Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
September 2006, Teil 2: Gesamt 145 Züge!
Spielzeit: 2. Juli 2380, ca. 16:00 Uhr

Kapitel 29: Zielgeraden

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--- Planet Minory Prime, Minoras, Superdome-Stadion, vor einigen Stunden

[NRPG: Es läuft das Halbfinale der Nord-Liga-Punchball-Meisterschaft: "Minory SuperStars" gegen "Olmock Oils"]

(Letzter Zug aus vorvorletzter Chronik:)
> - Anfang 1.Hälfte der 1.Spielrunde:
> Das Spiel begann - der Werfer der 'SuperStars' warf den Ball zu
> seinem Fänger.
> Der erste Schlagmann der 'Oils' bewegte sich nicht, und der
> Schiedsrichter rief: "Ball!"
> Das bedeutete, das der Ball nicht korrekt vom Werfer in die Wurf-Zone
> geworfen worden war. Die Wurf-Zone war ein gedachtes Rechteck über dem
> Schlagmal. Das gedachte Rechteck wurde gebildet durch die Breite des
> Schlagmals und die Höhe zwischen Knien und Achselhöhlen des
> Schlagmanns.

Der zweite Wurf des Tages traf den 'Oils'-Schlagmann direkt am Kopf. Die Fans der 'SuperStars' jubelten und klatschten in die Hände.

"Autsch, das tat bestimmt weh", kommentierte Nomo Namhin den Kopftreffer. "Der Spieler der 'Oils' steht anscheinend für den Boxkampf nicht mehr auf. Der Schiedsrichter zählt von 10 bis Null.. der 'Oils'-Spieler ist K.O. Und damit bekommen die 'SuperStars' ihren ersten Punkt am heutigen Tage gutgeschrieben! Es steht 1:0 für die 'SuperStars', und ein Spieler aus. Was für ein Spielbeginn."

Sanitäter trugen den bewusstlosen 'Oils'-Spieler vom Feld, und der zweite 'Oils'-Schlagmann trat ans Schlagmal.

*** 15:00 Uhr ***


--- Piratenkreuzer "IKS Tik Tah", auf dem Weg zur Starbase Mamori

   -- IKS Tik Tah, Ashanas Quartier

Ashana hatte etwas länger gebraucht, um die Schweinerei abzuwischen und wieder in ihre Klamotten zu kommen. Als sie schließlich ihr Quartier verließ und in Richtung ihres Postens lief, war die Absage vom Chef gekommen, dass es nur eine Übung gewesen war.

Da Ashana außer dem Entern keinen festen Posten auf der Tik Tah hatte, war sie in ihr Quartier zurück gegangen, um die letzten Spuren von Krals Besuch zu beseitigen.

Mit wahrem Feuereifer hatte sich Ashana daran gemacht, ihr Quartier auf Vordermann zu bringen.

Als sie wieder auf die Uhr schaute, waren zwei Stunden vergangen. "Wenn ich schon klar Schiff mache, kann ich mir auch meine Schnauze wieder richten lassen", murmelte Ashana und marschierte zur Krankenstation.

   -- IKS Tik Tah, Krankenstation

Mit einem überraschten Blinzeln erkannte Ashana Mentak, der wie ein Häufchen Elend auf einem der Betten lag. "Na, wieder mit dem Boss zusammengestossen?" fragte Ashana mit deutlicher Schadenfreude, während sie auf eines der Betten hüpfte und auf den Doc wartete.

Mentak wollte gerade nach seinem D'ktagh Messer greifen, als ein bolianischer Assistenzarzt dazwischen ging und dabei die lädierte Brust des Klingonen etwas fester anfasste. Mentak lag nun halb aufgerichtet auf dem Biobett. "Du Sohn einer Hündin - pass auf, wo Du hinfasst!" brüllte er den Bolianer an.

Der Bolianer schluckte ganz kräftig, als er sich aus der Gefahrenzone entfernte.

"Sei bloß ruhig da drüben, Fellhäufchen, ich bin noch fit genug, um Dir die Schnauze neu zu formen", drohte Mentak Ashana, während er sich mit einer Hand die Brust hielt.

Der Bolianer schob vorsichtshalber den Beistelltisch mit dem Waffenarsenal weiter weg von Mentak, ehe aus der KS noch eine blutige Leichenhalle werden konnte.

"Oh, jetzt habe ich aber Angst", meinte Ashana gespielt zitternd. "Dazu müsstest du erst einmal aufstehen, und das tut weh, oder?" fragte Ashana fies grinsend. "Wenn du brav bist, erzähl ich dir vielleicht die neueste Peinlichkeit vom Krällchen", sagte sie mit überraschender Freundlichkeit. "Hey, Quacksalber, komm mal her, wenn du nicht mein Abendessen werden willst", rief Ashana den Ärzten zu.

Mentak begann zu Kochen vor Wut. Unter Aufwendung seiner letzten Kräfte stand er vom Biobett auf. "Wie Du siehst: Ich stehe - also kann ich es auch mit Dir aufnehmen!" brachte er leicht gepresst hervor.

Der Bolianer beobachtete das Ganze mit großen Augen.

Die frisch blutenden Risswunden und die dicke Rippenstelle sorgten für einen Hilfe suchenden Blick beim Bolianer.

Die Bordärzte beratschlagten, wie sie nun gefahrlos an Mentak vorbei kamen. Immerhin musste beim letzten Mal ein unvorsichtiger Arzt den Rest seiner Reise in einem dunklen Kasten verbringen, ehe er in Erde eingebettet wurde.

Ashana lachte schallend. "Ich brauche ja nur zu pusten, schon fällst du um", spottete sie, sprang aber vorsichtshalber schon mal von ihrem Bett runter. "Gut, da du nicht brav bist, erzähle ich dir Krällchens letztes Abenteuer eben nicht", meinte Ashana achselzuckend.

"Dafür ist Dein Lungensäckchen definitiv zu klein! " spottete er zurück.

"Rate mal, warum gerade im peinlichsten Augenblick der Alarm losging", empfahl er mit einem hämischen Grinsen. Mentak schlurfte rüber zu einer Konsole und rief etwas ab.

Einen Augenblick später sah man einen wohl bekannten Körperausschnitt mit einem feuchten Fleck darauf. "Und?" fragte er schadenfroh.

"Wenn du wüsstest, wie groß mein Lungensäckchen ist", grummelte sie vor sich hin.

Ashana starrte einen Moment auf den Bildschirm. Einzig das Zucken ihrer Schnurrhaare an ihrer Schnauze zeigte, wie sehr sie das Bild aufbrachte. Äußerlich ruhig, wandte sie sich Mentak zu. Ashana hatte schon vermutet, dass es hier an Bord überall Kameras gab. "Ich wusste schon immer, dass du pervers bist. Aber bitte, wenn du daran Gefallen findest", meinte Ashana Achselzuckend, in der Ahnung, dass ihr Desinteresse Mentak noch mehr aufregen würde. "Außerdem war beim Auslösen des Alarms das da", sie zeigte auf den Bildschirm, "schon längst passiert."

Mentak war klar worauf Ashana hin strebte, aber den Gefallen tat er ihr nicht. "Säckchen können nicht groß sein, sonst wären es Säcke", antwortete er auf den ersten Teil.

Das Zucken der Schnurrhaare entging ihm bei weitem nicht. Zu groß war mittlerweile seine Erfahrung mit den Rassen innerhalb des Syndikates. "Das weiß ich und sagte ich ja auch bereits", antwortete Mentak mit einem hämischen Grinsen.

Ein Zucken ihrer Augenbrauen verriet Ashanas Unmut darüber, dass sich Mentak nicht weiter reizen ließ. "Mit Säcken kennst du dich ja aus", meinte Ashana. "Oder sind es bei dir doch eher Säckchen?" fragte sie höhnisch. "Du scheinst das amüsant zu finden, doch wer weiß, ob du nicht genau so ein Versager bist wie der kleine Bläuling", spottete Ashana und ging zurück zu ihrem Biobett.

"Ja, mit Säcken kenne ich mich aus - es sind ja noch welche an Bord!" konterte er. Mentak musste bei dieser Anspielung an seine letzt Frau Bela denken. "Versager haben keine 3 Kinder mit 2 verschiedenen Frauen", stellte er die Sache klar.

"Ach, zählst du dich auch dazu?" fragte Alshat zuckersüß. "Du und Kinder? Oh je, die armen Rangen und die armen Frauen erst. Wusste gar nicht, dass du dazu imstande bist Kinder in die Welt zu setzen", meinte sie.

Mentak fing an sich zu überlegen, wie er sich ganz gemein an Ashana rächen konnte, ohne dass er Ärger bekam. "Deine Erzeuger müssen sich ja auch in Grund und Boden geschämt haben, als so was Abartiges auf die Welt geschmissen wurde", konterte er.

Mittlerweile traute sich der Pfleger auch wieder näher ran und scannte die Verletzungen des Klingonen. Mit dem Blick der Verzweiflung stellte er fest, dass die Verletzungen nicht richtig heilten, da der Klingone ständig in Bewegung war.

"Wie gut, dass sich die Definition von 'abartig' von Spezies zu Spezies unterscheidet, gelle Mentak?" fragte Ashana grinsend.

Als sie sah, wie der Pfleger Mentak scannte wurde Ashana wütend. "Wäre einer von euch Quacksalbern endlich so freundlich meine Schnauze zu richten?" fauchte sie.

Mentak spürte überdeutlich die Wallungen seines klingonischen Blutes. Ehe der Bolianer etwas äussern konnte, griff der Klingone nach dem Regenerator in dessen Hand und warf in wie einen Wurfspieß zu Ashana. "Polier Dir Deine Fresse selber", kommentierte er die Aktion.

Geschickt fing Ashana den Regenerator ab. "Danke, aber ich polier lieber anderen Leuten die Fresse", meinte sie und schleuderte den Regenerator zu Mentak mit Wucht zurück. Mit einem zufriedenen Grunzen sah sie, wie das Gerät die empfindliche Seite des Klingonen traf.

   -- IKS Tik Tah, Brücke

Galep inspizierte gerade die Langreichweiten-Scanner, als eben die gerade noch etwas erfassten. "Mal schauen was da an uns vorbei fliegt, am Rande unserer Scanner... ach, nur Schiff der Paklet", stellte sie enttäuscht fest.

Paklets waren keine willkommene Beute, nicht mal zu Austoben taugten die etwas.

Trotzdem machte Galep zumindest einen Vermerk ins Logbuch. "Hoffentlich sind wir bald da - meine Haare stehen mal wieder kreuz und quer", beschwerte sie sich.

Im Handumdrehen brach ein Gelächter auf der Brücke aus. Eitel fuhr Galep sich durch ihr zauses Haar und schenkte den anderen nur einen herablassenden Blick. Nun wurde das Gelächter noch intensiver.

   -- IKS Tik Tah, Kombüse

Hob Sing wusste, wie man gutes Gagh zubereitet, lebendig musste das Gagh sein. Bei totem Gagh würden die Klingonen an Bord der Tik Tah schnell meutern. Den Rat hatte er von einem Sternenflotten-Offizier names 'Will' Riker, der der erste Sternenflottenoffizier gewesen war, der auf einem klingonischem Schiff gedient hatte.

"Walum Essen immel davonlaufen?" schimpfte Hob Sing in seiner Kombüse und versuchte ein paar geflohene Würmer einzufangen. "Essen fül Klingonen machen ist schlimmel als auf kleine Kindel aufzupassen."


--- Planet Minory Prime, Hauptstadt Minoras, Superdome-Stadion

"Harmloser Schädelbasisbruch heißt die Diagnose aus dem Minoras- Zentral-Krankenhaus", meldete Nomo Namhin, der Sportreporter. "Der 'Olmock Oils'-Spieler geht also vorzeitig in die Spielpause und wird erst in der nächsten Saison wieder dabei sein. Kommen wir zurück zum Spiel. Es beginnt die 3.Spielrunde, und es steht immer noch 1:0 für die Hauptstadt-Mannschaft 'Minory SuperStars'. Die 'SuperStars'-Fans verlangen nach mehr Blut, und zwar dem Blut von den 'Oils'-Spielern. Hören Sie selbst."

"Wir woll'n euch bluten sehn, wir woll'n euch bluten sehn, wir woll'n euch bluten bluten sehn."

"Der erste 'Oils'-Spieler geht ans Schlagmal", kommentierte Nomo das Spielgeschehen. "Der Werfer der 'SuperStars' wirft den Ball, und der 'Oils'-Spieler schlägt den Ball mit seinem Schlaghandschuh ins hintere Spielfeld."

Der 'Oils'-Spieler lief was das Zeug hielt zur ersten Base.

Der Erste-Base-Mann der 'SuperStars' stellte sich neben die Base und wartete, dass ihm der Ball zugeworfen wurde. Aber es dauerte zu lange. Der 'Oils'-Spieler erreichte das 1.Base.

Der Arm des Erste-Base-Mannes fuhr aus, so das der 'Oils'-Spieler im vollen Lauf dagegen rannte und zu Boden ging.

"Wir woll'n euch bluten sehn, wir woll'n euch bluten sehn, wir woll'n euch bluten bluten sehn."

"Autsch, das tat sicherlich auch weh", sagte Nomo. "Der 'Oils'-Spieler krümmt sich vor Schmerzen. Wenn ich mal einen Vergleich anstellen darf: Rennen Sie mal vor eine Laterne. - Und da kommen auch schon unsere viel beschäftigten Sanitäter aufs Spielfeld. Das sieht nicht gut aus für den 'Oils'-Spieler. Es sieht so aus als wäre... als wäre die Nase krumm. - Wir sehen uns mal die Zeitlupe an. - Ja, der 'Oils'-Spieler rennt voll mit seinem Kopf gegen den ausgestreckten Arm des 'First-Base-Man'. Und dieser 'First-Base-Man' ist ein Tier. Den kann man nicht so einfach umrennen. Deswegen hat Coach Labbek ihn auch an die 1.Base gestellt."

Der 'First-Base'-Schiedsrichter ermahnte den 'First-Base-Man' der 'Minory SuperStars': "Wenn das noch mal vorkommt, bist DU raus!"

Der 'First-Base-Man' zuckte mit den Schultern und sagte: "Ich hab ihn nicht kommen sehen. Was rennt der auch so schnell. Ist der doch selbst Schuld."

Der zweite 'Oils'-Spieler am heutigen Spieltag wurde ins Krankenhaus abtransportiert. Das war Alltag in der Punchball-Liga und das bedeutete auch Alltagsstress für die Ärzte. Erst in der Liga-Pause konnten die Ärzte mal in Urlaub fahren.

*** 16:00 Uhr ***


--- SB Mamori, Quartier Talvert/Vaughn

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Das Shirt und die Jacke hatte Suvan noch offen, um Kirah noch den
> Anblick seiner nackten, breiten Brust und seines nackten, flachen
> Bauches zu gönnen.
> "Weißt du noch: Wir hatten S'thani für heute eine Überraschung
> versprochen. Was können wir mit ihr unternehmen?" fragte er seine
> Frau.

"Das ist gut. Denn das hier ist nur eine Pause bis heute abend", erklärte Kirah, während sie lasziv vom Bett glitt, die Handtücher zu Boden gleiten ließ und nackt, wie Gott sie geschaffen hatte, zum Replikator ging und sich eine neue Uniform replizierte.

Als sie diese angezogen hatte, wandte sie sich wieder Suvan zu. "Wie wäre es mit einem kleinen Rundlfug in einem der Shuttles?" fragte sie ihn.

Schnell senkte Suvan den Blick, als sich Vaughn aus dem Handtuch erhob. "Lass das! Du weißt, wie schlecht ich mich beherrschen kann, wenn du nackt bist!" schimpfte er gespielt mit ihr. "Das mit dem Shuttle ist eine gute Idee, dann sieht sie die Station mal von außen", lobte er sie und schloss nun doch sein Hemd und seine Jacke. "Soll ich mal nach ihr sehen? Sie war den ganzen Tag im Kindergarten", fragte der Halbvulkanier seine Frau.

"Dann muss du dich halt in Selbstbeherrschung üben, Suvan", meinte Kirah lächelnd und sich keiner Schuld bewusst. "Tu das. Ich muss wieder in mein Büro, da wir ja auf Abruf stehen", sagte sie.

"Ich und Selbstbeherrschung, was dich angeht?" fragte Talvert ungläubig und küsste seine Frau sanft auf den Mund. "Ich glaube dir keine Sekunde lang, dass du das wirklich willst", grinste er diebisch. "Ich wünsche dir, dass du in deinem Schiffchen genauso wundervoll aussiehst wie jetzt", verabschiedete Suvan sich von Kirah und verließ das Quartier.

"Nein, da hast du recht. Das will ich wirklich nicht", gab Kirah lachend zu und trat aus dem Quartier auf den Gang. "Schiffchen?" fragte Kirah erbost. "Sieh zu, dass du Land gewinnst, sonst schießt dir mein Schiffchen den Allerwertesten weg!" rief sie ihm hinterher.

   -- SB Mamori, Gänge/Turbolift

Auf den letzten Schritten zum Turbolift lachte Suvan demonstrativ, um zu zeigen, was er von Vaughns Drohungen hielt. 'Sie ist so wundervoll impulsiv, wenn sie sich aufregt', schwärmte Talvert, als der Lift ihn zum Promenadendeck brachte.

Kirah bedachte seinen Rücken noch mit einem finsteren Blick, bevor sie sich auf den Weg zu ihrem Büro machte.


--- SB Mamori, Außenpark des Promenadendecks

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Es geht wohl weniger darum Leute anzufallen, als möglichst schnell
> natürliche und künstliche Hindernisse zu überwinden", spekulierte
> der Hakanianer. "Ich vermute, Sie standen nur im Weg des Sportlers.
> Wenn Sie mögen, nehmen Sie ruhig Platz neben mir, Oberprimat", bot
> Crai Dervon an.

Ohne an seinen eigentlichen Beweggrund, die Händlerveinigung, zu denken setzte sich Kalos neben den Hakanianer. Er wollte selbst noch etwas über die Sternenflotte in Erfahrung bringen und begann Small-Talk. "Diese Station ist wirklich sehr groß. So viele Sektionen, Decks und Leute und Spezies. Wie kann das alles organisiert werden, und wo bekommen Sie Ihre Vorräte her?"

"Das organisiert man, indem man es in überschaubare Sektionen partitioniert", erwiderte Crai eine Gesetzmäßigkeit, so als hätte er behauptet, 1 und 1 seien 2. "Zum Beispiel ist Ihnen sicher beim Anflug aufgefallen, dass Mamori modular aufgebaut ist. Vorräte bekommen wir über Nachschubrouten, allerdings wurde die Station schon während der Bauphase mit genügend Ressourcen versehen, so dass sie theoretisch auf ein oder zwei Lieferungen verzichten könnte."

Crai Dervon ging dabei davon aus, dass die Minorytaner Replikator- Technologie besaßen. Einfache Molekularstrukturen, die ein Replikator nur neu ordnen brauchte, ließen sich unendlich lange lagern, und so waren die Vorräte der Station nie von Verfall bedroht. Dass die meisten Stoffe wiederverwertet wurden, wollte der Hakanianer noch nicht von sich aus preisgeben.

"Das heißt also, diese Station ist nicht autonom? Ist das nicht ein großes Risiko, falls die Versorgungswege abgeschnitten werden? Und auch sehr kostenintensiv, immer wieder Vorräte von großer Entfernung anliefern zu lassen?" fragte Kalos, unwissend über die Größe der Sternenflotte. Für ihn war schon so eine Station ein technisches Wunderwerk und seine Welt war noch weit davon entfernt, solche großen Stationen in ferne Sonnensysteme zu schicken.

"Verzeihen Sie, dass ich darauf nicht weiter eingehen kann, Mister Ketara, aber diese Distanzen sind für uns ohne Bedeutung. Wir konnten diese Station errichten und wir können sie auch betreiben", erklärte Crai ausweichend. Hoffentlich nahm der Minorytaner ihm ab, dass er aus politischen Gründen schwieg und nicht deshalb, weil sich eine Versorgung einer Starbase ohne Subraum-Transporter nicht vorstellen konnte. Eine Technologie, die erst im nächsten Jahrhundert ausgereift sein würde.

"Die Sternenflotte besitzt wirklich eindrucksvolle Technologie", staunte der Minorytaner. Die Erklärung des Hakanianers war zwar knapp, aber reichte ihm aus, da er ausführliche Schilderung eh nicht verstanden hätte. Sein Wissen über Technik, vor allem die zum Reisen auf interstellaren Niveau, war äußerst begrenzt.

"Ich konnte noch nicht viel über die Hierarchie dieser Station erfahren. Aber es unterschiedet sich anscheindend nach den Farben der Hemden. Was ist Ihre Aufgabe, Ensign Dervon?" fragte Kalos neugierig.


--- SB Mamori, Wissenschaftslabor

Mit gerunzelter Stirn starrte Sara Ginelli auf ihre Analyse-Ergebnisse der leicht strahlenden "Urinprobe". Nicht nur, dass es kein Urin war - die Lebensform, die es abgesondert hatte, war angeblich Kelvanisch.

"Das muss ein Fehler sein", murmelte die Wissenschaftlerin. Kelvaner konnten unmöglich ohne roten Alarm auszulösen seelenruhig und unerkannt auf Mamori herumeiern. Sorgfältig überprüfte sie alle eingestellten Parameter und wiederholte die Analyse. Mit dem gleichen Ergebnis!

Nur zu dumm, dass gerade heute mittag noch zwei Wissenschaftler Mamori verlassen hatten... wer konnte ihr denn jetzt helfen? Sie brauchte dringend eine zweite Meinung, vielleicht hatte sie irgend etwas falsch bedacht?

Als sie den Schichtplan und die Akten der ihr zugeteilten noch so unbekannten Mitarbeiter musterte, kam ihr ein Gedanke.

"Ginelli an Dervon: Haben Sie Interesse, an einer Analyse mitzuwirken?" fragte sie per Kommunikator an. Unabhängig davon, wie die noch ausstehenden Berichte der Ärtzin und des Counselors ausfielen, konnte sie sich so ein praxisnahes Bild seiner momentanen beruflichen Eignung machen.

   -- SB Mamori, Außenpark des Promenadendecks

"Ich trage ein blaues Hemd unter meiner Jacke und einen dunklen Stern am Kragen", erklärte Crai dem Minorytaner freundlich. "Das weist mich als Wissenschaftsoffizier aus, mein Dienstrang ist der eines Ensign junior Grade. Es gibt Kommandooffiziere, die rot tragen, Ingenieure, Operations- und Sicherheitsoffiziere tragen verschiedene Gelbtöne, Wissenschaftler, Ärzte und Therapeuten tragen verschiedene Blautöne."

Dervon hatte es geschafft das ohne Zögern, ohne Überlegen zu erzählen. Schließlich waren die Uniformfarben und -bedeutungen in seiner Gegenwart anders.

Als der Ruf von Ginell kam antwortete Crai Dervon: "Dervon an Ginelli. Ich bin schon unterwegs, Lieutenant."

Der Hakanianer blickte zu Kalos. Er bat ihn um Verzeihung und machte sich auf den Weg zu Sara.


--- SB Mamori, Maschinenraum

Nachdem Shay wieder ihre normale Uniform anhatte und im Maschinenraum nach dem Rechten gesehen hatte, machte sie sich auf den Weg zur OPS.


--- SB Mamori, Büro Kirah Vaughn

Missmutig ließ sich Kirah in ihren Sessel fallen. Und wieder begann das Warten, bis es den hohen Herren genehmte, ihr für die Flugshow Bescheid zu geben. Überhaupt, eine Flugshow, wie blöd war das denn? Sie waren doch keine Zirkusartisten. Außerdem waren von der Hauptstaffelja nur noch sie und Kerrig übrig.
Seufzend hing Kirah ihren Gedanken nach.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Das Promenadendeck war immernoch viel zu leer, um dem Vergleich mit einer Innenstadt standzuhalten. Kleine Stände fehlten völlig, weil es keine Menschen gab, für die es sich lohnte welche aufzustellen, und geduldig, aber gelangweilt blickende Geschäftsinhaber standen vor den Türen ihrer Läden und Dienstleistungsstellen.

Immerhin hatte Mamori noch keinen Kontakt zu den lokalen Nationen geschlossen, und daher hatte sich auch noch kein Frachtschiff mit Kolonisten in diesen Sektor verirrt. Die Station war ein frisch gemachtes, aber noch nicht bezogenes Nest.

Hoffnungsvoll für die Zukunft begab sich Suvan Talvert zur Schule mit dem enthaltenen Kindergarten, um nach S'thani zu sehen.


--- Frachter "USS Atimar", unterwegs im All. Kabine Commander Vasu

Vasu legte das PADD mit dem Abschlußbericht über Janus VI zur Seite. Fast ein Jahr hatte er dort verbracht und so einiges erreicht, auf das er stolz sein konnte. Seiner Karriere hatte es jedenfalls nicht geschadet.

Nun wartete eine neue Aufgabe auf ihn, und es würden schwere Zeiten werden. So wie jeder Anfang. In Gedanken griff er nach seinem Tee und betrachte die vorbei rasenden Sterne vor seinem Kabinenfenster.

Immerhin hatte er endlich den Bericht fertig und brauchte ihn nur noch auf den Weg zum Flottenkommando schicken. Doch erst mal würde er den Tee Fleck von seiner Uniform entfernen. Der Fleck war auch nicht weiter schlimm, auf seinem neuen Posten würde er eh nicht mehr die blaue Uniform tragen, sondern die rote der OPS Crew.


--- SB Mamori, Kuppelpark, am Teich

*** Zensiert: Sex-Szene, FSK 18 Jahre. ***

Kurzfassung: Kimon und Ehani tun es. Ra beobachtet sie dabei.

*** Ende FSK 18 ***


--- SB Mamori, Deck 4

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Ja, Sir", erwiderte Dr. Davey Tavington.
> Irgendwie schien es, als wäre die Luft um Rem Kuran herum 10 Grad
> Celsius kühler als sonst, daher wäre Tavington froh, wenn der
> Jem'Hadar die Krankenstation endlich wieder verließe.

[NRPG: Rem Kuran hat sich gerade chirurgisch wieder zu seinem Jem'Hadar-Aussehen verhelfen lassen, nachdem er bisher auf Mamori nur in Gestalt eines Menschen zu sehen gewesen war.]

Ohne Umwege ging Rem auf den Turbolift zu und wies dem Computer mit dem Wort "OPS" den Weg. Er war darauf gefasst entsetzte Gesichter zu sehen, wenn er die OPS betrat und seinen Namen nannte. Einzig fragte er sich, was er ihnen sagen würde. Nicht viel war sicher.


--- SB Mamori, OPS

Ohne viele Worte betrat der Jem'Hadar die Brücke und ging auf sein Terminal zu. Er wollte die Daten des Scans der Anomalie, welche die USS Tijuana verschluckt hatte, auswerten.

Wrad zögerte nicht lange und trat dem Jem'Hadar hoch aufgerichtet und mit steifen Fühlern in den Weg. Er musterte Rem überrascht, insbesondere seine Uniform mit dem Rang eines Lieutenant Commanders. Er wusste nicht, was er sagen sollte - also sagte er nichts. Aber der Jem'Hadar würde an ihm vorbei müssen. Und seine Augen blitzten.

Etwas in Gedanken trat Shay aus dem Turbolift und sah sich auf der OPS um. 'Moment, was war das denn?' dachte sie sich, und ihr Blick kehrte zu dem Jem´Hadar mit der Sternenflottenuniform zurück. "Woow, wer hat den denn hier rein gelassen?" fragte Shay irritiert und trat vorsichtig näher, sorgsam darauf bedacht, immer eine Konsole zwischen sich und dem "Jemmi" zu haben. Sie warf Wrad einen fragenden Blick zu.

Da war sie wieder. Die Abneigung, das Misstrauen und auch der Hass. Erst jetzt bemerkte Rem, was sein Gestaltwandel wirklich bedeutete. Er hatte ausgesehen wie ein Mensch und war auch so behandelt worden. Nun sah er aus wie ein Jem'Hadar und wurde so behandelt. Mit allen Vorurteilen und negativen Emotionen.

Selbst im Jahr 2800 gab es noch Vorurteile gegen Jem'Hadar. Sie hatten lange in Isolation gelebt und prägten ihr Image nur durch abtrünnige Freibeuter und Söldner. Im 24 Jahrhundert war die Meinung über Jem'Hadar noch schlechter, wegen des erst wenige Jahre zurückliegenden Krieges.

Der Andorianer nahm Shay mit seinen Fühlern wahr, aber seine Augen ließ er fein säuberlich auf den "neuen" Rem Kuran gerichtet. Der sagte keinen Ton! Einen agressiven Eindruck machte er allerdings auch nicht.

Wrad musterte also sein steifes Gegenüber, und allmählich dämmerte ihm etwas. Die Körpergröße.... die Gesichtszüge... "Commander... Kuran?" fragte er schließlich nach. Seine Stimme ließ seine angespannten Zweifel erkennen, und auch seine Haltung blieb entschlossen, bereit zum Kampf, falls nötig. Ein Jem'Hadar in der Sternenflotte? Wo gab es denn sowas?

Shay blickte Wrad ungläubig an. "Du willst mich aräppeln. Das soll Commander Kuran sein?" fragte sie verwirrt. Gespannt blickte sie den Jem´Hadar an, ob er sich nicht langsam mal dazu äußern würde.

Nach seinem langen Schweigen, welches Rem ohne Regung und mit emotionlosen Blick verbracht hatte, richtete er nun sein Wort an Wrad. "Schön, dass Sie sich halbwegs daran erinnern können, wie man einen Vorgesetzten grüßt."

Mit dem Kopf zu Shay gedreht antwortete er auf ihre Frage mit einer kühlen Stimme: "Und ja, ich bin Lieutenant Commander Rem Tal'a'Ib Kuran."

Abschätzig über die Haltung und Ausdrucksweise von Shay fügte er an, "Und mein Aussehen und meine genetische Determination ändern nichts an meiner Position in der Sternenflotte."

Rem hatte mit solchen Reaktionen gerechnet, aber nicht erwartet, dass sie in dieser Form von einem Lt. Cmdr. kommen würden.


--- SB Mamori, Bereitschaftsraus des Captains

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Captain, ich lade Sie und eine Föderations-Delegation zu einem Besuch
> auf Minory Prime ein. Es gibt vieles, was ich Ihnen gern zeigen
> würde. Bei der Gelegenheit könnten Sie auch unsere Technik und unsere
> Handelswaren besichtigen, und dann können wir konkreter über ein
> Handelsabkommen sprechen. Was halten Sie davon?" schlug Serillia
> Tanaqua gerade vor.

Captain Mike Johnsens erster Gedanke auf die Einladung war: 'Bis dahin bin ich nicht mehr Kommandant der Starbase.' Und er antwortete: "Wir nehmen die Einladung dankend an, Botschafterin."

Zu Quaipol gewandt: "Beim ersten Treffen erwarte ich keine Ergebnisse, Botschafter. Das gegenseitige persönliche Kennenlernen steht hier und heute im Vordergrund. Wie gesagt, die Föderation bietet Ihnen Räumlichkeiten auf der Starbase an. Wir sollten daher auch heute nichts überstürzen. Sobald Ihre Botschaften auf der Starbase eingezogen sind wird es genug Gelegenheiten geben, über bestimmte Themen gründlich zu sprechen."

Quaipol nickte sachlich und verkündete: "Sarkass ist dankbar, dass die Föderation ihre Raumstation als neutralen Verhandlungsort in der lokalen Raumregion zur Verfügung stellt. Wir bitten bescheiden um die Spezifikationen der Botschaftsräume, sowie deren Anschluss an Kommunikations- und Versorgungssysteme der Station, um uns auf die Einrichtung der Botschaft vorbereiten zu können."

Damit hätte der Lafo-Sarkassianer seinen Auftrag ausgeführt. Da er keine Einladung aussprach, sondern eine angemessene, höfliche Distanz wahrte. hoffte er den Eindruck entstehen zu lassen, Botschafterin Tanaqua wolle sich besonders anbiedern.

"Ich werde veranlassen, dass Sie die Spezifikationen der Botschaftsräume erhalten." Mike sah zu Serillia Tanaqua. "Selbstverständlich auch Ihnen, Botschafterin Tanaqua. - Nun, wenn es keine wichtigen Fragen mehr gibt, würde ich Ihnen jetzt gerne eine Flugshow unserer Flugstaffel zeigen. Die beste Aussicht auf die Flugshow haben wir vom Kuppelpark aus."

"Ich danke Ihnen, Captain", erwiderte Serillia mit einem huldvollen Nicken und sah Mike hinterher, wie er den Raum verließ.

Ihr Blick wandte sich Garretragh Quaipol zu. "Na bitte. Ich bin sicher, Sie sind zufrieden. Verraten Sie mir eins, Herr Kollege: Wieso glauben Sie, dass die Sarkassianer auf Majoran gern Minorytanische Bürger wären?" Mit wachen Augen blickte sie ihm ins Gesicht.

"Aus einfachen, praktischen Gründen, Miss Botschafterin", erwiderte Garretragh trocken. "Wenn sie sarkassianische Bürger bleiben, dann sind sie eine sarkassianische Enklave im Minory-System. Damit sind sie Front, Druckmittel, Zankapfel, Ärgernis und Was-weiß-ich-noch-alles. Diese Leute wollen ihre Unabhängigkeit. Diese können sie niemals als Konfliktobjekt erlangen. Würden sie jedoch minorytanische Bürger werden, und würden sie in Ruhe gelassen, wären sie glücklich und zufrieden."

Damit erhob sich der sarkassianische Erste Außensekretär und folgte Captain Johnsen langsam genug, dass Serillia Tanaqua noch etwas erwidern konnte.

   -- SB Mamori, OPS

Der Captain trat aus dem Bereitschaftsraum. Den Jem´Hadar auf der OPS konnte man nicht übersehen, aber da Mike schon ein paar Tage lang nicht allzuviel Schlaf bekommen hatte, kam ihm Rem vor wie eine Fata Morgana. "Ich bin überarbeitet", meinte der Captain leise für sich und schüttelte seinen Kopf. "Ich brauche dringend meinen Landurlaub. Jetzt sehe ich schon einen Jem´Hadar auf der OPS."

Mike trat an den OPS-Offizier und sagte zu ihm: "Die Flugstaffel soll sich für die Flugshow bereit machen. Anschließend suchen Sie die Spezifikationen der Botschaftsräume heraus und übergeben sie den Diplomaten..."

Mike drehte sich um zu Rem und musterte ihn von oben nach unten, als wäre der Jem´Hadar ein Geist und nicht vorhanden. "Sagen Sie mal, Ensign Kaan. Wo ist Ensign Kimon? Sehen Sie auch was ich sehe, Ensign? Ich hoffe Sie antworten: Ja, Sir."

Wrads Fühler wandten sich dem Captain zu, während er noch immer überrascht Rem anstarrte. Warum, bei Fesoan, ließ sich jemand chirurgisch in einen Jem'Hadar verwandeln?

Den Captain hielt die Situation nicht davon ab, ihm Befehle zu erteilen, also näherte sich Wrad langsam rückwärts seiner Konsole, ohne Rem aus den Augen zu lassen. Seine Hand tastete nach dem Konsole, damit er nicht dagegen stieß. "Aye, Sir", bestätigte er, aber noch bevor er einen Kanal zu Kirah geöffnet hatte, folgten weitere Fragen.

Wrad liess die Hand an seinem Kommunikator wieder sinken. "Wenn Sie den Jem'Hadar meinen: Ja, Sir. Das ist Commander Kuran, Sir." Einer plötzlichen Idee folgend fuhr Wrad fort: "Computer: Wo befindet sich Lieutenant Commander Kuran?"

"Lieutenant Commander Kuran ist auf der OPS", erklang die ruhige Computerstimme.

Wrad nickte schmunzelnd, ein wenig beruhigt. So ungewöhnlich die Situation auch war - gefährlich war sie anscheinend nicht. "Ensign Kimon hat nach dem Bankett die OPS verlassen, in Begleitung von... der einen Diplomatin", beantwortete er die nächste Frage so gut er konnte, ohne sich an Ehanis Namen erinnern zu können. "Computer, wo befindet sich Ensign Kimon?"

"Ensign Kimon befindet sich im Kuppelpark", lautete die Antwort.

Wrad nickte und unterdrückte ein Schmunzeln. Ein guter Ort in Begleitung der attraktiven Diplomatin... Er wartete die Reaktion des Captains auf diese Nachrichten ab, bevor er daran ging, Kirah zu rufen. Dann fiel ihm ein, dass er sie auch schriftlich informieren könnte, und begann eine kurze Nachricht zu verfassen, während seine Aufmerksamkeit in Form seiner Fühler auf den Captain gerichtet blieb.

Shay blickte Kuran überrascht an. "Entschuldigen Sie, wenn uns Ihr Aussehen etwas... überrascht. Aber nach dem Krieg sind wir etwas perplex, einen Jem´Hadar in einer Sternenflottenuniform zu sehen", erklärte Shay. Eine detailliertere Entschuldigung würde er nicht erhalten, und wenn ihm noch mehr Hörner wachsen würden.

"Lieutenant Commander Kuran, so, so", sagte Mike mit etwas Skepsis in seiner Stimme und fragte Kuran: "Fühlen Sie sich jetzt besser in Ihrer eigenen Haut, Lt.Commander?"

"Ja, Sir. Sehr viel besser", antwortete Rem sofort, obwohl die Anonymität des Menschseins auch seine Vorteile gehabt hatte. Seiner Art getreu fügte er an: "Obwohl zu sagen ist, dass es nicht wirklich meine Haut ist, aber der bestmögliche Erstatz."

Als die Botschafter die OPS betraten, durchfuhr den Jem'Hadar ein Gefühl des Unbehagens. Er sollte eigentlich nicht hier sein, aber da er es noch war, musste es einen Grund haben, den er nicht wissen durfte, da er ihn sonst wüsste. Eine logische Schlusskette, die den Jem'Hadar bei fast jeder Begegnung durchzog.

"Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Sir", sagte Kuran höflich, um wieder in den Hintergrund zu treten, um den Erstkontakt mit den Sarkassianern und den Minorytanern nicht noch mehr zu belasten.

Serillia hatte sich erhoben und folgte Garretragh langsam aus dem Bereitschaftsraum hinaus auf die OPS. "Diese Leute wollen ihre Unabhängigkeit von SARKASS?" hakte sie zweifelnd nach, "Aber gegen eine Abhängigkeit von Minory Prime hätten sie nichts? Das macht doch keinen Sinn. Aber selbstverständlich ist uns jeder, der gern minorytanischer Bürger werden möchte, willkommen. Auf MINORY PRIME", betonte sie. "Oder als Unterwasserfarmer auf Aquaara, für diejenigen, die Abgeschiedenheit lieben. Nach 7 Jahren Wohlverhalten kann jeder die minorytanische Staatsbürgerschaft erhalten, mit allen Rechten und Pflichten. Aber Majoran ist KEIN Siedlungsgebiet. Er ist unser größter Mond und Schutzpatron, ein heiliger Ort, Sitz des Gottes Major, Herr unserer Gezeiten."

Ihre Stimme war laut geworden, ihre Schritte energisch, und ihre Augen leuchteten. Was bildeten sich diese unverschämten, gottlosen Sarkassianer nur ein??

"Glauben Sie wirklich, diese Leute würden noch protestieren, Beschwerden einreichen, demonstrieren und zivilen Ungehorsam leisten, wenn sie sich einfach umsiedeln lassen würden?" fragte Garretragh Quaipol, von der unangebrachten Religiösität Tanaquas gelangweilt.

Garretragh hatte sich daran gewöhnt, auf dieser Station allerlei befremdlichen Wesen zu begegnen. Nur beäugte die Besatzung gerade ein besonders exotisches, das noch dazu eine ihrer Uniformen trug. Was mochte das zu bedeuten haben? Gab es in der Sternenflotte ein Kastensystem, und hatte das reptilienartige Wesen ein Tabu gebrochen? Durfte es die OPS nicht betreten?

'Als würde ein Fasa bei den Tra klettern gehen...', verglich der Lafo-Sarkassianer die Situation. Nicht, dass es Fasa verboten wäre oder unangemessen wäre, es machte nur keinen Sinn, die Wüstenzwerge in Gletscherregionen zu schicken. Da die Antwort Serillia Tanaquas noch ausstand, begab Quaipol sich schweigend mit Johnsen und der Minorytanerin zum Turbolift.


--- SB Mamori, Büro Kirah Vaughn

Kirah sah überrascht auf, als eine Nachricht eintraf. Na, toll, bereitmachen zum Abflug. "Vaughn an Kerrig, Buinés, Gum und ahn-Pinnu. Kommen Sie in den Hangar, und zwar zügig. Bereitmachen zum Abflug", teilte sie der Halbklingonin und den anderen Piloten mit.

Kirah indess ging in den Hangar und kletterte in ihren Jäger. Nun musste sie nur noch auf die Piloten warten und die Startfreigabe anfragen.


--- SB Mamori, "Oase"

"Kerrig an Vaughn. Verstanden, Colonel", erwiderte die Klingobajoranerin. Sie löschte ihr Laufbandprogramm und schenkte sich die letzten 10 Minuten von den 120, die sie hatte laufen wollen. So zügig wie Vaughn es verlangt hatte, begab sie sich zum Hangar.


--- SB Mamori, Schule

Suvan Talvert betrat langsam die Schule, genauer gesagt das Klassenzimmer, in dem die jüngeren Kinder der Station betreut wurden. Die Kinder schauten auf, da etwas die Routine des Tages unterbrach.

"Guten Tag, zusammen!" grüßte Suvan lächelnd und blickte Hilfe suchend zum Betreuer. Er hatte den Eindruck, jeden Moment würden sich die Kleinen auf ihn stürzen wie auf ein neues Spielzeug.

"Was sagt man dazu: wir haben Besuch!" sprang der Betreuer in die Bresche und ging auf Suvan zu. "Wer erkennt den netten Mann?" fragte der Deltaner.

Die Kinder meldeten sich, S'thani konnte sich kaum zurückhalten. Der deltanische Betreuer nahm ein ullianisches Mädchen dran, das artig meldete: "Das ist Lieutenant Commander Talvert. Der auf der OPS arbeitet."

"Sehr gut, Muirinna!" lobte der Betreuer und erklärte Suvan: "Wir bereiten uns auf eine Besichtigung der Station vor und lernen die Abteilungsleiter auswendig."

"Oh, schön!" log Suvan, der sich sehnlichst wünschte, Captain Johnsen oder ein regulärer Kommandant wären auf der OPS, wenn die Kinder kamen. Ein kleines, wildes Mädchen reichte ihm bei weitem. "Welche Stationsoffiziere kennt ihr denn schon? fragte Talvert.

Der Deltaner nahm diesmal S'thani dran, die sich bereits den Arm ausriss. "Commada Jaari un Dotto al Misi", antwortete die kleine Tochter des Ersten Offiziers, "Un Mommi."

Die anderen Kinder kicherten, und S'thani konnte noch nicht einordnen wieso. Man konnte ihr ansehen, wie sie immer unsicherer wurde, und wie sich das dank ihres idronianischen Temperaments in Wut wandelte.

"S'thani, wie lautet denn Mommis Name?" half Suvan seiner Tochter aus der Bredouille.

"Kirah Voon", antwortete das Mädchen.

Der Betreuer half ebenfalls und ergänzte: "Richtig, S'thani: Deine Mutter heißt Lieutenant Colonel Kirah Vaughn." Der Deltaner wandte sich Suvan zu und fragte: "Was können wir für Sie tun, Commander Talvert?"

"Ich möchte S'thani abholen", erwiderte der Halbvulkanier. "In Ordnung, Commander", erwiderte der Betreuer. Er wandte sich der kleinen Vaughn zu und wies sie an: "S'thani, melde dein Pult bitte vom Server ab. Zunächst speicherst du bitte dein Arbeitsprotokoll."

Das Mädchen nickte, bediente den Computer, wobei sie sich jedesmal ein paar Sekunden im Menü orientieren musste, und ging dann hastig zu seinem Vater. "Daddy, hoch!" bat sie, als sie bei Talvert angekommen war.

Suvan nahm sie nur zu gerne auf den Arm. "Danke, wir stören nun nicht weiter", verabschiedete sich Talvert.

"Kein Problem, Sir. S'thani, sehen wir uns morgen wieder?" fragte der Deltaner.

"Ja", antwortete sie und nickte heftig. Zusammen mit Suvan winkte sie den anderen Kindern, und beide verließen den Raum.

-- SB Mamori, Hangar

In einem Umkleideraum mit Replikator entledigte Saghi sich ihrer durchgeschwitzten Trainingssachen und zog eine normale Uniform an, samt eines Helms.

Immernoch zügig suchte sie nun ihre Sompec auf.

   -- Hangar, Peregrin-Jäger "Sompec"

Im Cockpit des Peregrin-Schiffes aktivierte Kerrig Saghi die Bordkommunikation und meldete ihrer Staffelkommandantin: "Sompec an Zodiac. Ich bin einsatzbereit, Colonel."

Wo sie nun wieder etwas zur Ruhe kam bemerkte sie, dass sie vergessen hatte, die Kosten für ihre Trainingseinheit vom Stationsfond durch einen Daumenabdruck gegenzuzeichnen. Hoffentlich ließ Mister Taspar anschreiben...

   -- Hangar, Peregrin-Jäger "Zodiac"

"Das ging aber schnell", lobte Kirah Kerrig. "Zodiac an OPS. Wir sind bereit. Erwartete Starterlaubnis. Soll die Vorführung direkt beginnen oder erst zu einem bestimmten Zeitpunkt?" erkundigte Kirah sich und ließ in der Zeit, in der sie auf Antwort wartete, schon mal die Systeme warm laufen.

   -- Hangar, Peregrin-Jäger "Hannibal"

"Gum an Vaughn: Ma'am, die Hannibal ist bereit zum Start", meldete der junge Bolianer, nachdem alle Checks abgeschlossen waren. Er war aufgeregt. Es war das erste Mal, dass er von Starbase Mamori aus einen Peregrin fliegen durfte - und dann auch noch eine Vorführung! Wie sollte die bloss ablaufen? "Ma'am, was soll... ich meine, wie soll ich fliegen? Gibt es einen Manöverplan?"


--- SB Mamori, OPS

"OPS hier, Moment bitte, Zodiac", erwiderte Wrad, schaltete den Kanal auf stumm und blickte den Captain fragend an. "Die Flugstaffel ist bereit, Sir", meldete er. "Wollen Sie sie von Ihrem Raum aus beobachten, Sir?"

Seine Fühler wandten sich den beiden Botschaftern zu, die laut diskutierend soeben aus diesem Raum gekommen waren. Wo wollten sie hin?

"Wir werden die Vorführung vom Kuppelpark aus verfolgen", bekam Wrad als Antwort vom Captain. "Sobald wir dort sind, werde ich mich bei der Flugstaffel melden."

Mike wandte sich zu den beiden 'Streithähnen' um und sagte zu ihnen: "Wenn Sie bitte... ähm... folgen?"

Er gab den Botschaftern ein Handzeichen, das sie ihm zum Turbolift folgen sollten. 'Wenn die sich auch noch im Turbolift zanken, dann brauche ich Watte für meine Ohren', dachte Mike und ging langsam voraus.

"OPS an Zompec: Der Captain gibt in wenigen Minuten Startbefehl", gab Wrad an Kirah weiter, beendete den Kontakt und warf Shay ein kurzes Lächeln zu.

"Gut, dann warten wir solange", meinte Kirah und bereitete sich darauf vor, noch geraume Zeit hier im Cockpit zu warten.

   -- SB Mamori Hangar, Peregrin "Sompec"

Kerrig Saghi bereitete ihren Peregrin ebenfalls auf den Einsatz vor. Die Klingobajoranerin wartete ab, bis ihre Kommandantin das Gespräch mit der OPS beendet hatte und fragte sie dann: "Madam, welche Manöver möchten Sie vorführen?"

   -- Peregrin "Zodiac"

"Am liebsten gar keine, Lieutenant. Ich finde das kindisch, wie der Captain meint mit seinem Spielzeug angeben zu müssen", antwortete Kirah, dann kam ihr eine Idee. "Wie würden Sie denn die Vorführung gestalten, wenn Sie die Leitung hätten?" fragte Kirah Kerrig.

"Ich würde mit einfachem Formationsflug beginnen... Pfeilform, Halbkugelform, Linie... - dann verschiedene Operationen simulieren: verschränktes Andocken, Angriff, Stationsverteidigung, Planspiel, in dem die Hälfte von uns Angreifer spielt. Wegen der kurzen Frist konnten wir zwar keine Simulationswaffen installieren, aber wir können die Hauptphaser mit geringer Energie abfeuern", schlug Kerrig Saghi ihrer Kommandantin vor.


--- Runabout USS Amazonas, NCC-72911, Danube-Klasse, unterwegs im All

"Wir erreichen unseren Rendez-vous-Punkt in wenigen Minuten", informierte Viqi ihre Passagiere. Kurz darauf blinkte ein Licht auf dem Schirm auf und Viqi erhielt die Information, dass es sich dabei um die Galileo handelte, ihr Rendez-vous Schiff.

"Galileo, hier Shuttle Amazonas. Ich habe einige Passagiere für Sie", rief Viqi das Schiff, als sie in Sichtweite waren.

"Hier Galilio, gehen Sie längsseits, Amazonas, und docken Sie an unsere Steuerbordschleuse an", kam die Antwort.

"Amazonas verstanden, over." Mit leichten Rucken dockte Viqi das Shuttle an die Galileo an. "So, Herrschaften, Ihre Reise endet hier", wandte sich Viqi an ihre Passagiere.

Ireihvae ließ sich nicht zweimal bitten. Das MHN war während der Reise schlimmer gewesen als ein Tal'Shiar-Agent, der ein Verhör durchführte. Sie nahm schnell ihre Sachen auf und verließ eilig das Runabout.

"War nett mit Ihnen zu reden", rief Doktor 'Blackjack' ihr hinterher. "Wirklich eine sehr nette Person. Sie hat wenigstens zugehört, was ich erzählt habe. Bei einigen anderen ging das ja in ein Ferengi-Ohr rein und..."

"Sir! Doktor!" knurrte Qual. "Bei allen nötigen Respekt, Sir. Nerven Sie mich nicht! Ich habe zu tun."

Qual half beim Krankentransport, damit Captain Fischer schnell von Bord kam.


--- SB Mamori, OPS

"Sie kriegen Ihre eigenen Miliärangehörigen und Geheimdienstler nicht in den Griff?" fragte Serillia spöttisch. "Benötigen Sie vielleicht militärischen Beistand?"

Sie fand die Argumente Quaipols nicht sonderlich überzeugend. Bisher hatte sich noch kein Majoran-Sarkassianer mit der Bitte um Einbürgerung an die Minorytanische Botschaft gewandt. Und wenn sie unbedingt auf Majoran hocken bleiben wollten, warum sollten die Minorytaner sie haben wollen? Und warum sollten die Sarkassianer einen fremden Mond ihrer Heimat vorziehen? Ein schöner Ort zum Leben war der Mond bei aller Heiligkeit nun wirklich nicht. Genausowenig wie Saxon, der Planet des Sarkass- Systems, auf dem Minorytaner Ra'quta abbauten. Dem entsprechend mussten die Minenarbeiter dort regelmäßig "ausgetauscht" werden. Die attraktivsten Siedlungs-Himmelskörper, nach Minory Prime natürlich, waren Stroia und Aquaara, wobei Aquaara wirklich nur etwas für die Handvoll eingefleischter Meeres- und Untersee-Liebhaber war.

Die beiden Botschafter betraten zusammen mit dem Captain den Turbolift.

   -- SB Mamori, Turbolift

'Ich benötige seelischen Beistand', dachte Mike und gab anschließend dem Turbolift den Befehl loszufahren. Er mischte sich nicht in das Gespräch zwischen den beiden ein - nicht mehr heute. So langsam merkte er den Schlafmangel der letzten Tage. In der letzten Nacht waren es gerade mal 3 Stunden gewesen.

"Es geht mir nicht um die Tra-Division, die unsere Interessen auf Majoran wahrt, sondern um die zivilen Siedler, die diese Soldaten beschützen. Die unterstehen nicht der militärischen Hierarchie, und selbst wenn hätten sie die Rechte, die ihnen von der Lomtara garantiert werden. Unter anderem heißt es dort: Kein Sarkassianer darf von dem Boden vertrieben werden, auf dem er geboren wird", erwiderte Garretragh.

Auch wenn die Verhandlungen mit der Sternenflotte beendet waren, war diese Raumstation der beste Ort, um sowas zu erörtern. Und da Sarkassianer und Minorytaner wohl nur auf der Station in Dialog treten würden, war es immer die rechte Zeit so etwas zu bereden, wenn man nur auf Mamori war.

   -- SB Mamori, OPS

Jetzt, da die Situation auf der OPS geklärt war, ging Rem zu seiner Konsole und lud sich die Daten der Scan auf ein PADD. Mit dem PADD und einer Tasse Tee würde der Jem'Hadar nun in seinem Quartier sitzen und den Grund für den Riss im Zeitkontinuum suchen wollen. Er hoffte, dass alle Fragen ihn betreffend geklärt waren und ging auf den Turbolift zu. Sobald dieser wieder da war, würde er die OPS verlassen.


--- SB Mamori, Konferenzraum

Geade glitt er noch auf einer Welle dahin, als diese gegen die Klippen brach und er... vom Tisch purzelte. Kras rieb sich die Seite, auf die er gefallen war und warf danach einen Blick auf die Uhr. Schon so spät... er hatte nicht nur gedöst, sondern ausgiebig gemützelt!

Mit einem Sprung war er auf den Beinen und machte sich auf die Suche nach den anderen. Wo waren nur alle abgeblieben... angestrengt dachte er nach, und etwas fiel ihm ein. Komin und Shahin hatten von einer bezaubernden Aussicht gesprochen...

Auf einem Umweg über die Restaurantküche, aus der ihn sofort der Franzose scheuchte, spurtete Kras zuerst ziellos herum. Doch schließlich hatte er den Weg zum Kuppelpark gefunden.

Er musste ja noch mit den anderen beiden Protokollchefs einen Abschlussbericht durchgehen. Und eine Fliegerstaffel sollte auch noch zu sehen sein...


--- SB Mamori, Wissenschaftslabor

Ein paar großzügige Minuten später erreichte Crai Dervon die Wissenschaft.

"Sie wollten mich sprechen, Madam?" fragte Crai die Wissenschaftlerin. Vielleicht war es üblich ein -Sir- oder -Madam- zu sagen, aber das war dem Hakanianer nicht gegenwärtig.

"Ja, Mr. Dervon. Bitte sehen Sie sich einmal diese Analyse dieser Probe an", bat Sara ihn gespannt.

'Verdammt, was soll ich dazu sagen!' verzweifelte Crai über dieser Aufforderung. Wieso war er Exobiologe? Wieso waren im Kelvaner so vertraut wie die Idronianerin und der Terraner mit den spitzen Ohren, die ihm und Jirrida gegenüber wohnten? Wieso durfte er in seiner Rolle als Zeitgenosse des 24sten Jahrhunderts nur vage Berichte von Kelvanern kennen... bzw. noch nichtmal die, da er nur ein Ensign j.G. war.

"Ich halte das Testobjekt für ein synthetisches Mittel", versuchte er eine Erklärung nach bestem Fachkenntnisstand des Jahres 2380 zu konstruieren. "Es ist eine organische Substanz, in der energetische Prozesse stattfinden. Wir dürften die Lösung eines radioaktiven Minerals vor uns haben. Allerdings kann ich dieses Mineral nicht identifizieren. Womöglich befindet sich ungesichertes Gefahrgut an Bord der Station?" fragte der Hakanianer und blickte Sara besorgt an.

"Sie können es nicht identifizieren?" hakte Sara mit hochgezogenen Augenbrauen nach. Dieser Mann bestätigte gerade seine Dienstuntauglichkeit. "Und was würden Sie sagen, wenn ich es als kelvanisch identifiziere? Haben Sie schon jemals von Kelvanern gehört?"


--- SB Mamori, Kuppelpark

Es war vorbei. Nur zu schnell kehrte die Realität zurück... das Plätschern des Wassers und zwei zufällig fallende Blätter eines nahen Baumes verrieten Kimon, wo er sich noch immer befand.

Wie viel Zeit war vergangen, wie lange war er mit Ehani bis jetzt verschwunden? Er konnte es nur ahnen, doch viel länger als eine halbe Stunde war es sicher nicht gewesen. Captain Johnsen hatte sich entgegen seiner Androhung nicht im ungünstigsten Moment gemeldet, doch wahrscheinlich konnte er sich darauf gefasst machen, dass dieser Moment sehr bald eintraf.

Vorsichtig zog er sich zurück und legte sich neben Ehani ins Gras. Eigentlich würde er nur zu gern hier bleiben, seiner Erschöpfung nachgeben und vielleicht sogar später mit Ehani aufwachen, doch dafür blieb keine Zeit. Und so wollte er nur noch warten, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

"Auch wenn ich es bedauern werde, sollten wir allmählich an unsere Rückkehr denken. Ich möchte Deinen Vorgesetzten schließlich nicht davon überzeugen, dass die diplomatischen Methoden der Föderation sich auf spontane Verführungen beschränken." Er erhob sich auf einen Ellbogen und strich Ehani eine Haarsträhne aus der Stirn.

Ehani erwachte wie aus einem Traum, als Kimon von Rückkehr sprach. "Ja, du hast recht. Nicht, dass uns noch einer hier so entdeckt", erklärte sie und gestattete sich noch kurz Kimons Zärtlichkeit zu geniessen, bevor sie aufstand und wieder in ihre Kleidung stieg.

   -- In der Baumkrone am Teich

'Oh, schon alles vorbei', dachte der Hobby-Spanner enttäuscht. Die Kamera steckte er nun wieder in die kleine Tasche und schnallte sie sich um. Schließlich wollte er das gesammelte Filmmaterial nicht verlieren. Ohne auf seine Lautstärke zu achten, sprang Ra von seinem Baum auf einen dahinterliegenden. Er wollte sogar, dass man ihn hörte, aber nicht, dass man ihn sah. Schleunigst rannte er durchs Dickicht und auf den nächsten Turbolift zu. Bhang wartete schließlich auf seinen Film.

   -- Unten am Teich

"Was war das?" schreckte Ehani auf und wirbelte herum, um die Quelle dieses Geräuschs ausfindig zu machen. "Da hat uns jemand beobachtet", hauchte Ehani fassungslos und sank wieder zu Boden. "Wenn derjenige das gefilmt haben sollte und der Film rauskommt, kann ich meine Karriere vergessen."

   -- Kuppelpark, Turbolift

Als Kras Antschirch aus dem Turbolift stieg, schwitzend wie nach einem Marathon und transpirierend wie ein brünftiger Hirsch, stieß er beinahe mit einem schwarzen Raubtierwesen zusammen, das es sehr eilig hatte. "Passen Sie doch auf...", schimpfte er.

Mitten durch die Gebüsche kam Kras, nun schon deutlich langsamer und nach Atem schnaufend auf die beiden zu.

Während Shahin bereits angezogen war, lag Kimon noch wie Gott ihn erschaffen hatte im Gras.

Einen Moment lang starrte Antschirch verblüfft auf die beiden Protokollchefs, es war doch kein alltäglicher Anblick, der sich ihm da bot. Dann registrierte er das angenehme Geräusch, das er nun endlich hören konnte, da sein eigener Atem nicht mehr so galoppierte. Ach so... Rasch zog er nun ebenfalls seine Galarobe aus. Den Thermoanzug ließ er an, da der sowieso hauchdünn war und lief watschelnd zu Ehani, die am Boden saß. "Dürfte ich auch?"

Im ersten Moment bekam Ehani einen Schreck. Er wollte doch nicht etwa... Nein, das konnte nicht sein. "Baden? Aber sicher, tun Sie sich keinen Zwang an", erklärte Ehani und wies einladend auf den kleinen Teich.

Kimon hatte gerade nach seinen verstreut herumliegenden Kleidern gegriffen, als ihn eine Stimme aus dem Nichts ansprach. Erschrocken blickte er auf und sah Antschirch an, der dort plötzlich stand.

Sein erster Gedanken war der, dass es der heimliche Beobachter gewesen war, der sich nun zeigte, aber Antschirch machte so ganz und gar nicht den Anschein, als klettere er in den Bäumen herum, um die Besucher des Parks zu beobachten. Überhaupt hatte der dritte Protokollchef scheinbar nicht den Eindruck, dass hier etwas ungewöhnliches oder gar schlimmes geschah - und war damit derselben Meinung wie Kimon - sondern dass hier zwei Leute ihren alltäglichen Vergnügungen nachgingen, zu der jeder eingeladen war.

Kimon beschäftigte sich kurzfristig damit, seinen gesammelten Kleiderhaufen zu ordnen und ergriff Ehanis Hand, als er sie erwischen konnte. "Warum sollte uns ausgerechnet hier jemand filmen, hm? Und wobei? Was haben wir schon getan? Wohl kaum etwas, das die Verhandlungen beeinflussen könnte."

Als Kimon dann gewahr wurde, wie Antschirch sich zwanglos und beinahe nackt bei ihnen niederließ, konnte er ein amüsiertes Grinsen nicht verhindern. "Wie steht es mit den Verhandlungen, werter Kollege? Wir waren gerade schon auf dem Rückweg und ich war mir nicht sicher, ob wir uns eilen sollten", sprach er Antschirch an.

"Solche Pervesen gibt es überall. Ich bin kein Freund davon, dass man mir dabei zusieht", erklärte Ehani Kimon leise und ließ zu, dass er ihre Hand festhielt. "Natürlich könnte es die Verhandlungen beeinflussen, wenn das herauskommt. Ich könnte dich beeinflusst haben, damit du für uns ein gutes Wort bei Captain Johnson einlegst", erklärte Ehani geduldig. Sie bemühte sich, den fast nackten Antschirch nicht zu genau anzusehen, so ansehnlich fand sie den Sarkassianer nicht.

Kimons Grinsen bekam einen fast unverschämten Zug, als er antwortete: "Und wer sagt uns, dass nicht ich Dich beeinflusse, bei dieser ganzen Verhandlungssache auf Deine Vorgesetzte einzuwirken, auf bestimmte Vorzüge zu verzichten, um die Verhandlungen für die Föderations- vertreter leichter zu machen?" Er wurde allerdings wieder ernst, als er fortsetzte: "Hör zu. Ich weiß nicht, wie das bei euch geregelt ist, aber ich habe höchstwahrscheinlich keinen messbaren Einfluß auf die Verhandlungen oder Captain Johnsen. Dafür kenne ich ihn auch zu wenig; er ist erst seit kurzer Zeit auf der Station. Aber wenn es Dich beruhigt, werde ich vor jedem, der danach fragen sollte, beschwören, dass unser... Ausflug rein privater Natur war, der nichts mit den laufenden Verhandlungen zu tun hatte, in Ordnung?"

"Tanaqua würde merken, wenn ich versuchte sie in dieser Hinsicht zu beeinflussen", antwortete Ehani. "Na ja, der Ausflug war ja auch privat, und verhandelt haben nur wir zwei", meinte sie grinsend.


--- SB Mamori, Promenadendeck, Baustelle in einem zukünftigen Laden

Vurtuss wandte sich von dem jungen Mann wieder ab und nahm seine Arbeit erneut auf.

Die Angelegenheit mit der Pfütze ließ ihn aber nicht los und kreiste ständig um seine Gehirnwindungen. 'Sollte mein Unwohlsein damit was zu tun haben?" fragte er sich.

Just in dem Moment fiel ein Tropfen auf seine Oberlippe.

"Na toll - ein undichtes Rohr auch noch...", bruddelte er los ehe er bemerkte, dass der Tropfen von seiner Nase kam. Rasch putzte er mit seinem Ärmel den Tropfen und die Nase ab. Nun war ihm klar, dass etwas nicht stimmte, Kelvaner schieden normalerweise keine Flüssigkeit ab.

   -- Woanders auf dem Promenadendeck

S'thani drückte Suvan einen dicken Schmatzer auf die Wange und fragte: "Was tun wir tenn, Daddy?"

"Zuerst bekommen wir ein Eisbecher, und dann sehen wir Mommi beim Fliegen zu?" fragte Talvert.

"Jaa!" jubelte das Mädchen, und Talvert freute sich mit ihr.

   -- Promenadendeck, Turbolift

Die Turbolifttür glitt auf. Der Captain und die Botschafter traten auf das Promenadendeck. Mike musste sich erst mal orientieren, wo es zum Kuppelpark ging. Wegweiser waren eine tolle Erfindung. "Bitte, da entlang", sagte Mike zu den Botschaftern und ging wieder voraus.

Serillia hätte beinahe laut aufgelacht. Ihre Augen funkelten, als sie Quaipol erwiderte: "Sie KÖNNEN keinem Sarkassianer, durch welche Tricks und Schlichen auch immer, ein Bleiberecht auf MINORYTANISCHEM Gebiet zusichern. Bei Minory, Herr Quaipol, für so naiv hätte ich Sie nicht gehalten. Was würden Sie wohl sagen, wenn ich dem Kanzler den Vorschlag unterbreite, eine Geburtsklinik auf Saxon zu eröffnen? Und jeder dort geborene Minorytaner einen Anspruch darauf hätte, auf sarkassianischem Boden zu leben?

Die Botschafter folgtem dem Captain die bereits ein wenig vertraute Promenade entlang.


--- SB Mamori, Kuppelpark

Mehrmals hatte Kras schon zum Wort ansetzen wollen, aber die beiden anderen fielen ihm immer wieder in dieses. also hatte er sich ins Gras gesetzt und Kimon ausgiebig beim Anziehen zugesehen. Seltsam waren diese Humanoiden gebaut. So gar nicht wind- und wasser- schlüfrig. Der Mann musste doch frieren, so kalt wie seine primären Geschlechtsmerkmale da herumbaumelten.

Shahin sah ihn auch nicht an, wahrscheinlich Mitgefühl. Von den Minorytanern war anatomisch bekannt, dass ihre männlichen Vertreter denselben Makel hatten.

Das Gespräch der beiden klang jedoch sehr spannend. Perverse Filmer beim Baden?! Antschirch sprach: "Sie vermuten jemand hat Sie gefilmt?" Er blickte misstrauisch in den dichten Bewuchs rund um den Teich. Wer könnte daraus einen Vorteil ziehen? War das Baden verboten? Und Shahin hatte ihn gerade dazu aufgefördert!

Er sah nun Ehani an, kam auf die Beine und stellte sich direkt vor sie. "Ist für das Benützen des Teiches eine Gebühr zu entrichten?" Schließlich konnte man das nie wissen. Er warf auch einen Blick zu Kimon, der das anscheinend nicht annahm. Er war schließlich der Vertreter der Sternenflotte, falls der Teich heilig war, würde er es wissen.

Dann kam er auf die geschäftigen Sachen zu sprechen: "Es scheint ich habe etwas den Anschluss verpasst, werter Kollege. Um auf das Beeinflussen zu sprechen zu kommen, ich bin damit natürlicherweise nicht einverstanden. Alles, das Sie der Vertreterin von Minory Prime zugute kommen lassen, sollten Sie auch mir zumuten. Ich bestehe darauf!"

"Ja, wir vermuten es", meinte Ehani knapp. Bei Kras letzten Worten konnte Ehani ein Lachen nicht mehr unterdrücken. "Oh, bitte. Kimon, Sie haben gehört, was der sarkassianische Vertreter gesagt hat", sagte sie, vor Lachen kaum verständlich. Ehani war sich sicher, dass Antschirch einen Schlaganfall kriegen würde, wenn Kimon das gleiche mit ihm wie mit ihr machen würde.

Kimon legte die Stirn in Falten, als er Antschirchs Forderung hörte, doch dann entschloss er sich, mit Ehani zu lachen. Der sarkassianische Protokollchef konnte nicht wissen, wie diese Aussage auf einen Ta'Una wirken musste; es war sein reines Unwissen ob der geschehenen Dinge, die ihn auf eine solche Idee kommen ließen. Und selbst wenn er es gewusst hätte, war Sarkass in gleichgeschlecht- lichen Beziehungen vielleicht anders gestrickt als Kimons Heimatwelt, vielleicht sah man nicht verächtlich auf Männer herab, die sich anderen Männern anboten und sich so mit den Frauen auf eine Stufe stellten. Und so schlüpfte er in die Uniformjacke, fuhr sich noch einmal durch den noch immer wirren Haarschopf und antwortete: "Ich bestehe darauf, mit Ihnen nicht zu tun, was ich mit Ehani tat. Ich weiß nicht, wie Sie dazu stehen, doch dies ist eine Angelegenheit, die ich ausschließlich mit Frauen teile."

In diesem Moment waren erneut Stimmen zu hören...

   -- Kuppelpark, obere Plattform

Der Captain betrat als erster den Kuppelpark. Er führte die Botschafter nicht die Wendeltreppe hinunter, weil man von dort unten nicht sehr viel von der Flugshow sehen konnte.

"Von hier aus haben wir eine schöne Sicht auf die Sterne und auf die Flugshow", sagte der Captain zu Serillia und Garretragh und tippte anschließend auf seinen Kommunikator: "Captain Johnsen an Flugstaffel. Starten wenn bereit."

   -- Kuppelpark, am Teich

"Nun... ich glaube, es wäre nun das Beste, wenn wir dieses... Treffen beenden und uns wieder unseren jeweiligen Aufgaben widmen würden. Wobei ich Sie natürlich beim besten Willen nicht von Ihrem Bad abhalten will", ergänzte Kimon für Antschirch und deutete mit einer schwungvollen Geste auf den Teich.

Das herzhafte Lachen der beiden überzeugte Antschirch, dass er irgendetwas missverstanden hatte, aber er kam beim besten Willen nicht darauf was. Im Umgang mit anderen als den Sarkassianern war er einfach ein Naivling.

Nachdem sich nun auch Kimon wieder angezogen hatte, kam er sich etwas fehl am Platz vor, wenn er nun einfach schwimmen würde. Er hatte ohne die Robe so und so genug transpiriert. so benetzte er lediglich sein Gesicht mit dem Wasser und kleidete sich wieder an, um ebenfalls an der Flugshow teilzuhaben.

Er trat zu Shahin und fragte sie leise: "Wieso besteht Kimon darauf, mir etwas vorzuenthalten? Soweit ich mich entsinne, sollten die Verhandlungen miteinander abgehalten werden, nicht in Einzelgesprächen."

Die Aussicht auf das Weltall war auch vom Teich unten überaus grandios.

Ehani fing bei Antschirchs Worten wieder an zu lachen. "Glauben Sie mir, das wollen Sie nicht wirklich wissen. Es sei denn, Sie sind auf einmal homosexuell veranlagt", erklärte Ehani glucksend. "Es waren keine Verhandlungen sondern reine Freizeitgestaltung, die Sie ja wohl ander weitig verbracht haben", erklärte Ehani, und ein harter Ausdruck erschien in ihrem Gesicht.

Jetzt endlich hatte es auch Kras geschnallt. Seine Gesichtsfarbe nahm ein dunkles Rosa an, als ihm sein aufdringlicher Fehler bewusst wurde. "Ich...äh...oh..." stammelte er ein bisschen verlegen in der Gegend herum und kam sich plötzlich so albern vor. Das hätte er doch gleich merken sollen, dass da mehr im Busch gewesen war als harmloses Wasserplanschen.

Kras fasste sich wieder und auch seine Farbe wurde wieder erträglicher. Er verbeugte sich knapp vor der Minoritanerin: "Sie verzeihen dieses Missverständnis. Fälschlicherweise ging ich von sarkassischen Gepflogenheiten aus, die offensichtlich weder von Ihnen noch von der Föderation geteilt werden."

Sein Lächeln aufgesetzt, wusste man jetzt nicht so recht, ob dies nicht abfällig gemeint war...

"Wie meinen Sie das denn jetzt?" fragte Ehani abwartend. Sie konnte sich keinen Reum auf seine rätselhaften Worte machen.

Mit einer einladenden Geste zu Shahin fragte er jedoch gleich unschuldig: "Vielleicht sollten wir dort hinauf gehen...", Kras zeigte zu der Wendeltreppe, "zur restlichen Delegation. Die Aussicht scheint dort noch besser zu sein."

"Ja, das wäre besser", stimmte sie ihm zu. Auf halbem Weg drehte sie sich um und rief: "Kimon, kommst du?"

Kimon, jetzt wieder ordnungsgemäß angezogen, nickte Ehani zu und machte sich auf den Weg, um den beiden zu folgen.

Die Bemerkung Antschirchs hatte er durchaus mitbekommen, doch er wusste sie nicht recht zu deuten. Wie meinte er das, dass Sarkass andere Gepflogenheiten als Föderation oder Minory hatten? Entweder hatte Antschirch Ehanis Andeutungen doch nicht verstanden, wie es den Anschein gehabt hatte oder Sarkass hatte ein explizites Problem mit körperlichen Kontakten. Andererseits hatte er nun kein Problem damit gehabt, seine Kleider abzulegen und sich beinahe nackt zu Leuten zu setzen, die er fast gar nicht kannte... Kimon beschloss, dies Antschirchs Problem sein zu lassen, holte die beiden ein und ließ die beiden die Treppe zuerst hochsteigen.


--- SB Mamori, Peregrin-Hangar

Kirah dachte einen Moment nach. "Also gut, wenn wir hier rausfliegen, werden wir direkt die Pfeilformation einnehmen und direkt auf den Kuppelpark zufliegen. Erst kurz davor ziehen wir hoch und teilen uns in zwei Gruppen auf. Kerrig, Buinés und Pinnu bilden Team Bravo. Gum, Sie haben die Ehre mein Flügelmann zu sein. Dann folgen ein paar Minuten Luftkampf, wo das bessere Team gewinnen möge. Dabei ist darauf zu achten, dass die Energie Ihrer Geschütze auf das niedrigste mögliche Niveau eingestellt ist und Ihre Schilde stabil sind. Sollten Ihre Schild nachlassen scheren Sie aus der Übung aus. Dann folgen noch ein paar kleine Kunstückchen, wo sich jeder sein Lieblingsmanöver heraussucht und einzeln vorführt, und dann sind die Herrschaften hoffentlich zufrieden", erläuterte Kirah den Plan für die Vorführung.

"Vaughn an Captain Johnson. Wir sind bereit", antwortete Kirah und flog die Zodiac aus dem Hangar hinaus. Kaum war sie draussen, stoppte sie ihr Schiff und wartete, bis die anderen in die Formation eingeschert waren.

"... Jaa... Ma'am", antwortete Gum mit schweißnasser Stirn vor Aufregung. Sein Herz pochte anscheinend genauso schnell wie der Motor des Peregrins. Er war der Flügelmann der Chefin! Nicht diese energische kleine Klingonin, und auch nicht diese Raubkatze, sondern er, Gum, der Bolianer!

Mit stolzgeschwellter Brust jagte er seinen Jäger aus dem Hangar und ging dicht hinter der "Zodiac" in Position. Auch die anderen Peregrins nahmen ihre Plätze ein.


--- SB Mamori, Kuppelpark, obere Plattform

Staunend blickte Serillia um sich. Was für ein prächtiger Park! Mitten im All! Die Aussicht war herrlich. Bewegt betrachtete sie Minor, ihre Sonne.

"Noch ist Majoran sarkassianisches Territorium, und wir werden die Zivilbevölkerung vor einem religiös motivierten Genozid schützen!" erwiderte Garretragh heftig, dass Tanaqua ihn bloß nicht falsch verstand. Man war auf Sarkass bereit die Bewohner ziehen zu lassen, aber man wollte sie nicht aufgeben. "Jeder Minorytaner könnte auf Saxon bleiben, wenn er wollte, solange er sich sarkassianischer Gerichtsbarkeit beugt", beantwortete der Erste Außensekretär die Frage der minorytanischen Botschafterin.

Die Umgebung wirkte kaum auf ihn ein. Es beeindruckte Quaipol zwar, wie man dieses Ambiente in einer Raumstation unterbringen konnte, wie man die Pflanzen versorgte und das Wasser aufbereitete, ohne dafür Unsummen und Unmengen an Dünger zu vergeuden, aber die Landschaft an sich glich der des Lafo-Kontinents. 'Kein Wunder, dass diese Leute es so tief im Weltraum aushalten: Sie nehmen ihre Heimat einfach mit', dachte er bewundernd.

"Captain Johnsen, gibt es solch wunderbaren Biotope in jeder Föderationseinrichtung?" fragte der Lafo-Sarkassianer. Gespannt wartete er auf die Darbietung der Wachschiffe der Station.

"Nein, nicht in jeder", antwortete Mike. "Es kommt darauf an, welchem Zweck die Einrichtungen dienen. - Oh, es geht los." Er zeigte mit seinem Zeigefinger in Richtung Flugstaffel.

   -- Peregrin-Jäger, nah bei Mamori

"Sompec an Zodiac. Bestätige. Ich begebe mich in Formation", bestätigte Kerrig Saghi und folgte Vaughn und Gum aus dem Hangar.

Zunächst entfernten sich die Peregrins in Linienformation von der Station, in der Reihenfolge Vaughn, Gum, Kerrig, Buinés und ahn-Pinnu.

Dann, in ein paar Kilometern Entfernung, wendete die Staffelkommandantin als erste, und Gum scherte von Vaughn aus auf sieben Uhr bei ihr ein. Kerrig, die Tochter von B'Enar, begab sich auf Fünf-Uhr-Position zu Vaughn, Buinés auf sieben Uhr zu Gum und ahn-Pinnu auf fünf Uhr zur Halbbajoranerin.

In Pfeilformation flogen sie nun auf den Kuppelpark zu. Mit der für ihre klingonische Mentalität üblichen grimmigen Vorfreude wartete Kerrig nur darauf, dass Kirah die Waffen ihrer Zodiac scharf machte und das Scheingefecht begann.

   -- SB Mamori, Kuppelpark, Plattform

"Majoran ist minorytanisches Territorium, nicht sarkassianisches, und so wird es auch immer bleiben, ganz egal, was Ihre Leute dort auch immer für einen Mist anstellen mögen", knurrte Serillia unwirsch, während sich ihr Blick den Peregrins zuwandte, die anscheinend direkt auf sie zujagten.

Während der Magro mit seiner 'Amtskollegin' die Wendeltreppe erklomm, erläuterte er vorsichtig: "Ich spreche für die Fraktion der Kol, verstehen Sie, aber bei uns ist das... körperliche Zusammensein... äh..." Ein bisschen knifflig war das schon für den Redenschwinger. Wesentlich leichter wäre es für Kras gewesen, über die Vorteile einer Umstrukturierung im Auswärtigen Amt zu referieren, oder über die Bevölkerungswünsche auf Majoran. "...äh... auch verbunden mit einem mentalen Zusammensein, welches sich aber nicht auf einer flüchtigen Begegnung begründen kann."

Bei dem dritten Buch der Lomtara! Das klang jetzt aber wieder eingebildet... deswegen schob er gleich hinterher: "Aber damit will ich kein Urteil über die Tiefe der Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und Mr. Kimon abgeben..."

Dennoch hatte er natürlich genau das abgegeben, das war Kras klar. "Sehen Sie, welch schöne Formation die Jäger bilden!" versuchte er das Thema nun hinter sich zu lassen.

"Welche Tiefe der Gemeinsamkeiten? Es ging einzig und allein darum Spaß zu haben", erklärte Ehani Antschirch lachend. "Na ja, an der Formation ist noch nichts besonders", meinte sie.

Das Ablenkungsmanöver hatte anscheindend nicht gewirkt. Kras, der eben noch am obersten Ende der Wendeltreppe völlig überwältigt stehen geblieben war, zog nun die Schultern ein bisschen ein und ging dann zu einer Stelle der Brüstung, an der nicht gerade Volksversammlung herrschte.

Er drehte sich zu Ehani um und mit ruhiger, leiser Stimme sagte er: "Es ist schwer das zu erklären, wenn man es nicht von Jugend an gewöhnt ist, befürchte ich. Lassen Sie es mich dennoch versuchen. Und wohlgemerkt, ich rede da nur von den Kol. Die... Enge der Inselwelten, die unsere Heimat sind, mag dazu beigetragen haben, oder auch nicht."

Er legte seinen Kopf ein wenig zur Seite und starrte verloren und etwas melancholisch in das All hinaus, wo die Jägerstaffel gerade ihr Bestes gab. "Wenn 2 Kol sich näher kommen tun sie das nicht nur zum Vergnügen, denn das wäre profan. Nein, sie versuchen vielmehr... Sie machen mich um Worte verlegen, werte Kollegin..." Kras Lächeln entglitt seiner Beherrschung und seine Zähne blitzten. "...sie versuchen zuerst einen Gleichklang ihrer innersten Motive und Begierden zu gewährleisten. Denn nur dann kann eine sexuelle Vereinigung wirklich von Genuss sein. Und wie sollten sich zwei Wesen kennen, wenn sie vielleicht nur Namen und Adresse voneinander haben und ihre Begegnung so flüchtig ist wie das Treffen zweier Gasatome im Vakuum. Aber nein, Miss Shahin, dieses Treffen soll diplomatischen Zwecken dienen, nicht philosophischen."

Nun verneigte sich Kras minimal vor seiner Kollegin und fügte an: "Was auch immer besprochen werden soll und kann, ich habe weder die Befugnis, noch das Recht, irgendwelche Vergleiche anzustellen."

"Das hört sich interessant an. Und kompliziert", meinte sie schmunzelnd. "Doch nun lassen wir das Thema ruhen und wenden uns der Darbietung zu", meinte sie und hob den Blick zur Jägerstaffel.


--- Runabout USS Amazonas, auf dem Rückweg zur Starbase Mamori

Nachdem Captain Fischer, Ensign Marra'scha Kadahn und PO2 Ireihvae Thlhom das Runabout verlassen hatten, war es an der Zeit gewesen die Rückreise anzutreten.

Qual hatte auf der S.S. Galileo die Gelegenheit genutzt etwas zu tauschen. Er hatte ein Holodeck-Rollenspielprogramm gegen ein anderes eingetauscht.

"Tür geschlossen. Wir können zurückfliegen, Ma'am", sagte Qual zu Viqi und setzte sich in den Co-Pilotensitz. Er betrachtete sein neuen Erwerb, ein Speicherstick. "Wenn das nicht ein guter Tausch war, dann weiß ich es auch nicht."

"Gut", meinte Viqi nur, trennte die Verbindung zur Galileo und gab den Kurs nach Mamori ein. Mit Höchstgeschwindigkeit raste die Amazonas nach Mamori.

"Was haben Sie da, Fähnrich?" fragte das 'MHN' [NRPG: MHN steht für Medizinisch-Holographisches Notfallprogramm.]

"Das beste Holodeck-Rollenspiel aller Zeiten", antwortete Qual fröhlich. Nicht mal das MHN von der 'USS Glory' konnte seine Stimmung mehr vermiesen. Der Tag war für ihm doch noch erfolgreich. Die Wut über den gestrichenen Landurlaub war vergessen.

"Um was geht es da?" hakte das MHN nach.

Qual drehte sein Kopf zum MHN und war auskunftsfreudig: "Das Rollenspiel spielt in der Zukunft. Um genau zu sein, im Jahr 2766. Ein Raumschiff bricht auf seine Fünf-Jahres-Mission auf und durchquert das Universum."

"Tun wir das nicht heute schon, Fähnrich", sprach das MHN gelangweilt.

"Moment", hob Qual eine Hand. "Das Raumschiff fliegt nicht von Planetensystem zu Planetensystem, sondern von Galaxie zu Galaxie."

"Vollkommen unmöglich", winkte der Holo-Doc ab. "Ein Raumschiff kann nicht mal innerhalb von fünf Jahren die nächstgelegene Galaxie erreichen. Vollkommen Utopisch. Wer denkt sich so einen Quatsch aus?"

"Das ist kein Quatsch, Doktor", war Qual doch jetzt etwas geknickt. "Das Holodeck-Programm 'Galaxie-Trek' stammt von Gerry Longberry und ist unter den Kadetten und Jung-Offizieren das beliebteste Programm. Es zeigt uns wie die Zukunft einmal aussehen wird."

"Vollkommener Unsinn. Damit verschwenden Sie ihre Freizeit?" zog das MHN das Holodeck-Programm 'Galaxie-Trek' ins Lächerliche.

Nun war Qual sauer und eingeschnappt. Er legte seine Arme zusammen, schmollte und murmelte: "Besser als Ihre Glücksspiel-Programme."

"Wie bitte, Fähnrich?" fragte das MHN nach.

"Nichts", erwiderte Qual und sagte kein Wort mehr.

Viqi stieß ein gereiztes Fauchen aus. "Ihr zwei seid schlimmer als ein Sack ullianischer Zangenkäfer", erklärte sie zähnebleckend. Sie schaltete auf Autopilot, holte sich am Replikator einen Teller dieser Käfer und ließ sich wieder am Steuerpult nieder.

Lange war es nicht ruhig. Dem MHN wurde es im hinteren Teil des Runabouts langweilig. Niemand mehr, mit dem er reden konnte oder der wenigstens ihm zuhörte. Der Holo-Doc hatte sich aus seinem Musikprogramm ein Saloon-Klavier repliziert und klipperte nun auf den Tasten herum. Man hörte im ganzen Runabout typische Wildwest-Saloon-Klaviermusik.

Qual sank weiter in den Co-Pilotensitz und sagte genervt: "Das kann nicht wahr sein. Warum werde ich so hart bestraft? Was habe ich verbrochen? Ich will nach Hause." Er wusste, dass man das MHN der Glory nicht einfach so wie ein normales MHN deaktivieren konnte. "Captain, können wir bitte schneller fliegen?"

"Tja, das kann ich Ihnen leider nicht sagen", antwortete Viqi. "Tut mir leid, wir fliegen bereits mit Warp 8."

Ein Runabout war zwar ein kleines komplettes Langstrecken-Raumschiff, aber mehr als Warp 8 ging nun wirklich nicht, das begriff auch Qual. Trotzdem, für ihm konnte im Moment kein Schiff schnell genug sein.


--- Frachter USS Atimar, unterwegs zur Starbase Mamori

Das Piepsen eines Kommrufs von der Brücke errichte Vasu gerade, als er sich die neue Rote Uniform anzog. "Ja, was gibt es?"

"Wir erreichen in einer Stunde die Raumstation Mamori. Sie wollten informiert werden, wenn wir nur noch eine Flugstunde von unserem Ziel entfernt sind", informierte ihn der Pilot des Frachters.

"Danke. Stellen Sie mir bitte eine Kommverbindung in meiner Kabine zur Verfügung." Vasu streifte seine Uniform glatt und ging zu seinem Arbeitstisch.

"Sie haben jetzt Zugriff auf die Kommunikationssysteme, Commander."

"Danke." Damit setzte sich Vasu und begann eine Verbindung zur Mamori herzustellen.


--- Freibeutersonde Alpha - 1 Std. vor Mamori stationiert

Langreichweitenscanner an Hauptprozessor-Einheit: Föderaler Frachter erreicht unserern Sektor. Anhand der Massenvermessung handelt es sich um einen beladenen Frachter.

Hauptprozessor-Einheit an Funkrelais: Scanergebnisse inklusive Spezifikationen des Frachters an die IKS Tik Tah übermitteln.

Funkrelais an Hauptprozessor-Einheit: Informationen abgesetzt.


--- Frachter USS Atimar, Quartier Vasu

Vasu aktivierte die Kommunitaktionsanlage und baute eine Verbindung zur Mamori auf, als ihm eine Seltsamkeit in der Übertragung auffiel. Nur kurz war ein Flackern in den Überwachungsdateien zu sehen.

Vasu stutzte und wartete, ob es sich wiederholen würde, doch die Verbindung blieb konstant. Na egal, er rief die Mamori. "Hier ist Commander Vasu, ich rufe die Mamorie. Mamorie bitte melden."


--- Starbase Mamori, OPS

Wrad hatte gerade eine aufgezeichnete Nachricht von Admiral Weller empfangen und an Captain Johnsen weitergeleitet, als ein Ruf einging.

"Starbase Mamori OPS. Ich bin Ensign Kaan. Wir empfangen Sie, Commander." Dem Mann auf dem Monitor zeigte er ein leicht fragendes Lächeln.

'Sehr gut', dachte Vasu und lehnte sich etwas vor. "Ist Ihr Captain Johnsen zu sprechen?"

Innerlich seufzte der OPS-Offizier. Captain Johnsen war ein äußerst gefragter Mann... "Nein, Sir, er ist gerade in einer Besprechung. Möchten Sie ihm eine Nachricht hinterlassen?"

Vasu hatte es innerlich fast erwartet, was sonst. "Ja, sagen Sie ihm... der Entsatz ist da. Danke für Ihre Mühe. Ende der Kommunikation." Damit deaktivierte er die Verbindung und nahm sich sein PADD wieder vor. Mit wem hatte er da eigentlich gerade gesprochen? Das hasste er am meisten, ständig neue Namen.

'Was ist da? Der Entsatz?' grübelte Wrad. Was konnte das sein? Diesen Begriff hatte er noch nie gehört. Es klang irgendwie entsetzlich... Fragend sah er zu Shay. "Sagt Dir das was, 'Entsatz'?" fragte er und begann sich in dem Moment darüber zu wundern, was sie eigentlich auf der OPS tat.

"Hm, könnte es sein, dass er sich versprochen hat, oder dass es eine Störung der Frequenz gab?" fragte Shay. "Ich denke, er meint Ersatz... Ersatz, oh Gott, dann wird das der neue Boss", entfuhr es Shay überrascht.

Wrad warf ihr einen erstaunten Blick zu. "Der neue Boss?? Wieso, was ist denn mit Suvan?" Auf die Idee, dass der Commander den Captain ersetzen sollte, kam er gar nicht.

"Nichts ist mit Commander Talvert, aber welchen Grund sollte es geben, ihn zu ersetzten?" fragte Shay. "Ich vermute, Vasu ist dienstälter und wird somit Talverts Chef", erklärte sie.


--- Runabout USS Amazonas, auf dem Rückweg zur Starbase Mamori

"Auf dem Langstrecken-Scanner taucht ein Sternenflotten-Frachter auf, Captain", meldete Qual. "Laut Schiffssignatur ist es die U.S.S. Atimar und hat dasselbe Ziel wie wir."

"Prima. Und?" fragte Viqi, da sie nicht wusste, was Qual damit sagen wollte. "Wir werden schneller bei der Station sein", meinte sie.

"Wollen Sie darauf eine Wette abschließen, Captain?" fragte Qual und sah Viqi lächelnd an.

"Klar, kein Problem. Worum wollen Sie wetten?" fragte Viqi neugierig.

"Der Verlierer organisiert heute abend noch eine Party", antwortete Qual. Eigendlich war es ihm im Grunde egal, wer gewann. Qual würde sich am Abend eh irgendwo besaufen, um den Frust wegen des nicht erhaltenen Landurlaubs herunterzuspülen.

"Und der Gewinner muss ein Gericht essen, was der Verlierer ihm serviert", fügte Viqi noch hinzu. "Einverstanden", meinte sie und hielt Qual die Hand zum Einschlagen hin.

Qual war einverstanden und schlug ein. Jetzt würde die Reise schneller zuende gehen. Genau das, was Qual im Sinn hatte, auch wenn das bedeutete etwas zu essen, was er nicht mochte.

Im Hintergrund klimperte das MHN immer noch auf dem holografischen Klavier herum. 'Hauptsache die Reise ist schnell vorbei', dachte Qual und hielt sich die Ohren zu. Die Klänge eines Saloon-Klaviers waren nichts für Ferengi-Ohren.


--- IKS Tik Tah, auf dem Weg zur Starbase Mamori

Galep reagierte sofort, als das erste Signal der Sonde eintraf. "Das hört sich ja interessant an", meinte sie halblaut.

Ehe sie Nortan informieren konnte, kam noch eine Mitteilung der Sonde rein, aber mit weitaus höherer Priorität.

   -- Freibeutersonde Alpha - 1 Std. vor Mamori stationiert

Langreichweitenscanner an Hauptprozessor-Einheit: Föderations-Runabout erscheint im Scannerbereich.

Hauptprozessor Einheit an Funkrelais: Missionsupdate an IKS Tic Tah übermitteln. Beutepriorität Alpha.

   -- IKS Tik Tah, Brücke

Nun geriet Feuer in Galeps Augen, endlich Action, ehe sie ihr Primärziel erreichten. Unverzüglich leitete sie alle Meldungen und Zusatzinformationen an die Chefkonsole weiter und begab sich rüber zu Nortan.

Nortan studierte gerade die letzten Syndikatberichte als seine Konsole trällerte. Als Galep dazu noch direkt auf ihn zukam wusste er, dass eine ganz heiße Sache anlief. Mit leuchtenden Augen las er die Meldung der Vorhut-Sonde.

"Es wird wohl Zeit für die Taufe von Projekt Phoenix", meinte er grinsend zu Galep.

Mit großem Spaß hieb er auf seinen Kommandoschalter. "Alarmstufe Schwarz - Führungsoffiziere auf die Brücke!" ließ er verlauten.

Augenblicklich wurde es fast finster an Bord, und ein einzelner Glockenschlag erfüllte in regelmäßigen Abständen das Schiff. Zeitgleich wechselte das Schiff in den Tarnmodus.

   -- IKS Tik Tah, Kombüse

'Wen wollen sie jetzt entern?' dachte Hob Sing und nahm ein Schlachterbeil in die Hand. Er verließ die Kombüse und ging zur Brücke.

   -- IKS Tik Tah, Krankenstation

Mentak fasste sich an die schmerzende Stelle. Ehe er sich jedoch bei Ashana revanchieren konnte, wurde es fast dunkel und seine Lordschaft war zu hören, danach dieser regelmäßige Glockenschlag.

"So wie es scheint, vertagt sich unser Wettstreit. Mal sehen was dieser seltsame Lichteffekt zu bedeuten hat", knurrte er und humpelte zum Ausgang. Die Fast-Dunkelheit erschwerte die Orientierung, aber nur wenn man neu an Bord war.

   -- IKS Tik Tah, Brücke

Auf der Brücke blieb Hob Sing neben der Eingangstür stehen, um niemanden den Weg zu versperren.

"Ich hoffe es seinen ein Schiff mit Lebensmittel", sagte Hob Sing im Hintergrund. "Ich betone auf Leben." Er überprüfte, ob sein Beil auch scharf genug war. "Und wenn es geht, bitte schnell enteln, weil das Essen ist feltig. Essen sonst davonlaufen, wenn es lange auf dem Tisch walten muss."


--- Frachter USS Atimar, Quartier Vasu

Vasu versuchte noch mal einen Tee und bestellte ihn diesmal wirklich heiß. Und wieder wurde er enttäuscht, der Replikator hatte es wieder nicht geschafft den Zuckergehalt hinzubekommen, den er wollte. Also bestellte er sich noch welche nach und half mit einem Löffel nach, alles in Lösung zu bringen.

Dann zog er sich wieder zum Fenster zurück und betrachtete die Sterne. Wie friedlich es da draußen war.


--- Planet Minory Prime, Minoras, Superdome-Stadion

"Endlich mal Action auf dem Spielfeld", sagte Nomo euphorisch. Am liebsten hätte er jetzt da mitgemischt. "Eine wilde Keilerei nach einer unsportliche Attacke auf Coach Labbek. Wow! Alle Spieler prügeln sich. Auch die Schiedsrichter beteiligen sich. So etwas macht man auch nicht. Ein 'Oils'-Spieler hat Coach Labbek angespuckt. Hier die Wiederholung der Szene. Der Spieler spuckt, deutlich zu sehen, Coach Labbek an. So eine Unsportlichkeit, und das gegen eine Lebende Legende! Hätte der 'Oils'-Spieler Coach Labbek geschlagen, hätte man gesagt: Der 'Oils'-Spieler ist aber mutig. Aber spucken, das ist feige und unsportlich. Pfui, sag ich nur. Wie wird der Hauptschiedsrichter auf diese unsportliche Attacke reagieren? Spielabbruch!!! Der Hauptschiedsrichter bricht das Spiel ab! Wegen unsportlichen Verhalten eines 'Oils'-Spielers. Das bedeutet, die 'SuperStars' gewinnen das Spiel mit 1:0 nach Spielabruch in der 8.Spielrunde. Die 'Minory Prime SuperStars' spielen nun gegen die 'Yokoy WhiteWings' um die 'Nord-Liga-Meisterschaft' und um den Einzug ins 99.'Minory- Punchball-Weltmeisterschaftsfinale'. Ich verabschiede mich, verehrte Zuschauer, bis zum nächsten Mal, Ihr Nomo Namhin."

Der 'Oils'-Spieler, der Coach Labbek angespuckt hatte, wurde von Sicherheitskräften abgeführt.

Alle Fans waren stocksauer auf diesen Spieler und wollten ihn lynchen. Die 'SuperStars'-Fans wollten ihn lynchen, weil er den Coach angespuckt hatte, und die 'Oils'-Fans, weil er Schuld an der Niederlage war.

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