Mission 2: Neubeginn

Starbase Mamori - Die Chronik
Dezember 2005, Teil 2: Gesamt 85 Züge
Spielzeit: 1. Juli 2380, abends ab ca. 18:00 Uhr

Kapitel 11: Feierabend

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*** Am Abend desselben Tages, ca. 18:00 Uhr ***


--- SB Mamori Promenadendeck, Salon Krem

Die letzten Stunden waren schweißtreibend gewesen. Mehr für Oggie als für Ulk und Krem. Seit Krem die Antwort vom Großen Nagus erhalten hatte, führte sich Krem auf als wäre er der Große Nagus. Ulk bemühte sich seitdem sich noch mehr bei Krem einzuschleimen. Krem gab Oggie Anweisungen, und Ulk hatte nichts Besseres zu tun als dem Chef immer wieder Recht zu geben.

Irgendwie, zwischen den ganzen 'Schleimspuren', wurden die drei Räume fertig. In Krems Büroraum herrschten die Farben 'weiches Pink' und 'mildes Hellhellblau'. Bürostuhl, Schreibtisch mit Computerterminal und zwei Sicherheitsschränke standen im Raum.

Der Mittelpunkt des Geschäftes war der Raum, wo den Kunden die Haare gemacht wurden. Auch hier waren die Wände pink. Viele Einrichtungs- Gegenstände waren aus bruchsicheren Glas. Die ehemalige Trennwand zum jetzigen Kosmetikraum war jetzt ebenfalls aus bruchsicheren Glas und die restlichen Wände im Kosmetikraum waren, wie sollte es auch anders sein: PINK.

Oggie konnte nicht mehr. Er wusste nicht mehr ob er Ferengi oder Vulkanier war, so fertig war er nach der körperlichen Anstrengung.


--- SB Mamori, Quartier Kimon

Kurz nach Dienstschluß verließ Kimon das kleine, schmucklose Büro ein weiteres Mal. Diesmal führte ihn der Weg in sein Quartier, wo ihn Tariki und Andschana bereits erwarteten.

Er hatte mit Sicherheit nicht geahnt, von ihnen mit schnellen Erzählungen einer Einladung und einem Ferengigeschäft empfangen zu werden, und so hörte er sich die beiden an, während sie sich gegenseitig ihre Sätze beendeten. "Und deshalb möchten wir Euch bitten, uns dorthin zu begleiten", schloss Andschana.

Kimon hob die Augenbrauen. Es gab nur wenige Situationen, in denen Andschana den offiziellen Tonfall benutzte - und eine davon war, wenn sie bereits vor ihrer Bitte den Entschluss gefaßt hatte, ihren Willen durchzusetzen. "Wenn ich das richtig sehe, habt ihr also die Einladung eines euch bis dahin völlig Fremden angenommen, der noch gar nicht weiß, was er eigentlich anstellen möchte?"

Andschana nickte. "Ja. Weil wir gern die Gelegenheit nutzen möchten, die Leute hier kennenzulernen. Ohne jede Verpflichtung unsererseits natürlich."

Bevor Kimon antworten konnte, näherte sie sich Kimon, der sich in der Zwischenzeit auf einer Bettkante niedergelassen hatte. Sie ließ sich nah bei ihm nieder, fuhr sacht mit den Fingerspitzen seinen Kragenrand entlang und blickte ihn herausfordernd an. "Ich wäre Dir dankbar, wenn wir dorthin könnten."

Schließlich seufzte er gespielt ergeben, legte einen Arm um ihre Schultern und ließ sich nach hinten auf das Bett fallen. "Was habe ich eigentlich getan, dass ich mich ständig von Dir herumkommandieren lassen muss? Habe ich das verdient?"

"Es war doch kein Kommando. Nur eine liebe Bitte, geschmückt mit mir." Sie nahm seine Hand, küsste zart die Innenfläche.

"Ich nehme an, ihr habt bereits alles vorbereitet. Was wirst Du anziehen?"


--- Raumschiff Oskar VI., Brücke

"Müll, Müll, Müll lieb ich alle Tage. Müll, Müll, Müll ist alles was ich habe...", sang OsKar voller Leidenschaft. Sein Raumschiff war nicht mehr weit von der Starbase Mamori entfernt.

OsKar öffnete einen Audiofunkkanal zur Mamori Starbase: "OsKar 6 an diese hässlich aussehende Raumstation. Die so schrecklich widerlich aussieht. Mein Name ist OsKar und ich WILL die Erlaubnis schönen Müll zu tauschen, kaufen und verkaufen. Ich habe den besten Müll in diesem Sektor. Müll, Müll, Müll lieb ich alle Tage. Müll, Müll, Müll ist alles was ich habe..."


--- SB Mamori OPS

Max hatte gerade erst wieder die OPS übernommen, als er diese seltsame Audioanfrage empfing. "Mamori OPS an OsKar 6, wir empfangen Sie... bitte warten Sie", erwiderte er zunächst verdutzt und scannte die Richtung des Audio- senders. Was er empfing, bereitete ihm Kopfzerbrechen. Dies war definitiv das ungewöhnlichste Schiff, das er je gesehen hatte. Regelrecht "altertümlich". Und definitiv völlig föderationsfremd.

   -- Raumschiff Oskar VI., Brücke

"Hier OsKar IV. Ich warte", bestätigte der Fremde und war sehr neugierig wie diese Personen aussahen, die so eine scheußlich hässliche Raumstation gebaut hatten. Diese Raumstation hatte noch nich'mals einen Kratzer und war... grässlich hell angestrichen. "Oh Schrottybaum, Oh Schrottybaum, wie schön sind deine Stahl...nadeln...", sang Kar vor sich hin.

   -- SB Mamori OPS

Max schloss den Audiokanal zu Oskar 6 und schickte die gesammelten Sensorendaten über das fremde Raumschiff und die Aufzeichnung der Audioübertragung zum Captain.

Daraufhin bekam Max die Anweisung, die Sicherheits- und die medizinische Abteilung zu informieren. Dem fremden Raumschiff sollte ein Andockplatz zugewiesen werden, und die Person darauf sollte sich für eine Sicherheits- und Gesundheitsinspektion bereithalten. Er tat wie ihm geheißen.

Zu guter Letzt öffnete er wieder einen Kanal zum fremden Schiff: "Mamori OPS an Oskar 6: Andockerlaubnis erteilt. Bitte halten Sie sich auf ihrem Schiff für eine Inspektion bereit."

"OsKar VI hat verstanden", bestättigte Kar auch diese Anweisung. Für seine Kultur was das sehr ungewöhnlich und deswegen konnte er sich eine Frage nicht verkneifen. "Sagen Sie mal. Sind Sie immer so widerlich höflich?"

Max grinste bei dieser Frage über das ganze Gesicht. Aber das konnte der Fremde ja nicht sehen. Er wurde sehr neugierig auf dieses merkwürdige Wesen, das sich da Mamori näherte. "Ja, die Föderation der Vereinten Planeten legt Wert auf Höflichkeit. Und wie ist das bei Ihrer Spezies? Und darf ich fragen, wie Ihre Spezies heißt?"

"Ist ja widerwärtig", war Kar's Kommentar. "Os. Ich bin ein Os. Ihre Höflichkeit ist ja widerlich unanständig. Haben Sie in der Schule nie gelernt wie man unhöflich ist?"

"Nicht in der Schule", brummte Max prompt und beendete die Verbindung, in dem höflichen Versuch, es dem Fremden durch Unhöflichkeit Recht zu machen. "Os... ist ja interesant. Nie gehört", murmelte er vor sich hin, die Sternenflotten-Datenbank nach Informationen absuchend - es gab keinen Eintrag. Auch nicht unter "Ohs" und "Oss", nur unter "Oz", aber da stand etwas von einer terranischen Geschichte mit einem Zauberer... nicht hilfreich.

Stattdessen erhielt er eine schritliche Standardantwort von Dr. Buikater: 'Gesundheitsinspektion fremdes kleines Schiff bestätigt.'

"Sicherheit, Wong hier", meldete sich währenddessen PO3 Lee Wong mündlich auf die Anfrage von der OPS hin, "Aye Sir, Sicherheitsinspektion. Welches Schiff?"

"Shuttlegröße, unbekannte Bauart, im Landeanflug. Die Spezies heisst Os und ist bisher unbekannt. Andockrampe 4", erläuterte Max.

"Oss?" wiederholte Lee erstaunt. "Ja, Sir. Irgendwas zu beachten?... Ach ja... unbekannt", fiel ihm selbst ein, und er beendete rasch die Verbindung, während Max noch grinsend Luft geholt und nach einer passenden Antwort gesucht hatte.


--- SB Mamori, Quartier Taspar

Der Magna Romanier stand in seinem Quartier, und nachdem er sich in demselben eingerichtet hatte, hatte er sich aufs Ohr gehauen, geduscht und nun duftete er sich mit dem Ferengizeugs ein. Er war sparsam damit, weil er bei dem nächsten Zusammentreffen mit Tariki keineswegs wollte, dass sie ihn für einen stinkenden Yak oder einen fanatischen Duftmaniak hielt. Sie sollte davon eigentlich gar nichts merken. Er hatte sich lange überlegt, ob er nun eine traditionelle Kleidung tragen sollte, oder etwas Normaleres. Das war gar nicht leicht, aber nun hatte er sich für eine Standardkleidung entschlossen: braune Jeans und ein helles Hemd. Beides eigentlich sehr schlicht und unauffällig, und dazu ein passendes Sakko. Als er sich damit im Spiegel betrachtete, hoffte er, dass es die angebrachte Kleidung für den Replimat wäre. Aber womit manche Rassen hier herum liefen oder auf den anderen Starbases, da würde er sicher nicht übler aussehen.

Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass er bald aufbrechen konnte und er war seltsamerweise etwas aufgeregt. War es wegen Tariki, oder wegen des unbekannten Herrn Kimon, der auch dabei sein würde. Was, wenn Herr Kimon Tarikis Gatte war...?


--- SB Mamori, Quartier Talvert/Vaughn

Aufgeregt hastete Suvan durch das Quartier. Der Abend sollte perfekt werden, er hatte alle Voraussetzungen. S'thani war bei Petty Officer Coneja, Kirah musste jeden Moment herein kommen, am Tisch wartete ein 2349er Chateau Picard zusammen mit Geflügelragout auf Risotto, und der Weg zum Schlafzimmer war mit Kerzen markiert, das Bett stand in einem Lichtermeer. Ein Vorteil des 24sten Jahrhunderts waren die photonischen Dochtenden. Talvert würde wahnsinnig werden, wenn seine Frau und er mitten im Akt würden abbrechen müssen, um Wachskerzen auszupusten. Der Halbvulkanier trug ein dunkelblaues, federleichtes Oberhemd, dass im Stil einer Tunika geschnitten einen großzügigen Ausschnitt bot, und eine ebensolche Hose und einen schwarzen Gürtel. Es sollte nicht lange dauern aus den Kleidern rauszukommen.

'Hmmm, was habe ich vergessen... - Musik!' überlegte Suvan. Er ging an das Schreibtischterminal und durchsuchte die Datenbank der Station. 'Klingon love songs... acamarianische Schmusekompositionen... vulkanische Pon Farr- Lyrik... deltanische Balladen...zalkonianische Entrückungshymnen... - terranische Erotikuntermalung?' stöberte der Vulkanier durch die Genres. Schließlich wählte er einen 400 Stunden langen Sampler verschiedener Liebeslieder der impulsivsten und temperamentvollsten Spezies, die der Datenbank bekannt waren. Die Musik begann mit Tanma B'ziive, einer andorianischen Interpretin von 2281, deren Genre man am ehesten mit 'Tender Rock' umschreiben konnte. Suvan replizierte einen idronianischen Feuerkelch und wartete darauf, dass Kirah eintraf und von seinen Vorbereitungen überwältigt wurde.


--- SB Mamori, Quartier Kaan

Endlich Feierabend! Lächelnd liess Wrad warmes Duschwasser über seinen Körper laufen. Es war ein ereignisreicher Tag gewesen. Besonders der Termin beim Counselor hatte ihm so richtig Auftrieb gegeben. Und nun würde er Shay treffen, die sich schon darauf freute!

Er überlegte, ob er wirklich das Thema anschneiden musste, das er sich eigentlich vorgenommen hatte. Vielleicht würde ihr das die Laune verderben, und das war nicht das, was er wollte. Aber andererseits... war es auch einfach wichtig. Irgendwie mussten sie Arbeit und Privatleben unter einen Hut kriegen, da führte kein Weg dran vorbei.

Gedankenversunken schlüpfte er in eine schlichte Jeans und ein gestreiftes altes T-Shirt und begab sich zu Shays Quartier.

Wrad betätigte den Türsummer und beschloss, eine günstige Gelegenheit zum Anschneiden des Themas abzuwarten.


--- SB Mamori, Quartier Jahari

Shay schloss gerade die letzten Knöpfe an ihrem hellgelben Kleid, als der Summer sich meldete. Ohne Schuhe anzuziehen, huschte sie zur Türe, welche sofort aufglitt und ihr den Blick auf einen blendend aussehenden Wrad freigab. "Hallo, komm doch rein", begrüßte Shay ihn und trat einen Schritt beiseite, so dass Wrad eintreten konnte.

Die Tür glitt hinter ihm zu, und sein Blick glitt bewundernd über ihren Körper. "Hey Shay", grinste er entzückt, zog sie in seine Arme und drückte sie leicht zur Begrüssung.

Shay genoss diese Umarmung von Wrad, so kurz sie auch leider ausfiel. "Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?" fragte sie ihn und deutete mit der Hand auf eine Ansammlung von exotisch aussehenden Flaschen und passenden Gläsern.

"Gern, danke", erwiderte er etwas steif, liess sich in den einen Sessel plumpsen und beäugte mit Augen und Fühlern die Flaschen. "Was ist das denn? Sieht interessant aus. Etwas ohne Alkohol, bitte", lächelte er. Obwohl ihm duchaus nach einem guten akoholischen Drink zumute war. Schon lange. Aber den Ärger gedachte er sich nun wirklich nicht noch einzuhandeln. Auch wenn das Counselor-Gespräch so vielversprechend ausgefallen war - sein disziplinarisches Verbot war noch nicht aufgehoben.

"Was ohne Alkohol? Das engt die Auswahl doch schon erheblich ein", meinte Shay geknickt und wandte sich den Flaschen zu. "Es sind Getränke, die ich im Laufe meiner Reisen entdeckt habe. Alles echt, nicht synthetisiert", erklärte sie und reichte Wrad ein Glas mit einer blutrot leuchtenden Flüssigkeit. "Etwas ohne Alkohol, bitte sehr." Sie selbst setzte sich mit einem mit einer giftgrünen Flüssigkeit gefüllten Glas auf das Sofa. Shay versuchte sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, dass Wrad sich für den Sessel entschieden hatte.

"Wow. Du bist wohl ganz schön herumgekommen", bestaunte er die Getränke und erhob sein Glas zu Shay. "Auf Dich", trank er einige große Schlucke. Es war köstlich, aber er war nicht bei der Sache. Sie schien etwas zu haben, aber ihm war nicht klar, was. Ihm fiel ein, dass sie wohl nicht über sein Alkoholverbot Bescheid wusste. Noch etwas, das er ihr sagen sollte... mit Mühe unterdrückte er einen Seufzer. Wo sollte er anfangen? "Was hast Du?" entschied er sich schließlich mit freundlicher Stimme und verunsichertem Blick.

"Der ein oder andere Planet war schon darunter", stimmte Shay ihm zu. "Zu viel der Ehre", reagierte Shay verlegen auf seinen Toast. "Eher auf uns, oder?" meinte sie und blickte Wrad verunsichert an.

Bei seinem unsicheren Blick schmolz Shay dahin wie Eis in der Sonne. Sie seufzte. "Du...bist so anders. Dich bedrückt doch etwas. Wenn du reden willst..." Shay beendete den Satz nicht. Sie konnte auch ohne ihre Fähigkeiten feststellen, dass Wrad etwas schwer auf der Seele lag. Abwartend und liebevoll schaute sie ihn an.

"Ok, auf uns, Baby", lächelte Wrad überrascht und nahm noch ein paar kräftige Schlucke. "Das Zeug ist köstlich, wasimmeresist. Ich... darf keinen Alkohol trinken. Jedenfalls zur Zeit nicht. Ein andermal... sehr gern", erklärte er zuerst mal.

Er machte eine kleine Pause und nahm noch einen Schluck. Es ging ihm so viel im Kopf herum, dass er gar nicht wusste, wo er anfangen sollte. Aber Shay wollte es wohl wissen. Das gefiel ihm. 'Beruhige Dich', sagte er sich selbst, 'so ist das eben beim Kennenlernen. Wir haben Zeit. Eins nach dem anderen.' Entschlossen setzte er das Glas wieder ab.

"Also... Du bist auch anders", stellte er lächelnd fest. "Und... mmh... Ja, ich will gern reden. Ich denke, es gibt sehr viel zu reden. Wir lernen uns ja gerade erst kennen."

"Kein Alkohol, warum das denn nicht?" fragte Shay überrascht. "Das ist fermentierter Saft eines Nektars, aber er entält trotzdem keinen Alkohol", erklärte sie Wrad. "Ja, das tun wir wohl. Und wir halten uns ganz gut bisher, oder?" fragte sie schmunzelnd.

Er lächelte sie erneut an, mit neugewonnenem Mut. "Weisst Du... wegen heute morgen auf der OPS zum Beispiel...", tief Luft holend nahm er noch einen Schluck, "...Da hast Du mich gefragt, wie es mir geht. Oder so, wie ich mich fühle. Weisst Du?"

"Ich erinnere mich", sagte sie und hörte sich mit ernster Miene an, was Wrad ihr dazu zu sagen hatte.

Ernst blickte er ihr nun direkt in die Augen, das Glas in seinen Händen herumdrehend. "Shay, privat darft Du mich das immer gern fragen. Und ich werde Dir immer antworten. Ich habe ja schon gesagt, dass Andorianer eine sehr emotionale Spezies sind. Aber auf der OPS... im Dienst... Wir waren nicht mal alleine, Talvert war da und seine Frau... aber auch ÜBERHAUPT im Dienst... da muss ich meine Gefühle die ganze Zeit unter Kontrolle halten. Ich muss rational sein, cool... bitte frage mich nicht im Job nach meinen Gefühlen. Geht das?"

Bittend sah er sie an. Und gleichzeitig wirkte er irgendwie erleichtert. Nun war es raus. Was würde sie sagen?

"Immer?" fragte sie ihn grinsend, bevor sie wieder ernst wurde. Shay lehnte sich auf dem Sofa zurück und blickte einige Momente ins Leere, bevor sie Wrad antworten konnte. "Es muss wohl gehen. Obwohl es nicht gerade einfach sein wird", stimmte Shay zu, und Wrads bittender Blick ging ihr durch und durch. "Das Problem ist nur, ich nehme dich immer wahr. Deine gedankliche Signatur ist so stark, dass man sie gar nicht ignorieren kann. Doch ich werde mich bemühen, dir im Dienst nicht mehr zu nahe zu treten", versprach sie ihm. "Apropos Talverts Frau. Deine Augen kriegen einen eigentümlichen Glanz, wenn du sie ansiehst", merkte Shay grinsend an. Abwartend sah sie Wrad an, ob er ihr noch etwas mitteilen wollte.

Zuerst lächelte Wrad zufrieden, als Shay sich einverstanden erklärte. Aber allmählich zog er beim Zuhören die Augenbrauen hoch. Ihm war die Prüfung in Shays Frage nicht entgangen. Und etwas anderes auch nicht.

"Starke gedankliche Signatur? Eigentümlicher Glanz? Soso. Wie gut kannst Du meine Gedanken und Gefühle lesen? Alle Antworten auf Deine Fragen sind in meinem Kopf." Er lächelte nicht mehr und beoachtete sie aufmerksam.

Auch Shays Lächeln war wie weggewischt. Ihr Gesicht wirkte todernst und ihre Augen bekamen einen harten Ausdruck. "Dann behalt sie doch in deinem Kopf", schimpfte sie. "Ich lese nie, aber auch niemals die Gedanken von Personen, wenn es nicht für das Überleben von anderen Personen oder für die Sicherheit zum Beispiel der Station essentiel wäre. VERSTANDEN?" sagte Shay erregt. "Wenn es dir nicht passt und oder nicht gefällt, dass ich telepathisch veranlagt bin, da ist die Türe. Aber lass dir gesagt sein, ich hätte nie gedacht, dass du so vorurteilsbehaftet bist", sagte Shay bedrückt und versuchte es auch gar nicht erst zu unterdrücken.

Sie hockte wie ein Häufchen Elend auf ihrem Sofa und leerte ihr Glas mit einem Schluck.

Auch Wrad leerte missgelaunt sein Glas. "Wann wolltest Du es mir sagen?" fauchte er. "Findest Du das vielleicht fair? Ok, Gedanken liest Du nur im Notfall. Aber meine Gefühle kannst Du kaum ausblenden, verstehe ich das richtig? Dann komm mir nicht mit 'glänzenden Augen', sag mir, was Du wahrnimmst." Fordernd blickte er sie an.

"Wie bitte? Hätte ich sagen soll: 'Hi, ich bin Shay und ach übrigens, ich kann deine Gedanken lesen'? Häh, für wie blöd hälst du mich eigentlich? Für sehr blöd, muss ich ja wohl annehmen", meinte Shay langsam wütend werdend. Sie hatte sich so auf den Abend gefreut und nun zerstörte Wrad ihn. "Ich empfange so viele Gefühle auf dieser Station, dass ich mir selten die Mühe mache zu sortieren, was zu wem gehört. Weisst du eigentlich, wie anstrengend es ist eine komplette Abschirmung 24 Stunden aufrecht zu erhalten?" fragte Shay Wrad erregt.

Sie stand auf und nahm sich eine Kopfschmerztablette aus dem Glas im Regal. Mit einem Schluck Wasser spülte sie diese herunter.

"Heute auf der OPS habe ich nicht viel von dir wahrgenommen, da ich mich zum einen nach deiner netten Antwort von dir abgeschirmt hatte, und zum anderen habe ich mir in dem Moment, als Colonel Vaughn auf die OPS kam, gerade die Finger verbrannt", rief Shay und hielt zum Beweis ihren immer noch geröteten Finger hoch. "Ich habe lediglich Zuneigung und so etwas wie Neid spüren können", meinte sie erschöpft und lehnte sich gegen den Tisch.

Abwartend sah sie Wrad an.

Erstaunt lehnte Wrad sich zurück und seine Arme bewusst locker und offen auf die Armlehnen. Warum regte Shay sich so schrecklich auf? Seiner Meinung nach gab es dazu überhaupt keinen Grund?

"Ist ja gut", sagte er beschwichtigend, "Du solltest wissen, dass ich Dich nicht für blöd halte. Aber ich komme mir auch für dumm verkauft vor, wenn Du mir so etwas Wichtiges verschweigst. Nun ist es ja gesagt, und Du kannst Dich wieder beruhigen. Entschuldige bitte, dass ich mich erst an den Gedanken gewöhnen muss, dass jemand meine Gefühle fühlt! Das ist mir noch nie passiert, und es überrascht mich, dass Dich das so aufregt, was bist Du denn sonst so für Reaktionen auf Deine Empathie gewöhnt? Also, ganz in Ruhe, alles der Reihe nach. Ich kann mir natürlich nicht im Geringsten vorstellen, wie es ist, wenn man ständig überflutet wird von den Gefühlen anderer, und ich glaube Dir gern, dass das sehr anstrengend ist. Nun zu Kirah."

Er blickte Shay direkt in die Augen. "Zuneingung hast Du gespürt. Das ist richtig. Ich habe Kirah mal geliebt, Shay. Wir waren ein Paar - vor vielen Jahren. Sie wird mir immer viel bedeuten. Neid hast Du auch gespürt."

Er legte eine kurze Pause für einen Seufzer ein. "Das ist auch richtig. Ich habe in dem Moment Suvan beneidet. Um seine Familie. Frau, Kind, und sie erwarten ein zweites Kind."

Ernst wartete er ab, wie Shay darauf reagieren würde. War sie so tolerant, wie er gedacht hatte?

"Es war nicht meine Absicht, dich für dumm zu verkaufen, nur habe ich bisher keine guten Erfahrungen damit gemacht, wenn ich es den Leuten direkt auf die Nase gebunden habe. Ich fühle die Gefühle ja nicht absichtlich. Ich kann halt nichts dagegen tun. Am Anfang auf der Akademie hatte ich ganz schöne Probleme damit, mit dem ständigen 'Gesumme' in meinem Kopf klar zu kommen", antwortete Shay ruhiger. "Ich rege mich deshalb auf, weil es sich eben so anhörte, als wäre es meine Schuld, dass ich deine starken Gefühle wahrnehmen kann. Ich kann nichts dafür und ich würde es manches Mal sehr gerne abstellen. Ich versuche ja, die Gedanken und Gefühle der Leute hier auf der Station weitestgehend zu ignorieren und abzublocken", erklärte Shay.

Als Wrad über Kirah sprach weiteten sich Shays Augen erstaunt. "Du... sie...ihr..." Shay brach total erstaunt ab. "Wow." meinte sie nur. "Das kann ich gut verstehen. Zwischen den beiden herrscht eine so tiefe Harmonie und Verständnis, dass ich da auch neidisch werden könnte. In der Hinsicht kann ich dich sehr gut verstehen", sagte Shay und setzte sich mit einem zweiten Drink wieder aufs Sofa.

Wrad erhob sich nickend. "Die Schuldfrage bringt uns nicht wirklich weiter. Schließlich ist es auch nicht MEINE 'Schuld', dass Du meine Gefühle empfängst. Wenn Du einen Sündenbock brauchst, beschuldige Deine Gene."

Er liess sich neben Shay auf dem Sofa nieder. "Außerdem hat alles zwei Seiten. Viele Leute wären gerne empathisch. Zumindest ab und zu. Ich schätze, Du wirst mich nie fragen, 'Was denkst Du gerade?'" meinte er, und ein Grinsen huschte über sein Gesicht.

"Und, hast Du sonst noch Überraschungen für mich?" Er strich ihr sanft über das Haar, und seine Augen funkelten sie schelmisch an."Magische Fähigkeiten vielleicht?" Seine Hand fuhr sachte über ihren Bauch. "Oder unbekannte Symbionten?"

"Tja, nur an meinen Genen kann ich nichts ändern", meinte Shay und ließ dann dieses Thema auf sich beruhen. Unsicher sah sie Wrad an, als dieser sich neben sie setzte. "Doch, das werde ich dich fragen. Da ich niemals deine Gedanken absichtlich, ohne deine Einwilligung erforschen würde", versicherte Shay ihm. Dabei beruhigte sie, dass Wrad bei seinen Worten gelächelt hatte.

"Leider nein. Keine magischen Fähigkeiten und auch... keinen Symbionten", sagte Shay und stockte kurz, als Wrad über ihren Bauch strich, da ihr ein angenehmter Schauer über den Rücken lief. "Ich kann lediglich noch mit einem künstlichen Auge aufwarten", sagte sie und zeigte ihm die lange Narbe über ihrer rechten Gesichtshälfte.

"Das kenne ich ja schon", lächelte Wrad sanft. "Ok, das ist ein Deal. Aber ich neige sowieso zur Ehrlichkeit. Also wenn Du meine Gedanken lesen willst, hast Du meine Erlaubnis. Nur darft Du Dich dann nicht über meine Gedanken, oder Gefühle, beklagen. Das ist alles, was ich will", erklärte er ernst, aber ruhig. "Und natürlich, wenn Du mich darauf ansprechen möchtest, gern, nur bitte außerhalb des Dienstes."

Zufrieden und erleichtert lehnte er sich zurück und schwieg einen Augenblick. Damit war dieses Thema geklärt. "Können wir nun zum gemütlichen Teil des Abends übergehen?" lächelte er entspannt. "Hast Du Lust, Essen zu gehen?"

"Ich werde mich bemühen, deine Gedanken und Gefühle weitestgehend nicht anzutasten", versprach Shay. "Sehr gerne. Essen gehen klingt prima. Hast du was bestimmtes im Sinn?" fragte Shay.

Er schmunzelte über ihre Formulierung "im Sinn haben", und über ihre Hartnäckigkeit, mit der sie darauf bestand, ihre angeborene Fähigkeit NICHT einzusetzen.

"Äh - nö", erwiderte er etwas überrascht über ihre Frage, "die Auswahl ist ja noch sehr übersichtlich: Ins Casino hier oben oder in den Replimat auf dem Promenadendeck?"

Wrad erhob sich langsam und betrachtete sie lächelnd in ihrem hübschen Kleid, barfüssig.

"Ich war noch nicht im Replimat, von daher würde ich ihn präferieren", meinte Shay und begab sich auf die Suche nach ihren Schuhen. Suchend tapste sie im ganzen Quartier umher, bis sie die Schuhe schließlich halb unterm Bett fand. Shay nahm sich noch eine Jacke, welche am Saum mit dem gelb des Kleides anfing und dann über hellorange, dunkelorange bis zu rot hin zu den Schultern alle diese Farben durchlief. "Ich wär dann soweit", meinte sie, als sie ihren Kopf aus dem Schlafraum steckte.

Schmunzelnd beobachtete Wrad ihre Vorbereitungen. "Prima. Dann los", erwiderte er gut gelaunt und liess ihr an der Tür den Vortritt. Sie sah entzückend aus, aber im Augenblick brachte er das nicht über die Lippen. Aber sein bewundernder Blick sprach Bände.


--- Trans-Fly-Flug TF212, auf dem Weg nach Mamori

"Ladies und Gentlemen, wir beginnen nun den Landeanflug auf Sternenbasis Mamori. Wir danken Ihnen, dass Sie sich für Trans-Fly entschieden haben und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Im Namen von Captain Corelli und seiner Crew möchte ich mich von Ihnen verabschieden."

Die Abschiedsgrüße der Stewardess versetzen das eben noch müde Shuttle in ein Tollhaus. Hektisch suchten die Leute ihre Sachen zusammen. Das Andockmanöver verlief problemlos, und kurze Zeit später hiess es Hallo zu sagen zur neuen Heimat. Familie Patroni war nur mit wenigen Habseligkeiten gereist, ohnehin konnte dass meisste ja repliziert werden, so dass ein langes Warten an der Gepäckschlange entfallen würde. Die größeren Dinge würden in den kommenden Tagen mit einem Frachtschiff kommen. Gespannt und sichtlich geschlaucht von der Reise verließen die Patronis ihr Shuttle.

   -- SB Mamori, Hangardeck

Wieder neue Anreisende. Der Andockring der Mamori glich in den letzen Wochen einem Taubenschlag. Musste dass denn alles in seiner Schicht passieren. 'Komm zur Sternenflotte, haben sie gesagt, und erlebe aufregende Abenteuer, pah', dachte sich der junge Crewman, während er lustlos durch die Passagierliste scrollte. Crewman Robert Knight war mit einer der Ersten auf der Mamori gewesen und von seinem Job sehr frustiert. Er fühlte sich in ein Exil versetzt und hatte das Gefühl, allein und unbeachtet zu sein, obgleich er über seine Vorgesetzen kein böses Wort verlieren konnte.

Doch halt, was erblickten seine Augen! Eine junge Frau, sie mochte 17 oder 18 sein. Knight war der Meinung, dass sie sehr hübsch anzuschauen war. Francesca Patroni, irgendwo hatte er diesen Namen doch schon einmal gehört. Hatte nicht Talvert kürzlich den Namen erwähnt? Knight hatte in der Besprechung nicht sehr aufmerksam zugehört. Angesichts der netten Aussichten beschloss er, mal wieder höchstpersönlich bei den Einreisechecks mitzuwirken, und schritt zur Schleuse.

"Cardassianische Küche? Nein, darunter kann ich mir nichts vorstellen. Aber ich bin schon sehr gespannt", sagte Patroni. Er war in der Schlange zur Schleuse mit einem Cardassianer vor ihm ins Gespräch gekommen. Der Mann hieß Rachat, war ein junger Cardassianer, der auf der Mamori ein Restaurant eröffnen wollte. Er entstammte einer Gastronomiefamilie und wollte auf Mamori die Fertigkeiten ausformen, um irgendwann nach Cardassia zurückzukehren um dort das Restaurant seines Vaters zu übernehmen.

"Das wird eine Überraschung, die Sie nicht bereuen werden, warten Sie erstmal, bis Sie Zarbo-Steak auf Yamok-Sauce probiert haben, Sie werden nie wieder etwas anderes essen wollen. Was treibt Sie nach Mamori?" fragte Rachat.

"Die Arbeit, Mr. Rachat. Ich bin Mitarbeiter der Stationssicherheit. Ich sollte besser sagen, ab morgen werde ich Mitarbeiter sein. Ist was anderes als Florenz", lachte Patroni, und der Cardassianer stimmte in das Gelächter ein.

Wirklich weiter ging es in der Schlange nicht, irgendwas schien zu stocken. Patroni konnte aus den Augenwinkeln beobachten, wie eine etwas ältere Dame wohl gewisse Schwierigkeiten bei der Schleuse hatte. Ein junger, gradliniger und etwas arrgonat wirkender Sternenflottenjungspund hatte offenbar einige Probleme mit dem, was die Dame bei sich führte.

"Dad, ich glaube da vorne gibt es ein Problem", sagte Mario kurz und wies auf den Sternenflottler, der einen sehr barschen Tonfall an den Tag legte. Patroni nickte und schritt in Richtung der Schleuse.

"Es tut mir leid, aber romulanisches Ale ist illegal, das muss ich Ihnen abnehmen", insistierte Knight. 'Die alte Tante scheint ja schon verkalkt zu sein, oder warum will die mich nicht verstehen', dachte er resginiert.

"Junger Mann, der Doktor hat das mir verschrieben, ich habe leider das Rezept verloren. Es ging alles so schnell...", versuchte die Dame zu erklären, doch Knight schnitt ihr das Wort ab: "Ich habe meine Vorschriften Madam, es tut mir leid, da kann ich keine Ausnahme machen."

Mittlerweile war noch ein weitere Mann zu der Gruppe hinzugekommen. Er war etwas untersetzt, doch seine Augen blitzen voller Elan. Er mochte vielleicht 40 Jahre sein, das schwarze Haar war schon stellenweise leicht ergraut. Er wirkete aber in allem recht agil. "Gibt es hier Schwierigkeiten?" fragte der Fremde.

"Sir, ich muss Sie bitten wieder in die Schlange zurückzugehen. Wir handeln das hier", antwortete Knight gönnerhaft.

Patroni warf einen Blick auf die Flasche. "Romulanisches Ale, 2354, ein ausgezeichneter Jahrgang, man darf Sie beglückwünschen, Madam", kommentierte er.

"Sir, ich muss Sie wirklich bitten zurück in die Schlange zu gehen. Das ist nicht Ihre Sache", versuchte es Knight erneut, diesmal war sein Ton aber schon etwas fordernder.

"Manch ein Arzt verschreibt das romulanische Ale zur Linderung des Trokarski-Syndroms", warf Patroni ein.

"Ich habe dem jungen Mann das bereits versucht zu erklären, mein Arzt hat mir das verschrieben. In der ganzen Eile mit dem Flug muss ich das Rezept verloren haben", erklärte die ältere Dame.

Patroni musterte sie von oben bis unten. Sein Gefühl sagte ihm: 'Die sagt die Wahrheit.' Zumal handelte es sich um eine wirklich kleine Flasche, und persönlich hielt er das Verbot romulanischen Ales für ein Relikt aus alter Zeit. Patroni wandte sich an den Sicherheitsmann: "Da hören Sie es doch, Crewman?"

"Knight ist mein Name."

"Freut mich Sie kennenzulernen, Mr. Knight", sagte Patroni und schüttelte dem sichtlich überforderten Knight die Hand. "Kommen Sie, die Schlange ist lang, und mit der Flasche Ale tut die Dame noch niemanden weh. Drücken Sie doch ein Auge zu", fuhr Patroni fort.

Allmählich wurde Knight die Sache zu bunt. Erst die renitente alte Dame, und jetzt mischte sich auch noch dieser Schwätzer in dieses Gespräch ein. Womit hatte er das eigentlich verdient! Er war Jahrgangsbester gewesen in seinem Akademiekurs und wurde nun für das Praxissemester in diese Diaspora verbannt. Er winkte nach einem Kollegen und nahm seine ganze Selbstbeherrschung zusammen, um möglichst freundlich zu wirken: "Sir, wenn Sie auf dieser Seite stehen, dann können Sie jedes Auge zudrücken was Sie wollen, aber bis es soweit ist entscheide ich, und ich sage, das Ale wird konfisziert."

Patroni kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. Die alte Dame schaute ihn hilfesuchend an. Patroni schmunzelte und holte seine ID-Karte aus der Tasche und reichte sie an Knight: "Sie sollten vorsichtig damit sein, was Sie sich wünschen, Crewman, manche Dinge passieren schneller als Sie denken."

Irritiert blickte Knight auf die ID Karte. Es fiel ihm wie Schuppen von den Áugen, und am liebesten wäre er in einem Erdloch verschwunden. Master Chief Petty Officer Salvatore Patroni. Sternenflottensicherheit. Dienstnummer Echo-454432-Victor-87. Vor ihm stand sein neuer direkter Vorgesetzer. Er bemerkte wie er einen Kloß im Hals bekam. Er gab die ID-Karte an Patroni zurück und bedeutete der Dame mit ihrem Ale, die Schleuse zu passieren.

"Wo finde ich das Habitatquartier 22-04?" fragte die alte Dame.

Knight zögerte einen Moment zu lange mit der Antwort, so dass Patroni die peinliche Stille durchbrach: "Sie müssen auf Deck 4. Aus dem Turbolift 1 heraus links, und dann ist es das 3. Zimmer auf der linken Seite. Aber warten Sie, Sie haben ja einiges an Gepäck, ich bin sicher, einer der Gentlemen wird Ihnen dabei gerne helfen." Freundlich schaute Patroni zu dem Crewman, den Knight herangewunken hatte. Zumal er das Gefühl hatte, dass Knight etwas konsterniert war. Dieser Crewman schien aber nicht so eine lange Leitung zu besitzen wie Knight. Etwas unsicher griff er nach dem Gepäck der Dame, die sich herzlich bei Patroni bedankte. "Sir, soll ich Sicherheitschef Talvert melden, dass Sie an Bord sind?" fragte Knight etwas verunsichert.

"Das wird nicht nötig sein, Mr. Knight. Offiziell bin ich ja erst morgen auf der Station. Aber wenn Sie gleich ein wenig Zeit hätten, könnten Sie mich hier mal ein bisschen herumführen. Ich kenn' die Station nur aus Blaupausen, und ich bin mir sicher hier gibt es eine Menge zu sehen. Sollen wir uns wieder hier in einer guten halben Stunde treffen?" fragte Patroni. Knight nickte, und Patroni ging zurück zu seinen Kindern. Es würde eine interessante Zeit auf dieser Station werden, dessen war er sicher.

Viqi war aus ihrem Quartier getreten und ziellos durch die Station geschlendert. Schließlich registrierte sie, dass sie auf dem Hangardeck gelandet war. Viqi betrachtete die Einreisenden und beobachtete, wie ein Sternenflottenoffizier einer älteren Dame bei den Einreiseformalitäten half. Der Mann kam ganz in ihrer Nähe mit seinen Kindern vorbei. "Helfen Sie immer fremden Frauen?" fragte Viqi ihn freundlich lächelnd.

Patroni sah die Fremde irritiert an. Ein solches Wesen war ihm noch nie vorher begegnet. Er hatte schon mit vielen Spezies zu tun gehabt, aber dies war nun wirklich eine neue Erfahrung. Zumal ihre direkte Frage ihn doch etwas irritierte, ihn aber gleichzeitig spüren ließ, dass die Person, die er da vor sich hatte, keineswegs auf den Mund gefallen war, was ihm sehr sympathisch war.

"Ein Helferlein zu sein ist, wenn Sie so wollen, mein Job." Er strecke ihr die Hand entgegen und stellte sich vor: "Master Chief Petty Officer Patroni. Seit 10 Minuten an Bord und ab morgen stellvertretender Leiter der Stationssicherheit. Wie lautet Ihr Name?"

Viqi beobachtete amüsiert, mit welcher Irritation Patroni sie ansah. Diese Reaktion rief sie bei vielen hervor, welche zum ersten Mal eine Khashtay sahen, zumal ihre Rasse nicht gerade häufig anzutreffen war. Viqi ergriff die dargebotene Hand, wobei sie darauf achtete Patroni nicht unbeabsichtigt mit ihren Krallen zu pieken. "Lt. Viqi Alidar, stellvertretende Leiterin der Peregrine Jagdstaffel der Station. Schon etwas länger an Bord", stellte sie sich vor und musterte Patroni nun genauer. "Dann sollte ich Sie mir ja warm halten, wenn ich mal ein Helferlein brauchen werde", meinte Viqi grinsend.

Alidars Hand fühlte sich ungewöhnlich weich an. Ihr Äußeres war durchaus faszinierend. In Ihren Augen funkelte das Feuer von Leidenschaft und Temperament. Patroni fühlte sich an Herman Melville erinnert: 'Beim Betrachten der friedlichen Schönheit und Brilianz der Meeresoberfläche, vergisst man leicht das Tigerherz, das unter derselben schlägt und sträubt sich zu errinnern, das sich hinter dieser Seidenpfote eine gnadenlose Pranke verbirgt.'

Er grinste und sah aus den Augenwinkeln seine Tochter, die bereits mit den Augen rollte um zu signalisieren. 'Dad, ich will in unsere Wohnung'. "Zögern Sie nicht zu fragen Lieutanent", antwortete Patroni auf ihre Äußerung. "Ich würde mir gerne bei Gelegenheit mal die Station aus der Cockpitperspektive anschauen. Jetzt weiss ich ja, wo ich anklopfen könnte."

Viqi bemerkte den genervten Blick von Patronis Tochter. "Ich glaube, Ihre Jungen wollen in ihr neues Heim", stelle Viqi schmunzelnd fest. Patroni war ein recht ansehnliches Exemplar der Gattung Mensch. Anerkennend betrachtete Viqi seine durchtrainierte Figur. "Ich werde Sie dran erinnern. Doch das Lt. können Sie weglassen, da Sie ja noch nicht im Dienst sind. Nennen Sie mich Viqi", bot sie Patroni lächelnd an. "Klar, kommen Sie vorbei. Einen Shuttleflug werd ich Colonel Vaughn schon aus den Rippen leiern können", sagte sie.


--- SB Mamori, Turbolift

Während Shay vor Wrad zum Lift ging, empfing sie ungewollt etwas von ihm. Shay schmunzelte und versuchte sich ansonsten nichts anmerken zu lassen.

"Promenadendeck", befahl Wrad dem Turbolift, und sie fuhren nach unten. "Der Replimat ist leider auch nicht sehr veschieden vom Casino. Hoffentlich gibt es bald mal interessante Restaurants und Kneipen auf Mamori."

"Das ist im Moment doch gut, oder? Sonst könnten wir echte Probleme bekommen", meinte Shay keck und warf Wrad einen mehr als eindeutigen Blick zu.

Der Andorianer schnappte sozusagen nach Luft, als er ihren Blick auffing, aber den Zusammenhang mit dem, was sie sagte, konnte er nicht begreifen. "Ähm - Probleme womit?" fragte er verwirrt.

Shay lachte angesichts von Wrads Reaktion. Sie gab ihm spontan einen Kuss auf die Wange und meinte dann: "Womit könnten wir zwei hübschen denn an einem öffentlichen Ort Probleme kriegen?" Shay lehnte sich nicht gerade zurückhaltend gegen die Liftwand und sah Wrad auffordernd an, endlich hinter die Lösung zu kommen.

Er verstand zwar immer noch nicht, was sie eigentlich meinte - schließlich hing ihrer beider Sexualität wohl kaum von der Art der Restaurants ab. Aber Shays Körpersprache war sehr eindeutig, also reagierte er erstmal darauf. Er trat einen Schritt auf sie zu, legte den Arm um ihre Taille und drückte ihren Unterleib an sich, während er sich mit der anderen Hand an der Wand neben Shays Kopf abstützte. Und dann küsste er sie. Es war ein langer, zärtlicher Kuss.

Der Turbolift hielt, die Türen öffneten sich, und sie küssten sich immer noch.

Shay konnte deutlich Wrads Erregung spüren. Das, gepaart mit seinem zärtlichen Kuss entlockten ihr ein verzücktes Stöhnen. Es dauerte seine Zeit, bis Shay registrierte, dass die Türen des Liftes offen standen. Mit einem Seufzer beendte sie den Kuss. "Entweder wir steigen hier aus, oder fahren direkt wieder zurück", meinte sie und versank in Wrads Augen.

Er wusste es ganz genau: So wie Shay reagierte, wäre es ein Fehler, NICHT direkt zurückzufahren. Dennoch war er eine Sekunde unschlüssig. Sein Hunger war sehr ausgeprägt, zumal er heute in seiner Mittagspause den Counselor besucht hatte, statt etwas zu essen. Aber ihrem lockenden Blick hatte er praktisch nichts entgegenzusetzen, und so siegte seine Lust.

"Deck 3", wies er den Turbolift mit einem kleinen Seufzer an, und die Türen schlossen sich wieder. Es ging aufwärts.

'Anscheinend komme ich mit ihr nie zum Essen', dachte er schmunzelnd, da sie auch letztes Mal nicht weit damit gekommen waren, und er nahm sich vor, ihr nächstes Date mit einem gut gefüllten Magen zu starten. Ohne ein weiteres Wort schmiegte er sich an sie und küsste sie erneut.

Erst als der Lift wieder auf Deck 3 hielt wich Shay etwas von Wrad zurück. In ihrem Blick loderte eine Lust, die momentan nur Wrad zu löschen imstande war. Eng aneinander geschmiegt legten die beiden den Weg zu Shays Quartier in Rekordzeit zurück.


--- SB Mamori Promenadendeck, Salon Krem

Krem hatte heute noch viel zu tun. Er musste mit einer vertrauenswürdigen Sternenflotten-Person über den Ersten Offizier und dessen Vorbereitung eines Bombenattentates reden. - Dann war da noch Bractors Rache....

"Sonderbotschafter Krem von der Ferengi Allianz", sprach Krem zu einem Wandspiegel und betrachtete seine neue Kleidung, die dieselben Farben hatte wie seine Alltagskleidung, nur mit dem Unterschied, dass die neue Kleidung ein anderes Muster besaß. "Krem mein Name. Sonderbotschafter der Ferengi Allianz. Ich bin im Auftrag des Großen Nagus..."

Oggie kam Krem vorsichtig näher und fragte verwirrt: "Mit wem redest du denn da?"

Krem dreht sich stolz um und gab auf Oggies Frage keine Antwort. Stattdessen sagte er zu ihm: "Für dich bin ich ab jetzt Sonderbotschafter Krem. Oberster Ferengi-Verhandlungsführer in diesem Sektor. Kein Ferengi darf ohne meine Zustimmung Geschäfte in diesem Sektor tätigen."

Das war also der Grund warum Ulk dem Cheffe immer wieder Honig ums Maul schmierte. Ulk wollte sich auch ein Stück von der großen 'Latinum- Torte' abschneiden.

"Äh? Und wer führt den Salon?" fragte Oggie aus reiner Neugierde. "Oh, 'tschuldigung... ich meine... Wer führt den Salon, Sonderbotschafter Krem."

"Sicherlich nicht du", antwortete Ulk für Krem.

Krem sah beide böse an und sagte zu beiden: "Macht euch beide keine großen Hoffnungen. Den Laden werde ich selbstverständlich weiterführen. So, und jetzt muß ich verhindern gehen, dass uns alles um die Ohren fliegt. Ihr wisst was ihr zu tun habt." Unterwegs zum Ausgang sagte er: "Und Ulk. Finger weg vom Tresor." Und nach dem letzten Wort betrat Krem die Promenade.


--- SB Mamori, Büro Vaughn

Endlich hatte Kirah ihren Bericht von dem vormittäglichen Flug fertig und schickte ihn an Captain Fischer. Dann schaltete sie ihr Terminal aus und verließ ihr Büro. Wer jetzt noch etwas von ihr wollte hatte einfach Pech gehabt.

   -- SB Mamori, Quartier Talvert/ Vaughn

Sich den verspannten Nacken notdürftig massierend betrat Kirah ihr Quartier. Kaum einen Schritt im Quartier, die Tür konnte sich knapp schließen, blieb Kirah wie angewurzelt stehen und betrachtete sprachlos Suvans Werk. "Suvan, das... das ist Wahnsinn", hauchte Kirah überwältigt und warf Suvan einen liebenden Blick zu. Sie konnte sich kaum satt sehen.

Suvan Talvert sah sich einen Augenblick an, wie seine Frau staunte, und schmolz von diesem süßen Anblick dahin. Ein überglückliches Grinsen nur mit Mühe unterdrücken könnend meinte er sanft: "Computer: Umgebungslich dimmen, Kerzen erhellen."

Das Licht im Quartier wurde schummerig und langsam ging der Erste Offizier zu Vaughn. Mit vor Aufregung etwas zittriger Hand steckte er ihr den Stengel des Feuerkelchs in die Haare. "Ich liebe dich, Kirah Vaughn", sagte er leise, vor Ernsthaftigkeit wurde Suvan der Hals trocken. Er schloss die Augen, feuchtete die Lippen an, und neigte nahezu zaghaft seinen Kopf vor.

Kirah wurde ganz anders, als Suvan plötzlich das Licht dimmte und damit eine sehr intime Atmosphäre schuf. Kirah zog den Feuerkelch aus ihren Haaren und betrachtete ihn mit Rührung. Sie roch daran und schloss vor Verzückung die Augen, bevor sie die Blume wieder in die Haare steckte. Dann sah sie Suvan an und aus ihren Augen sprach ihre große Liebe zu ihm. "Ich liebe dich auch, Suvan Talvert," antwortete Kirah mit brüchiger Stimme und kam ihm entgegen, so dass sich ihre Lippen trafen.

Als er Vaughns Zuneigung zu ihm in ihren Augen erblickte und ihre gerührte Stimme hörte, hielt Suvan es nicht mehr aus. Er stieß praktisch mit dem Mund zu und schloss ihn gierig um Kirahs Lippen. Sich nichts mehr als ihre Nähe wünschend legte er die Arme um ihren Körper, er streichelte ihren Rücken, er kraulte ihren Nacken, und schmiegte sich eng an seine Frau. Talvert konnte einfach nicht aufhören die Lieutenant Colonel zu küssen, immer sehnsüchtiger, immer fordernder drückte er seine Lippen auf ihre, und naschte mit der Zunge von ihrem Mund.

Der Augenblick war wirklich perfekt! Der Lieutenant Commander genoss ihn mit allen Sinnen, er lauschte der Musik, er schmeckte wie Kirah seine Küsse erwiderte, er fühlte ihre Haare und ihre Haut mit den Fingern, er atmete ihren Duft ein und bewunderte in Gedanken ihr wunderschönes Gesicht, das von den weißblonden Haaren umrahmt wurde, auf die der Feuerkelch dezent die Aufmerksamkeit lenkte.

Kirah legte ihre Arme um Suvans Nacken noch enger und zog ihn damit noch näher an sich heran, falls dies überhaupt noch möglich war. In einer Heftigkeit, die selbst Kirah überraschte, erwiderte sie Suvans Küsse. Ihre Zunge schnellte vor und zurück und spielte ein neckisches Spiel mit Suvans Zunge. Sie erforschte mit ihrer Zunge Suvans Mund, als wäre ihr dieser total fremd, dabei war es einfach nur schrecklich lange her, dass sie sich so nahe gewesen waren. 'Oh, Suvan', dachte Kirah und schickte ihm ihre alles verzehrende Leidenschaft gedanklich.

Unwillig knurrte Talvert, als Kirah sich daran machte seine Mundhöhle zu schmecken. Damit entzog sie ihm ihre allzu leckere Zunge. Mit einer Energie, die Vaughns in nichts nachstand, machte der Mischlingsterraner sich daran das sinnliche Geschmacksorgan der Idronianerin wieder zu packen. Dann empfand er ihr Verlangen nach ihm! Überwältigt stockte Suvan der Atem. Wieder mal wurde ihm bewusst, was für ein Temperamentsbündel die Idronianerin war, wie leidenschaftlich Kirah bei allem war was sie tat. Ein Glück, dass Vaughn sich ihrem Küssen so bedingungslos hingab, ansonsten wäre sie wie ein wilder Selath über ihn hergefallen.

Talvert löste sich von seiner Frau, damit nicht das noch passierte. Er löste sich körperlich, empathisch und telepathisch von ihr, sonst wurde er noch richtig verrückt nach ihr. "Warten wir noch eine halbe Stunde, sonst wird das Essen kalt... und glaub mir, ohne Stärkung wirst du die nächsten Stunden nicht auskommen!" lachte der Halbvulkanier diebisch. Er lauschte einen Moment. Sein selbst zusammengestellter Sampler spielte gerade ein Lied, das ihm bekannt vorkam, er aber nicht einordnen konnte. "Mjalcoy... Navess Mjalcoy...?" fragte Talvert Kirah nach einem aktuellen betazoidischen Interpreten, dem er das Lied zuordnete. Da Mjalcoy minutenlange Soli einarbeitete hörte Suvan gerade keinen Text und konnte das Lied nicht näher bestimmen.

Kirah gab einen Ton von sich, den man kaum mißverstehen konnte, als Suvan sich zurückzog. "Die nächsten Stunden?" fragte Kirah und ein unternehmungslustiges Funkeln erschien in ihren Augen. "Glaubst du? Hmm, auch wenn es mir schwer fällt noch zu warten, sollten wir das Essen nicht kalt werden lassen. Was hast du denn Schönes für uns?" meinte Kirah. Dann erst achtete sie auf die Musik. "Ja, ist möglich", beantwortete sie seine Frage.

"Musst du immer so tun, als wenn du mir an Kondition überlegen wärst...?" nörgelte Suvan. Albern piekte er Kirah in die Seite. "Erst recht wo du wieder ein Baby erwartest...- bist du noch wilder als sonst", beendete er den Satz anders, als er ihn angefangen hatte. Mit Erschauern - wonnigem Erschauern - erinnerte er sich daran zurück, als er mit Vaughn in ihrem achten Monat intim war. Er legte einen Arm um die Idronianerin und küsste sie auf die Haare. "Es gibt Geflügel- ragout auf Risotto und Chat-ooooohhhh...", erzählte Talvert und ließ das 'O' lange ausklingen. "Entschuldige, wir werden den Wein aufbewahren", wollte er Kirah entgegenkommen.

"Tut mir leid, ich kann halt nicht anders", meinte Kirah grinsend. "Aber nur ein klein wenig wilder", sagte sie und sah Suvan unschuldig blinzelnd an. "Warum den Wein weglassen? Wenn es kein richtiger Alkohol ist, würde ich schon gern ein Glas davon trinken", meinte sie.

"Der Wein ist nicht repliziert... es handelt sich um richtige Weinbeeren, die in Trauben gereift sind, in Fässern vergoren sind", erinnerte Suvan Kirah daran, was Wein war. "Lass mich gerade etwas anderes replizieren, und du..." - der Halbterraner unterbrach sich und blickte an Vaughns Uniform rauf und runter. Der schwarze Zweiteiler aus Hose und Jacke mit abgesteppter, grauer Schulterpartie mit dem darunter befindlichen roten Shirt mit den drei Sternen am Kragen standen ihr ausgesprochen gut... bzw. stand die unglaublich schöne Idronianerin der Uniform, die nur durch die Ärmelaufnäher der stilisierten Peregrines zwischen Sternen- flottenoffizier und Marine unterscheiden ließ. Mit einem begehrlichen, übermütigen Funkeln in den Augen beendete Talvert seinen Satz: "... und du ziehst dich schon mal aus...?"

"Ich weiß was Wein ist, es ging mir nur darum, dass ich keinen richtigen Wein mit Alkohol trinken werde, wegen dem Baby", gab Kirah leicht gereizt zurück. "Kann ich gerne machen, doch wann willst du dann essen?" fragte Kirah, wohlwissend, dass Suvan, wenn sie einmal anfangen würde sich der Uniform zu entledigen, nicht mehr zum Essen in der Lage sein würde. So zog Kirah lediglich den Reißverschluss ihrer Uniformjacken auf und enthüllte damit die leichte Rundung ihres Bauches.

Hingerissen betrachtete Talvert den Bauchansatz seiner Frau, als er Synthehol replizierte. Er stellte die molekular nachgebildete Flasche auf den Tisch und bemerkte bestimmt: "Hey, ich meinte das, wie ich es gesagt habe..." Der Mischling lachte und stellte sich neben Vaughn, ihr den replizierten Wein einschenkend. "Glaub mir... ich weiß was ich tue", flüsterte er sanft, als er den Verschluss der Jacke ganz öffnete und sie Kirah über den Kopf zog.

"Na, wenn du meinst", flüsterte Kirah verblüfft, als Suvan ihr die Jacke auszog. "Ich bin heute in ausgesprochener Gleichberechtigungslaune. Wie wäre es, wenn du deine Jacke auch ausziehen würdest?" fragte Kirah, und ohne eine Antwort abzuwarten öffnete sie Suvans Tunika.


--- SB Mamori, Quartier Taspar

Es war immer noch zu früh. Er hatte gesagt, dass er Tariki und ihre Begleitung um 20:00 abholen würde, vielleicht etwas vorher. Auf dem Promenadendeck gab es zwar schon ein Replimat, aber das war ebenso wie Krems Salon noch nicht gänzlich eingerichtet und würde nicht öffnen. ABER Valerius hatte da schon eine Idee, wohin er seine Gäste und eventuell die Ferengis würde einladen können.

Er grinste und verließ sein Quartier, um die Vorbereitungen zu treffen.


--- Planet Minory Prime, Minoras, Superdome-Stadion

Das Punchball-Spiel, 'Minory SuperStars' gegen 'Manty RedGlove', hatte pünktlich am Mittag (Minoras-Ortszeit) begonnen. Wegen ein paar Unfällen und anderen Spielverzögerungen war es mittlerweile schon Abend geworden. In einer Stunde sollte das Abendspiel beginnen, aber der Beginn dieses Spieles war stark gefährdet, weil das Spiel erneut unterbrochen wurde.

Um die Wartezeit zu verkürzen, zeigte man den Zuschauern auf großen Bildschirmen noch mal die wichtigsten Szenen aus dem Spiel:

- 1.Hälfte der 1.Spielrunde: Der Werfer der 'Minory SuperStars' warf den Ball... der Schlagmann der 'Manty RedGlove' schlug den Ball direkt in den 100 Meter entfernten Korb (zwei Zusatzpunkte) und durfte ein Mal um das Innenfeld laufen (1 Punkt).

- Ende der 1.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 0 / 'Manty RedGlove' 3

- 2.Hälfte der 4.Spielrunde: Der Werfer der 'Manty RedGlove' warf den Ball... der Schlagmann der 'Minory SuperStars' schlug den Ball über die Wand (Home Run / 1 Punkt).

- Ende der 4.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 1 / 'Manty RedGlove' 3

- Anfang 1.Hälfte der 4.Spielrunde: Spielunterbrechung von 39 Minuten. Ein Flutlicht fiel aus.

- Anfang 1.Hälfte der 5.Spielrunde: Spielunterbrechung von 24 Minuten. Ein Schiedsrichter bekam ein Ball vorn Kopf und musste vom Spielfeld getragen werden. Der Ersatzschiedsrichter war gerade auf der Toilette. Ihm war auch übel geworden.

- 2.Hälfte der 5.Spielrunde: Zwei Laufmale (Bases) von 'MinorySuperStars' Spieler besetzt. Der Werfer der 'Manty RedGlove' warf den Ball... der Schlagmann der 'Minory SuperStars' schlug den Ball bis zur Wand. Der Ball prallte dort ab. Der Spieler auf dem 3.Base und der Spieler auf dem 2.Base schafften es bis ins Ziel zu laufen (2 Punkte). Der Schlagmann der 'MinorySuperStars' schaffte es bis zur 3.Base zu laufen, ehe der Ball den 3.Base-Spieler der 'Manty RedGlove' erreicht hatte.

- Ende der 5.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 3 / 'Manty RedGlove' 3


--- SB Mamori, Deck 2, Korridor

Krem kam zum Schluss, dass nur eine Person in Frage kam, der man hier an Bord vertrauen konnte, und das war der neue Counselor, den er schon an Bord der USS Glory getroffen hatte.

Mit einer Kiste in beiden Händen lief Krem die Korridore entlang und suchte Kimons Quartier. Bei jeder Tür blieb er stehen und sagte: "Hier? Nein. - Da? Auch nicht. Aber da. Nein, doch nicht. - Nein, das ist eine Abstellkammer."

Die Starbase Mamori war im Verhältnis zur letzten Raumstation, auf der er lebte, mickrig. Aber doch noch so groß, dass man sich verlaufen konnte, wenn man sich nicht auskannte. "Ah ja, hier bin ich richtig", sagte Krem und drückte die Sensorentaste neben der Tür.


--- SB Mamori, Quartier Kimon

In aller Ruhe hatte sich Tariki in einen der hinteren Räume zurückgezogen und saß bei einem Tee an einer Stickarbeit. Während ihrer Zeit bei Kimon und Andschana hatte sie gelernt, auf die subtilen Zeichen zu achten, die sich nonverbal zwischen den beiden abspielten - es brauchte längst keine explizite Aufforderung für sie mehr; sie wusste, wann sie nicht länger gebraucht wurde. Und so hatte es nur einen Blick, eine stille Geste gebraucht, bevor sie sich wortlos erhob. Natürlich war eine strikte Trennung in diesem Quartier nicht möglich, doch das fiel ihr kaum noch auf, nachdem sie von Ta’Una die hohen, lichten Gebäude gewohnt war, die lediglich Türen als Schutz vor Wetter und Kälte kannten, nicht aber als absolute Trennungsmöglichkeit.

Nun vertieft in ihre Arbeit, dachte Tariki an die Begegnung mit Valerius zurück, hörte lediglich unbewußt ein gelegentliches Seufzen, das helle Lachen Andschanas aus dem Raum nebenan. Schon sehr lange hatte sie sich nicht mehr die Freiheit genommen, nach einer Beziehung zu suchen, sich mehr als oberflächliche Kontakte zu erlauben. Seit sie auf die Erde gekommen waren, war ihr ein solches Unterfangen stets zu kompliziert erschienen - zu groß waren die kulturellen Unterschiede, zu oft kollidierte ihr anerzogenes Verhalten mit der Selbstverständlichkeit der Menschen, uneingeschränkt zu leben. Es hatte damit angefangen, dass viele Männer nicht verstanden, warum sie nichts sagte, bevor sie angesprochen wurde, ging über spöttische Bemerkungen, warum sie stets mit Andschana statt allein zu einem Treffen erschien und reichte bis zur völligen Intoleranz, warum sie nicht zu einer spontanen Nacht bereit war. Natürlich war der Wunsch geblieben und er trat jetzt mit Valerius wieder in den Vordergrund. Doch würde er anders sein? Würde er Verständnis für sie haben? Sie beschloss, nicht zu viel Hoffnung für diesen Abend zu haben.

Ein kaum unterdrückter Aufschrei zog Tariki plötzlich wieder in die Realität. Sie horchte, doch nur Stille folgte.

Gerade erhob sie sich, um etwas Tee zuzubereiten, als ein neues Geräusch erklang. Für einen Moment konnte sie es nicht zuordnen, doch dann fiel ihr ein, was es war - der Türmelder. Und das jetzt, wo Kimon sich noch im Bett befand! In einer schnellen Bewegung stellte sie die Tasse ab, die sie gerade in der Hand hielt und eilte an die Eingangstür. Verärgertes Gemurmel aus Kimons Richtung begleitete ihren Weg, dann öffnete sie auch schon die Tür. Zunächst sah sie niemanden, doch dann fiel ihr Blick ein Stück tiefer auf Krem. Verwundert bemerkte sie die große Kiste, die der Ferengi in den Händen hielt. Was wollte er wohl damit? "Kann ich Ihnen helfen?" fragte sie, um einen Anfang zu finden.

Ein Mann, der sich zwei Frauen leisten konnte, musste einfach viel Latinum besitzen. Krem dachte noch mal über den Preis nach, ihn doch noch mal zu erhöhen, wenn die beiden Frauen das Objekt der Begierde unbedingt haben möchten. Das Timing konnte also nicht besser sein. Da er aber noch nie mit Ta'Unas zutun hatte, mußte er vorsichtig sein. Ein Schritt in die falsche Richtung und er würde auf die Ware sitzen bleiben.

"Einen wunderschönen guten Vorabend", sagte Krem höfflich und beugte sich leicht nach vorne. "Könnte ich Mister Kimon sprechen? Es geht um etwas Geschäftliches. Er weiß worum es geht. Heute Vormittag redeten wir schon darüber." Er zeigte die Kiste und wartete bis man ihn Einlass gewährte.

"Herr Kimon...nun..." Verlegen sah Tariki kurz über ihre Schulter in Richtung der Schlafräume, dann wieder zurück zu Krem. "Sie kommen ungelegen, er ist zur Zeit nicht zu sprechen", setzte sie fort. Sie überlegte, wie sie den Ferengi am besten wieder los wurde - ihn jetzt in das Quartier zu bitten, war einfach undenkbar. Wie sollte das denn aussehen, wenn sich Krem jetzt zu Kimon begab, während dieser womöglich noch Andschana im Arm hielt! Nein, ihren Herrn jetzt - und ausgerechnet heute abend! - zu verstimmen, kam ihr gar nicht in den Sinn. Stattdessen sagte sie: "Ich weiß zwar nicht, worum es geht, doch wenn Sie ihm lediglich diese Kiste bringen möchten, lassen Sie sie doch-"

"Tariki."

Beim Klang von Kimons Stimme wandte sich Tariki um und beendete ihren Satz nicht. Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe, als sie ihn erblickte. Nur mit seiner Hose und Mantel bekleidet, stand er mit verstrubbelten Haaren da und wirkte mißgestimmt. Tariki wußte, dass man ihm mit einer solchen Laune am besten nicht in die Quere kam, und so zog sie sich mit einer Verbeugung zurück, um Andschana zur Hand zu gehen.

"Krem", seufzte er dann. "Ich hatte Sie so bald nicht erwartet. Bitte kommen Sie herein und setzen Sie sich. Und bitte sehen Sie es nicht als Unhöflichkeit, doch ich wäre dankbar, wenn Ihr Besuch nicht zuviel Zeit in Anspruch nähme. Heute abend möchte ich noch einer Einladung folgen, und ich bin noch nicht darauf vorbereitet."

Krem trat so schnell wie möglich ein und sagte zu Kimon: "Sie haben völlig Recht. Zeit ist Latinum, also nicht so viel Zeit verlieren, kommen wir gleich zum geschäftlichen Teil..." - "...wo kann ich?" fragte Krem und suchte einen Platz, wo er die Kiste abstellen konnte. Er wartete nicht auf Kimons Antwort. "Ah, ja da", und stellte die Kiste - irgendwo - ab. Nach Kimons eigenen Worten sollte es schnell gehen, und kaum hatte Krem die Kiste abgestellt, forderte er von Kimon: "Das macht 1 Barren und 9 Streifen Latinum."

Kimons Blick, mit dem er Krems Aktionen verfolgte, brachte eine Mischung aus Irritation und Verärgerung zutage. Es fiel ihm schwer, sich an die lockeren Vereinbarungen im Shuttlehanger zu erinnern und als ihm einfiel, um was für Geschäfte es ging, nahm eindeutig die Verärgerung überhand. Da scheuchte dieser zu kurz Geratene ihn aus der angenehmen Umarmung Andschanas, um solche Nebensächlichkeiten zu regeln? Schon war Kimon versucht, ihn kurzerhand vor die Tür zu weisen, doch dann hielt er sich zurück. Wenn Krem nebenberuflich Händler war, hatte er mit Sicherheit Beziehungen und Wissen, wo etwas zu besorgen war. Und so jemanden zu verstimmen, konnte unangenehm sein - vor allem hier, soweit von zu Hause entfernt. "Nun, Sie können nicht wissen, wie ungünstig Sie gerade gekommen sind, also mache ich Ihnen auch keinen Vorwurf daraus. Lassen Sie sich jedoch gesagt sein, dass ich es bevorzugen würde, wenn Sie Ihre außerdienstlichen Besuche ankündigten. So, was nun Ihren geschäftlichen Teil angeht, muss ich Ihnen sagen, dass ich noch nicht in der Lage war, die hier gültige Währung zu organisieren. Ich habe lediglich finanzielle Mittel, die die Sternenflotte zur Verfügung stellt oder die Geldmittel meiner eigenen Welt."

Und damit stand er auf, verschwand kurzzeitig in einem der anderen Räume und kehrte mit einer kleinen Tasche zurück, aus der er eine kupferfarbene, runde Metallscheibe holte, die auf der einen Seite eine Blütengravur und auf der anderen ein komplexes, eingraviertes Zeichen aufwies. Kimon reichte sie Krem, ließ sich schwer auf einen nahen Stuhl fallen und fuhr sich durch die zerzausten Haarsträhnen. "Mir ist es gleich. Wenn Sie beides nicht akzeptieren können, brauchen wir eine Alternative oder verschieben unsere geschäftlichen Tätigkeiten."


--- SB Mamori, Quartier Jahari

Kaum hatten sich die Türen hinter ihnen geschlossen und Shay diese verriegelt, rutschte ihr ihre Jacke von den Schultern und Shay kuschelte sich wieder an Wrad.

Seine Küsse wurden immer leidenschaftlicher, und seine Hände wanderten über ihren Körper, auf der ungeduldigen Suche nach einem Öffnungsmechanismus für ihr Kleid. Überall Stoff im Weg, wo er auch hingriff, diese komplizierte Frauenwäsche! Am liebsten hätte er ihr die Kleidung einfach vom Leib gerissen. Ihre hitzigen Küsse waren sehr erregend, und sie schmeckte so gut...

Stürmisch drängte er Shay in den Raum hinein. Irgendwie dauerte ihm alles viel zu lange...

Als Shay mit ihrem Po an die Tischkante des Schreibtisches stieß, schlang Wrad kurz entschlossen die Arme um sie und setzte sie darauf. Wunderbar, endlich kam er bequem mit den Händen unter ihren Rock. Und in ihren Slip, während er mit der Zunge ihr linkes Ohr liebkoste.

Wenn Shay den Mund freigehabt hätte, was sie sich beileibe nicht wünschte, hätte sie angesichts von Wrads ungeduldiger Sucherei gelacht.

"Huch", entfuhr es ihr, als Wrad sie schwungvoll auf ihren Schreibtisch setzte und dabei einige PADDs zu Boden flogen. Ein Schauder überlief Shay, als Wrad an ihrem Ohrläppchen knabberte und gleichzeitig mit einer Hand ihre empfindliche Stelle streichelte. Nun war es an Shay ungeduldig zu werden, denn Wrad hatte immer noch zu viel an. "Du hast viel zu viel an", murmelte Shay wohlig seufzend und befreite Wrad rasch hintereinander von seinem T-shirt und sorgte dafür, dass seine Jeans gen Boden rutschte.

***** FSK ab 18 ****

[Kurzfassung: Shay und Wrad tun es.]

**** ENDE FSK ab 18 ****

Er genoss diese Kuschelei mit Shay zwar sehr, aber allmählich wurde ihm die Steherei am Schreibtisch ungemütlich, und außerdem meldete sich sein Hunger zurück, bohrender als zuvor. "Meine süße kleine Shay", flüsterte er zärtlich und gab ihr einen verspielten Zugenkuss, "das war herrlich, aber sei mir nicht böse, ich habe ENORMEN Hunger. Wollen wir JETZT vielleicht in den Replimaten? Oder lieber hier etwas replizieren?

Shay durchfuhr ein ungewohntes Gefühl, als Wrad sich aus ihr zurückzog. Sie fühlte sich einen Moment einsam, obwohl Wrad sie immer noch in den Armen hielt. "Wir könnte ich dir denn böse sein? Ja, lass uns was essen gehen. Nicht dass du nachher noch schlapp machst", meinte Shay und schlüpfte rasch an Wrad vorbei ins Bad. "Ich wäre immer noch für den Replimaten?" rief sie aus dem Bad.

Wrad deponierte den heruntergefallenen Haufen PADDs wieder auf dem Schreibtisch und suchte seine Klamotten zusammen, bevor er Shay ins Bad folgte. "Ich auch", antwortete er, sie lächelnd beim Duschen beobachtend. "Darf ich auch eben Deine Dusche benutzen?"

Shay sah zur Tür, als Wrad eintrat. Sie stellte die Dusche um auf Wasser, und langsam füllte dichter Nebel das Bad. "Sicher, hier ist auch Platz für zwei", meinte sie.


--- SB Mamori Promenadendeck, Replimat

Valerius sprach gerade mit Francois Lecomté, dem der Abendschicht zugeteilten Offizier, der nun im Replimat Dienst hatte. "Ich weiß wirklich nicht, Mr. Taspar, ob Captain Fisher damit einverstanden ist", schüttelte der Franzose den Kopf und zeigte damit, dass er so gar nicht von der Idee des Magna Romaniers angetan war.

"Haben Sie sich nicht so, es ist doch gar nichts dabei. Und ich werde für alle etwaigen Unannehmlichkeiten gerade stehen. Wobei ich aber glaube, dass es gar nicht so weit kommen wird. Es sind ja gerade eine Handvoll Leute, die ich eingeladen habe." Val lächelte den Offizier offensiv an, um seine Vorbehalte zum Verschwinden zu bringen, da es völlig grundlose waren. Er erinnerte sich gut an seine eigene Zeit in der Sternenflotte, die ja noch nicht lange zurück lag. Vielleicht hätte er selbst ja auch so gehandelt?

Francois überdachte erneut den Vorschlag des Mannes, und wenn er noch einmal überlegte, war ja wirklich nichts Besonderes an der Bitte. Er musste Fisher auch nicht damit konfrontieren, da es eigentlich nichts war, das genehmigt werden musste. Wenn die Captain nicht mehr gestört werden wollte und er kam mit solchen Belanglosigkeiten zu ihr nach Dienstschluß, würde sie vielleicht einen anderen Offizier mit der Überwachung des Replimats betrauen. Und gerade diese Tätigkeit hier gefiel Lecomté. "Na gut, wenn Sie versprechen, nachher wieder alles in den Urzustand zu versetzen, spricht nichts dagegen, Mr. Taspar. Aber ich nehme Sie beim Wort, falls irgendwelche Schäden festzustellen sind. Und wenn es nur ein Kratzer ist." Er hob den Zeigefinger dabei und fuchtelte damit vor der Nase des Mannes herum.

"Dann ist ja alles in Ordnung." Valerius folgte Lecomté tiefer in den Replimat hinein.


--- Minory Prime, Minoras, Superdome-Stadion

- 1.Hälfte 6.Spielrunde: Der Werfer der 'Minory SuperStars' warf den Ball... der Schlagmann der 'Manty RedGlove' bekam den Ball direkt an den Kopf. Ein'Manty RedGlove'-Spieler von der Ersatzbank stürmte auf das Spielfeld und lieferte sich mit dem Werfer der 'Minory SuperStars' einen Faustkampf. Der Werfer der 'Minory SuperStars' gewannen diesen Faustkampf und bekam einen extra Punkt für die Mannschaftswertung.

- Ende der 6.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 4 / 'Manty RedGlove' 3

- 2.Hälfte 7.Spielrunde: Kurze Unterbrechung. Coach Labbek musste mal Pinkeln gehen.

- Ende der 7.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 4 / 'Manty RedGlove' 3

- 1.Hälfte 9.Spielrunde: Der Werfer der 'Minory SuperStars' warf den Ball... der Schlagmann der 'Manty RedGlove' schlug den Ball so weit ins Außenfeld, dass der Spieler an der 3.Base nach 'Hause' laufen konnte.

- Ende der 9.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 4 / 'Manty RedGlove' 4

Es ging in die Verlängerung, bis eine Mannschaft nach einer Spielrunde mehr Punkte besaß.

- Ende der 15.Spielrunde: 'Minory SuperStars' 4 / 'Manty RedGlove' 4

Das Spiel war immer noch unterbrochen. Die Zuschauer holten sich beim Bauchladenverkäufer einen Snack. Dieser verdiente sich bei jeder Unterbrechung eine Goldene Nase.

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