Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
März 2006, Teil 1: Gesamt 122 Züge
Spielzeit: 1. Juli 2380, ca. 20:30 Uhr

Kapitel 16: Das Ende der Tijuana

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***Persönliches Logbuch des Ersten Offiziers Lt. Cmdr. Suvan Talvert***

Es ist etwas über einen Monat her, dass wir an Bord die komplexen Sprengsätze entschärften, wobei ich mich schwer vergiftet hatte. Während ich die Zeit mit Rehabilitationstherapie verbrachte, da meine motorischen Fähigkeiten am stärksten unter der Vergiftung beschädigt worden waren, war die Station an ihrem Bestimmungsort montiert worden. Sogar die ersten Zivilisten haben ihre Geschäfte eröffnet. Nach meinem aktuellen Kenntnisstand sorgen gleich ein Ferengi namens Krem, ein Magna Romaer namens Valerius Taspar und eine Vulkanierin namens Kinoi für verschiedene Arten von körperlicher und seelischer Fürsorge und Entspannung.

Der erste Aufklärungsflug in unserer unmittelbaren Nachbarschaft brachte unsere Piloten in Kontakt mit dem Volk der Minorytaner. Dabei zeigte sich, dass wir vor dem nächsten Flug die Sensorpalette der Peregrine-Jäger erweitern sollten: Ohne Schiffe oder Subraumtechnologie wie Warp-Antrieb oder Überlichtfunk zu registrieren, flogen Lt. Col. Kirah Vaughn, Cpt. Alidar Viqi und Lt. Kerrig Saghi bis in die Atmosphäre eines minorytanischen Wasserplaneten, wo sie unterseeische Städte entdeckten. Leider war es zu spät sich höflich zurückzuziehen, im Orbit des Planeten wurden sie von einem Flügel der Minorytaner abgefangen. Kirah konnte eine Eskalation vermeiden und hatte die Fremden eingeladen sich Mamori anzusehen. - Ach ja, die Süße mag zwar so dann und wann recht aufbrausend sein, aber dabei stimmt ihr Timing: Den ersten Kontakt mit den Minorytanern hatte sie gemeistert. Nach Inspektion der Station haben sich die Piloten zwar zurückgezogen, aber ich denke, dass wir in Bälde eine diplomatische Delegation dieses Volkes begrüßen dürfen.

Captain Berenike Fischer war denoch alles andere als begeistert davon, dass Stationspersonal unangekündigt neu entdeckte Völker besucht. Die arme Kirah... Erst am Morgen desselben Tages hatte der Captain sie gerügt, weil sie sich im Dienst mit unserer Tochter S'thani beschäftigt hatte. Ich selbst hatte noch kaum mit Fischer zutun, ich kenne nur ihre Akte. Daher weiß ich, dass sie selbst Familie hat. Ich frage mich, ob sie trotzdem oder gerade deshalb so entschieden auf die Anwesenheit des Mädchens reagierte?

Am Abend hatte ich unsere Tochter jedenfalls erfolgreich bei einer Freundin untergebracht. Allerdings hatten Kirah und ich nicht vor Doppelschichten zu machen, sondern wollten den Abend und die Nacht für uns allein haben. Meine Frau war ganz hin und weg davon, wie ich das Quartier mit Kerzen zugestellt und ein gemeinsames Abendessen vorbereitet hatte. Wie war so etwas eigentlich möglich, als es noch keine photonischen Dochtenden gab? Wenn man richtigen Docht anzündete und richtiges Wachs schmolz gab es doch nur versauten Teppichboden und man musste aufpassen, dass die Wohnung dabei kein Feuer fing. Wie unromantisch.

Genauso unromantisch wie das halbverschlissene Schiff, dass so viel unterschiedlichen Raumschrott an Bord hatte, dass einige Materialien unsere Sensoren blockierten oder ihre Ergebnisse verfälschten. So kam es, dass es in unseren Hangar gelotst wurde, und beim Passieren des Schotts selbiges zerschrammte. Das löste natürlich einen Kollisions- alarm aus, der Kirah von mir runter und mich aus unserem Ehebett warf.

Auf der OPS überprüfte ich das Ausmaß der Schäden und wartete, was die Sicherheits- und Gesundheitsinspektion ergeben würde, die Lt. Dr. Sofia de wit Buikater und MCPO Patroni an Schiff und Besatzung vornahmen.

Im Verlauf dieser Inspektion wurde ein Mitglied unserer Sicherheitsmannschaft von Ungeziefer angegriffen. PO Knight setzte sich unter anderem ein größerer Egel an den Rücken, der sich derart an und in ihm verbiss, dass sich später eine Operation als notwendig erweisen sollte.

Ensign Wrad Kaan teilte mir mit, dass Captain Fischer sich krank gemeldet hätte, also informierte ich das nächste Sternenflottenschiff in Reichweite über diesen Ausfall. Die USS Glory nahm daraufhin Kurs zurück auf die Station.

Gerade als der Os die Station verlassen hatte, registrierten unsere Sensoren eine massive temporale Verschiebungswelle, in deren Epizentrum schließlich ein Schiff materialisierte. Es ignorierte unsere Rufe und schleuste Shuttles und Rettungskapseln aus. Noch viel mysteriöser ist, dass es Sternenflotten-Embleme trug, aber eine völlig unbekannte Energiesignatur zeigte. Schließlich verschwand es in einem Gravitationsvortex. Zurückgeblieben sind die Shuttles und Rettungskapseln.

Ich wies die Marine-Piloten an, den Schiffen entgegenzufliegen und Hilfe zu leisten. Die kleine Flotte ignorierte unsere Rufe weiterhin, sogar solange, bis die Glory wieder eingetroffen war.

*** Ende des Logbucheintrags ****


--- SB Mamori, Krankenstation

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Ein Insekt hat ihn gebissen. Es hat einen Rüssel 30 Zentimeter tief
> in ihm versenkt, mehrere Organe verletzt und mit einem zersetzenden
> Sekret die Wunden verunreinigt", antwortete Davey. Sie war fast
> soweit die Wunde reinigen zu können, also wies sie al Misri an:
> "Sedieren Sie den Patienten."

Knight gefiel die Patzigkeit der Ärztin überhaupt nicht. Er verzog das Gesicht und ballte die Fäuste. "Die Freundlichkeit dieses Ärztepersonals hier ist so warm wie der Weltraum", giftete er leise und fügte sich seinem Schicksal, gleich in das Land der Träume zu gelangen.

Etwas orientierungslos wegen des neuen Umfelds ruckte der bedeckte Kopf der jungen Ärztin nach links und nach rechts, ehe sie das geeignete Sedativum entdeckte. Rasch bereitete sie ein Hypospray vor und wandte sich an den Patienten: "Träumen Sie was Schönes, Mister", sagte sie beruhigend zu Knight und führte den Wirkstoff dem Blutkreislauf des Patienten zu.

"Schränkt Sie das Tuch nicht bei der Arbeit ein? Sie können kaum gucken", fragte Davey. Sie nahm einen Protoplaser zur Hand und probierte ihn anzusetzen. Allerdings war das bei internen Verletzungen nicht möglich. "Können Sie mit der Behandlung fortfahren? Ich organisiere einen Roboterarm", meinte Tavington. Schließlich kannte sich al Misri noch nicht auf der Krankenstation aus.

Als Tavington al Misris Kopftuch ansprach, hob diese, ohne es zu merken, die Hand und strich ihre sittsame Bedeckung glatt. Dann schaute sie Tavington freundlich an und anwortete lächelnd: "Ich schätze, ich bin es einfach von Kind an so gewohnt. Ich würde mich nackt fühlen ohne Kopftuch." Und mit Bezug auf Knight fügte sie hinzu: "Gehen Sie nur den Roboterarm holen. Unser Patient schläft wie ein Kind. Auf diese Weise kann ich nebenher noch schnell die Aufzeichnungen des Biomonitors abrufen, damit ich weiß, was Sie beide bisher unternommen haben." Sprach's und wandte sich den Anzeigen zu.


--- SB Mamori, Praxis Kinoi

"Springer von E-8, Königinnenebene auf D-6, Läuferebene", erklärte Kinoi routiniert. Mit aufgesetztem, milden Lächeln nahm sie den Zug vor. S'thani nahm einen Läufer und einen Turm und setzte sie irgendwohin. Kinoi empfand das Spiel des Mädchens als sehr konfus, abgesehen von ihren anhaltenden Regelverstößen. Sie ermahnte die Dreijährige nur nicht ständig, weil sie es nicht richtig spielte, sondern nur mit den Figuren über die Bretter hüpfte. Kinoi konnte einen ersten Erfolg verbuchen, als die kleine Vaughn akzeptierte nach einem Zug auf ihre Gegnerin zu warten. 3-D-Schach war eindeutig zu hoch für die Halbidronianerin, aber sie hatte es sich selbst ausgesucht. Ihr hatten die Figuren so gefallen.


--- SB Mamori, Quartier Kimon

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)

> Taspar stand etwas vorne übergebeugt, da er die Hände Andschana und
> Tariki hinhielt, als sein Blick auch auf das zerrissene Hosenbein des
> schmerzenden Knies fiel...

Es dauerte einen Moment, bis Kimon sich wieder soweit gesammelt hatte, dass er sich einen Überblick über alles verschaffen konnte. Mit einem Blick versicherte er sich, dass es Tariki und Andschana soweit gut ging. Die beiden schienen unverletzt zu sein. Anders war es Valerius ergangen; zumindest sah es für Kimon bei einem Blick auf dessen Knie so aus. "Tariki, kümmere Dich um unseren Gast. Geht es euch gut?" brachte er automatisch hervor, bevor er daran dachte, sich nach der Ursache der Erschütterungen zu erkundigen.

Tariki nickte nur knapp, bevor sie sich gemeinsam mit Andschana auf- rappelte. Die angebotene Hand Valerius' ignorierte sie. Sie selbst war schließlich unverletzt; wie konnte sie da von einem Verletzten, der dazu noch ein Gast war, erwarten, daß er ihr aufhalf? Sie zog einen Stuhl heran und deutete darauf. "Bitte, setzen Sie sich. Sie haben sich eine Verletzung zugezogen. Ich werde mich darum kümmern." Während die beiden darauf warteten, dass Valerius Platz nahm, nahm Kimon Kontakt mit der OPS auf. Das erschien ihm am sinnvollsten - die Besatzung dort musste den besten Überblick über Situation und den nötigen Personaleinsatz haben. Er benutzte dazu das Terminal, da er zur Zeit keinen Kommunikator bei sich trug und sich nicht die Mühe machte, ihn aus dem Nebenraum zu holen. "Kimon an OPS. Was ist passiert? Und benötigen Sie irgendwo meine Hilfe?" Ganz selbstverständlich nannte er lediglich seinen Namen. Es gab Dinge, an die er sich nie gewöhnte... oder gewöhnen wollte.


--- SB Mamori, OPS

"OPS an Krankenstation", antwortete Suvan auf al Misris Anfrage. "Ein fremdes Schiff ist materialisiert, das Shuttles und Rettungskapseln ausgeschleust hat. Wir können nur Indizien für schwere Schäden fest- stellen, aber es ist möglich, dass wir eine ganze unterschiedlich schwer verletzte Schiffsbesatzung herein bekommen."

Über den Ruf des Counselors ärgerte der Halbvulkanier sich sogar ein wenig. Was für ein Sternenflottenoffizier verstand es nicht, sich einen Überblick über Notsituationen zu verschaffen? Was für ein Sternenflottenoffizier musste fragen, was er bei Rotalarm zutun hatte?

"Lieutenant Commander Talvert an Counselor Kozure", benutzte er den in der Dienstakte eingetragenen Namen, den er für offiziell hielt. "Wir gehen davon aus, in Bälde traumatisierte Schwerverletzte zu bergen, ich schlage vor Sie melden sich auf der Krankenstation. Talvert Ende", beließ er es vorerst dabei. Es war nicht die Zeit und nicht der Ort, den Ta'Una zu rügen.


--- USS Tijuana, Brücke

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)

> Jirri überprüfte einige Angaben, bevor sie dem Captain antwortete.
>"Nein, es muss niemand an Bord bleiben. Wenn ich ihn entsprechend
> einstelle, kann der Computer die Aktion überwachen und durchführen",
> meinte sie.

"Dann tu es", erwiderte Crai rasch. Es war gesagt. Die Tijuana würde in einem Interraum zwischen bekannten Raum/Zeit- Dimensionen explodieren, ohne Schaden an der Struktur des Universums anzurichten.

Der Hakanianer wartete, bis el Tharanir das Manöver programmiert hatte. "Mister Kuran...", fragte er er denjenigen, der die Evakuierung geleitet hatte, "Bringen Sie uns dorthin, wo noch Platz ist." Dervon rechnete damit, jeden Augenblick an Bord einer Rettungskapsel oder eines Shuttles gebeamt zu werden.

"Erledigt. In den nächsten Minuten wird das Schiff in einem Vortex verschwinden", erklärte Jirri.

   -- Shuttle Sha Kaan

Kurz darauf fand Jirri sich zusammen mit dem Rest der Brückenbesatzung an Bord eines Shuttles wieder. Jirri hockte sich in eine Ecke, umklammerte ihre schmerzende Schulter und weigerte sich, sich das Verschwinden der Tijuana anzusehen. Ihr erster Posten als CING, und sie hatte versagt. Jirri schwor sich, in Zukunft nie mehr in einem Maschinenraum oder Ähnlichem zu arbeiten. Mit der Technik war sie erst einmal fertig.

Mit B'Elanna auf dem Arm betrachtete Crai, wie sich eine Art künstliches Wurmloch bildete, die Tijuana anzog, und das Schiff schließlich verschlang. Mit den Shuttle-Sensoren hatte man sich orientieren können. Sie waren im Jahr 2380 gestrandet, in der Nähe einer Starfleet-Raumstation. Vermütlich würden sehr bald erste Hilfskräfte erscheinen. Die Sensoren dieser Epoche würden die Explosion der Tijuana im interdimensionalen Raum nichtmal erfassen.

Wehmütig blickte der Hakanianer dem Schiff hinterher. Er konnte sich nicht an der Farbenpracht freuen, so spektakulär sie auch war. Die Tijuana wurde in diesen Augenblicken zerstört. Seine Familie, seine Crew und Crai Dervon selbst waren 500 Jahre in der Vergangenheit gestrandet.

Vor ihm lag eine gewaltige Aufgabe: Wie verhinderten sie, dass die 650 Besatzungsmitglieder nicht die Geschichte veränderten?

Seufzend setzte er sich neben Jirri, auf ihre gesunde Seite, und lehnte sich an, während auf der anderen Seite ein MHN die Schulter versorgte. El Tharanir bekam drei verschiedene Injektionen, um die beschädigten Bänder und Muskeln zu reparieren und ihr die Schmerzen zu nehmen. Crai küsste die Halbklingonin auf die Haare und fragte ratlos: "Was tun wir jetzt?"

Jirri genoss es geradezu, dass die Schmerzen aus ihrer Schulter durch die Behandlung des MHN nachließen und schließlich ganz verschwanden. "Tja, wenn ich das wüßte, wäre ich Captain und nicht du", versuchte sie zu scherzen, was aber kaum gelang. Jirri schmiegte sich Trost suchend an Crai, während sie murmelte: "Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht."


--- SB Mamori, Quartier Kimon

Valerius war gar nicht böse, dass die beiden Mädels nun von selber hochkamen, und setzte sich auch gar nicht ungern auf den angebotenen Stuhl. "Es kann gar nicht so schlimm sein", meinte er. Aber eigentlich schmerzte das Knie doch sehr. "Ich muss wo raufgefallen sein...oder ich bin wo angestoßen. Vielleicht hätten Sie etwas Kühles da, Tariki?" Er versuchte ein Lächeln in Tarikis Richtung, aber es sah sicher ziemlich gequält aus.

Kimon, der laut Gespräch mit der OPS Kozure hieß, welch seltsamer Name, brachte in Erfahreng, dass er heute Abend anscheinend eine Menge um die Ohren haben würde. Valerius hörte das Gespräch mit und bedauerte, dass sein hübsch geplanter Abend so in die Binsen gegangen war. Aber bei besserer Gelegenheit würde er es einfach nachholen.

Kimon schloß die Verbindung und zögerte noch einen Moment, sich zu den anderen umzudrehen. Da es um einen Ernstfall ging, hatte er die falsche Anrede schlicht ignoriert. Er fühlte eine zarte Berührung an seinem Handgelenk, und als er aufblickte, stand Andschana hinter ihm. Sie sagte kein Wort, doch er kannte sie lange genug, um zu wissen, was unausgesprochen auf ihren Lippen lag. Sie hatte sich auf diesen Abend gefreut, nachdem Kimon vor der Abreise nicht viel Zeit gefunden hatte, mit ihr oder Tariki auszugehen.

Im Hintergrund war Tariki um Valerius und dessen Knie bemüht. Sie war zu dem kleinen Replikator gegangen und hatte um ein Kühlpack gebeten. Für einen Moment hatte sie überlegt, ob sie einen Kräuterumschlag machen sollte, doch erst einmal wußte sie nicht, ob der Replikator wirklich die richtigen herstellen konnte und zum zweiten war sie sich nicht sicher, ob Valerius diese Kräuter ohne Nebenwirkungen vertrug. Und so kam sie mit einem simplen Päckchen zurück, das sie sorgfältig in ein dünnes Tuch wickelte. Sie kniete sich vor Valerius auf den Boden und legte sanft das Pack auf sein angeschlagenes Knie. Sie blickte dabei nicht einmal Andschana oder Kimon an. Auch sie hatte mitbekommen, dass Kimon gehen musste, und ebenso wie Andschana wusste sie, dass sich Kimon nicht weigern konnte, wenn sein Dienst für heute auch beendet war. Und so sagte sie nichts, konzentrierte sich nur auf das Knie vor ihr und versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

Kimon hingegen haderte mit sich. Eigentlich war es seine Pflicht, mit den beiden zu gehen, wenn sie eine Einladung von Valerius bekommen hatten. Und so blickte er zwischen Andschana, Tariki und Valerius hin und her, bis er sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte. "Andschana, Tariki, kümmert euch um unseren Gast, bis er sich wieder wohl fühlt. Begleitet ihn dann zu dem geplanten Abendessen. Sollte ich es einrichten können, folge ich euch dorthin. Wenn nicht, kehrt früh wieder zurück, und ich möchte keine Klagen über euch hören."

"Ich danke Dir", antwortete Andschana schlicht. Das Lächeln kehrte auf Tarikis Lippen zurück und auch sie bedankte sich.

Kurz darauf verließ Kimon das Quartier so, wie er war. Er lenkte seine Schritte in Richtung Krankenstation.

Während der Magna Romaner auf seinem Sessel saß und auf das Kühlpack wartete, hatte er Kimon und sein unentschlossenes Gesicht gesehen. Er war zwar kein Telpath, aber er konnte direkt fühlen, wie Kimon mit sich selbst kämpfte. Aber es war Valerius nicht ganz klar wieso: Wollte er selbst nicht die Einladung abschlagen, oder ging es ihm mehr um die beiden Frauen?

"Danke, Tariki, das ist schon viel besser...", antwortete er der brünetten Frau, nachdem sie ihm das Kühlpack aufs Knie gelegt hatte. Der Schmerz wurde sofort weniger und noch immer hoffte Valerius, dass es nur angeschlagen war und nach ein paar Stunden Humpeln wieder vorbei war. Er hörte sodann die Worte des Counselors an seine Frau Andschana und seine 'Dienerin' Tariki und war froh, dass er die beiden ziehen ließ. Es wäre dem Offizier sichtlich ein Leichtes gewesen, einfach zu sagen: 'Bleibt hier'. Sie hätten ihm gefolgt, und so war dieses Vertrauen in die Frauen von ihm wirklich eine nette Geste.

Puh, wie konnte ein Mann nur so ein Regiment über weibliche Wesen haben? Valerius behielt seine Klappe im Zaum, weil ihm der Hinweis 'seid früh wieder da' fast über den Rand ging. Es würde sich schon noch zeigen, wie bald sie da sein würden. Er lächelte Tariki ins Gesicht: "Es freut mich, dass der Abend doch noch was wird." Dann wandte er sich an Andschana: "Es ist nur bedauerlich, dass Ihr Gatte nun nicht mitkommen kann. Der rote Alarm ist hoffentlich bald wieder vorbei." Er meinte es in diesem Moment allerdings nur, weil es Andschana sicher selbst schade fand, dass Kimon nun verhindert war. Obwohl Valerius tolerierte wie die Verhältnisse der Ta'Una waren, so akzeptierte er sie im Innersten nicht.

Gleichzeitig huschte der Blick zweier Augenpaare in Richtung der Quartiertür und wandten sich wieder ab, als sie beide feststellten, dass sie sich bereits wieder geschlossen hatte.

Andschana machte den Eindruck, als vermisse sie plötzlich etwas, sah sich kurz um und verschwand dann im Nebenraum.

Tariki hingegen kümmerte sich weiterhin hingebungsvoll um das Knie, achtete darauf, dass es an keiner Stelle zu kalt wurde und beobachtete die leichten Verfärbungen, die die geschädigte Stelle kennzeichneten. Auch als sie jetzt sprach, hob sie den Blick nur kurz, bevor sie ihn wieder dem Knie zuwandte. "Unser Herr Kimon ist bisher unverheiratet und weiß nicht, ob er überhaupt eine Nicht-Ta'Una heiraten möchte. Er sagt, dass die Frauen der Menschen, die er bisher kennenlernte, nicht... nicht wirklich wissen, worauf es in einer Ehe ankommt. Andschana ist bis auf weiteres seine kenseirapa. Es ist nichts Ungewöhnliches auf unserer Welt, doch in den Kulturen, von denen ich bisher hörte, gibt es dafür keine Entsprechung. Ein wenig ist sie Freundin, ein wenig Geliebte, ein wenig Gesellschafterin. Sie erfüllt seine privaten Bedürfnisse... Sie kommt einer Ehefrau sehr nah, doch sie beide bindet kein Heiratsschwur."

Sie fand, dass damit genug gesagt war. Es hatte Zeiten gegeben, in denen sie offener davon gesprochen hatte, weil eine kenseirapa mitsamt ihrer Tätigkeiten nichts war, dessen man sich schämte oder was sogar als Tabu anzusehen war. Doch ihr Aufenthalt auf der Erde hatte ihr die Illusion genommen, andere Kulturen hätten Verständnis für individuelle Beziehungskonstellationen. Seitdem begleitete jede dieser Erklärungen eine gewisse Scheu und Zurückhaltung; Andschana hatte es seit dieser Zeit nie wieder versucht.


--- USS Glory, Brücke

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Die Starbase benötigt einen Ersatzcaptain. Da ich der einzige
> Captain in der Nähe bin, der zur Zeit abkömmlich ist, muss ich
> meinen Landurlaub verschieben und den Dienst auf der Starbase Mamori
> antreten. Ensign Qual soll Runabout Amazonas bereit machen. Ich kann
> nicht von der Glory-Besatzung verlangen, auch ihren Landurlaub zu
> verschieben, deswegen werden Qual und ich Ihnen später nachfolgen."

Der Captain wandte sich an T'Pal: "Lt., schon etwas über diese ominöse Schockwelle herausgefunden?"

"Nein, Sir", antwortete die Vulkanierin. "Für ein genauen Scan sind wir immer noch zu weitentfernt. Ich kann nur spekulieren..."

"Captain", meldete sich Lt. Sophie Marshall an der Taktischen Station. "Unbekanntes Flugobjekt nahe der Raumstation. Ich korrigiere. Zwei unbekannte Schiffe. Beide Schiffstypen sind nicht in unserer Datenbank klassifiziert."

Es war nicht ungewöhnlich, das unbekannte Schiffe eine neue Raumstation ansteuerten. Ungewöhnlich war die Schockwelle, und deswegen fragte der Captain: "OPS. Haben die Schiffe etwas mit der Schockwelle zu tun gehabt?"

"Den Daten nach musste eines der beiden die Schockwelle ausgelöst haben, Captain. Jenes, das sich näher am Ursprungsort der Schockwelle befand."

"Bax, Warp 8", befahl der Captain daraufhin. "Alarmstufe Rot. Lt. Marshall, finden Sie mehr über das Schiff heraus, das die Schockwelle ausgelöst hat. Farrell, rufen Sie die Starbase. Sagen Sie ihnen, das wir zur Unterstützung unterwegs sind."

Bis die Alpha-Schicht die Brücke erreicht hatte, machten die Offiziere ihre Arbeit. Lt. Akinna Tacoma-Lakota löste T'Pal ab, und Sophie Marshall wurde von ihrem Chef aus der Sicherheit abgelöst.


--- SB Mamori, Hangar

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Team 1 und 3 kümmern sich um das Hangartor. Das heißt, Sie und
> Team 4 kümmern sich um Boden und Decke", erklärte Shay. "Erst einmal
> alles Beschädigte entfernen. Dann wird entschieden, ob einige Teile
> durch leichte Reparaturen wieder verwendet werden können oder durch
> neue ersetzt werden müssen", führte Shay aus.

"Aye, Sir", bestätigte PO1 Robert 'Skipper' Taylor den Befehl. "Kowalkski und 'Private', schnappt euch einen Antigravenkran und räumt den Schutt, der von der Decke kam, beiseite. Rico. Wir beide ziehen erst mal diesen Träger da aus dem Hangarboden. Damit wieder Shuttles sicher landen können."

Die vier von Wartungsteam 2 gingen zügig an die Arbeit.

Shay beobachtete, wie schnell der meiste Schutt weggeräumt war, so dass die Shuttles starten konnten. Sie stellte einen Plan für die weiteren Reparaturarbeiten auf und half anschließend bei den Aufräum- arbeiten.


--- SB Mamori, OPS

Wrad und Max bedienten die OPS um die Wette. Max scannte die Tijuana, die Shuttles und Rettungskapseln und verfolgte das Geschehen, behielt die Kommunikation im Auge und sendete ihr Hilfsangebot mittlerweile auf allen Kanälen, genau wie er alle auf Notrufe scannte. "Es sind... über 600 Personen! Sie antworten einfach nicht, wahrscheinlich ist die Kommunikation hin", gab er zwischendurch besorgt bekannt.

Der Andorianer verfasste einen kurze Notiz an alle Stationen mit höchster Priorität: "Schwere Havarie eines unbekannten grossen Schiffes, Rettungskräfte aktivieren". Diese Nachricht wurde auch im Logbuch vermerkt, so dass sich auch alle Besatzungsmitglieder selbständig über die Ursache des roten Alarms informieren konnten. Er fluchte währenddessen fürchterlich vor sich hin, als er von dem demolierten Hangar erfuhr. Wo wollten sie diese ganzen Personen unterbringen? Nicht mal die Shuttles konnten anständig im Hangar landen... Dann rief er Kirah: "OPS an Kirah Vaughn: Ruf Deine Leute für eine Rettunsgmission zusammen, ihr müsst die Hilfsshuttles fliegen." Vor lauter Sorge liess er dabei die korrekte Anrede völlig außer Acht. Da er auch für diesen Kommruf die höchste Priorität verwendete, wurde Kirahs laufendes Gespräch automatisch unterbrochen.

"Sir, eingehende Nachricht von der USS Glory", meldete Max zwischenzeitlich, "sie eilen uns zu Hilfe."

Wrad stupste ihn an und starrte mit geöffnetem Mund zum Hauptschirm, als der Vortex erschien. Hilflos und staunend sahen sie zu, wie die grosse fremde Tijuana spurlos verschluckt wurde.

   -- SB Mamori, Quartier Talvert/Vaughn

"Hier Vaughn. Verstanden. Melde mich vom Hangar aus wieder", antwortete Kirah Wrad. "Vaughn an Kerrig und Alidar. Kommen Sie umgehend in den Haupthangar. Rettungsmission steht an", gab Kirah durch, bevor sie sich wieder ihren Eltern zuwandte. "Tut mir leid, die Arbeit ruft", erklärte sie, verabschiedete sich und beendete die Verbindung.

Kirah sprang von ihrem Platz auf, schlüpfte rasch in ihre Fliegerklamotten und verließ ihr Quartier in Richtung Hangar.

   -- SB Mamori, Quartier Kerrig

Das Piepen ihres Kommunikators hatte gereicht, Saghi aus ihrer Meditation zu reißen. Eigentlich war es ja mehr ein stilles Gebet gewesen, da sie nicht wirklich in Trance gewesen war. Sie tippte auf das Emblem der Sternenflotte an ihrer Brust und ant- wortete: "Kerrig an Vaughn. Verstanden, Sir."

Da sie bereits ihre Uniform trug, sah sie zu in den Hangar zu kommen.


--- Raumschiff OsKar VI., Brücke

So wie das fremde Schiff plötzlich aufgetaucht war, so war es auch plötzlich wieder verschwunden. Der Os war fassungslos. "Nein, nein, nicht doch. Wo ist es denn? Komm zurück..." Er sprang auf den Pilotensitz und steuerte, so schnell wie das Schiff konnte, dahin, wo das Schiff verschwunden war. "Komm zurück!!!!" Der Os achtete nicht auf die Rettungskapseln. Man konnte diesmal von Glück sagen, dass der Os keine von den Kapseln beschädigte oder zerstörte. "Komm doch zurück!!!"


--- USS Glory, Brücke

"Captain, das Raumschiff, was die Schockwelle verursacht hatte, ist verschwunden", meldete Rakhan Noran, der Sicherheitschef und Taktische Offizier der Glory.

"Es hat sich ein künstliches Wurmloch gebildet, und darin ist das Schiff verschwunden", fügte Akinna hinzu.

"Rakhan, konnten Sie mehr über dieses Raumschiff herausfinden?" fragte der Captain.

Rakhan gab auch gleich eine Antwort darauf: "Sternenflotte, unbekannter Bauart, Sir. Ich habe die spärlichen Scan-Daten über das Schiff an Chefingenieur Lt.Commander Corrs weitergeleitet. Er schrieb zurück; ich zitiere: Willst Du mich verarschen. Ich hab keine Zeit für so einen Blödsinn."

"Na, wenn Corrs nicht mal weiß, was das für ein Schiff war", schmunzelte der Captain, mehr über die Antwort des Chefs in der Technik.


--- Shuttle Sha Kaan

Kuran, der am Steuer des Shuttles saß, kommunizierte mit den anderen Rettungsschiffen. Nicht jedes war so leer wie dieses. Einige waren mit über 15 Mann besetzt oder beschädigt. Insgesamt zählte er 612 Über- lebende, die sich auf die 58 Shuttles und Rettunskapseln verteilten. "Captain. Alle Überlebenden sind in den Shuttles. Keine Verletzten im kritischen Zustand. Fast alle Shuttles sind voll funktionsfähig, nur einige haben Probleme mit dem Antrieb und fliegen auf halben Impuls", meldete Rem kurzangebunden und ordnete den Shuttles einen Formationsflug und striktes Kommunikationsverbot an.

Dem sich unbedacht nähernden Shuttle OsKar VI. schickte er eine Standardmitteilung mit dem Inhalt, zur eigenen Sicherheit sofort Abstand zunehmen. "Sir, in unserer Nähe ist die Raumstation Mamori und einige Sternen- flotten-Schiffe, darunter die USS Glory. Soll ich Ihnen eine Verbindung zu der Station öffnen?" fragte Rem suggestiv, während das MHN sich die Wunde an dem mit menschlicher Haut bespannten Kopf des Jem'Hadar ansah.

Langsam stand Crai auf und ging den einen Schritt zum Jem'Hadar. Nicht nur hatte man seine Schuppen mit bioplasmatischem Gel verfugt, sodass es aussah als trüge er eine Haut, sondern man hatte ihm auch die ausgeprägten Schädelknochen abgenommen. Kuran war eine sehr stattliche menschliche Erscheinung. "Bevor... bevor wir irgend etwas tun, finden Sie heraus, ob wir die Geschichte bereits beeinflusst haben", versuchte der Hakanianer sich seine Ratlosigkeit nicht anmerken zu lassen. Mit dieser Anweisung wollte er Zeit gewinnen, und überlegen was er tun konnte.

"Das könnte einige Minuten dauern", antwortete Kuran ungenau. Zwar verfügte das Shuttle über die Techologie des 29.ten Jahrunderts, jedoch war der Empfänger Millionen Lichtjahre entfernt. Ein Abgleich der Geschichtsdaten würde einige Zeit dauern, und jede Sekunde, in der Unauthorisierte und Zivilisten die Schiffe aus der Zukunft sahen, schädigte das Zeitgefüge dauerhaft.

"In Ordnung", deutete Dervon an, dass er Kuran verstanden hatte.


--- SB Mamori, OPS

"Was tut der Os da!" entfuhr es Suvan entsetzt. Sie kannten das Schiff nicht, sie kannten die Umstände nicht, unter denen es aufgetaucht und verschwunden war, und der Besucher raste direkt auf den Ereignishorizont zu. "Traktorstrahl!" befahl er William Smith, der die Waffenkontrollen besetzt hatte.

"Jawohl, Sir!" bestätigte der Senior Chief Petty Officer, und aus einer der Waffenkuppeln löste sich ein blauer Graviton-Strahl. Die Reaktoren der Station wurden spielend mit denen des kleinen Schiffes fertig, und so befand sich das Schiff in Sicherheitsverwahrung.

Talvert blickte noch mal auf den Vortex und erlebte noch, wie er kollabierte, und mit einem Lichtblitz verschwand, der die Schutzautomatiken der optischen Sensoren veranlasste, die entsprechenden Sensoren zu deaktivieren, damit die Besatzung nicht geblendet wurde. Auch alle Fenster machten dicht, sie wurden automatisch in einem Brechungswinkel beleuchtet, der sie nur noch spiegeln ließ.

"Sie können das Schiff wieder frei geben, Taktik", meinte Suvan. Etwas dreist fand er schon, dass keines der Schiffe antwortete. "OPS, richten Sie der Glory unseren Dank aus und überspielen Sie unser Logbuch. Deren Captain soll wissen, was ihn erwartet", bat der Mischling. Seufzend stützte er sich an der Konsole ab, hinter der er stand. Er hatte keinen Plan, keine Ahnung was er tun sollte. Er hatte bisher nur auf die Umstände reagiert, aber wenn er wirklich sicher gehen wollte, dass die Station nicht bedroht wurde musste er agieren, er musste die Situation an sich reißen und sie kontrollieren, aber dazu sah er sich einfach nicht in der Lage.


--- Raumschiff OsKar VI., Brücke

Jeder weiß, was passiert, wenn ein Ferengi von einen Berg Latinum abgehalten wurde. Das Gleiche passierte auch mit einem Os, der von einem Berg Schrott abgeahlten wurde: Wilde Flüche... *piep Zensur* und bei einem Os kam noch hinzu, dass Gegenstände durch den Raum flogen.


--- SB Mamori, Hangar

Anstelle die verwüstete Baustelle zu betreten und einen gehörigen Schrecken zu kriegen, entschloss Kerrig Saghi sich, erst einmal vor dem Hangar auf Vaughn und Alidar zu warten.

Als Kirah um die Ecke zum Hangar bog, kam Alidar ihr von Gegenüber entgegen und schloss sich Kirah an.

"Lieutenant", grüßte Kirah ihre beiden Piloten. Nach einem Blick in den Hangar sprach Kirah erst einmal mit Jahari, ob sie hier überhaupt würden starten können. Nachdem die CING dies bestätigt hatte, meldete sich Kirah bei der OPS. "Vaughn an OPS. Drei Rettungsshuttles werden bemannt. Wie genau sieht unser Auftrag aus?" fragte sie. "Kerrig, Sie übernehmen die Atlantis, Alidar, Sie die da Vinci und ich die Einstein", erklärte Kirah, bedeutete aber den beiden Frauen noch zu warten, bis die OPS den Auftrag erklärt hatte.

"Jawohl, Sir", bestätigte Kerrig. Damit verschwand sie in der Atlantis.

   -- SB Mamori, Shuttle Atlantis

Saghi nahm im Pilotensitz Platz und ließ die Triebwerke anlaufen. Sie wusste nicht, was sie von der Situation halten sollte. Zum Glück blinkte auch im hochgefahrenen Shuttle-Computer der Logbuch-Inhalt auf, den Wrad Kaan an alle Stationen geschickt hatte. Die Bajoranerin überflog ihn und rechnete insinktiv damit, von der kleinen Flotte aus Rettungskapseln und Shuttles angegriffen zu werden. 'Nur bin ich mit diesem Shuttle nicht flink genug...', dachte sie daran einen Bergungstransporter zu fliegen.

   -- SB Mamori, OPS

"Talvert an Vaughn. Colonel, die Fluchtschiffe beantworten unsere Rufe nicht. Gehen Sie auf Rendezvouskurs, rufen Sie sie weiterhin, betonen Sie, dass wir helfen wollen. Ideal wäre es, wenn Sie Sanitäter und Ingenieure an Bord nehmen würden", beantwortete Suvan den Ruf Kirahs persönlich. 'Pass auf dich auf!' bat der Vulkanterraner seine Frau telepathisch.

Wrad löste die Übermittlung der Nachricht aus. "Die Glory ist informiert", meldete er matt, während die optischen Sensoren wieder ansprangen und die Fenster wieder blickdurchlässig wurden.

"Es sind 58 Vehikel", teilte Max noch mit, "die meisten davon Rettungskapseln. Das muss doch ein Notfall sein, aber warum empfangen wir dann keinen Notruf? Könnte das eine Falle sein? Ich scanne keine bekannten aktivierten Waffen. Vielleicht... vielleicht kehrt ja gleich ein neues grosses Schiff zurück..."

"Eine Falle... von einem Sternenflottenschiff?" fragte Suvan. Die Situation verunsicherte ihn doch. Wieso antworteten sie nicht, wenn sie Hilfe brauchten? Wieso ignorierten sie die Rufe der Starbase, wenn in diesen Schiffen ebenfalls Sternenflottenoffiziere saßen? "Hören wir auf zu spekulieren. Antworten können sowieso nur die", distanzierte er sich von dem Mysterium dieser Situation.

"Ich kann sie erfassen. Soll ich sie herbeamen?" fragte Wrad.

   -- SB Mamori, Shuttle Einstein

"In Ordnung, Commander. Wir werden uns drum kümmern. Sanitäter und Techniker können im Bedarfsfall rüber gebeamt werden. Außerdem sind die Techniker momentan etwas ausgelastet", erklärte Kirah und ging die Checkliste des Shuttles durch.

"Einstein an Da Vinci und Atlantis. Alles klar zum Start?" fragte sie, und nachdem Kirah Klarmeldungen von Alidar und Kerig erhalten hatte, öffnete sie einen Kanal zur OPS. "Shuttle Einstein an OPS. Erbitte Startfreigabe."


--- USS Glory, Brücke

Die übermittelten Daten von der Starbase erreichten die Glory. Die OPS-Offizierin reichte diese gleich weiter an alle Stationen auf der Brücke, und dem Captain teilte sie die Nachricht mündlich mit. Allmählich wurde klar, was bei der Starbase geschehen war.

Die Glory war immer noch ein paar Lichtjahre von der Starbase entfernt, und so ließ der Captain das Schiff auf Warp 9,2 beschleunigen.

"Alle Transporterräume melden Einsatzbereitschaft," informierte der Erste Offizier den Captain. "Sowie Krankenstation und Shuttlehangar." Das 'ewige' MHN-1 Dr. 'Blackjack' aktivierte sich auf der Brücke und setzte sich an die Medizinische Konsole.


--- SB Mamori, Krankenstation, OP

Fertig in einen OP-Dress gehüllt betrat Sofia den OP - und fand dort keinen Patienten vor. "Buikater an Tavington: Wo bleibt der Patient?" fragte sie an.

   -- Krankenstation, Behandlungsraum

"Tavington an Buikater. Die Entfernung des Insektes machte es notwendig, eine Notoperation auf dem Bio-Bett einzuleiten. Ich bin im Begriff einen Roboterarm zur interorganischen Behandlung zu beschaffen, Doktor al Misri stabilisiert den Patienten. Befehle, Doktor?" fragte Davey und hatte schon wieder vom Instrumentenlager in den Behandlungsraum gewechselt.

   -- OP

Sofias Brauen zogen sich zusammen, und sie schnappte nach Luft. "Allerdings, her mit dem Patienten!" rief verärgert sie durch den Mundschutz in den Kommunikator. "Ich sagte, ICH operiere, ich sagte OP und Patient VORBEREITEN, und das sagte ich nicht zum Spass! Hier IST ein Roboterarm, und Sie sollen sich um den roten Alarm kümmern!"

Sie konnte es gar nicht fassen. Wozu gab sie überhaupt Befehle? Knight war eindeutig ihr Patient, daran hatte sie keinen Zweifel gelassen. Er brauchte eine Operation, aber er war kein so kritischer Fall, dass er nicht einen Raum weiter geschoben werden konnte, zumal es Sinn machte, den Behandlungsraum und die Ärzte für zu erwartende Verletzte vorzuhalten. Aus demselben Grund sollte Knights Behandlung so schnell wie möglich abgeschlossen sein, denn womöglich wurden bald dringendere Fälle eingeliefert.

   -- Krankenstation, Behandlungsraum

Mitten im Mißverständnis um Knights Operation betrat Kimon die Krankenstation. Um seine Stimmung stand es nicht zum besten. Er hatte die Eigenart der Föderierten nie verstanden, Pausen- und Dienstendezeiten festzulegen, wenn sie ja doch jederzeit missachtet werden konnten. Auch wenn dies ein Notfall war, er würde es anders organisieren. Die ersten beiden, die er zu Gesicht bekam, kümmerten sich um einen bewußtlosen oder betäubten Patienten. Weiter schienen weder Notfallpatienten noch weitere Angehörige des medizinischen Personals anwesend zu sein, so dass Kimon zu dem Entschluss kam, einen der beiden anzusprechen. Und so erwischte es ausgerechnet Nasmat, deren Kopftuch ihm zwar auffiel, doch er dachte nicht darüber nach. Es hätte ihm auch schlecht zu Gesicht gestanden, wie er da in Zivilkleidung herumlief. "Ich bin Counselor Kimon und aufgrund des Roten Alarms hier, da die OPS traumatisierte Schwerverletzte erwartet. Kann ich bereits etwas tun?"

Nasmat al Misri, die gerade die OP-Vorbereitung Knights abgeschlossen hatte, wandte sich um, als jemand die Krankenstation betreten hatte und sie von hinten ansprach. Als sie sich umdrehte, stellt sie fest, dass sie dem spitzohrigen, sechsfingrigen Sprecher gerade mal bis zur Brust reichte. Sie hatte in der Datenbank irgend etwas über die Spezies ihres Gegenübers gelesen, eine Anomalie im Bezug auf die Anordnung der Organe. Heimlich nahm sie sich vor, sich besser vorzubereiten. Schließlich konnte dieser Kimon jedezeit zu einem Patienten werden. Nasmat trat einen Schritt zurück, überspielte ihren kurzen Anflug von Unsicherheit mit einem perlweißen Lächeln und erwiderte dem Mann, der sie unbestimmt an ihren Vater erinnerte: "Bisher sind noch keine Schwerverletzten eingetroffen. Alllerdings stehen die Biobetten der Abteilungen B und C - sie wies mit dem Kopf in die Ecken - bereit." Bei diesen Worten wurde ihr klar, wie praktisch doch die Normierung der Krankenstationen auf Starbasen war, so entfiel eine Menge Arbeit. Sie konzentrierte sich wieder auf den großen Mann vor ihr: "Al Misri. Nasmat. Dr. Nasmat al Misri heiße ich. Bin selber neu hier. Freut mich, Sie kennen zu lernen, Counselor. Wollen wir hoffen, dass es nicht so schlimm wird, mit den Verwundeten, meine ich. Warten wir's ab. Sie kommen doch zurecht, oder?"

Davey kam wieder an Knights Bio-Bett an und spielte mit dem Gedanken, Misri Knight in den OP bringen zu lassen. Dann würde sie darum herum kommen, Buikater wieder zu begegnen. Allerdings kannte sie sich nicht mit dem Patienten aus, und wusste kaum warum die Chefärztin sie zusammenstauchen würde.

Tavington entnahm der Sensorik des Bettes, dass Knight stabil war. "Doktor al Misri, Doktor Buikater hat eine OP bereits vorbereitet. Ich transportiere den Patienten, Sie bereiten die Station auf eine große Anzahl von Patienten vor." Kimon begrüßte sie mit einem kurzen Nicken, da sie schon dabei war, das Bett aus der Magnethalterung an der Wand zu lösen und es auf seinen Antigrav-Einheiten in den OP zu schieben.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Niemand gab ihnen eine Information. Niemand beantwortete ihre Frage. Die eine Frage: Was ist passiert? Auf Ferenginar musste ein Ferengi für so eine Frage tief in die Geldbörse greifen, um eine Antwort zu erhalten. Die drei Ferengi auf der Starbase hatten sich schon daran gewöhnt, dass Fragen bei den Menschen kostenlos waren. Aber was nützt es, wenn es etwas umsonst gab und es nichts wert war. Nur die eine Frage: Was ist passiert?

"Die Sternenflotte wäre schon längst pleite, wenn sie einen Informationsdienst betreiben würden", meckerte Krem. "Ich hoffe du hast etwas gelernt, Ulk. 151.Erwerbsregel: Manchmal ist das, was du umsonst bekommst, noch viel zu teuer. Nämlich dann, wenn es um dein Leben geht."

Ulk kannte alle Erwerbsregeln. Manchmal hatte er das Gefühl, dass Krem nicht alle Regeln kannte. Bei Oggie war er sich sicher, das der Depp die Regeln nicht gerade 'gefressen' hatte.

"Mein Koffer, mein Koffer", sagte Krem auf einmal nervös. "Ich muss meinen Koffer holen..."

Krem eilte zurück in seinen Laden. Ihm folgten Oggie und Ulk. Die Tür zu Krems Büro war durch einen Sicherheitscode gesperrt. Krem gab den Code ein, öffnete die Tür und rief: "Oggie, nimm' den Koffer."

Oggie stöhnte: "Nicht schon wieder." Sein Stöhnen nützte nichts. Er nahm den schweren Koffer und schleppte ihn hinaus.

"Das geht auch ein bisschen schneller", meckerte Krem und schubste ihn zum Ausgang, so dass Oggie fast hingefallen wäre.

Ulk sagte nichts. Er folgte beiden wieder auf das Promenadendeck.


--- SB Mamori, Hangar

PO1 Robert 'Skipper' Taylor und CM Rico Sutherland schnitten mit einen Plasmabrenner den senkrecht im Boden steckenden Träger ab, der von einem Antigravkran vor dem Umkippen gehalten wurde. Pavel Kowalski bediente diesen Kran, und als der Träger abgeschnitten war, transportierte er das Stück Schrott an einen Ort wo es niemanden störte. 'Private' sammelte handgroße Metallteile ein und legte diese in einen Sammelbehälter, der später auch von Kowalski abholt wurde.


--- SB Mamori, Quartier Kimon

"Oh, ich wollte...Andschana nicht..." Valerius ergriff Tarikis Hand, die an seinem Knie hantierte und blickte ihr dann in die Augen. "Es war nicht meine Absicht, sie zu verletzen mit meiner Bemerkung. Denkst du, es hat sie gestört?"

Bei der Betrachtung ihrer 6 Finger wurde ihm der Unterschied zwischen Menschen und Ta'Una deutlicher als es sonst sichtlich war. Selbst die spitzen Ohren, die man nur hie und da sehen konnte, gaben darauf weniger Hinweis. So war Valerius auch nicht aufgefallen, dass Andschana keine Ta'Una war. Sie hatte die Größe, und auf ihre Hände hatte er im Gegensatz zu denen Tarikis nicht wirklich geachtet.

Vielleicht hatte sie aber auch nicht der Begriff "Gatte" so gestört, sondern vielmehr der Umstand, dass Valerius einfach angenommen hatte, Andschana und Kimon seien verheiratet. Lebensabschnittspartner gab es doch schon lange, sowohl bei den Menschen, wo es in den Beziehungen mehr als häufig wenigstens einen gab, der nicht den Segen des Staates oder einer Religion brauchte, um mit einem anderen glücklich zu sein. Und auch auf Magna Roma gab es Geliebte, Kurtisanen oder wie man sie bezeichnen wollte.

Taspar nahm den Eisbeutel vom Knie, auf dem sich ein hübscher blauer Fleck breit gemacht hatte. "Ich spüre fast nichts mehr", beruhigte er Tariki und versuchte aufzustehen. Unweigerlich musste er sich bei der Frau etwas abstützen und dann versuchte er sein Gewicht von dem unbeschädigten Bein auf das gestauchte zu verlagern. Grimmig biss Valerius die Zähne aufeinander und sagte: "Es geht wirklich schon. Aber ich sollte noch die Hose ausbessern lassen."

"Setzen... Setz Dich bitte wieder, wir haben es nicht eilig." Es fiel ihr schwer, die vertraute Anrede, mit der Valerius sie ansprach, zu erwidern. Immerhin kannten sie sich erst seit einigen Stunden, und mehr als Belanglosigkeiten hatten sie nicht ausgetauscht. Sie erhob sich vom Boden, nahm Valerius den Beutel aus der Hand und legte ihn auf den Tisch. Dann schöpfte sie Mut, nahm Valerius' Hand in ihre und setzte sich auf einen der Stühle, wobei sie ihn mit sich zog.

"Ich denke nicht, dass Andschana verletzt ist. Es ist nur so, dass... Glaube mir, wenn ich Dir sage, dass wir nie in Zweifel gezogen haben, auf die richtige Art zu leben. Auch als wir auf der Erde lebten, haben wir Ta'Una nie wirklich hinter uns gelassen. Es ist da, wo wir sind, so wie man die eigenen Eltern nie vergisst. Doch es gibt Meinungen anderer, die sich nicht mit unserem Leben vereinbaren lassen. Andschana ist verletzt worden. Nicht von Dir, nicht jetzt. Doch zu oft vorher. Es würde ihr nichts ausmachen, wenn sie jemand als Gattin unseres Herrn ansähe, weil es eines Tages wahr würde. Doch sie weiß nicht, ob ihr diese Ehre eines Tages zuteil wird."

Einen Moment blickte sie auf die fremde Hand zwischen ihren Fingern hinunter. Eine kräftige Hand war es, eine ganz andere als die ihre. Die Exotik, die sie ausstrahlte, berührte sie. Wie anders fühlte sich wohl eine Hand wie diese an? Sie zwang diesen Gedanken zurück, ließ fast erschrocken die Hand los und deutete auf die zerrissene Hose. "Wenn Du möchtest, kann ich sie Dir ausbessern. Es wird nicht lange in Anspruch nehmen, und dann können wir gehen."

Valerius war erst widerwillig, ließ sich aber nur zu gerne von Tariki wieder zum Sitzen überreden. Obwohl sein Knie wirklich wieder erträglicher wurde. Über die Worte von Tariki dachte er nach und ließ sie in sich nachklingen. So wie sie sprach, ging es ihr in der Position, in der sie war, gut, und auch Andschana war mit ihrem Schicksal nicht unglücklich. Von wem sie verletzt worden war, danach getraute sich Valerius nicht zu fragen. Aber die Wortwahl und wie es Tariki aussprach liessen Taspar vermuten, dass auch sie selbst schon des Öfteren angefeindet worden war. Vielleicht deswegen weil sie sich nicht dagegen wehrte, als Besitz oder Eigentum zu gelten?

Er wollte Tariki nicht ausfragen, er wollte sie viel mehr verstehen können, und deswegen musste er erst mehr über sie erfahren, und das würde die Zeit mit sich bringen. Da er selbst auf Mamori bleiben wollte würde er auch Tariki näher kennen lernen, und sie dann auch weiter über das Verständnis der Ta'Una in Bezug auf Selbstbestimmungsrechte ins Gespräch bringen. Aber ein andermal, sicher nicht jetzt. Er spürte ihre Hand in seiner und vermisste diese Berührung als die brünette Frau sie ihm entriss.

Auf die Hose angesprochen, blickte er verdutzt nach unten: "Ja, du hast recht, sie gehört ausgebessert... Wenn es dir nichts ausmacht, aber ich kann das auch gerne selber machen." Es war ihm irgendwie unangenehm von der Frau nun bedient zu werden, obwohl er gerade das an Kimon zuvor beanstandet hatte. Andererseits hatte sie Recht. Und sie würde sicher viel geschickter darin sein als er selbst.

Aber, sollte er jetzt vor ihr die Hosen runterlassen... Er blickte unsicher in Richtung einer weiteren Tür, die weiß Gott wohin führte. Vielleicht in ein Badezimmer oder so was?

Tariki folgte seinem Blick, bis sie sein Zögern verstand. Natürlich, die Eigenart mancher Kulturen, stets bekleidet zu bleiben! So gab es auf Valerius' Heimatwelt wahrscheinlich keine Badehäuser, keine Dienerinnen, die beim Anziehen halfen... Sie hatte nie verstanden, woher diese Scheu kam oder wozu sie diente, doch vielleicht gab es gute Gründe dafür. Und so erhob sie sich, deutete auf die Tür, die Valerius bereits ins Auge gefaßt hatte. "Wenn Du die Befürchtung hast, es könne zu intim werden, kleide Dich darin um; es gibt dort auch Mäntel, die Du in der Zwischenzeit anziehen kannst. Habe keine Angst, ich könne... zu neugierig sein."

Mit einem Lächeln verschwand sie in einem der Nebenräume und ließ Valerius die Gelegenheit, sich zu entscheiden.

Sie traf dort auf Andschana, die auf der Kante eines Bettes saß. "Andschana?", sprach sie sie leise an. Die Jüngere blickte auf.

"Ich weiß, dass es nicht seine Absicht war, doch wann wird das aufhören? Unser Herr ist noch soweit davon entfernt, sich festzulegen... Ich will nicht sein, was ich nicht bin, nicht einmal in den Augen derer, die uns nicht verstehen!"

Tariki war an sie herangetreten und strich ihr in einer mütterlich wirkenden Geste über den Kopf, der Schmuck darin blitzte auf. "Du kannst nicht erwarten, daß sie uns verstehen. Das ist der Preis dafür, dass Ta'Una sich nicht anpassen will - nicht anpassen kann. Unsere Kultur ist ein Teil von uns, wir können uns nicht von denen beeinflussen lassen, die glauben, dass unsere Lebensweise nicht richtig ist. Wer kann das beurteilen? Doch nicht diejenigen, die anderen ihr Leben als das einzig Wahre aufdrängen."

"Aber niemand hat gefragt, ob ich bereit bin, dem zu widerstehen. Ich glaube, dass... dass ich bereit wäre, auf diesen Teil Ta'Unas zu verzichten, wenn sie dann anders über mich urteilen würden."

"Das meinst Du nicht wirklich, Andschana. Bist Du nicht stolz auf das, was und wer Du bist?"

"Doch, das bin ich. Ich will nicht eine von ihnen werden. Ich will nicht meine Familie leugnen. Ich will ja zu dem stehen, was ich bin, doch was hilft es, wenn niemand weiß, was das ist?"

"Sie sind nicht alle gleich. Herr Valerius bemüht sich, zu verstehen, hm?"

Das Lächeln kehrte in Andschanas Züge zurück, als sie die Ältere ansah. "Du magst ihn sehr, ja? Also gut, ich will diesen Abend nicht mit meiner Grübelei verderben. Laß uns gehen."

Andschana wartete noch, bis Tariki ihr Nähzeug gefunden hatte, dann legte sie ihr einen Arm um die Taille und kehrte mit ihr in den Wohnraum zurück.

Valerius blickte Tariki nach und... grübelte auch. Es war seltsam, dass Tariki, die so zurückhaltend war, mit der legeren Anrede, die er mit dem Du eingeführt hatte anscheinend Probleme gehabt hatte, nun so überrascht war, dass er sich nicht sofort entkleidet hatte. Intimität wurde auf ihrem Heimatplaneten anscheinend anders interpretiert als auf Magna Roma. Mit dem Ausziehen an und für sich hatte Taspar nämlich kein Problem, wohl aber damit, dass er es im Wohnzimmer einer ihm erst seit dem Nachmittag bekannten Frau tat. Aber vielleicht kam das Zögern auch ein bisschen deswegen, weil er nicht der Typ war, der Shorts trug, die bis zum Knie reichten. Eher das Gegenteil war der Fall.

Ta'Una war einerseits antiquiert, aber andererseits ziemlich fortschrittlich. Hätte sie, Tariki, selbst auch mit Spontanität reagiert, falls ihr Kleid einen Riss abbekommen hätte? Das würde Valerius doch wundern, wenn sie sich entblättert hätte vor ihm. Er seufzte und humpelte nach dem Aufstehen zu der Tür, hinter der sich das Badezimmer befand.


--- SB Mamori, Promenadendeck

Nachdem Krem alle Türen seines Geschäftes geschlossen hatte, versuchten die drei Ferengis zum Hangardeck zu gelangen.

Vor dem Turbolift: "WAS, TREPPENHAUS!!!" Oggie wäre fast in Ohnmacht gefallen.

"Ulk, hilf ihm beim Tragen", kommandierte Krem. "Schnell, schnell."

Ulk fauchte kurz, um seine Wut zu zeigen. Aber schließlich packte er mit an, weil er wusste, was im Koffer war.

   -- SB Mamori, Treppenhaus

Im Treppenhaus blieben die beiden 'Lastesel' stehen.

"Was ist los?" fragte Krem wütend. "Es geht doch nur abwärts. Na los! Worauf wartet ihr?"

"Ich will ja", antwortete Oggie. "Ulk ist einfach stehen geblieben. Er ist schuld." Etwas freute sich Oggie, das endlich mal Ulk an etwas schuld war.

"Ulk!" Stieß Krem aus.

Ulk rollte die Augen. "Da geht es nic..."

Krem wollte keine Diskussion anfangen und unterbrach ihn. "Was geht nicht? Es geht alles. Ein geht nicht gibt es nicht, wenn es um Leben und Profit geht. Na los. Vorwärts."

"Aber...", versuchte Ulk einen Ansatz etwas zu sagen.

"Nicht aber. Wir haben keine Zeit für Diskussionen. Vorwärts, los jetzt", sagte Krem eilig und trieb seine beiden Leute an, die Treppenstufen hinunterzugehen.

Ulk versuchte, nachdem er fünf Stufen hinuntergegangen war, erneut Krem etwas zu sagen: "Krem..."

"Ja, ich kenne meinen Namen. Klappe halten und dafür die Beine schneller bewegen", schimpfte Krem Ulk aus.

Und Oggie. Oggie bekam ein breites Lächeln zwischen seinen beiden dicken Backen, weil Ulk jetzt auch endlich mal von Krem ausgeschimpft wurde.


--- USS Glory, Brücke

"Bax, wie lange noch?" fragte Captain Johnsen den Piloten.

"2 Minuten, Sir", antwortete dieser.

Der Chefingenieur Alan Corrs kam auf die Brücke, warf dem Sicherheitschef ein Padd auf den Pult und sagte etwas unfreundlich: "Noch mal so ein Scherz..."

Er wurde vom Captain unterbrochen: "Das war kein Scherz, Alan. Dieses Schiff tauchte vor der Starbase Mamori auf und verschwand so wie es gekommen ist."

"Ein Prototyp der Sternenflotte?" fragte sich der Chefingenieur. "So weit draußen? Weit ab von der Föderation?"

"Commander Nobok", sagte der Captain und sah den Vulkanier an.

"Ein experimentelles Schiff der Sternenflotte", begann der vulkanische Erste Offizier seine Ausführung. "Ein Geheimprojekt wird im Tiefenraum, weit ab von Breen, Ferengi, Romulanern und Klingonen getestet, gerät in Schwierigkeiten und versucht die Starbase anzulaufen."

"Und die temporalen...?" fragte Corrs und bekam keine Antwort, weil er vom Piloten unterbrochen wurde.

"Sir, 1 Minute", rief Bax.

"Antworten müssen andere suchen meine Herren", sagte der Captain. "Erst einmal müssen wir die Personen retten, die uns bestimmt keine Antworten geben dürfen. Alle auf ihre Posten!"

"Gehe unter Warp, Sir", meldete Bax, und die Glory bremste langsam ab. Noch waren es ein paar Millionen Kilometer bis zur Starbase.


--- Shuttle Sha Kaan

"Ich sagte doch Funkstille", erwiderte Rem, ohne auch nur ein Wort zu hören.

"Aber ich weiß, wie wir wieder in die Zukunft kommen!"

Diese Worte aus dem Komm ließen Rem einen Moment schweigen. "Erklären Sie, Enryes."

"Wenn wir die Deflektoren der Aeons etwas modifizieren, können sie einen stabilen Spalt im Zeitkontinum öffnen, durch den wir die Rettungskapseln schicken und ihnen dann folgen."

"Wie lange dauern die Modifikationen?" fragte Rem dazwischen.

Eine Antwort kam prompt. "Nicht lange. Ich habe schon etwas vorbereitet. Innerhalb einer Minute dürften die Aeon-Shuttels modifiziert sein."

Der Jem'Hadar wandte sich ruckartig um. "Captain?" fragte er mit nur einem Wort, aber doch vielsagend. Crai nickte.

Einige Sekunden später erhielten die Aeon-Shuttles die neue Programmierung der Deflektoren. Fünf Shuttles bildeten einen Stern und aktivierten die Deflektoren, woraufhin sich eine Krümmung der Zeit im Raum bildete. Die freien Shuttles nahmen die Rettungskapseln ins Schlepptau und flogen durch den Spalt.

"Commander, ich brauche Ihre Hilfe. Die Systeme sind überlastet", rief Kuran und versuchte bereits, die Energieleitungen zum Delfektor zu stabilisieren.

Jirri schreckte aus ihrer gedanklichen Erstarrung. Sie war hin- und hergerissen zwischen ihrer Pflichterfüllung und den Zweifeln ihr technisches Können betreffend. Schließlich gab sich Jirri einen Ruck und ging seufzend mit schweren Schritten zur technischen Konsole. Nach wenigen Handgriffen meinte sie: "So, das müsste funktionieren. Aber es muss schnell gehen. Ich kann nicht sagen, wie lange das hält."

Dann ging sie wieder zu ihrem Platz zurück und versank wieder in Gedanken und Selbstzweifeln. Erstaunt über den regelrechten Widerwillen, mit dem Jirri zu Werke ging, folgte Crai ihr zu ihrem Platz. Das Manöver war nicht wirklich anspruchsvoll, aber in seiner Einfachheit ein kleiner Geniestreich. Der Hakanianer setzte sich neben el Tharanir auf den Boden des Shuttles und fragte: "Stimmt was nicht? - Also... läuft etwas noch weniger richtig, als unser aktuelles Tohuwabohu?"

Mittlerweile hatte der Computer den Check der Zeitlinie beendet, aber Kuran war mit dem Manöver beschäftigt, und Crai kümmerte sich um Jirrida. So konnte keiner von beiden lesen, dass die Sha Kaan nicht mit zurück in die Zukunft gehen würde, ja gar nicht gehen durfte.

"Ja... nein....ach, ich weiß auch nicht", stammelte Jirri und brach schließlich völlig verwirrt ab. "Ich habe versagt, Crai. Verstehst du das nicht? Ich habe auf der Tijuana vollkomen versagt und konnte nicht verhindern, dass das Schiff zerstört wird", brach es schließlich aus Jirri heraus.

"So ein Unsinn!" wehrte Dervon entschieden ab. "Die Schäden waren viel zu groß, als dass du etwas hättest unternehmen können. Mangelnde Vorbereitung kann es auch nicht sein, wir haben unsere Schilde extra vor dem Einsatz modifiziert! Kein Ingenieur hätte den Verlust der Tijuana verhindern können! Immerhin konnte das nichtmal die Beste..." Dervon lächelte aufmunternd und küsste Jirrida auf den Stirnkamm.

Widerstrebend mußte Jirri Crais Argumentation anerkennen, und ein kleiner Teil von ihr gab ihm sogar recht. "Aber trotzdem habe ich das Gefühl nicht alles versucht zu haben. Selbst die angeblich Beste ist nicht perfekt", erklärte sie. Jirri war Crai dankbar für seine aufmunternden Worte und Gesten.


--- SB Mamori, Quartier Kimon, Badezimmer

Valerius öffnete den Gürtel und ließ die Hose hinunter rutschen, da hakte schon das erste Ding, nämlich der Schuh, Die Hose war zwar sehr leger geschnitten, aber passte nicht über den Schuh. Mühsam zog er nun den Schuh aus, sich am Waschtisch festhaltend, und als er dann zum 2. Schuh kam, wobei er sich nun auf das angeschlagene Bein stellen musste, wurde das Ganze auch noch schmerzlich. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte er sich aus dem Schuh, der Hose, und als er in den Spiegel über dem Waschtisch blickte, standen ein paar Schweißtropfen auf seiner Stirn. 'Valerius, du bist eine Memme', schimpfte er sich selbst.

An einer Wand hingen wirklich ein paar Morgenmäntel, und ein paar davon sahen ziemlich farbenprächtig aus. Die mussten den Damen gehören. Valerius entschied sich schließlich für einen aus dunkelblauem Frottee, der Kimon gehören musste. Er hatte keinerlei Muster, soweit er sehen konnte, und mit einem Stoffgürtel verknotete Val den Mantel.

Nachdem er sich noch kurz das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen hatte, hob er die Hose auf und kam wieder in den Eingangsraum der Wohnung zurück. Die beiden Frauen waren ebenfalls beim Eintreten.

"Hier....es genügt auch, wenn du es irgendwie zusammenknüpfst", schlug er der älteren Frau vor und legte die braune Hose auf den Tisch. Vorsichtig versuchte er auch Andschana anzusehen und ihre Miene zu deuten.


--- SB Mamori, Treppenhaus

Mittleweile waren die drei Ferengi, mehr oder weniger, einer weniger, andere mehr, erschöpft auf Deck 27 angekommen und standen vor einer geschlossenen Tür, an der stand: ### Deck 27 - Zutritt für unbefugte Personen verboten ###

Krem versuchte die Tür aufzuschieben. Ein Android hätte das auch geschafft. Aber ein schwacher Ferengi? Der nur mit Kamm und Schere umgehen konnte? Aussichtslos, das merkte auch Krem und hämmerte mit seine Fäusten an die Tür. "Aufmachen! Aufmachen! Ich will zu meinem Eigentum!"

Oggie sah zu einem anderen Schild. "Du, Krem", sagte Oggie langsam und vorsichtig, um nicht angemeckert zu werden, weil er es gewagt hatte etwas zu sagen.

"Was?!" fauchte Krem und sah in die Richtung, wo Oggie hinschaute. Er buchstabierte die Wörter auf dem Schild: "M-A-S-C-H-I-N-E-N- D-E-C-K."

Ulk rollte wieder die Augen und brach nun sein befohlenes Schweigen: "Das ist es, was ich euch die ganze Zeit sagen wollte. Abwärts geht es zum Hauptmaschinenraum. Oggie müsste eigentlich wissen, dass der Hangar ein paar Decks über der Promenade liegt. Schließlich ist er ja den halben Tag zwischen den beiden Orten hin und her gelaufen."

Krem sah Oggie wütend an, und Oggie hatte eine Ausrede parat: "Ich bin nicht über das Treppenhaus, sondern ich bin mit dem Turbolift... gefahren... ups...raufgefahren."

Nach dieser schwachen und haltlosen Ausrede wurde Krems Gesicht noch wütender. "Oggie du Idiot! Du Schwachkopf!" brüllte Krem und gab Oggie eine Kopfnuss.

Oggie ließ den Koffer los und fasste sich jammernd an den Kopf. Der Koffer wurde für Ulk alleine zu schwer und er ließ ihn fallen. Zu allem Unglück direkt auf seine Füße. "AAAAAAAAAAAAAAAAAA", kreischte Ulk und jammerte am Boden liegend: "Meine Füße, meine Füße. Sie sind gebrochen. AAAAAAAAAAAAAAA!"

Krem hielte sich bei dem Gekreische der beiden die Ohren zu. Die Tür zum Maschinendeck glitt zischend auf. Ein Techniker hatte selbst durch eine feuerfeste und schalldichte Tür die zwei Ferengi gehört und fragte lautstark: "Wer sind Sie? Was wollen Sie hier? Sie haben hier nichts zu suchen!" Der Techniker sah Krems Koffer und wurde nervös. "Was ist das?"

Ferengi waren bekannt für ihre Schandtaten. Ohne weiter nachzufragen aktivierte der Techniker, der erst seit kurzem auf der Mamori stationiert war, seinen Kommunikator und rief: "OPS! Im Treppenhaus auf Deck 27 befinden sich drei männliche Ferengi. Sie haben einen Koffer bei sich und benehmen sich wie wilde Tiere! Benötige Unterstützung von der Sicherheit. Dringend!"

Im Hintergrund hörte man Oggie und Ulk vor Schmerzen jammern, als würde jemand getötet.


--- SB Mamori, OPS

"OPS an Shuttle Einstein. Startfreigabe erteilt", antwortete Suvan. Mit Erleichterung nahm er das Eintreffen der Glory zur Kenntnis. 'Jetzt dauert es nicht mehr lange, und ich muss Befehle nur noch ausführen und bewerten, anstatt mir welche zu überlegen', dachte er erleichtert. Allerdings fühlte er sich auch etwas schuldig, Captain Johnsen diesem Stress auszusetzen. So eine Situation war sicher auch für ihn kein leichter Tobak. Das wurde ihm nur allzu bewusst, als die Fluchtschiffe einen dritten Vortex erzeugten und die Rettungskapseln hindurch bugsierten.

"Was passiert hier?" fragte sich Talvert mit vor Staunen geöffnetem Mund. "Können die nicht langsam auf unsere Rufe reagieren? Ich muss mir bald die Fragen notieren, die ich an diese Leute habe!" machte er seiner Hilflosigkeit mit Ironie Luft.

Es war Max, der den Ruf des Technikers entgegennahm: "Verstanden, ich schicke Ihnen jemanden". Obwohl ihn die schrecklichen Schreie im Hintergrund beunruhigten, wurde bisher nicht nach einem Sanitäter verlangt, also setzte er zunächst diese Anforderung in die Tat um und öffnete einen Kanal zur Sicherheitszentrale: "OPS an Sicherheit: Schichen Sie ein Team zu Deck 27, Treppenhaus. Drei Ferengi machen Ärger mit einem Koffer". Danach rief er wieder den Techniker: "Was ist denn los? Benötigen Sie einen Sani?"

"Soll ich nicht doch jemanden herbeamen?" bot Wrad erneut Suvan an, bewundernd, was diese ganzen fremden Shuttles anstellten. "Sieht so aus, als ob sie willkürlich Wurmlöcher herstellen könnten... Vielleicht brauchen Sie doch keine Hilfe."

   -- Shuttle Atlantis

Kaum dass die Bergungs-Shuttles Startfreigabe bekamen, jagten sie auch schon aus dem Hangar - natürlich nur mit Manöverdüsen.

Außerhalb der Station programmierte Saghi zunächst einen automatischen Ruf an die fremden Schiffe, dann registrierte sie den dritten Gravitationsvortex, der in kurzer Zeit bei der Station erschienen war. Unwillkürlich verzögerte Kerrig die Atlantis und öffnete einen Kanal zur Mamori und zu Colonel Vaughn: "Atlantis an Mamori und Einstein... Befehle, Sirs?"

Die erneut veränderte Situation ließ den Ruf an die Shuttles völlig kalt. Weiter ertönte es auf allen Frequenzen: "Atlantis an nicht identifiziertes Sternenflottenschiff. Wir kommen um zu helfen. Antworten Sie. Atlantis an nicht identifiziertes Sternenflottenschiff..."

   -- Shuttle Einstein

"Abstand halten. Sie wollen anscheinend wieder hier weg, und es bringt uns nichts, wenn wir in den Sog des Vortex geraten", erklärte Kirah. "Wir warten ab und beobachten. Gegebenenfalls können wir unsere Hilfe immer noch anbieten. Was meinen Sie, OPS?" meinte sie.

   -- Mamori OPS

Fragend blickte Wrad zum Ersten Offizier. "Sie hat Recht, diese 'Kanäle' üben eine sehr starken Sog aus, Sir", bestätigte er mit Blick auf ein paar Sensorendaten.

"Ist dieser Sog stark genug Transporterstrahlen zu beeinflussen, oder gehen andere Interferenzen von dem Vortex aus?" fragte Talvert. "Positiv: halten Sie Abstand, Piloten", bestätigte er Kirahs Entscheidung. Ein wenig wunderte er sich, dass die Pilotin Rücksprache mit der OPS hielt, die weitestgehend von Laien bzw. mit Mannschaftsmitlgiedern besetzt war, die zusammen genommen vielleicht noch 100 Flugstunden weniger hatten als die Idronianerin.

   -- SB Mamori, Treppenhaus, Deck 27

Nun hörte man, wie sich die drei Ferengi untereinander stritten. Einer gab dem anderen die Schuld hier gelandet zu sein. Wenn einer nichts sagte, jammerten entweder Oggie oder Ulk vor Schmerzen.

Der Techniker versuchte mit seiner Stimme lauter zu sein als die drei Ferengi: "OPS! Ja! Bitte! Sani! Ein Ferengi! Hat sich verletzt! An den FÜSSEN! OPS!"

   -- SB Mamori, OPS

Unwillkürlich wurde Max' Stimme ebenfalls lauter. "OK! ICH SCHICKE EINEN SANI!" brüllte er in den Kommunikator, dass ihn die restliche OPS-Besatzung überrascht anblickte. Prompt gab der kleine Mann die Anforderung an die Krankenstation weiter.


--- USS Glory, Brücke

Die Glory stoppte neben der Starbase. Zugleich hielte das Schiff einen gehörigen Abstand zum Vortex. Der Captain wünschte sich, dass die Schiffe dahin verschwanden, wo sie herkamen. In Geheimprojekte der Sternenflotte sollte man nicht hineingeraten. Anschließend gab es immer die berühmten Untersuchungen des Geheimdienstes der Sternenflotte an Bord, und die schnüffelten alle Daten durch. Aber der Dienst bei der Sternenflotte war kein Wunschkonzert.

"Keine Notrufe von den Rettungskapseln und Shuttles", bestätigte Farrell. "Sie empfangen aber unsere Signale."

"Sie machen auch keine Anstalten gerettet zu werden", fügte der Pilot hinzu. "Statt vom Vortex wegzufliegen, fliegen sie höchstens noch mit voller Absicht hinein."

"Wer sich nicht helfen lassen will, hat etwas zu verbergen", sagte Mike. "Schilde deaktivieren. Transporterräume sollen sich bereit halten. Wir warten ab, bis der Vortex sich geschlossen hat. Farrell, Kanal zur Starbase öffnen."

Farrell nickte kurz und der Captain sprach: "Starbase Mamori. Hier spricht der Captain der USS Glory. Ihre Schiffe sollten zum Vortex Abstand halten. Wenn sich der Vortex geschlossen hat, sollen sie den Rest der Rettungskapseln und Shuttles einsammeln. Es gilt für alle Sicherheits- und Geheimstufe 10. Ich werde mich gleich zu Ihnen 'rüberbeamen lassen."

   -- SB Mamori, OPS

Als der Captain der Glory seine Empfehlungen gab knurrte Suvan abfällig. "Okay, wir brauchen seine Hilfe... aber nicht zu seinen konspirativen Bedingungen", entschied er und bedeutete den beiden OPS- Offizieren, einen Kanal zur Glory zu öffnen. "USS Glory, hier spricht Lieutenant Commander Suvan Talvert, Erster Offizier der Sternenbasis Mamori. Ich führe zur Zeit das Kommando, da Captain Fischer erkrankte. Ungeachtet meiner Position möchte ich Sie respektvoll darauf hinweisen, Sir, dass ich als Commander der strategisch überlegenen Einheit vor Ort solange Entscheidungsträger bleibe, bis Sie die OPS unserer Station übernehmen. Bis dahin werden wir weiter abwarten, da wir zu wenig über die Vorgänge um das fremde Starfleet-Schiff wissen, um mit mehr als Vermutungen zu arbeiten. Eine Informationssperre würde verhindern, dass sich ausreichende Kapazitäten mit der Situation befassen können. Daher bitte ich um Verständnis, wenn ich Ihren letzten Befehl widerrufe!"

Während Max den Kanal zur Glory geöffnet hatte, versuchte Wrad Suvans Frage zu beantworten, indem er sich zum wissenschaftlichen Station begab und dort dem Wissenschaftler über die Schulter sah.

"Es sieht aus, also ob dort der Subraum extrem gekrümmt wäre", murmelte er verwirrt mehr zu sich selbst, "Oh... der Vortex verschwindet." Gespannt verfolgte er die Kommunikation mit dem Captain der Glory.

   -- USS Glory, Brücke

"Das ist Ihr Kommando und Ihre Entscheidung, Commander Talvert," sagte Mike kurz und knapp, um Talvert nicht weiter von der Arbeit abzuhalten. "Ich werde sobald wie möglich bei ihnen sein. Captain Johnsen Ende."

"Wow!" stieß Corrs aus und lächelte Mike an. "Man merkt sofort, dass du urlaubsreif bist."

"Ach, halt doch deine Klappe", winkte Mike ab, der sich in diesem Moment ganz woanders hin wünschte. Talvert hatte ihm zu verstehen gegeben, dass ein Starbase-Kommandeur höhere Befugnis hatte als ein Raumschiff-Kommandant, auch wenn der Starbase-Kommandeur im Rang niedriger war als der Raumschiff-Kommandant. Auch war die Starbase nicht eines der Schiffe der 21. Flotte, der Mike Befehle erteilen konnte. Das alles hatte er kurz vergessen und hatte mehr daran gedacht, dass die Starbase, vielmehr der Erste Offizier der Starbase, seine Hilfe benötigte.


--- SB Mamori, Treppenhaus

Nach dem die Comm-Verbindung zur OPS geschlossen war brüllte der Techniker die drei Ferengi an: "RUHEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE! Verdammt!"

Und es wurde abrupt mucksmäuschenstill. Die drei Ferengi sahen den Techniker wortlos und mit offenen Mündern an, als wäre ihnen gerade der Geist vom ersten Großen Nagus Gint erschienen.

"Sie bleiben hier", sagte der Techniker, der wieder an seine Arbeit mußte. "Verhalten Sie sich ruhig. Hilfe ist unterwegs." Daraufhin schloß sich die Tür wieder.

"Ich hab Kopfschmerzen", jammerte Oggie still vor sich hin und rieb sich seine Glatze.

Ulks Füße waren noch unterm Koffer und er versuchte, selbst seine Füße freizubekommen.

Krem schüttelte seinen Kopf und hatte nur einen Kommentar: "Unfähige Mitarbeiter."


--- SB Mamori, Krankenstation, OP

Der terellianische Pfleger half Davey, Knight auf das OP-Bett zu hieven und übergab das Bett einem weiteren Pfleger, der es an seine Stelle in der ambulanten Behandlung zurückbringen sollte.

Mit gesenktem Blick verschwand Davey in der Garderobe und kam nach nur etwas mehr als einer Minute in aseptischem OP-Gewand wieder heraus. "Doktor al Misri bereitet die Station vor", meldete sie kleinlaut und schielte auf den Roboterarm. "Ich beginne den Roboter zu justieren", stürzte sie sich in die Arbeit, um Sofia bloß keine Gelegenheit zu geben, sich die junge Ärztin vorzuknöpfen.

"Habe ich schon", erwiderte Sofia mit einem unwilligen Seufzer. "Sehen Sie sich das an", sie drehte den Monitor, der die Bilder der endoskopischen Kamera zeigte, ein wenig mehr zu Davey hin, "der Egel hat die Lunge durchbohrt, die Niere und den Dickdarm. Sieht aus, als wäre der Darm das Ziel gewesen... Wenigstens wurden kaum Nerven und keine großen Adern verletzt. Sehen Sie hier, haarscharf an der Arteria mesenterica superior vorbeigeschrammt. Hoffen wir, dass die Spülung eine Peritonitis verhindert. Dann verschließen wir die Wunden und behalten ihn eine Weile zur Beobachtung da."

"Einverstanden!" antwortete die dunkelhäutige gefärbte Blondine und ließ artig die Finger vom Roboter. Ihr war klar, dass die Chefärztin nicht die Zustimmung einer Kollegin brauchte, aber juristisch fuhr Buikater sicherer mit einer unabhängigen, zustimmenden zweiten Meinung. Ganz zu schweigen davon, dass Zuspruch immer gut fürs Selbstvertrauen war. Davey war bereit den Arm zu bedienen, oder die Arbeiten der Maschine zu überwachen, wenn Sofia die Operation selbst würde vornehmen wollen. Da eine der beiden Ärztinnen die Arbeiten eines OP-Pflegers erledigen würde mochte es auch sein, dass Buikater sie wegschickte, al Misri zu helfen.

"Danke, Doktor. Unterstützen Sie nun unsere neue Kollegin beim roten Alarm", wies Sofia Davey an und fuhr mit der Spülung des Bauchraumes fort.

"Aye, Sir", nickte Davey und verschwand wieder im Nebenraum, um sich die Standarduniform wieder anzuziehen.

   -- SB Mamori, Krankenstation, Behandlungsraum

Genauso schnell wie sie sich vorher umgezogen hatte, befand sie sich wieder im Hauptbehandlungsraum. Von dem Drang getrieben sich vor Doktor Buikater wieder zu profilieren, rauschte sie zu Doktor al Misri heran. "Haben Sie schon Maßnahmen getroffen, Doktor?" fragte Tavington Nasmat.

Nasmat nickte. "Ich habe das medizinische Protokoll 15 Strich 4 ausgeführt. B und C stehen bereit, Kranke aufzunehmen. Wir warten auf das Eintreffen der Verwundeten. Allerdings mache ich mir alllmählich Sorgen, weil wir nichts mehr von der OPS gehört haben. Was auch immer die Erschütterung verursacht hat war entwerder harmlos oder so verheerend, dass nicht einmal etwas zum Obduzieren übrig geblieben ist. Ansonsten bin ich mit den stationsspezifischen Notfallprotokollen noch nicht im Detail vertraut. Habe ich etwas übersehen?" fragte al Misri, allmählich doch etwas verunsichert.

Kaum kam Kimon dazu, Nasmat zuzunicken, als sich die Krankenstation auffallend belebte. Es blieb ihm keine Zeit mehr, etwas darauf zu erwidern, und er hielt sich erst einmal im Hintergrund. Die Krankenstation schien fest in der Hand von weiblichen Ärzten zu sein. Nun, selbst für Kimon war es nichts Ungewöhnliches, an dem er sich störte. Auf Ta'Una galt der Beruf des Heilers traditionell den Frauen vorbehalten - es stand eher den Frauen zu, sensibel und geduldig mit Kranken umzugehen, und unbestritten war es, dass sie besser mit Schmerzen umgingen, die Bestandteil ihrer Aufgabe waren. Und schließlich fielen auch die Tätigkeiten der Geburtshilfe in den Bereich der Heiler.

"Wenn mir etwas auffällt, lasse ich es Sie wissen. Allerdings können Sie sich nicht so in die Nesseln setzen, wie ich mit Mister Knight: Doktor Buikater erwartete ihn schon im OP, während wir uns um ihn gekümmert haben", erklärte sie al Misri verlegen. Dann überlegte Davey laut: "Ich nehme mal an, Sie werden hier bleiben, Doktor Buikater wird die B-Station übernehmen, wenn sie mit Knight fertig ist, also übernehme ich die C-Station." Auf das Ausbleiben von Informationen von der OPS erwiderte sie zuversichtlich: "Ich denke, die OPS wird uns informieren, wenn wir unsere Bereitschaft durchgegeben haben... oder wenn die selbst rausgefunden haben, was passiert ist."


--- Shuttle Sha Kaan

Die letzten Rettungskapseln der Tijuana verschwanden in dem Vortex, und Rem nahm das eingehende Signal der Zeitüberwachungsbehörde wahr. Es war standardisiert und enthielt alle Informationen über das Auftauchen der Tijuana in der Geschichtschreibung. Zuerst überprüfte er die Zeitlinie auf das Auftauchen eines Jem'Hadar, weil dies wohl das Auffälligste war. Zu seiner Überrauschung wurde ihm der Zugriff auf die Daten verweigert. Er hatte sich mit seinem persöhnlichem Login angemeldet und vermutete Schreckliches. Keiner durfte seine eigene Zukunft erfahren. Nicht einmal, wenn sie schon Geschichte war. Als er danach die Zeitlinien seines Captains überprüfte, erhärteten sich seine Vermutungen. Mindestens Dervon und er waren in die Zeitlinie inwolviert. Einen kurzen Moment später stellte Rem fest, dass auch Cane und el Tharanir ihren Platz in der Geschichte gefunden hatten. Es war zu spät um dem letzten Aeon-Shuttle noch eine Nachricht zu schicken, da es gerade in einem blauen Lichtblitz verschwand.

"Sir, wir können hier nicht weg", sagte Rem wahrlich erschüttert. Der Jem'Hadar ließ nur selten seine Emotionen durchblicken, aber das war eine Situation, mit der selbst er nicht gerechnet hatte.

"Was?" entfuhr es Jirri entsetzt. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Witze zu machen, Mr. Kuran", meinte Jirri. Sie musste jedoch kurz darauf erkennen, dass Kuran sich keineswegs einen Witz sich erlaubt hatte. "Aber, dass ist ja fast wie im Mittelalter", sagte Jirri entsetzt. Das stellte ihren Entschluss, der Technik zu entsagen, auf eine harte Probe.

Gerade wollte Crai etwas erwidern, als die Sha Kaan eine heftige Turbulenz erfuhr. Ein EPS-Feedback ließ die Copilotenstation explodieren.

"Schadensbericht?" fragte der Hakanianer alarmiert. Da Kuran damit beschäftigt war das Shuttle zu stabilisieren, überprüfte Dervon selbst das Ausmaß der Schäden. "Die Graviton-Matrix des Shuttles ist durchgebrannt... der Vortex schließt sich", meldete er.

Während die Öffnung in der Raum/Zeit sich schloss stellte er fest, dass der Warp-Antrieb ebenfalls ausgefallen war. Sie würden nirgendwo hinkommen... außer bis zur Starfleet-Raumstation.

"Es sieht so aus, als müssten wir hier allein zurecht kommen. Wer... wer ist dafür, mit der Station Kontakt aufzunehmen?" startete er eine Abstimmung. Wenn sie schon die Geschichte beeinflussten, wollte Crai das mit der vollen Unterstützung seiner verbliebenen Besatzung tun.

"Aye, Sir." David sah sich um. Das Shuttle war in keinem allzu guten Zustand mehr, überall sprühten herabhängende Plasmaleitungen Funken, auch die taktische Station, hinter der Cane stand, war in keinem brauchbaren Zustand mehr. "Sir, ich sehe nur ein Problem", David wandte sich nochmal an Dervon, "wir müssen irgendwie das Shuttle loswerden, ansonsten würden wir 2380 ziemlich viele Fragen aufwerfen."

Perplex schaute Jirri Crai an. Er meinte seine Frage doch wohl nicht ernst. "Natürlich sollten wir Kontakt aufnehmen. Ich habe nicht vor, in dieser Schüssel zu versauern. Alles ist besser. Sogar diese Antiquität dort", meinte sie und deutete auf die gerade noch sichtbare Station.

Rem hatte die meisten Systeme heruntergefahren, um das Schiff vor weiteren Überlastungen zu schützten. Die zukünftigen Lebensläufe der vier Offiziere von der USS Tijuana hatte er bereits aus Sicherheitsgründen gelöscht. "Wir vier sind alle in diese Zeitlinie integriert. Und laut Vorschriften müssen wir uns so verhalten, wie wir es gelernt haben. So lange aus den Angelegenheiten heraushalten bis wir neue Befehle erhalten", verdeutlichte Rem und stand auf. "Die Entscheidung liegt bei Ihnen, Captain. Aber ich möchte empfehlen, dass Sie Kontakt mit dem Captain der Station aufnehmen."

Die Hilflosigkeit des Captains war unübersehbar und auch verständlich. Selbst Rem war etwas verwirrt, aber hielt seine Fassade aufrecht. Vielleicht gelang es ihm besser, da er ein Jem'Hadar war. Oder auch weil er gerade nicht daran dachte, für immer unter behaarten elastischen Hautlappen zu leben.


--- USS Glory, Brücke

"Sir, Vortex schließ sich," meldete Akinna, die 1.Wissenschaftlerin an Bord.

"Ein Shuttle ist zurückgeblieben", fügte der Pilot zu der Meldung hinzu. "Soll ich Kurs dahin setzen?"

"Nein, das schafft jetzt die Starbase auch ohne Raumschiff-Unterstützung", sagte der Captain. "Aber alle Stationen bleiben in Einsatzbereitschaft."


--- Shuttle Sha Kaan

"Also sind wir uns einig... vielen Dank", befand Crai Dervon und nickte jedem einzelnen erleichtert zu, sogar B'Elanna. Es wäre wohl besser, sie würden erst ganz dezent bei den Shuttles anfragen, die man ihnen entgegen geschickt hatte. Der Hakanianer fragte sich, wie sie sich in dieser Epoche arrangieren sollten. Auf alle Fälle sollten sie in der Sternenflotte bleiben, um sich relativen Zugang zu Ressourcen zu bewahren, mit denen sie in die eigene Gegenwart zurückkehren konnten. Das war das Vernünftigste, was sie tun konnten, befand Dervon.

"Rufen Sie das Führungsshuttle... und übernehmen Sie die Kontaktaufnahme", bat er Rem Kuran. So wollte Crai den Personenkreis vorerst klein halten, der mit Sternenflottenoffizieren aus dieser Zeit in Kontakt kam.


--- Mamori OPS

"Sir, das einzige Shuttle, das noch übrig ist, hat schwere Schäden", meldete Smith von der Taktik. "Ihr Warp-Antrieb ist ausgefallen."

"Soll ich den roten Alarm beenden?" fragte Wrad.

"Sie rufen... die Einstein", gab Max bekannt.

"Den Alarm... - nein, auch wenn es ein Shuttle ist, auch wenn es ein beschädigtes Shuttle ist: Wir wissen nicht, wie das Gespräch ausgeht, und welche Machtmittel das Shuttle besitzt. Der Alarm wird beibehalten", lehnte Suvan ab.

Als Max den Funkkontakt der Piloten mit dem Shuttle berichtete, bat Talvert hastig: "Schalten Sie uns in den Kanal... die Glory gleich mit."

Der Halbvulkanier wusste, dass man die Station nur als Mäuschen in die Verbindung schalten konnte, solange Vaughn keine Konferenz zuliess, aber das reichte dem Ersten Offizier vorerst auch schon.

   -- Shuttle Sha Kaan

"Jawohl, Sir", antwortete Rem promt und war doch erstaunt, dass nicht der Captain, aber ein Lieutenant die Kontaktaufnahme übernehmen sollte. Er rief das Führungsshuttle, nur um ihm zu sagen: "Wir sind Mitglieder der Sternenflotte. Wir müssen mit dem Captain der Station reden. Mit keiner anderen Person wird Kontakt aufgenommen."

'Mist...', seufzte Crai über die von Kuran verpatzte Gelegenheit, sich beim Shuttle-Piloten über die Gegebenheiten dieser Zeit und dieses Ortes zu informieren, bevor man mit der Station Kontakt aufnahm. Allerdings hatte Kuran bestimmt einen guten Grund dazu, auf direkte Konfrontation zu gehen. So verfolgte der Hakanianer die Unterhaltung stumm weiter und begann damit, seine Rangabzeichen zu entfernen. Auch seinen Kommunikator ließ er in einer Tasche der Uniform verschwinden. Er wollte so wenig Informationen über seine Rolle im Jahr 2869 bekannt geben wie möglich.

Jirri stierte weiterhin starr vor sich hin. Sie war froh, dass Crai sich momentan um B´Elanna kümmerte. Aus den Augenwinkeln nahm Jirri wahr, wie Crai seine Rangabzeichen und den Kommunikator von der Uniform entfernte. Sie entschloss sich, seinem Beispiel zu folgen. Lustlos rupfte sie die Rangpins und den Kommunikator von der Uniformjacke und stopfte sie achtlos in die Hosentasche.

   -- Shuttle Einstein

'Nein, wie freundlich aber auch', dachte Kirah und verzog das Gesicht. "Ich bin Lt. Colonel Vaughn. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann", antwortete Kirah. Sie öffnete einen separaten Kanal zur Station. "Commander Talvert. Sie haben mitgehört. Spricht etwas dagegen, den Wunsch dieser Leute zu erfüllen?" erkundigte sich Kirah.

   -- USS Glory, Brücke

Farrell reagierte sofort, als die OPS der Starbase eine Mithörverbindung zur Glory geschaltet hatte. Sie öffnete den Kanal, so dass alle Brückenoffiziere mithören konnten.

Mike wollte sich gerne auf die Starbase beamen lassen. Aber im Moment konnte man nicht abschätzen, was das fremde Shuttle vorhatte, auch nicht, ob das Mutterschiff wieder auftauchte. Er stellte sich neben der OPS-Konsole und wartete ab, was Talvert entschied.

Sein Erster Offizier hatte derweilen Platz auf den Captains-Stuhl genommen. Für ihm war es nur logisch, das der Captain bald ihm das Kommando über die Glory gab.    -- SB Mamori, OPS

"Sir, hier spricht Suvan Talvert, Commander der Station Mamori", schaltete der Erste Offizier sich erstaunt in das Gespräch mit der Sha Kaan ein. "Benötigen Sie Hilfe? Können Sie die Umstände oder die Begleiterscheinungen ihrer Anwesenheit erklären?" fragte der Halbterraner.

   -- Shuttle Einstein

´Und wieder zum Statisten degradiert´, dachte Kirah seufzend. Sie lehnte sich in ihrem Pilotensessel zurück und verfolgte das Gespräch zwischen Suvan und dem fremden Shuttle.

--- Shuttle Atlantis

'Was? Die sind von der Sternenflotte, und identifizieren sich dann kein Bisschen? Zu welchem Schiff gehören sie, wie heißt der Captain?' fragte sich Saghi. Sie wartete, dass die OPS von Mamori dieselben Fragen stellte. Kerrig wusste nicht so recht, wie sie das Shuttle, das zurückgeblieben war, einschätzen sollte. Immerhin hatten die kleinen Hilfsschiffe ebenso einen Vortex erzeugt wie das große Schiff. Davon abgesehen, dass ihr die Situation sehr suspekt war, wusste die Halbbajoranerin nicht, was sie tun sollte. Sie hoffte, Colonel Vaughn würde mehr einfallen als ihr selbst.


--- Shuttle Sha Kaan

"Nicht über eine überwachte Comm-Verbindung", erwiderte Rem. "Unsere Angelegenheiten sind Sicherheitsstufe 10. Wir werden uns nur mit Ihnen in Ihrem Büro unterhalten. Wir werden in 30 Sekunden zu Ihnen herüberbeamen. Wir sind unbewaffnet."

Rem schloss den Kanal und legte seinen Tricorder und Komunikator ab. Da er immer noch die Uniform aus den 22. Jahrhundert trug, hatte er nicht viel von sich zu entfernen, aber jedes Merkmal der Zukunft musste verschwinden. Er stand auf und ging zu seinen drei Kollegen. Sie hatten ihn sicherlich gehört, aber er wollte sie erneut an die Situation erinnern. "In zwanzig Sekunden beamen wir uns - wenn nötig durch die Schilde - in den Raum des Kommandeurs der Raumstation Mamori. Vergewissern Sie sich keine Gegenstände mitzunehmen, die in dieser Zeit missbraucht werden können", belehrte er. Zwar war er nicht ranghöchster Offizier, aber er schätzte die Situation des Captains als geschwächt ein und versuchte Struktur in das Chaos zu bringen, welches im Moment herrschte.

Das Ultimatuum an die Mamori war sehr dreist, aber der Jem'hadar musste mit der Zeit haushalten und so schnell wie möglich alle Spuren vernichten. Um das Schiff hatte er sich gekümmert. Direkt nach dem Beamen würde das Schiff sich in seine Moleküle zerlegen. "Sind Sie bereit?" fragte er die drei.

"Kann man für so etwas überhaupt bereit sein?" fragte Jirri mürrisch, bevor sie doch bestätigend nickte.

   -- USS Glory, Brücke

Der Captain der Glory hatte das kurze Comm-Gespräch zwischen den Shuttles und der Starbase bis zum Ende mit angehört. "Farrell, geben Sie der Starbase Bescheid, dass ich unterwegs bin. Commander Nobok, wie ich sehe, haben Sie schon meinen Platz gefunden. Sobald die Lage rund um die Starbase überschaubar ist, werden Sie die Glory zur DS-Five fliegen. Falls wir uns nicht mehr sehen, wünsche ich allen einen schönen Landurlaub. Äh und Farrell, geben Sie Ensign Qual Bescheid..."

Farrell unterbrach den Captain: "Habe ich schon, Captain. Wünsche Ihnen bei der Arbeit viel Vergnügen."

"Tschüß Captain! Überarbeite dich nicht", rief der Chefingenieur.

Mike sah den vergnügten Corrs finster an und erwiderte: "Sehr witzig, Lt. Commander. Ich werde später darüber lachen." Mit diesen letzten Worten war der Captain auch schon im Turbolift verschwunden.


--- SB Mamori, Krankenstation, OP

Knights Bauchraum war mittlerweile fertig gespült, und nun dirigierte Sofia die endoskopischen Instrumente des Roboterarms durch die schmale "Schneise", die der Egel mit seinen langen Mundwerkzeugen hinterlassen hatte, und regenierte Stück für Stück die verletzten Gewebe. Shrek beobachtete währenddessen die Vitalfunktionen des Patienten, der ruhig vor sich hinatmete. Blutdruck, Puls, Gehirnwellen - so weit war alles in Ordnung.

   -- Krankenstation, Behandlungsraum

Nasmat überlegte, ob die Krankenstation angesichts der bevorstehenden Massenankunft von Verletzten überhaupt irgendjemanden würde entbehren können. Daher fragte sie zurück: "Krankenstation an OPS: Gibt es neue Angaben zur erwarteten Zahl der Verletzten aufgrund des Roten Alarms?"

Als Riese ihr etwas wirr berichtete, dass es sich um maximal eine Shuttlebesatzung handeln würde, sog sie scharf den Atem ein. 'Von wegen Notfall mit großer Zahl an Verletzten', dachte sie, wobei sich für einen Moment ihre Brauen finster zusammenzogen. 'Was betreiben die da oben denn für Panikmache?'

Für einen Moment überlegte sich al Misri, selbst zu den Ferengi zu beamen. Allerdings sollte sie bei einem Roten Alarm besser auf Posten bleiben. Außerdem riss sie sich nicht gerade darum, Ferengi zu verarzten. 'Wie diese seelenlosen Geschöpfe doch ihre Frauen behandeln...', schoss es ihr durch den Kopf, während sie unbewusst den Arztkittel über ihrer Uniform etwas fester zuzog. Ein Blick auf die Computerkonsole verriet ihr, dass ein Pfleger namens Myrtledonk Ort-zu-Ort-Bereitschaft hatte. "Wer von Ihnen ist Myrtledonk?" blickte sie sich hilfesuchend um.

"Hier, Ma'am", meldete sich der Pfleger, der gerade die medizinischen Vorräte überprüft hatte, und sah sie fragend an.


--- Raumschiff OsKar VI., Brücke

Wer meinte, es sei alles unter Kontrolle und man könnte sich zurücklehnen, der irrte sich gewaltig. Das unbewaffnete Os-Raumschiff versuchte sich vom Traktorstrahl der Starbase zulösen. OsKar legte alle Energie auf die Antriebe, so sehr, dass sein Schiff anfing zu vibrierten und sich Teile vom Schiffkörper lösten. Die Teile, die vom Traktorstrahl nicht erfasst wurden, flogen in alle Richtungen und wirkten im Vakuum des Alls wie Geschosse. Durch die Vibration öffnete sich eine größere Frachtluke. Alles, was nicht im Frachtraum angebunden war, entwich in den Weltraum.


--- USS Glory, Brücke

Der Taktische Offizier der Glory überwachte alle Aktivitäten rund um die Starbase. Er bekam mit, dass sich das Os-Raumschiff von der Starbase mit aller Gewalt lösen wollte. Ein Raumschiff, das schon zwei mal unangenehm aufgefallen war, musste ständig im Auge behalten werden.


--- SB Mamori, OPS

"Oh Gott", starrte Smith entsetzt auf seine Konsole, "Sir, tut mir leid, ich dachte, ich hätte den Traktorstrahl gelöst! Das Os-Schiff... ACHTUNG, gefährliche Frachtteile! Ich... versuche den Traktorstrahl zu deaktivieren..." Seine Finger huschten hektisch über die Tasten. "Sir, Fehlfunktion, das geht nicht... Ich versuche die großen Teile mit einem weiteren Traktorstrahl zu stoppen!"

Die Ereignisse überschlugen sich. Wrad war froh, dass er Max zur Unterstützung an seiner Seite hatte.

Der Andorianer verfolgte die Kommunikation zwischen den Schiffen und hoffte, dass die ganzen Piloten da draussen geistesgegenwärtig genug reagierten, um nicht von Trümmern oder Frachtteilen getroffen zu werden, und auch einen größeren Einschlag auf Mamori zu verhindern wussten. Natürlich dachte er dabei in erster Linie an Kirah.

Über die Reaktion der fremden Shuttle-Besatzung war er unangenehm überrascht, was sich in einer gerunzelten Stirn und hoch aufgerichteten Fühlern äußerte. "Sir, der Captain der Glory ist unterwegs", gab er Bescheid und schickte der Glory ebenso wie der Sha Kaan die Koordinaten von Transporterraum 1. "Ich schicke ein Sicherheitsteam in Transporterraum 1."

Gespannt sah er Talvert an, in der Erwartung, dass der Erste Offizier die ganzen Gäste dort selbst in Empfang nehmen wollte.

Mittlerweile prasselte eine ganze Wolke von schockgefrosteten Krabbeltieren auf die Sha Kaan nieder.

Max kümmerte sich währenddessen um das Os-Schiff-Problem. "Mamori OPS an Oskar VI: Bitte deaktivieren Sie Ihren Antrieb. Sie beschädigen Ihr Schiff. Wir haben Probleme, unseren Traktorstrahl zu lösen. Ich wiederhole: Deaktivieren Sie Ihren Antrieb", rief er Oskar. Aber würde der Os so vernünftig sein, auf ihn zu hören?

"OPS an Jahari: Bitte überprüfen Sie ZUERST Traktorstrahl 1, er lässt sich nicht vom Os-Schiff lösen", benachrichtigte er die Chefingenieurin, wohl wissend, dass er sie damit von der Arbeit im Hangar abhielt - aber diese Sache war eindeutig noch dringender.

   -- SB Mamori, Hangar

Shay fluchte, als sie ein weiterer Notruf erreichte. So langsam hatte sie die Schnauze gestrichen voll. "Bin ja schon unterwegs." gab Shay Max eine patzige Antwort und marschierte mit ihren Werkzeugen zu Traktorstrahl 1 auf Deck 13.

William Smith gelang es in der Zwischenzeit, das grösste Frachtstück, ein riesiges, scharfkantiges Metallteil, im letzten Moment von einem Crash mit dem fremden Föderationsshuttle abzuhalten. "Ein Teil habe ich wenigstens", meldete er mit angespannter Stimme.

"Hab' es", schaltete sich Max ein und beamte das Metallstück in einen von Mamoris Frachträumen. Nur vorübergehend, Hauptsache, die Dinger waren erst mal aus dem Weg!

Suvan wollte gerade Wrad bitten, dass er Captain Johnsen dringendst auf die Mamori bat, da sich die Shuttle-Crew anschickte auf die Station zu beamen, und ein Selbstbewusstsein an den Tag legte, das Nötigung nahe kam. Aber da hatte der Andorianer gemeldet, dass der Captain bereits unterwegs war. Dafür war Talvert sehr dankar.

Auch die Rücknahme des Alarmzustands hatte sich erübrigt, da der Os sein Schiff und die Station zu zerstören versuchte. Das mochte nicht sein Motiv sein, aber genau das geschah. Der Erste Offizier überlegte, ob man den EPS-Knoten zum Traktor-Emitter nicht kurzschließen konnte, aber das war bestimmt nicht drin, wenn der OPS nicht mal die Energiezufuhr kontrollieren konnte.

"Taktik, lassen sich die Phaser auf den Traktor-Emitter ausrichten?" fragte Suvan. Um auf den bevorstehenden Besuch vorbereitet zu sein, verlangte der Mischling vom Andorianer: "Mister Kaan, erhöhte Alarmbereitschaft für die Sicherheit. Sie sollen sich auf die Maßnahmen eines Eindringlingsalarms vorbereiten."

Dann öffnete er einen Kanal zu den Jägern: "OPS an Peregrines. Wenn Sie die Situation des Os-Schiffes entschärfen können, handeln Sie nach eigenem Ermessen. Aufgrund einer Fehlfekunktion können wir den Traktor- Strahl nicht abschalten."

Vielleicht war es den Jägern möglich, mit ihren Traktor-Emittern den Strahl der Station zu kompensieren.

   -- Shuttle Einstein

"Was zum...", fluchte Kirah, als sie mit einigen rasanten Manövern den Trümmern des Os-Schiffes auswich. "Der hat sie doch nicht mehr alle", schimpfte sie, als sie die Einstein wieder in Position brachte.


--- Shuttle Sha Kaan

"Contenance, Commander!" ermahnte Crai zynisch. "Immerhin hatten wir 500 Jahre uns vorzubereiten." Aufmunternd küsste er Jirri auf die Wange. Aus dem Cockpitfenster blickend nahm der Hakanianer ein größeres Trümmerstück wahr, das daran vorbei driftete. "Sobald wir drüben sind, vergessen wir Ränge und am besten auch die Nachnamen", ignorierte er das Trümmerstück. Es konnte dem Shuttle kaum gefährlich werden. "Wir sehen uns drüben!" meinte Dervon noch, bevor er dematerialisierte.

Jirri ließ einen deftigen klingonischen Fluch hören, während sie Crai mit einem giftigen Blick durchbohrte. "Du hast gut reden. Wie soll man sich bitte auf das hier vorbereiten?" giftete sie ihn an, doch ihr Mann löste sich schon auf. Nach einem schweren Seufzer ließ sich auch Jirri zur Station beamen.

'Das also wars mit der Tijuana', dachte David, während nun auch Kuran neben ihm dematerialisierte, und kurz bevor er selber das flaue Gefühl verspürte, das er immer verspürte beim Beamen.


--- SB Mamori, Transporterraum 1

Captain Mike Johnsen materialisierte sich im Transporterraum der Starbase. Zum Empfang erschienen ein paar Sicherheitsleute, die von der OPS hierher beordert worden waren.

"Das wäre doch nicht nötig", sagte der Captain zu den Leuten. "Bringen Sie mich auf den schnellsten Weg zur OPS." Der Captain hatte in Erinnerung, dass die Leute von der Sha-Kaan sich in den Bereitschaftsraum beamen wollten.

"Aye, Sir, hier entlang", machte Lee Wong eine einladende Geste zur Tür hinaus und brachte den hochrangigen Gast zum Turbolift.

"Deck 1", wies er den Lift an. "Willkommen auf Mamori, Sir, wenn Sie gestatten", fügt er mit einem freundlichen Lächeln hinzu.

   -- SB Mamori, OPS, Bereitschaftsraum des Captains

Überraschenderweise war niemand im Bereitschaftsraum, um die letzten Überbleibsel der Tijuana zu begrüßen. Rem hatte fest mit Sicherheitsleuten mit 'archaischen' Waffen gerechnet. Er war ein wenig enttäuscht, wegen des leeren Raums und auch wegen der Tijuana. Sie war ein prächtiges Schiff, wie er meinte, und Wert gewesen sie länger zu benutzen. Rem nahm in seiner veralteten Uniform Haltung an und wartete gespannt darauf, dass sich die Tür zum Bereitschaftsraum öffnete.

   -- SB Mamori, Deck 13, Traktorstrahlgeneratorraum 1

Als Shay eintraf hatte sie nach kurzer Zeit den Fehler gefunden. Das Relais, welches für die Abschaltung von der OPS verantwortlich war, war durchgebrannt. Daher schaltete Shay den Traktorstrahl von Hand ab und baute dann ein neues Relais ein. Alles in allem hatte die Aktion 10 Minuten gedauert.

"Jahari an OPS. Der Traktorstrahl ist wieder einsatzbereit, und die Abschaltung von der OPS müsste auch wieder funktionieren", erklärte Shay, packte ihre Sachen und marschierte wieder zurück zum Hangar.

   -- SB Mamori, OPS

"Nein, Sir", erwidete Smith auf die Frage, ob er den Traktorstrahlemitter selbst beschiessen konnte.

"Ja, Sir", bestätigte Wrad hingegen dem Ersten Offizier, dass er die Sicherheit in Bereitschaft für Eindringlinge versetzte.

"Der Captain der Glory ist an Bord, Transporterraum 1", meldete er weiterhin, und gleich darauf: "Die Shuttle-Crew... ist hier... im Bereitschaftsraum." Sein Tonfall war ebenso alarmierend wie seine Mimik, mit der er zum Bereitschaftsraum des Captains sah. "Unsere Schilde sind voll funktionstüchtig", fügte er nach kurzer Überprüfung hinzu, "Und ich hatte ihnen die Koordinatien von Transporterraum 1 gegeben."

Max reagierte sofort, indem er die Sicherheit verständigte: "Sicherheitsteam auf die OPS, Bereitschaftsraum."

Wrad tastete nach seinem Phaser, aber an seiner Sporthose war natürlich keiner zu finden, wie auch normalerweise nicht an seiner Uniform während seines normalen Dienstes. Spontan begab er sich zum Waffenschrank der OPS. "Ich begleite Sie", bot er dem Ersten Offizier für den Bereitschaftsraum an.

In dem Moment hatte wenigstens die Taktik gute Neuigkeiten: "Der Traktorstrahl geht wieder." Smith verwendete ihn dazu, weitere umherfliegende "Geschoss- Gegegenstände" aufzuhalten, behielt dabei aber das Os-Schiff fest im Auge, bereit, es sofort wieder "einzufangen" falls nötig.

Abwartend blickte Suvan zum Bereitschaftsraum. 'Mann, die sind dreist...' dachte er über die Shuttle-Crew. Das Sicherheitsteam war unterwegs... der Captain auch... - und die Leute aus dem Shuttle konnten ruhig signalisiert bekommen, dass sie nicht die Bedingungen dieses Treffens bestimmen würden. Wenigstens nicht alle. "Mister Kaan... warten Sie auf die Sicherheit... und errichten Sie ein Kraftfeld um das Büro. Ich hole Captain Johnsen ab."

Während er zum Turbolift ging blickte Talvert den Andorianer erwartungsvoll an, ob er noch Fragen hatte oder ihm dieses Vorgehen doch arge Bauchschmerzen bereitete.


--- Weltall, in der Nähe von Starbase Mamori

Ein kleiner blauer Lichtblitz deutete die Implosion des Aeon-Shuttles an. Es hatte sich selbstständig in seine kleinsten Bestandteile zerlegt und verteilte nun seine Atome zwischen den größeren Trümmerstücken.


--- SB Mamori, OPS

Die drei Decks waren rasch überwunden. Schon öffneten die Türen des Turbolifts wieder. "Captain, die OPS", wies der Sicherheitler kurz die Tür hinaus.

Wrad wandte sich augenblicklich zum Turbolift um. Er hatte gerade einen Phaser in der Hand und kein Holster, Gürtel oder sonstwas, um ihn wegzustecken.Kurzerhand legte er ihn auf die Konsole vor sich. "Sir!" grüsste er knapp und nahm Haltung an. "Captain auf der OPS!"

'Oder halt so...', dachte Suvan doch etwas überrascht, als Johnsen schon auf der OPS ankam. Der Erste Offizier salutierte korrekt und meldete: "Sir, vier Personen beamten in das Büro des Stations-Kommandanten. Sie halten sich gegenwärtig noch darin auf. Die Sicherheit ist unterwegs, ein Kraftfeld aktiviert. Allerdings kann ich keine Aussage darüber treffen, ob das wirksame Maßnahmen sind, bei den technologischen Machtmitteln, die diese Leute demonstriert haben. Sie sagen von sich selbst, sie seien Sternenflottenoffiziere." Als der Bericht beendet war ergriff er die Initiative: "Computer. Alle Kommandoprotokolle der Starbase Mamori auf Captain Johnsen übertragen. Autorisation durch den Dienst tuenden Kommandanten Suvan Talvert."

Die modulierte Stimme des Computers erwiderte: "Bestätige Übertragung sämtlicher Kommandoprotokolle der Starbase Mamori auf Captain Michael Johnsen."

Es mochte den Commander der Glory etwas überfahren, aber der Halbvulkanier wollte das Verfahren schnellstmöglich hinter sich bringen. Es gab viel zu tun. Dabei dachte Suvan nicht mal in erster Linie an die Eindringlinge im Büro, sondern viel eher an die anstehende Kontaktaufnahme mit Minorytanern und Sarkassianern. Das Übergabeverfahren erforderte nur noch die Bestätigung Johnsens, das Kommando übernommen zu haben.

"Das Shuttle! Es ist weg!" rief William Smith entsetzt, ungläubig von seinen Anzeigen auf den Hauptschirm starrend und wieder zurück, völlig seine Haltung vergessend, die er zur Begrüssung des neuen Captains angenommen hatte. "Es ist... implodiert??" Fragend wanderte sein Blick zur Wissenschaft. "Ich hatte keine Anzeige für eine Aktivierung der Selbstzerstörung!" Er konnte es gar nicht fassen.


--- SB Mamori, Turbolift 2

Die junge Ärztin hatte ihm kurz erklärt, wohin er sich wenden sollte, und nun war der erfahrene alte Pfleger mit einem Notfallkoffer unterwegs zum Einsatz. Fröhlich pfiff er auf der Fahrt nach unten vor sich hin.

   -- SB Mamori, Deck 27

Die sich öffnende Tür gab den Blick frei auf drei stumm herumstehende Ferengi mit einem grossen Koffer.

"Guten Abend", begrüsste er sie fröhlich, "Wo brennt's denn?" Auf den ersten Blick konnte er keinen Notfall ausmachen.

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