Mission 3: Attacke der Freibeuter

Starbase Mamori - Die Chronik
August 2007, Teil 1: Gesamt 74 Züge
Spielzeit: 3. Juli 2380, ca. 16:30 Uhr
Sternzeit 57.507,3

Kapitel 50: Attraktionen

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--- SB Mamori, Holo-Suite: Billard-Salon

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Computer... machen diesen Lärm sofort aus", verlangte Francois und
> lehnte den Kö gegen die Wand.

Der Computer verstummte einen Moment später.

Meyer hatte Mühe, sein breites Grinsen zu vermeiden angesichts der Reaktion seines Bosses. Er hatte sich ablenken lassen, die Beherrschtheit in Person... mehr noch: Der unübersehbare Kratzer im Grün des Tisches zeugte von der dramatischen Folge dieser Ablenkung. "Mir scheint, die Werbung funktioniert wunderbar, ob der Friseur nun an Bord ist oder nicht", lachte er.

Dann begab er sich übertrieben locker an den Tisch, sein Grinsen noch immer nicht verloren, warf sich einmal mehr in Position und legte alle verfügbare Konzentration in diesen letzten Stoß. Beinahe hätte sich die weiße Kugel von allein bewegt, so intensiv fixierte der Blonde sie, während er ein Stoßgebet an alle ihm wohlgesonnen Kräfte schickte. Er wollte seine Chance ernsthaft wahrnehmen. Atemlos bewegte er das Queue auf die Kugel zu, beinahe zu sanft. Kaum hörbar war das Klicken, als die beiden Kugeln zusammenstießen. Doch dank der günstigen Position reichte dies völlig aus und einen kurzen Moment später war auch die letzte Kugel verschwunden; zurück blieb eine einsame weiße.

"Mir scheint, ich werde mich mit einer sehr ausführlichen Behandlung bei dem kleinen Großohr bedanken... dieser Sieg gebührt wohl seiner wohlplazierten Creme." In seinem Triumpf übersah er das innere Kochen Francois, obwohl das sonst nicht seine Gewohnheit war, denn zu empfindlich konnten dessen Wutausbrüche treffen.

Und es war wirklich verdammt knapp, dass Francios nun an Ort und Stelle Meyer fristlos entlassen wollte. Er würde ihn die Toiletten mit seiner elektrischen Zahnbürste schrubben lassen... er würde ihn sämtliche Gläser polieren lassen... er würde... 'Mach ruhig so weiter, Francois, dann landest du gleich wieder auf der Krankenstation', flüsterte seine innere Stimme, bedacht darauf den Blutdruck wieder nach unten zu schrauben. Obwohl die Medizin der Ärztin dafür gesorgt hatte, dass es nicht wieder zu gefährlichen Situtationen kommen konnte.

Die Erwähnung der Friseure war auch nicht einer Besserung der Gesamtlage zuträglich. Hatte Lecomté sich auch vorgenommen den Ferengis nicht aufgrund einer schlechten Erfahrung mit dem Volk weiter negativ zu begegnen - sie machten es einem schwer. Erst war niemand im Laden gewesen, der sich imstande sah auch nur halbwegs einen Haarschnitt zu machen, und jetzt diese plärrende Musikwerbung, die Meyer den Erfolg der Partie zuschanzte.

"Allein der Werbung kann ich den Sieg nicht zurechnen, Meyer, Sie spielten durchaus überzeugend", antwortete Francois mit gepresster Stimme. Sein eigentlich enttäuschendes Abschneiden rechnete er dem gestrigen Vorfall zu und auch dem Glück des blonden Kellners.

Während sich die Holografische Aufnahme des Saales nach Ablauf des Programmes auflöste, trat er zu ebendiesem Blonden und reichte ihm die Hand: "Meinen Glückwunsch, Meyer...." Er suchte nach dem Vornamen, aber der fiel ihm nicht ein.

Die stille Suche nach seinem Vornamen fiel Meyer widerum nicht auf - zu selten wurde er mit einem solchen angesprochen und er legte ausgerechnet bei seinem Boss nun wirklich keinen Wert darauf, so vertraulich behandelt zu werden. Herzlich drückte er die angebotene Hand und schüttelte sie und den daran anschließenden Arm kräftig durch. "Vielen Dank! So, der Tag hat so gut angefangen, da wäre es eine Schande, ihn einfach so schon ausklingen zu lassen. Wir haben noch jede Menge Zeit, was fangen wir also damit an? Haben Sie noch irgendwelche Pläne für den heutigen Nachmittag? War nicht irgendwo eine Einweihungsparty oder so geplant?"

So plapperte der Blonde fröhlich dahin, das breite, naive Grinsen weiterhin auf den Lippen.


--- Starbase Mamori, OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Bevor der Jem'Hadar antwortete begab sich bereits ein Sicherheitsteam
> zur Schleuse 1. In nächster Zeit würde das Sicherheitspersonal der
> Station oft ausrücken dürfen um Schiffe willkommen zu heißen.
> "Ich nehme an, dass die Ferengi ein gewinnbringendes Geschäft
> abgeschlossen haben, was sie zu möglichen Komplizen der "Tik Tah"
> macht. Es liegen zwar noch keine Haftbefehle vor, aber trotzdem
> sollten wir alle auf diesem Schiff gründlich überprüfen und nicht
> aus den Augen lassen."
> Während Rem dies sagte überlegte er bereits, wie er auf legalem Wege
> diese Ferengi überwachen konnte.

Zu allem Überfluss trudelte auch ein Funkspruch der Sarkassianer ein: "Sarkassianischer Frachter Konkort 1 an Starbase Mamori: Weisen Sie uns bitte den Landeplatz an."

An Bord war eine von Garratagh Quaipol zusammengerufene Truppe für die Botschaft und ein ziemlich deprimierter Kras Antschirch.... und jemand, den Kras unter keinen Umständen hätte hier haben wollen, nämlich seine älteste Tochter Priema. Diese war natürlich nicht von Quaipol angefordert worden und schon gar nicht von ihrem Vater, der sie wesentlich lieber zuhause auf Kol haben wollte. Sie hatte sich einfach als Arbeiterin ausgegeben und da es eine sehr überstürzte Aktion war, war sie irdenwie durchgekommen damit. Noch wusste Kras nicht, dass er nicht das einzige Familienmitglied der Famile Antschirch auf Mamori war.

"Willkommen, Konkort 1", begrüsste Max das sarkassianische Schiff und aktivierte den Leitstrahl, "bitte folgen Sie dem Leitstrahl zu Landeplatz Alpha 3."

Er schloss den Kanal und sah Rem mit großen Augen an: "Meinen Sie, die ganzen Ferengis wollen hier an Bord gehen? Himmelherrgott... ob das wohl weniger schlimm ist als eine Horde Klingonen?"

Ihm war schon klar, dass der Jem'Hadar seine Art von Humor wohl kaum verstehen würde, aber da pellte er sich ein Ei drauf. Was konnte er dafür, dass er so merkwürdige Kollegen hatte? Deswegen würde er sich ja wohl hoffentlich nicht verbiegen müssen.

"Beginnen Sie lieber die Spezies dieser Galaxie mit zweierlei Maß zu messen. Kaum eine ist mit der anderen vergleichbar. Insbesondere in der Schädlichkeit für das friedliche Zusammenleben auf dieser Station." Humor war, bis auf unfreiwilligen Sarkasmus, dem Jem'Hadar fremd, so dass Rieses Scherz an Rem vorüberging und in einem belehrenden Kommentar endete.

   -- Sarkassianisches Schiff 'Kumari' im Landeanflug

"Verstanden", antwortete der Pilot und schwenkte auf den Leitstrahl, der das Schiff zu dem angewiesenen Platz führen sollte.

"Ehrenwerter Magro, wir docken in wenigen Augenblicken an", teilte er dem Botschafter in spe mit, den diese Mitteilung aus seinen Selbstzweifeln riss.

Kras stand auf und prüfte vor dem Spiegel seine Erschienung. Diesmal trug er einen orangeroten Zweiteiler mit hellblauen Streifen, die das Meer der Kol-Inseln verdeutlichten, während das Orange die untergehende Sonne wiederspiegelte. Diese beiden Farben waren auch in der Flagge der Kol vertreten, die neben den anderen Flaggen der Sarkass den Botschaftseingang zieren würde. Kras versuchte ein breites Lächeln und holte dann aus seiner Tasche ein kleines Fläschchen hervor, aus dem er ein paar Kügelchen in seine Flosse schüttete. "Ich werde Sarakss alle Ehre machen!" spornte er sich selbst an.

   -- SB Mamori, OPS

Mit einem Knopfdruck entstand die Comm-Verbindung zu Anderson. "Lieutenant Commander Kuran an Captain Anderson. Sir, es tut mir leid Sie in Ihrer Mittagspause zu stören, aber soeben hat sich ein Ferengi- Schiff gemeldet, welches den entführten Ferengi-Frieseur an Bord hat. Ich dachte mir Sie wären sehr erfreut, mit diesen Ferengis zu sprechen."


--- SB Mamori, Turbolift

> "Pling" öffneten sich die Turbolifttüren auf Deck 13.

Sara bedankte sich bei der Ärztin und schritt nachdenklich auf Frachtraum Nr. 2 zu. Schließlich kam ihr die Erleuchtung: Der Frachtraum hatte zwar keinen Replikator, aber eine Beamplattform. "Ginelli an.... Frachtkontrollraum", tippte sie auf ihren Kommunikator.

"Lang hier, sprechen Sie", meldete sich der Aufseher.

"Mr. Lang, Sie müssen mir mit dem Kelvaner helfen. Sie haben ja mitbekommen, dass er etwas essen will. Würden Sie das bitte replizieren und in Frachtraum 2 beamen? Sowie etwaige weitere Bestellungen. Sie sind quasi der Bringdienst. Lässt sich das machen?"

Einen kurzen Moment herrschte überraschte Stille am anderen Ende der Leitung, dann: "Okay, kann ich machen."

"Danke sehr. Dann hätten wir gern 2 Portionen Scallopini mit Zitronensauce, und als Beilagen dazu Kartoffeln und Brokkoli. Und zu trinken... erstmal Apfelschorle, und dann sehen wir weiter."

"Kommt sofort, Ma'am", klang die Stimme durchaus ein wenig amüsiert.


--- SB Mamori, Frachtraum 2

Das Licht funktionierte wieder, sls Sara den Raum betrat. Gespannt musterte sie das riesige dunkle Wesen in der Ecke. Eine äußerst beeindruckende Erscheinung. "Hallo Vurtuss", begrüsste sie ihn etwas angespannt.

"Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen", sagte das MHN zum Abschied und löste sich auf.

Vurtuss hatte sich dazu entschlossen die komplette Beleuchtung wieder freizugeben bis auf eine Ecke, in die er sich zurückgezogen hatte, um sich ein wenig auf das Treffen vorzubereiten. Als Sara auf einmal ihm gegenüber stand war er etwas überrascht, da er nicht damit gerechnet hat dass Sara so schnell schon da sein konnte. Aus seinem Plan, den er in aller Ruhe hatte vorbereiten wollen, wurde jetzt eine übereilte Aktion.

Vurtuss setzte seine Fähigkeit ein und nahm sein bekanntes Aussehen wieder an und trat auf Sara zu. "Hallo Sara - schön, dass es geklappt hat", antwortete er freundlich und wies auf den Tisch mit den 2 Stühlen.

Galant zog er den Stuhl zurück und wartete bis Sara sich gesetzt hatte und rückte den Stuhl wieder an den Tisch, um sich danach auch an den Tisch zu setzen. "Fast wie im 'Hot Spot', oder?" meinte er grinsend.

'Mund zuklappen', ermahnte sich die erstaunte Wissenschaftlerin im Geiste und setzte sich erstmal. "Äh... danke sehr. Wow. JETZT bist Du ein wahrer Kelvaner, Vurtuss." Sie strahlte ihn an, dann tippte sie auf ihren Kommunikator: "Mr. Lang: Jetzt."

Einen Moment später materialsierte 1 Tablett mit 2 Tellern der gewünschten Mahlzeit, 2 Gläsern und einem Krug Apfelschorle im Transporterbereich. "Unser Kellner", stellte sie lächelnd den Transporter vor, erhob sich wieder und holte das Tablett.

Vurtuss konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Automatisch hatte er sich auch erhoben als Sara aufstand um das Dinner zu holen. "Etwas mehr Komfort hätten die uns schon zugestehen können, aber Hauptsache dass keine Sicherheitler uns beim Essen zuschauen", meinte er locker.

Schmunzelnd und nahezu formvollendet servierte Sara das Essen auf dem kleinen Tisch. Dann nahm sie Platz. "Guten Appetit", wünschte sie, ergriff ihr Glas mit Apfelschorle und prostete ihm zu: "Auf Dich und die kelvanische Kultur. Und unsere Völkerverständigung."

"Auf dieses hoffentlich ungestörte Essen zu zweit!" korrigierte er Sara und schob sich ein Stück Fleisch in den Mund.

"Eine Völkerverständigung wird schwierig genug, da wir unterschiedliche Wege gehen in unserer neuen Heimat. Wir Kelvaner sind nicht das geeinte Volk, das wir in unserer alten Heimat waren. Es gibt 2 Gesellschafts- formen in unserem Volk", erklärte er, nachdem er den Mund leer hatte.

Auch Sara nahm einen Biss von dem köstlichen Essen, trotz der dafür ungewöhnlichen Uhrzeit. "Sogar verschiedene Gesellschaftsformen? Wow! Wie das?" fragte sie interessiert nach.

Schließlich waren die Kelvaner ihres Wissens bislang einem strengen logischen Kodex gefolgt. Ließ der nun mehrere Alternativen zu?

Vurtuss blieb ernst. "Der logische Kodex ist so eine Sache. Was logisch ist unterliegt oftmals unterschiedlicher Betrachtung. Wenn etwas aus einem oberen Regalfach fällt sollte es logisch sein, dass der Gegenstand auf dem Boden aufschlägt, aber man kann sich auch eine Alternative konstruieren in Form dessen dass ja immer einer da wäre um das zu verhindern, weil er in dem Raum lebe. Also bekommt in dem Moment die Logik 2 Gesichter. Die allgemeine Situation unseres Volkes, und die Umstände wie wir hierher gekommen sind, haben viele Regeln und Grundsätze verzerrt. Wir haben seit vielen Jahren die gewaltbereite Seite der Gesellschaft und die religiöse und somit friedliche Seite der Gesellschaft. Beide Seiten sitzen aber am gleichen Tisch wenn es um große Entscheidungen geht, aber kommen nur vordergründig auf das gleiche Ergebnis. Hinter den Kulissen wetzt die eine Seite schon das Messer und kurbelt die Kriegsmaschinerie an, um das Problem schnell und eiskalt zu erledigen. Während wir von der anderen Seite das Gespräch suchen und unserer Spiritualität hingeben um das Problem zu lösen", führte er den Gesprächsfaden fort.

Die Wissenschaftlerin hörte aufmerksam zu, während sie weiter ein paar Happen genoss. Sie nickte ernst. "Das klingt gar nicht mal so untypisch, für viele Spezies. Dennoch, bei Ihrer logischen Orientierung hätte ich nicht damit gerechnet. Bedeutet das, dass sie kurz vor einem Bürgerkrieg stehen? Was sagt denn die Regierung dazu?"

Vurtuss lächelte. "Ich glaube da habe ich mich falsch ausgedrückt. Wir sind ein Volk, nur dass wir unterschiedlicher Meinungen sind. Wie erwähnt besteht die Regierung aus beiden Seiten, und obwohl wir uns in Sachen Fortbestand uneinig sind würden wir nie gegeneinander kämpfen. Es ist vergleichbar mit dem guten Character und dem bösen Character, den jeder in sich trägt, meines Wissens verletzt sich keiner ernsthaft selbst, nur weil er uneins mit sich selbst ist. Wir sind wie ein einziger Organismus, der was auch immer passiert zusammenhält, auch wenn eine Hälfte schadhaft ist. Aber reden wir nach dem Essen weiter, sonst wird es kalt", erklärte er und griff zum nächsten Stück Fleisch mit seiner Gabel.


--- SB Mamori, Promenadendeck

> Auf dem Promenadendeck angekommen, schaute Matti Sola sich
> zunächst suchend um.

Matti schlenderte das Promenadendeck entlang. Er hatte schon einen Friseursalon sowie eine Kneipe und einen Massagesalon entdeckt. Nun kam er an einem Bekleidungsgeschäft vorbei. Er warf einen Blick in die Auslage und stellte fest, dass er zu alt für die dort ausgestellten Klamotten war. Das war alles zu bunt für seinen Geschmack. Er blickte etwas tiefer in den Laden und erkannte dort das Mädchen vom Frachter wieder. Also suchte er sich erst mal einen Platz, wo er sich hinstellen konnte. Er musste dringend mit ihr reden, um ein paar wichtige Sachen mit ihr zu klären.

Eine kleine Person mit großen Ohren verfolgte Vasu. Flynk blieb stetig zehn Schritte hinter ihm und wenn möglich zwischen ihm noch die eine oder andere Person, die sich auf dem Promenadendeck aufhielt. Unauffällig in der Masse wollte er sich bewegen und versteckte die rechte Hand innerhalb seiner Jacke, als müsste er in der Jacke etwas festhalten. Etwas Großes, was in keine Jackeninnentasche passte?

   -- SB Mamori Promenadendeck, Plattenladen "Ramona"

> "Na los, fangen wir an. Upbeat Fahrstuhl, von soft bis härter",
> umriss Sheena das Musikprogramm gegenüber Floyd. "Fangen wir mit
> 'Wild Wingx' an?"

Floyd ging von der Matte und war dabei, den Dudelsack in eine der Vitrinen zu hängen. "Die Lichtorgel war eigentlich für die Gäste gedacht, und wie Straßenmusiker vor 'nem Laden zu stehen war, dachte ich, auch seit Jahren aus meinem Leben gestrichen." Als das Instrument hing und der Schaukasten wieder verschlossen war, stellte Floyd fest, dass er seiner Schwester schon wieder vor den Kopf gestoßen hatte. "Ich glaube, wir sollten immer mindestens einen von uns im Laden haben, um die Kunden zu beraten und unseren Service vorzustellen. Das Vorspielen sollte eher als Vorführung der Instrumente dienen als zum Spielen einer Setlist. Denk daran, wir werben hier für unseren Laden und nicht für die Band", erklärte er ihr erneut, um alle Missverständisse aus dem Weg zu räumen.

Entnervt verdrehte Sheena die Augen, dann stemmte sie die Hände in die Hüften und erklärte energisch: "Die Band ist nicht hier. NOCH gibt es hier keine. Aber es wird hier bald eine geben, ganz sicher. Wir werden heute sehen, wer hier spielen kann. Und nun zum Laden. Natürlich geben wir hier kein stundenlanges Konzert. Glaubst Du etwa, ich würde Kunden hier warten lassen? Aber wir sollten immer mal wieder ein paar Minuten spielen, um die Leute anzulocken. Und zu begeistern. Und zu unterhalten." Sie warf ihre langen blauen Zöpfe nach hinten und schob ihren Bruder vor die Tür. "Und jetzt - Showtime", trieb sie ihn an.

Grinsend nickte sie der jungen Klingonin zu, die da schon stand und neugierig guckte, und nahm hinter ihrem Schlagzeug Platz.

   -- SB Mamori Promenadendeck, vor der Wellness-Oase

Wo eben noch das Geplärr der Kosmetikfreaks gewütet hatte, herrschte noch die allgemeine Ruhe vor dem Sturm. Valerius stemmte die Hände verärgert in die Hüften. Diese beiden Halbstarken waren viel zu spät. Noch hatte sich keine Menschenmenge deutlich an einem Ort des Promenadendecks gesammelt, aber dort vor dem Plattenladen war schon mehr Andrang als hier herüben. Es war allerlei vor Sheenas Geschäft aufgebaut... Mit einem Auge auf sein eigenes Geschäft schlenderte Valerius ein bisschen weiter und starrte durch die Auslage zu Desh hinein, wo eine blutjunge Kundin mit Händen und Füßen ihre Wünsche preisgab, wie sich Valerius dachte... oder sie probierte gerade etwas Neues an. Recht viel weiter konnte er aber nicht von seinem Geschäft fortgehen, schon gar nicht bei der Eröffnung... bedauerlich bei dem Angebot. Der Zorn auf die Burschen wurde nicht grade kleiner...

   -- SB Mamori, Boutique "Fashion"

> Shania Stones Gesicht hatte sich wieder leicht gerötet, und sie
> guckte krampfhaft auf die Zeichnungen.

Oha, das war aber kein einfacher Kunde. Aber Desh liebte Herausforderungen und so versuchte er die Vorschläge von Shania in einen Entwurf umzusetzen und gab dies dann an den Replikator weiter.

Kurz darauf kam er mit zwei Kleidern wieder. Das erste das etwa knielang, raffinierte Träger hatte, ihre Figur umschmeicheln würde und türkisgrün war. Das zweite hatte den U-Boot Ausschnitt, die gleiche Länge wie das erste, halbtransparente Puff-Ärmel und die gewünschten Abnäher und war moosgrün. "So etwas in der Art?" fragte Desh und hielt die beiden Kleider hoch.

"Ja... roooot", staunte Shania und griff spontan nach dem moosgrünen Kleid. "Darf ich das mal anprobieren?"

Kurz blickte sie sich um und entdeckte die Umkleidekabinen in der hinteren Ecke. Ohne eine Antwort abzuwarten entschwand sie rasch dort hinein.

Sie brauchte nicht lange zum Umziehen. Fasziniert und kritisch musterte sie ihr Spielbild in der engen Kabine. Es sah... wirklich schick aus. Irgendwie zu schick. Zu welchem Anlass sollte sie das denn tragen? Also die Länge war genau richtig, aber mit den Abnähern und dem U-Boot-Ausschnitt war sie noch nicht ganz sicher.

Mit pochendem Herzen riss sie den Vorhang der Kabine aus und trat einen Schritt heraus. "Was meinen Sie?" fragte sie mit rotem Gesicht und leiser Stimme.


--- SB Mamori, Quartier Doran Oscheewa

> Staunend hatte Doran das großzügige Quartier in Augenschein genommen.
> Grau zwar, aber von moderner, schlichter Eleganz.
> "Wow, was kostet das alles?" fragte er seine Begleiterin, die ihm die
> Konsole in seinem Quartier erklärte.

"Das spielt keine Rolle", schmunzelte Betty McDougall und zeigte ihm, welchen Knopf er betätigen musste: "Hier müssen Sie drücken, und dann können Sie einfach mündlich einen COMM-Kanal öffnen, zum Beispiel so." Sie betätigte den Knopf. "McDougall an OPS".

"Sprechen Sie", erklang Max Rieses Stimme.

"Bei mir ist Mr. Oscheewa, ein minorytanischer Geschäftsmann. Er möchte die Stationsleitung sprechen."

Doran sah Betty aufmerksam zu. 'Minorytanischer Geschäftsmann', hallte es innerlich in ihm nach und brachte ihn zum Lächeln. Wow, so hatte ihn noch nie jemand genannt.

Max überlegte. Commander Vasus Schicht war bereits beendet, und der Erste Offizier war unterwegs. Der Jem'Hadar-Taktiker war als Gesprächspartner vermutlich nicht sonderlich geeignet, aber vor allem wurde er zur Zeit wirklich an der TAK gebraucht, bei dem ganzen Schiffslandeverkehr, der im Augenblick herrschte. "Worum geht es?" fragte der OPS schließlich nach.

Betty sah Doran fragend an und bedeutete ihm dann per Geste das Gespräch zu übernehmen.

"Hallo, hier ist Doran Oscheewa", stellte er sich etwas aufgeregt vor und überlegte, was er sagen sollte. "In... in meinen Unterlagen steht, ich soll mich an die Stationsführung wenden, weil ich hier ein Restaurant eröffnen will."

"Ein Restaurant", wiederholte Max erfreut, "prima. Der Kommandant ist im Augenblick nicht zu sprechen. Sie... brauchen einen Termin mit ihm. Morgen können wir sicher einen einrichten."

"Morgen?" staunte Doran. "Und was soll ich bis dahin machen?"

"Warum fangen Sie nicht schon mal an?" fragte Max. "Wenn es schon feststeht, dass Sie hier ein Restaurant eröffnen, sollte das keine Probleme geben. Dann bleiben Sie doch sicher hier. Dann sind Sie doch morgen auch noch da?" Währenddessen rief er sich den Quartierplan auf den Schirm und überprüfte, ob auf dem Promenadendeck ein minorytanisches Restaurant eingetragen war.

"Äh... ja... schon", erwiderte Doran verblüfft.

"Sie sind hier eingetragen. Also Ihr Restaurant. Promenadendeck Nr. 9. Ich würde sagen, schauen Sie sich schon mal um. Ich schicke Ihnen dann morgen eine Nachricht mit Ihrem Termin bei der Stationsleitung. An...", kurz schlug er unter den privaten Quartieren nach, "an Ihr Quartier. Deck 25, Nr. 89. Korrekt?"

Doran warf einen fragenden Blick zu Betty, die nickte. "Ja, das ist mein Quartier. Ja, gut. Vielen Dank, Herr Ops."

Max lachte. "OPS ist nicht mein Name, das ist meine Position. Ich bin Max Riese. Auf Wiederhören, Mr. Oscheewa."

"Auf Wiederhören", grinste Doran verlegen über seinen peinlichen Fehler.

Max beendete die Verbindung. Betty zeigte dem Minorytaner noch, woran er das erkannte, und wie er selbst das Gespräch beenden konnte. Dann zeigte sie ihm das Bad mit der Schalldusche und den Replikator.

Doran konnte kaum fassen, welchen Stand die Technik hier hatte. Besonders der Replikator faszinierte ihn. "Man kann alles bestellen, was man will? Und was kostet das?"

"Sie müssen das nicht mit Geld bezahlen, das wird mit Ihrem Punktekonto verrechnet", erklärte Betty.

"Mit was? Wie viele Punkte habe ich denn?" fragte Doran mit großen Augen.

"Ähm... keine Ahnung. Das wird sicher die Stationsführung entscheiden. Aber keine Sorge. Für jegliches Essen, Trinken, Kleidung, Kosmetik und was man so braucht wird es sicher reichen. Hier muss niemand hungern oder sowas."

"Jegliches Essen?" staunte Doran und machte einen Test: "Eine kalte Katze bitte."

Der Replikator gab einen kurzen Fehlerpiepton von sich. "Unbekannt. Bitte spezifizieren Sie", erklang die Computerstimme.

"Äh... Essen. Minorytanisches Essen. Kalte Katze am Stiel." Piep. "Rezeptur unbekannt. Bitte geben Sie die Rezeptur ein."

Doran grinste und sah dann schulterzuckend zu Betty. "Ich kenne die Rezeptur nicht. Sie kennen keine kalte Katze?"

Betty kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. Sie schüttelte den Kopf und hoffte nur, dass der Minorytaner nicht tatsächlich tiefgekühltes Katzenfleisch meinte. Dann zeigte sie ihm, wie er die Datenbank abfragen konnte. Unter anderem, wie er sich jegliche bekannten Lebensmittel und Gerichte des Replikators anzeigen lassen konnte, auch mit Bildern und Rezepturen. Und wie er neue anlegen konnte.

"Testen wir mal", sagte sie nach dieser recht langwierigen Lektion. "Sie wollen also eine kalte Katze. Wie gehen Sie vor?"

"Ich suche etwas Ähnliches", erklärte Doran und schlug die Lebensmitteldatenbank auf. "Getränke... Gemüse... Obst... " Nach einer ganzen Weile hatte er etwas gefunden. "Süßwaren. Ah, hier, sehen Sie? DAS sieht so ähnlich aus wie eine kalte Katze. Eis am Stiel. Oh, das gibt es in vielen Sorten. Ja, das ist gut, das ist genau wie bei kalten Katzen. Ich nehme... Schokolade."

Gespannt wandte er sich zum Replikator. Betty lächelte ihm aufmunternd zu. "Ein Eis am Stiel, Sorte Schokolade", bestellte er.

Und tatsächlich materialisierte der Replikator das gewünschte. Begeistert schnupperte Doran an dem Eis und betrachtete es von allen Seiten. "Es funktioniert! Es sieht wirklich echt aus. Es riecht gut."

Er nahm allen Mut zusammen und kostete es. "Es schmeckt toll! Genau wie kalte Katze! Es ist kalte Katze!"

Betty strahlte über den begeisterten Fremden. "Wollen Sie auch eine?" bot Doran fröhlich an.

"Nein danke", lehnte sie ab. "Na, das ist wohl alles geklärt? Finden Sie sich jetzt hier zurecht?"

"Mmm... ich glaub schon. Ich meine, ich werde sicher noch viele Fragen haben. Aber ich werde das schon noch lernen. Ich weiß ja jetzt, wie ich in der Datenbank nachschlagen kann." Entzückt lächelte er sie an. "Ich danke Ihnen vielmals. Sie sind sehr freundlich. Und haben mir wunderbar geholfen. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll. - Oder warten, Sie, da fällt mir was ein!" Ein begeistertes Leuchten erschien in seinen Augen. Noch nie hatte er ein solches Angebot machen können: "Wenn mein Restaurant fertig ist, dann lade ich Sie ein. Ich koche Ihnen was Sie wollen. So viel Sie wollen. Na, ist das ein Angebot?"

Betty war ganz gerührt. "Das ist doch nicht nötig. Habe ich gern getan. Sie sind sehr freundlich, Mr. Oscheewa. Vielen Dank. Ich... komme Sie gern mal in Ihrem Restaurant besuchen. Vielen Dank. - Ähm, nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich muss jetzt gehen. Wir... werden uns ja sicher sehen. Alles Gute bis dahin. Auf Wiedersehen." "Auf Wiedersehen", verabschiedete Doran die Sicherheitlerin zufrieden und sah ihr nach, bis sie das Quartier verlassen hatte.


--- SB Mamori, Hangar, Andockplatz vegetjanisches Runabout "Kumari"

Takgall stand leicht genervt an der Luftschleuse. "Ich sag Euch, die haben uns vergessen!" zischelte er missmutig.

Soren grinste: "Nun mal langsam! Die wussten ja anscheinend nicht, dass wir kommen und mussten sich erst mal neu sortieren!" Aber auch er konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.

   -- SB Mamori Hangar, Andockschleuse Frachter "S.S. Hamburg"

"Willkommen auf Starbase Mamori, Sir", begrüsste Lee Wong den letzten Passagier der S.S. Hamburg an Bord, einen Rha'hiera'khem. Er versuchte das seltsame Wesen nicht allzu auffällig anzustarren. Einem Mitglied dieser Spezies war er noch nie zuvor begegnet.

Jhirrean konnte das Erstaunen riechen noch ehe er die Blicke sah, und so wehte ihm bei seinem Eintreffen auf der Station jener merkwürdige Geruch entgegen, an den er sich nur schwer gewöhnen konnte.

Wenn es etwas Neues gab versuche er immer dieses so gründlich wie möglich zu untersuchen und hielt sich nicht zurück wie jene Wesen hier. Aber vermutlich war es eine kulturelle Besonderheit die Neugier so weit zu unterdrücken, dass viele sie nahezu leugneten. Andererseits passte das Verhalten gut zu den übrigen Beobachtungen über die Spezies Homo Sapiens - wie diese Wesen sich den eigenen Aufzeichnungen zufolge selbst zuerst nannten - dass Vernunft das kennzeichnende Element war, das sah Jhirrean als Form von Ironie, die ebenfalls von diesen Wesen perfektioniert worden war. Sie taten häufiger genau das, was sie eigentlich angaben nicht tun zu wollen, eine stärkere Diskrepanz zwischen Selbstbild und gelebtem Bild hatte er noch nirgendwo beobachtet. Das war äußerst interesant.

Doch er hatte im Moment eine andere Spezies im Visier. Seine Recherchen hatten ergeben, dass sich ein Kelvaner auf der Station aufhielt, und dieser besaß Eigenschaften, die sowohl ihn persönlich als auch Geschäftspartner seines Volkes ganz besonders interessierten. Die Homo konnten warten.

Kaum hatte der Passagier die Schleuse passiert, erhielt der Sicherheitler einen neuen Auftrag: "Nehmen Sie zusammen mit Commander Talvert die vegetjanische Crew in Empfang. Er ist auf dem Weg zum Hangar."

"Aye", bestätigte der Sicherheitler seufzend. Würde er denn nie Feierabend haben? Es war doch schon längst Zeit!

Auf dem Weg zu den Turboliften hielt er die Augen offen. Es war ungewöhnlich viel Verkehr hier. Ein kleines sarkassianisches Schiff landete gerade auf Alpha 3. Er entdeckte das vegetjanische Schiff auf Landeplatz Alpha 1. Und als nächstes den ersten Offizier, der aus Lift 1 trat.

"Sir", sprach er ihn an, "Ich begleite Sie zu den Vegetjanern. Sie sind schon gelandet, gleich dort, Alpha 1."

"Danke, Petty Officer", antwortete Suvan Talvert dem Sicherheitsexperten und begleitete ihn zur Schleuse.

"Öffnen", befahl der Halbvulkanier der Türsteuerung. Die schweren Schotten glitten auseinander und der fast zwei Meter große Vulkanterraner musste zu einem Reptiloiden aufblicken.

Einen Moment musterte Suvan die Vegetjaner. Dann stellte er die Beine auseinander und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Willkommen an Bord von Starbase Mamori", begrüßte Talvert die Echsenwesen. "Ich bin Lieutenant Commander Suvan Talvert, der Erste Offizier. Ich möchte Ihre Verträge mit der Vereinten Föderation der Planeten bestätigen, und Ihnen Ihre Quartiere und Geschäftsräume zeigen."

Kaum hatte er das ausgesprochen tastete er sich kurz ab und war danach gewiss kein PADD dabei zu haben, auf das er die Verträge und die Bedingungen der Stationsleitung hätte laden können. Um Hilfe flehend blickte er zu Lee Wong.

Erst nachdem Lee Wong seinen erstaunten Blick wieder von den großen Echsenwesen abwenden konnte, die ihn um mindestens einen halben Meter überragen, bemerkte er Talverts hilfesuchenden Blick. "Oh... Moment", tastete er seine Taschen ebenfalls ab und fand sein kleines privates Mini-PADD. Mit einem fragenden Blick bot er es dem Ersten Offizier an.

"Vielen Dank!" erwiderte Suvan Talvert. Er beschloss sich das Gesicht Lee Wongs zu merken, um ihn bei Gelegenheit in ein Geschäft dessen Wahl einzuladen.

Der Halbvulkanier lud die Daten auf das Mini-PADD und hielt sie den beiden Vegetjanern vor. "Wie vereinbart ist Ihnen die Aufbewahrung von Waffen in Ihren Geschäftsräumen, in Ihren Quartieren und in Ihrem Schiff gestattet. Um Waffen zu tragen benötigen Sie für jeden einzelnen Fall eine Genehmigung", erklärte Suvan.

Diese engen Richtlinien kamen nicht von ungefähr, man wollte vermeiden, dass private Sicherheitsspezialisten Hilfssheriff auf dem Promenadendeck spielten. "Allerdings haben wir uns bemüht Ihren Wünschen für die Geschäftsräume weitgehend entgegen zu kommen. Zum Beispiel verfügen sie über eine unabhängige Subraum-Transceiver-Verbindung", betonte der Erste Offizier diplomatisch.

Auch die Botschaften der Minorytaner und Sarkassianer hatten unabhängige Verbindungen, aus Gründen der Abhörsicherheit.

Soren blickte auf das winzige PADD und dachte sich: 'Wenn hier alles so klein ist, gibt das ganz schöne Nackenprobleme'. Dabei fiel sein Blick auf den kleinen Sicherheitswächter neben dem Commander. Dann griff er langsam in seine Tunika und förderte ein Federations- Standard-PADD zu Tage und sagte: "Einverstanden, Commander, hier haben Sie das Ermächtigungsschreiben meiner Arbeitgeber sowie eine Unbedenklichkeitserklärung der vegetjanischen Behörden. Außerdem sind darauf die Lebensläufe und Empfehlungschreibung meiner Mitarbeiter gespeichert. Weiter unten finden Sie außerdem eine Liste mit allen Waffen, die wir mit uns führen und welche Veränderungen nach dem Energiewaffenkontrollgesetz der Föderation daran vorgenommen wurden. Wie Sie sehen werden, haben wir die Begrenzer angepasst, so dass die Leistung auf die eines Phasers der Stufe drei beschränkt worden ist. Aber ich danke Ihnen schon einmal im Voraus, dass Sie uns eine unabhängige Subraum-Transceiver-Verbindung zur Verfügung stellen. Oh, ich war unhöflich! Ich habe vergessen, mich vorzustellen. Ich bin Soren van Gallen! Das hier sind dann noch Takgall und San'tur, zwei meiner Mitarbeiter. Der Rest meiner Leute ist noch an Bord der Kumari."

Takgall nickte nur knapp als sein Name fiel, während San'tur den Commander ausführlich musterte. Ihr war der leichte, aber hübsche Grünton seiner Haut aufgefallen. Dem Sicherheitswächter nickte sie nur zu; aber beim Commander konnte sie sich einen für vegetjanische Verhältnisse charmanten Augenaufschlag nicht verkneifen. Sie dachte sich: 'Schönes Kerlchen für einen Humanoiden!'

Da Soren van Gallen seine Begleiter vorgestellt hatte, und Suvan den Namen des Sicherheitlers nicht wusste bedeutete Talvert diesem mit einer Geste sich ebenfalls vorzustellen.

Professionell nahm dieser Haltung an und meldete zackig: "Petty Officer Third Class Lee Wong, Sir!"

Suvan Talvert bekam den Blick San'turs mit, aber er konnte die reptiloide Mimik kaum deuten. Als empathischem Halbvulkanier allerdings vermittelte die Vegetjanerin ihm einen Eindruck, der ihm einen kalten Schauer den Rücken hoch jagte. Der Erste Offizier räusperte sich leise und meinte: "Es freut mich Sie kennen zu lernen, Mister van Gallen, Mister Takgall, Miss San'tur." Ob seines unangenehmen Eindrucks und ob der Unkenntnis von vegetjanischer Schicklichkeit verzichtete er darauf, der Frau die Hand zu küssen. "Möchten Sie erst Ihre Quartiere beziehen oder sofort Ihre Geschäftsräume besichtigen?" fragte Suvan Talvert.

Soren nickte und sagte: "Zeigen Sie uns als erstes unsere Geschäftsräume. Wir haben eine Menge Equipement in unserem Schiff, das von Bord gebracht werden muss. Dürfen wir unseren Transporter dafür benutzen oder stellen Sie uns Antigrav-Einheiten zur Verfügung? Zum Tragen sind die Sachen ein wenig zu sperrig."

San'tur war etwas verwundert, dass der Commander so gar nicht bzw. fast abweisend reagiert hatte. Hatte sie etwas falsch gemacht? Sie nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit sich noch einmal mit den Verhaltensmustern der Humanoiden zu beschäftigen. Vielleicht konnte sie ja dann irgendwann das jetzige Missverständis ausräumen.

"Setzen Sie sich mit der OPS in Verbindung, man wird einen Transportvorgang initiieren", bat Suvan Talvert den Vegetjaner. "Folgen Sie mir bitte." Mit einem Nicken bedeutete er PO3 Wong sich ebenfalls anzuschließen. Talvert führte die drei Reptiloiden zu ihren Geschäftsräumen.


--- SB Mamori Promenadendeck, Replimat

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Was Daddy mit dir gemacht hat, brauch ich gar nicht erst fragen. Man
> sieht's an deiner Eisschnute", meinte Kirah Vaughn zu S'thani und
> kitzelte ihre Tochter.

S'thani Vaughn kicherte und schüttelte sich herzaft. Dann drückte sie ihre Eisschnute ihrer Mutter auf den Bauch und gab Kirah einen dicken Schmatzer auf die rote Uniformjacke. Sie lächelte fröhlich zur Lieutenant Colonel hoch. Die Eisschnute des Mädchens war nun sauber.

Sprachlos blickte Kirah erst ihre Tochter, dann ihre Uniformjacke und schließlich wieder ihre Tochter an. "Na, du bist mir vielleicht eine. Soll Mommy jetzt vielleicht so rumlaufen?" fragte sie S´thani gespielt streng. Doch schon konnte sie diese Miene nicht mehr aufrecht erhalten und musste lachen. "Was sollen wir in der Zwischenzeit machen, bis dein Daddy wieder da ist?" fragte sie S´thani.

Vasu besorgte sich im Replimat einen Becher mit Kaffee und betrachtete die Leute, die an ihm vorbeizogen, nicht sehr aufmerksam. In seinen Gedanken war er bei den letzten Stunden. Die Ereignisse hatten die OPS und ihn ganz schön auf Trab gehalten und zum Glück war der Riese da gewesen. Doch er konnte ja nicht immer Dienst schieben und außerdem konnte er etwas Hilfe gebrauchen bei dem Bürokratiekram. Damit wollte er die OPS nicht zusätzlich belasten, ja nicht mal sich selber. Es waren ja nur einfache Arbeiten ohne jede Sicherheitseinstufung, ideal für eine Hilfskraft.

Genüßlich trank er seinen Kaffee und schüttet noch mehr Zucker hinein. Dabei betrachtete den Zettel mit dieser Stationszeitung genauer und ließ sich von der Werbung der Ferengis inspirieren. Langsam reifte in ihm eine Idee.

(Letzter Zug aus voriger Chronik - an einem anderen Tisch:)
> Dann versuchte John Harris Jirris Blick einzufangen, bedachte sie
> mit einem entwaffnenden Lächeln und meinte: "Wissen Sie, ich habe
> wirklich ein Talent dafür immer das falsche zu sagen!"

"Verzeihen Sie, Sir. Ich muss Sie missverstanden haben", erklärte Jirri und es war ihr ganz schön peinlich. "Ich konnte mir auch wirklich nicht vorstellen, dass Sie näheres darüber hätten wissen wollen", erklärte sie. "Dann willkommen im Club. Das Talent habe ich auch."

Mittlerweile hatte John sein Besteck wieder aufgenommen und ein paar Bissen zu sich genommen. Nun legte er es aber erneut auf dem Tellerrand ab und meinte: "Wenigsten haben wir schon mal etwas gemeinsam, da müsste es doch möglich, dass wir miteinander arbeiten können. Gibt es etwas, das ich unbedingt über die Station wissen müsste?"

"Ja, da gibt es etwas, Sir", erklärte Jirri. "Hier ist selten etwas wie es auf den ersten Anschein aussieht. Hier müssen sie mit allem immer und überall rechnen", fügte sie hinzu.

"Nun wird es spannend", meinte John lächelnd, der sich immer noch nicht sicher war, wie er seine Gesprächspartnerin einschätzen sollte. "Möchten Sie nicht etwas genauer werden?"

"Nicht unbedingt", meinte Jirri und lächelte geheimnisvoll. "Sehen Sie es als Erfahrung an. Ich bin zwar noch nicht lange hier, aber selbst ich habe das hier schon gemerkt. Diese Station ist für mancherlei Überraschungen gut", erklärte sie.

"Sie möchten mich also lieber ins kalte Wasser werfen und sehen ob ich schwimmen kann?" hakte er mit einem amüsierten Funkeln in den Augen nach. "Das ist wirklich nicht besonders nett!"

"Jep, so bin ich halt", meinte Jirri schmunzelnd. "So sehen wir, ob Sie schwimmen können und dementsprechend den Umständen auf dieser Station gewachsen sind", meinte sie.

John zögerte eine Antwort hinaus und widmete sich einige Augenblicke seinem Teller. Er war sich nicht sicher, wie er sich verhalten sollte. Nur zu gerne hätte er etwas weiter gebohrt, doch er entschied sich dagegen, vielleicht war es vorerst besser, dieser Unterhaltung keine allzu ernste Wendung zu geben. "Na, dann brauche ich mir ja keine Sorgen machen!" John zwinkerte ihr verschwörerisch zu: "Ich bin nämlich ein guter Schwimmer müssen Sie wissen!"

"Das ist gut zu wissen. Ob Sie sich über Wasser halten können, gegen Anderson und andere Widrigkeiten, werden wir ja demnächst sehen", meinte Jirri und leerte ihr Getränk. "Haben Sie sich freiwillig für diese Station gemeldet?" fragte sie Harris.

Anderson hatte John schon fast vergessen, dort sollte er sich ja auch noch melden. Sein Vorgesetzter hatte sicher vor noch einige Worte, über seinen Versuch ihn zu provozieren, zu verlieren.

Doch die letzte Äußerung des Ensign ging ihm fast schon ein wenig zu weit. John legte sein Besteck endgültig beiseite und schob das Tablett ein kleines Stückchen von sich. Seine gute Laune war verschwunden. "Vorsicht, Ensign, Ihre Worte könnten auch gut als Beleidigung aufgefasst werden", und etwas freundlicher fügte John hinzu: "Um Ihre Frage zu beantworten, ich habe mich tatsächlich freiwillig gemeldet."

Jirri blickte Harris bei dessen Worten an wie ein Schaf. Was war denn bitte an ihren Worten so schlimm gewesen? Waren die Leute dieser Zeit echt so schräg drauf? Jirri seufzte und setzte dann zu einer Antwort an. "Ich weiß nicht, was an meinen Worten so schlimm sein soll, außer dass sie ehrlich gemeint sind. Ich werde sie jedenfalls nicht zurücknehmen", erklärte sie. "Sie haben sich ehrlich freiwillig gemeldet?" fragte sie ungläubig.

Für Qual begann der Urlaub im Replimat. Bevor er sich in Zivilkleidung schmiss, musste er sich etwas zu trinken holen. Er hatte Durst wie eine Bergziege, die sich in der Wüste Gobi verirrte. "Cola, kalt", bestellte der junge Ferengi Sternenflotten-Engsin sich am Replikator.

Anschließend sah er sich um, nach einem freien Platz. Was um diese Uhrzeit nicht leicht war. Drei Plätze waren beim Commander Vasu frei und zwei Plätze wo Harris und Jirri saßen.

Natürlich entschied Qual sich für Jirri und Harris und fragte die beiden: "Darf ich mich zu ihnen setzen?" Und die nächste Frage ging gleich weiter zu Harris: "Wie? Sie haben sich freiwillig gemeldet? Für was? Für ein Todeskommando?"

Noch einen Moment haftet sein Blick an Jirri, John hätte gerne noch etwas dazu gesagt, doch der Ferengi hinderte ihn daran. Den er nun auch freundlich aufforderte: "Sicher, setzten Sie sich ruhig. Und nein, nicht für ein Todeskommando, auch wenn das vielleicht dem einen oder anderen recht gut gefallen dürfte."

John meinte es keineswegs ernst, konnte sich diesen kleinen Seitenhieb gegen Jirri aber auch nicht verkneifen. Solche Gelegenheiten ließ er nur selten aus. "Wir sprachen über meine Versetzung auf die Station", erklärte er dann Qual, und dann an beide gerichtet: "Die war nicht nur freiwillig, als ich von dem freien Posten hier erfahren habe, bat ich sogar darum, hier meinen Dienst versehen zu dürfen. Die Arbeit hier unterscheidet sich sehr von dem Aufgabenbereich auf einem Schiff, so eine Herausforderung wollte ich mir nicht entgehen lassen."

   -- SB Mamori Promenadendeck, vor dem "Ramona"

Von Sheenas Fingerzeig eingeschüchtert - und nur so wie eine Schwester einschüchtern konnte - stand Floyd vor dem Laden und klemmte sich schleunigst hinter das Keybaord, welches seine Schwester für ihn vordenkend aufgestellt hatte.

Floyd spielte eine fröhlich beschwingte Melodie an und wartete auf den Einsatz seiner Schwester, der sofort kam und ihn - wie gewohnt und es sich für Zwillinge gehört - perfekt ergänzte. Entgegen seiner derzeitigen favorisierten Lieblingsmusik, die sehr - wie man sagte - unfröhlich und düster war, spielte er nicht minder beschwingt, aber viel mehr schwingend und auslandend als er es wollte oder besser erdachte. Die zwar begrenzte Melodiefähigkeit des Schlagzeuges seiner Schwester beflügelte ihn und erinnerte ihn an die Predigt und was ihm blühte, wenn er nicht alles tat, was ihm melodisch möglich war. Davon getrieben spielte er sich an seine Grenzen und ließ die Finger glühen auf den elfenbeinfarbenen Tasten des Keyboards.

Zufrieden grinsend legte sich auch Sheena mächtig ins Zeug. Floyd baute einen Break ein und ließ sie ein Solo spielen, in dem sie zeigte was sie konnte.

   -- SB Mamori, woanders auf dem Promenadendeck

Das pelzige und elgante Wesen, dessen Anlauf mehr als nur notwendig war, stieß nun unweigerlich und gewillt mit den Füßen direkt und unvermittelt gegen die Brust seines liebsten Orioners. Dieser vollführte einen Rückwärtssalto, während sein Freund dasselbe tat - nur eben in die andere Richtung. Nach dem gewollten Zusammenprall schauten sich Ra und Bhang an.

"Du hast gezuckt", spottete Ra, und Bhang erinnerte nur: "Wie spät ist es?" Hinter der unscheinbaren Bemerkung versteckte sich ein vorwurfsvoller und nachdringlicher Hinweis auf ein nicht allzu fernes Versprechen.

Ra erkannte die "List" sofort und riegelte ab. "Bahh, noch nicht Nacht und damit noch nicht früh genug."

Bhang trottete davon, was bedeutete in Richtung Oase und der unweigerlichen Verpflichtung. Ra schlurfte, was eine höchste Form der Zustimmung war, hinter her. Gelegentlich von "Hindernissen" abstoßend und überspringend schlenderten die beiden so sehr unabhängigen und eigenbrödlerischen Jugendlichen das runde Promenadendeck entlang.

"Stressnich!" schimpfte Ra, ohne eine Wort von Bhang zu hören und immer noch einige Schritte hinter ihm. Kopf Bergab und Hände in den Taschen folgte Ra ein wenig schuldbewusst und den Rest verpflichtet seinem Freund gegenüber an allen Kanten entlangbalancierend. Unbewusst für wenige Sekunden folgte er etwas rhythmischer seinen Bewegungen und stellte dann fest, dass der Rhythmus von außen vorgegeben war. Kopfnickend und auf einer Kante balancierend stellte der schwarze Panther fest: "Rockt."

Bhang wendete sich und strahlte, da er etwas und doch viel mehr weiter sah als sein Freund zurück. "Das tut es wohl und reiß dich ja zusammen, damit dir keiner abgeht."

Beide schlenderten weiter in dem Rhythmus, der ihnen von etwas weiter vorgegeben wurde.

   -- SB Mamori Promenadendeck, vor der "Oase"

Valerius sah noch zu, wie das junge Mädel bei Desh ein rotes Kleid anprobierte und blickte sich dann um zu dem Plattenladen, wo eine Band herzerfrischend laute Musik machte. Und wen sah er fröhlich seine Runden drehen? Den schwarzen Pather und seinen grünen Fraund, dem er mehr Ehrgefühl zugetraut hatte.

Die beiden kamen direkt auf ihn zu und er sah sie mit leicht mürrischer Miene an. Schon von weiterem sagte er zu ihnen: "Seid Ihr grade auf der Durchreise, oder könnt Ihr Euch an eine Abmachung erinnern. Es ist schon 4 vorbei..."

Vorgbeugt und höhnisch erwiderte Ra. "Vier sind hier vorbeigekommen? Bist du jetzt Türsteher? Nimmst du Wegzoll?"

Bhang stieß ihm nur in die Seite.

"Jaja, mein Chronometer ist defekt und dann haben wir auch noch den Turbolift verpasst", fügte Ra lachend an, als die beiden auf der Höhe von Valerius waren.

Dieses Mal sah Bhang seinen pelzigen Freund nur mürrisch an. "Nun hier sind wir", sagte Bhang, bevor sich Valerius auf Ras Provokationen einlassen konnte. "Was sollen wir tun?"


--- SB Mamori, Deck 25, Minorytanische Botschaft im Aufbau

Ehani Shahin hatte nur schnell ihre Sachen in das ihr zugewiesene Quartier gebracht und war dann wieder zum neuen Standort der minorytanischen Botschaft gekommen.

"So, es geht jetzt ein Plan herum, was zu erledigen ist, bevor wir mit dem Aufbau der Botschaft beginnen. Es ist für jeden Handwerker explizit ausgewiesen", erklärte Ehani. "Sie können anfangen", scheuchte sie die Handwerker weg.

Dann trat sie zu Aslien. "SO, und wir zwei sprechen mal über die Ideen, die Sie für die Botschaft haben", meinte Ehani.

"Oh, mit großem Vergnügen!" Aslien war immer noch voller Tatendrang und hielt Shahin bereits das PADD unter die Nase: "Schauen Sie, wie gefällt Ihnen das?"

Damit meinte sie die Variante mit lilafarbenen Wänden mit goldenen und grünen Streifen und dazu einen roten Teppich mit blauen und grauen Kreisen. "Oder wie würde Ihnen das gefallen?" Diesmal blaue Tapete mit leuchtend pinkfarbenen, kleinen Blüten, ein orangefarbener Teppich mit flieder Kreisen und leuchtend grünen Streifen. All die Farben die von den Minorytanern so geliebt wurden. Konnte es für sie doch nie bunt und auffallend genug sein, keine Kombination zu gewagt.

"Ich meine", fügte Aslien erklärend hinzu: "Schließlich soll doch die ganze Vielfältigkeit und Außergewöhnlichkeit unseres Volkes gespiegelt werden. Die Botschaft soll doch ausdrücken, wer wir sind. Gefallen Ihnen meine Ideen?"

Ehanis Augen wurden größer, als sie die Entwürfe der Architektin sah. "Das meinen Sie ernst, oder?" fragte sie leise. "Verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich soll die Botschaft die Vielfältigkeit des Minorytanischen Volkes darstellen, doch sollten wir es nicht etwas dezenter halten? Vielleicht die lila Wände und einen grauen Teppich mit roten Kreisen. Das würde doch gut zusammen passen", erklärte sie. 'Und würde nicht direkt wegen der grellen Farben Augenkrebs auslösen', dachte Ehani.

Damit hatte Aslien nun wirklich nicht gerechnet, schließlich hatte sie nicht ohne Grund diesen Auftrag bekommen. "Verzeihen Sie", sagte sie höflich, doch ihrer Stimme war eine gewisse Gereiztheit anzumerken: "Wie Sie vielleicht wissen, bin ich gerade wegen meiner Entwürfe und Vorstellungen ausgewählt worden. Alles andere könnte jeder, dazu werde ich nicht gebraucht. Wenn Sie also überhaupt nichts damit anfangen können, werde ich nicht versuchen Sie zu überzeugen. Doch setzten Sie sich dann mit Ihrem Vorgesetzten in Verbindung und lassen sich jemand anderen vom Planeten kommen. Immerhin sprechen wir von der Botschaft und nicht von Ihrem Wohnzimmer."

"Aufgrund dieser Entwürfe sind Sie ausgewählt worden?" entfuhr es Ehani überrascht. Sie atmete einmal tief durch und hatte ihre Mimik und ihre Gefühle wieder unter Kontrolle. "Gut, wenn Sie aufgrund Ihrer Entwürfe ausgewählt worden sind, dann müssen Sie diese umsetzen", erklärte Ehani. "Haben Sie auch schon Entwürfe für die Möbel?"

Aslien war erleichtert, hatte sie doch einen Moment lang befürchtet, ihr Auftrag könnte enden bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. In deutlich versöhnlicherem Tonfall sagte sie dann auch: "Bei den Möbeln dachte ich an etwas schlichtes, das sich dann eher unauffällig in das gesamte Bild einfügt. Da gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, dass ich mich freuen würde, wenn Sie mir bei der Auswahl helfen. Doch was halten Sie von hellem Holz und einem einfarbigen und dezenten Stoff, vielleicht ein heller Sandton? Wie ich schon sagte, da gibt es eine Menge Varianten."

Ehani nickte zustimmend. "Ja, bei den Möbeln würde ich es bewusst schlicht halten. Sonst wird der Besucher von den Eindrücken quasi erschlagen und das wollen wir ja auch nicht. Die Idee mit dem Stoff hört sich gut an", meinte Ehani.

"Gut", meinte Aslien: "Dann hätten wir ja schon ein paar Dinge besprochen. Das nächste wäre dann wohl die Wahl der Holzart. Es sollte eine von uns daheim sein, was meinen Sie, welche würde Ihnen gefallen? Und könnten Sie mir vielleicht sagen, wo ich alles replizieren kann, was ich so brauche?"


--- SB Mamori Promenadendeck, Replimat

Schuldbewusst blickte S'thani mit großen Augen auf den Fleck, den sie hinterlassen hatte. Dabei hatte sie ihre Mutter wirklich nur küssen wollen, sie hatte an ihre Schnute gar nicht gedacht. Sie machte sich daran den Fleck - in Ermangelung eines Tuches - mit ihren Händchen aufzuwischen. Auf die Frage Kirahs antwortete das Mädchen, wobei sie sich zum 'RAMONA' umdrehte: "Musik, Mommy. Könn wia gucken gehn?"

Amüsiert beobachtete Kirah, wie S´thani versuchte den Fleck wegzumachen und ihn dadurch nur vergrößerte. "Danke, S´thani. Jetzt ist die Uniform sauberer als aus dem Replikator", meinte Kirah schmunzelnd und zerstrubbelte ihrer Tochter die Haare. Kirahs Blick folgte S´thani zu Ramona. "Lass uns gehen", forderte sie S´thani auf und hielt ihr die Hand hin.

'Ein idealer Ort. Perfekt', dachte sich Flynk, der Ferengi- Blumenverkäufer. Hier konnte er das tun, was ihm woanders verboten wurde.

Aus der Jackeninnentasche holte er ein PADD hervor und zog hinter sich eine Antigraveinheit her, auf dem ein paar Blumen ausgestellt waren. An jedem Tisch, wo Personen saßen, fragte Flynk: "Wollen Sie eine Rose kaufen?"

Die Leute sahen Flynk nur komisch an und lehnten ab. Es lag nicht an den Blumen, die wirklich wunderschön aussahen. Lag es am Ferengi? Wurden alle Ferengi von vornherein als korrupt und unseriös abgestempelt?


--- SB Mamori, Deck 21, Sicherheits-Agentur V-III

Schließlich hatten die Sternenflottenangehörigen und die Agenten einen leeren Raum betreten, in dem eine kleine Konsole an der Wand auf die Subraum-Verbindung hinwies. Mit der Installation weiterer Konsolen würden van Gallen und seine Leute sich den Zugriff auf die Verbindung dahin legen können, wohin sie wollten. Eine der Wände enthielt ein schweres Sicherheitschott.

"Ihr gefährliches Equipement ist hinter diesem Schott sicher verwahrt. Der Sicherheits-Code für das Schott ist auf den Daten des PADD enthalten", erklärte Suvan Talvert.

Die Quartiere würde PO3 Wong den Reptiloiden zeigen. Der Erste Offizier wurde auf dem Promenadendeck von zwei ungeduldigen Damen erwartet. Nun wartete er auf Fragen Soren van Gallens.

"Danke, Commander! Ich denke, wir werden zurecht kommen. Wir danken für Ihre Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft." Soren zog einen Kommunikator aus dem Ärmel und sprach hinein: "Gallen an Kumari! Sorentul, bist du da?"

"Wenn du mir verrätst, wo ich sonst sein soll, Boss?" kam die etwas empörte Antwort zurück.

"Schön, dass du immer noch so freundlich bist wie vorhin, als wir dich verlassen haben! Fangt an, unser Equipement auf die Transporter- plattform zu schaffen. Wir werden gleich mit dem Transport beginnen. Gallen Ende!"

"Commander, Mr. Wong, ich glaube, Ihre Anwesenheit ist nicht mehr weiter notwendig. Lassen Sie uns ein PADD mit den Adressen unserer Quartiere und der Zugangscodes hier. Wir kommen dann alleine zurecht."

"Wie Sie wünschen, Mister van Gallen. Zögern Sie nicht, sich bei Fragen oder Wünschen zu melden", verabschiedete sich Talvert von den Vegetjanern. "Officer Wong...", forderte der Halbvulkanier den Terraner auf ihm zu folgen.

   -- SB Mamori, Gänge

Vor dem Büro der Agentur reichte Suvan Talvert Lee Wong sein Mini-PADD zurück. "Vielen Dank, ich schulde Ihnen einen Gefallen, Mister Wong."

"Keine Ursache, Sir", meinte Lee und nahm sein PADD an sich.

Die Sternenflottler verabschiedeten sich. Lee Wong ging seiner Wege und der Erste Offizier aus Promenadendeck.

   -- SB Mamori, Sicherheits-Agentur V-III

Nachdem die beiden Sternenflottler gegangen waren, wandte sich Soren an Takgall. "Und was hältst du von der technischen Ausstattung?"

Takgall machte ein Gesicht als würde er schief grinsen. "Ganz gut, Soren! So wie es aussieht, haben die die Station komplett überholt bzw. sind dabei sie zu überholen. Ich kann damit leben. Ich werde noch einen Zerhacker in die Subraumverbindung einbauen. Ist kein Ding. Und an dem Panzerschrank für unsere Waffen bringe ich noch unsere üblichen Sicherheitsvorrichtungen an. Du weisst schon!"

"Gut, gut!" sagte Soren. Dann reichte er eins der PADD's an San'tur weiter und sagte: "Du kümmerst dich um unsere Quartiere!"

San'tur nickte, nahm das PADD entgegen und machte sich auf den Weg.

Soren nahm wieder seinen Kommunikator zur Hand und sprach hinein: "Gallen an Kumari! Sorentul, wie weit seid Ihr?"

"Ganz gut. Wir haben die ersten Frachtcontainer auf der Transportplattform verstaut. Das ginge wesentlich schneller, wenn die beiden Schnarchechsen hier sich mal bewegen würden."

Daraufhin erfolgte ein dumpfes Scheppern und ein ziemlich wüster vegetjanischer Fluch. Dann meldete sich eine der beiden Schnarchechsen. Soren erkannte die Stimme von Tork. "Tut mir leid Boss, Sorentul hat grad keine Zeit zum Quatschen. Er hat alle Hände voll zu tun."

Soren grinste, er konnte sich bildlich vorstellen, dass einer der Brüder etwas nach Sorentul geworfen und diesen auch prompt getroffen hatte. Sonst wäre es nicht zu dem wüsten Fluch gekommen. Die drei waren manchmal schlimmer als kleine Brütlinge [NRPG: Kinder]. "Okay, macht mein Schiff nicht kaputt und haltet Euch bereit für den Transport. Ich rede jetzt mit der Kommandostelle der Station, dass sie den ersten Teil unserer Ausrüstung in unser zukünftiges Büro beamen. Gallen Ende!"

"Gallen von der Agentur V-III an OPS! Erbitte Genehmigung für drei Frachttransporte von der Kumari in die Räume unserer Agentur!"


--- SB Mamori, Promenadendeck

S'thani nahm artig die Hand ihrer Mutter. Gemeinsam mit ihr ging sie zum 'RAMONA' und begann zur Musik mit dem Kopf zu wippen und zu hüpfen.

Um ihrer Tochter mehr Bewegungsfreiheit zum tanzen zu lassen, ließ Kirah deren Hand los, blieb aber neben ihr stehen. Zufrieden beobachtete sie S´thani, wie diese sich glücklich zur Musik bewegte.

Im Replimat waren die beiden Vaughns nicht mehr, aber sie waren unschwer vor dem Musikladen zu erkennen. Suvan Talvert ging zu seiner Frau und seiner Tochter. Er nahm das Mädchen auf die Arme und küsste sie auf die Wange. "Hallo, meine Kleine, da bin ich wieder", begrüßte er sie.

Kirah lächelte er zu und versuchte nicht auf den Fleck auf ihrer Uniform zu gucken. "Hab ich was verpasst?" fragte Suvan die Marine- Kommandantin.

S'thani Vaughn drückte ihrem Daddy einen Kuss auf die Wange und kuschelte sich einen kleinen Moment an ihn. Dann gefiel ihr die Musik zu gut, und sie begann zu zappeln, sie wollte wieder tanzen. Lachend drückte Suvan seine Tochter innig und setzte sie wieder ab.

Die kleine Halbidronianerin hüpfte wild herum und begann mit Headbanging. Talvert lachte, es sah einfach drollig aus, wie der kleine Blondschopf seiner Tochter durch die Luft flog.

Der Halbvulkanier machte ein paar Schritte zu seiner Frau und meinte: "Da bin ich wieder." Er lächelte sie verliebt an und küsste sie sanft.

Kirah drehte sich erfreut zu Suvan um. "Hey, das ging ja richtig schnell", freute sie sich und erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich.

Erst nach ein paar Sekunden erinnerte sie sich, dass sie auf dem Promenadendeck waren und zog sich leicht zurück. Glücklich schmiegte sie sich an Suvan und genoss den Anblick ihrer ausgelassenen Tochter.
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