie er alles unter einen Hut bringen sollte: Asliens Bedürfnis nach einem Gespräch mit Exotinnen und die Arbeitstätigkeit der Gärtnerin, die sich doch gerade verabschiedet hatte.

Aslien bedachte Doran mit einem liebevollen Lächeln und einem zärtlichen Ausdruck in den Augen. Dass er sich auch immer so schwer damit tun musste, Kontakte zu knüpfen. Doch gestern Abend in seinem Lokal war davon überhaupt nichts zu spüren gewesen. "Stimmt, wir möchten Sie wirklich nicht von der Arbeit abhalten", stimmte Aslien lächelnd zú. "Doch vielleicht haben Sie ja Lust heute Abend ins 'Dorans Pallas' zu kommen?" schlug Aslien Tariki vor.

Tariki erwiderte spontan Asliens Lächeln. "Auch ich lerne gern neue Fremdweltler kennen; viele Gelegenheiten hatte ich hier bisher nicht dazu. Es wäre schön, einmal Ihr Lokal kennenzulernen, bestimmt finde ich bald Zeit dazu. Doch nicht heute Abend, denn ich bin... ich bin bereits eingeladen worden."

Ihr kam eine Idee. Sie selbst hatte keine Zeit am Abend, doch jemand anders war bisher noch ohne jede Beschäftigung. Und hatte nicht Kimon selbst gesagt, er wolle nach einer Möglichkeit suchen, sie zu unterhalten? "Aber es gibt jemanden, der sowohl Zeit am heutigen Abend hätte, als auch Lust darauf, Neues kennenzulernen. Wären Sie bereit, sie zu begleiten?" wandte sie sich an Aslien. "Bitte, folgen Sie mir, damit Sie sie kennenlernen können."

Sie führte die beiden in die Nähe des Eingangs, wo noch immer Andschana mit ihrer Stickarbeit saß. "Andschana! Ich möchte Dir Aslien Tirrach und Doran Oscheewa vorstellen. Sie wohnen hier und Doran hat hier ein Lokal. Dies ist Andschana."

Sofort legte Andschana ihre Arbeit beiseite und erhob sich, ein paar imaginäre Fussel von ihrem Kleid streichend. "Ich freue mich, Sie kennenzulernen." Sie verbeugte sich vor Aslien und Doran.


--- SB Mamori, Deck 22: Quartier Meyer

Meyer hatte seine Runden beendet und war wieder in sein Quartier zurückkehrt, um sich dort nach einer ausführlichen Dusche für heute anzuziehen. Es war keine leichte Entscheidung, als er über die möglichen Kombinationen nachdachte, die ihm zur Verfügung standen. Nach was war ihm heute? Eher dezent grau-schwarz? Oder gewagt weiß-rot? Oder ein eher klassiches schwarz-weiß? Bevor er etwas gefunden hatte, was zu seiner Stimmung passte, bedeckte der halbe Schrankinhalt gleichmäßig den Boden um ihn herum.

Er hatte sich für grau und weiß entschieden und betrachtete sich noch einmal wohlwollend im Spiegel. Eigentlich könnte er ja vor seinem Arbeitsantritt im 'Hot Spot' bei den Ferengi und ihrem Kosmetikladen vorbeischauen, um einen Termin für eine Maniküre und zum Strähnchenfärben zu vereinbaren. Ja, dafür war noch Zeit. Er richtete noch einmal seinen Blondschopf und verließ sein Quartier.

Diesmal verfiel er nicht in einen Laufschritt, sondern schlenderte gemütlich durch die Korridore. Aber die Strecke war dieselbe - wieder führte sie ihn hinunter zum Promenadendeck, wo er Krems Kosmetikladen ansteuerte.


--- SB Mamori, Deck 23: Promenadendeck

Drei Fasa gingen auf dem Promenadendeck recht planmäßig zu Werke. Jeder von ihnen hatte einen kleinen Handscanner dabei, die auf einen schwachen Scannimpuls eingestellt waren. Sie wollten keine Aufmerksamkeit erregen, indem sie die Sensoren der Station auf ihren Scannvorgang aufmerksam machten. Sie gingen getrennt voneinander in 10 bis 15 Metern Abstand. Sie blieben immer mal wieder an den Auslagen der verschiedenen Läden und Geschäfte stehen, so als würden sie sich diese ansehen. Insgesamt drehten sie so drei Runden über das Promenadendeck, was dazu führte, dass sie trotz ihrer schwachen Scanner ein recht deutliches Bild des Promenadendecks hatten.

Der Turbolift hielte auf Deck 23 / Promenadendeck. Krem und Flynk stiegen aus.

Die Wege von Krem und Flynk trennten sich auf dem Promenadendeck. Jeder war unterwegs zu seinem Laden und hatten es eilig.

Krem lief im Laufschritt an Meyer vorbei, geradewegs zum Frisörsalon- Eingang. Noch aus weiter Ferne rief er: "OOOOOOOOOOGGGIIIIIIIIIE!"

Erst jetzt erwiderte Qual auf Johns letzten Satz: "Krem und Flynk kenne ich schon seit vielen Jahren. Anders habe ich sie noch nie erlebt. Da wo die beiden zusammentreffen ist Streit vorprogrammiert. - Ähm? Wo müssen wir eigentlich hin? Die zwei haben mich jetzt wirklich konfus gemacht."

John runzelte kurz die Stirn und blickte den beiden hinterher. Mit denen würden sie bestimmt noch öfter Probleme bekommen, wenn es stimmte, was Qual sagte und Harris hatte keinen Grund, an dessen Worten zu zweifeln, schienen die es zu lieben miteinander zu streiten. Dann galt seine Aufmerksamkeit Qual: "Wir sollten doch einen Gast begrüßen, dessen Schiff müßte eigentlich bereits angedockt haben und wir sollten uns dementsprechend beeilen."

"Oh, oh", machte Qual, als ihm ein Geistesblitz durch seinen Kopf ging. "Wir müssen nicht zur Andockschleuse 1, sondern zum Haupttransporterraum. In Paradeuniform und Ausrüstung. Was auch immer mit Ausrüstung gemeint ist." Den nächsten Satz sagte er besser leise. "Eines Tages werde ich Krem und Flynk...." Weiteres konnte man nicht verstehen.

John lächelte, sein Kollege war auf seine Artgenossen wirklich nicht gut zu sprechen. "Das mit den Paradeuniformen können wir vergessen, Mr. Qual. Die Zeit reicht niemals aus, um uns auch noch umzuziehen. Ich schlage vor, wir verzichten darauf und begeben uns sofort zum Haupttransporterraum. Vielleicht schaffen wir es noch gerade so, doch es dürfte ausgesprochen knapp werden."

Zwar würde das keinen guten Eindruck bei seinen Vorgesetzten hinterlassen, doch war es immer noch besser als zu spät kommen, und dass diese zwei sie aufgehalten hatten, hatte ja wirklich niemand vorher sehen können.

Meyer war nicht wenig erstaunt, den Ferengi schreiend an sich vorbeifegen zu sehen. Er ging schnell einen Schritt zur Seite, um nicht von dem kleinen Mann angerempelt zu werden. Dann sah er ihm ein paar Mal blinzelnd hinterher, um herauszufinden, ob es seinen Augen gut ging oder der Ferengi in der Auswahl seiner Kleidung einem besonders schweren Fall von Geschmacksverirrung verfallen war.

Nachdem Krem in seinem Laden verschwunden war, stand Meyer noch eine ganze Weile vor dem Schaufenster und kaute schwer an dem Gedanken, ob er wirklich zu den seltsamen Gestalten in den Laden gehen oder es sich noch einmal überlegen wollte. Dann aber nahm er Anlauf, atmete tief durch und betrat schnellen Schrittes den Kosmetiksalon.

   -- SB Mamori, Promenadendeck: Krems Friseursalon

"Guten Morgen allerseits! Wer ist hier zuständig, wenn ich einen Termin für eine Generalüberholung haben will?" ließ er sämtliche Anwesende zur Begrüßung wissen.

   -- SB Mamori Promenadendeck: Plattenladen "Ramona"

Valerius öffnete die Tür zum Plattenladen und sah sich in den Regalen und Ständern um, die das Geschäft füllten. Es gab Unmengen von Musik, noch dazu hatte Valerius die meisten Namen der Interpreten noch nie gehört, mal abgesehen von den Stücken.

"Hallo?" rief er verhalten, da er niemanden sehen konnte, wenigstens nicht auf Anhieb.


--- SB Mamori, Deck 13: Frachtraum 2

Nachdem die drei Fasa den Scann beendet hatten, zogen sie sich in ihr provisorisches Quartier in einem der Frachträume zurück.

Dort angekommen, nahm der Anführer eine Art tragbaren Computer aus einer der Taschen. Sie steckten die Scanner in die entsprechenden Ports und schon erschien ein ziemlich genauer Plan des Promenadendecks. Ein anderer kontrollierte ihre Warenbestände.

Der Anführer sagte: "So, dann wollen wir mal sehen, wo wir unsere Geschenke platzieren."


--- Planet Sarkass, Hauptstadt Asef, Büro des Polizeichefs

Polizeichef Jakon Legan saß an seinem Schreibtisch und besah sich die neusten Ergebnisse. Sein Freund und Mitarbeiter Jarreth saß ihm gegenüber und wartete geduldig.

Schließlich hob Jakon den Blick: "Es ist mir zu einfach, verstehst Du was ich meine?"

"Nein, eigentlich. Warum kann es nicht ein Mal einfach sein, Jakon? Alles deutet darauf hin, dass es ein Anschlag der Minorytaner gewesen ist", erwiderte Jarreth mit Nachdruck.

"Ich bin nicht bereit, das einfach so hin zu nehmen. Weißt Du denn nicht, dass es Krieg bedeuten könnte so eine Anschuldigung zu erheben? Außerdem haben wir hier nur Indizien und nicht einen Beweis. In meinen Augen ist es die Famossa." Jakon war aufgebracht. Manchmal konnte er seinen Freund einfach nicht verstehen.

Es klopfte und ein weiterer Mitarbeiter trat ein und brachte ein PADD, das er dem Polizeichef überreichte und sich dann verabschiedete. Mehr Untersuchungsergebnisse, Jakon seufzte und begann dann zu lesen. Schließlich sah er erneut auf. Jarreth kannte ihn lange genug um zu bemerken, dass es nichts Erfreuliches war, das er erfahren hatte. "Schlechte Nachrichten?" erkundigte er sich.

Jakon nickte. "Sieht so aus. Wärest Du böse, wenn ich Dich bitten würde mich allein zu lassen?" Er sah Jarreth fragend an.

Dieser schüttelte den Kopf und verabschiedete sich.

Jakon wusste nicht so recht weiter, seit den Bombenanschlägen war die Situation in der Bevölkerung gespannt, viele hatten Angst und ebenso viele versuchten die Minorytaner dafür verantwortlich zu machen, so wie Jarreth. Doch alles deutete auf die Famossa.

Er seufzte. 'Warum fällt es den Leuten leichter, einen Krieg zu führen als zu akzeptieren, dass die Gefahr aus den eigenen Reihen kommt?' Und jetzt gab es auch noch eindeutige Hinweise, dass sie einen neuen Anschlag planten, doch dieses Mal nicht hier auf Sarkass, sondern auf der Raumstation Mamori. Das konnte in einer Katastrophe enden.

Er hatte sich bisher davor gescheut, mit Mamori in Kontakt zu treten, die Famossa war ein sarkassianisches Problem, sein Problem um genauer zu sein, doch jetzt war die Station in Gefahr und ihm blieb keine Wahl.

Er strich seine Haare und die Uniform glatt, setzte sich dann vor den Schirm und öffnete einen Kanal zu der Station.

Als die Verbindung hergestellt war sagte er: "Mein Name ist Jakon Legan und ich bin der sarkassianische Polizeichef. Ich müsste in einer dringenden Angelegenheit mit Ihrem Captain sprechen."


--- SB Mamori, Deck 1: OPS

Endlich konnte Priema wieder sprechen, denn nun waren wichtigere Dinge beendet. Sie strich sich den Rock glatt und sagte: "Ja, Mister Kaan, ich bin Kol. Wo soll ich anfangen? Was soll ich tun?"

Natürlich war sie nervös und dachte daran, dass sie nichts falsch machen wollte auf dieser Station. Doch der Commander schien relativ locker zu sein und nahm Fehler nicht tragisch, sofern es seine eigenen beim Bedienen des Terminals betraf.

Die Sarkassianerin hatte natürlich nichts vom letzten Attentat auf ihrer Heimatwelt gehört, denn sonst wäre sie wohl noch aufgeregter gewesen.

Wrad wollte gerade etwas darauf erwidern, als der nächste Komm-Ruf eintraf.

"Heute nur lernen", sagte er noch kurz mit einem ermunternden Lächeln zu Priema, dann nahm er den Ruf an. "Mamori OPS hier. Guten Tag Mr. Legan. Ich werde Sie mit dem Kommandanten verbinden. Bitte warten Sie", gab er durch, dann legte er das Gespräch in die Warteschleife und rief Vasu: "Kaan an Vasu: Sir, der sarkassianische Polizeichef möchte Sie sprechen. Er sagt es ist dringend."

   -- SB Mamori, Deck 1: Bereitschaftsraum des Kommandanten

Wie es der Anstand gebot stand auch Vasu auf, als Ginelli sich erhob. "Machen Sie es so."

Dann wandte sich Vasu dem Ruf von Kann zu: "Ja, stellen Sie ihn zu mir durch."

Vasu wartete, bis Ginelli gegangen war, holte nochmal tief Luft und schob die Teetasse außer Sicht der Kamera, bevor er das Gespräch von Legan annahm. "Hier ist Commander Vasu, ich begrüsse Sie, was kann ich für den sarkassianischen Polizeichef tun?"

   -- Sarkass, Büro des Polizeichefs

"Guten Tag, Commander Vasu", begann Jakon und fuhr höflich fort: "Ich wende mich in einer sehr ernsten Angelegenheit an Sie. Ich habe Hinweise bekommen, dass wohl in naher Zukunft ein Bombenanschlag auf Ihrer Station geplant ist."

Hier legte Legan erst einmal eine Pause ein, um dem Commander die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen. Jakon hatte sich entschieden nicht mehr als unbedingt nötig verlauten zu lassen und da war es besser, Vasu fragen zu lassen.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum

"Da kommen Sie ja schnell zur Sache. Wie ich erfahren habe, gab es bei Ihnen einen ebensolchen Zwischenfall. Aber was bringt Sie zu der Annahme, dass meine Station auch wieder ein Ziel werden könnte?"

   -- Sarkass, Büro des Polizeichefs

"Ja, das stimmt leider", Jakon konnte nur schwer verbergen, wie sehr ihm die Situation zu schaffen machte. "Wir ermitteln ja schon geraume Zeit wegen dieser Bombenanschläge und auch gegen eine Organisation, die sich Famossa nennt. Wahrscheinlich haben Sie noch nichts von ihr gehört, denn bisher hatte sich ihre Aktivität auf Sarkass beschränkt. Doch jetzt..." Jakon zuckte kurz mit den Schultern und er atmete tief durch: "Ich habe eindeute Hinweise bekommen, dass sich drei Angehörige der Famossa auf Ihrer Station befinden. Das bedaure ich natürlich, wir hätten ihre Abreise von Sarkass um jeden Preis verhindern müssen. Ich bin sicher, dass sie einen Anschlag planen."

Hier legte Legan erneut eine Pause ein, um Vasu die Möglichkeit zu geben etwas zu antworten.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum

Vasu bemerkte einen eingehenden Anruf für ihn - der musste warten.

"Dann sind Ihnen die Identitäten dieser Personen bekannt? Können Sie uns die Daten dieser Personen zur Verfügung stellen, damit wir hier ihre Aktivitäten überwachen können?"

Vasu überlegte, wie er nun diesen Typ, der an Bord kommen wollte begrüssen sollte? War er einer der möglichen Attentäter? Die Verkleidung als Erster Außensekretär wäre perfekt!

   -- Sarkass, Büro des Polizeichefs

"Natürlich, Mr. Vasu. Alles was ich an Informationen habe, werde ich Ihnen sofort schicken", willigte Jakon ein und setzte seine Worte auch gleich in die Tat um. "Allerdings haben die entsprechenden Personen bereits vor einiger Zeit Sarkass verlassen, sie dürften schon eine Weile auf Ihrer Station sein. Bedauerlicherweise vermag ich nicht zu sagen wie lange, doch es sind drei, alles weitere können Sie ja den Daten entnehmen, die ich zu Ihnen geschickt habe."

Jakon zögerte einen Moment, dann sprach er ruhig weiter: "Es tut mir wirklich leid, mehr als ich in Worte zu fassen vermag sogar, dass meine Probleme nun auch die Ihren werden."

Er atmete tief durch und es war Jakon anzusehen, dass es sich nicht um leere Worte handelte, sondern das er es wirklich so meinte. Er fühlte sich schuldig, dass er die drei nicht früher erkannt hatte. Und er würde Mamori jede Unterstützung und Hilfe gewähren, die in seinen Kräften stand.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum

Vasu sah kurz auf die eintreffenden Daten. "Ich danke Ihnen und werde entsprechende Maßnahmen einleiten. Ich werde sofort die Stationsicherheit informieren. Wenn Sie mich kurz entschuldigen." Vasu aktivierte eine zusätzliche Verbindung zu Anderson. "Mister Anderson, ich habe gerade wichtige Informationen betreffend der Bombenleger vom Sicherheitsdienst vom Polizeichefs von Sarkass erhalten. Vermutlich müssen wir mit einem weiteren Anschlag rechnen. Bitte sehen Sie sich die Daten SOFORT an und beginnen Sie damit, die gesuchten Personen zu lokalisieren. Das hat absolute Priorität."

   -- Sarkass, Büro des Polizeichefs

"Natürlich", erwiderte Jakon und wartete geduldig auf Vasus Rückkehr. Er machte sich nach wie vor Gedanken, wusste im Moment einfach noch nicht, wie eine konkrete Lösung aussehen konnte. War sich nicht einmal über seine eigenen Schritte sicher, sie ermittelten schließlich nicht erst seit heute.

Und dann war da noch die Angelegenheit mit der Tochter der Pithos. Azara Pitho hatte wohl auch den Planeten verlassen. Vielleicht ebenfalls nach Mamori?

Jakon seufzte und strich sich gedankenverloren die Haare aus der Stirn. Wie konnte es nur sein, dass sie so wenig wussten? Arbeitete er nicht hart genug? Übersah er etwas? Schnell versuchte er diese Gedanken zu verdrängen, Selbstzweifel würden ihm in dieser Situation auch nicht helfen.

'Also, frage ich diesen Vasu nun nach dem Pitho Mädchen?' Er wusste es nicht, doch mal abwarten, was Vasu noch zu sagen hatte, manchmal kam einem ja der Zufall zu Hilfe.

   -- SB Mamori, Deck 1: OPS

Priema war erstarrt. Es war nicht die Antwort Kaans, die sie darauf hinwies, dass sie heute wohl nichts zu erwarten hatte, sondern die Tatsache, dass Jakon Legan hier angerufen hatte. Denn das konnte Priema sehr gut hören, dass es sich um den sarkassischen Polizeichef handelte.

Sie versuchte noch mehr mitzubekommen, doch das Gespräch wurde in Vasus Büro verlegt. Was war vorgefallen, dass Legan mit Mamori in Verbindung trat? Es musste mehr sein als ein bloßes Alltagsproblem... hatte es mit den Terroristen zu tun? Die Anschläge erschütterten Sarkass schon seit einger Zeit und anstatt diese in den Griff zu bekommen, wurden die Terroristen immer dreister. Ängstlich sah Priema auf den blubbernden Fisch auf dem Computer und dann beugte sie sich vor und versuchte Zugriff auf die Nachrichten zu bekommen.

Wrad wandte erst seine Fühler und dann auch seinen Kopf Priema zu. Er bemerkte ihre Erstarrung, wusste sie jedoch nicht zu deuten - war das die typische Wartepose einer Kol? Mit einem Schritt stand er hinter ihr und sah ihr über die Schulter. "Kann ich helfen? Was suchen Sie denn? Die Lernprogramme?"

"Ähhh... ja, genau..." Priemas Flossen patschten noch über die Tastatur und sie drückte rasch irgendeinen Link. Mit Flossen war das sowieso nicht so leicht wie mit diesen schlanken Fingern. Deswegen hätte sich Priema auch lieber die Flossenwärmer gleich mitnehmen sollen, die sie für die Bedienung von Tastaturen gewühnlich trug. Da waren sozusagen kurze Nippel dran, die sie dann leichter auf die vorgesehenen Felder drücken konnte. Die Computer auf Sarkass kamen nämlich fast durchweg von den Lafo, die auch feingliedrige Hände hatten. Na, hoffentlich nahm ihr der Andorianer das ab.

Der nahm ihr das ohne weiteres ab. Der Link, den Priema betätigt hatte, beendete das Schwimmfisch- Kinderprogramm und rief wieder die langweilige dunkle Standardmaske auf den Schirm. "Gut. Das ist das Hauptmenü. Hier links finden Sie die wichtigsten Links. Sie können auch eigene definieren und sich Ihr eigenes Menü konfigurieren. Ein Schritt nach dem anderen... Rufen Sie mal die Datenbank auf. Und dann durchsuchen Sie die Lernprogramme", erklärte Wrad und beobachtete, wie gut sie mit diesen Anweisungen zurecht kam.

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum

Vasu wollte nicht den Polizeichef warten lassen und ließ die Leitung zu Mister Anderson offen, falls er doch jetzt antworten sollte. Und überlegte, was es weiter noch zu tun gab. Sein Hauptziel ist und war es, die Zusammenarbeit zu fördern.

Also blieb ihm da noch eine Möglichkeit. "So, unsere Sicherheit ist informiert. Und da es sich bei den Gesuchten um Angehörige Ihres Volkes handelt, dürfen Sie natürlich auch eigene Kräfte zur Unterstützung zu uns senden. Wir würden uns sehr über Ihre Unterstützung freuen, um die bei Ihnen gesuchten subversiven Elemente auf der Station zu finden."

Vasu lehnte sich zurück, um mal kurz an seinem Tee zu nippen und überlegte: 'Warum mach ich das hier eigentlich alles? Wofür gibt es dieses Diplomatisches Corps eigentlich?'

   -- Sarkass, Büro des Polizeichefs

"Das beruhigt mich, Mr. Vasu." Das stimmte wirklich, er war froh, dass die Sicherheit der Station informiert war und ein Auge auf die Gesuchten haben würde.

Sollte er selbst nach Mamori reisen? Jakon wusste es nicht und im Augenblick konnte er es auch nicht sagen. "Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit. Sie hätten also keine Einwände, wenn ich zu Ihnen kommen würde?"

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum

"Sie, oder einer Ihrer Mitarbeiter, sind jederzeit bei uns willkommen." Kaum ausgesprochen bereute Vasu das, dann hätte er ja noch mehr mögliche Famossi auf seiner Station. Aber nun war es ausgesprochen und so war es auch richtig. PUNKT. Böse Gedanken, weg mit ihnen.

Nebenbei kontrolliere er die Nachrichten für sich in der Warteschleife. Hatte Mister Anderson schon geantwortet?

   -- Sarkass, Büro des Polizeichefs

Jakon musste kein Hellseher sein, um die Gedanken Vasus erraten zu können. Natürlich dachte der sofort an die Sicherheit seiner Station und würde vermuten, dass jeder Sarkassianer ein potentieller Famossi war.

Er würde Mamori selbst einen Besuch abstatten, die Befugnis dazu hatte er schon zu Beginn vom Prumkai erhalten, um seine Aufgabe so effizient wie möglich erledigen zu können. Doch in diesen Zeiten war es eigentlich nicht ratsam den Planeten zu verlassen. Hier konnte schließlich jederzeit ein neuer Anschlag stattfinden, aber wenn schon der Kommandant der Station jeden seines Volkes für einen möglichen Attentäter hielt, dann...

Jakon strich sich gedankenverloren die Haare aus der Stirn, solche Überlegungen führten nirgendwohin und der Kommandant wartete immer noch auf eine Antwort. "Dafür möchte ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ich kann Ihnen noch nicht mit Gewißheit sagen, ob ich persönlich kommen werde oder ein Mitarbeiter von mir."

Legan wollte noch etwas hinzu fügen, als ihn eine weitere Schreckensnachricht ereilte. Er zuckte leicht zusammen und die Farbe wich aus seinem Gesicht. Rasch versuchte er weiterhin einen gelassenen Eindruck auf Vasu zu vermitteln. "Bitte, verzeihen Sie, doch ich muss die Verbindung jetzt leider beenden, wichtige Geschäfte. Wir werden also in naher Zukunft Ihrer Station einen Besuch abstatten, um Ihnen bei den Ermittlungen zu helfen. Noch einmal vielen Dank. Legan Ende."

Jakon trennte die Verbindung, ohne Vasu die Gelegenheit zu geben noch etwas zu sagen. Ein Häuserblock war in die Luft gesprengt worden, vermutlich war die ganze Familie Pitho dabei ums Leben gekommen.

Jarreth hatte leise die Tür geöffnet und sah, ebenso bleich wie Jakon selbst, zu dem Mann hinüber. "Hast Du es schon gelesen?" erkundigte er sich und kam näher.

Legan nickte. "Haben unsere Leute schon etwas heraus gefunden?"

"Wie es aussieht", begann Jarreth die vorläufigen Ergebnisse zusammen zu fassen, "gibt es einen Überlebenden der Familie. Wir konnten die Leiche der Tochter Azara nicht bergen. Vielleicht hatte sie ja Glück?"

"Wenn das stimmt", Legan sah seinen Freund fest an, "dann hat sie sicher den Planeten verlassen. Sie ist klug genug um zu wissen, dass sie hier nicht lange überleben würde."

"Du willst also der Station einen Besuch abstatten. Das ist wohl auch die beste Lösung. Die Angelegenheiten hier sind bei mir in guten Händen, das weißt Du genau, und Du bleibst ja keine Jahre." Jarreth kannte seinen Freund gut genug, um dessen mögliche Bedenken einigermaßen zu zerstreuen.

Jakon lächelte, ja, damit hatte er keine Gegenargumente mehr. "Bereitest Du denn alles vor, bitte?" Er sah Jarreth fragend an, der ihm zu nickte und sich gleich an die Arbeit begab.

"Wenn Du mit Packen fertig bist, wartet das Shuttle bereits." Um das zu bewerkstelligen, brauchte Jarreth keine zwei Minuten....

   -- SB Mamori, Bereitschaftsraum

Der Polizeichef beendete einfach die Verbindung. Vasu betrachtete den Tee in seiner Tasse. War das jetzt unhöflich gewesen? Er brauchte unbedingt sowas wie einen Diplomaten. Außerdem war er sicher etwas Wichtiges vergessen zu haben.

Er stand auf und stellte die Tasse in den Replikator zurück und betrat dann die OPS.

   -- SB Mamori, OPS

Das Walross war gerade mit Kaan beschäftigt. Walross? Solche Spitznamen wollte er sich gar nicht erst merken. Auch wenn ihre Hände wie Flossen auf der Tastatur herum hüpften. Vasu musste grinsen, auch wenn es so gar nicht zu der Situation passte. "Ich habe da schon etwas für Sie zu tun", sagte er zu Prima. "Setzen Sie doch mal einen formellen Brief an das Flottenkommando der Föderation auf und legen Sie ihn mir später mal vor. Thema lautet: 'Raumstation Mamori braucht unbedingt ein Diplomatisches Corps.' Denken Sie sich mal was aus, was die dazu bewegen könnte uns ein paar zu schicken. OK?"

Vasu trat dabei zu den beiden und betrachtete ihre Hände fasziniert.


--- SB Mamori, Deck 16: Sicherheitshauptquartier

Anderson war gerade im Begriff gewesen die Räume zu verlassen, als er die Nachricht von Vasu bekam. Nun war schnelles Handeln gefragt. Er legte seine Uniformjacke wieder ab.

"Ich habe verstanden Sir, ich werde sofort mit der Suche beginnen."

Er aktivierte den Kommunikator: "Alle Sicherheitsoffiziere haben sich umgehend in der Zentrale einzufinden. Höchste Priorität. Anderson Ende", teilte er seinen Leuten knapp mit.

Unwilkürlich musste Anderson an die Übung denken, die eigentlich für den heutigen Tag angesetzt war. Nun würden die Männer zeigen müssen, dass sich das Training der letzten Wochen gelohnt hatte und sie die Nerven behielten. Während er auf seine Leute wartete, sah er sich die Daten an, die er von Vasu bekommen hatte.

   -- SB Mamori, Turbolift

"Kommen wir nicht gerade aus der Zentrale?" kommentierte Qual den Comm-Ruf vom Sicherheitschef. "Oh man, ich ahne Schlimmeres. Das bedeutet also für uns, nicht zum Haupttransporterraum zu gehen."

Der Junior-Offizier war sich da nicht so ganz sicher. Die Entscheidung lag bei John Harris. Der war ranghöher als Qual.

"Ja, allerdings", bestätigte John und klang dabei leicht genervt. Was sollte er jetzt tun? Das war wirklich eine gute Frage. Doch die Besucher im Haupttransporterraum mussten auf jedem Fall anständig in Empfang genommen werden, egal was kam.

Doch er sollte sich vielleicht lieber bei Anderson blicken lassen. Der Ruf klang dringend und John hatte ein mulmiges Gefühl. Das klang für ihn nach irgendeiner Katastrophe. 'Also, was tue ich jetzt?' "Mr. Qual, gehen Sie, bitte, in den Transporterraum. Allerdings so wie Sie sind, umziehen würde Sie eh nicht mehr schaffen. Ich gehe in die Zentrale zurück und werde natürlich erklären, dass ich Ihnen den Befehl gegeben habe. Doch im Moment scheint es so einfach die beste Lösung zu sein. Sollte der Gast doch eintreffen, würde es einen ausgesprochen schlechten Eindruck hinterlassen, wenn es niemanden geben würde, der ihn begrüßt."

Damit trat Harris wieder auf dem Lift, um zur Zentrale zurück zu eilen.

Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, nahm Qual einen anderen Turbolift, der ihn direkt in die Nähe des Haupttransporterraumes brachte.


--- SB Mamori, Deck 13: Haupttransporterraum

'Was war jetzt?' dachte Robert Taylor, als zwei Sicherheitsoffiziere wieder den Haupttransporterraum verließen.

Robert aktivierte seinen Kommunikator: "Wartungsteam-2, Teamführer PO1 Robert Taylor an OPS. Können wir nun doch mit dem Transporter-Systemkontrollen beginnen? Zwei Sicherheitsoffiziere, die irgend jemanden hier empfangen sollten, sind nun wieder gegangen."

Robert war froh keine Entscheidungsgewalt zu haben. Den Stress wollte er sich nicht antun.

   -- SB Mamori, Deck 1: OPS

Vasu hörte den Ruf aus dem Transporterraum und schnippte mit den Fingern. "Stimmt, dann nehmen wir halt die."

Damit aktivierte er die Verbindung. "Transporterraum, hier spricht Commander Vasu. Bleiben Sie wo Sie sind und bereiten Sie den Transporterraum für einen Einsatz vor. Warten Sie dann weitere Anweisungen ab. Vasu ENDE."

Dann wandte er sich wieder zu Priema und Kaan: "Sie beide sind beschäftigt? Gut, dann gehe ich allein. Wenn etwas Wichtiges passiert, soll es warten." Vasu ging zum Turbolift, um zum Transporterraum zu fahren.

Wrad Kaan klappte seinen offen stehenden Mund wieder zu. Was war denn nun plötzlich los? "Sir?" fragte er verständnislos. "Wir nehmen was? Wollen Sie den Außensekretär selbst empfangen? Allein?"

Vasu hielt die Tür offen: "Ich nehm' was ich kriegen kann. Die Techniker im Transporterraum hab ich schon mal und mal sehen, wer mir sonst noch übern Weg läuft. Ach ja, was ist mit Ihnen?" Vasu grinste Kaan an und hielt die Tür für ihn offen. Dabei winkte er mit einem Finger, das Kaan mitkommen sollte. "Sie können bestimmt mal kurz vertreten werden und mich begleiten. Sie, Fräulein Priema, warten hier auf uns. OK?"

Vasu wartete darauf, dass Kann nun zu ihm in den Turbolift kommen würde oder er eine wirklich gute Ausrede bringen würde. Er war gespannt.

"Aye", rief Wrad per Knopfdruck seinen Stellvertreter herbei, "Mr. Riese wird mich solange vertreten".

Er hatte keine Bedenken, die OPS für wenige Sekunden OPS-Offizierlos zu hinterlassen und trat zu Vasu in den Lift. "Möchten Sie keine Sicherheitler zur Begleitung?" fragte er neugierig, denn von deren Beschäftigung ahnte er nichts. Die Tür schloss sich hinter ihnen.

So schnell konnte es gehen... soeben sollte sie noch ein Lernprogramm runterladen, und nun war sie schon Sekretärin von Vasu, ohne Einschulung, sozusagen. Priema sah Kaan und Vasu noch nach, als sie die OPS verließen, und dann den Computer vor sich.

Dieser Herr Riese, der nun die Vertretung übernehmen sollte, war ein Mensch und Priema sprang auf, verbeugte sich wie sie sollte und setzte sich wieder hin.

Sie suchte im Verzeichnis und fand schließlich ein Programm, dass zur Textverarbeitung geeignet schien. Priema legte ihre Flossen aneinander und spreizte sie. Scherlich hatte sie nur Schwimmhäute zwischen den Fingern, aber hatte das ein Mensch, diesen schreibtechnisch nervigen Wulst? Trotzdem strengte sie sich an und bastelte an den Tastatureinstellungen, bis sie die Tastabstände etwas breiter bekam.

Dann fing sie an mit dem Brief:

***
Sehr geehrtes Flottenkommando der Föderation!

Kommandant Vasu benötigt dringendst eine diplomatische Unterstützung für seine Aufgabe zwischen den benachbarten Welten Sarkass und Minory Prime.

Gezeichnet
Kommandant Vasu i.V.
***

Das klang noch nicht wichtig genug, fand Priema. Ob ihr Papschi das so formulierte, wenn er etwas dringend benötigte von Quaipol? Wohl kaum! Nachdenklich sah Priema vom Bildschirm zu Riese und wieder zurück. Anscheinend hatte sie ja Zeit genug noch daran zu feilen.


--- SB Mamori, Deck 22: Gästequartier

"Ist schon etwas zu lesen?" fragte Je'Van Fe.

Dhanal verneinte. "Dieses Info-Bord ist öffentlich. Die Nachricht von der Explosion muss erstmal durch die offiziellen Stellen ausgewertet werden, denke ich", erklärte der Fasa.

Es war ein kleines Abenteuer, wie die beiden Famossi auf die Föderations-Station gelangt waren. Wayry Pihto war ziemlich clever vorgegangen: er hatte einen Flug nach Stroia gebucht, für sich und seine Familie, ihn aber nicht angetreten. Stattdessen hatte er sich in dem Häuserblock eingemietet, der soebem einem Bombenanschlag zum Opfer gefallen war.

Auch wäre der Zelle von Fe und Dhanal fast das Mädchen durch die Lappen gegangen, das zur Starbase Mamori geschickt worden war. Sie hatten ihr keine Beachtung geschenkt, sie verbrachte einige Zeit mit Wayry Pihto, hielt sich hin und wieder in dessen Haus auf, aber war noch öfter auf der Straße gewesen. Genau dort, wo gescheiterte Existenzen zu tausenden darauf warteten, mit Hilfe von ein wenig Booze zu vergessen, dass sie so tief im Dreck steckten, dass sie sich nie wieder daraus befreien konnten. Um an die Droge Booze zu kommen war es ein geringer Preis, ein junges Lafo-Mädchen zu verraten.


--- SB Mamori, Deck 12: Wissenschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Suvan Talvert konnte die Begeisterung des Wissenschaftlers nur allzu
> gut nachvollziehen. Jeevanprakash wollte die besten Sensoren haben
> die es gab, um seinen Raumsektor zu untersuchen. Hoffentlich würden
> bald erste Forschungsreisen unternommen werden. Die Shuttles und
> Peregrines hatten hier einiges zu erkunden.
> "Woran arbeiten Sie gerade?" fragte Lieutenant Commander Talvert
> den Wissenschaftler.

"An Jot", erklärte Bhadrak Jeevanprakash bereitwillig, "dem äußersten Planeten des Minory-Systems. Er steht gerade günstig. Wir haben noch massenhaft Daten aufzuarbeiten von den beiden Nachbarsystemen. Es gibt viele Himmelskörper, die wir erst teilweise erfasst haben. Das ist halt der Nachteil einer Raumstation - sie bewegt sich nicht." Er grinste. "Ich wünschte es würden bald mal Forschungsschiffe hier entlang kommen. Am liebsten aus der Gegenrichtung."

Mit dem obligatorischen leisen Türzischen betrat Sara Ginelli die Wissenschaft, um eilige Ausführung ihrer Befehle bemüht. Von hier würde sie schneller Zugriff auf die Daten erhalten... so sehr wie sie die Astrometrie auf dem Kuppelpark liebte, so unpraktisch war sie zu erreichen.

"Oh, guten Morgen, Commander", begrüsste sie der Ersten Offizier überrascht", Mr. Jeevanprakash. - Entschuldigen Sie mich." Mit großen Schritten entschwand sie in ihr Büro.

Erstaunt über das Durchrauschen der Wissenschaftlerin blickte Suvan Talvert Lieutenant Ginelli nach. "Nun, Chief, entweder schickt die Sternenflotte Schiffe, oder wir starten selbst Forschungsreisen. Wofür haben wir unsere Shuttles? Ich denke, je nach nachdem wie sich die Beziehungen mit Minorytanern und Sarkassianern entwickeln, können wir früher oder später eine Mission starten", erklärte der Erste Offizier. "Ich will Sie nicht länger aufhalten", verabschiedete sich Suvan, wo Sara Ginelli anwesend war. "Guten Tag."

Der Halbvulkanier ging zu Ginellis Büro und drückte den Türsummer.

   -- SB Mamori, Büro Sara Ginelli

"Herein", sagte Sara, während ihre Finger über die Kontrollpanels huschten und Bhadrak Jeevanprakash an seine Datenauswertungen zurückkehrte.

Die Wissenschaftsleiterin hatte nun Zugriff auf ihre Untersuchungsdaten aus der Astrometrie und sandte eine komplette Kopie davon an Vasu und eine weitere Kopie an Captain Anderson, als dringende Nachricht und mit der begleitenden Bitte um Rücksprache.

"Einen Augenblick", vertröstete sie den Ersten Offizier in der Zwischenzeit, "diese Daten müssen noch kurz raus, Befehl vom Commander... so. Fertig."

Gespannt sah sie Talvert an und deutete auf den freien Stuhl gegenüber ihrem Schreibtisch. Zwar hatte sie ihm auch etwas zu erzählen, aber zunächst einmal wartete sie ab, worüber er mit ihr sprechen wollte.

Geduldig lächelnd wartete Suvan in dem angebotenen Sessel, bis er die Aufmerksamkeit der Wissenschaftlerin hatte. "Ich will Sie auch nicht lange stören", beruhigte Talvert Ginelli vorab. "Ich möchte Sie fragen, wie Sie mit den Abläufen auf der Station zufrieden sind, ob Sie effizient arbeiten können, und wo Sie Verbesserungen vorzuschlagen haben", erkundigte der Erste Offizier sich bei der Lieutenant.

"Oh", zeigte sich Sara überrascht und dachte einen Moment nach. "Im Augenblick habe ich keinen Grund zu klagen. Ich werde darüber nachdenken und Ihnen Bescheid sagen, wenn mir etwas einfällt. Im Augenblick... liegt etwas Dringenderes an. Auf Sarkass ist gestern eine Bombe explodiert, die denen vom Anschlag auf Mamori sehr ähnelt", berichtete sie knapp.


--- SB Mamori, Deck 14: Holodecks

Plötzlich veränderte sich das gesamte Holoprogramm. Statt auf dem Schießstand befanden sich die Angehörigen der Agentur plötzlich in einem noblen Billiardsalon und aus dem Ausbilder war eine dralle Kellnerin geworden, die ihnen ein Tablett mit gefüllten Gläsern vor die Nase hielt. Aufgefädelt wie eine Perlenkette standen die vier vor einem Tisch und statt der Gewehre hielt jeder einen Queue in der Hand.

Mit hochgezogenen Augenbrauen trat Francois an die andere Seite des Tisches und schüttelte dann angewidert seinen Kopf. "Derart miserabel war noch keine Kreation dieses Programmes. Wie kann dieser Computer nur solche grässlichen Monster ernsthaft als Gegner in Betracht ziehen? Und noch dazu in einer Kleidung, die man höchstens in einem Bootcamp als angemessen ansehen möchte. Paah, quelle blamage!" führte er Selbstgespräche und stupfte den ersten der Reihe mit seinem eigenen Queue an die Schulter.

Takgall war im ersten Augenblick genau so verdutzt wie alle anderen. Aber in dem Augenblick, wo ihn der fremde mit dem Queue an der Schulter berührte, setzte sein antrainiertes Verhalten ein. Er liess den Gegenstand in seiner Hand fallen und im selben Augenblick schnellte die andere Hand schon nach oben und packte die Spitzes des Queues. Der andere Arm kam hoch und zerbrach das Stück Holz ungefähr in der Mitte.

Bevor der Schlag den Fremden im Gesicht treffen konnte, schritt Soren ein. "Ist gut Takgall! Er meint's nicht so!" und trat mit einem raschen Schritt zwischen die beiden. An den Fremden gewandt sagte er: "Wer sind Sie und was haben Sie mit unserer Simulation angestellt?"

Francois erstarrte als die eine... Kreuzung aus Salamander und Dinosaurier seinen Queue zerbrach. SEINEN Queue, den er sich en nature mitgebracht hatte. Das war nämlich nicht bloß so ein holografisch hergestelltes Spielzeug, sondern echte irdische Handarbeit. Mit Betonung auf 'war'. Erschüttert stellte er sich grade darauf ein, eine betoniert zu bekommen, als dieses Monstrum von einem anderen, etwas zivilisierterem gestoppt worden war.

Anscheinend waren diese Alptraumkraturen kein Zufallsprodukt krankhafter Holoprojektoren, sondern Fleisch und Blut.

Entweder konnte Lecomté nun in Ohnmacht fallen oder er konnte.... ja, er konnte! Nun, Francois platzte der Kragen. Hatte er sich die letzten Wochen reichlich ruhig gegeben und seine Contenance in so manch heiklen Situationen bewahrt: genug war genug. Als er nun seinen halbierten Billiardqueue am Boden sah, köchelte ihm schon fast die Galle über. "Sagen Sie mal, Sie Godzilla im Tarngewand, was haben Sie für schlechte Manieren, jemandem einfach sein Hab und Gut zu zerstören? Ich bin außer mir und Sie wollten mich auch noch schlagen.... Leugnen Sie das bloß nicht! Ich weiß nicht was ich sagen soll."

Er trat hinter den Tisch zurück, damit er sicherheitshalber aus der Reichweite der Bestie kam, falls die beschloss seinem Obersaurus nicht zu gehorchen. "Und überhaupt habe ich genau um diese Zeit das Holodeck gepachtet und zwar schon seit einer Woche. Das ist meine Simulation. Entfernen Sie sich gefälligst!" sprach er erbost zu dem Chef der wilden Horde.

Soren konnte nicht ganz nachvollziehen, warum der Mann sich so aufregte; aber nach kurzem Überlegen dämmerte es ihm, dass der Holzstab, den Takgall da zerbrochen hatte, wohl echt gewesen war und kein Hologramm. Er atmete tief durch und sprach dann den Mann an, der sich hinter dem Tisch in Sicherheit gebracht hatte. "Es tut mir leid, dass wir in Ihre Simulationszeit eingebrochen sind. Anscheinend ist da etwas bei den Reservierungen schief gelaufen. Wir haben nämlich einen Dauerabonnement, dass wir alle drei Tage das Holodeck nutzen können. Ich werde die Sache nachher überprüfen."

Dann blickte er kurz zu seinen Leuten rüber: "Hat jemand von Euch eine Werbekarte dabei?"

Kurzes Schweigen, dann sagte San'tur: "Ja, ich, Boss!"

Die Echsenfrau reichte die Karte ihrem Chef und Soren legte sie vor dem Mann auf den Tisch. "Falls Ihnen ein Schaden entstanden ist, kommen Sie bitte in die Räume unserer Agentur. Dort können wir das Schadensformular dann ausfüllen und Sie bekommen den Schaden schnellstmöglich ersetzt. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?" fragte er freundlich.

"Darauf können Sie sich verlassen. Und ich bin jetzt schon gespannt, wie Sie mir diesen Queue ersetzen werden. Das war irdische Handarbeit... ein Erbstück! Hach!!!"

Francois nahm die Karte und warf einen sehr verächtlichen Blick darauf. Agentur schimpfte sich dieser Verein schießwütiger Mutanten. Nun, da sein Gerät kaputt war, konnte er sich sowieso nicht mehr der Entspannung hingeben. Der Restaurantbesitze steckte die Karte in seine Jackentasche und hob dann die Reste vom Boden auf. "Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei was auch immer. Nächstes Mal werfen Sie einen besseren Blick auf die Reservierung. Meine Herren!"

Francois verbeugte sich und in jeder seiner Bewegungen drückte er das Missfallen aus, das ihn nun heimgesucht hatte.

Soren schüttelte den Kopf. 'Komischer Vogel!' "Okay Leute, die Übung ist für heute abgesagt. Ich werde mal ein paar Wörtchen mit der zuständigen Stelle sprechen müssen, die für die Vergabe der Holodeckzeiten verantwortlich ist. Leute, geht wieder an Eure Arbeit!"

Sie verliessen das Holodeck und Soren beendete die Programme endgültig.

Tork und Zach schlugen nicht, wie die anderen, den Weg zur Agentur ein, sondern machten sich auf den Weg zum Hangar, um die 'Kumari' zu überprüfen.


--- SB Mamori, Deck 13: Haupttransporterraum

Das Wartungsteam-2 war im Haupttransporterraum anwesend und Qual wunderte sich schon etwas. Sollte etwa das da das Empfangs... sein?

"Ähm? Bin ich hier richtig?" fragte Qual vorsichtig, denn irgendwie bekam er das Gefühl nicht los, am richtigen Ort zu sein. "Haupttransporterraum?"

"Ja, Sir", bestätigte Robert Taylor, der auch noch mit der letzten Anweisung von Vasu zu kämpfen hatte. "Wir sollen, laut Stationschef, hier warten und den Transporterraum für einen Einsatz vorbereiten."

"Ah ja", versuchte Qual einen Sinn aus dem, was er wusste und was ihm der PO1 gesagt hatte, zu finden. "Na, das wird lustig", murmelte Qual für sich. "Ein diplomatischer Empfang mit Technik-Mannschaftsdienstgraden."


--- SB Mamori, Deck 16: Sicherheitshauptquartier

Auf der Station gab es auch wirklich nie Ruhe. John Harris beeilte sich, der Ruf hatte dringend geklungen und er war Anderson eh schon negativ aufgefallen.

Harris betrat die Sicherheit und ging zu Anderson. "Was ist denn passiert?" erkundigte sich der stellvertretende Sicherheitschef bei seinem Vorgesetzten und blickte ihn fragend an.


--- SB Mamori, Deck 21: Transport-Agentur V-III

Nachdem der Rest die Räume der Agentur erreicht hatte, machte sich San'Tur auf den Weg, um Klinken zu putzen. Sie wollte die verschiedenen Botschaften und Läden abklappern, um ihre Werbepadds unter die Leute zu bringen.

Takgall hörte das ABH ab, schaltete es dann auf Standby und verschwand dann in den hinteren Räumlichkeiten der Agentur.

Soren selbst setzte sich hinter seinen Schreibtisch und suchte die Verbindung zur Beschwerdestelle heraus.


--- Vegetjanischer Kreuzer der Tel'Qull-Klasse "Sal'Tarr", auf dem Weg zur Starbase Mamori

Silan G'Marna hatte lange geschlafen. Sie hatte sich wecken lassen, als der Kreuzer sich enttarnte und auf Warp 4 zurückgegangen war bzw. es nur noch wenige Stunden bis Mamori waren.

Eins würde sie von ihrem alten Posten vermissen, und zwar die riesigen Betten. Selbst hier auf dem Schiff hatte sie ein Bett in ihrem Quartier, das an allen anderen Orten als Doppel- oder Ehebett gehandelt würde.

Nun sass sie an einem der kleinen Tische in der Messe und schlürfte ihren morgendlichen Kaffee. Außer ihr waren noch ein paar Vegetjaner anwesend. Sie hatte relativ lange gebraucht, um sich an deren Anblick zu gewöhnen. Jetzt stellte sie allerdings fest, dass sie ihn vermissen würde.

Sie fragte sich, ob sie heute einen der wenigen anderen Passagiere, die noch auf dem Schiff sein sollten, antreffen würde. Wenn nicht, wäre es zwar kein Beinbruch; aber es wäre schon schön, da sie nur ungern alleine frühstückte.
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