Mission 1: Aufbau

Starbase Mamori - Die Chronik
April 2005: Gesamt 250 Züge.
Spielzeit: 1. Juni 2380, 11:30 - 12:40 Uhr

Kapitel 8: Evakuierung

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--- 11:30 Uhr, USS Independence, Hangar

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Ok raus hier", raunte Haruma seiner Frau zu. "Kommst du mit in den
> Hangar? Ich hoffe, dass die mit ihren Schüsseln nicht den Lack
> unserer schönen Shuttles zerkratzt haben und brauch jemanden, der
> sich da auskennt..."
> En'jel nickte ihm zu. "Ja, warum nicht..."

"Irrkks. Ich hab' vergessen, wie hässlich diese Schiffe sind", kommentierte Haruma bereits beim Verlassen des Lifts. "Weisst du, wer die designt hat? Oder haben diese Knubbel da hinten einen Sinn?"

En'jel sah diese Art Schiff das erste Mal in ihrer Laufbahn, und ihr Blick spiegelte Harus Aussage wieder. "Ich befürchte Impuls...", brummte En'jel. "Und ich glaube ich krieg's raus, wer die verbrochen hat... und töte ihn." Sie seufzte. "Warum Peregrin? Warum keine Gryphons... sie sind kleiner, besser bewaffnet...", schüttelte sie den Kopf.

"...und noch in der Entwicklung. Oder hast du meine Post gelesen und was Neues erfahren?" grinste Haruma und umrundete eines der Schiffe. "Wie haben sie das denn hier reingekriegt?"

"Traktorstrahl nehm ich an", zuckte Angel mit den Schultern. "Oder tatsächlich gebeamt", grinste sie. "Mir solls wurscht sein. Solange nichts kaputt geht."

Der zweite Offizier duckte sich unter einem der Schiffe durch, "Weißt du, warum die Dinger besser sein sollen als Runabouts? Nehmen wir dabei einfach mal an, dass ein Teil der UFP schon Runabouts umgebaut und als Jäger eingesetzt hat. Sagen wir mit verküztem, verstärktem Rumpf und verbesserter Bewaffnung bei weniger Platz im Cockpit."

"Naja mit deinen Anahmen... keine Ahnung." Sie seufzte und besah sich das Design. "Vielleicht manövrierfähiger... aber dafür sind Runabouts kleiner..." Sie sah auf. "Ich seh diese Ausgeburt an Hässlichkeit zum ersten Mal real heute... ich hab auch die Specs nich' im Kopf." Sie lehnte sich gemütlich an eines der Schiffe.

Haruma grinste, "Pass auf, nicht dass die Hässlichkeit abfärbt." "Aber du solltest die Leute loben, die hier umgebaut haben, wir können an Shuttles ohne größere Probleme alles starten, was wir brauchen."

"Nur das Landen wird schwer...", brummte sie. "Naja, was solls. Sind ja bald wieder weg."

"Hey Süsse", nahm er sie in den Arm und zuckte dann zurück. "Äh, ich meine große furchterregende Kriegerin des Hauses So'ghan. Du wirst dich doch nicht von hässlichem...", Er klopfte gegen die Hülle, "...Duranium ärgern lassen. Wie wäre es mit einem Space Invader mit Peregrines auf dem Holodeck?"

En'jel grinste breit. "Das hört sich gar nicht schlecht an... Peregrins abschießen..."

"Hmm... Hast du eine Ausrede, warum ich das tun sollte, statt den Brückendienst zu übernehmen?" grübelte Haruma.

"Schießtraining", platzte En'jel heraus. "Und du bist eigentlich noch krankgeschrieben... und ich muß auf dich aufpassen..."

"Nun, ich schau mal, was Qel zu mir sagt", überlegte Haruma. "Deine Mittagspause geht grad los, willst du was Essen gehen? Mit mir kannst du da heute nämlich nicht rechnen..."

En'jel nickte. "Hunger hab ich natürlich..." Sie sah ihn an "Soll ich alleine gehen?"

Haruma schluckte tief und verzog das Gesicht, "Bitte tu das..."

"Bis nachher", küsste sie ihn auf die Wange und machte sich auf den Weg.


--- 11:35 Uhr, USS Independence, Büro des Counselors

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> Qel wurde auf den Ruf an ihn aufmerksam, der sich durch das System
> schlängelte. Nach kurzer Überprüfung stellte er fest, das der Ruf
> aus dem Büro des Counselors kam. Den Bruchteil einer Sekunde später
> hatte er sich genau dahin transferriert.
> "Was gibt es", brummte er in seiner typischen Art.

Joryn zuckte leicht zusammen, als hinter ihm auf einmal eine tiefe Stimme erklang, drehte sich dann aber um. "Ah, gut, dass Sie da sind", meinte er freundlich, aber mit neutralem Gesichtsausdruck. "Ich wurde darauf hingewiesen, dass Sie eine Weile die Counselorarbeit auf diesem Schiff übernommen haben. Da von meinem direkten Vorgänger nichts aufgezeichnet ist, erhoffe ich mir von Ihnen ein wenig Hilfe."

"Aufzeichnungen?" wiederholte Qel. "Es gab nichts, was ich hätte in Akten vermerken müssen", zuckte er mit den Schultern. "Ich habe deswegen alles in für mich verwertbaren Erinnerungscodes und Routinen gespeichert und deswegen nichts aufgezeichnet." Das wäre nur Zeit und Energieverschwendung gewesen. Aber wahrschein- lich brauchten Hummanoide so etwas. "Ich kann Ihnen aus meinen Codes aber welche erstellen", brummte er.

Joryn lauschte dem klingonischen Hologramm. Sicher, wozu benötigte er Aufzeichnungen? Er war schließlich im Computer verwurzelt. "Das wäre eine akzeptable Lösung", antwortete er, gerade noch die Kurve bekommend, nicht 'freundlich' zu sagen. Auch wenn es ein Hologramm war, war er sich nicht sicher, wie es auf solche Floskeln reagieren würde.

"Ich lasse Ihnen die Aufzeichnungen zukommen", antwortete Qel und wollte sich schon transferieren. "Gibt es sonst noch was?" fragte er in seinem üblichen Brummton.

Joryn überlegte. "Nein, das wäre im Augenblick alles. Danke", meinte er dann dennoch freundlich lächelnd.

Qel nickte leicht und verschwand wieder, um in einer ruhigen Ecke der Krankenstation die Berichte aus seinem Gedächtnisspeicher in ein Terminal zu übertragen.


--- 11:40 Uhr, USS Independence, Gänge

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Ich hätte eine Idee wie man eventuell verhindern kann, dass eine
> Zielerfassung unmöglich ist, wenn man durch einen Nebel der Mutara
> Klasse fliegt. Dazu bräuchte ich eine kleine Probe des Nebels, um
> damit zu experemtieren." Lorena folgte wenige Schritte hinter Ginelli
> dieser in den Trubolift.

Überrascht sah Sara Lorena an. "Astrometrie", befahl sie dem Turbolift, sobald beide ihn betreten hatten, und die Kapsel setzte sich in Bewegung.

"Interessant", kommentierte sie schließlich Lorenas Antwort, "über diese Idee möchte ich gern alles erfahren. Aber eigentlich meinte ich erstmal, dass ich überrascht darüber bin, dass der Captain diesen Forschungsabstecher überhaupt genehmigt hat, obwohl unsere Mission eine ganz andere ist. Womit konnten Sie sie überzeugen?"

Neugierig lächelte sie ihre Stellvertreterin an, während der Turolift stoppte und die beiden Wissenschaftlerinnen zur Astrometrie gingen.

"Eigentlich hab ich den Captain gar nicht überzeugen müssen", antwortete Lorena und grinste. "Was meine Idee betrifft, ist das ein Muiltiphasenschild, der die Partikel, die den Schild schwächen, abblocken soll." Lorena schaute zu ihrer Chefin, um zu sehen, wie sie diese Idee aufnahm.

"Die Schilde mit einem Schild schützen?" wiederholte Sara grinsend, aber nachdenklich. Die beiden Kolleginnen betraten die Astrometrie. "Lassen Sie uns gleich weiter darüber sprechen, zuerst machen wir ein Meeting über die anstehende Mission", nickte sie Lorena zu.

Sie trommelten alle zusammen, und Sara erstattete Bericht.


--- 11:45 Uhr, USS Independence, Krankenstation

Haruma verließ den Lift direkt vor der Tür zur Krankenstation. Nachdem er eingetreten war, verschaffte er sich einen kurzen Überblick über die anwesenden Ärzte und entschied sich, Qel zu aktivieren. "Qel?" fragte er in den Raum.

Es dauerte keinen Atemzug, bis der Klingone vor ihm auftauchte. "Ja?" brummte er und sah an ihm herunter. "Kein Blut, keine offensichtlichen Brüche, keine Kampfspuren, gesunde Gesichtsfarbe... was willst du?"

Haruma grinste. "Hättest du wohl gerne, aber so leicht mache ich es dir nicht. Ich will, dass du mich nochmal durchcheckst, damit ich weiß, wann ich wieder mehr machen kann, als diesem Ferengi die Ohren zu brechen."

Qel grinste breit und scannte Haruma. "Wie es scheint, wirkt das Medikament. Gib ihm noch 2 oder 3 Stunden, dann dürftest du sogar wieder Appetit haben und einen saftigen Tarq-Rücken vertragen. Leider gibt es so etwas hier nicht."

"Zum Glück...", brodelte der Magen und drehte sich zweimal um die eigene Achse - oder es fühlte sich so an. "Psssss...", ließ Haruma etwas Luft entweichen. "Wie schätzt du deine Kollegen ein?" interessierte ihn noch.

Qel grinste noch immer breit, bis Haruma die andren Ärzte erwähnte. "Der neue Chef war bis jetzt nur kurz hier... und dieser Marais..." Er zuckte mit den Schultern. "Sagen wir's so: Über manche Fehler bin ich doch froh", schlich sich das Grinsen zurück. "Ich habe noch keinen bei der Arbeit gesehen, kann also noch nichts beurteilen."

"Dann lausch da doch mal rein", nickte Haruma zum Behandlungsbett um die Ecke. "Marines, die Jäger fliegen... das ist, als würdest du von 'nem Klingonen humanen Umgang mit Kranken erwarten... nicht persönlich nehmen..."

Qel zuckte mit den Schultern. "Ich belausche nicht", stellte er fest. "Vielleicht hat sich die Sternenflotte ja noch mehr Fehler geleistet", grinste er breit. "Warten wir erstmal ab... sie sind ja nicht mehr lange hier."

"Mal sehen, vielleicht kriege ich ja noch die Chance zu sehen, ob ich mich nicht irre", grinste Haruma. "Sag' mal. Gegen dieses komische Gefühl im Magen hast du nicht zufällig was. Sonst kann ich nämlich auf der Brücke keine Kommverbindung machen ohne die Leute anzurülpsen."

"Nun... lass mich mal nachsehen", durchforstete er die Datenbank und replizierte etwas. Mit einem Hypospray in der Hand kam er auf Haru zu, um es ihm zu injizieren.

"Hey hey... langsam. Hast du das nicht als Bonbon oder so?" grinste Tyro.

Qel sah ihn kurz an. "Nein", antwortete er schlicht in einem tiefen Brummton.

"OK...", seufzte er und wartete die Injektion ab. "Hrmm", rieb er sich anschließend den Hals. "Dann kann ich ja wieder auf die Brücke... und dich hier alleine lassen - wie geht es eigentlich Angel - also den Teilen, die sie nicht mit sich herumträgt?"

"Sicher eingeschlossen. Keiner außer den Tholas und mir hat Zugang zu dem Schrank", meinte er. "Ich scanne sie jeden Tag, und bis jetzt gibt es keine Komplikationen."

"Gut", lächelte der Terraner das klingonische Hologramm an, "Es ist etwas ungewohnt, mit Teilen verheiratet zu sein, die im Schrank liegen. Sonst passe ich immer auf sie auf und jetzt..."

"Willst du damit etwa sagen, du traust mir nicht zu, auf ein paar Organe aufzupassen?" fragte er gespielt wütend.

"Dir schon", grinste Haruma. "Angel muss aber wirklich mal dafür sorgen, dass du deine Verhaltensroutinen schalten kannst, wie es dir passt... die Drohung war eben recht lahm."

"Wem sagst du das", brummte er. "Vor allem die Höflichkeits- und Kollegialroutine ist wirklich hinderlich!"

"Naja, förderlich sind sie ja gewesen, damit du das Lieblingshologramm der Crew wirst", ärgerte Haruma. "Aber vielleicht können wir das Ganze etwas auflockern, dass du steuern kannst, ob du dich nett zu den Leuten verhältst."

Qel brummte nur langezogen. "Gibt es sonst noch etwas oder willst du dich nur vor der Arbeit drücken."

"Bei mir klappt das ja schon ganz gut", brummte Haruma. "Das gemein sein, meine ich... Na gut, ich gehe auf die Brücke."

Qel nickte grinsend - so fühlte er sich doch schon wieder richtig gut. Im gleichen Moment schaltete er sich auch wieder ab - es gab erstmal nichts zu tun.

"Na dann auf zum Flöhe hüten...", schlenderte Haruma in den nächsten Lift und bezog die Taktikstation auf der Brücke.


--- 11:55 Uhr, Mamori Wissenschaft

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Kein gutes Timing", antwortete Ireihvae: "Ich bin gerade damit
> beschäftigt, die internen Sensoren zu konfigurieren. Sie arbeiten
> noch nicht optimal. Ich kann es versuchen, aber ich befürchte, das
> Ergebnis wird nicht genau genug sein."

"Hol das Beste raus und sag mir, wie ich dir helfen kann", meinte Yanna, als die Evakuierungsmeldung eintraf. Kurz überlegte Yanna. "Ich bin gleich zurück", transferierte sie sich schnell in ihr Quartier um ihren Emitter zu holen. Gerade in so einer Situation konnte es nur von Vorteil sein, ihr Programm parallel auf dem Mamori Computer und ihrem Emitter laufen zu lassen - als kleine Sicherheitsmaßname, falls eins von beiden ausfallen sollte.


--- 12:00 Uhr, Mamori OPS

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
> "Wie viel Zeit haben wir? Wissen wir das?", rief Wrad der
> Sicherheitlerin zu, während er per Knopfdruck Max Riese herbeirief
> und den Deckplan nach einem geeigneten Sammelpunkt für die Crew
> absuchte. Möglichst weit weg von der Krankenstation, also auf...
> Deck 2...

Dana überlegte einen Moment: Sie war ca. 5 bis 10 Minuten von der Bombe weg, um nach weiteren zu scannen.

"6 Stunden 50 Minuten", sagte sie, während sie zu Wrad ging. "Im Übrigen, das Abkoppeln ist ok und gängige Maßnahme in solchem Fall", sagte sie leise zu ihm um ihn zu beruhigen. Dabei drückte sie seinen Arm leicht. Dann ging sie zurück, öffnete den Liftschacht und verriegelte den Lift, sodass er von keinem gerufen werden konnte. Mit einem kühnen Sprung kam sie so hoch, dass sie sich an den Haltegriffen festhalten konnte und mit einer Hand die Klappe nach oben öffnen konnte.

Vorsichtig zog sie sich nach oben.

"Na bitte, hier haben wir das 2. Baby."

Dann liess sie sich wieder auf den Boden der Liftkapsel herunter.

Harold war Vasquez unauffällig zur OPS gefolgt. Er war zwar kein Sternenflottenangehöriger, aber es gefiel ihm nicht, wenn ihn jemand in die Luft zu sprengen versuchte, und deshalb wollte er so viel wie möglich in Erfahrung bringen. "Verzeihen Sie bitte, dass ich hier hereinplatze und mich einmische, aber haben Sie schon einmal daran gedacht, dass die Bomben möglicherweise explodieren könnten, wenn Sie die Station bewegen? Immerhin wollte der Absender der anonymen Botschaft doch erreichen, dass die Station hier bleibt, und hat die Bomben womöglich entsprechend eingestellt."

Dana starrte Harold an.

"Sie meinen die Dinger haben so ne Art Quecksilberzünder drin. Gute Idee, Harold. Doch wir kommen an das Innenleben erst ran, wenn wir anfangen, die Dinger zu entschärfen. Und das muss gleichzeitig passieren. Also Commander, wir dürfen nicht eher abdocken, bevor wir das raushaben. Ich erkläre mich bereit, an Bord zu bleiben und eine zu entschärfen."

Dann blickte sie auf den Tricorder. "Aber zunächst müssen wir Nr. 3 finden."

"Können Sie mir erklären, was das soll und warum ich warten muss?" forderte Michaels eine Erklärung und sah der Sicherheitlerin hinterher.

"Vergessen Sie nicht die Crew zu informieren", erinnerte er Kaan über die Schulter an seine Befehle, vielleicht sollte er doch auf der Ops bleiben, solange dieser Offizier hier Dienst tat.

Wrad hatte einmal erleichtert aufgeatmet, als Dana ihm gesagt hatte, dass sie noch knapp 7 Stunden Zeit hatte, und dankbar genickt für ihren Hinweis. Als Harold hereinplatzte, war er gerade dabei, seinem Stellvertreter mit wenigen Worten dessen nächste Aufgabe zu erklären: Nämlich dass er während der Evakuierung dafür sorgen sollte, dass ALLE, die evakuiert werden sollten, mitkamen. Er reichte Max ein PADD mit der Crew und den Worten: "Streichen Sie den Commander und mich."

Als Dana jedoch eine zweite Bombe auf der Ops fand, zuckte er zusammen. Und sie nannte sie auch noch 'Baby'? Das klang ja fast zärtlich! Diese Frau musste offenbar Nerven wie Stahlseile haben. Und dass das erzwungene Abdocken auch noch ein Detonationsauslöser sein konnte, gab ihm den Rest. Max Riese strich derweil Dana Vasquez von der Evakuierungs-Liste.

"Ja, Sir, sofort", erwiderte der Andorianer Michaels, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte, und öffnete einen Kanal für die gesamte Crew. "OPS an alle: Wir haben Sprengsätze an Board. Vermeiden Sie alles, was Detonationen oder Erschütterungen auslösen könnte - AUCH ROTEN ALARM. Bereithalten zur Evakuierung. Ich wiederhole: Bombenalarm, Erschütterungen vermeiden, KEINEN Alarm auslösen, Bereithalten zur Evakuierung nach SB 07."

"Wie viele Bomben werden es denn?" rief er Dana zu, während er sich auf dem Monitor diejenigen Crewmitglieder anzeigen liess, die für Bombenentschärfung qualifiziert waren.

Der erste Name auf der Liste war Yanna Caala. Da sie auch Abteilungsleiterin Technik war, konnte es nicht verkehrt sein, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Mit einem kleinen Seufzer tippte er auf seinen Kommunikator: "Kaan an Caala: Wer aus Ihrer Abteilung soll vorläufig bleiben und beim Entschärfen helfen?"


--- 12:00 Uhr, Mamori, Quartier Xilan

Na toll. Als Liu auf einmal die Evakuierungsnachricht hörte, stieß sie sofort eine der wenigen noch verbleibenden Hähnchenbruststreifen von ihrem Stäbchen und beobachtete dann, wie das Fleischstückchen in einem Parabelflug sich unheilvoll dem Fußboden näherte. Als nächstes erhob sie sich schreckhaft, dabei aber bedachte sie nicht, dass das andere Stäbchen an den Teller stieß und diesen ebenfalls herumwirbelte und den Inhalt gleichmäßig im Raum verteilte. Wenn das öfter passieren sollte, würde sie bald die Möglichkeit haben vom Fußboden zu speisen und für eine Weile die Dienste des Replikators nicht in Anspruch zu nehmen brauchen. Höchstwahrscheinlich war es eh eine Übung, die Commander Micheals extra für sie ausgerufen hatte. Aber warum sollte sie sich dann extra bereithalten? Während Sie sich bereit hielt, fing sie schon mal an das Quartier wieder flüchtig zu säubern. Was würde passieren, wenn potientielle Klienten ihr Quartier so sehen würden?

   -- Mamori Wissenschaft

Einige Momente später stand Yanna schon wieder bei Ireihvae.

"Ich... vielleicht Ens. Rame", antwortete sie knapp, da ihr durch eine Bombenexplosion schließlich nichts passieren konnte. "Werden weitere Techniker benötigt, dann entschieden Sie anhand der Lebensläufe." Wäre sie nicht grade ein Hologramm würde das sicher arrogant klingen, aber sie konnte sich schließlich transferieren, im Computer mehreres schneller tun, also konnte sich der Rest ihrer Leute ruhig in Sicherheit bringen.

   -- Mamori OPS

"Aye, Ma'am", bestätigte Wrad, als ihm noch etwas einfiel. Hoffentlich würde sie das nicht wieder falsch verstehen. "Was ist mit Ihrer Sicherheit? Gibt es eine Sicherheitskopie, die mit evakuiert werden soll?"

Max Riese strich Yanna von seiner Liste und setzte hinter Ensign Rame ein Fragezeichen.

Wrad suchte derweil händeringend nach ein geeigneten Crew-Sammelpunkt. Zwischen Ops und Krankenstation lagen nur 2 Decks, und es gab mindestens eine dritte Bombe... Da der provisorischen Maschinenraum ein potentielles Anschlagsziel darstellte, schloss er Deck 5 ebenfalls aus. Auf Deck 2 war das Quartier des Captains...

Er bedeutete Max, auf den Monitor zu blicken, und zeigte auf Deck 3. Auf diesem Deck waren lauter Quartiere. Dann deutete er willkürlich auf den Nebenkorridor bei 3 Uhr. Max nickte. Sein Blick fiel auf den Butler, dessen Name nicht in der Crew-Liste enthalten war. Also ergänzte er die Evakuierungsliste um "1 Zivilist".

"Wenn Sie keine Einwände haben, würde ich gerne noch bleiben", sagte Harold, "Sir Drowney würde sicher gerne einen detaillierten Bericht über all das hier erhalten, und so erspare ich Ihnen den Papierkram. Ich werde Ihnen auch nicht im Weg stehen." Er weigerte sich, die Station und die persönlichen Gegenstände des Earls zu verlassen. Nelson hatte bei Trafalgar schließlich auch nicht die Flucht ergriffen, als es ernst wurde. "Außerdem", fügte er hinzu, "wäre ich auf SB 7 ebenso wenig in Sicherheit, wenn die dritte Sprengladungen wirklich am Fusionsreaktor befestigt sein sollte."

   -- Mamori Wissenschaft

"Nein", antwortete Yanna knapp. "Eine Kopie meiner Holomatrix ist wegen der 'gewachsenen' Identitätsroutinen schwer möglich. Eine Kopie wäre sogar unbrauchbar." Sie machte eine kurze Pause. "Mein Programm läuft momentan auf dem Mamoricomputer, sollte der beschädigt werden, wird es automatisch auf meinen Emitter übergehen, der sich selbst danach durch ein Kraftfeld schützt." Und selbst wenn etwas passieren sollte, so war es heutzutage noch bis zu einem hohen Grad an Beschädigung möglich, Daten eines beschädigten Datenträgers zu 'retten'.

Ireihvae gab die Daten ein, die sie von Yanna bekommen hatte. Während die internen Sensoren noch mit Ireihvaes Test in hoher Auflösung beschäftigt waren, liess sie sie gleichzeitig nach dem Sprengsatz scannen. "KS bestätigt... OPS bestätigt... Moment... ich bekomme verdächtige Werte, die auf einen weiteren Sprengsatz im Maschinenraum hindeuten, in der Nähe des Reaktors... weitere verdächtige Werte von... vom Quartier des Captains, nein daneben, die Wandverkleidung möglicher- weise. Es ist nicht ganz klar."

Ireihvae änderte den Scan. "Ich versuche es mit dem Stress-Modus", sagte sie. "Nein, keine genaueren Werte. KS, OPS, Reaktor-Nähe, Nähe des Captain-Quartiers. Yanna, ich hoffe, das reicht vorerst."

Yanna nickte. "Ich denke es." Sie tippte auf ihren Kommunikator: "Caala an Vasquez und Talvert", wählte sie die Person, von der sie die Daten hatte, und deren Vorgesetzten, "Die Wissenschaft hat insgesamt 4 Sprengsätze geortet: Provisorische Krankenstation, OPS, Technikraum beim Behelfsreaktor und einer in der Wandverkleidung des Captainsquartiers...", gab sie weiter. "Genauer geht es leider nicht", fügte sie an.

   -- Mamori OPS

"Gut", erwiderte Wrad kurz und schloss die Verbindung, um sofort eine neue zum Sicherheitschef zu öffnen: "Kaan an Talert: Wer aus Ihrer Abteilung soll vorläufig bleiben, um beim Entschärfen zu helfen? Dana Vasquez hat sich bereits gemeldet."

Da Wrad gerade beschäftigt war, wandte sich Max dem Butler zu. Zuerst hatte er den älteren Herrn so verstanden, dass der gern noch ein Weilchen auf der OPS bleiben wollte, was eindeutig kein Platz für Zivilisten war, doch dann begriff er, dass es um die Evakuierung ging.

"Tut mir leid, Sir, die Vorschriften sind eindeutig: Im Falle einer Evakuierung müssen Zivilisten ZUERST von Board", erklärte Max in freundlichem Tonfall, aber mit ernster Miene. "Wir werden alles tun, damit GAR NICHTS explodiert. Bis dahin bereiten Sie sich bitte auf die Evakuierung vor, die wohl in Kürze erfolgen wird."

Dana blitzte Michaels an.

"Mit allem notwendigen Respekt Sir, auf dem Dach der Liftkapsel ist ein 2. Sprengsatz. Und ich hatte sie aufgehalten, weil ich zunächst die Werte des Tricorders überprüfen wollte."

Dann ging sie zu Harold. "Mr. Riese hat Recht", sagte sie laut zu ihm, dann räusperte sie sich und sprach etwas leiser. "Allerdings wenn es einen Befehl von Sir Drowney...", sie brach ab und sah Winfield eindringlich an.

"Wrad... ich vermute, dass es drei oder max. vier sind. Denn die Intensität des Signals hat hier auf der OPS schon kräftig abgenommen."

"Tatsächlich handele ich im Auftrag Sir Drowneys, mich hier um seine Angelegenheiten zu kümmern, während er unterwegs ist", stellte Harold fest, "und die umfassen auch den Schutz seiner Akten, die teilweise äußerst wichtig und streng vertraulich sind. Sie zu kopieren und entsprechend zu sichern wird einige Zeit in Anspruch nehmen." Harold hasste es, wenn Militärangehörige glaubten, ihn wie ein Kind behandeln zu können, nur weil er selbst keine Uniform trug. Vermutlich hatte er schon mehr Bomben aus nächster Nähe gesehen als die meisten Sternenflottenangehörigen auf Mamori.

"Eine klare Information anstatt einer schwammigen Aussage ist immer hilfreicher", belehrte der Commander Vasquez. "Hat mit den Werten des ersten Sprengsatzes schon ein Kreuzvergleich stattgefunden? Sind Datenbankabgleiche nach der Bauart vorgenommen worden?" näherte er sich ihr und sah über Danas Schulter auf die Anzeigen Ihres Gerätes. "Die Zusammensetzung der Hülle schließt eine Herstellung im romulanischen Imperium aus... setzen Sie die Romulaner ganz oben auf die Liste der Verdächtigen", stellte er nach der Betrachtung fest, bevor er sich unvermittelt dem Zivilisten zuwandte. "Lassen Sie es mich kurz, verständlich und wahrscheinlich unfreundlich ausdrücken: Mir ist es egal, ob Sie sich ihren A**ch wegen ein paar Daten wegblasen lassen - aber ich bin für Ihren Schutz verantwortlich, und da ist es mir egal, was Ihr Politiker-Herrchen anordnet!"

"Aye, Sir", antwortete Dana knapp und wandte sich ab, damit Michaels nicht sah, dass sie die Wangen aufbliess. Denn scheinbar hatte er keine Ahnung, dass Drowney den Rang eines Commanders der Sternenflotte besass.

Auch wenn Vasquez jetzt nicht an die Romulaner dachte, setzte sie sie ganz oben auf die Liste. Herauszufinden wer hinter der ganzen Sache steckte, konnte man nach dem Entschärfen, jetzt war es erstmal wichtig, alle Sprengsätze zu finden..

"Ich bin auf Deck 2, dann im Maschinenraum und werde die Ergebnisse der Wissenschaft überprüfen. Vielleicht sollte jemand den Captain informieren. Melde mich ab", ein aufmunterndes Nicken in Richtung Wrad, dann verschwand Vasquez.

Nachdem Vasquez verschwunden war, sah Harold zu Michaels. Wäre Harold 40 Jahre jünger gewesen, hätte er Michaels einen Schlag ins Gesicht verpasst und ihn wie einen Gentleman zum Duell gefordert. So begnügte er sich mit dem Kommentar: "Ich gehe unter Protest. Aber Sie können mit Konsequenzen rechnen." Ohne ein weiteres Wort ging er zum Turbolift.

"Legen Sie diese Lift-Kapsel still und... geben Sie auf sich acht", riet Alex dem Ops-Offizier und seinem Stellvertreter, bevor er sich ebenfalls in den nicht-verminten Lift begab. "Melden Sie mir, wenn alle zur Evakuierung versammelt sind, und prüfen Sie vor allem, ob die gewählten Evakuierungswege sicher sind!"

"Aye, Sir", bestätigte Wrad dem Commander und deaktivierte Turbolift Nr. 1, während Max noch Talvert und Danyels von der Evakuierungsliste strich.

Falls Deck 2 und der Maschinenraum die letzten Bombenverstecke darstellten, war der angepeilte Sammelpunkt auf Deck 3 halbwegs sicher. Nur für die Wege dorthin konnte er nicht garantieren, wie sollte das gehen? Aber Michaels war schon verschwunden.


--- 12:00 Uhr, USS Independence, Astrometrie

"Wir werden also einiges zu tun bekommen. Haben Sie dazu noch irgendwelche Fragen?" wollte Sara abschließend wissen.

"Ich habe keine weiteren Fragen", antwortete Lorena. Sie tippte auf ihren Kommunikator. "Ensign Sanchez an die Brücke, wie lange wird es dauern, bis wir den Mutara Nebel erreichen werden?"

   -- USS Independence, Brücke

"de Longtemps hier", erwiderte Marcel, als er den Ruf der Wissenschaftlerin empfing, "Etwa 5 Minuten."

   -- USS Independence, Astrometrie

Sara vergewisserte sich, dass niemand mehr Fragen hatte und löste das Meeting auf.

"Ok, dann mal her mit Ihrer Idee. Wie wollen Sie eigentlich eine Probe des Nebels nehmen, und wo wollern Sie sie aufbewahren?", wandte sie sich an Sanchez.

"Wenn wir nah genug dran sind, beamen wir eine Probe in einen Standardbehälter der Föderation."

Sara runzelte die Stirn. "Ich fürchte, das Beamen wird nicht so einfach sein, da die Scanner im Mutara-Nebel nicht funktionieren, und daher das Erfassen praktisch unmöglich machen. Und sind Sie sicher, dass ein Standardbehälter ausreichend Schutz bietet? Die ionische Strahlung des Nebels ist immerhin stark genug, um unsere gesamten äußeren Schutzschilde lahm zu legen."

Fragend blickte sie Lorena an.

"Vielleicht hilft es uns auch, wenn wir die genauen Spezifikationen des Nebels kennen, dann könnten wir einen Mutara Nebel auf dem Holodeck projizieren und damit arbeiten."

Sara nickte beifällig. "Eine Simulation ist eine gute Idee. Vielleicht als erstes mal überhaupt im Computer, und später dann auf dem Holodeck."

Sie ging an das nächstgelegene Terminal und rief alle verfügbaren Datenbankinformationen über Mutara-Nebel auf den Schirm.

"Wir könnten versuchen, die bestehenden Analysen und Modelle zu verfeinern. Jetzt, wo wir bei einem solchen Nebel sind, sollten wir sehen, was wir aus unseren Sensoren alles herausholen können, und mit diesen Daten verfeinern wir unsere Simulation. Und mit dieser Simulation können wir auch später noch weiterarbeiten, wenn wir wieder unterwegs sind. Also würde ich sagen, einer von uns klemmt sich hinter die Scanner, der andere 'simuliert'."

Lächelnd blickte die Wissenschaftlerin Lorena an. "Ich überlasse Ihnen die Wahl, ob Sie lieber scannen oder modellieren wollen. Aber kommen wir zurück zu Ihrer Idee. Sie wollten doch, wenn ich Sie recht verstanden habe, nicht nur einen Mutara-Nebel analysieren, sondern auch die Schilde 'Mutara-tauglich" machen sozusagen, durch einen Multiphasenschild. Wie genau soll das Schild aussehen? Das könnten wir dann auch direkt in unserer Simulation testen. Und falls es die Zeit erlaubt und die Ergebnisse ermutigend sind, erlaubt uns der Captain vielleicht, dass wir eine Sonde mit einem entsprechenden Schild versehen und testweise in den Nebel schicken. Was meinen Sie?"

"Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann werde ich lieber scannen", antwortete Lorena, "zwar habe ich eine Idee für das Schild, aber beim Modellieren bin ich nicht so geschickt."

"Ok. Dann mal her mit ihren Schild-Spezifikationen", lächelte Sara und deutete auf eine Konsole. Währenddessen machte sie sich an einer anderen Konsole daran, die bisherigen Modelle und Daten über Mutara-Nebel zu verknüpfen und zu simulieren.

"Hier, bitte schön", sagte Lorena und reichte Ginelli ein PADD, auf dem sie die Spezifikationen aufgelistet und gespeichert hatte. Im selben Moment wurde ihnen von der Brücke berichtet, daß sie den Mutara Nebel erreicht hatten. "Ich bin hier soweit, wie siehts bei ihnen aus?"

"Moment noch", murmelte Sara, und ihre Finger tippten eilig über die Eingabefelder. "Ich brauche hier noch ein paar Minuten. Simulation 1 läuft, das ist Mutara-Nebel pur, soweit wir bis jetzt wissen. Simulation 2 werde ich nach Ihren neuen Sensoren-Daten modifizieren - vorausgesetzt, Sie finden etwas Neues heraus. Und in Simulation 3 testen wir Ihren Multiphasenschild - da bin ich noch dabei."

"Verstanden. Wir beginnen mit dem Scannen", teilte sie der Brücke mit, und lächelte ihre Stellvertreterin herausfordernd an. "Dann scannen Sie mal, was das Zeug hält."


--- 12:05 Uhr, USS Independence, Brücke

Nachdem Gungan den Kaffee geleert hatte, machte er sich wieder auf den Weg zur Brücke. Als sich die Kabinentüren des Turboliftes öffneten, sah er auf dem Hauptschirm den Nebel. Er zögerte einen Augenblick, dann trat er auf die Brücke hinaus. "Status?" fragte er knapp.

Marcel erhob sich vom Kommandosessel. "Alles ruhig, Sir. Wir haben den Mutara-Nebel erreicht. Die Wissenschaft beginnt gerade mit dem Scannen."

"Okay", antwortete Gungan. "Dann machen wir weiter, aber achten Sie darauf, dass wir dem Nebel nicht zu nahe kommen. Unsere Chefingenieurin würde mir die Hölle heiß machen, wenn das passieren würde. Außerdem können wir uns bei unserem Zeitplan keine durch diesen Nebel verursachten Pannen leisten."

"Ich pass' auf sie auf, Sir", erwiderte Marcel im Brustton der Überzeugung, während er wieder das Steuer übernahm. Er sprach von der Independence, zu der er eine regelrecht leidenschaftliche Bindung entwickelt hatte. "Ich dachte an eine Entfernung von 20.000 km.", fügte er hinzu. Das sollte eine sichere Distanz für sein "Baby" sein.


--- 12:05 Uhr, Mamori, KS-Provisorium

Michaels trat ein und verschaffte sich kurz einen Überblick, bevor er Talvert ansprach: "Von aussen sieht das Teil dem auf der Brücke ähnlich. Gibt es Vorschläge zur Entschärfung?"

Ein an den Halbvulkanier gerichteter Kommspruch kam vor seiner Antwort. Alex nahm mit einer Berührung des Insignienkommunikators ebenfalls Kontakt zu Ingenieurin auf. "Das sollte genau genug sein, Lieutenant." "Schicken Sie Leute hin?" fragend ging dieser Befehl an den Sicherheitschef.

Suvan hatte sich unterdessen ebenfalls mit einem Trikorder versorgt und scannte die Bombe vor Ort. Auf Wrad Kaans Anruf hin hatte er dem Andorianer mitgeteilt, dass nur Dana, Waffen-Chief Danyels und er selbst an Bord bleiben würden. Jetzt, wo der Erste Offizier ihn ansprach, antwortete er: "Ja." Bevor er allerdings Vasquez oder Jeak alarmieren konnte, musste er die beiden erst kontaktieren: "Talvert an Vasquez und Danyels. Status?"

Seine Stellvertreterin meldete, sie hätte die Untersuchung der Turboliftbombe noch nicht abgeschlossen. Der Waffenwart hatte jedoch noch keinen bestimmten Auftrag. "Chief, begeben Sie sich in den Maschinenleitstand und verschaffen Sie sich Klarheit über die Situation", wies der Halbvulkanier den Terraner an. [Anmerkung: Chief Danyels ist aus dem Spiel ausgestiegen und kommt im Folgenden nicht mehr vor.]

Ein Blick auf den Trikorder verriet Suvan, dass ein weiterer Scan abgeschlossen war. "Sehr exotisch... das Gehäuse ist aus einer Legierung bekannter Elemente, die so allerdings nicht von uns bekannten Völkern zusammen- gesetzt werden... Duranium... Titan... im Inneren werden Edelgase angezeigt... und der Funktransceiver", murmelte der Sicherheitschef. "Ich fürchte, sobald das Edelgas entweicht und der Luftdruck in der Bombe sich verändert, detoniert sie. - Hat man auf der OPS oder bei der Wissenschaft schon den Sprengstoff ermittelt?"

   -- Mamori Deck 2, vor dem Quartier des Captains

Dana scannte grade die Wandverkleidung, hinter der die Wissenschaft den 3. Sprengsatz festgestellt hatte.

"Vasquez hier: Die Wissenschaft hat zwei weitere Sprengsätze geortet: Deck 2 in der Wandverkleidung des Captainsquartiers, und Nr. 4 im Maschinenraum, Nähe des Reaktors."

Da die Werte sie stutzig machten, beschloss Dana erstmal, Talvert erstmal "abzuschalten". "Ich melde mich gleich wieder", erklärte sie und schloss den Kanal zu ihrem Chef, ehe sie die OPS kontaktierte.

"Wrad, ich brauch' deine Hilfe da oben. Jemand soll doch bitte mal den Sprengsatz auf Deck 2 scannen. Irgend etwas, ich möchte nur sicher gehen, dass ich nicht falsch liege, stimmt hier nicht. Die Werte passen absolut nicht zu den anderen Teilchen."


--- 12:05 Uhr, Mamori OPS

"Ok, ich schick' Dir jemanden, bleib wo Du bist", antwortete er und checkte die Aufenthaltsorte der "Bleiber". Suvan und Michaels waren auf der Krankenstation, Yanna in der Wissenschaft und Danyels war irgendwohin unterwegs. Es blieb Taira Rame, die sich gerade in ihrem Quartier auf Deck 2 aufhielt. "Kaan an Rame: Unterstützen Sie Miss Vasquez beim Scannen am Quartier des Captains", befahl er per Kom.

Wieso war niemand im Maschinenraum? "Kaan an Caala", öffnete er gleich den nächsten Kanal, "überprüfen Sie den Maschinenraum? Miss Vasquez kümmert sich um das Quartier des Captains. Und mit Ihrer Erlaubnis würde ich gern Chief Macciavello zum Entschärfen hier behalten. Dann hätten wir 2 pro Bombe." Max Riese lauschte mit, ob er Chief Macchiavello von seiner Liste streichen musste.

   -- Mamori, Quartier Rame

Taira sah auf, hatte gerade einige Sachen verstaut wegen der Evakuierung, aber sie sollte wohl bleiben. "Verstanden", bestätigte sie nur und machte sich auf den Weg zum Quartier des Captains, um Vasquez zu treffen.

   -- Mamori Wissenschaft

Yanna sah kurz zu Ireihvae. "Bin auf dem Weg. Chief Macciavello ist in Ordnung...", transferierte sie sich in den provisorischen Maschineraum, um die Bombe zu finden und zu scannen.

   -- Mamori OPS

Mit einem kurzen "Danke" schloss Kaan die Kommverbindung und nickte Max zu, der den Chief strich und Wrad die Liste reichte.

"Auf geht's", murmelte der, "bringen wir sie hier raus." Er öffnete einen Kanal zu allen zu evakuierenden Crewmitgliedern. "OPS an alle, die diese Nachricht empfangen: Sie werden evakuiert. Treffpunkt Deck 3, Nebenkorridor bei 3 Uhr, in 5 Minuten. Von dort wird SB 07 Sie rausbeamen. Turbolift 1 ist ausgefallen, bitte nutzen Sie die übrigen."

Er schloss den Kanal und wandte sich Max zu: "Hier ist das PADD. Halten Sie die Augen offen. Melden Sie mir, wenn alle am Treffpunkt sind, und nochmal nach dem Beamen. Bei Problemen wenden Sie sich an mich. Viel Glück."

"Danke, Sir, Ihnen auch", wünschte Max und begab sich auf den Weg.

Wrad nickte dem Terraner aufmunternd zu und tippte auf seinen Kommunikator: "Kaan an Michaels: Ich schlage vor, dass 8 Personen bleiben, je 2 pro Bombe. Alle anderen sammeln sich jetzt auf Deck 3 bei 3 Uhr."

   -- Mamori, vor dem Quartier des Captains

"Dank Dir, Wrad", antwortete Dana und versuchte einen weiteren Scan von einem anderen Standpunkt.

"Wenn ich jetzt richtig liege, dann dürfte das hier wohl eine Atrappe sein", murmelte sie vor sich hin. Aber... es hiess auf Nr. sicher zu gehen und genauso zu verfahren wie mit den anderen Sprengsätzen. Eine Fehlentscheidung konnte sich niemand leisten.


--- 12:10 Uhr, Mamori, Quartier Xilan

Irgendwie hörte sie das ganze wohl doch ziemlich echt an. Was aber wäre nun, wenn wirklich eine Bedrohung vorlag? Dann brauchte man sie als allererstes am Treffpunkt, damit Liu notfalls die Panik der Leute dämpfen konnte. Also beendete die Counselor ihre Reinigung erst einmal und stürzte zur Tür hinaus.

Welcher Turbolift befand sich denn nun direkt vor ihrer 'Haustür'? War es die 1? Erleichtert atmete sie auf, als sie eine große 2 an der Tür entdeckte. Sie nannte dem Turbolift ihr Ziel und rannte dann beim Ausgang zu dem entsprechenden Korridor.

   -- Mamori Deck 3, Nebenkorridor 3 Uhr

Liu war echt überascht als Erste anwesend zu sein. Irgendetwas war hier wohl oberfaul...

   -- Mamori Krankenstations-Provisorium

Alex spähte auf die Konstruktion, die ihnen im Moment die Probleme bereitete. "Verstanden. Mr Kaan. Beginnen Sie die Evakuierung."

"Commander", hakte er bei Tallvert nach, "Haben Sie Informationen über diesen Sprengsatz und seine Entschärfung?"

"Nein, Sir", antwortete Suvan noch während er die Messdaten mit der Tricorder-Datenbank verglich. "Diese Maschine macht einen ziemlich improvisierten Eindruck, und einige Bestandteile, was Konfiguration sowie Material angeht, sind der Sternenflotte nicht bekannt."

Er ließ erneut einen Scan laufen und meinte zu Michaels: "Wenn wir die Sprengkraft dieser Bombe ermittelt haben und sie nicht zu groß ist, würde ich die Bomben durch Kraftfelder voneinander isolieren... das löst zwar die Detonation aus, dämmt die Sprengkraft allerdings ein... ansonsten wäre eine Möglichkeit, die Geräte ins Weltall zu beamen..."

"Vielleicht lässt sich auch beides kombinieren", überlegte Alex und besah sich die Tricorderdaten. "Wer macht sowas und warum", murmelte der Commander und setzte sich mit verschränkten Beinen auf den Fussboden. Er musterte den Raum. Keine strategisch wichtigen Punkte... hmmm die ganze 'Station' war ein strategischer Punkt, so klein wie sie war... Die Evakuierung war gestartet, jetzt lag es an den Leuten, an seinen Leuten, eine Lösung zu finden.

   -- Mamori Wissenschaft

Ireihvae versuchte den Sprengstoff der Bomben zu ermitteln. Allzu schnell war Yanna wieder verschwunden. Ireihvae lies sich nicht beirren und arbeitete weiter. Sie hoffte, das die Zeit reichte. Denn diese Auswertung war nicht leicht. Bei all den verbauten Materialien und benutzten Betriebsstoffen auf Mamori mußten die Sensoren Höchst- leistungen bringen, der Computer mußte umfangreiche Rechenoperationen durchführen. Inzwischen war ihr Sensorentest beendet. Doch Zeit um die Ergebnisse auszuwerten hatte sie zunächst nicht.

Wrads Komruf forderte sie zur Evakuierung auf. Ireihvae schluckte. 5 Minuten, das war zu wenig um vorher noch Ergebnisse an die OPS liefern zu können. Sie aktivierte ihren Kommunikator: "Thlhom an OPS. Ich bin mit einer Sensorenauswertung des Sprengstoffs der Bomben beschäftigt. Aus der Entfernung ist das problematisch und etwas zeitaufwendiger. Ich kann meine Arbeit nicht beenden, wenn ich in 5 Minuten am Evakuierungspunkt sein soll. Ich bitte um Anweisung: Was soll ich tun, Analyse oder Evakuierung?"

   -- Mamori OPS

Wrad überlegte. "Wie lange brauchen Sie für die Analyse?" erkundigte er sich.

"6 bis 7 Minuten bis zu einem gesicherten Ergebnis", antwortete Ireihvae auf Wrads Frage.

"Fahren Sie fort mit der Analyse", entschied er. Momentan sah es so aus, als könnte die Evakuierung so lange warten. Aber falls nicht, brauchte er noch einen Plan B. "Wer könnte Sie zur Not ablösen?" hakte er daher nach. Es müsste natürlich einer der 'Bleiber' sein. "Miss Caala vielleicht? Oder ich?" Schließlich war auch er ausgebildeter Wissenschaftler.

"Ja. Das könnten Sie beide. Falls Sie genug Zeit dazu haben", sagte Ireihvae sicher. Inzwischen arbeitete sie weiter, so gelassen als gäbe es keine Gefahr. Sie spürte tatsächlich keine Angst. Gefahr war im Krieg zur Routine geworden, und sie hatte gelernt, damit umzugehen.

"Gut. Spiegeln Sie Ihre Anzeigen auf die Wissenschaftsstation der Ops", wies Wrad an. Falls er Hilfe benötigte, konnte die kleine Ingenieurin schnell hier sein, aber zuerst sollte sie die Bombe im Maschinenraum überprüfen. "Und dann gehen Sie. Was muss ich wissen? Welche Analyse führen Sie durch?" Es war ihm doch lieber, Ireihvae zusammen mit den anderen möglichst schnell hier heraus und in Sicherheit zu schaffen.

Ireihvae seufzte bedauernd. Es war ihr gar nicht recht, ihre Abteilung im Stich zu lassen. Doch das konnte sie nicht selbst entscheiden. Sie tat was Wrad gefordert hatte. "Sie finden alles, was Sie wissen müssen, in der Statusanzeige. Sie können sie von Ihrer Anzeige aus einsehen", gab Ireihvae Auskunft. Sie war erleichtert, das sie die Konfiguration der Sensoren entsprechend geändert hatte. Nun erwies sich die Änderung als wesentliche zeitsparende Hilfe.

Wrad hatte sich zur Wissenschaftsstation begeben. "Von MEINER Anzeige aus?" wiederholte er leicht verwirrt. Meinte sie die OPS-Konsole? Aber dann hatte er die Daten der Analyse vor sich, und er nickte. Die Anzeige war klar, nur das Ergebnis noch nicht wirklich. Hoffentlich würde die Interpretation leichter, wenn die Analyse erst mal abgeschlossen war.

"Danke, Miss Thlhom, nun begeben Sie sich in Sicherheit. Deck 3, Nebenkorridor bei 3 Uhr, ohne Turbolift 1", erinnerte er sie in sehr freundlichem Tonfall, nur für den Fall, dass sie nervös sein sollte - obwohl sie eigentlich gar nicht danach klang.

"Ich bin unterwegs", bestätigte Ireihvae. Zusammen mit Marra'scha verließ sie die Wissenschaft. Sie sah sich an der Türschwelle noch einmal um, als sei sie unsicher, ob sie je zurück kehren würde.


--- 12:10 Uhr, Starbase 07, OPS

"Mamori OPS, hören Sie mich?" meldete sich die Offizierin der 07 erneut. Ihre Stimme wirkte weniger sicher als vorher und sie schien abgelenkt zu sein. "Wir haben ein Problem", begann sie die schlechten Nachrichten. "Unsere Tranportersysteme sind fehlerhaft und...", ein kurzes Zögern, sie schien sich rückzuversichern.

Schließlich übernahm die bekannte Stimme des Kommandante der 07 das Gespräch. "Mamori, etwas erzeugt ein Störfeldauf ihrer Station, so dass sichere Transporte ausgeschlossen sind. Ich habe die Schlepper angewiesen, Sie in sichere Distanz zu schleppen. Wir prüfen Möglichkeiten, Sie per Shuttle zu evakuieren. Genaueres in ein oder zwei Stunden. Viel Glück. Null-Sieben Ende."

"Was? Moment bitte", hakte Wrad überrascht nach, aber SB07 antwortete gerade nicht auf seinen Komruf.

Also öffnete er zuerst mal einen Kanal an Michaels: "Kaan an Michaels: Es gibt ein Problem. SB 07 sagt, sie können uns nicht rausbeamen, wegen eines Störfeldes. Die Schlepper sollen uns wegschleppen, und die Starbase prüft eine Shuttle-Evakuierung in ein oder zwei Stunden."

Während er das berichtete, sickerte die Bedeutung dieser Nachricht so langsam zu ihm durch. Er war sich nicht sicher, was er als nächstes tun sollte: Die Schlepper aufhalten und nach dem Störfeld suchen lassen? Konnten Sie die Schlepper überhaupt davon abhalten, Mamori wegzuschleppen? Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich hatte die Starbase das Recht, bei drohender Gefahr jeden zu entfernen.

Auf jeden Fall würde die Evakuierung sich nun hinziehen. Entweder mussten sie das Störfeld ausschalten, oder einen Shuttle-Transport auf die Beine stellen. Wobei die Frage war, ob die Evakuierung dann überhaupt auf SB 07 erfolgen musste oder ob sie vielleicht noch auf die Schlepper möglich war.

Seufzend schloss der Andorianer kurz seine Augen und massierte mit zwei Fingern seine Nasenwurzel, während er überlegte. Er würde auch die Crew informieren müssen, aber zuerst mal blieben die Befehle des Commanders abzuwarten.


--- 12:10 Uhr, USS Independence, Krankenstation

Kamil schloss den Kanal und vertiefte sich in die Crewberichte. "Comodore Tholas Dan, bla bla bla bla, Verletzung, bla bla bla", murmelte er vor sich hin und tippte auf dem PADD herum, "Captain Tholas Yalika, bla bla bla, hm interessant, bla bla bla, Mutter geworden..., Comander Gungan..." Interessiert überflog Kamil die Akten der Crew und machte sich bei einigen Dateien zusätzliche Anmerkungen, um sich so mit einigen Besonderheiten vertraut zu machen.


--- 12:10 Uhr, USS Independence, Casino

(Letzter Zug aus voriger Chronik:)
>"Lt. Colonel Vaughn?" fragte er mehr retorisch. "Captain Corik Khaar",
> stellte er sich seinem Gegenüber freundlich lächelnd vor. Irgendwie
> wirkte sie zerstreut auf ihn. "Möchten Sie sich nicht zu uns setzen,
> dann können wir uns auch gleich bekannt machen, mit dem Crewpersonal,
> was von Mamori hier ist."

Erstaunt sah Kirah auf, als sie angesprochen wurde. "Sehr gerne, Captain", meinte Kirah, nahm ihre Tasse und folgte Corik zurück zu seinem Tisch.

Corik deutete auf einen freien Platz am Tisch und stellte der Reihe nach vor: "Lt. Colonel Vaughn, das sind Commodore Tholas Dan, Captain Tholas Yalika und Lt. Commander Mila Patterson."

"Danke", meinte sie zu Corik und musterte die Runde kurz, während Corik die Vorstellung übernahm. "Es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen", erklärte Kirah. Dabei fiel ihr Blick auf Nerys, und einen kurzen Moment starrte Kirah das Baby an, bevor sie sich wieder im Griff hatte und die Anwesenden ansah.

Corik hatte sich wieder auf seinen Platz neben Mila gesetzt und drückte kurz ihre Hand mit einem Lächeln.

"Wie heißt es denn?" fragte Kirah neugierig in die Runde.

"Oh, das ist meine Tochter Nerys", stellte Yalika vor und sah kurz in den Wagen, wo die Kleine noch selig schlief, "Sie ist fünfzehn Tage alt, und mein Mann und ich sind einfach überglücklich", fuhr die Bajoranerin fort und drückte sanft die Hand Dans.

"Oh, dann haben sie all die schöne Zeit noch vor sich", meinte Kirah versonnen. "Meine Tochter S´thani ist mittlerweile drei Jahre alt und ein richtiger Wildfang. Leider habe ich sie seit einigen Wochen nicht mehr gesehen. Sie ist momentan mit ihrem Vater auf Mamori", erklärte Kirah, und ihr Gesicht nahm einen wehmütigen Ausdruck an.

"Sie werden sie bald wieder sehen", versprach Yalika und sah kurz zu Mila und Corik herüber, "Nun gut... warum wir Sie sprechen wollten... die Sternenflotte hat Ihre Staffel zwar Mamori zugeteilt, doch vorerst werden Sie sich wohl mit uns begnügen müssen als Landeort, weil auf der Station die Bedingungen noch nicht so sind, dass eine Staffel landen könnte. Die meisten Decks sind inaktiv, beziehungsweise noch gar nicht montiert; gerade der Habitatbereich für die Sternenflotten-Angehörigen wird durch Notgeneratoren versorgt", begann die Bajoranerin und deutete kurz auf Mila, "Commander Patterson hatte jedenfalls eine Idee, wie Ihre Staffel uns helfen könnte während der Verhandlungen."

"Nun ja... ich will dann mal nicht um den heißen Brei herumreden, Colonel... während der Verhandlungen könnten Ihre Peregrines Vermessungsflüge machen. Zum einen geht es darum, die Orte, die den Konflikt ausgelöst haben, zu vermessen, zum anderen mögliche Standorte aus allen möglichen Winkeln zu begutachten", erklärte Mila knapp.

"Das habe ich schon erfahren, dass Mamori im Moment noch das reinste Chaos ist", meinte Kirah lächelnd und nahm einen Schluck von dem Raktajino. "Ich habe zwar eine Staffel mit vier Jägern, doch bisher nur einen weiteren Piloten. Zwei der Piloten waren von der Gizeh und sind dorhin zurückgekehrt. Ich würde gerne wieder fliegen. Entweder ich starte nur mit zwei Jägern, oder Piloten von der Independence fliegen bei den Vermessungsflügen die Jäger", erklärte Kirah.

Corik unterdrückte ein Seufzen, als sich über das Kleinkind unterhalten wurde. Wirklich was damit anfangen konnte er nicht, und dem entsprechend war auch sein Gesichtsausdruck etwas gequält, aber er versuchte dies möglichst zu vermeiden. Als das Thema schließlich wieder dienstlich wurde, sah er wieder entspannter aus. "Ich denke, für den Anfang reichen auch zwei Jäger, sollte es doch mehr Arbeit werden, kann die Independence sicher aushelfen", sah er fragend in Richtung von Yalika.

"De Longtemps und seine Leute werden sicher aushelfen können, Captain Khaar", erwiderte Yalika und sah zu Mila und Corik hinüber, ob die beiden noch etwas hinzuzufügen hatten.

Corik lächelte und drückte erneut Milas Hand. "Dann ist ja soweit alles perfekt", meinte er lächelnd und wandte sich an Mila. "Oder gibt es noch was, von deiner Seite?"

"Ich habe im Moment nichts weiter", antwortete Mila und genoss es, wie er ihre Hand in der seinen hielt. Dass er sie auch weiterhin hielt, während Vaughn bei ihnen saß, zeigte ihr nur seine Zuneigung.

Mit einem Blick aus den Augenwinkeln erfasste Kirah die Situation zwischen Khaar und Patterson. "Wann soll der Flug stattfinden?" fragte Kirah.

Corik sah in die Runde. "Ich denke, sobald wir nah genug ran sind. Ein wenig Flugzeit haben wir ja doch vor uns. Vielleicht könnten Sie anhand schon vorhandener Daten bis dahin eine erste grobe Flugroute für den ersten Flug erstellen", meinte Corik in neutralem Tonfall. "Ansonsten sehen Sie sehr erschöpft aus. Sie sollten sich vorher etwas Ruhe gönnen."

"Das dürfte kein großes Problem darstellen. Sobald ich die Route habe, werde ich sie an Sie weiterleiten, Captain. In Ordnung?" meinte Kirah. Mit einem undeutbaren Blick sah Kirah Corik an. "Ich muss schlimm aussehen. Sie sind nicht der erste, der mir das sagt", meinte Kirah grinsend.

"Ich kann dem Captain nur beipflichten... Sie sollten die Flugphase dazu nutzen, sich auch auszuruhen. Schließlich sollen Sie ja fit sein, wenn es los geht", meinte Dan, "Und was die Flugpläne betrifft... sie sollten mit den Minorytanern und den Sarkassianern abgestimmt werden. Und Informationen über die Konfliktparteien, damit Sie besondere Ziele berücksichtigen können, lassen wir Ihnen auch noch zukommen", fuhr der Bajoraner fort.

"Ich werde mich zu gegebener Zeit ausruhen. Um meine Fitness mache ich mir keine Sorgen", erklärte Kirah. "Gut, ich werde die Daten sorgfälltig studieren und den fertigen Flugplan zur endgültigen Genehmigung an Sie weiterleiten, Commodore. An wen soll ich den Flugplan gegebenenfalls noch schicken?" fragte Kirah.

Corik sah Vaughn ruhig, aber dennoch ernst an. "Ich denke, die nächsten ein bis zwei Tage sollten Sie sich wenigstens ausruhen. Der Flugplan hat die zwei Tage mehr auch noch Zeit", erklärte er. "Bei dieser Mission und auch deren Vorbereitung müssen Sie ausgeruht sein. Jeder noch so kleine, möglicherweise unbedeutend wirkende Fehler könnte in einer Katastrophe enden."

"So viel Zeit zum Ausruhen. Das hatte ich lange schon nicht mehr", erklärte Kirah verwundert. "Sie werden es nicht glauben, aber Flugpläne ist für mich fast so etwas wie Erholung, und das Fliegen ist eines der Dinge, was ich sogar im Schlaf beherrsche. Dabei unterlaufen mir nie Fehler", erklärte Kirah Khaar.

"Ihre Selbstsicherheit möchte ich gerne haben, Colonel", meinte Dan trocken, "In unserem Fall geht es um die Errichtung einer Raumstation in bisher unbekanntem Territorium, in dem die Föderation Fuß fassen will. Sie werden sich wohl denken können, daß ich in dem Fall keinerlei Nachlässigkeiten durchgehen lassen werde. Zudem dauert unsere Flugphase bis zum Treffpunkt 14 Tage, also genug Zeit, Flugpläne zu erstellen und Übungen auf dem Holodeck abzuhalten. Was die Flugpläne betrifft... habe ich sie, haben sie meine Frau und ihr Stab genauso."

"Wenn ich etwas verstehe, dann vom Fliegen", erklärte Kirah. "14 Tage sind in der Tat eine lange Flugphase. Ich werde so ausgeruht sein wie lange nicht mehr, und die Peregrines werde ich im Schlaf fliegen können", prophezeite Kirah. "Bei allem was in Verbindung mit den Jägern steht, gestehe ich mir selbst keine Fehler zu. Sie brauchen sich also in der Hinsicht keine Sorgen machen, Commodore", sagte Kirah.

Corik hob eine Augenbraue und sah die Frau vor ihm ruhig an, mit Entgeisterung. "Colonel, es war nicht wirklich eine Bitte, die sich hier in den Raum stellte, sondern eine Feststellung. Auch wenn Sie überzeugt von Ihrer Leistungsfähigkeit sind, so möchten wir doch jeden möglichen Fehler ausschließen, besonders in dieser doch sehr brisanten Situation. Sie sollten sich vor der Erstellung und den Trainings ein paar Tage Ruhe gönnen. Wenn Sie es nicht eigenständig können, dann sehen Sie es als Befehl an", gab er ihr ruhig zu verstehen, aber dennoch in einer Tonlage, die keinen Widerspruch diesbezüglich dulden würde.

Einen Moment lang sah Kirah Corik finster an, bevor sie meinte: "Ja, Sir. Ich habe verstanden." 'Und was mache ich in meiner Freizeit? Ich bin das doch gar nicht gewohnt, schon gar nicht mehr alleine', dachte sich Kirah, hütete sich aber davor, nur ein Wort davon laut zu sagen.

Corik nickte beruhigt und lächelte sie an. Währenddessen drückte er Milas Hand und griff mit der anderen nach seinem Glas.

Als wäre es ihr Stichwort gewesen fing Nerys an zu weinen. Yalika holte sie aus dem Wagen und wiegte das Kind zunächst in den Armen. "Oh... sie braucht frische Windeln", bemerkte die Bajoranerin.

"Kann ich Dir helfen?" fragte Mila, lächelte Corik sanft an, wie sie ihre Hand aus der seinen wand.

"Gern, nimmst Du Deine Nichte mal?" bat Yalika und vertraute Nerys ihrer Schwägerin an, die das Kind freudig in den Armen hielt.

"Wir sind gleich zurück", meinte Yalika in die Runde und ging mit Mila und Nerys in einen abgetrennten Raum, nachdem sie die Utensilien aus dem unteren Fach des Kinderwagens geholt hatte.


--- 12:15 Uhr, USS Independence, Krankenstation

John ging zügig zur Krankenstation. Nachdem er den Turbolift benutzt hatte war es nur noch ein Katzensprung bis zu seinem Ziel.

Die Tür öffnete und er trat zu Mshindi.

"Sir", sprach er Mshindi an und atmete tief ein und aus.

Kamil legte das PADD mit dem Crewberichten nieder und sah Marais an: "John, wie schon gesagt habe ich mit den Abteilungsleitern über das Medizintraining gesprochen, jedoch waren diese nicht alle von Ihrer Idee begeistert. Es wird alles auf Freiwilligenbasis laufen. Und tun Sie mir den Gefallen und gehen nicht mit jedem Patienten essen."

Ein breites Grinsen verzog sich über Johns Gesicht. "Nein. Ich werde nicht mit jedem Patienten essen gehen." Er musste kurz an Kirah und die Szene in seinem Quartier denken.

"Ich würde vorschlagen, erst einmal das Trainingsprogramm für das medizinische Personal zu nutzen", erklärte er.

"Das können Sie handhaben wie Sie wollen, das ist Ihr Projekt, und ich werde mich dort nicht einmischen", antwortete Kamil und seufzte leicht. "Aufgrund meines neuen Verantwortungsbereiches bin ich dazu verpflichtet bei den diplomatischen Spielereien mitzuwirken, dabei bin ich nicht gerade der Fan von Politik."

"Diplomatie ist nichts für uns Ärzte", sagte John. "Morgen können wir das Programm testen, falls die Zeit bleiben sollte und Sie das Ok dafür geben. - Sie kommen doch heute Abend zum Essen, Sir?" fragte John.

"Diplomatie ist aber ein wichtiger Bestandteil für Sternenflotten- Offiziere", antwortete Kamil und schob Marais ein PADD zu, "Bereiten Sie die Planung für morgen vor und bauen Sie den Dienstplan entsprechend um. Außerdem werde ich mir das heute Abend nicht entgehen lassen."


--- 12:15 Uhr, Mamori, Krankenstationsprovisorium

Alex horchte auf. "Woher kommt dieses Feld?", ging die Frage gleichermaßen an Talvert, welcher ja Tricorder-Scans gemacht hatte, und Wrad, der in der Ops saß. "Sind die Rettungskapseln einsatzfähig?"    -- Mamori OPS

"Das weiss ich noch nicht, Sir", erwiderte Wrad, die Anzeigen der verschiedenen Konsolen überprüfend. "Wir werden uns wohl fort- schleppen lassen und währenddessen danach suchen müssen. Vielleicht kann Miss Caala die Ursache finden. Rettungskapseln sind noch nicht installiert, Sir. Vielleicht können wir unsere Crew gleich auf die Schlepper evakuieren", schlug er vor. Dann brauchten sie, wenn alles gut ging, gar nicht mehr zurück zu SB 07.

"Dann müssen wir uns etwas einfallen lassen", der Stimme des Commanders war leichte Resignation zu entnehmen. Jemand, der ihn kannte - und noch am Leben war - hätte ein unternehmungslustiges Glitzern in seinen Augen bemerken können. "Dann verzögern Sie die Evakuierung", wies er Kaan an, "Teilen Sie die Leute in Wartebereiche auf oder setzen sie nach ihren Fähigkeiten ein. Vielleicht kann einer von ihnen uns helfen."

"Ja Sir", bestätigte Wrad, schloss die Verbindung und öffnete eine neue: "Kaan an Riese: Die Evakuierung verzögert sich. Beruhigen Sie die Leute, und bleiben Sie vorerst da."

Die nächste Nachricht ging dann an alle: "OPS an alle: Die Evakuierung verzögert sich. Begeben Sie sich trotzdem zum Sammelpunkt, falls Sie keine anderen Befehle haben."

Ein kurzer Piep der Wissenschaftsstation signalisierte das Ende der Bombenanalyse, aber dafür hatte er jetzt nicht die geringste Zeit - und die kleine Ingenieurin wurde für das Feld gebraucht. "Kaan an Thlhom: Bitte übernehmen Sie wieder die Analyse der Bomben. Ergebnisse an die Sicherheit", lautete daher sein nächster Befehl, und er musste kurz an Dana denken, die am Scannen war und sich noch nicht gemeldet hatte. Hoffentlich war ihr nichts zugestossen.

Eilig verdrängte der Andorianer die Sorgen und machte weiter. "Kaan an Caala: Wir haben ein weiteres Problem: Irgendein Störfeld auf Mamori stört Transportersignale. Rausbeamen ist nicht möglich."

Während er sprach, bereitete er einen Verbindungsaufbau zur USS Sutherland vor.

   -- Mamori, Deck 2, vor dem Quartier des Captains

Dana hatte mit Ramé die vermeintliche Bombe gescannt. "Ich geh kein Risiko ein", meinte sie nach einer Weile.

"Es sieht mir aus wie eine Atrappe, aber wir werden sie wie eine echte behandeln."

"Vasquez an Wrad, was ist los, warum evakuiert ihr nicht? Im übrigen... der Sprengsatz am Captainsquartier ist mir nicht geheuer. Die Chancen stehen 50:50, dass er echt ist. Mache mich auf den Weg zum Maschinenraum."

   -- Mamori Maschinenraum

Yanna hatte gerade den Scan des Sprengsatzes beendet, nachdem sie ihn zwischen einigen Kisten mit Ersatzteilen entdeckt hatte. "Das geht wahrscheinlich von den Sprengsätzen aus. Wahrscheinlich will man ein Herausbeamen verhindern. Ich könnte es abstellen, aber dann würden die Sprengsätze hochgehen", antwortete sie Wrad.

   -- Mamori OPS

"Na großartig", murmelte Wrad vor sich hin, bevor er sich zusammen- riss und der Ingenieurin direkt antwortete, "äh, danke. Wie evakuieren wir dann die Crew? Falls Ihnen etwas Besseres als ein Shuttletransport einfällt - melden Sie sich bitte. Danke."

Und bevor er Dana antworten konnte, erhielt er die nächste Meldung.

   -- Mamori Wissenschaft

Ireihvae bestätigte Wrads Befehl. Sie ging zurück zur Wissenschaft, während Marra'scha weiter ging zum Evakuierungspunkt. Ireihvae hatte den Eindruck, dass Marra'scha froh war, dass Ireihvae es übernahm, mit Wrad zu sprechen. Das Ergebnis der Bombenanalyse lag inzwischen vor. Ireihvae runzelte die Stirn. Es war sehr lange her, seit sie eine solche Bombe gesehen hatte. Sie ahnte die Bedeutung ihrer Entdeckung, aber darüber reden durfte sie nicht. Sie mußte sich auf die reinen Fakten beschränken.

Sie aktivierte die Kommverbindung zur OPS: "Thlhom an Kaan. Ich habe die Analyse. Die Bomben sind miteinander per Funk verbunden. Wenn eine entschärft wird, oder aus einem anderen Grund die Funkverbindung abbricht, detonieren alle anderen. Sie müssen gleichzeitig unschädlich gemacht werden, mit einer Fehlertoleranz von nicht mehr als einer 10tel Sekunde. Der verwendete Sprengstoff ist eine Mischung, die von keinem bekannten Volk verwendet wird. Sie ist extrem effektiv. Die Detonation einer einzigen Bombe reicht aus, um Mamori vollkommen zu zerfetzen. Im Inneren wird das Edelgas Krypton angezeigt, bei einer Temperatur von 47° Grad und einer Dichte von 3,48 g/l. Um die Bomben entschärfen zu können, müssen Sie ein Kraftfeld um jede Bombe legen, das funkdurchlässig sein muss und EM-Emissionen blockiert. Fluten Sie jedes Kraftfeld mit Krypton gleicher Temperatur und gleicher Dichte. Druck und Temperatur im Inneren der Bomben dürfen sich nicht ändern. Der Rest ist Aufgabe der Technik. Rechnen Sie mit einem relativ einfachen Mechanismus, der mit einem EM-Detonator zusätzlich gesichert ist." Ireihvae blieb ruhig.

   -- Mamori OPS

Der Andorianer seufzte. Allmählich geriet er etwas in Hektik, was sollte er nur zuerst erledigen? Auf jeden Fall musste er Aufgaben abgeben. Am besten die Entschärfung der Bomben, das war weder sein Fachgebiet, noch als OPS-Offizier seine erste Aufgabe, im Gegensatz zu den anderen Aufgaben, die anstanden.

"Danke, Miss Thlhom. Die Sicherheit wird sich um die Entschärfung kümmern", hatte er gerade beschlossen, "können Sie das kurz schriftlich festhalten und an Mr. Talvert schicken? Danke." Aber immerhin stand schon eine Möglichkeit zur Entschärfung fest, sehr wertvoll. "Gute Arbeit", fügte er noch kurz hinzu, dann schloss er diese Kommverbindung zugunsten der nächsten.

"Kaan an Talvert: Koordinieren Sie die Entschärfung der Bomben?" Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern fuhr gleich fort mit seinen Informationen. Im Zweifelsfall konnte der Commander schließlich seine Aufgaben selbst 'abwälzen'. "Die Wissenschaft hat interessante Erkenntnisse über die Bomben. Miss Thlhom schickt Ihnen einen Bericht. Die Bombe auf Deck 2 am Quartier des Captains könnte eine Attrappe sein, das ist nicht sicher. Im Maschinenraum sucht gerade Miss Caala nach der nächsten Bombe, damit wären es 4. Zur Entschärfung eingeplant habe ich auch Ensign Rame und Chief Macciavello."

Er überlegte kurz, ob er alle wichtigen Informationen weitergegeben hatte, und gab Talvert so die Chance zu antworten.

   -- Mamori Wissenschaft

Ireihvae verfaßte ihren Analysebericht schriftlich und schickte ihn an Talvert. Sie blieb in der Wissenschaft und versuchte die Zusammensetzung des Sprengstoffs noch genauer zu bestimmen. Eine so hoch effektive Verbindung weckte ihre wissenschaftliche Neugier.

   -- Mamori, KS-Provisorium

Nach Wrad Kaans Mitteilung wie auch dem bald darauf erhaltenen Bericht der Romulanerin nickte Suvan den OPS und die Wissenschaftlerin ab, bzw. bestätigte er den Erhalt der Mitteilungen.

Nachdenklich betrachtete er Thlhoms Entwurf zum Entschärfen der Bomben. Der Halbvulkanier zeigte Michaels den Plan auf seinem Tricorder und meinte: "Wenn Sie diesem Vorgehen zustimmen, möchte ich die Crew- mitglieder, die mit dem Entschärfen beschäftigt sind, in die EV- Anzüge bitten."

   -- Mamori OPS

Erleichtert öffnete Wrad gleich die nächste Verbindung: "Kaan an Michaels: Die Wissenschaft hat eine Idee zur Entschärfung. Mr. Talvert kümmert sich darum. Das Störfeld wird laut Miss Caala durch die Bomben verursacht und lässt sich nicht ohne Detonation abstellen. Da wir nicht rausbeamen können, müssen wir wohl per Shuttletransport evakuieren."

Als sein Hirn diese beiden Gedankengänge kombinierte, wurde seine Miene grimmig. "... Sir... das gilt auch für die Bombenentschärfer, die können nicht erfasst werden... Ich schlage vor, die Entschärfer auf ein Minimum zu reduzieren. Sie, ich, Miss Caala - und wer soll der vierte sein?"

   -- Mamori KS-Provisorium

Alex seufzte, schließlich stand er direkt neben Talvert und hatte das alles mit angehört. Aber wenigstens erledigte Kaan seine Arbeit.

"Ms Caala und Ms Thlhom werden den Entschärfern per Kommlink und Sensoren als Experten zur Seite stehen", beschloss Alex. "Ich werde einer sein, die anderen drei suchen Sie bitte als Freiwilligmeldungen aus dem Bereich der Qualifizierten." Er sah zu Talvert. Als Sicherheitler und Ex-Marine standen die Chancen sehr gut, dass er zu den Kandidaten gehörte.

Suvan schmunzelte. Da übertrug Kaan ihm die Koordinierung der Bombenentschärfung, und dann machte er Vorschläge, als hätte er das nie getan. 'Entweder ist er ein andorianisches Gewohnheits- tier und hat vergessen, dass er das an mich deligiert hat, oder er gehört zu der Sorte 'Mensch', die sich um alles Wichtige selbst kümmern müssen', mutmaßte der Halbvulkanier.

Als Michaels darauf allerdings ansprang und dem Ensign die Zusam- menstellung übertrug, schmunzelte Talvert nicht mehr. "Commander, Lieutenant Caala, Ensign Vasquez, Petty Officer Thlhom und ich haben am meisten mit den Sprengsätzen zu tun gehabt. Wir vier sollten die Bomben entschärfen. Da das simultan geschehen muss und die Abläufe nicht voneinander abweichen dürfen, können Lieutenant Caala und Petty Officer Thlhom uns andere gleich instruieren, während eine von ihnen selbst eine Bombe entschärft. Wir haben einfach keinen Spielraum um Fehler zu korrigieren, also darf es von vorne herein keine geben."

"Das Schleppen sollte schon längst begonnen haben!" knurrte Alex über Komm, mäßigte dann aber seinen Ton und wandte sich dem derzeit noch amtierenden Sicherheitschef zu. "Ms Thlhom hat als Wissenschaftlerin keine erweiterte Krisenbewältigungsausbildung", gab Alex zu bedenken. "Die Reflexe von Lt. Caala unterscheiden sich signifikant von allen anderen. Zudem müssten die beiden sich auf ihre Arbeit konzentrieren und könnten schwerlich anderen helfen... Ihre Zweifel an meiner Eignung möchte ich dann erörtern, falls Sie überlebt haben... Steht Ihre Entscheidung?"


--- 12:20 Uhr, Mamori OPS

Wrad wollte gerade den Befehl des Commanders bestätigen, als er Talverts Antwort mithörte. "Verstanden. Ich werde also Ensign Rame und Chief Macciavello mit evakuieren", meldete er, denn darauf wollte er im Augenblick hinaus.

Den Rest der Entschärfungs-Koordinierung gedachte er Talvert zu überlassen. Der Andorianer selbst hatte sich schließlich bereits freiwillig zur Entschärfung gemeldet. "Mit Ihrer Erlaubnis, Commander, kümmere ich mich nun um den Schleppvorgang und den Shuttletransport", kündigte er an.

Der OPS-Offizier wollte gerade diese längst vorbereitete Komn- verbindung öffnen, als die Sutherland sich ihrerseits meldete.

"Sutherland OPS an Mamori. Wir haben Befehl, Sie wegzuschleppen von SB 07."

"Bestätigt", nickte Wrad dem Lieutenant zu, "Wir haben Sprengsätze an Bord. Außerdem benötigen wir Hilfe bei der Evakuierung. Die 4 Bomben erzeugen ein Störfeld, das Rausbeamen verhindert."

Der Lieutenant machte ein langes Gesicht. "Grundgütiger... Können wir bei der Deaktivierung des Störfeldes helfen?"

"Das können Sie gern versuchen. Laut unserer Ingenieurin geht das nicht ohne Detonation. Bis dahin sollten wir einen Shuttletransport durchführen."

"Einen Shuttletransport? Zu uns?"

"Da Sie uns jetzt wegschleppen: Ja, zu Ihnen, zur 07 dauert es ja noch länger", erwiderte Wrad genervt.

"Ich melde mich wieder", beendete der OPS-Offzier der Sutherland die Verbindung.

In der Zwischenzeit suchte der Andorianer nach einem Shuttle- geeigneten Evakuierungsort. Es gab keine große Wahl, Frachtraum 2 musste es sein.

Der OPS-Offizier der Sutherland meldete sich wieder und berichtete Startbereitschaft. Nach kurzer Zeit hatten die beiden Offiziere das Wesentliche geklärt.

"OPS an alle", verkündete Wrad anschließend, "In zwei Minuten wird Mamori weggeschleppt. Sorgen Sie für sicheren Stand."

"Kaan an Riese", machte er gleich weiter, "wir können nicht rausbeamen, wegen eines Störfeldes. Die Evakuierung läuft per Shuttletransport zur Sutherland, sobald wir weit genug entfernt sind von SB 07."

Max verdrehte die Augen und stöhnte leise. "Na fantastisch... Aye, Sir. Wohin müssen wir?"

"Frachtraum 2", erwiderte Wrad, "und denk dran, ohne Turbolift 1, und passt auf wenn das Schleppen startet, das könnte den einen oder anderen Ruck geben. Sind alle anwesend?" Der Chief checkte seine Liste. "Nein, Sir, Miss Thlhom fehlt noch, und die Ärztin, Dr. Buikater... und der Zivilist."

"Miss Thlhom bleibt, aber dafür übrigens Ensign Rame und Chief Macciavello nicht - setz die beiden mit auf Deine Liste und gib ihnen Bescheid, und den anderen, die noch fehlen. Ihr habt 7 Minuten." Max bestätigte den Befehl und beendete die Verbindung.

"Kaan an Michaels: In 7 Minuten werden wir sichere Distanz erreicht haben, dann startet die Sutherland einen Shuttletransport für unsere Crew, ab Frachtraum 2", informierte der Offizier seinen Vorgesetzten.

   -- Mamori Maschinenraum

Vasquez war im Lufschritt die letzten Meter bis zum Maschinenraum gelaufen. Sie trat ein und sah sich um.

"Jemand da", fragte sie.

Nun betraten auch Vasquz und Taira den provisorischen Maschinenraum, und Yanna reichte der Sicherheitlerin den Tricorder mit ihren Scans.

Dana nichte und atmete erleichtert auf: "Vasquez an Talvert... Ich hab Nr. 4 gefunden. Und die ist zweifelsfrei echt."

Dann aktivierte sie noch einmal den Kommunikator: " Vasquez an Wrad, wie sieht's mit der Evakuierung aus, kommt ihr voran?"

Yanna lauschte auf Wrads Antwort die in Form von Tairas Evakuierungsbefehls aufschlug. Yanna nickte Taira zu, die sich mit einem Nicken verabschiedete und sich in Richtung des Evakuierungspunktes aufmachte.

   -- Mamori OPS

"Naja. Wir evakuieren per Shuttle, Beamen geht nicht", antwortete der Andorianer Dana seufzend. "Und ich fürchte, Du bist zum Entschärfen eingeplant, ebenso wie Miss Caala. Frag Talvert. Und was ist nun mit dem Maschinenraum? Bombe oder nicht Bombe?"

   -- Mamori Maschinenraum

"Wrad, die hier im HMR ist echt, kein Zweifel", antwortete Dana. "Wenn du so willst, haben wir drei echte und eine, wo wir nicht wissen was los ist."

Dann tippte sie nochmal auf den Kommunikator: "Vasquez an Talvert, Nr. 4 ist echt. Aber wie ich gehört hab, haben Sie schon vier Freiwillige."

   -- Mamori, KS-Provisorium

"Bestätigt", antwortete Michaels Kaan. "Die Entschärfung werden Mr Talvert, Ms Vaquez und ich übernehmen. Ms Caala und Thlhom übernehmen dabei die Einweisung. Wir brauchen also entsprechendes Equipment in den Scannern und auch im Schiff, von dem aus sie uns leiten werden. Außerdem muss ein technisch versiertes Crewmitglied die mutmaßliche Atrappe im Captainsquartier bearbeiten."

"Commander, Sie sind derzeit der Kommandant von Mamori", erklärte Suvan Michaels. "Sie dürfen bei der Entschärfung nicht in Gefahr gebracht werden. Wenn Sie das ignorieren möchten, möchte ich Ensign Vasquez befehlen, einen EV- Anzug anzulegen, Sie bitten dasselbe zu tun, und dann selbst einen anziehen, und Lieutenant Caala und Petty Officer Thlhom anweisen uns bei der Entschärfung anzuleiten. - Apropos..." Talvert öffnete einen Kanal an die Romulanerin und das Hologramm: "Talvert an Caala und Thlhom. Wieviel Spielraum haben wir bei den Entschärfungsarbeiten? Wenn einer von uns eine Aktion vornimmt, wie lange haben dann die anderen dazu, selbige zu beenden?"

   -- Mamori Wissenschaft

Ireihvae aktivierte ihren Kommunikator. Sie wusste, dass das was sie sagte nicht erfolgversprechend klang: "Thlhom an Lt.Cmdr. Talvert. Gehen Sie davon aus, das Sie gar keinen Spielraum haben. Die Kommunikation zwischen den Bomben erfolgt mit Lichtgeschwindigkeit. Die Reaktionszeit in der Mechanik der Bombe wird maximal im Bereich von 10tel Sekunden liegen. Und noch was: Unterschätzen Sie die Attrappe nicht. Die ist möglicherweise nicht so funktionslos wie es scheint."

   -- Mamori, KS-Provisorium

Alex drückte auf seinen Kommunikator und hängte sich mit in das Gespräch. "Besorgen Sie beide sich alle Scans von den ganzen Mistdingern und überlegen sich einen Plan wie wir sie entschärfen können. Ich verlasse mich darauf, dass Sie und Ms Caala wissen, was Sie tun! Michaels und Talvert Ende."

Er sah den Sicherheitschef an. "Ich bin für diese Station verantwortlich. Solange ich das Kommando habe, gehe ich als letzter von Bord, so oder so. Und wenn jemand die Mamori in die Luft jagt, dann ich! Ziehen Sie sich Ihren EVA-Anzug an. Ms Vasquez ist bereits im Maschinenbereich. Sie wird den Sprengsatz dort übernehmen. Ich übernehme den im Krankenbereich. Sie den auf der Ops. Ein Vorschlag für Nummer vier im Captainsquartier?"

"Petty Officer Thlhom ist besser mit den Bomben vertraut als die meisten anderen Beteiligten, inklusive mir", erklärte der Halb- vulkanier. "Sie sollte den Sprengsatz auf der OPS übernehmen, ich den im Krankenbereich, Ensign Vasquez den im Maschinenbereich, und wenn Sie den im Quartier des Captain angehen, können Sie die Station in die Luft jagen, sind dabei aber am wenigsten gefährdet, von wegen der Möglichkeit einer Atrappe. Darf ich Ihnen diesen Kompromiss anbieten?"

Bevor Alexander Michaels antwortete, kontaktierte der Sicherheitschef noch einmal die Bombenräumer: "Talvert an Vasquez und Thlhom. Legen Sie EV- Ausrüstung an und begeben Sie sich zu den Ihnen zugewiesenen Sprengsätzen."

"Gegen Ihre vulkanische Sturheit hilft nur erschiessen. Gut, dann los", stellte Alex trocken fest.


--- 12:20 Uhr, USS Independence, Astrometrie

Unzufrieden schüttelte Sara den Kopf. "Der Multiphasenschild läuft immer noch nicht richtig. Ganz zu schweigen von den Sensoren. Die reinste Teufelsküche... unglaubliche Gammastrahlung, die Ionisierung ist einfach zu hoch. Ok, der Anteil an Chlor ist viel höher als wir dachten, aber bisher hilft das nicht wirklich weiter. Was sagen die Scanner jetzt? Haben Sie noch etwas mehr herausholen können?"

"Die Scanner zeigen immer noch das gleiche an", antworte Lorena und wischte sich mit ihrem Arm die Schweißperlen von der Stirn. "Eigentlich müsste es funktioneren." Sie stellte sich an die Konsole und rekalibrierte die Sensoren. "Aber Rom ist auch nicth an einem Tag gebaut worden, wie ist es jetzt?"

Genervt pustete sich Sara ein paar vorwitzige Lockensträhnen aus der Stirn. "Nein. So gibt das nix. Kommen Sie mal her, Lorena, sehen Sie sich das bitte an. Der Multiphasenschild funktioniert so nicht richtig. Unsere Sensoren und visuellen Anzeigen und auch die Schilde werden nach wie vor schwer gestört. Ehrlich gesagt, ich habe keinerlei Idee, wie wir das bessern können. Sehen Sie es sich an, es ist doch Ihre Idee, vielleicht fällt Ihnen ja etwas auf. Kommen Sie, wir tauschen mal die Plätze."

Mit einer ungeduldigen Geste winkte sie ihre Stellvertreterin zur Simulation Nr. 3.

Lorena nahm den Platz ihrer Chefin ein. "Ist doch echt zum Mäuse melken", entfuhr es ihr. "Ich habe alles so oft schon in einer Simulation durchgearbeitet, aber jetzt scheint es nicht funktionieren zu wollen." Sie haute mit der Faust leicht auf die Konsole. "Ich werde erstmal die Sensoren noch einmal rekalibrieren, und dann versuchen, den Multiphasenschild so zu verdichten, dass die Ionen nicht mehr hindurchkommen.

"Suchen Sie nach Unterschieden zu Ihren bisherigen Simulationen", riet Sara der Ensign, "die Sensoren übernehme ich. Vielleicht sollten wir um technische Unterstützung bitten."


--- 12:20 Uhr, USS Independence, Casino

Wenig später kehrten die beiden Frauen zurück, und Nerys war bedeutend ruhiger, schlief schließlich selig weiter, nachdem Yalika sie in den Wagen gelegt hatte.

Dan nickte Yalika mit einem Lächeln zu, wandte sich schließlich Colonel Vaughn zu. "Gibt es von Ihrer Seite noch Fragen, die wir klären könnten, Colonel?" fragte er.

Mila ergriff wieder Coriks Hand sanft, nachdem sie sich wieder hingesetzt hatte.

"Nein, Sir. Im Moment ist für mich alles klar", erklärte Kirah ernst. Ihre Gedanken rasten um die freie Zeit, die ihr nun zur Verfügung stand. Sie würde wohl sich und ihren Piloten auf dem Holodeck mit den Peregrines üben lassen. Was anders fiel ihr im Moment beim besten Willen nicht ein.

Corik sah Mila und ihrer Schwägerin hinterher, trank in Ruhe seinen Saft aus und lächelte Mila schließlich wieder an. 'Alles wieder klar?' fragte er sie in Gedanken, während er sich an Vaughn wendete. "Sehr glücklich scheinen Sie aber dennoch nicht zu sein", mutmaßte er.

Überrascht und verlegen, dass sie erwischt worden war, sah Kirah Corik an. "Sie haben mich durchschaut", erklärte Kirah ertappt. "In der letzten Zeit ist so einiges geschehen, und ich hatte mich darauf gefreut, mich in die Arbeit stürzen zu können. Und nun Freizeit", meinte sie und ihr Gesicht sprach Bände. In der freien Zeit würde Kirah nur wieder ans Grübeln kommen, und dies hatte sie mit Arbeit verhindern wollen, doch nun wurde ihr sogar dies verwehrt. Mit einem Seufzer nahm sie einen Schluck von ihrem Raktajino.

Corik lehnte sich ruhig zurück. "Vielleicht tun Ihnen ein paar ruhige Tage mehr Gutes, als Sie es vermutlich selbst annehmen", meinte er ruhig. "Auch wenn Sie es bisher anders gewohnt waren, aber gerade in der momentanen Situation können wir uns keine überarbeiteten Offiziere erlauben. Und wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, da ergeben sich auch ein paar freie Tage für Sie und Ihre Leute." Corik blickte mit Seitenblick auf die übrige Runde.

Allmählich konnte sich Kirah an den Gedanken von ein paar freien Tagen gewöhnen. Mal tun und lassen können, was sie wollte, und sich nicht an bestimmte Regeln halten zu müssen, erschien ihr immer verlockender. Plötzlich erschien ein für Kirah ungewöhnlicher Gedanke. Sie überlegte ernsthaft, mit dem hiesigen Counsellor über die letzten Wochen zu sprechen. Unbewusst schüttelte Kirah den Kopf, um diesen Gedanken wieder zu vertreiben. "Allmählich glaube ich, dass Sie Recht haben könnten, Sir", erklärte Kirah. "Ich werde zumindest versuchen, ein paar Tage eine ruhige Kugel zu schieben", meinte sie.

Corik lächelte freundlich, blickte dann wieder in die Runde.

Da ihr Raktajino mittlerweile leer war, stand Kirah auf und besorgte sich einen neuen. Außerdem brachte sie einen Teller mit idronianischen Flammenbisquits mit an den Tisch.

Dan hatte den letzten Bissen seines Hasperats vertilgt und sah zu seiner Frau hinüber. "Unserer Tochter geht es gut?" fragte er sie.

"Oh ja. Jetzt will sie aber erst mal schlafen", erwiderte Yalika mit einem Lächeln und aß ihre Portion ebenfalls auf, "Und was steht bei Euch heute Nachmittag an?" fragte Yalika Mila und Corik.

"Na ja, zunächst mal werde ich mich hinsetzen und meine 'Wunsch'- Konfiguration aufstellen, was die Bewaffnung Mamoris betrifft. Was dann kommt, wird sich zeigen", meinte Mila und sah zu ihrem Schatz hinüber.

Corik zuckte mit den Schultern, drückte Milas Hand sanft. "Ich dachte, wir hatten mal überlegt, was das Holodeck so hergibt?" fragte er sie lächelnd und stellte sein Glas etwas mehr in die Tischmitte. "Oder hast du das schon wieder umgeworfen?"

"Ja... stimmt", lächelte Mila verlegen und drückte Coriks Hand sanft. Doch andererseits, wenn sie daran dachte, daß Corik und sie am Vortag Mamori eigentlich besichtigen wollten, dann in ihrem Quartier hängen geblieben waren...

Corik lächelte, zog ihre Hand hoch und küsste ihren Handrücken. "Dann ist ja alles perfekt", meinte er schmunzelnd, blickte wieder in die Runde, aber keinesfalls verlegen. 'Du brauchst nicht verlegen sein.'

Mila lächelte glücklich und streichelte Coriks Hand sanft. 'Warten wir noch einen Moment, oder wollen wir gleich los?' fragte sie Corik über die Pagh.

"Na gut... die Pflicht ruft", meinte Dan und erhob sich von seinem Platz. "Hast Du was dagegen, wenn Deine Tochter und ich Dich für eine Weile begleiten?" fragte Yalika und griff sanft nach Dans Hand. "Wie könnte ich nur?" meinte er lächelnd, und nachdem sie sich verabschiedet hatten, verließen sie das Casino.

Corik überlegte. "Nun, im Augenblick könnten wir Glück haben und noch ein Holodeck bekommen", meinte er schulterzuckend. "Oder möchtest du erst deine Wünsche aufstellen?"

Mit gespieltem Desinteresse verfolgte Kirah das Gespräch von Khaar und Patterson. Als die Erwähnung auf das Holodeck kam, verriet lediglich Kirahs leicht zuckendes linkes Auge, dass ihre Gedanken in eine ähnliche Richtung gingen.

"Ein Holodeck ist sicher nützlich für die eine oder andere Simulation", meinte Mila, "Und ich würde schon sagen, erst die Arbeit, dann das Vergnügen", grinste sie Corik an.

Corik schmunzelte leicht. "Dann sollten wir uns vielleicht in die restliche Arbeit stürzen", meinte er lächelnd, wandte sich dann an Vaughn. "Nun, Colonel, dann würde ich sagen, genießen Sie Ihre Freizeit, und in 3 - 4 Tagen erwarte ich dann die Ausarbeitung des Flugplanes. Nicht eher", setzte er noch hinzu.

Kirah machte bei Coriks Wortein ein leicht gequältes Gesicht. "Ich werde versuchen, diesen... ungewohnten Freiraum zu geniessen, Sir", erklärte Kirah. Plötzlich hatte sie eine Idee. Ein eigentümliches Funkeln erschien in ihren Augen. Sie verabschiedete sich und verliess zielstrebig das Casino. Sie wollte die Belegung der Holodecks prüfen, ob sie vielleicht auch eines nutzen konnte.

Corik nickte Vaughn zum Abschied zu und wandte sich dann wieder an Mila. "Na, ziehen wir dann los?" fragte er sie lächelnd und zog sie an sich.

Mila schmiegte sich noch kurz an Corik an, bevor sie schließlich aufstand. "Ja... je schneller ich fertig bin, umso eher haben wir wieder Zeit für uns", lächelte sie und ging zum Holodeck-Bereich.


--- 12:25 Uhr, USS Independence, vor Holodeck 2

Als Kirah die Holodecks erreichte, hatte sie Glück. Sie hatte zwar einen Plan, doch zuerst wollte sie sich wirklich etwas entspannen. Zum Glück hatte sie ihren eigenen Datenträger mitgebracht und speiste nun das entsprechende Programm in den Holodeck-Computer ein.

Kurz darauf betrat sie das Holodeck und fand sich in einem abgeschiedenen Tal von Idron wieder. Gedankenverloren schlenderte Kirah durch ihre holographische Heimat.

   -- USS Independence, Holodeck 1

Gottlob war das andere Holodeck noch verfügbar für das Paar, so dass Mila es gleich reservierte und ein Programm erstellen ließ, in dem Mamori im aufgebauten Zustand gezeigt wurde, von den Offensiv- und Defensivsystemen abgesehen.

Corik trat noch einmal hinter Mila und küsste sie sanft in den Nacken. "Ich seh mich mal so etwas in der Holografie um", meinte er lächelnd und drückte sie noch einmal sanft an sich.

Mila schmiegte sich an Corik an und lächelte ihn verliebt an, "Aber nicht ohne einen anständigen Kuß zum Abschied", meinte sie und küsste ihn innig.

Corik lächelte und drückte Mila sanft an sich, erwiderte den Kuss nicht minder innig. 'Überredet', meinte er in Gedanken und schmunzelte leicht.


--- 12:25 Uhr, Mamori, Maschinenraum

Dana schluckte, als sie EV Ausrüstung hörte. Mit diesem Krempel war ihre Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt.

Sie tippte auf den Kommunikator: " Vasquez an Talvert... verstanden. Eine Bemerkung noch... wer von uns übernimmt die Vorreiterrolle und sagt, was gemacht wird?"

Yanna runzelte die Stirn. Wenn das was Ireihvae sagte stimmte - und das tat es sicher - dann war sie nicht unbedingt ein guter Kandidat für Entschärfung. Ihre Reaktionen waren um ein vielfaches feiner und exakter als die eines Humanoiden, aber Kaan schien selber nicht so richtig zu wissen was Sache war. Erst sollte Rame zur Entschärfung bleiben... jetzt nicht, sie sollte entschärfen, was unverantwortlich war... Kopfschüttelnd beschloß sie genau das zu tun, was Kaan Vasquez vorgeschlagen hatte: Nämlich nachfragen - aber bei Alex.

"Caala an Michaels", rief sie Alex. "Wie sind die letzten Befehle zwecks der Evakuierung und Entschärfung? Meine letzten Informationen sind, dass ich eine der Bomben entschärfen soll. Aufgrund meiner durch Programmierung optimierten Reaktion wäre das allerdings, bei der Beschaffenheit der Sprengsätze, eine Bedrohung."

   -- Mamori OPS

"Sir, ich helfe gern mit beim Entschärfen", bot Wrad erneut freiwillig seine Dienste an. Schließlich hatte er, sobald die Evakuierung abgeschlossen war, sowieso nichts Besseres vor. Und die Entschärfung würde sicherlich erst starten, nachdem alle nicht benötigten Kollegen von Bord waren.

Der Andorianer wunderte sich darüber, dass Miss Caala nicht selbst entschärfen sollte, zumal sie dafür nicht mal einen Schutzanzug benötigen würde und sicherlich über den technischen Background verfügte. Aber er hütete sich, die Personalentscheidungen seiner Vorgesetzten heute noch mal in Frage zu stellen. In den letzten 24 Stunden hatte er sich schon genügend Kritik geleistet - und eingefangen.

Es gefiel ihm auch gar nicht, dass die Entschärfer nicht erfasst und zur Not herausgebeamt werden konnten. Aber gegenüber der Bomben- entschärfung war dies von eindeutig geringerer Priorität, und die augenblickliche Lage liess keine technische Personalkapazität zur Lösung dieses Problems übrig.

Nachdenklich lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Genau in diesem Moment startete der Schleppvorgang mit einem leichten Ruck. Über Wrads Gesicht huschte ein Lächeln, das Schleppen klappte offenbar besser, als er sich vorgestellt hatte. Neugierig verfolgte er die Anzeigen über ihren Kurs und ihre Geschwindigkeit.

   -- Mamori Deck 3, Nebenkorridor

Ensign Rame war inzwischen eingetroffen, aber auf Rückmeldung von der Ärztin und dem Zivilisten wartete Max bisher vergebens. Unruhig sah er auf seine Uhr. Der Schleppvorgang musste jeden Augenblick starten, und sie mussten sich allmählich auf den Weg nach Frachtraum Nr. 2 machen.

"Ok", meldete er sich zu Wort, aber viel zu leise. Die meisten der beunruhigt herumstehenden und sich unterhaltenden Crewmitglieder ignorierten den kleinen Petty Officer bis jetzt.

Max räusperte sich vernehmlich, blickte energisch in die Runde und sagte lauter: "Hören Sie bitte? Ich bin Max Riese, und ich habe die Aufgabe, für Ihre Evakuierung zu sorgen."

Daraufhin sank der Geräuschpegel, und etliche Augen starrten ihn an.

"Ich muss Sie bitten, sich in Frachtraum 2 zu begeben", fuhr Max fort, von einem zum nächsten guckend, "Der liegt auf Deck 6. Lift 1 ist nicht einsatzbereit."

Es gab einen kleinen Ruck, als der Transport der Mamori einsetzte. Rasch stützte sich der kleine Terraner an der Wand ab. "Kein Grund zur Sorge, das bedeutet nur, dass der Schleppvorgang eingesetzt hat, wie angekündigt. Wir werden ab Frachtraum 2 evakuiert. Bitte begeben Sie sich zu den Lifts 2, 3 und 4. Ein Lift fasst maximal 9 Personen...", er zählte nochmal kurz durch, "...also keine Sorge, es kommen alle gleichzeitig mit. Bitte bilden Sie 3 Gruppen und folgen Sie mir."

Er ging langsam voran Richtung Deckzentrum.

   -- Mamori Wissenschaft

Die Entscheidungen kamen rasch. Ireihvae reagierte genau so rasch darauf. Sie bestätigte den Befehl von Talvert und Michaels. Dann lud sie alle Informationen und die Ergebnisse der Scans auf ihr PADD. Als nächstes informierte sie sich per Computer, wo sie die benötigte Ausrüstung inklusive Werkzeug finden konnte. Es war nicht weit.

   -- Mamori KS-Provisorium

"Mr. Kaan", aktivierte Michaels seinen Kommunikator. "Letzte Anpassung und die letzten Befehle für Sie: An Bord bleiben Mr Talvert im Krankenbereich, Ms Thlhom kommt auf die Ops, Ms Vasquez im Maschinenbereich und ich gehe in das Captainsquartier", berichtete er. "Ms Caala wird auch evakuiert, benötigt aber im Shuttle oder auf dem Schlepper vollen Zugriff auf Sensor- und Kommunikationsequipment, um uns zur Seite zu stehen", informierte er die Ingenieurin gleich mit, "Mr Kaan, sorgen Sie dafür, dass sie das hat, und dann begeben Sie sich zur Evakuierung. Wenn Sie die Station verlassen, sind nur noch die vier Entschärfer an Bord und die OPS gesperrt. Sind die Befehle klar?"

   -- Mamori Maschinenraum

"Aye. Ich transferiere mein Programm jetzt in den Computer des Schleppers", bestätigte Yanna. "Ensign...", nickte sie Vasquez zu und lächelte leicht, "Viel Glück."

Dann nahm sie ihren Emitter ab und verstaute ihn in einem der Schränke des provisorischen Raumes.

Nach einem letzten Nicken transferierte sie ihr komplettes Programm in den Computer des Schleppers, authorisierte sich über ihren Code und aktivierte sich.

Dana hatte grad noch etwas sagen wollen, als Caala bereits verschwunden war. Sie versuchte mit ihrer Ausrüstung ein paar Schritte und lauschte in den Raum. Das einzige, was sie vernahm oder auch nicht vernahm, war... Stille.

"Vasquez an Talvert und Michaels, Maschinenraum geräumt. Ich bin bereit, wenn Sie es sind."

   -- Mamori OPS

Wrad bemühte sich, einen Seufzer zu unterdrücken. Nun musste er von Bord, und Dana musste bleiben. Beides gefiel ihm herzlich wenig, aber er hatte keine Wahl.

"Eisklar, Sir", erwiderte er Michaels, beendete die Verbindung und nahm Kontakt mit der Sutherland auf. Nachdem der Zugriff von Miss Caala geklärt war, teilte er dem OPS-Offizier des Schleppers noch die Koordinaten der mutmaßlichen Bomben auf Mamori mit.

"An diesen Stellen werden die vier Entschärfer arbeiten. Bitte programmieren Sie die Transporter so, dass sie im Notfall die dort befindlichen Personen herausbeamen können - sofern das Störfeld bereits ausgeschaltet wurde. Es ist nur ein Hoffnungs-Strohhalm, aber ich denke es ist besser als nichts. Herausbeamen ausdrücklich nur auf Kommando", erklärte er, und Lt. Saveil nickte.

"Bitte unterbreiten Sie diesen Vorschlag Lt. Caala", fuhr Wrad fort, "Sie hat die schnellste Reaktionszeit und den technischen Sachverstand - es sollte gegebenenfalls ihr Befehl sein."


--- 12:25 Uhr, Schlepper USS Sutherland

Erschrockene Gesichter, als Yanna sich plötzlich im Transporterraum des Schiffes materialisierte. Nach kurzer Erklärung wurde sie sofort auf die Brücke gebracht, wo sie eine der Konsolen in Beschlag nahm.

"Caala an Michaels", tippte sie an den Kommunikator. "Ich habe Position auf der Brücke des Schleppers bezogen", meldete sie.

   -- Mamori Ausrüstungskammer

Alex beeilte sich, zu der Ausrüstung zu kommen, wo er der Romulanerin begegnete. "Und, wie schätzen Sie die Sache ein?" wollte Michaels von ihr wissen.

"Es wird nicht einfach, aber wir werden es schaffen. Wir müssen konzentriert, sehr präzise und gut koordiniert arbeiten", antwortete Ireihvae ohne zu zögern. Sie zog den Schutzanzug an und nahm die Ausrüstung und ihr Werkzeug an sich.

"Das macht mir Mut", nickte Alex ehrlich. "Sie werden uns anleiten", erläuterte er ihr nocheinmal. "Lt. Caala steht ihnen per Sensorenverbindung zur Verfügung, falls Sie sich nicht sicher sind, und um mit ihren Fähigkeiten notfalls zu helfen, falls sehr schnelle Reaktionen nötig sind", versuchte er ein wenig zu beruhigen. "Und es ist nicht mein erster Sprengsatz", fügte er hinzu. "Gehen Sie langsam und in aller Ruhe vor, und schauen Sie sich, was wir sehen, in aller Ruhe an", zog er Teile des Schutzanzugs an und verabschiedete sich mit einem Nicken.

   -- Mamori, Frachtraum 2

Max zählte nochmal alle durch und verglich die Anwesenden mit seiner Liste. In der Zwischenzeit waren auch die Nachzügler eingetroffen.

"Riese an Kaan: Wir sind komplett, in Frachtraum 2 versammelt und bereit zur Evakuierung."

In dem Moment, als Riese die Meldung machte, erreichte Sofia als letzte Person ebenfalls den Sammelpunkt. Sie war ausser Atem und trug ein schweres Paket unter dem Arm. "Entschuldigen Sie die Verspätung, aber diese medizinischen Geräte musste ich mitnehmen. Wir hötten es uns nicht leisten können, sie hier draußen zu verlieren", erklärte die Ärztin ihre Verspätung.

Mit einem Seufzer der Erleichterung nickte Max Dr. Buikater zu. "Ma'am, ALLE Geräte lassen sich ersetzten, aber Ihr Leben nicht", konnte er sich dennoch nicht verkneifen, aber nun war sie ja da, und damit war das Thema für ihn auch abgeschlossen. "Ich bin froh, dass Sie jetzt da sind", schob er noch versönlich hinterher. "Sie können gleich in das nächste Shuttle einsteigen."

   -- Mamori OPS

"Bestätigt. Gut gemacht, Mr. Riese. Das 1. Shuttle ist bereits im Anflug, Vorsicht an der Schleuse."

Nach der Bestätigung des Offiziers und einem prüfenden Rundblick über die ruhig daliegende OPS sperrte der Andorianer seine Konsole mittels seines Sicherheitscodes. Er hoffte sehr, dass sein neuer Arbeitsplatz erhalten blieb und nicht den Bomben zum Opfer fiel, während er sich eiligen Schrittes auf den Weg zu Frachtraum 2 begab.

"Kaan an Vasquez", rief er seine Freundin per Kommunikator im Turbolift, "ich habe meinen Evakuierungsbefehl bekommen. Hey, meine Freundin, versprich mir bitte, dass Du gut auf Dich aufpasst, ja? Mamori kann ersetzt werden - Du nicht."    -- Mamori Maschinenraum

Dana lächelte, als sie Wrads Stimme hörte. "Hey... du kennst mich doch ein wenig", erwiderte sie.

"Wir haben deine Sache durchgestanden, und das kriegen wir auch hin. Und im Übrigen... wir wollen doch noch gemeinsam kochen und irgendwann auf Mamori die Saune testen... da kann mich keine Million Pferde von abhalten."

   -- Mamori, Frachtraum 2

Deck 6. Wrad verliess den Turbolift. "Dann ist ja gut", schmunzelte er etwas getröstet, "dann bis gleich, Baby." Er beendete die Verbindung, während ihm klar wurde, dass er Dana gerade 'Baby' genannt hatte... bei Fesoan, was würde sie davon halten? Naja, das würde er hoffentlich bald erfahren.

Erstmal betrat er Frachtraum 2. Etwa die Hälfte der Crew war bereits evakuiert. Gerade dockte das nächste Shuttle an. "Kaan an Michaels: Ich bin jetzt in Frachtraum 2, die Evakuierung läuft", hielt er den Commander auf dem Laufenden.

   -- Mamori Maschinenraum

Dana lächelte, als sie das Wort "Baby" vernahm. "Ja, bis gleich", antwortete sie ein wenig gedankenverloren. Dann räusperte sie sich.

"Vasquez hier... bin bereit. HMR kann angepasst werden", meldete sie sich auf Talverts Anfrage hin.

   -- Mamori, KS- Provisorium

Das Krankenstations-Provisorium war ein strategisches Zentrum des Habitatmoduls von Mamori. Das bedeutete, hier und in angrenzenden Räumen gab es alle Ausrüstungsgegenstände, die für erdenkliche Notsituationen erforderlich waren. Vermutlich hatte man eher an Hüllenbrüche denn feindliche Umwelten gedacht, in die Bombenentschärfer hinein mussten, aber es war praktisch, einen EV- Anzug dazuhaben.

Suvan zog sich die Hose an, die Stiefel, das Brustteil, die Handschuhe und den Helm. Laut rasteten die Magnetscharniere ein, und eine grüne Kontrollleuchte am linken Unterarm bestätigte, dass der Anzug ein völlig unabhängiges System war.

"Talvert spricht", meldete er sich zu Wort. Der Komm-Kanal war zu allen anderen, die mit an Bord geblieben waren, und Yanna ununterbrochen, damit alle jegliche Kommunikation verfolgen konnten, und nicht jeder für sich über neue Informationen unterrichtet werden musste. "Ich bin bereit", teilte der Halbvulkanier mit. "Im KS- Provisorium kann die Umwelt an die Bedingungen im Bombengehäuse angepasst werden." Damit schnappte der Sicherheitschef sich einen Werkzeugkasten und stapfte in seinem Anzug auf die Bombe zu.

   -- Mamori, am Quartier des Captains

"Informieren Sie uns, wenn alle in Sicherheit sind", bestätigte Alex den Ruf von Kaan, während er das Quartier des Captains betrat. Den Beschreibungen folgend, fand er das Objekt recht schnell. Das Versiegeln des Quartiers bedurfte nur einiger Berührungen der Kontrollflächen. "Michaels hier. Ich bin ebenfalls bereit", gab er kurz über Komm bekannt, als er die Verriegelung des Anzugs geschlossen hatte.

Leises Zischen der Umweltsysteme. Das Hallen der eigenen Stimme. Die Aussengeräusche dumpf oder leicht metallisch, wenn sie durch die externen Sensoren ins Innere weitergegeben wurden. Während des Trainings hatte er einen solchen Anzug das letzte Mal getragen... Abwurf mit Antigraveinheiten aus einem Shuttle über einem R-Klasse- 'Planeten', ein kleiner Marsch in völliger Dunkelheit mit Orientierung alleine über passive Sensorscans... spassig, wenn man bedenkt, was danach kam...

Er seufzte und kniete sich wartend auf den Boden.


--- 12:25 Uhr, USS Independence, Brücke

Asudai Toriko sah auf, als plötzlich eine Nachricht eintraf. Unbekannter Herkunft und an einen der Gäste auf dem Schiff. Er drehte sich zum Commander um. "Sir, wir erhalten hier eine Textnachricht unbekannter Herkunft für Captain Khaar", erklärte er. "Soll ich durchstellen?"

Gungan hob eine Augenbraue. "Nebeluntersuchungen während einer laufenden Mission mit engem Zeitrahmen, textkodierte Nachrichten ohne Absender, was kommt denn als Nächstes?" grummelte er leise. Dann sah er direkt zum OPS-Offizier. "Jagen Sie die Nachricht durch die Filter und stellen so sicher, dass keine schädlichen Unterprogramme in unser System eindringen, und dann stellen Sie die Nachricht durch."

Asudi nickte. "Verstanden Sir", erwiderte er und untersuchte die Nachricht. "Alles in Ordnung Sir, die Nachricht wird durchgestellt", gab er nur pro forma bekannt, öffnete dann einen Kanal zu Khaar. "Toriko an Khaar, Sir, wir haben hier eine Textnachricht für Sie, soll ich durchstellen?"

   -- USS Independence, Holodeck 1

Mila brummte mißmutig und löste eher widerwillig ihre Lippen, damit Corik reagieren konnte. "Ich hoffe, das passiert nicht allzu oft", kommentierte sie, genoss zumindest Coriks Wärme.

Corik sah sie an. "Nun, dann hättest du dir keinen Captain zum Freund suchen dürfen", meinte er zwinkernd. "Khaar hier. Stellen Sie die Nachricht nach Holodeck 1 durch", erwiderte er. "Khaar Ende." Dann sah er Mila an. "Dann los, damit ich die Nachricht hinter mir lassen kann."

"Du hast recht, Liebling", meinte Mila und ging mit Corik zum Terminal, um die Nachricht abzurufen, "Aber bereuen tu ich es ganz und gar nicht, mit Dir zusammen zu sein."

Corik lächelte und rief die Nachricht im Holodeck auf, auf dem Gang wollte er das nicht, da er nicht den Inhalt kannte.

"Wenn Sie nicht da bleiben, wo Sie hingehören, sprenge ich Ihre schöne Station in die Luft", war der knappe und einzige Wortlaut der Nachricht. Er blickte für ein Paar Minuten auf diese Zeile. "Ich glaube, ich sollte dich in Ruhe arbeiten lassen und das mit deinem Bruder besprechen."

"Soll ich Dich nicht lieber begleiten?" fragte Mila und streichelte seine Seiten sanft, "Ich meine, immerhin ist Mamori unsere neue Heimat."

Corik nickte. "Vor allen würde mich interessieren, ob die auf Mamori schon Bescheid wissen, und wenn, warum wir noch keine Informationen darüber haben", meinte er nur vor sich hin murmelnd. "Also so", fuhr er ernst fort, beendete das Programm und aktivierte seinen Kommunikator. "Khaar an Commodore Tholas. Wir haben da ein kleines Problem. Ich erhielt soeben eine Drohnachricht."

   -- USS Independence, Holodeck 2

Als Kirah genug vom planlosen Umherwandern hatte, rief sie ein Subprogramm ihrer Datei auf. Ein Peregrine Fighter erschien vor ihr. 'Ich mach ja bloß einen kleinen Überflug', rechtfertigte sich Kirah in Gedanken und kletterte in den Jäger. Nachdem die Startvorbereitungen abgeschlossen waren, stieg Kirah in den Himmel auf.

Nach wenigen Minuten hatte Kirah ein Gefühl für den Peregrine entwickelt und lechzte nun nach etwas anspruchsvollerem.

"Computer, Subprogramm Delta 9 aktivieren und die Sicherheits- protokolle auf ein Minimum reduzieren", befahl Kirah. "Wir wollen doch etwas Spaß haben", murmelte vor sich hin, als der Computer bestätigend piepte. Als Kirah wieder aus dem Fenster ihres Jägers sah, sah sie Idron weit unter sich, und sie befand sich in den Weiten des Alls.

"Warnung, Kollision steht bevor", warnte der Computer Kirah und sie zog den Jäger hoch. "Mann, was sind die Kisten schwer fällig. Da muß ich wohl mal dran basteln", grummelte Kirah und flog ihren Jäger in einem weiten Kreis wieder zu dem Breen Kampfschiff hin. "It's showtime", sagte sie, aktivierte die Waffen des Schiffes und jagte auf die Bree Abfangjäger zu.

   -- USS Independence, Büro des Commodore

Die Tholas' hatten es sich gerade auf der Couch in Dans Büro gemütlich gemacht, nachdem Dan seine Nachrichten überflogen hatte, und außer den üblichen Gesuchen und Ankündigungen nichts weiter dabei war, das besonderer Aufmerksamkeit bedurfte.

Nerys schlief selig in den Armen ihrer Mutter, als plötzlich Khaars Komm-Ruf eintraf. "Hier Tholas, kommen Sie sofort zu meinem Büro", erwiderte Dan prompt, und Yalika sah Dan fragend an. "Bleib ruhig; vielleicht geht es die Independence was an", meinte der Bajoraner nur.

   -- USS Independence, vor Holodeck 1 in den Gängen

Corik nickte. "Wir sind schon auf dem Weg, Sir", erwiderte er, schloss den Kanal und nahm Mila bei der Hand. "Dann los, würde ich sagen", meinte er und eilte den Gang runter zum Turbolift.

   -- Büro des Commodore

Mila und Corik erreichten das Büro, und Dan bat die beiden, sich sogleich zu setzen. Yalika war ebenfalls zugegen und hielt Nerys in ihren Armen.

"Nun gut, Captain Khaar, was hat man Ihnen mitgeteilt?" fragte Dan.

Corik sah den Commodore ernst an. "Einfach eine knappe Textnachricht: 'Wenn Sie nicht da bleiben, wo Sie hingehören, sprenge ich Ihre schöne Station in die Luft.' Mehr nicht. Kein Absender, nichts."

"Hm... wir sollten Mamori informieren", meinte Dan und sah die drei anderen erwachsenen Anwesenden an.

"Ich weiß nicht, ob das so gut ist, wenn wir über Subraum Mamori direkt kontakten. Nicht, daß irgendein Zündmechanismus gerade dadurch angetriggert wird", gab Mila zu bedenken.

"Stimmt, Du hast recht... aber die 07 sollte informiert werden", meinte Dan.

"Nicht nur das... wenn sie Captain Khaar bedrohen, könnten sie auch die eine oder andere Überraschung bei uns hinterlassen haben...", warf Yalika ein, die gerade Nerys in den Wagen gelegt hatte, damit diese in Ruhe weiter schlafen konnte.

Corik nickte. "Wir sollten jedenfalls bis zur genauen Klärung uns nicht vom Fleck rühren. Nicht das noch was zum Auslösen kommt", erwiderte er. "Nur wie informieren wir Mamori genau? Sie müssten noch nah an Sternbasis 07 sein, eventuell würde ein Shuttleflug Lösung bringen von Sternbasis 07 zu Mamori."

"Auf jeden Fall", stimmte Yalika zu, doch bevor sie einen Komm-Kanal öffnen konnte, gab Dan ihr über die Pagh zu verstehen, dass sie noch warten sollte. "Was Ihre Idee mit der Starbase betrifft, Captain, das wäre die nächste logische Folge nach Milas Einwand. Yal, lass zusätzlich gleich die Starbase rufen, und lass den Kommandanten gleich zu mir durch- stellen", bat er, und schließlich tippte Yal auf ihren Kommunikator.

"Tholas Yalika an Brücke, voller Stopp. Halten Sie die aktuelle Position. Die Erklärung gebe ich, wenn ich wieder auf der Brücke bin. Lassen Sie jedenfalls Lieutenant Paris und Commander En'jel Tyro in zehn Minuten auf der Brücke erscheinen. Ferner, rufen Sie Starbase 07. Der Commodore möchte den Kommandanten der Station sofort auf sein Terminal durchgestellt haben", gab sie durch.

Nachdem Gungan ihr bestätigt hatte, sah sie zu Dan, "Ich werde dann mal Nerys zurück ins Quartier zu Miss Hastings bringen und dann auf der Brücke sein. Wenn was ist...", begann sie. "... gebe ich Dir Bescheid, Liebling", versprach Dan.

   -- USS Independence, Brücke

"Aye, Captain", antwortete Gungan. "Sie haben es gehört. Halten Sie diese Position, es sei denn, ein Ausweichmanöver wird auf Grund des Nebels notwendig", wies er de Longtemps an. An die OPS gewandt fuhr er fort: "Stellen Sie die gewünschte Verbindung zu SB 07 her." Dann aktivierte der Talaxianer seinen Kommunikator. "Gungan an Cmdr. En'jel Tyro und Lt. Paris. Finden Sie sich in neun Minuten auf der Brücke ein."

Asudi nickte und machte sich gleich daran, die Sternbasis zu rufen. "Sternbasis 07, Commodore Tholas für Captain Kensing. Ich stelle durch", gab er durch und legte das Gespräch auf einer abgeschirmten Frequenz in das Büro des Commodores. Irgendwie war ihm allein schon bei den ganzen Befehlen nicht geheuer, darum ging er auf Nummer sicher. "Toriko an Commodore Tholas, die Verbindung steht."

   -- USS Independence, Maschinenraum

En'jel war gerade vom Essen in den Maschinenraum zurückgekehrt, als sie von Gungan auf die Brücke gerufen wurde. "Verstanden", bestätigte sie.

   -- Büro des Sicherheitschefs

Paris saß gerade über den neuesten Sicherheitsbericht gebeugt, als der Kommruf von der Brücke eintraf. "Verstanden, Paris Ende", antwortete er kurz darauf und warf einen Blick auf das Chronometer, das der Bildschirm seines Terminals zeigte, und vertiefte sich dann wieder in seine Arbeit.

   -- USS Independence, Astrometrie

Minutenlang kallibrierte die Halbbetazoidin an den Sensoren herum, aber sie konnte sie weder besser abschirmen noch ihre Leistung erhöhen. Systematisch variierte sie jeden einzelnen Parameter, aber die Datenmessungen liessen sich dadurch nicht verbessern, höchstens verschlechtern. Aber bevor sie nicht alle Einstellungsmöglichkeiten duchgetestet hatte, hielt Sara es für wenig sinnvoll, einen Techniker zu Hilfe zu rufen.

Zwischenzeitlich bemerkte sie zwar, dass die Independence ihre Position hielt, aber sie dachte, dass dies die Entfernung wäre, die von der Brücke als gerade noch ungefährlich genug einschätzt worden war.

   -- USS Independence, Brücke

En'jel betrat kurz darauf die Brücke. "Commander?" sah sie ihn fragend an, um zu erfahren was los war.

"Irgendeine Ahnung, worum es geht, Sir? Habe ich heute morgen etwas verpasst?" wollte Haruma von dem Talaxianer wissen. Er hatte zwar die Taktik übernommen, aber ausser von einem Anflug auf irgendeinen Nebel hatte er bei der Ablösung nichts erfahren. Er lächelte Angel kurz zu, als sie die Brücke betrat.

Gungan zuckte mit den Schultern. "Ich hab nicht die leiseste Ahnung. Captain Tholas hat grade einen vollen Stopp angeordnet und Euch auf die Brücke beordert, das ist alles was ich weiss. Alles weitere will sie selbst gleich zur Sprache bringen", erklärte Gungan kurz. "Vielleicht nehmen wir ja noch ein paar Stationskomponenten für Mamori auf. Die Shuttles haben wir ja schon", fuhr er nicht mehr ganz so ernst fort.

Exakt neun Minuten später trat der Sicherheitschef aus dem Turbolift und ließ seinen Blick durch die Brücke wandern. Alles schien normal zu sein. 'So wie immer', dachte er sich schulterzuckend, trat an das Geländer heran und schloss die Hände darum. "Lieutenant Paris meldet sich wie befohlen", sagte er und machte damit auf sich aufmerksam.

Nerys bemerkte wohl zu gut, wenn Yalika wieder zum Dienst mußte. Jedenfalls hatte sie ihre Tochter wieder beruhigt, damit sie knapp vor der Zeit ankam, zu der sie Paris und Tyro zu sich bestellt hatte. "Mahlzeit! Schön, daß Sie auch gleich da sind", begann Yalika, "Ich komme gleich mal zur Sache. Captain Khaar bekam eine Textnachricht unbekannten Ursprungs, in der angedroht wird, dass Mamori gesprengt wird, sollte er weiter fliegen. Wir nehmen diese Drohung vorerst ernst, darum habe ich vor zehn Minuten vollen Stopp befohlen. Wenn sie nun wissen, dass Khaar an Bord der Independence ist, kann es auch sein, dass sich eine Sprengladung zu uns verirrt hat. Was ich von Ihnen beiden beziehungsweise Ihren Abteilungen, möchte, ist eine Durchsuchung der Independence, vom Topp bis zum Kiel, vom Bug bis zum Heck. Jeder noch so unscheinbar wirkende unbekannte Gegenstand soll als verdächtig gelten", fuhr sie fort und sah zu Paris und En'jel Tyro.

'Bombe?" schoss es En'jel durch den Kopf. Zum Glück hatte die Technik sämtliche Vorräte, die sie erhalten hatten, bereits eingelagert und somit überprüft - da war nichts dabeigewesen. En'jel überlegte kurz und überprüfte etwas an ihrer Konsole. "Ma'am, laut den Logs ist die Energiverteilung dieselbe wie sie vor SB07 war", begann sie. "Das bedeutet, dass potenielle Sprengsätze eine eigene Energieversorgung haben müssten. Wenn wir die Energie auf dem Schiff kurz abschalten und mit Notenergie die internen Sensoren versorgen, müssten wir ohne Probleme alles an Energie aufspüren, was nicht hergehört."

"Wäre ein Versuch wert, finde ich", meinte Yalika und sah sich um, "Und die Zünder könnten nicht anspringen, wenn wir unsere Energie wegnehmen?"

Paris überlegte einen kurzen Moment, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, ich denke nicht", antwortete er auf die Frage des Captains. "Trotzdem empfehle ich, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wie eine schiffsweite Evakuierung zum Beispiel. Sollte ich mich irren, haben wir nicht viel Zeit, bevor die Bombe detoniert."

Einen Moment überrascht, dass der Sicherheitschef antwortete und es nun seine Idee gewessen war, obwohl er nichts weiter gesagt hatte, schüttelte En'jel nur still in sich den Kopf.

"Ich habe die Energieverteilung gecheckt. Wenn wir was an Bord haben, ist es unabhängig von unserer Energie. Zum anderen will man, wie Sie sagten, etwas von Captain Corik erpressen. Das könnte man nicht, wenn durch einen dummen Zufall wie einem Energieverlust Bomben explodieren würden", gab sie zu bedenken. Eine Sicherheitsevakuierung schlug sie nicht vor. Der Vorschlag kam bereits von Paris. Tholas würde schon das Richtige tun.

Haruma hörte die Ausführungen der zwei befragten Offiziere, bevor er seine Meinung ebenfalls äußerte: "Wenn ich von der Einhaltung der Vorschriften ausgehe, wird kein detonatives Material in die Sicherheitszonen gelangt sein." Er sah En'jel an, "Oder habt ihr irgendwelche ungeprüften Kisten neben dem Warpkern gelagert? Jedenfalls ist meine Empfehlung: Verlegung der nicht benötigten Besatzung in die Sicherheitszonen und Aktivierung der Sicherheitskraftfelder. Diese Maßnahmen geben uns einen wahrscheinlich ausreichenden Schutz, bis weitere Schiffe für eine Evakuierung in Reichweite sind. Sollten die Sensoren wider Erwarten nichts finden, würde ich die Suche bei den neuen Versorgungsgütern und Personen beginnen, die kürzlich an Bord gekommen sind."

"Das klingt vernünftig", meinte Yalika und sah zu Paris, "Sorgen Sie dafür, dass die Crewmitglieder, die gerade frei haben, sowie unsere Zivilisten die Sicherheitszonen aufsuchen", wies sie den Sicherheitschef an. "Commander, Sie kümmern sich dann um die Energieabschaltung und den darauf folgenden Scan, wie Sie es vorgeschlagen haben", wandte sich die Bajoranerin an En'jel Tyro, sah schließlich sowohl sie als auch Lt. Paris an, "sollte dies ergebnislos sein, müssen alle neu zugegangenen Besatzungsmitglieder und Gegenstände geprüft werden."

En'jel nickte. "Ich werde von hier aus alles vorbereiten und warte auf Ihren Befehl." Damit ging sie zu der Engineering Konsole schräg vor ihrem Mann.

"Aye, Captain", bestätigte Paris und nickte knapp. Dann trat er an eine Konsole im hinteren Bereich der Brücke heran und berührte einige Schaltflächen. Er informierte in Form einer Warnung mit höchster Priorität die Mannschaftsmitglieder, die frei hatten, und öffnete schließlich noch einen Kommkanal. "Paris an das gesamte Sicherheitsteam - Evakuieren Sie unsere Zivilisten in die Sicherheitsbereiche - und das möglichst schnell. Achten Sie auch darauf, das alle Crewmitglieder, die dienstfrei haben, sich ebenfalls in Sicherheit bringen."

"Verstanden, Sir", kam es bloß kurz zurück.

"Informieren Sie mich, sobald die Evakuierung abgeschlossen ist. Paris Ende." Damit unterbrach er die Verbindung wieder und behielt die Anzeigen im Auge. Er wollte von hier aus alles überwachen.

   -- Büro des Commodore

Corik blickte Mila an und dann ihren Bruder, als der Kommspruch von der Brücke eintraf. "Dann schauen wir mal, was der gute Captain Kensing zu sagen hat."


--- 12:35 Uhr, Starbase Mamori, Frachtraum 2

Wrad hatte den Befehl des Commanders bestätigt, und dann Max mit dem nächsten Shuttle mitgeschickt. Er sollte nach seiner Ankunft auf dem Schlepper die evakuierten erneut zählen - auch wenn so leicht niemand bei einem Shuttletransport abhanden kam.

Nun betrat der Andorianer das letzte Shuttle. "Kaan an Michaels: Das letzte Evakuierungs-Shuttle startet jetzt", meldete er.


--- 12:35 Uhr, USS Independence, Krankenstation

Dann vertiefte sich Kamil wieder in die Crewberichte. Etwa zehn Minuten später, er begann gerade einen neuen Bericht zu lesen, wurden die Informationen auf dem Bildschirm gelöscht und von einer Notfallmeldung der Brücke ersetzt. Kamil las diese interessiert durch und stand danach schnell auf. "John, wir bekommen gleich Besuch!" sagte er zu seinem Assistenten und lief in den Behandlungsraum.

"Mal alle herhören", begann Kamil ungewohnt lautstark, das medizinische Personal um Aufmerksamkeit zu bitten, "allem Anschein nach befindet sich das Schiff in einer Notlage, die Crew wurde aufgefordert die Sicherheitszonen aufzusuchen. Machen Sie bitte etwas Platz, wir bekommen gleich Besuch!"


--- 12:35 Uhr, Starbase 07 - Bereitschaftsraum des Captains

"Legen Sie es in meinen Raum", brummte Kensing. Die Probleme mit den Bomben auf dieser neuen Station - wofür sie garantiert ihn verantwortlich machen würden - mussten gelöst werden, und jetzt wollte auch noch Commodore plauschen.

In seinem Raum aktivierte er sein Terminal und führte die notwendigen Handgriffe zu seiner Authentfizierung durch. 'Schon etwas übertrieben', fand er und meldete sich: "Commodore P... Tholas, Captain Kensing. Sir, wir haben hier gerade sehr viel zu tun..."

   -- USS Independence, Büro des Commodore

Corik blickte ruhig zu Mila und drückte ihre Hand, als die Stimme ihres früheren Kommandanten erklang. Er wußte inzwischen, dass sie nicht wirklich was auf diesen Mann hielt, hatte er sie doch oft genug mit seinen verrückten Ideen gepiesakt.

Mila drückte Coriks Hand dankbar, zeigte nach außen keine Regung.

"Guten Tag, Captain Kensing, ich nehme an, Sie wollten mich sicher über... sagen wir, Unregelmäßigkeiten auf Mamiro informieren?" fragte Dan sogleich und fixierte den älteren Terraner auf dem Monitor.

Was bildete sich dieser Typ eigentlich ein? Der Kommandant musste sich zusammen nehmen, um dem Commodore nicht zu erklären, dass der kleine Stern an beiden Seiten des Uniformkragens nicht automatisch bescheuerte Fragen verbesserte. "Sir, Ihr Schiff rief mich gerade aus einer Rettungsoperation. Die OPS teilte mir mit, dass an Bord der Mamori Sprengkörper gefunden wurden. Daraufhin wurde Standardvorgehensweise eingeleitet: Evakuierung und Entfernung aus dem Sicherheitsbereich. Haben Sie noch Fragen oder kann ich mich der Operation wieder zuwenden?"

Corik hatte große Mühe, ein Husten zu unterdrücken, als er die Worte seines Kollegen hörte. Schließlich war dieser Mann auch über die Mission der Independence aufgeklärt. Der logische Menschenverstand sollte ihm eigentlich gesagt haben, dass in so einer Situation die Independence ebenfalls betroffen war. Er blickte zu Mila und verstand immer mehr, warum sie froh war, von dort weg zu sein. Er lächelte sie aufmunternd an und drückte sie an sich.

"Nun, sobald die Lage unter Kontrolle gebracht ist, verlange ich eine detaillierte Untersuchung des Vorfalls, Captain. Die Independence wird gerade ebenfalls auf den Kopf gestellt, denn an Captain Khaar war eine Drohnachricht gerichtet. Der Inhalt war lediglich Text: 'Wenn Sie nicht da bleiben, wo Sie hingehören, sprenge ich Ihre schöne Station in die Luft'. Sie können sich wohl denken, daß die Föderation sehr bedacht ist, dass der Aufbau Mamoris im Plan abgeschlossen wird, stellt sie doch eine erste Expansion nach langen Jahren dar. Von daher sind wir brennend daran interessiert, herauszufinden, wer die Stationierung Mamoris verhindern will", erwiderte Dan.

"Die Independence hat eine Drohung erhalten?" Warum verschwieg Tholas, dass der Ruf diesen Grund hatte, fragte sich der Kommandant der 07. "Wir sind bemüht, der Mamori alle Unterstützung zukommen zu lassen. Alles Weitere liegt jedoch in der Verantwortung des Kommandanten der Mamori", stellte Kensingt noch die Zuständigkeiten klar. "Wenn das alles war, Commodore?"

"Teilen Sie Commander Michaels mit, daß ich ihn unverzüglich nach Entschärfung der Bomben sprechen möchte, und Sie, Captain, werden mir in Zukunft umgehend Bericht erstatten, sobald es in irgend einer Weise die Mission der Independence oder Mamoris im Geringsten tangiert. Wäre die Nachricht an Captain Khaar nie versandt worden, wann hätten wir wohl von dem Vorfall erfahren?" erwiderte Dan kühl, "Und nun machen Sie weiter. Tholas Ende", beendete der Bajoraner das Gespräch und sah Mila und Captain Khaar abwechselnd an.

   -- Starbase 07 - Bereitschaftsraum des Captains

"Aye, Sir", entgegnete Kensing kühl und eilte wieder nach draußen, wo er als erstes den Bericht erhielt, dass die Evakuierung nahezu abgeschlossen sei. "Sorgen Sie dafür, dass alle Schiffe genügend Abstand halten... auf welchem Schiff ist Commander Michaels?"

"Er ist nach der ersten Liste auf Mamori zur Entschärfung geblieben", meldete die OPS. Der Captain bestätigte nickend.

   -- USS Independence, Büro des Commodore

"Wow... ich glaube, mit Commander Michaels werden wir wohl ein Wörtchen zu reden haben", meinte Mila fassungslos.

Corik nickte mit einer Ruhe, die fast schon beängstigend war. "Das kannst du annehmen", meinte er ebenso ruhig und mit leicht leiser Stimme, bevor er den Commodore anblickte. "Ich nehme an, jetzt wird auch hier erst einmal nach möglichen Sprengsätzen gesucht? Können wir dabei irgendwie behilflich sein?"

"Ich danke für Ihr Angebot, aber ich denke, meine Frau hat die Lage unter Kontrolle", erwiderte Dan. Sicher, es war für die beiden ihm gegenüber schwierig, jetzt untätig warten zu müssen, doch wollte er keine Zusagen machen, die diese Crew schlecht da stehen ließen. "Aber Sie können ja auf der Brücke nachfragen", meinte er schließlich.

Corik blickte Mila an, dann wieder zum Commodore. "Ich denke, dann werden wir warten. Oder was meinst du?" fragte er Mila. "Ich meine, wir würden wohl nur im Weg rum stehen, aber sofern etwas von uns gebraucht wird, denke ich stehen wir zur Verfügung."

"Das meine ich auch", erwiderte Mila und sah zu Corik, "Wollen wir zum Quartier zurück?" fragte sie ihren Freund.

'Zum Quartier? Mila hat es wirklich erwischt', dachte Dan bei sich, blieb aber vorerst mal weiter still. Schließlich wussten die beiden sicherlich, was sie taten.

Corik drückte Mila an seine Seite und lächelte. "Sicher. Dort sind wir am wenigsten im Weg", antwortete er und sah zum Commodore, etwas ernster meinte er zu ihm: "Es sei denn, Sie benötigen uns noch bei etwas, Sir?"

"Nun geht schon", meinte Dan grinsend und machte sich wieder über sein Terminal her. Mila wich nicht von Coriks Seite und lächelte ihren Bruder dankend an.

Corik nickte und stand auf, hielt Mila fest. 'Und, was tun wir jetzt?' fragte er sie schmunzelnd in Gedanken, als sie sich auf den Weg zum Quartier machten.

   -- USS Independence, Brücke

"Mr. Tyro, lassen Sie alles freie Personal zu den Sicherheitsbereichen gehen", wies Yalika an und sah zu En'jel Tyro. "Commander, können Sie jetzt schon sagen, ob die Captain's Yacht 'sauber' ist?" fragte sie, denn wenn das kleine Schiff intakt war, sollte Hastings sich mit Nerys dorthin begeben.

En'jel scannte kurz das Schiff und die Zugriffslogs. "Ich kann keine Energiesignatur auf der Yacht feststellen", antwortete sie, da die Yacht im unbenutzten Zustand keine Energiezufuhr hatte. "Laut den Logs wurde sie in den letzten Tagen auch nicht betreten", fügte sie an.

"Danke", erwiderte Yalika und tippte auf den Kommunikator. "Tholas an Hastings, Eyleen, bitte nehmen Sie Nerys in den Wagen und begeben Sie sich zur Yacht des Captains. Ich erkläre es Ihnen, wenn wieder Ruhe ist", sprach sie ihre Haushälterin an.

"Aye...", begann Haruma den Sicherheitschef bei seiner Aufgabe zu unterstützen und versorgte das Sicherheitspersonal mit Plänen zur Aufteilung. Außerdem informierte er das in Dienst befindliche Personal mit unterbrechbaren Aufgaben. Nach etwa fünf Minuten sollten nur noch der Maschinenraum und die Brücke besetzt sein.

"Captain. Alle Bereiche bis auf die Brücke und Maschinenraum sollten evakuiert sein... die Sicherheitsteams sind natürlich noch unterwegs", informierte Haruma kurz Tholas. "Moment, da sind doch noch... Tyro an Astrometrie", rief er die dort beschäftigten Leute. "Wir haben einen schiffsweiten Gefahrenfall. Sichern Sie ihre Arbeit und begeben sich zur nächsten Sicherheits- zone."

Tholas nickte und wollte En'jel gerade den Befehl zum Abschalten und Scannen geben, als sich doch noch Nachzügler in der Astrometrie fanden. "Sobald die Nachzügler in einer Sicherheitszone sind, beginnen Sie", wies sie En'jel an.

   -- Quartier Tholas³

"Mache ich, Ma'am", versprach Eyleen und legte die noch schlafende Nerys vorsichtig in den Wagen, damit sie weiter schlief. Ruhig schob sie den Wagen zur Yacht, wie der Captain es gesagt hatte.

   -- USS Independence, Astrometrie

"Oh", schreckte Sara aus ihrer Konzentration hoch, "Verstanden, Sir."

Sie wandte sich an Lorena und die anderen beschäftigten Mitarbeiter. "Sie haben es gehört. Die nächstgelegene Sicherheitszone ist die Krankenstation. Speichern Sie ab, wasimmer Sie gerade haben, und gehen Sie dann dorthin. Miss Sanchez, melden Sie mir, wenn alle dort sind. Ich begebe mich auf die Brücke."

   -- USS Independence, Quartier Khaar / Patterson

'Nach was ist denn Dir?' fragte Mila in der Pagh, bedachte Corik mit einem schelmischen Grinsen. Schließlich hatten sie das Quartier erreicht.

Corik sah Mila schmunzelnd an. "Weißt du... Wenn du sooo fragst...", begann er und zog sie dicht zu sich, um sie zärtlich zu küssen.

Corik löste den Kuss brummend und lehnte kurz seine Stirn an die Milas. "Wir sollten auch. Ich denke das Casino dürfte am nächsten sein. Sicher ist sicher, wer weiß, was hier auf dem Schiff so alles reingebracht wurde, was nicht soll."

Mila zuckte mit den Schultern. "Sicherheit geht vor", erwiderte sie und Corik nickte.

"Stimmt, ich möchte, dass du wohlbehalten auf Mamori ankommst, mit mir", erwiderte er und führte sie ins Casino.

   -- Holodeck 2

Kirah genoss gerade das Gefühl, welches sie durchströmte, als sie mit dem Peregrine durchs All sauste und abschoss, was ihr vor die Rohre kam. Dann wurde ihre Aufmerksamkeit jedoch von einer Durchsage hoher Priorität angezogen. "Computer, Programm beenden", forderte Kirah und fand sich im deaktivierten Holodeck wieder. Sie holte ihren Datenträger aus der Anzeigentafel im Gang und beschloss auf die Brücke zu gehen.


--- 12:35 Uhr, Evakuierungsshuttle auf dem Weg zur USS Sutherland

Liu war vollends damit beschäftigt einen Wissenschaftler zu besänftigten. "Wir werden alle sterben!", rief PO3 Tassilo Hayes nun schon zum dritten Mal. "Warum musste ich bei allen Möglichkeiten des Multiversums gerade auf eine Station versetzt werden, die noch vor ihrem Zusammenbau in die Luft gesprengt wird?" intonierte der blonde Jüngling mit Spitzbart und Sorgenstirn nun.

"So beruhigen Sie sich doch. Wir sind nun auf einem Shuttle in Sicherheit, und bald werden wir auf den Schleppern ankommen." Zum Glück steuerte Liu das Shuttle nicht und konnte sich so vollkommen um den sichtlich verstörten Wissenschaftler kümmern. Bald würden sie ja vollkommen in Sicherheit sein, und Liu glaubte eh daran, dass die Bomben rechtzeitig entsichert werden konnten.

   -- Mamori OPS

Ireihvae hatte die leere OPS erreicht. Die Bombe war schnell zu finden. "Hier Thlhom, ich bin bereit", meldete sie sich per Kom. Das Kraftfeld war aktiviert und die Atmosphäre veränderte sich. Krypton, 47° Grad. Von nun an war sie auf den Schutzanzug angewiesen. Angst verspürte sie nicht, dazu nahm sie sich keine Zeit.

   -- Mamori KS-Provisorium

Es war soweit. Ein Kraftfeld war um Suvan Talvert entstanden. Es wurde mit Krypton geflutet, und die Außentemperatur stieg an. Die Außenkontrollen zeigten dem Vulkanterraner schließlich, dass dieselben Bedingungen wie im Bombengehäuse herrschten. Er nahm sich ein Werkzeug und meldete: "Talvert spricht. Ich öffne das Bombengehäuse. Nach unseren Informationen hat das noch keinen Effekt auf die Zündmechanismen."

Nach der Bekanntmachung zögerte der Sicherheitschef doch etwas, ob nicht doch ein Widerspruch von den Expertinnen Caala und Thlhom kam.

   -- USS Sutherland, Brücke

"Das nicht", antwortete Yanna. "Aber zum Einschätzen ihrer Reaktionen wäre es nicht schlecht, wenn Sie alle gleichzeitig beginnen würden, dann könnte ich genauere Anweisungen geben", erwiderte Yanna. "Beginnen Sie bitte auf 3", liess sie sich die Profile aller 4 Entschärfer simultan anzeigen, "1....2....3."

   -- Mamori Maschinenraum

Als sich das Feld um Dana herum aufbaute, bekam sie einen Augenblick lang Panik. In einer Simulation an der Academy hatte Sie das letzte und einzige Mal vor solch einer Situation gestanden. Damals war es gut gegangen... wie würde es heute sein.

"Vasquez... ich habe das Gehäuse geöffnet. Keine der Anzeigen hat sich hier verändert."

   -- Mamori, am Quartier des Captains

Alex sah sich in dem wabernden Gas um. Reaktionsträges Gas. Nicht toxisch. Man konnte es also sogar einatmen, vorausgesetzt man kriegte es wieder aus seinen Lungen, wenn man an atembarer Luft ist.

"Michaels hier, bestätigt", meldete er mit ruhiger, etwas mechanisch wirkender Stimme und folgte den Anweisungen. 'Sein' Gerät wirkte auf den ersten Blick nicht gefährlich - aber das taten die meisten gefährlichen Dinge. Sanft hob er die Abdeckung ab.

   -- Mamori OPS

Ireihvae überzeugte sich noch einmal davon, das die Umweltparameter innerhalb des Kraftfeldes mit denen in Inneren der Bombe identisch waren. Als Yanna ihr Kommando gab, begann Ireihvae damit, das Gehäuse zu öffnen. Langsam und vorsichtig führte sie jede Bewegung aus. Als Commander Michaels sein 'ok' meldete, war sie noch nicht soweit. 'Nicht hetzen', dachte sie ruhig. Sie atmete die sterile Luft im System ihres Schutzanzugs einmal tief ein, ging dann wieder über zu einer ruhigen gleichmäßigen Atmung und arbeitete weiter an dem Öffnungsmechanismus der Bombe.

   -- Mamori Maschinenraum

Dana beobachtete ruhig die Anzeigen auf ihrem Tricorder, den sie neben sich gelegt hatte.

"Yanna... hören Sie mich", fragte sie. "Die Frequenzen, mit denen die Bomben untereinander sozusagen in Kontakt stehen, haben sich nicht geändert."

Bis jetzt schien die Sache sehr gut zu laufen. Vorsichtig wagte sie einen Blick ins Gehäuse.


--- 12:40 Uhr, USS Independence, Büro des Counselors

Joryn sah von seinen Berichten auf. Inzwischen hatte er sich zumindest über die Führungsoffiziere informiert, als die Meldung eintraf. Da er hier keine wirklichen Angriffe vermutete, würde er lieber ins Casino gehen. Vermutlich hätte Captain Tholas ihn schon angefordert, wäre seine Anwesenheit auf der Brücke erwünscht worden. Und im Casino konnte er sicherlich ein paar verängstigte Gemüter beruhigen.

   -- USS Independence, Casino

Joryn betrat den Raum, welcher voller als gewöhnlich für diese Größe wirkte, sah sich fast schon sondierend um, ob irgendjemand seiner Hilfe bedurfte.

   -- USS Independence, Brücke

Neugierig betrat Kirah die Brücke. "Was ist denn los?" fragt sie.

"Hmm", brummte Haruma und besah den Neuankömmling. "Das ist die Brücke und hier arbeiten Leute, die Sie stören, Marine", näherte er sich der Offizierin. "Wir haben eine Drohung erhalten und suchen nach Sprengkörpern", erklärte er schließlich doch. "Wenn Sie uns also nicht mitteilen wollen, dass an ihren Schiffchen etwas dran ist, was nicht dran gehört, und wir Sie lieber ins All schieben sollten, dann lassen Sie uns weiterarbeiten."

"Warum konnte ich mir nicht ein friedvolleres Plätzchen aussuchen?" murmelte Kirah vor sich hin. "Es ist mir schon klar, dass dies hier die Brücke ist", entgegnete Kirah und musterte denjenigen, der sie angesprochen hatte. "Sie meinen also, ich soll mich in eine Ecke verkriechen und warten bis mir dieser Kasten hier um die Ohren fliegt?" fragte Kirah. "Negativ. Sagen Sie mir, ob ich irgendwie helfen kann, ansonsten werde ich meine Schiffchen dahin bringen, wo sie hingehören. An die frische Luft", erklärte sie dem Mann.

Yal drehte sich zum Lift um, doch bevor sie sich äußern konnte, war ihr zweiter Offizier bereits 'eingeschritten'. Die Antwort der Pilotin schmeckte Tholas überhaupt nicht.

"Mrs. Vaughn, bitte verlassen Sie sofort die Brücke und begeben Sie sich in eine der Sicherheitszonen", sah sie die Pilotin mit einem Blick an, der keine Widerrede zuließ. Sie hatte dafür jetzt einfach keine Zeit und schon gar keinen Nerv. Musste sie der Offizierin wirklich erklären, das sie als Nicht- Mitglied der Independence Crew in solchen Situationen lediglich den Status eines Zivilisten oder Gastes hatte und auf die Brücke eingeladen werden musste?

Kirah warf Tholas einen langen, nicht schwer zu deutenden Blick zu. "In Ordnung. Sie sollen ihren Willen haben", meinte Kirah und zuckte mit den Achseln. Gemächlichen Schrittes verließ sie die Brücke. Nachdem sie sich vergewisserte hatte, wo die nächste Sicherheitszone lag, oh Wunder es war die KS, begab sich Kirah direkt dorthin.

Sara trat aus dem Turbolift. "Kann ich helfen?" fragte sie den Captain und begab sich zur ihrem Posten an der OPS.

Haruma war nach einem leisen Seufzer zu seiner Station zurückgegangen. War er jetzt derjenige gewesen oder war sie wieder einer dieser typischen Marines gewesen? Haruma verdrängte den Gedanken und beschloss, das später noch einmal aufzugreifen, denn gerade erschien eine Veränderung im Übersichtsplan.

"Zivilisten und nicht-essentielle Funktionsposten sind geräumt. Das Personal ist in den Schutzbereichen. Maschinenraum und Brücke sind besetzt. Sicherheitspersonal hält sich in weniger gefährdeten Bereichen auf allen Decks bereit", meldete der Taktiker ausführlich die Berichte und Sensordaten an den Captain.

Nachdem die Pilotin die Brücke verlassen hatte, und laut den Sensoren nun alle in einem Sicherheitsbereich sein sollten, nickte Yal En'jel zu.

En'jel deaktiverte nacheinander die Energiezufuhr auf allen Decks. Lebenserhaltung war das Einzige, was noch lief. Nach einem schnellen Scan konnte sie Tholas Entwarnung geben. "Außer den Spitzen der Lebenserhaltung gibt es keine Energie- Entwicklung auf dem Schiff. Wir sind also sauber."

"Na gut, dann geben Sie Entwarnung für das ganze Schiff", erwiderte Yalika und atmete erst mal beruhigt durch. Die Attentäter hatten sich auf Mamori beschränkt, doch warum wollte man überhaupt die Mission der Raumstation verhindern? Wer war Hauptnutznießer vom Abbruch der Mamori-Mission? Diese Fragen mussten sie nun klären.


--- 12:40 Uhr, USS Sutherland, Brücke

Yanna hatte nun von allen die Daten, die sie brauchte. Leider wurde dadurch etwas in Gang gesetzt. "Caala hier: jetzt gehts los. Scheinbar wurde ein Timer aktivert. Es bleiben uns eine Minute und 42 Sekunden. Sie müssen die Elektronik abschalten, indem sie den zweiten und vierten Chip von rechts direkt hintereinander herausziehen. Ich werde Einzählen: Thlhom auf 3, Vasquez und Michaels auf 7, Talvert auf Acht."

   -- Mamori, am Quartier des Captains

Alex besah sich die Schaltung vor sich. Spontan hätte er auch etwas herausgezogen, es war nur gut, dass er auch wusste was es sein sollte. "Michaels auf sieben, klar", bestätigte er kurz.

   -- Mamori Maschinenraum

Vasquez hatte die klare und ruhige Stimme von Yanna vernommen. "Vasquez HMR auf sieben...verstanden und bereit." Dann wartete sie ab, bis sie an der Reihe war.

   -- USS Sutherland, Brücke

Alle bestätigten, nur Talvert nicht. "Talvert..." Keine Antwort. "Suvan?"

Schnell wechselte sie die Anzeigen "Commander Michaels, Talvert ist bewusstlos. Ich kann übernehmen."

"Los!" war das einzige, was Alex dazu sagte. Die Entschärfung war im Moment das einzige, was zählte.

   -- Evakuierungsshuttle auf der Weg zur USS Sutherland

"Landeanflug auf die Sutherland", gab der Shuttlepilot seinen Passagieren bekannt.

Wrad trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Armlehnen seines Sitzes. Dieser Flug dauerte ja ewig! Ob sie schon mit dem Entschärfen angefangen hatten? Es war schrecklich, plötzlich überhaupt keine Statusinformationen mehr zu bekommen. Aber wenigstens "stand" Mamori zur Zeit noch.

Kaum waren sie gelandet, stürmte Wrad zur Brücke. Ob er Zugangsberechtigung hatte oder nicht, interessierte ihn im Moment herzlich wenig. Er hatte zwar Befehl, dem Commander zu melden, wenn die Evakuierung sicher abgeschlossen war, aber damit wollte er auf keinen Fall in die eventuell laufende Entschärfung hineinplatzen. Zu allererst musste er den Status wissen.

"Riese an Kaan, es sind alle außer den Entschärfern und Miss Caala an Bord. Evakuierung abgeschlossen", meldete sein Stellvertreter noch während er unterwegs war.

"Wo ist Miss Caala?", fragte Wrad nach.

"Hat sich nach Mamori zurücktransferiert."

   -- USS Sutherland, Brücke

Beunruhigt trat der Andorianer aus dem Turbolift.

"Ensign Kaan", stellte er sich kurz vor, und nickte dem Ops-Offizier zu, den er schon vom Monitor kannte. "Erbitte Statusbericht und Kommunikationszugang zu Mamori."

   -- Mamori, KS-Provisorum

Yanna hatte sich in einem Sekundenbruchteil transferiert. "Ok...1,2,3,4,5,6,7,8", zählte Yanna, für ihre Verhältnisse langsam aber für die anderen recht schnell. Sie selbst deaktivierte auf ihre innere '10'.

Nichts passierte. Nichts explodierte... es hatte funktioniert. "Caala hier: Sprengsatz deaktiviert."

   -- Mamori OPS

Ireihvae hatte das Bombengehäuse fast geöffnet, als Yannas Anweisung kam. Fast! "Bestätigt", antwortete Ireihvae. Etwas schneller, aber immer noch mit der selben Sorgfalt und Vorsicht arbeitete sie weiter. Durch nichts liess sie sich ablenken. Ablenkung wäre tödlich gewesen. 'Los', hörte sie Commander Michaels sagen. 'Ok', hörte sie Yanna sagen.

Ireihvae mußte bei '3' reagieren. '1' Es wurde knapp. Das Bombengehäuse war offen. '2' Ireihvae hob die Abdeckung ab. Sie sah die beiden Chips. Waren es die richtigen? Es bleib keine Zeit mehr zur Kontrolle. '3' Sie zog die zwei Chips heraus. Nichts geschah, bis auf das kurze Aufblinken und Verlöschen der Warnanzeigen. Sie musste die richtigen Chips erwischt haben. Der Sprengsatz war deaktiviert. "Thlhom hier, mein Sprengsatz ist inaktiv. Ich führe noch eine Kontrolle durch", meldete sie sich.

   -- Mamori, am Quartier des Captains

Das Hologramm rasselte die Zahlen herunter, so dass Alex einfach nur bei Sieben anfing, die Chips herauszuziehen. Nach dem ersten leuchteten Anzeigen auf, die sofort darauf erloschen, als er den zweiten herauszog. "Michaels hier, scheint alles aus zu sein..."

   -- Mamori Maschinenraum

Dana hatte die beschriebenen Stecker fixiert und horchte, bis ihre Zahl genannt wurde. Ein wenig Nervosität erfasste sie, als Suvan nicht geantwortet hatte, doch sie machte sich keine Sorgen. Kurz hintereinander hatte sie die Steckverbindungen gelöst.

"Vasquez... Sprengsatz deaktiviert. " Dann hörte sie bereits ein leises Zischen, als das Gas aus dem Schutzfeld entfernt wurde. Sie setzte sich auf den Boden.

Als die Computerstimme, meldete, dass die Sicherheitsfelder deaktiviert worden waren, öffnte Dana mit zitternden Händen den Helm, nahm ihn ab und legte ihn auf den Boden. Dann zog sie die Knie an den Körper und umschloss die Beine mit den Armen, was eigentlich etwas unbequem war, doch si-- alldem, nur... dass sich langsam die Anspannung löste.

   -- Mamori, KS-Provisorum

Yanna eilte nun zu Talvert, noch während das Gas aus dem Kraftfeld entfernt wurde, und erkannte auf den ersten Blick das Problem. "Caala an Michaels. Der Anzug von Commander Talvert ist nicht korrekt geschlossen."

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